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E_1939_Zeitung_Nr.068

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N° 68 — DIENSTAG, 22. AUGUST <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVUE 9<br />

fochten in Führung tagen* kämpften unsere<br />

drei Spitzenfahrer mit einer Heftigkeit, wie<br />

ich selbst sie selten erlebt habe, um Führung<br />

und Sieg. Es gab in diesem Kampf, nachdem<br />

unsere Gegner uns nicht mehr gefährlich<br />

werden konnten, keine Anweisungen für die<br />

einzelnen Fahrer mehr, sondern nur noch<br />

Zeichen über ihre Position im Rennen. Und<br />

selbst für uns alte Rennhasen war es ein<br />

seltenes Erlebnis, diesen zum Schluss geradezu<br />

aufreibenden Zweikampf zwischen Hermann<br />

Lang wid Rudolf Caracciola um die<br />

Führung und schliesslich ja auch um die Europameisterschaft<br />

zu beobachten. Wohl niemand<br />

ihat so wie wir am Depot die Verbissenheit<br />

erkannt, mit der sich Hermann des<br />

heftigen Angriffs Rudis erwehrte und wie<br />

beide bis zum Schluss um die siegbringenden<br />

Sekunden rangen. Es war schlechthin<br />

herrlich.»<br />

Nicht weit von uns sitzt Hermann Lang<br />

mit Frau Lydia im Kreise seiner Kameraden.<br />

Er hat nicht viel zu sagen, wie immer,<br />

nur ein paar Worte, die aber treffender denn<br />

alles andere seinen Kampf kennzeichnen.<br />

«Des Renne war saumässig schwer», sagt er<br />

in seinem schwäbischen Dialekt, «und mir<br />

hen alle verdammt nalange müsse». Mehr<br />

nicht. Aber auf die Frage, ob er mit dem gemeinsamen<br />

Kampf der grossen und kleinen<br />

Klasse einverstanden sei, sagt er sofort:<br />

Ja, die kleinen Wagen haben uns keinerlei<br />

Schwierigkeiten gemacht, da sie in der<br />

Hauptsache von guten Fahrern gesteuert<br />

wurden und die Ueberholungsmanöver keine<br />

besonderen Probleme boten.»<br />

Dass die General-Motors eine neuartige<br />

Kurbelwellen-Konstruktion zum Patent angemeldet<br />

haben, deren Kurbelzapfen nicht<br />

mehr gehärtet, sondern vielmehr mit konvexen<br />

Laufschalen versehen werden, welche<br />

gegen Verdrehung gesichert sind und<br />

aus einem Metall bestehen, das auf dem<br />

der eigentlichen Lagerschalen gut läuft.<br />

An Stelle des bisherigen Nachschleifens<br />

der Kurbelwelle tritt bei dieser Neukonstruktion<br />

lediglich der Austausch der Laufschalen.<br />

Dass sich nach einem neueren Entscheid<br />

des Oberlandesgerichts in Karlsruhe Jeder<br />

Fahrer vor Benützung der Autobahn zu<br />

überzeugen hat, ob sein Brennstoffvorrat<br />

ausreicht. Anderfalls kann er für Unfälle,<br />

die durch seinen parkierten Wagen entstehen,<br />

haftbar gemacht werden.<br />

Dass die Frist für die Umstellung der<br />

Automobilmotoren auf Brennstoff der Oktanzahl<br />

74 in Deutschland für Lastwagen<br />

am 15. August abgelaufen ist. Andere Motorfahrzeuge<br />

müssen bis zum 1. November<br />

dieses Jahres in dieser Weise abgeändert<br />

werden. Praktisch betrifft diese Vorschrift<br />

einzig die Halter von Wagen mit sehr hohem<br />

Kompressionsverhältnis, die auf die<br />

Verwendung von Superbrennstoffen angewiesen<br />

waren. Denn ein normal verdichteter<br />

Benzinmotor läuft ohne weiteres mit Brennstoff<br />

der neuen Standard-Klopffestigkeit.<br />

Dass die Italiener im Laufe der letzten<br />

beiden Jahre in Abessinien Strossen in einer<br />

Gesamtlänge von 2620 km bauten. Weitere<br />

Strecken von 330 km Länge sollen bald dem<br />

Verkehr übergeben werden können.<br />

Eine religiöse Gemeinschaft in Kalifornien<br />

habe einen Traktor-Anhängerzug gekauft,<br />

dessen Anhänger als Kapelle dient.<br />

Dass auch die New Yorker Polizei den<br />

selbstfahrenden Damen das Tragen von<br />

Schleiern verboten hat, weil sie die Sicht<br />

um 50 % vermindern.<br />

Von Werkzeugen, die an feinste Präzisions-Rundfeilen<br />

gemahnen und neuerdings<br />

zur Feinbearbeitung von Diesel-Einspritzdüsen<br />

entwickelt worden sein sollen. Das<br />

grösste Modell dieser Werkzeuge soll eine<br />

Länge von 115 mm und einen Durchmesser<br />

von 2,4 mm haben. Seine Zähne sind in<br />

Abständen von nur 1 mm angeordnet.<br />

Von einem «Schneekreuzer», der aussieht<br />

