E_1939_Zeitung_Nr.053
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Automobil-Revu» — N° 53<br />
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Professor Deutz streichelte ihr übers Haar.<br />
«Ich hoffe, dass wir ihn durchbringen», sagte<br />
er. «Er ist allerdings ein bisschen schlimm<br />
zugerichtet. Ein Loch im Kopf, drei Rippenbrüche<br />
und eine Gehirnerschütterung. Aber<br />
junge Leute halten schon etwas aus. Und<br />
Rennfahrer ganz besonders. Ich hatte im vorigen<br />
Jahr bei demselben Rennen einen Herrn<br />
hier, der hatte sieben Brüche und ein lädiertes<br />
Rückgrat. Leider war es schon aus, ehe ich<br />
ihn in Behandlung bekam. Wäre ein interessanter<br />
Fall gewesen, und vielleicht hätten wir<br />
ihn doch noch durchgebracht.»<br />
Die junge Dame trocknete sich die Augen<br />
ab. Sie schluchzte noch ein wenig.<br />
«Es ist also Hoffnung, Herr Professor?»<br />
Professor Deutz nickte.<br />
«Wir werden die Sache schon leimen. Allerdings,<br />
ein bisschen wird's dauern!» Und er<br />
lächelte wieder das gute, sonnige Lächeln,<br />
das ihn bei seinen Patienten so beliebt machte.<br />
«Kommen Sie mal morgen wieder vorbei, aber<br />
bitte nicht zu früh, wir haben hier nämlich<br />
auch noch andere Sachen zu tun, als Rennfahrer<br />
zu flicken.»<br />
Und als die junge Dame zur Tür hinausgegangen<br />
war, brummte Professor Deutz etwas<br />
von unvernünftigen jungen Leuten, denen<br />
nichts schnell genug ginge.<br />
Unten vor der Klinik stand Moellermann.<br />
Er starrte auf den Eingang, und seine Kappe<br />
sass schief und achtlos auf dem Kopf. Bei der<br />
Sache stimmt etwas nicht, dachte er sich nun<br />
schon zum hundertsten Mal. Und er wurde<br />
das Gefühl nicht los, dass der Unfall Ronnys<br />
mit Absicht geschehen war. Der Brief fiel ihm<br />
ein; den er verloren hatte, und gleich darauf<br />
das Telephongespräch, das Ronny am Morgen<br />
dieses Tages mit Singer geführt hatte. Da war<br />
von Geld die Rede gewesen. Moellermann<br />
pfiff durch die Zähne und setzte seine Kappe<br />
richtig. Er hatte recht, da war etwas nicht in<br />
Ordnung bei dieser ganzen verdammten Geschichte.<br />
Er musste mal darüber mit dem Mädel<br />
in Ruhe sprechen, wenn sie wieder aus der<br />
Klinik kam. Die Sache musste aufgeklärt wer-<br />
Und als sie kam, ging er auf sie zu.<br />
«Ist es schlimm?» fragte er in seiner etwas<br />
unbeholfenen Art.<br />
Sie hatte noch ganz verweinte Augen, aber<br />
ein kleines, hoffendes Lächeln stand um ihren<br />
roten Mund, als sie wiederholte, was der Professor<br />
gesagt hatte.<br />
«Da ist nämlich noch etwas», begann Moellermann<br />
zögernd, während er neben ihr herging.<br />
«Ich weiss nicht, aber ich glaube, ich<br />
muss es Ihnen sagen.»<br />
Sie sah zu ihm auf, denn er war ein gutes<br />
Stück grösser als sie,<br />
«Was denn, Moellermann?»<br />
«Das ist die Sache mit dem Brief und Singer»,<br />
meinte Moellermann.<br />
«Was für eine Sache mit einem Brief und<br />
Singer, Moellermann? Seien Sie doch nicht so<br />
geheimnisvoll.»<br />
Moellermann suchte nach Worten, schliesslich<br />
meinte er: «Nun, ja, der Herr gab mir<br />
heute morgen, als ich bei ihm war, einen Brief<br />
an das gnädige Fräulein, den ich aber erst<br />
abgeben sollte, wenn er bereits im Rennen lag.<br />
Den Brief hab' ich nun, ich weiss nicht wieso<br />
und kann mir das auch nicht erklären, irgendwie<br />
verloren. Und ...»<br />
«Und?»<br />
«Ja, und, wie ich da so auf den Brief wartete,<br />
heute morgen, da hatte der Herr vorher<br />
noch ein Telephongespräch mit einem Herrn<br />
Singer. Und da war die Rede von Geld und<br />
einem Ehrenwort, dass das Geld bis nachmittags<br />
in den Händen des Herrn Singer<br />
wäre.»<br />
«Wissen Sie, wer Herr Singer ist?»<br />
«Ja», sagte Moellermann, «ich glaube, der<br />
Herr hat sich von ihm Geld geborgt. Wir haben<br />
ja in der letzten Zeit nichts mehr machen<br />
können und brauchten natürlich Geld. Und<br />
das Geld sollte wohl zurückgezahlt werden,<br />
aber es war nicht da. Und da ist es denn so<br />
gekommen. Ich kann mir das ganz gut vorstellen.»<br />
«Um Gottes willen», murmelte das Mädchen<br />
an seiner Seite. «Wissen Sie, wie Herr Singer<br />
