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E_1939_Zeitung_Nr.079

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BERN, Dienstag, 24. Oktober <strong>1939</strong><br />

Nummer 20 Cts.<br />

35. Jahrgang — No 79<br />

ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />

Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />

ABONNEMENTS-PREISE:<br />

Ausgab« A (ohne Versicherung) halbjahrlich Fr. 5.-, jährlich Fr. 1 O.-<br />

Ausland mit Portozuschlag, wenn nicht postamtlich abonniert<br />

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Inseratenschluss 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />

ZJos<br />

£andesUU&tesse foxdect:<br />

Steuerermäßigung und Abbau<br />

V ersicher un gspr ämien<br />

Benzinzoll, Verkehrssteuern, Gebühren aller<br />

Art und Versicherungsprämien haben den<br />

Automobilisten schon in Friedenszeiten das<br />

Rechnen gründlich gelehrt. Und der müsste<br />

ein schlechter Rechner sein, der im Zeichen<br />

der Brennstoffrationierung und der zwangsläufig<br />

verminderten Kilometerleistungen nicht<br />

schon jetzt mit sich darüber im reinen wäre,<br />

dass beim heutigen Stand der Dinge eine<br />

Revision der Steueransätze nach unten oder<br />

überhaupt eine grundsätzlich© Reform des<br />

gegenwärtigen Besteuerungsmodus unaufschiebbar<br />

geworden ist. Denn allerdings<br />

käme die Beibehaltung des Status quo in verkehrssteuerlicher<br />

Hinsicht einer Aufmunterung<br />

zu weiteren Stillegungen gleich, nachdem<br />

schon in den letzten September- und<br />

ersten Oktobertagen ungefähr 20 % unseres<br />

Wagenparks ausser Betrieb gesetzt worden<br />

sind. Man darf es deshalb keineswegs als<br />

blossen Zufall abtun wollen, wenn sich gerade<br />

jetzt die Stimmen mehren, die nach einer<br />

Entlastung und Angleichung der Steuer- und<br />

Versicherungsprämien an die Einschränkung<br />

des Fahrbetriebs rufen. Wie war es doch<br />

schon ? Hat nicht unser Blatt kurz nach der<br />

Mobilisation eine Lanze für die Einführung<br />

der monatlichen Steuerberechnung gebrochen,<br />

hat nicht Nationalrat Vallotton in seinem<br />

von uns zuerst veröffentlichten und ungewöhnlich<br />

stark beachteten Artikel der Abschaffung<br />

der kantonalen Steuern während<br />

der Kriegszeit und der Erhebung eines Zuschlags<br />

auf dem Benzin das Wort geredet,<br />

der durch den Bund an die Kantone zurückzuvergüten<br />

wäre, ist nicht erst dieser Tage<br />

eben an der Konferenz zwischen dem Polizeidirektor<br />

des Kantons Bern und den Verkehrsverbänden<br />

der Wunsch nach einer Neugestaltung<br />

der Steuern entsprechend den eingeschränkten<br />

Fahrleistungen geäussert worden<br />

und kündigt sich nicht, aus grundsätzlich gleichen<br />

Erwägungen heraus, bereits das Begehren<br />

nach einem Abbau der Versicherungsprämien<br />

an, wie es eine an anderer Stelle dieser<br />

Nummer wiedergegebene Einsendung dartut?<br />

Unveränderte Steuer- und Prämienansätze<br />

bei zum Teil sehr erheblich geschmälerter<br />

Benützungsmöglichkeit des Fahrzeugs und<br />

stark verminderter Inanspruchnahme der<br />

Strassen — es liegt auf der Hand, dass ein<br />

solcher Zustand, dessen Auswirkungen die<br />

Interessen der Landesverteidigung wie jene<br />

unserer Wirtschaft und der Kantone selbst<br />

gefährden, untragbar ist. Sofortige Remedur<br />

tut deshalb dringend not, denn eine Politik<br />

der verpassten Gelegenheit würde sich um<br />

so bitterer rächen, als die endgültige Benzinrationierung<br />

in der Form, wie sie sich jetzt<br />

abzeichnet, kaum dazu angetan erscheint, ein<br />

neues Stimulans zur Aufrechterhaltung des<br />

Fahrbetriebs zu schaffen. Damit aber würde<br />

die Gefahr einer massenhaften Nummernrückgabe<br />

während des letzten Quartals <strong>1939</strong><br />

mit all ihren schwerwiegenden Folgen noch<br />

verschärft.<br />

Wie stellt sich die definitive Treibstoffrationierung,<br />

die ab 16. November in Kraft<br />

treten soll, in ihren Grundzügen voraussichtlich<br />

dar ?<br />

Der Bundesratsbeschluss vom 26. September <strong>1939</strong><br />

über die Landesversorgung mit flüssigen Kraft- und<br />

Brennstoffen gliedert die Fahrzeuge in folgende vier<br />

Kategorien :<br />

Kategorie A: Fahrzeuge, die für die Aufrechterhaltung<br />

von lebenswichtigen Betrieben und<br />

Anstalten unentbehrlich sind.<br />

Kategorie B: Fahrzeuge, die für die Aufrechterhaltung<br />

des Geschäftsbetriebes und der persönlichen<br />

Existenz unentbehrlich sind.<br />

Kategorie C: Fahrzeuge, deren Nichtver-<br />

entsprechend der Einschränkung der Fahrleistungen, wie sie nach<br />

der definitiven Treibstoffrationierung zu erwarten steht.<br />

Wendung eine wesentliche Erschwerung der Berufstätigkeit<br />

oder des Geschätfsbetriebes zur Folge hätte.<br />

Kategorie D: Fahrzeuge mit anderer Zweckverwendung.<br />

Was die Einteilung der Fahrzeuge in diese vier<br />

DRINGLICHKEITSKATEGORIEN<br />

will, darüber gibt der erwähnte Bundesratsbeschluss<br />

selbst Auskunft, wenn er sagt, dass, sofern es die<br />

Sicherstellung der Kriegswirtschaft erfordere, die<br />

Abgabe von flüssigen Kraftstoffen an Fahrzeuge<br />

einer oder mehrerer der genannten Kategorien entsprechend<br />

ihrer Wichtigkeit ganz eingestellt werden<br />

könne, mit andern Worten, welchen von ihnen in<br />

diesem Fall der Vorrang gebühre. Das Fundament<br />

für die Einreihung der Fahrzeuge in eine dieser<br />

vier Kategorien liefert nun die vom 2.—7. Oktober<br />

durchgeführte Rundfrage, deren Ergebnisse, wie wir<br />

gemeldet haben, zurzeit durch die Experten der<br />

Strassenverkehrsverbände ausgewertet werden.<br />

Dass nicht alle Fahrzeuge einer und derselben<br />

Dringlichkeitskategorie die nämliche Treibstoffmenge<br />

benötigen, ist klar. Um diesem unterschiedlichen<br />

Bedarf Rechnung zu tragen, trifft man innerhalb<br />

der einzelnen Dringlichkeitskategorien eine Abstufung<br />

nach<br />

QUANTITÄTSKATEGORIEN,<br />

deren jede die Fahrzeuge mit gleicher Benzinration<br />

umfasst. Für die Kategorie A ist dabei die Schaffung<br />

von acht solcher Quantitätsgruppen vorgesehen,<br />

für die Kategorie B hat man deren drei ins Auge<br />

gefasst, die Kategorie G zerfällt noch in deren zwei,<br />

während in der Kategorie D keine Unterteilung erfolgt.<br />

Im übrigen erhält, wie bei der provisorischen,<br />

so auch bei der endgültigen Rationierung das<br />

Fahrzeug mit der höheren PS-Zahl<br />

ein grösseres Brennstoffquan tum,<br />

dnd zwar nach Massgabe folgender Skala :<br />

1. Gruppe Wagen bis 7,50 PS.<br />

2. Gruppe Wagen von 7,51 bis 15,50 PS.<br />

3. Gruppe Wagen über 15,50 PS.<br />

Ueber die organisatorische Durchführung<br />

der definitiven Rationierungsmassnahmen,<br />

deren Regime am 16. November beginnt, können wir<br />

unsern Lesern so viel verraten, dass jedem Fahrzeugbesitzer,<br />

der den ausgefüllten Fragebogen eingesandt<br />

hat — rund 50,000 türmen sich auf den<br />

Tischen des Eidg, Statistischen Amtes — eine<br />

Stammkarte mit nähern Angaben darüber zugestellt<br />

wird, in welche Dringlichkeits- und Quantitätskategorie<br />

er eingeteilt ist. Gestützt auf diesen Ausweis<br />

kann er bei der zuständigen kantonalen Behörde<br />

(Automobilkontrolle usw) die ihm zukommenden<br />

Rationierungsscheine beziehen. Auf welche<br />

Brennstoffmenge er dabei Anspruch besitzt, darüber<br />

erteilt die Sektion für Kraft und Wärme den<br />

kantonalen Stellen jeweilen für die Dauer eines Monats,<br />

eventuell auch für eine längere Periode genaue<br />

Anweisungen, die sich natürlich nach der<br />

Versorgungslage richten.<br />

Wenn nun die Sektion für Kraft und Wärme bei<br />

ihren vorläufigen Berechnungen von einer ungefähren<br />

monatlichen Fahrleistung von 350—1500 km für<br />

die Kategorie A, von 800—1000 km für die Kategorie<br />

B, von 400—700 km für die Kategorie G, und<br />

von 250-^-300 km für die Kategorie D ausgeht —<br />

wobei die « Siebung > nach Quantitätskategorien<br />

sehr rigoros vorgenommen und kein Pardon gewährt<br />

wird — dann bedeutet das, in die Sprache<br />

der Praxis übersetzt, selbst für jene Fahrzeuge der<br />

Kategorien A und B, welche die grössten Treibstoffmengen<br />

zugeteilt erhalten, eine Herabsetzung ihrer<br />

normalen monatlichen Kilometerleistung um mindestens<br />

die Hälfte. Verhältnismässin noch stärkere<br />

Kürzungen erleidet die monatliche Fahrstrecke der<br />

übrigen Quantitätskategorien von A und B sowie der<br />

Kategorie C, und den Wagen der Kategorie D<br />

schliesslich wird ein Benzinkontipgent zugedacht,<br />

wobei sie sich mit weniger als einem Viertel des<br />

unter normalen Verhältnissen üblichen Durchschnitts<br />

von 1500 km pro Jahr begnügen müssen.<br />

Steigerung der Motorleistung durch Erhöhung der Klopffestigkeit<br />

des Benzins<br />

Aufhebung des Verbotes der Beimischung von Bleitetraäthyl ergäbe eine um 10—15 %<br />