wie ein seetüchtiges Schiff auf vier<br />

riesigen, luftbereiften Rädern und auf seinem<br />

Rücken einen kleinen Doppeldecker<br />

trägt. Das Vehikel soll für eine der nächsten<br />

amerikanischen Polarexpeditionen<br />

entworfen worden sein. Die Baukosten belaufen<br />

sich auf 150 000 Dollar.<br />

Vom Vorschlag, an gewissen Strassenkreuzungen<br />

in Glasgow die roten Verkehrslichter<br />

für beide Fahrrichtungen gleichzeitig<br />

eingeschaltet zu lassen, um den Fussgängern<br />

eine bessere Chance zum unbehelligten<br />

Queren der Fahrbahn zu geben.<br />

Die massgebenden Instanzen sollen jedoch<br />

den Vorschlag abgelehnt haben.<br />

Praktisch*»<br />

nke<br />

Alter Reifenschlauch als Ersatzkiihlerschlauch<br />

für Notfälle<br />

Ein englischer Automobilist hat sich aus<br />

einem alten Luftschlauch einen Ersatz für<br />

den KüMerschlauch hergestellt, als einmal<br />

« Not an den Mann kam > und kein neuer<br />

Schlauch aufzutreiben war. Der allerdings<br />

als arger Notbehelf zu taxierende Schlauch<br />

wurde mit den normalen Bindern an den<br />

Anschlußstutzen von Motorfolock und Kühlerblock<br />

festgemacht, was ganz annehmbar gelungen<br />

sein soll, obwohl der Reifenschlauch<br />

natürlich viel zu weit war. Damit er sich<br />

zwischendrin nicht aufblähte, wurden in<br />

gleichmässigen Abständen Schnurschlingen<br />

darum gelegt, die man zur Verhinderung des<br />

Durchsackens vermittels Bindfaden an den<br />

Verstrebungen des Kühlers befestigte. Die<br />

Reparatur soll sich über viele Kilometer<br />

Fahrstrecke vollkommen bewährt haben. Auf<br />

der Saugseite der Pumpe allerdings (unterer<br />

Schlauch) wäre eine derartige Behelfslösung<br />

nicht möglich, weil sich der Schlauch unter<br />

der Saugwirkung der Pumpe zusammenziehen<br />

und den Kühlwasserkreislauf unterbinden<br />

würde.<br />

Glocke hinten an Lieferwagen warnt Passanten<br />

Mit der Sicht nach hinten ist es bekanntlich<br />

bei Lieferwagen nicht immer zum besten<br />

gestellt Infolgedessen kann der Chauffeur<br />

beim Rückwärtsausifahren aus engen<br />

Passagen nicht sehen, was alles hinter dem<br />

Wagen vorgeht. Um Unfälle, die aus diesem<br />

Grunde passieren könnten, auszuscfaliessen,<br />

hat sich ein Lieferwagenhalter hinten an<br />

seinem Fahrzeug eine Warnglocke einbauen<br />

lassen, die von einem Kontakt automatisch<br />

in Tätigkeit gesetzt wird, sobald der Fahrer<br />

den Rückwärtsgang einrückt. Hiedurch werden<br />

Passanten oder spielende Kinder gewarnt,<br />

wenn der Wagen aus dem engen<br />

Durchgang ausfährt, der zu seiner Garage<br />

führt<br />

Wer aus irgend einem Grunde auf die<br />

häufige Benützung des Blendschutzschildes<br />

angewiesen ist und das Verlassen des Lenkrades<br />

mit der einen Hand zum Herabkilappen<br />

des Schildes als lästig empfindet, kann sich<br />

in einfacher Weise eine Fussibetatigung anfertigen.<br />

Auf dem schrägen Bodenbrett wird<br />

der eine Schenkel eines langschenkiligen<br />

Scharniers angeschraubt, während der andere<br />

frei und beweglich bleibt, und als Pedal<br />

dient. Eine solide Vorhangssohnur verbindet<br />

das freie Ende des Scharniers mit der Unterkante<br />

des Blendschutzschildes über der<br />

Windschutzscheibe. Eine in entgegengesetzter<br />

Richtung gegen das Wagendach hinziehende,<br />

am gleichen Punkt angreifende<br />

Schraub emfeder dreht das Schild von selbst<br />

in die Ausgangsstellung zurück, sobald man<br />

nicht aufs Pedal drückt. Natürlich darf die<br />

Schnur nicht in der kürzesten Luftlinie von<br />

Punkt zu Punkt gespannt werden, sondern<br />

man muss sie vermittelst Oesen oder auch<br />

Viele Strossen führen zur<br />

Schweizerischen Landes-<br />

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Schweiz verteilt, Verkaufsstellen für unsere Qualitätserzeugnisse.<br />

Sie finden aber auch erfahrenes Fachpersonal, zweckmässige<br />

Geräte und Einrichtungen, sowie alle Brennstoffe und Schmiermittel,<br />

die unter dem Esso-Zeichen verkauft werden, dem Symbol<br />

unübertroffener Güte.<br />

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dem hochwertigen Motorenoen<br />

