E_1938_Zeitung_Nr.090
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N° 90 *-i DIENSTAG, 8. NOVEMBER <strong>1938</strong> AUTOMOBIL-REVUE 11<br />
geschwindigkelt der Welle. Die Nadellagerspezialfirmen<br />
geben diesbezügliche Kennwerte<br />
in Form einer Kurve an. Um nun P<br />
für ein bestimmtes Lager und eine gegebene<br />
Tourenzahl zu finden, muss jedesmal zuerst<br />
k berechnet und dann in die Formel für P<br />
eingesetzt werden, was immerhin eine längere<br />
Rechnung bedeutet. Auch fehlt bei dieser<br />
Berechnungsart die allgemeine Uebersieht<br />
über die Belastbarkeit der Lager.<br />
In Abb. 1 sind die zulässigen Belastungen<br />
für die normalen Nadellager Serie NA 12-100<br />
(Bohrungen 12-100 mm) für verschiedene<br />
Tourenzahlen zusammengestellt und können<br />
bequem mit einer für die Praxis genügenden<br />
Genauigkeit abgelesen werden. Diese Belastungsangaben<br />
beziehen sich auf eine<br />
« Lebensdauer > von 50O0 Betriebsstunden<br />
stossfreier Belastung: bei Stossbelastung<br />
sind die Werte mit 0,8 zu multiplizieren. Für<br />
andere Betriebsstunden sind die gefundenen<br />
Werte P mit einem aus Kurve Abb. 5 zu<br />
entnehmenden Faktor zu multiplizieren. Die<br />
Angaben der Kurven Abb. 1 beziehen sich, wie<br />
erwähnt, auf die normalen Nadellager Serie<br />
NA. Für schmale Nadellager leichte Serie<br />
NAL, welche im Innenlaufbahndurchmesser<br />
Li sich nur unwesentlich von den NA-Lagern<br />
unterscheiden, kann die Belastbarkeit mit<br />
genügender Genauigkeit errechnet werden,<br />
indem man die aus den Kurven Abb. 1 gefundenen<br />
Werte mit dem Verhältnis der<br />
Nadellängen multipliziert<br />
Ein Beispiel<br />
eou die obigen Ausführungen illustrieren: Die Getriebewelle<br />
ednes Wagens misst 46 mm und soll auf<br />
Nadellager gelagert werden. Die Belastung pro Lagerstelle<br />
beträgt 350 kg Stossbelastung bei 1500<br />
T/Min., wobei eine Lebensdauer voa 3000 Stunden<br />
verlangt wird.<br />
Aue Kurve Abb. 1 finden wir. daes das Nadellager<br />
NA 45 (Bohrung d = 45 mm, Aussenduxchmesser<br />
D = 72 mm, Breite b = 22 mm, -61 Nadeln<br />
3 mm Durchmesser nnd 15,3 mm lang)» bei 1500<br />
T/Min, und einer Lebensdauer von 5000 Betriebs>ßtunden<br />
400 kg stossfrei aufnehmen kann. Bei<br />
Stosebelaetung (Xo,8) und einer Lebensdauer von<br />
3000 Stunden (Faktor 1,2) berechnet sich die Tragfähigkeit<br />
des Lagers NA 45 zu :<br />
400X0,8X1,2 = 385 kg.<br />
Bei Verwendung des Nadellagers NA 45 wird also<br />
•unter den gegebenen Verhältnissen «eine Tragfähigkeit<br />
nicht vollständig ausgenützt, mit andern Worten,<br />
«eine Lebensdauer wäre gröeser als die verlangten<br />
3000 Stunden.<br />
Führen wir die Rechnung für das leichte Nadellager<br />
NAL 45 durch (Bohrung d = 45 mm, Aussendurchmeaser<br />
D = 70 mm, Breite b = 18 mm,<br />
60 Nadeln 3 mm Durchmesser und 11,8 mm lang),<br />
so finden wir, das« dieses Lager bei 1500 T/Min,<br />
und einer Lebensdauer von 5000 Std,<br />
11,8<br />
400 X = 300 kg.<br />
15,8<br />
etossfrei aufnehmen kann. Bei Stossbelasfung und<br />
einer Lebensdauer von 3000 Betriebsstunden berechnet<br />
sich die Tragfähigkeit dieses Lagers zu :<br />
300X0,8X1,2 = 290 kg.<br />
NAL ist eomit für die gestellten Anforderungen zu<br />
schwach. Wird es dennoch verwendet, so wird<br />
seine Lebensdauer kürzer als die verlangten 3000<br />
Betriebsetunden ausfallen.<br />
Statt NA 45 kann ebenfalls ein Lager mit<br />
«Rückhalt» nach Abb. 2 (Grosse 45X72X22 mm)<br />
verwendet werden, das die gleiche Tragfähigkeit<br />
wie das Nadellager NA 45 besitzt.<br />
Die Anwendungsgebiete der<br />
Nadeliager im Motorfahrzeug<br />
sind recht mannigfaltiger Art und werden dank<br />
ihrer grossen Tragfähigkeit, der Einfachheit der<br />