bessere Ausnützung des Benzins.<br />

Der Zeitpunkt, dringende Benzinfragen einmal<br />

gründlich zu lösen, ist heute gekommen. Der Bundesrat<br />

besitzt die hierfür nötigen Vollmachten.<br />

Dio Notwendigkeit der Treibstoffrationierung<br />

bringt Nachteile mit sich, die nur von Fachleuten<br />

und nach gründlichem Studium übersehen werden<br />

können. Warum es zu einer solchen Massnahme<br />

kommen musste und wieviel Benzin pro Motorfahrzeug<br />

abgegeben werden darf, soll hier nicht erörtert<br />

werden. Wir Automobilisten finden uns mit<br />

diesen Einschränkungen ab, weil wir der Armee<br />

nicht nehmen wollen, was sie eventuell nötig hat.<br />

Gewiss ist die Einlagerung von Benzin mit<br />

Schwierigkeiten verbunden. Und diese Schwierigkeiten<br />

stellen nicht nur eine Geld- oder Kreditfrage<br />

dar, sondern es gibt noch Probleme, die bloss vom<br />

Chemiker gelöst werden können. Trotzdem wird es<br />

wohl für die nächste Zukunft möglich sein, den<br />

Benzinmarkt besser zu organisieren, so dass der<br />

einzelne Fahrer, ohne Gefährdung unserer Wehrkraft,<br />

die Zuteilung grösserer Benzinmengen sollte<br />

erwarten dürfen.<br />

Nachdem nun für jedes Automobil ein gewisses<br />

Benzinquantum zugestanden wird, etellt sich die<br />

Frage:


für Ihre Bemühungen den Dank des schweizerischen<br />

Autogewerbes aussprechen, hoffen wir gerne,<br />

verschiedene Probleme zu gegebenem Zeitpunkt einmal<br />

mündlich mit Ihnen besprechen zu können.<br />

So sieht es im Motorfahrzeuggewerbe aus.<br />

Eine Frau, die für ihren zu den Waffen gerufenen<br />

Mann in der Leitung der Garage einspringen<br />

musste, meldet sich mit folgendem<br />

Brief zum Wort:<br />

Sehr geehrter Herr Oberst!<br />

Ich muss Hmen für Ihre trefflichen Worte<br />

danken. Sie sprachen damit gewiss allen Gewerbetreibenden<br />

der Motorfahrzeug-Branche aus dem<br />

Herzen. Wir alle haben bestimmt nur den einen<br />

Wunsch, dass die zuständigen Organe die Notlage<br />

unseres Gewerbes erkennen.<br />

Da mein Mann auch in den Aktivdienst einrücken<br />

musste, führe ich unsern Betrieb mit zwe<br />

Arbeitern weiter. Sollte jedoch der momentane<br />

Geschäftsgang in einen Dauerzustand übergehen<br />

so wären wir gezwungen, trotz guter und grosser<br />

Stammkundschaft unser Geschäft zu schliessen.<br />

Was dies für meinen Mann, einen anerkannt tüchtigen<br />

und seriösen Geschäftsmann (und Inhaber des<br />

eidg. Meisterdiploms) bedeuten würde, lässt sich gar<br />

nicht ausdenken. Mit nochmaligem aufrichtigem<br />

Dank zeichnet E. P.<br />

Warum Lastwagen stillegen, anstatt sie den<br />

Arbeitsgemeinschaften zuteilen ?<br />

Ein Vorschlag, der ernsthafter Prüfung<br />

wert erscheint, weil er geeignet ist, brachliegendes<br />

Wagenmaterial im Dienste unserer<br />

Wirtschaft nutzbringend zu verwerten, findet<br />

sich in einer weiteren Zuschrift:<br />

Industrie und Gewerbe bemühen sich umsonst<br />

ihTe von der Armee requirierten Lastwagen freizubekommen<br />

und unter einen gewissen Bestand wird<br />

die Armee nicht gehen können. Ich denke nun in<br />

erster Linie an diejenigen Motorlastwagen, die von<br />

ihren Haltern nur in beschränktem Umfang ausgenützt<br />

werden und oft mit geringfügigen Lasten beladen<br />

den zugeteilten Brennstoff verbrauchen. Alle<br />

diese Fahrzeuge hätten sich einer der zu gründenden<br />

Transportgemeinschaften anzusehliessen.<br />

Nun ist aber Ihrem Artikel zu entnehmen, daes<br />

im Kanton Waadt die Kontrollschilder von 82 Lastwagen<br />

abgegeben wurden. Diese Fahrzeuge sind<br />

demnach dem Verkehr entzogen. Aehnlich werden<br />

die Verhältnisse in den übrigen Kantonen liegen.<br />

Diese « aufgebockten» Wagen bilden meines Erachtens<br />

eine wertvolle Reserve, die zu requirieren<br />

und den Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung zu<br />

stellen wäre. Zusätzlich wären auch die seit der<br />

Mobilisation angeschafften neuen Lastwagen<br />

greifbar, die auf Gesuch hin während der Dauer<br />

eines Jahres von der Requisition befreit werden<br />

und, soweit sie armeetauglich sind, überdies Anspruch<br />

auf gewisse Bundesbeiträge während fünf<br />

Jahren haben.<br />

Richtung hin verdienen eine Prüfung durch die<br />

Bundesbehörden, denn darüber sind wir uns alle<br />

einig, dass dem Mobilisierten ebenso die Möglichkeit<br />

gewährt sein muss, seinen Lebensunterhalt zu<br />

verdienen wie dem Zivilisten, zumal auch jener<br />

seine Familie hinter der Front zurücklässt.<br />

Teilt man diese Wagen, soweit angängig, der<br />

Gegend ihres normalen Standortes zu, so könnte<br />

man vom Eigentümer eines jeden Fahrzeuges verlangen,<br />

dieses in seiner Stammgarage reparieren<br />

zu lassen, womit eine gerechte Verteilung gesichert<br />

•wäre.<br />

Und die Versicherungsfrage ?<br />

Wie stellt sich eigentlich das Versicherungsgewerbe<br />

zu der Tatsache, dass infolge der Treibstoff<br />

rationierung und Sparmassnahmen der Motorfahrzeugverkehr<br />

gegenüber früher auf einen verschwindenden<br />

Bruchteil reduziert worden ist und<br />

damit die Gefährdung des einzelnen Fahrzeugs nur<br />

mehr einen geringen Prozentsatz gegenüber dem<br />

bisherigen Normalverkehr ausmacht?<br />

Wenn ein Fahrzeug, das vor der Mobilmachung<br />

beispielsweise zirka 25 000 bis 30 000 km im Jahr<br />

gefahren wurde, jetzt nur noch mit Betriebsstoff<br />

für eine bedeutend geringere Strecke rechnen kann,<br />

bei stark verminderter Verkehrsdichte auf allen<br />

Strassen, so würde es wohl eine grosse Ungerechtigkeit<br />

bedeuten, wollte man die Versicherungsprämie<br />

für das neue Jahr in derselben Höhe belassen<br />

wie > bisher.<br />

Das würde zweifellos zu einer weiteren « Aufbockung<br />

> vieler Fahrzeuge mit all den vielseitigen<br />

und schwerwiegenden Folgen führen.<br />

Auch da sollte man rechtzeitig vorkehren, ehe<br />

es zu spät ist, denn die meisten Fahrer müssen<br />

ihre Dispositionen beizeiten treffen.<br />

Benzinsteuer mit Einschluss der Versicherung.<br />

Die von Ihnen vorgeschlagenen Lösungen — stellt<br />

ein weiteres Schreiben an Oberst Vallotton fest —<br />

sind derart einfach, dass es den Behörden vielleicht<br />

gerade aus diesem Grunde schwer fällt, sie zu verstehen.<br />

.. Unter den heutigen aussergewöhnlichen<br />

Umständen ist es möglich, dass Ihre Intervention<br />

mit zu einer Beschleunigung der Lösung des Problems<br />

und zu einer Aenderung im gegenwärtigen<br />

Stand der Dinge führt, unter dem ein Teil unserer<br />

Bevölkerung und das gesamte Motorfahrzeuggewerbe<br />

leiden.<br />

Wie man sich auch immer dazu stellen möge:<br />

die Besteuerung des Motorfahrzeugs darf einzig auf<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

der Grundlage des Verbrauchs erfolgen: Treibstoff,<br />

Oel und Reifen.<br />

Es wäre sogar logisch, zu gegebener Zeit darin<br />

auch die Haftpflichtversicherung einzubegreifen.<br />

Aber das ist etwas anderes...<br />

Ich pflichte auch Ihrer Auffassung über das<br />

unverständliche Sonntagsfahrverbot ru, das sich<br />

mit nichts zusammenreimt, seitdem man den Brennstoff<br />

rationiert hat, das aber unserer gesamten<br />

Wirtschaft schweren Schaden zufügt.<br />

für die Ausführung solcher Arbeiten erforderlichen<br />

Garagechefs und Mechaniker vorübergehend beurlauben.<br />

Dabei besteht die Absicht, diese Methode<br />

durch schrittweisen Abbau der Armeereparaturkolonnen<br />

noch weiter auszubauen.<br />

Was die übrigen von Oberst Vallotton in die<br />

Diskussion geworfenen Fragen, wie die Vereinheitlichung<br />

der Verkehrssteuer, Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes<br />

und Schaffung ziviler Reserven<br />

anbelangt, welche in den Kompetenzbereich der zivilen<br />

Behörden fallen, so ist geplant, diesen unverzüglich<br />

konkrete Vorschläge zu unterbreiten.<br />

Und jetzt?<br />

Inzwischen hat der Motorwagendienst des 1. Ar<br />

Wie entwickelt sich die Aktion? meekorps (dessen Chef niemand andere ist als<br />