in einem Röhrchen an der Spritzwand und<br />

Vordersäule entlang hochführen. Am leichtesten<br />

lassen sich Oesen oder Röhrchen bei<br />

Karosserien in Holzkonstrttktion festmachen.<br />

Schriftliche Antworten:<br />

Frage 1244. Buch Ober Azetylen als Treibstoff.<br />

Können Sie mir matteilen, ob irgendwelche Literatur<br />

besteht über Versuche mit Azetylen? S. in L.<br />

Frage 1245. Betriebskosten eines Wagens. Können<br />

Sie mir einige Angaben über die Kasten des<br />

Betriebes eines Wagens bis 12 PS machen? M. in B.<br />

Frage 1246. Lötlampen Bart hei. Können Sie mir<br />

die Adresse de« schweizerischen Generalvertreters<br />

der Lötlampen, Marke Barthel, bekanntgeben?<br />

C. in F.<br />

Frag« 1247. Transparente Kennzeichenschilder.<br />

Sind Ihnen schweizerische Herstellerfirmen bekannt,<br />

welche transparente, also von innen beu<br />

leuchtete Kennzeichensohilder für Autos und Motorräder<br />

herstellen? D. in L.<br />

Frage 1248. Kompressoren zum Einbau an Fiat-<br />

Motor. Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie mir<br />

Adressen angeben wollten, wo ich einen Kompressor<br />

zum Einbau in meinen Fmt 1500 erhalten<br />

könnte. G. in M.<br />

Frage 1249. Ersatzteile für Automobil, Marke<br />

Clement-Bayard? Können Sie mir mitteilen, wo ich<br />

Ersatzteile für einen Wagen Marke Clement-Bayard<br />

erhalten könnte? C in F.<br />

Frage 1250. Kilometergeld. Was für ein Kilometergeld<br />

wird einem Reisenden für seinen 11-PS-<br />

Wagen ausgerichtet (mit oder ohne Amortisation)?<br />

St in H.<br />

Frag« 1251. Amortisation. Was für eine monatliche<br />

Amortisationssumme ist für einen neuen Walten<br />

von Fr. 6000.—• Kassapreis zu rechnen bei<br />

40000—50000 km jährlicher Fahrt? In welcher<br />

Zeit soll ein solcher Wagen amortisiert sein?<br />

S. in H.<br />

Frage 1252. A.-Automoblle. Können Sie mir die<br />

Adresse des Generalvertreters der A,-Automobile<br />

bekanntgeben? S. in B.<br />

Frage 1253. Gray-Motortn. Können Sie mir die<br />

Vertreter-Adresse der Graf-Motoren in der Schweiz<br />

bekannteeben? V. in G.<br />

Stauen<br />

Strassenpflaster aas BergwerkshaWen.<br />

Versuchsstraseen in Missouri sind mit einem<br />

neuen Belag versehen worden, der aus einem Gemisch<br />

von Bergwerkshalden-Rückständen und Asphalt<br />

besteht. Die Mischung wird in einer Länge<br />

von 60—70 Metern an jeder Seite von scharfen<br />

Kurven, gefährlichen Kreuzungen usw. aufgetragen;<br />

ihrer Verwendung soll eine nicht unerhebliche Verminderung<br />

der Verkehrsunfälle zuzuschreiben sein.<br />

KLEINE CHRONIK<br />

Den teuersten amerikanischen Wagen,<br />

der als Serienmodell herausgebracht wird, bauen<br />

die Rust Heinz-Werke in Pasodena (Kalifornien);,<br />

er kostet ab Fabrik 12,750 Dollar. Dabei handelt es<br />

