E_1938_Zeitung_Nr.055
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N" 55 — Automobil-Revu&<br />
15<br />
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(Photo Wetfler, Thal)<br />
Das Rätoromanische<br />
Ä<br />
Unsere vierte Landessprache. — Als Schriftsprache älter als Schriftdeutsch.—<br />
Eine alte Kultur stellt ihre Lebensfähigkeit unter Beweis. — Wir entdecken<br />
das romanische Rätien.<br />
Unter Rätoromanisch versteht man die im Fnaul<br />
(500 000 Seelen), Südtirol (25000) und Graubünden<br />
(40000) gesprochene Sprache, eine direkte Weiterbildung<br />
des in diese Gebiete durch die Römer<br />
eingeführten Lateins. Diese Schwestersprache des<br />
Französischen, Italienischen, Spanischen, Portugiesischen,<br />
Katalanischen und Rumänischen gelangt<br />
infolge der geographischen und staatlichen Zersplitterung<br />
nicht , zu einer schriftsprachlichen Einheit.<br />
Vielmehr entwickelten sich, wie in den ersten<br />
Jahrhunderten fast jedes europäischen Schrifttums,<br />
verschiedene rätoromanische Schriftsprachen, die<br />
aber ihr Eigenleben zäh, zum Teil bis auf den<br />
heutigen Tag, bewahrten. Von den drei obgenannten<br />
Gruppen weist das Friaul schon im 14.<br />
Jahrhundert eine vom nahen Venezianischen scharf<br />
unterschiedene Schriftsprache auf, die fast zwei<br />
Jahrhunderte lang im Geschäftsleben ausgiebigen<br />
Gebrauch fand und seit dem 16. Jahrhundert auch<br />
einer ganz ansehnlichen Literatur zum Ausdruck<br />
verhalf. Seit dem 18. Jahrhundert treten auch in<br />
der südtirolischen oder zentralladinischen Gruppe<br />
Versuche schriftlicher Festlegung poetischer Erzeugnisse<br />
der einzelnen Talmundarten auf, ohne<br />
dass man von einer eigentlichen Schriftsprache reden<br />
könnte.<br />
Graubünden kennt eine rätoromanische<br />
Schriftsprache seit dem 16. Jahrhundert<br />
in der zur Schriftsprache erhobenen Mundart des<br />
Engadins, in seiner ober- und einer unterengadinischen<br />
Variante. Ihr schliesst sich seit dem 17.<br />
Jahrhundert eine selbständige Schriftsprache des<br />
rätoromanischen Rheingebietes an, das Surselvische,<br />
mit einer oberhalbsteinischen Variante. Die<br />
Rätoromanen Graubündens nennen ihre Sprache<br />
«Romanisch» (rumantsch, romonsch) und bezeichnen<br />
mit «Ladinisch» die Schriftsprache<br />
und die Mundarten des Engadins, während man in<br />
Italien darunter Rätoromanisch im allgemeinen<br />
versteht. Während in Italien das Rätoromanische<br />
dazu verurteilt scheint, allmählich im Italienischen<br />
aufzugehen, ist es in Graubünden amtlich anerkannte<br />
Staatssprache neben dem Deutschen und<br />
Italienischen. Neuerdings haben die Rätoromanen<br />
Graubündens das Begehren gestellt, dass ihre<br />
Sprache als vierte Landessprache anerkannt<br />
werde, allerdings mit der Einschränkung, dass als<br />
offizielle Sprachen, wie bis anhin, nur das Deutsche,<br />
das Französische und das Italienische zu gelten<br />
hätten. Dieses Begehren hat bereits die begeisterte<br />
Zustimmung der Bundesbehörden gefunden,<br />
und das Schweizervolk hat vor einigen Monaten<br />
auf dem Wege der Abstimmung über einen<br />
entsprechenden Verfassungsartikel bewiesen, dass<br />
es gewillt ist, das Romanische als vierte Landessprache<br />
zu achten und zu ehren.<br />
Das älteste rätoromanische Sprachdenkmal<br />
ist eine aus dem 12. Jahrhundert stammende<br />
kurze Uebersetzung aus dem Lateinischen, die wohl<br />
in einem heute schon längst verdeutschten Teile<br />
Rätiens, etwa dem st. gallischen Rheintal, entstanden<br />
sein dürfte. Die eigentliche rätoromanische<br />
Literatur beginnt im 16. Jahrhundert, als die<br />