Oberst_ Vallotton) damit begonnen, die in seinem<br />

Am vergangenen Freitag fand in Ölten die von Gebiet'ausser Verkehr gesetzten Lastwagen zu zählen.<br />

In den Stillegungen dieser Fahrzeuge liegt ein<br />

uns angekündigte Sitzung der Anneeinstanzen statt.<br />

Dabei konnte festgestellt werden, dass die Militärbehörden<br />

bereits auf die Verwirklichung der von benötigen. Man könnte sie somit als Ersatz für die<br />

Indiz dafür, dass deren Halter sie nicht dringend<br />

Oberst Vallotton entwickelten Ideen eingetreten im Dienst stehenden mobilisieren, deren Einziehung<br />

sind, indem sie Reparaturaufträge soweit als möglich<br />

dem privaten Autogewerbe übertragen und die seiner Existenz<br />

manchen der davon betroffenen Unternehmer in<br />

bedroht.<br />

Steuerermässigung und Abbau der Versicherungsprämien<br />

(Schluss von Seite 1.)<br />

Hinzu kommt aber noch, dass die für die Kategorien<br />

B und G angenommenen Wagenbestände vermutlich<br />

zu tief kalkuliert sind. Die Auswertung der<br />

Ergebnisse der Rundfrage wird — was wir früher<br />

schon angedeutet haben — Licht in diese Seite der<br />

Angelegenheit bringen und voraussichtlich mit einer<br />

Erhöhung der hier angenommenen Fahrzeugzahlen<br />

enden, währenddem umgekehrt der umfang der Kategorie<br />

D (d. h. der mehr zu touristischen Zwecken<br />

verwendeten Wagen) hinter der Ziffer zurückbleiben<br />

dürfte, womit die Sektion für Kraft und Wärme<br />

rechnet.<br />

Reduktion der Fahrleistung einerseits, gleichbleibende<br />

feste Unkosten (wie Steuern, Versicherungsprämien,<br />

Amortisation, Garage<br />

usw.) anderseits müssen in ihrem Zusammenwirken<br />

unfehlbar zu einer Verteuerung der<br />

Kilometerkosten führen.<br />

Welches Ausmass diese Verteuerung erreicht, dafür<br />

sei eine Probe aufs Exempel gemacht: Für<br />

100 Fr. Verkehrssteuer oder Versicherungsprämien<br />

stellt sich die Belastung je Fahrkilometer bei 20.000<br />

km jährlich auf 0,50 Rp., bei 4000 km dagegen auf<br />

2,50 Rp. und bed 3000 km sogar auf 3,33 Rp. Auf<br />

einen andern Nenner gebracht, bedeutet dies, dass<br />

bei einem 12-PS-Wagen, für den im Landesdurchschnitt<br />

jährlich 460 Fr. an Steuern und Haftpflichtprämien<br />

zu entrichten sind, der Anteil dieser<br />

Kosten bei 20,000 Fahrkilometern im Jahr 2,3 Rp.<br />

pro Kilometer beträgt; bei .1000 Fahrkilometem<br />

steigt er bereite auf 11,50 Rp. und bei einer Jahnen<br />

leistung von 3000 km wächst er auf 15,32 Rp, an.<br />

3. Die Motoreinstellung.<br />

Am sparsamsten funktioniert ein Motor, wenn<br />

seine Einstellung dem Brennstoff genau entspricht;<br />

aber nur der Fachmann ist imstande, eine Motorinsteilung<br />

mit der erforderlichen Präzision vorzunehmen.<br />

Selbst dann jedoch, wenn sich der Motor<br />

in einwandfreiem Zustand befindet, gelingt es nicht<br />

immer, die maximale Leistung aus dem Brennstoff<br />

herauszuholen, und zwar besonders dann nicht,<br />

wenn ihm eine wichtige Eigenschaft abgeht,<br />

DIE KLOPFFESTIGKEIT.<br />

Es handelt sich hier um einen Begriff, der erst<br />

durch das neuzeitliche Motorfahrzeug eine ungeheure<br />

Bedeutung erlangt hat. Von Jahr zu Jahr<br />

erhöhte sich das Kompressionsverhältnis der Motoren,<br />

um aus einem gewissen Quantum Benzin<br />

und aus einer bestimmten Motoren.grösse ein Maximum<br />

an Leistung herauszubringen. Man konstruierte<br />

die Motoren besser durch und fand Mittel<br />

und Wege, um den Brennstoff kompressionsfester,<br />

d. h. klopffester zu machen.<br />

Der Motorenkonstrukteur legt seinen Berechnungen<br />

einen Brennstoff zugrunde, der nach seinem<br />

Ermessen überall erhältlich und für den Fahrzeughalter<br />

am wirtschaftlichsten ist. So sind denn die<br />

Motoren der Gegenwart für den Betrieb mit Brennstoffen<br />

gebaut, die eine bestimmte Klopffestigkeit<br />

besitzen.<br />

Benzin, dessen Klopffestigkeit den heutigen Ansprüchen<br />

nicht genügt, lässt sich nicht anders denn<br />

als schlecht bezeichnen. Ein solcher Brennstoff<br />

aber schliesst bei Motoren, die für gutes Benzin<br />

gebaut wurden, einen •wirtschaftlichen Betrieb aus.<br />

wischen gutem und schlechtem Automobilbenzin<br />

besteht nur ein sehr geringer Kostenunterschied.<br />

Die Leistung des Motors dagegen könnte mit gutem<br />

Benzin um mindestens 10% erhöht werden, was<br />

nichts anderes heisst, als dass wir mit dem uns zur<br />

Verfügung stehenden Benzin mindestens 10% mehr<br />

Weg zurückzulegen imstande wären.<br />

Warum aber verfügen wir in der Schwei« nicht<br />

über gutes Benzin?<br />

Man erklärt mir, der Grund hierfür liege darin,<br />

dass es mit Rücksicht auf unsere Handelsabkommen<br />

aus Ländern bezogen werden müsse, die eben<br />

zum gleichen Preis kein gutee Benzin liefern können.<br />

Nun steht uns jedoch ein Mittel offen, um auch<br />

*<br />

Gleich ein ganzes Programm<br />

Ausserdem belastet das Benzin den Fahrkilometer<br />

entwickelt ein Automobilvertreter. Aus seinen<br />

Darlegungen schälen wir jene Punkte wächst somit einem Wagen der Kategorie D, für<br />

einstweilen noch um weitere 6 Rp. Per Saldo er-<br />

heraus, die mit den durch Oberst Vallotton welche nach der definitiven Benzinrationierung ein<br />

Jahrestotal von 3000 bis 3600 km vorgesehen ist,<br />

aufgerollten Fragen in unmittelbarem Zusammenhang<br />

stehen :<br />

versicherung und Benzin eine Belastung von 18,9<br />

pro Fahrkilometer allein aus Steuern, Haftpflicht-<br />

Zivile Benzinreserven: Es liegt durchaus im bis 21,3 Rp., mehr als das Dreifache des Drittklasstarifs<br />

und mehr als das Doppelte des Zweitklass-<br />

Interesse der Armee wie der zivilen Wirtschaft, die<br />

Schaffung privater Benzinvorräte zu begünstigen, tarifs der SBB.<br />

aber wäre es nicht auch angezeigt, zugleich die<br />

vielen vorhandenen, jedoch ausser Betrieb gesetzten<br />

Reservoirs zu benützen ?<br />

FOLGEN VERMEHRTER STILLEGUNG<br />

Requisition : Meines Erachtens wäre es besser<br />

gewesen, einen allgemeinen Requisitionsplan aufzustellen,<br />

der vor allem jene "Wagen erfasst hätte,<br />

Gelingt es nicht, diese dem Personenwagen<br />

drohende Betriebsverteuerung zu mildern, dann<br />

deren Chauffeure periodisch zur Verfügung stehen. stehen mit Sicherheit zweierlei Folgen zu erwarten:<br />