sich utn ein Sechszylinder-Coupe mit einem Achtzylinder-Lycoming-Motor<br />

und elektrisch betriebener<br />

Viergangschaltung. Die Türen öffnen eich<br />

durch Druck auf einen Knopf; die Scheiben bestehen<br />

aus unzerbrechlichem Polaroidglas, das Blendung<br />

ausschliesst. Inbegriffen im Preis ist die<br />

komplette Ausrüstung, einschlieselich eines Radioempfängers<br />

für alle We.uc.alängen und zweier<br />

Lautsprecher.<br />

Neue Autobustype für Fernverkehr.<br />

Mit der Einführung der vorläufig einmal wöchentlich<br />

verkehrenden direkten Autobus-Schnellverbindung<br />

Berlin-München überwindet die Reichsbahn<br />

zum erstenmal auf der Strasse eine Entfernung<br />

von 600 km, während die bisher längste<br />

Strecke nur ca. 300 km mass. Auf der neuen<br />

Strecke wird ein neuartiger zweiteiliger Autobuszug<br />

eingesetzt, der 78 Personen Platz bietet. Seine Besonderheit<br />

liegt in der Starrgekuppelten Verbindung<br />

mit dem selbstspurenden Anhänger mit Allradlenkung.<br />

Ein Faltenbalg ermöglicht wie im D-Zug<br />

den Uebergang zwischen dem mit einem 150-PS-<br />

Dieselmotor ausgerüsteten Antriebswagen und dem<br />

Anhänger. Trotz seiner Länge von 21 m kann der<br />

Zug auch enge Strassenkrümmungen mühelos durchfahren,<br />

da der Anhänger fast genau der Spur des<br />

Triebwagens folgt. Der kleinste Wenderadius beträgt<br />

9,5 m. Die starre Kupplung ermöglicht<br />

Höchstgeschwindigkeiten, ohne dass der Anhänger<br />

schleudert oder pendelt<br />

Auch eine Sanierung des Strassenverkehrs.<br />

Langsame Fahrzeuge zu bestimmten Zeiten in<br />

Paris verboten.<br />

Die Pariser Polizeiverwaltung hat eine neue<br />

Yerkehrsvorschrift herausgegeben, durch die langsam<br />

fahrende Transportmittel, wie Pferdegespanne,<br />

Handwagen, Lastwagen mit Vollgummibereifung,<br />

Lastzüge mit mehr als 10 Tonnen Ladegewicht und<br />

Zugmaschinen, in den Hauptverkehrszeiten von 2—7<br />

Uhr nachmittags von bestimmten, stark benutzten<br />

Verkehrsstrassen der Innenstadt verbannt sind. Die<br />

langsamen Strassenbenützer haben sich während<br />

der Hauptverkehrszeiten als «Verkehrshindernisse»<br />

erwiesen und den fliessenden Verkehr gestört Die<br />

verbotenen Strassen werden durch besondere Schilder<br />

kenntlich gemacht. Man hofft durch diese<br />

Massnahme eine raschere Abwicklung des ständig<br />

zunehmenden Verkehrs zu erreichen. Fast gleichzeitig<br />

wurden auch die obligatorischen Haltestellen<br />

der Autobusse aufgehoben, so dass die Pariser<br />

Autobusse jetzt nur noch bei Bedarf anhalten, wenn<br />

ein Fahrgast durch Klingelzeichen den Wunsch zum<br />

Aussteigen zu erkennen gibt oder ein Passant durch<br />

den Autobus durch Hochheben der Hand zum Anhalten<br />

auffordert.

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