Sprache bereits durch das Deutsche auf die bündnerischen<br />
Alpentäler zurückgedrängt worden war,<br />
die es heute noch beherrscht, auf das Vorder- und<br />
Hinterrheintal, Oberhalbstein und Albulatal (mit<br />
Ausnahme der deutschen Walserkolonien in Obersaxen,<br />
Safien, Vals, Rheinwald, Avers und Mutten)<br />
und dem kompakten Gebiet des Engadins mit dem<br />
Münstertal. Der Ansporn zur eigensprachlichen<br />
Formulierung ihrer Gefühle und Gedanken kam<br />
den Rätoromanen von der machterfüllten kulturellen<br />
und staatlichen Blütezeit ihres Landes einerseits,<br />
von der starke geistige Kämpfe auslösenden<br />
Bewegung der Reformation andererseits. Die<br />
Schriftsprache entstand mit einem politisch gefärbten<br />
Kriegsepos der «Chanzun de la guerra da Ig<br />
chaste d'Müs» des Staatsmannes Gian Travers<br />
(1527) und der Uebersetzung des Neuen Testaments<br />
des Reformators Jachiam Bifrun (1560).<br />
Ihnen folgten durch drei Jahrhunderte hindurch<br />
eine Unmenge religiöser und politischer Schriften<br />
in prosaischer und poetischer Form, unter denen<br />
einzelne Lieder kraftvoll hervorragen. Gleichzeitig<br />
drang das Rätoromanische ins Rechtsleben ein,<br />
im 19. Jahrhundert dann auch in die Schulen, während<br />
die Presse schon früher erobert worden war,<br />
zuerst in Form von politischen und chronistischen<br />
Gelegenheitsschriften, nun auch in Form von regelmässig<br />
erscheinenden <strong>Zeitung</strong>en.<br />
Gegenwärtig ist das Rätoromanische in Graubünden<br />
fast überall, wo es gesprochen wird,<br />
erste Schulsprache; es erscheinen fünf<br />
rätoromanische <strong>Zeitung</strong>en und eine Anzahl von<br />
Jahrbüchern und Kalendern. Die Literatur ist im<br />
19. Jahrhundert über die Grenzen einer Nutzliteratur<br />
hinausgetreten und hat eine unverhältnismässig<br />
grosse Zahl lyrischer, epischer und erzählender<br />
Werke hervorgebracht; einzelne darunter, wie die<br />
Gedichte von Caderas, Tuor, Muoth, Huonder,<br />
Lansel, Fontana, Camathia u. a., die Novellen<br />
von Nay, Vonmoos, Fontana usf., von unverkennbarem,<br />
zum Teil sogar hohem künstlerischem<br />
Wert. Die letzten fünfzig Jahre brachten ein starkes<br />
Wiedererwachen des Selbsterhaltungsgefühls<br />
der Rätoromanen, das sich auf allen Gebieten des<br />
Sprach- und Kulturlebens auswirkte, nicht zuletzt<br />
auch auf die von aussen her angeregte wissenschaftliche<br />
Erforschung des Sprach- und Literaturgutes.<br />
Einem ersten Standardwerk, dem Engadinischen<br />
Wörterbuch von Pallioppi, folgten Einzelabhandlungen,<br />
Grammatiken (Velleman, Cahannes),<br />
Textsammlungen (Crestomathie von Decurtins,<br />
Annalas der Societä retorumantscha, usf.), neue<br />
Wörterbücher und vor allem das Parallelwerk zum<br />
deutschschweizerischen Idiotikon (Dicziunari rumantsch<br />
grischun), das ebenso wie das Rätische<br />
Namenbuch (Planta) und die Rätoromanische Bibliographie<br />
im Erscheinen begriffen ist.<br />
Reto R. Bezzola.<br />
Literaturnachweis:<br />
Reynold G., de: La Suisse Rhetoromane in «La<br />
Suisse une et diverse», Freiburg, 1923.<br />
Lansel P.: I retoromanci; Hoepli, Mailand, 1935.<br />
Deutsche Uebersetzung von Alt-Bundesrat<br />
Häberlin; Huber, Frauenfeld, 1936. Französische<br />
Uebersetzung von Charly Clerc; Ed. de<br />
la Baconniere, Neuchatel, 1936. Englische<br />
Uebersetzung von M.E. Maxfield; Bischofberger,<br />
Chur, 1937.<br />
Carnot M.: Im Lande der Rätoromanen, Polygr.<br />
Institut Zürich, 1934.<br />
Bezzola R. R.: Rätoromanische Kultur, In «Confoederatio<br />
Helvetica II»; Bohnenberger, Zürich,<br />
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