Montage, dem kleinen Gewicht, der hohen Festigkeit,<br />
dem guten mechanischen Wirkungsgrad, dem<br />
geringen Verschleiss und der guten Schmierstoffhaltung<br />
immer zahlreicher. Als typische Anwen-<br />
Nadellager montiert, was die Tragfähigkeit einer<br />
einreihigen Lageranordnung gegenüber verdoppelt.<br />
Auch für solche Montagen bestehen bewährte und<br />
langjährig erprobte Normalien.<br />
Für Pleuellagerungen werden Nadellager in<br />
den verschiedensten Ausführungen verwendet, darunter<br />
solche mit geteiltem Pleuelkopf und ohne<br />
Laufring, über deren Zweckmäs6dgkeit die Ansichten<br />
stark auseinandergehen. Betrachten wir anderseits<br />
einmal die in Abb. 7 dargestellte typische Lagerungsart<br />
etwas näher. Die Innenlaufbahnen des<br />
zweireihigen Nadellagers befinden eich in einem<br />
gehärteten und geschliffenen Zapfen aus Spezialstahl.<br />
Dieser Zapfen ist beidseitig mit konischen<br />
Ansätzen versehen. Das einteilige Pleuelauge ist<br />
als Aussenlaufbahn ausgebildet. Die Konstruktion<br />
ist einfach und zweckmäseig.<br />
Durch die Notwendigkeit, immer grösseren Kolbendrücken<br />
und Mas-senkräften Rechnung zu tragen,<br />
infolge Schmierungsschwierigkeiten speziell<br />
der Pleuellager von Zweitaktmotoren war man<br />
6chliessüch genötigt, Bauelement« von gröeserer<br />
Festigkeit zu suchen, die sich möglichst wenig abnützen<br />
nnd Heine Dimensionen halben «Mlten, aües<br />
Punkte, die durch eine 6inngem&sse Anwendung<br />
der Nadellager erfüllt werden können. Nebenbei<br />
hat die Praxis gezeigt, dass der Schmiermittalverbrauch<br />
der Nadellager bedeutend geringer ist als<br />
bei Gleitlagern.<br />
Dank dem bescheidenen Platzbedarf der Nadellager<br />
ist es oft möglich und vorteilhaft, die vorhandenen,<br />
reparaturbedürftigen<br />
Gleitlager durch Nadellager zu ersetzen.<br />
Meistens beschränken sich die notwendigen Aenderungsarbeiten<br />
auf das Ausbohren des Gehäuses<br />
und einen eventuellen Ersatz des Zapfens oder ein<br />
Egalisieren der Welle, welche den Nadellagerinnenring<br />
bzw. Nadelkranz aufnehmen soll. Solche Aenderungearbeiten,<br />
obwohl im Grunde genommen für<br />
den Fachmann einfach, erfordern gewisse SpeziaAerfahrugnen<br />
ohne welche ein einwandfreies Arbeiten<br />
der Nadellager nicht möglich ist. Es ist daher<br />
stets ratsam, sich mit den Nadellagerspezialfirmen<br />
über die Möglichkeit und Zweckmäesigkeit solcher<br />
Aeenderungen in Verbindung zu setzen.<br />
Werkstatt- Winke<br />
Bläst eine Zylinderkopfdichtung durch?<br />
Um festzustellen, ob die Zylinderkopfdichtung<br />
oder ein Sprung im Zylinderblock Qas<br />
ins Kühlwasser austreten lässt, geht man folgendermassen<br />
vor: Man verstopft das Ktihleräblaufrohr,<br />
sofern es nicht bereits durch<br />
ein Ventil abgeschlossen ist, mit einem Korkzapfen<br />
und füllt nun den Kühler bis obenhin<br />
mit Wasser. Hierauf dreht man den Motor<br />
mit der Handkurbel durch. Erscheinen beim<br />
einen oder andern Kompressionshub regelmässig<br />
Blasen an der Oberfläche, so heisst<br />
das « aha, hat ihn schon» — den Sünder<br />
nämlich.<br />
sich hiebei der Flansch des Differentialkäfigs<br />
gern verbiegt, genügt es nicht, an<br />
Stelle des alten einfach einen neuen Zahnkranz<br />
aufzunieten. Vielmehr ist es unumgänglich<br />
notwendig, vorher die Auflageflache<br />
des Flansches des Differentialkäfigs<br />
auf den Spitzen der Drehbank zu prüfen. Sie<br />
muss möglichst plan sein, da sich andernfalls<br />
auch der Zahnkranz verzieht und daher nicht<br />
geräuschlos laufen kann. Unebenheiten der<br />
Auflagefläche in der Qrössenordnung bis<br />
etwa 7/100 mm können noch zugelassen werden.<br />