Damit Hessen sich Störungen im Wirtschaftsleben Zum ersten eine weitere Verteuerung der allge-<br />

vermeiden.<br />

Reparaturen: Ihre Anregungen nach dieser<br />

meimen Lebenshaltung (weil die Eigentümer jener<br />

Fahrzeuge, deren die Wirtschaft unbedingt bedarf,<br />

die Kostensteigerung auf den Konsumenten abzuwälzen<br />

suchen werden) und zum andern eine Vermehrung<br />

des Anreizes zur Stillegung (für die Halter<br />

jener Fahrzeuge nämlich, welche zur Sicherung<br />

der geschäftlichen Existenz oder zur Ausübung der<br />

Berufstätigkeit nicht absolut erforderlich sind, also<br />

in erster Linie für die Wagen der Kategorie D).<br />

Das Unheil läset sich abwenden durch Gewährung<br />

von Erleichterungen auf den Steuern und den Versicherungsprämien.<br />

Aber man zögere nicht damit<br />

Denn sonst wird und muss das eintreten, was<br />

Oberst Vallottons untrüglich klarer Blick voraussieht?<br />

Finanzielle Rintrassem für die Kantone, Zusammenbruch<br />

des Motorfahrzeuggewerbes und<br />

Schwächung unserer Wehrkraft. In Kriegszeiten<br />

muss die Armee über einen fahrbereiten und nicht<br />

über einen aufgebocktem Park verfügen können.<br />

Und es Messe Vogetetrauasipolitik betreiben, wollte<br />

man eich der Tatsache verschliessen, dass auch<br />

jener Teil unseres Fahrzeugbestandes im Verkehr<br />

zu bleiben hat, der nicht unmittelbar lebenswichtigen<br />

Wirtsehafteintereesen dient.<br />

Wir machen mit dieser summarischen Schilderung<br />

der Gefahren, denen wir uns aussetzen, durchaus<br />

nicht etwa in Schwarzmalerei. Beweis: Die zustandigen<br />

Bundesinstanzen legen ihren vorläufigen<br />

Ueberschlägen nur noch ©inen Personenwagembeetand<br />

von 40,000 Fahrzeugen zugrunde. Man<br />

nimmt also ohne weiteres an, dass rund die Hälfte<br />

unseres ganzen Wagenparke als Folge der Rationierungsmaesnahmen<br />

au« dem Zivilverkehr ausgeschaltet<br />

sei. Allerdings darf dabei sogleich bemerkt<br />

werden, daea diese Schätzung aler Voraussicht<br />

nach durch die Ergebnisse der Rundfrage eine<br />

Korrektur erfährt, weil es eich zeigt, dass die Zahl<br />

der wirtschaftlich unentbehrlichen Wagen nicht<br />

unerheblich gröser ist, als die amtlichen Stellen<br />

angenommen halben.<br />

WIE LÄSST SICH DIE GEFAHR BANNEN?<br />

a) durch Steuerreduktionen.<br />

Fordern somit das wehrpolitische wie das wirtschaftliche<br />

Landesintereeise, dass trotz der Treibetoffrationierumg<br />

möglichst viele Fahrzeuge weiter<br />

im Verkehr bleiben, dann entspringt daraus die<br />

Verpflichtung, jedes Mittel zu nützen, das geeignet<br />

erscheint, im Motorfahrzeughesitzer den Wunsch<br />

nach Aufrechterhaltung des Fahrbetriebs zum Entschluss<br />

heranreifen zu lassen. Erleichtert aber<br />

Ein Benzinproblem<br />

Schluss von Seite 1.<br />

schlechtes- Benzin qualitativ zu verbessern. Dieses<br />

Mittel heisst:<br />

Blei-Tetraäthyl.<br />

Die Beigabe einiger Tropfen Blei-Tetraäthyl auf<br />

einen Liter Benzin erhöht dessen Klopffestigkeit<br />

ganz wesentlich, sie genügt, um das Benzin um<br />

10%, in vielen Fällen bis zu 15% wertvoller zu machen.<br />

Dabei kostet das hierfür notwendige Blei-<br />

Tetraäthyl pro Liter nicht einmal einen Rappen!<br />

Wohl hat man den Benzinpreis während der<br />

letzten Jahre erhöht— bis zum Januar 1935 noch<br />

stand er auf 36 Rappen pro Liter — die Benzinqualität<br />

blieb dabei aber gleich, und zwar<br />

well der Verbesserung unseres Benzins ein veralteter<br />

Paragraph im Wege steht.<br />

Die Auslegung unseres Lebensmittelgesetzes gibt<br />

den für die Ausübung dieses Gesetzes zuständigen<br />

Organen die Möglichkeit in die Hand, die Beimischung<br />

von Blei-Tetraäthyl zu verbieten, mit der<br />

Begründung, dass es giftig sei. Das stimmt, aber<br />

Benzin stellt ja an und für sich kein Genussmittel<br />

dar. Dass aber durch die Auspuffdämpfe die Menschen<br />

dahingemäht würden, gehört genau so gut ins<br />

Reich der Legenden wie seinerzeit bei der Einführung<br />

der Eisenbahn die Prophezeiung, sie werde zum Absterben<br />

der Kulturen führen. Tatsächlich benutzt<br />

man Blei-Tetraäthyl in den meisten Staaten der<br />

Welt ohne weiteres zur Verbesserung des Benzins.<br />

So fährt z. B. der Automobilist in Nordamerika,<br />

das namentlich in den Großstädten viel intensiveren<br />

Verkehr aufweist, grossenteils mit Brennstoffen,<br />

die einen Blei-Tetraäthyl-Zusatz enthalten.<br />

Flugzeugmotoren z. B. könnten mit unserem normalen<br />

Benzin schon gar nicht mehr betrieben werden.<br />

Tatsächlich hat man denn auch bei uns der<br />

Fliegerei in dieser Hinsicht eine Ausnahmebehandlung<br />

zugestanden. Deutschland, Italien, Holland<br />

und andere Länder schreiben zur besseren Ausnützung<br />

der Brennstoffe die Klopffestigkeit vor.<br />

Der Bundesrat hat es heute in der Hand, von<br />

den vielen in das Ausland fliessenden Benzinmillionen<br />

10—15% für unser Land einzusparen.<br />

Ausserdem wäre mit der Aufhebung des Beimischungsverbots<br />

für Blei-Tetraäthyl dem Automobilfahrer<br />

im einzelnen wesentlich geholfen und<br />

zugleich ein Anfang zur Lösung der Benzinprobleme<br />

gemacht.<br />

C Ben seh, Automobilineenieur SAE.<br />

wird ihm dieser Entschluss vor allem durch die<br />

Einräumung finanzieller Entlastungen. Ein erster<br />

Weg zur Erreichung dieses Zieles fühlt über die<br />

Ermässigung der Verkehrssteuern für die Dauer<br />

der Rationierung, wobei es unseres Erachtens unerlässlich<br />

ist, die Reduktion in einem Ausmass vorzunehmen,<br />

das der Einschränkung der Fahrkilometer<br />