zu erreichen ist, Moellermann?»<br />
«Nein.» Moellermann schüttelte den Kopf.<br />
Sie überlegten nun gemeinsam, wie sie Singer<br />
ausfindig machen könnten. Schliesslich<br />
kam Charlotte auf die Idee, dass man vielleicht<br />
in der Pension, in der Ronny gewohnt<br />
hatte, etwas erfahren könnte. Charlotte rief<br />
ein Auto herbei und fuhr mit Moellermann in<br />
die Pension. Dort erinnerte sich schliesslich<br />
das Zimmermädchen daran, dass Ronny einen<br />
Brief an einen Herrn Singer besorgen Hess.<br />
Den Brief hatte der Portierjunge besorgt. Der<br />
Portierjunge endlich konnte die Adresse des<br />
Herrn Singer angeben.<br />
Als Herr Singer etwa eine Viertelstunde<br />
später die Tür seiner Wohnung öffnete, nachdem<br />
es heftig geläutet hatte, sah er draussen<br />
eine junge Dame stehen, die ihn nicht sehr<br />
liebenswürdig anblickte.<br />
«Was steht zu Diensten?» fragte Singer.<br />
Die junge Dame trat ein.<br />
«Sie haben einen Brief bekommen!»<br />
«Einen Brief?»<br />
«Ja, ein kleiner Junge brachte ihn. Ich<br />
hoffe, Sie erinnern sich.» Die junge Dame<br />
nahm ohne weiteres in dem Arbeitszimmer<br />
Singers Platz. Sie fuhr fort: «Sie wissen doch,<br />
was heute nachmittag beim Rennen geschehen<br />
ist?»<br />
«Nein», sagte Singer, obwohl er es ganz<br />
genau wusste.<br />
«Warum lügen Sie?»<br />
Dass man Singer ohne weiteres der Lüge<br />
bezichtigte, machte ihn unsicher.<br />
«Ja, aber...»<br />
«Bitte, lassen Sie mich sofort Einsicht hl<br />
das Schreiben nehmen, sonst musste ich den<br />
Staatsanwalt bemühen, und das dürfte Ihnen<br />
sicherlich nicht angenehm sein, wie ich vermute.»<br />
«Ich begreife nicht...»<br />
«Sie werden sofort begreifen, wenn ich<br />
Ihnen sage, dass man davon überzeugt ist,<br />
dass Sie durch die Hartnäckigkeit Ihrer Geldforderungen<br />
einen jungen Mann in den Tod<br />
getrieben haben. Sie wissen schon, was ich<br />
meine!»<br />
Herr Singer, der sonst so selbstsicher war,<br />
wurde blass.<br />
Charlotte stand auf,<br />
«Wollen Sie also ..,»<br />
«Ich schwör' Ihnen, Fräulein», Herr Singer<br />
verlor nach und nach alle Selbstbeherrschung.<br />
«Ich schwör' Ihnen, ich kann nichts dafür. Ich<br />
hatte dem Herrn zehntausend Franken geborgt<br />
und bekam sie nicht zurück. Ich brauch'<br />
doch auch mein Geld. Wer braucht heute nicht<br />
sein Geld? Es war zwar als Hypothek gesichert,<br />
ich hab' die Hypothek aber kündigen<br />
müssen. Das ist doch nichts Unehrenhaftes!<br />
Heute früh wurde ich nun angerufen, denn bis<br />
heute früh um acht Uhr wollte ich das Geld<br />
haben, sonst hätte ich einen Arrestbefehl auf<br />
den- Wagen vollstrecken lassen. Heute früh<br />
nun sagte mir der junge Mann, dass ich auf<br />
Ehrenwort das Geld bis nachmittag um sechs<br />
Uhr zur Verfügung hätte. Was soll ich Ihnen<br />
sagen: Ich hab' natürlich den Wagen nicht beschlagnahmt<br />
... Um zwei Uhr bekomm' ich<br />
dann einen Brief, der enthält eine Lebensversicherung,<br />
die mir übereignet ist. Da ging mir<br />
erst ein Licht auf.»<br />
«Und Sie haben nichts unternommen, um<br />
diesen Wahnsinn zu verhindern?»<br />
Herr Singer schlug die Hände zusammen<br />
und jammerte: «Wie sollte ich ihn denn verhindern?<br />
Wer kann denn glauben, dass einer<br />
wirklich so unvernünftig ist und solche Dummheiten<br />
macht? Als ich's dann im Abendblatt<br />
las, da wollte ich es gar nicht glauben.» Er<br />
schwieg ganz gebrochen.<br />
« Herr Singer », sagte Charlotte, « Ronny<br />
schuldet Ihnen zehntausend Franken. Bestätigen<br />
Sie mir sofort Ihr Einverständnis, dass<br />
Sie mit fünftausend Franken Ihre Ansprüche<br />
als abgegolten betrachten. Diese fünftausend<br />
Franken erhalten Sie von mir in vier Wochen.<br />
Sind Sie einverstanden?»<br />
Herr Singer wiegte schmerzlich den Kopf,<br />
«Ich bin ein armer Mann...»<br />
«Hören Sie, Herr Singer», Charlotte trat<br />
auf ihn zu, «Machen Sie schnell. Wenn Sie<br />
wollen, stelle ich Ihnen einen Wechsel über<br />
die Summe aus, aber unter der ausdrücklichen<br />
Bedingung, dass Ihnen Ronny kein Geld mehr<br />
schuldet.»<br />
(Schluss im nächsten Magazin.)<br />
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