Zeigen sich jedoch grössere Ungenauigkeiten,<br />
so nimmt man auf der Drehbank einen<br />
ganz feinen Span ab, um den Flansch richtig<br />
plan zu machen. Die gering© Massdifferenz<br />
lässt sich mit Hilfe der Lagereinstellmuttern<br />
korrigieren.<br />
-fw-<br />
44.5<br />
AH». 6. Kolbenbolzen-Nadellagenmg.<br />
Abb. 7. Pleuel-Naderiagerung.<br />
dungslbeispiele seien erwähnt: Die Kegelzahnradlagerung<br />
des Hinterachsantriebes, wo die Nadellager<br />
infolge Ihrer kleinen Dimensionen leicht<br />
untergebracht werden können. Eine gute Führung<br />
der Kegelzahnräder und ein geräuschloser Gang<br />
sind Vorteile dieser Anwendung. Zur Lagerung<br />
der Wechs»lräder des Getriebes haben sich speziell<br />
die Nadellagerpatronen eingeführt. Sie zeichnen<br />
sich durch minimalen Verschleiss, kleinen Platzbedarf,<br />
ruhigen Gang und Präzision aus. Weiter<br />
werden im Chassisbau Nadellager zur Lagerung der<br />
Lenkorgane sowie der Gelenkbolzen der Federaufhängung<br />
verwendet.<br />
Was den Motor anbetrifft eo sollen als wichtigste<br />
Anwendung der Nadellager die Kolbenbolzenlagerungen<br />
und Pleuellagerungen erwähnt werden,<br />
'welche sich gut bewährt haben. Gewisse Firmen<br />
halben die Nadellager für diesen Zweck bereite<br />
normalisiert. Abb. 6 illustriert eine derartige<br />
Lagerung für einen Viertaktmotor von 120 mm<br />
Bohrung. Die mit «Rückhalt» versehenen Nadellager<br />
bestehen aus einem Aussenring und einem<br />
Nadelkranz, welcher unmittelbar auf dem gehärteten<br />
und geschliffenen Kolbenbolzen gelagert ist.<br />
Für Zylinderbohrungen über 195 mm Durchmesser<br />
werden auf jeder Seite der Pleuelstange je zwei<br />
A) Man verstopft das Ueberlaufrohr mit einem Dle Grundlagen fachgerechter Kraftfahrzeugausbesserung,<br />
Band II, Kraftübertragung, von<br />
Korkzapfen; B) Man füllt den Kühler bis zum<br />
Rand hinauf; C) Wenn beim Durchdrehen des Motors<br />
Bläschen an der Wasseroberfläche erscheinen, Frankhsche Verlagsbuchhandlung, Abtg. Technik,<br />
Obering. E. Mayer-Sidd und Betriebsing. C. Füss.<br />
so deuten diese auf austretende Gase hin. Stuttgart<br />
Auch,in diesem U. Band, der den Organen der<br />
Steigen nur beim Kompressionshub eines<br />
einzigen Kolbens solche Blasen auf, so liegt<br />
möglicherweise ein Zylinderriss vor. Zeigen<br />
sich jedoch beim Verdichtungshub verschiedener<br />
Kolben Bläschen, so handelt es sich<br />
eher um eine mangelhafte Zylinderkopfdichtung:.<br />
Differentialkäfig prüfen, bevor ein neuer Zahnkranz<br />
aufgenietet wird.<br />
Wenn ein Zahn des Tellerrades der Hinterachse<br />
stellenweise ausbricht, so hat dies<br />
leicht zur Folge, dass noch andere dasselbe<br />
tun und das Tellerrad bald zerstört ist. Da<br />
Biidtevfisdi<br />
Kraftübertragung, also Kupplung, Getriebe, Kardanantrieb<br />
und Hinterachse gewidmet ist, wird<br />
wiederum mit besonderer Gründlichkeit auf die<br />
Verschleisserscheinungen eingegangen. Der Verfasser<br />
zeigt auf, in welchen Teilen hauptsächlich Abnützungsersebeinungen<br />
auftreten, woran man den<br />
beginnenden oder schon vorangeschrittenen Ver- 1<br />
schleiss erkennt und welche Verschleissgrenzen gerade<br />
noch zulässig sind, ohne dass zum Austausch<br />
eingeschritten werden muss. Daneben wird aber<br />
auch eingehend beschrieben, wie man die Fehler,<br />
welche zu einem übermässigen Verschleiss führen,<br />
durch sachgemässen Einbau und entsprechende<br />
Wartung vermeiden kann. Ein Buch, das aus reicher<br />
Erfahrung heraus entstanden und für die<br />
Praxis geschrieben ist. Dem Vernehmen nach wird<br />
bald auch der III. Band des vorliegenden Werks<br />
erscheinen, der sich mit den übrigen mechanischen<br />
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