entspricht. Um indessen nicht auf halbem<br />

Weg stehen zu bleiben, muse grundsätzlich auch<br />

die monatliche Steuerberechnung zur Einführung<br />

gelangen, und zwar deshalb, weil bei der definitiven<br />

Benzinrationierung die Festsetzung der bewilligten<br />

Mengen voraussichtlich ebenfalle nur von<br />

Monat zu Monat erfolgt. lediglich wenn die Automobilisten<br />

der Kategorien G und D die Gewissheit<br />

besitzen, dass .sie im Falle der Sistierung der<br />

Brennstoffzuteilung für ihre Wagen die zu viel entrichteten<br />

Steuern zurückvergütet erhalten, besteht<br />

Aussicht auf eine nennenswerte Wiedereinlösung<br />

von Kontrollschildern ru Beginn des Jahres 1940.<br />

Damit soll die Frage der Abschaffung der kantonalen<br />

Steuern während der Kriwgozeit und deren<br />

Ersatz durch einen Zuschlag auf d«n Benzin, wie<br />

sie Oberst Vallotton in seinem Artikel aufgeworfen<br />

hat, in keiner Weise präjudiziert sein. Wir beabsichtigen<br />

vielmehr, in einer der nächsten Nummern<br />

auf dieses Problem näher zurückzukommen.<br />

Als zweiter Weg, um der Einstellung von Wagen<br />

entgegenzutreten und die Wieder-in-verkehreetzung<br />

bereits stillgelegter zu fördern, fällt<br />

b) ein Abbau der Prämiensätze für die Haftpflicht-,<br />

Kasko-, Insassen-, Unfall- und<br />

Rechtsschutzversicherung.<br />

für die Zeit der Kraftstoffrationierung in Betracht.<br />

Auch diese Forderung gründet sich auf die Tatsache<br />

der Reduktion der Fahrleistungen und der<br />

Verminderung des Risikos, welche damit Hand in<br />

Hand geht. Dass die Versicherungsprämien dieser<br />

veränderten Situation angepasst und im gleichen<br />

Ausmass gesenkt werden müssen, wie die Zahl der<br />

Fahrkilometer abnimmt, entspricht lediglich einem<br />

Gebot der Billigkeit. Gewiss hat die Verkehrsdisziplin<br />

mit der durch die Treibstoffrationierung hervorgerufenen<br />

rückgängigen Verkehrsdichte eine<br />

Lockerung erfahren, aber abgesehen davon, dass<br />

Behörden und Verbände die nötigen Vorkehrungen<br />

bereits an die Hand genommen haben, um einer<br />

Unterminierung der Verkehrssicherheit zu steuern,<br />

wird das Nachlassen der Disziplin dadurch wettgemacht,<br />

dass die Gelegenheitsfahrer aus dem<br />

Strassenbild verschwinden, dass die Reisedurchschnitte<br />

als Folge des Zwangs zum Benzinsparen<br />

gesunken sind und dass schliesslich eine Hauptursache<br />

schwerer Unfälle, der Ueberlandverkehr, im<br />

Zeichen starker Schrumpfung ist.<br />

Aus diesen Faktoren resultiert eine Verminderung<br />

nicht nur des Risikos bei der Haftpflicht-,<br />

sondern gleicherweise auch bei Kasko-, Insassen-,<br />

Unfall-, Chauffeur- und Feuerversicherung. Deshalb<br />

muss dem Begehren nach einem Abbau der<br />

Prämien all dieser Versicherungsarten gestellt<br />

werden, einem Abbau, für den als Grundsatz die Anpassung<br />

an die Einschränkung der Fahrleistungen<br />

zu gelten hat.<br />

Und der Benzinzoll?<br />

Aus Hunderten von Millionen privaten Kapitals<br />

haben die Automobilisten ein kriegswirtschaftlich<br />

und wehrpolitisch eminent wichtiges Transportinstrument<br />

geschaffen. Die Erhaltung dieser Werte<br />

liegt im Interesse des ganzen Landes. Warum soll<br />

nicht der Bund in Form einer Herabsetzung des<br />

Benzinzolls das Seinige dazu beitragen? Eine solche<br />

Geste des Entgegenkommens wäre um so eher am<br />

Platz, als bei einem wesentlichen Teil der übrigen<br />

den Benzinpreis bestimmenden Elemente bereite<br />

Aufschläge eingetreten sind, die zu einer scharfen<br />

Verteuerung geführt haben. Wenn schon der Bund<br />

aus handelspolitischen Erwägungen heraus das<br />

Benzin zur Hauptsache aus einem Lande bezieht,<br />

das dafür einen höheren Preis verlangt — und<br />

auch erhält — als andere Lieferstaaten, dann soll<br />

er die dadurch bedingte Verteuerung durch einen<br />

Nachlass auf dem Benzinzoll auffangen helfen.<br />

Auch das wäre ein Stück konstruktiver Automobilund<br />

damit Wirtschafts- -wie Landesverteidigung«-<br />

politik. ,<br />

Voraussichtliche Benzinzuteilung bei<br />

der definitiven Treibstoffrationierung<br />

Drlngllchktitskateiorle<br />

C<br />

D<br />

Drlnjllchkeits-<br />

DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 79<br />

die ab 16. November In Krait tritt<br />

£Ue*tatel fit<br />

Personenwagen<br />

Jtavisoxische<br />

Quant.-<br />

kattgorig Bit 7,1 Pt. 7,11-15,1 PS. Ok*r1I,5Pt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4567<br />

8<br />

120 L.<br />

100 L.<br />

90 L.<br />

80 L.<br />

70 L.<br />

60 L.<br />

46 L.<br />

30 L.<br />

180 L.<br />

150 L.<br />

135 L.<br />

120 L.<br />

105 L.<br />

90 L.<br />

70 L.<br />

45 L.<br />

JxoMSoxisdie £U&Ualelßc<br />

Lieferwagen<br />

(unter 1 Tonne Nutzlast)<br />

210 L.<br />

175 L.<br />

160 L.<br />

149 L.<br />

125 L.<br />

105 L.<br />

85 L.<br />

55 L.<br />

1 80 L. 120 L. 140 L.<br />

2 60 L. 90 L. 105 L.<br />

3 40 L. 60 L. 70 L.<br />

1 50 L. 75 L. 90 L.<br />

2 30 L. 45 L. 55 L.<br />

20 L. 30 L. 35 L.<br />

Quant.-<br />

kategorie kategori« bil 7,5 Pt 7,81-15,5Pt IktriMM<br />

1 150 L. 225 L. 300 L.<br />

2 125 L. 190 L. 250 L.<br />

3 100 L. 150 L. 200 L.<br />

A 4 75 L. 116 L. 150 L.<br />

5 50 L. 75 L. 100 L.<br />

6 35 L. 55 L. 70 L.<br />

7 20 L. 30 L. 40 L.<br />

1 110 L. 150 L. 200 L.<br />

2 75 L. 115 L. 160 JJ.<br />

3 50 L. 75 L. 100 L-<br />

4 35 L. 55 L. 70 L.<br />

5 20 L. 30 L. 40 L.<br />

1 75 L. 115 L. 150 L.<br />

2 50 L. 75 I* 100 L.<br />

3 35 L. 56 L. 70 L.<br />

4 20 L. 30 L. 40 L.


flJO 79 _ DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVÖE<br />

Sicassenveckefic und<br />

JCtiegswictsehaft<br />

Die bernischen Verkehrsverbände<br />

beim Polizeidirektor:<br />

Zurückstellung des im Wurf liegenden<br />

Verkehrssteuergesetzes und der Vorlage über<br />

den Bau von Radfahrwegen.<br />

Nach den baidseitig gemachten guten Erfahrungen<br />

mit den Besprechungen der berniechen<br />

Polizeidirektion und den am Strassenverkehr interessierten<br />

Verbände lud Herr Regierungsrat Seematter<br />

auf vergangenen Mittwochnachmittag wieder<br />

zu einer Konferenz in das Rathaus ein.<br />

Der Polizeidirektor führte in seinem Referate<br />

aus, das« sowohl dae Gesetz über die Straasenpoliaei<br />

und die Erhebung einer Motorfahrzeug-<br />

Steuer, sowie dasjenige über die Erstellung von<br />

Radfahrwegen in normalen Zeiten am 2./3. Dezember<br />

zur Abstimmung durch das Volk hätte gebracht<br />

werden können. Jetzt aber müsse die weitere Bearbeitung<br />

beider Vorlagen vorderhand eingestellt<br />

werden, sollen abe'r zur gegebenen Zeit auf dem<br />

gesetzlichen Wege wieder zur Behandlung kommen.<br />

Das Gesetz über die Strassenpolizei und Motorfahrzeugsteuer<br />

enthält nur 9 Artikel und ersetzt 4 alte<br />

gesetzliche Erlasse. Ee sieht die notwendige Kompetenaentrennung<br />

zwischen der Bau- un-d der Polizeidirektion<br />

vor. Die Steuer soll nicht mehr al«<br />

Objektsteuer erhoben und im Dekret vom Grossen<br />

Rat festgesetzt werden. Das Ertragnis soll grundeäzlich<br />

nicht kleiner eedn als dasjenige einee Normaljahree.<br />

Da die verfügbaren Mittel der Baudirektion<br />

kaum ausreichen, die dringend notwendigen Arbeiten<br />

für den Strassenunterhalt zu bestreiten,<br />

muss der Bau von Radfahrwegen, die geeignet<br />

wären, den Straßenverkehr weitgehend zu entlasten,<br />

leider ebenfalls hinausgeschoben werden. Vorgeeehen<br />

ist in diesem Gesetz, dass Automobile. Motorradfahrer<br />

und Radfahrer eine S'pezialsteuer bezahlen,<br />

deren Ertrag nur zum Bau von Radfahrwegen<br />

verwendet werden darf.<br />

Die Wirkungen der Mobilisation auf den<br />

Verkehr<br />

bildeten ein spezielles Traktan-dum.<br />

Regierungsrat Seematter führte ans, dass die<br />

Verfügungen der eidgenössischen Behörden auch<br />

für den Kanton Bern Geltung halben, öbsehon manda<br />

und dort vielleicht eine andere Lösung vorgezogen<br />

hätte. Hauptsächlich das Strassenvßrkehrsanit,<br />

wo von 24 Angestellten deren 14 einrücken<br />

mussten, habe — wie überhaupt alle Angestelltem<br />

des Polizeidepartementes — ein vollgerüttelt Mass<br />

von Arbeit zu bewältigen gehabt. Nur durch die<br />

vorher geleisteten Arbeiten sei ee möglich geworden,<br />

allen durch die Rationierung des Treibstoffes<br />

verursachten Aufgaben gerecht zu werden. BundesbeecMüse<br />

gelangen oft verspätet in die Hände der<br />

kantonalen Instanzen, was diese vielfach hindert,<br />

auf telopboniscbe oder schriftliche Anfragen sofort<br />

Antwort zu erteilen. Lastwagen von einer Tonne<br />

oder mehr erhalten in Zukunft die zusätzliche Bezugskarte<br />

für Benzin bei der Sektion für Kraft und<br />

Wärme, Falkenplatz 18, Bern. Benzin soll nach<br />

Möglichkeit so riel abgegeben werden, als Handel<br />

und Gewerbe zur Aufrechterhaltung der Betriebe<br />

benötigen.<br />

Der Entzug des F üh r er aus weises<br />

wurde seit einiger Zeit im Kanton Bern gemildert<br />

(was dankbare Anerkennung fand) und nur noch<br />

tue im eidgenössischen Gesetz vorgeschriebenen<br />

Strafen verhängt. Dagegen werden da, wo dies<br />

wegen mangelnder moralischer, geistiger oder körperlicher<br />

Eignung im Interesse der Verkehrssicherheit<br />

angezeigt sei, auch vor schärferen Verfügungen<br />

nicht zurückgeschreckt. Leider müsse festgestellt<br />

werden, dass die Verkehrsdisziplin durch die Einschränkungen<br />

des Fahrbetriebes bereits etwas gelitten<br />

habe; die Verbände sind, döshalfc ersucht, in<br />

vigenem Interesse dafür zu sorgen, dass die Zügel<br />

nieder etwas straffer angezogen werden.<br />

In der anschliessenden.<br />

Diskussion<br />

wurde die Frage aufgeworfen, womit das Sonntagsfahrverbot<br />

begründet werde und welche Wirkung<br />

man davon erwarte. Da jeder Motorfahrzeughalter<br />

nur sein bestimmtes, stark reduzierte« Quantum<br />

Benzin erhalte, bedeute dieses Verbot absolut keine<br />

Ersparnis, Auch wurde eine Notverordnung vermiest,<br />

weiche die Steuer entsprechend der gegenüber<br />

normalen Zeiten bedeutend reduzierten Kilometerzahlen<br />

regelt wie auch bei der Requirierung<br />

von Fahrzeugen. Gewünscht wird ferner, dass im<br />

Interesse der Lebensfähigkeit Tieler Garagen Gesellschaftewagen<br />

— wenigstens in beschränktem<br />

Masse — für Sonntagsfahrten freigegeben werden,<br />

da auch eidgenössische Postautomobile an Sonntagen<br />

Privatfahrten ausführen.<br />

-i.<br />

AKTUELLES<br />

Werden die Wagen teurer?<br />

Es fehlt schon heute nicht an Anzeichen<br />

dafür.<br />

Wird .die TeuerungstendeM, welche nach Kriegsausbruch<br />

bereits auf zahlreichen Warengattungen<br />

eingesetzt hat, auch auf die Wagen übergreifen ?<br />

Es bedarf keiner akademisch-volkswirtschaftlichen<br />

Vorbildung, um die Antwort auf diese Frage zu<br />

finden. Denn haben — alles in allem genommen —-<br />

die Preise für neue Automobile bisher auch noch<br />

feit angezogen, so liegt es auf der Hand, dass die<br />

iler den heutigen Verhältnissen unvermeidlich<br />

wordene ansteigende Bewegung der Preiskurve<br />

auch vor ihnen nicht Halt machen kann. Mit der<br />

Entfesselung des bewaffneten Konfliktes, mit der<br />

Umstellung der Wirtschaft der kriegführenden<br />

Staaten auf die Notwendigkeiten und Bedürfnisse<br />

der Armee ist die Nachfrage auch nach jenen Rohstoffen<br />

und übrigen Materialien, welche in der Autoindustrie<br />

und verwandten Branchen Verwendung<br />

finden, sprunghaft angewachsen. Darin aber liegt<br />

ein Element der Verteuerung begründet, dem sich<br />

auch unser Land und sein Automobilgeschäft nicht<br />

zu entziehen vermögen. In welchem Umfang der<br />

auf die Rohstoffe entfallende Kostenanteil bereits<br />

zugenommen hat, illustriert die nachfolgende Gegenüberstellung<br />

der Indexziffern gewiwer für den<br />

Automobilbau erforderlicher Materialien Ende August<br />

und Ende September <strong>1939</strong>, •wohlverstanden in<br />

der Schweiz : Zinn 457/630; Blei 3590/6200; Kupfer<br />

94/160; Wolle 440/675; Kautschuk 168/265.<br />

Für die Wagen, Bestandteile usw., welche wir<br />

aus Uebersee beziehen, kommt nun aber ein weiterer<br />

gewichtiger Faktor hinzu : Infolge des erhöhten<br />

Risikos sind die Transportversicherungsprämien<br />

von 0,9 auf 8 % emporgeschnellt. Davon gehen<br />

5K % auf das Konto der Seekriegs- und 2K %<br />

auf jenes der Landkriegsversicherung'. Gleichzeitig<br />

bewegen sich auch die Frachtkosten in aufsteigender<br />

Linie, weil für die Beförderung nach der<br />

Schweiz gewisse Umwege eingeschlagen werden<br />

müssen.<br />

Angesichts dieser Entwicklung eines Teile der<br />

Preisgrundlagen lässt es sich fast an den Fingern<br />

abzählen, dass auf die Dauer die Aufrechterhaltung<br />

der bisherigen Wagenpreise frommer Wunsch<br />

wird bleiben müssen. Dabei handelt es sich hier,<br />

Ein offener Brief Oberst Vsüfottons<br />

an den Bundesrat<br />

Zu Beginn dieser Woche hat Oberst Vallotton,<br />

der Präsident des Nationalrates, einen offenen Brief<br />

an den Bundesrat gerichtet, worin er einleitend<br />

nochmals auf die bereits in seinem Artikel dargelegten<br />

Notwendigkeiten unserer Landesverteidigung<br />

zurückkommt: Die Sicherung eines möglichst<br />

grossen fahrbereiten Bestandes ziviler Fahrzeuge<br />

und die unverzügliche Ergreifung von Massnahmen,<br />

um unsern zivilen Garagen und Reparaturwerkstätten<br />

die Fortsetzung ihrer Tätigkeit zu ermöglichen,<br />

soweit es die Umstände irgendwie gestatten.<br />

Im Anschluss daran rollt der Brief nochmals<br />

die Frage der Aufhebung eds Sonntag-Fahrverbotes<br />

auf, wozu der Brief im einzelnen folgende Argumente<br />

ins Treffen führt:<br />

1: < Da der Automobilist und der Motorradfahrer<br />

pro Monat nur eine bestimmte Menge Benzin<br />

verbrauchen kann, will die Frage nicht veretuinmen,<br />

was es denn dem Bundesrat schon<br />

ausmachen könne, ob der motorisierte Strassenibeoützer<br />

den Brennstoff, auf den er Anspruch<br />

hat, am Sonntag oder am Werktag konsumiere.<br />

Eine Antwort auf diese Frage gibt es nicht,<br />

weil man die Massnahme einfach nicht verstehen<br />

kann.<br />

Im Anfang des Krieges, bevor die Rationierung<br />

verfügt wurde, war das Verbot legitim,<br />

weil um jeden Preis auf sparsamen Benzinverbrauch<br />

Bedacht genommen werden musste.<br />

Heute indessen hat die Massnahme ihre Daseinsberechtigung<br />

verloren. Auf der Suche nach<br />

einer Erklärung fragt sich der Schweizerbürger,<br />

ob die Verewigung dieses "Verbotes vielleicht das<br />

Ziel anstrebe, durch Unterdrückung des Automobilverkehrs<br />

die SBB zu begünstigen. Handelt<br />

es sich um eine neue Episode im Zweikampf<br />

« Schiene — Strasse»? Persönlich sind wir<br />

Die Beschrankung<br />

des Benzinverbrauchs<br />

das sei wiederholt, nur um einen Ausschnitt aus<br />

der Vielzahl der die Preisgesatltung bestimmenden<br />

Faktoren, denn zur Verteuerung der Rohstoffe, der<br />

Frachten und der Versicherungsprämien gesellen<br />

sich, namentlich in den kriegführenden Ländern,<br />

die ja zu den grössten Automobilproduzenten Europas<br />

zählen, noch weitere preissteigernde Momente,<br />

wie z. B. die Einschränkung der Erzeugung<br />

als Folge der Dienstbarmachung der Autoindustrie<br />

für die Rüstung, die Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung<br />

usw.<br />

Was die Schweiz anbetrifft, so haben unsere<br />

Behörden, um die Anschaffung neuer Wagen zu<br />

begünstigen und damit den Autohandel vor dem<br />

Verfall zu bewahren, das Verbot der Zuteilung von<br />

Kraftstoffen an neue Motorfahrzeuge mit der Verlängerung<br />

der provisorischen Benzinrationierung<br />

aufgehoben und diese Kategorie von Wagen für die<br />

Dauer eines Jahres vor der Requisition befreit<br />

Um das Sonntagsfahrverbot<br />

Kommt die Aufhebung auf Mitte November?<br />

überzeugt davon, dass diese Annahme auf einem<br />

Irrtum beruht Immerhin sollte man sich davor<br />

hüten, auch nur den Schimmer ihrer Wahrscheinlichkeit<br />

dafür aufkommen zu lassen, indem<br />

man einen Ausnahmezustand weiter beibehält,<br />

der sich nicht mehr rechtfertigt.<br />

2. Das Sonntagsfahrverbot bedeutet eine erhebliche<br />

Schädigung zahlreicher Garagen, denn am<br />

Samstag und Sonntag sind sie zum Feiern verurteilt,<br />

weil es keine Reparaturen und keine<br />

Reinigungen mehr gibt. Am Sonntag schliesst<br />

man den Schalter nach einer Defizitwoche.<br />

3. Zahlreiche Restaurants, Wirtschaften, Tea-<br />

Rooms, Konditoreien und ähnliche Betriebe<br />

lebten bisher dank dem Automobil vor allem<br />

aus ihrem Sonntagsgeschäft. Heute zählen sie<br />

ihre Verluste zusammen.<br />

4. Das Sonntagsfahrverbot — das sei mit Nachdruck<br />

wiederholt — stellt eine unbestreitbare<br />

Ungerechtigkeit gegenüber den Mobilisierten dar,<br />

die nur den Sonntag haben, um zu ihren Geschäften<br />

zu sehen, ihre Verwandten zu besuchen<br />

und die oft genug schwerwiegenden Folgen der<br />

Mobilisation zu mildem, über deren Dauer man<br />

heute nichts weiss.<br />

5. Die ausländischen Gäste, die sich noch immer<br />

in unsern Hotels aufhalten, beklagen sich bitter<br />

über diese nur in der Schweiz existierende<br />

Massnahme.<br />

Aus diesen Gründen heraus muss das Sonntagafahrverbot<br />

unverzüglich aufgehoben werden.<br />

Ich glaube zu wissen, dass man an höchster<br />

Stelle die Beseitigung der Massnahme auf 15. November<br />

ins Auge fasst. Wozu aber warten? Warum<br />

die Schäden noch weiter anwachsen lassen und<br />

weshalb nicht die Rückgabe weiterer Hunderte von<br />

Auto- und Motorrad-Schildern auf Ende Oktober<br />

verhindern, indem man ungesäumt zur Tat<br />

schreitet?<br />

Ein stillgelegter Park ziviler Fahrzeuge verkörpert<br />

eine Gefährdung der Landesverteidigung:<br />

Lassen Sie deshalb nichts unversucht, um die Zahl<br />

der in Betrieb stehenden Fahrzeuge zu erhöhen.<br />

Wir wissen, dass der hohe Bundesrat mit all<br />

seinen Entscheidungen das Ziel verfolgt, die Kräfte<br />

Aerzte, Industrielle, Geschäftsleute . . .<br />

zwingt Sie, mit dem Brennstoff sparsamer umzugehen,<br />

wenn er für ihre Bedürfnisse ausreichen soll.<br />

f 'lwierigkelten, die dadurch entstehen können, vermeit.^n<br />

Sie am besten durch die Anschaffung eines kleinen<br />

Wagens mit geringem Brennstoffverbrauch, der daneben<br />

eine hohe Leistungsfähigkeit besitzt. Kaufen Sie einen<br />

COMPOUND<br />

6 PS, 7 Liter auf 100 km, Spitzengeschwindigkeit<br />

110 St./km, sehr hohe Reisegeschwindigkeit.<br />

GEGENWARTIG DER BESTE KLEINWAGEN.<br />

Der komfortabelste franzosischer Konstruktion. Sehr<br />

sorgfältig gebaut, allen Ansprüchen, auch Langstreckenfahrten<br />

gewachsen.<br />

RASCHESTE LIEFERUNG<br />

Generalvertreter für die Schweiz:<br />

E. M A U R E R, 50, TRANCHEES, GENF<br />

Vertreter fOr Bern: H. Schmidt &. Cle, 30 b, Belpstrasse<br />

Vertreter für Zürich: P. Glättli, Hofwiesenstrasse 10<br />

Vertreter für Basel: Bader & Cie, Burgfelderstrasse 11<br />

Vertreter für Neuenburg: Garage des Trois Rois, La Chaux-de-Fonds<br />

des Landes so lange als irgend möglich intakt zat<br />

erhalten. Aus diesem Grunde glauben wir aber*<br />

auch, unsere Pflicht als Volksvertreter, als natür-*<br />

liebes Bindeglied zwischen Volk und Behörden zu<br />

erfüllen, wenn wir Sie von den schweren Folgen<br />

des Sonntagsfahrverbotes (deren unmittelbarer<br />

Zeuge wir sind) in Kenntnis zu setzen und Sie<br />

um dessen sofortige Aufhebung zu ersuchen. »<br />

...und eine Eingabe des A.C.S. an<br />

Bundesrat Obrecht<br />

Fast gleichzeitig unterbreitete der A.CJS. dem<br />

Chef des eidg. Volkswirtschaftsdepartements eine<br />

Eingabe, deren Gegenstand ebenfalls die unverzügliche<br />

Beseitigung des Sonntagsfahrverbotes bildet<br />

Wir geben sie im Wortlaut wieder;<br />

« Der Bericht Ihres Sekretariates, wonach die Airßbehung<br />

des Sonntag-Fahrverbotes gegenwärtig geprüft<br />

werde und die <strong>Zeitung</strong>smeldungen über ein»<br />

bevorstehende < Lockerung » dieses Verbotes veranlassen<br />

uns, Ihnen unsere Auffassung über diese<br />

Frage zu unterbreiten. Das Sonntags-Fahrverbot<br />

mochte in den ersten Kriegswochen von psychologischem<br />

Wert sein — im Hinblick auf den Benzinverbrauch<br />

kam ihm aber zweifellos nur eine gering©<br />

Bedeutung zu und wirtschaftlich wirkte es sich ausgesprochen<br />

ungünstig aus. Letzteres in folgenden,<br />

Richtungen:<br />

1. Das Sonntags-Fahrverbot bedeutet vor allem<br />

eine schwere Benachteiligung aller Wehrmänner,<br />

die sich im Zivilleben in selbständiger oder leitender<br />

Stellung befinden. Diese Wehrmänner sind<br />

darauf angewiesen, an Sonntagen Angehörige oder<br />

Angestellte zur Besprechung der geschäftlichen Fragen<br />

zu empfangen, was in sehr vielen Fällen die<br />

Benützung eines Automobils voraussetzt. Weiter<br />

müssen sie bei Urlauben auch Sonntags die aufgelaufenen<br />

Geschäfte erledigen und dringende Besprechungen<br />

nachholen können, was wiederum ohne<br />

Gebrauch eines Automobils in sehr vielen Fallen<br />

erschwert oder verunmöglicht wird.<br />

2. Das Sonntags-Fahrverbot führte im weitern<br />

zu einer schweren Schädigung zahlreicher Betriebe<br />

des Gastgewerbes. Durch das schlagartige Aufhören<br />

des Tourismus ist dieser gesamte Wirtschaftszweig<br />

in eine ausserordentlich schwierige<br />

und gefährliche Lage geraten; das Sonntags-Fahr-,<br />

verbot hat dazu geführt, dass der letzte Rest dos;<br />

Verkehrs, der einer grossen Zahl von Betrieben we-<br />

A&aenützte Zutindex und JCöl&ewünae<br />

lassen einen qtossen %eil des JComa<br />

(vtessLousdxuckes entweichen und &thc*<br />

hen den !BeminoeH&*aach. 6s lohnt sich,<br />

dass kompetente Sachleute JLemedwi<br />

schallen.<br />

nigstens noch ein gewisses Durchnähen ermöglichen<br />

würde, verschwand.<br />

3. Die verzweifelten Appelle aus dem Autogewerbe<br />

und aus dem Gastgewerbe scheinen die Bundesbehörden<br />

veranlasst zu haben, von einer allzu<br />

rigorosen Rationierung abzusehen und auch für<br />

jene Wagen, die keinen dringenden wirtschaftlichen<br />

Zwecken dienen, die Abgabe eines geringen Benzinquantums<br />

in Aussicht zu nehmen. Damit soll die<br />

Ausserbetriebsetzung von Personenautomobilen in<br />

einigermassen erträglichem Rahmen gehalten werden,<br />

wodurch man dem Autogewerbe ein Minimum,<br />

von Beschäftigung zu sichern hofft. Die für die<br />

Fahrzeuge der letzteren Kategorie vorgesehenen<br />

Mengen werden aber nur dann attraktiv wirken<br />

(d. h. die Fahrzeugbesitzer zum Verzicht auf die<br />

Einstellung bewegen), wenn der Sonntagsverkehr<br />

wieder freigegeben wird.<br />

•i. Der Beschluss, dass für sämtliche Wagen ein<br />

gewisses Benzinquantum abgegeben werden soll,<br />

kommt einem Verzicht auf die frühere Absicht, nur<br />

wirtschaftlich unbedingt notwendige Fahrten zu gestatten,<br />

gleich. Grundsätzlich hat jeder Automobilist<br />

das Recht, sein Benzinquantum nach eigenem Gutdünken<br />

zu verbrauchen. Das Sonntagsfahrverbot<br />

steht zn dieser Auffassung in diametralem Gegensatz.<br />

Praktisch wird sich dies so auswirken, dass<br />

bei einer weiteren vollständigen oder teilweisen<br />

Aufrechterhaltung des Verbotes zahlreiche Automobilisten<br />

verärgert und ihre Wagen aus dieser Verärgerung<br />

einstellen.<br />

Gestützt auf diese unbestreitbaren Tatsachen<br />

unterbreiten wir Ihnen das Gesuch, das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />

möchte<br />

unverzüglich und ohne Einschränkung das<br />

Sonntagsfahrverbot aufheben.<br />

Wir möchten mit besonderem Nachdruck betonen,<br />

dass jede Regelung, die den Sonntagsverkehr<br />

nicht vollständig freigäbe, die genannten Nachteile<br />

zum Teil bestehen Hessen. Es kann sich deshalb bei<br />

der zu treffenden Massnahme nur um eine vollständige<br />

Beseitigung des Verbotes handeln. »<br />

Nationalrat Grimm nimmt Stellung<br />

In einem Brief vom 18. Oktober bezieht der Chef<br />

der Sektion für Kraft und Wärme, Nationalrat Robert<br />

Grimm, Stellung zu den von Oberst Vallotton<br />

angeschnittenen Fragen, wobei er sich über das<br />

Thema cAufhebung des Sonntagsfahrverbotes» wie.<br />

folgt äussert:<br />

«Das Sonntagsfahrverbot ist nicht als Dauermassnahme<br />

gedacht. Es entstand zwangsläufig in<br />

einem Zeitpunkt, der nur die rohe Rationierung,<br />

unbekümmert um die wirtschaftlichen Verwendungszwecke<br />

des Automobils, zuliess. Die horizontale Rationierung<br />

ist bei den folgenden Provisorien bewusst<br />

geändert worden, und sie wird unter dem<br />

Zustand der endgültigen Rationierung vollständig<br />

verschwinden. Die gegenwärtig in Verarbeitung stehende<br />

Erhebung wird zu einem System führen, das<br />

die Grundsätze einer gerechten Verteilung der Benzinvorräte<br />

weitgehend erfüllt. Die in Aussicht genommene,<br />

nach wirtschaftlichen Ueberlegungen abgestufte<br />

Rationierung wird die dem Luxus- und<br />

Vergnügungsverkehr zufallende Quote reduzieren<br />

und im Notfall sogar erlauben, die Zuteilung an<br />

diese Kategorie vorübergehend überhaupt zu sistieren.<br />

Glücklicherweise braucht dieser Notfall in der<br />

nächsten Zeit nicht ins Auge gefasst zu werden.<br />

Sobald die Rationierung auf dieser Grundlage<br />

durchgeführt werden kann — und das wird nach<br />

dem 14. November <strong>1939</strong> der Fall sein — ist die Bemerkung<br />

des Herrn Vallotton, es könne dem Staat<br />

gleichgültig sein, ob die zugeteilte Benzinmenge an<br />

Werktagen oder an Sonntagen verfahren wird,<br />

richtig. Ich glaube zu wissen, dass in diesem Sinne<br />

bei den zuständigen Stellen Vorschläge bestehen,<br />

die auf eine Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes<br />

zu dem genannten Termin abzielen.» (Von uns hervorgehoben.<br />

RedJ


F E U I L L E T O N<br />

Der Siedler.<br />

Roman von Heinrich Lämmlin.<br />

13. Fortsetzung<br />

« Es hat mich genug Kopfzerbrechen gekostet,<br />

bis alles so weit war. Was wusste<br />

ich auch vom Bauen ? Als Bub stand ich —<br />

wie alle Buben — auf den Bauplätzen herum<br />

und schaute den Handwerkern zu. Wenn<br />

ich mich dabei schmutzig machte, so bekam<br />

ich eins hinter die Ohren, wenn ich nach<br />

Haus© kam. Damals Hess ich mir auch nicht<br />

träumen, dass ich das, was ich den Handwerkern<br />

abschaute, einmal verwenden kann.<br />

Ja, der Stall ist fertig, und man kann schon<br />

sagen, dass er gelungen ist. ><br />

« Gelungen ! > ereifert sich Lisbeth. « Hör<br />

doch ein Mensch diesen Mann an! Gelungen!<br />

— Wie kann man auch die eigene Arbeit so<br />

herabsetzen ? — Kein Maurer hätte die Arbeit<br />

besser machen können. Ein richtiges<br />

Ziegenschloss ist es geworden ! »<br />

« Du übertreibst! > lacht der Mann, geht<br />

zum Wasser und wascht sich.<br />

« Machst du für heute schon Feierabend? »<br />

f Nein, ich muss aber noch ins Dorf. Wenn<br />

ich dir etwas mitbringen soll, so musst du<br />

es nur sagen.»<br />

c Du hast mir nicht gesagt, dass du heute<br />

ins Dorf gehst. Was hast du dort verloren? »<br />

fragt Lisbeth neugierig.<br />

< Ich brauche noch Schrauben und Nägel,<br />

denn ich muss in nächster Zeit noch einiges<br />

fertig machen. Heute kann ich doch nicht<br />

mehr viel tun. Deshalb will ich jetzt gehen.<br />

Also — was soll ich dir mitbringen ? ><br />

Lisbeth braucht Mehl und Fett. Auch Faden<br />

sollte sie haben. Der Sepp hat schon die<br />

Strasse erreicht, da ruft sie ihm noch einmal<br />

nach :<br />

< Also, dass du mir die richtige Sorte<br />

bringst! »<br />

« Ja, ja ! Ich werde mir Mühe geben ! > —<br />

Wenn der Siedler in den Anfangsnionaten<br />

in das Dorf kam, so steckten die Bauern die<br />

Köpfe zusammen und lachten hinter ihm her.<br />

« Das ist auch so ein Narr >, sagten sie. « Es<br />

wird nicht lange dauern, so lässt er alles liegen<br />

und geht davon ! » — Jetzt ist das anders<br />

geworden. Sie grüssen ihn freundlich<br />

und haben Respekt vor ihm als vor ihresgleichen.<br />

« Seht >, sagt Dominik zu den Gästen<br />

in seines Vaters Wirtschaft, als der<br />

Sepp vorbeigeht, < das ist der Mann vom<br />

Berge droben. Er hat die Bäume gefällt,<br />

das Land umgebrochen, einen Garten gepflanzt<br />

und eine Hütte gebaut. Alles das tat<br />

er mit seinen beiden Händen, und nur seine<br />

Frau war ihm eine Hilfe ! » Die Gäste sehen<br />

dem Sepp nach, der nicht weiss, dass er<br />

der Gegenstand ihrer Neugierde ist.<br />

Jetzt steht er vor dem Kaufladen. Er<br />

könnte eintreten und seine Bestellung aufgeben.<br />

Aber er geht weiter und bleibt erst<br />

vor dem letzten Hause stehen. Einen Moment<br />

bleibt er stehen und blickt umher, da<br />

er aber niemand sieht, ruft er laut in den<br />

Flur : < He, Carlo ! »<br />

Schlurfende Schritte kommen über die<br />

Treppe herab. Der Sepp nickt zufrieden :<br />

« Er ist also zu Hause ! » Dann tritt ein alter<br />

Bauer heraus.<br />

« Buona sera, Signore ! Ich dachte schon,<br />

Sie wollen die Ziege nicht mehr haben ! »<br />

« Ich musste doch erst den Stall bauen,<br />

Carlo ! Das ist jetzt getan, und wir wollen<br />

sehen, ob wir uns einigen können.»<br />

< Si, si, Signore ! »<br />

Carlo geht in den Stall zurück und kommt<br />

mit einer weissen Ziege zurück.<br />

c Es ist ein schönes Tier », sagt er. « Ich<br />

würde sie nicht verkaufen, wenn ich nicht<br />

dringend Geld haben müsste. Sie ist der<br />

Liebling meiner Enkelkinder ! »<br />

« Was willst du haben ? ><br />

c Achtzig Franken ! — Es ist nicht zuviel<br />

für das schöne Tier.<br />

•»<br />

« Nein, Carlo! — Für achtzig Franken<br />

will ich deine Enkelkinder nicht berauben.<br />

Ich gebe dir sechzig Franken und keinen<br />

Rappen darüber.»<br />

Mit erhobenen Händen wehrt der Bauer<br />

ab.<br />

«Was denken Sie, Signore. Das kann ich<br />

nicht tun ! ><br />

« Gut, dann behalte deine Ziege. Es sind<br />

Bauern genug in der Gegend, die mir eine<br />

Ziege für vierzig Franken verkaufen ! »<br />

Er ist ärgerlich und wendet sich zum Gehen.<br />

Da Carlo sieht, dass er nichts erreichen<br />

kann, versucht er zu handeln.<br />

«Geben Sie mir siebenzig Franken, Signore,<br />

so will ich den Rest verschmerzen ! »<br />

< Sechzig Franken, Carlo ! ><br />

Einen Augenblick zögert der Alte noch,<br />

dann streckt er dem Siedler die Hand entgegen<br />

:<br />

t Gut, sechzig Franken ! ><br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 79<br />

Der Sepp schlägt ein und wandert bald<br />

darauf mit der Ziege zur Siedelung zurück.<br />

Lisbeth schlägt die Hände zusammen, als<br />

er zu Hause ankommt.<br />

« Nein, jetzt hast du schon eine Ziege gekauft.<br />

Und was für ein prächtiges Tier ! »<br />

« Sollen wir den leeren Stall ansehen ? ><br />

lacht der Mann, c Dazu habe ich ihn doch<br />

wahrhaftig nicht gebaut! ><br />

« Gewiss nicht! Aber wir müssen dem<br />

Tier doch einen Namen geben ! »<br />

« Nenne sie Liese ! Die meisten Ziegen<br />

heissen so ! »<br />

« Wenn du meinst. — Wer wird aber jetzt<br />

melken ? »<br />

« Du natürlich ! Das ist überall die Sache<br />

der Frau, und wir wollen doch davon keine<br />

Ausnahme machen. »<br />

« Ja, das ist recht, aber ich kann nicht<br />

melken. Wo hätte ich das auch lernen sollen<br />

? Du wirst es mir zeigen müssen. Oder<br />

kannst du am Ende auch nicht melken ? ><br />

Lisbeth lacht und sieht den Mann von der<br />

Seite an, so dass er nicht den Mut hat, ihr zu<br />

gestehen, dass er auch nicht melken kann.<br />

« Ich werde es dir morgen zeigen ! » sagt<br />

er und wird verlegen. « Jetzt will ich das<br />

Tier in den Stall führen. Ja, morgen werde<br />

ich dir zeigen, wie man melkt. Es ist nicht<br />

sehr schwer, und du wirst es rasch lernen<br />

! »<br />

Um seine Verlegenheit zu verbergen, führt<br />

er die Ziege in den Stall und bindet sie dort<br />

umständlich an. Wie, wenn die Lisbeth sofort<br />

sehen will, wie man eine Zieg© melkt ?<br />

— Darauf darf er es nicht ankommen lassen.<br />

Deshalb greift er sich an den Kopf, so, als<br />

habe ihn sein Gedächtnis im Stich gelassen,<br />

und sagt : « Nun muss ich noch einmal ins<br />

Dorf. Ich habe ja alles andere vergessen ! ><br />

Und ehe Lisbeth noch etwas sagen kann, eilt<br />

er davon.<br />

Im Dorfe zeigt ihm der alte Carlo schmunzelnd,<br />

wie man eine Ziege melkt. Spät am<br />

Abend kehrt der Sepp nach Hause zurück.<br />

Es ist doch nicht so einfach, ein Bauer zu<br />

werden, denkt er bei sich.<br />

Mit zufriedenem Lächeln geht der Mann<br />

seinem Tagwerk nach. Immer wieder findet<br />

et etwas zu tun. Er hat eine Wiege gezimmert<br />

und mit bunten Farben bemalt, er hat<br />

auch Laub gesammelt, um im Winter Streu<br />

für die Ziege zu haben.<br />

Lisbeths Gang ist schwerfällig geworden.<br />

Sie kann keine schwere Arbeit mehr verrichten,<br />

sondern sitzt oft auf der Bank vor<br />

der Hütte und näht oder strickt. Hin und<br />

wieder geht der Sepp am Abend mit ihr spazieren.<br />

* Sie gehen dann den Waldweg entlang,<br />

bis zur nächsten Bank, sitzen dort eine<br />

Viertelstunde und kehren wieder zur Hütte<br />

zurück.<br />

Selten sprechen sie von den vergangenen<br />

Zeiten. Ihre Blicke sind vorwärts gerichtet;<br />

jeder Gedanke des Mannes gehört der Siedelung;<br />

die Gedanken der Frau dem Kinde.<br />

« Im Winter, wenn die Erde nicht zu tief<br />

gefroren ist, will ich das Fundament ausheben<br />

für das Haus», sagt der Sepp eines<br />

Abends. Sie sitzen auf der Bank im Walde<br />

und sehen einem Eichhörnchen zu.<br />

« Ja, es wird gut sein, wenn wir ein Haus<br />

haben ! » antwortet Lisbeth. « Denk doch<br />

auch, dass dein Thronfolger nicht gut in<br />

einer Hütte wohnen kann! Es ist nur schade,<br />

dass ich dir nicht mehr so helfen kann,<br />

wie ich möchte. Ich komme mir ganz nutzlos<br />

vor neben dir. ><br />

« Du wirst bald grössere Arbeit zu verrichten<br />

haben. Ich denke,. es ist nicht so<br />

leicht, ein kleines Kind zu pflegen. ><br />

« Diese Arbeit fürchte ich nicht», antwortet<br />

die Frau. «Ich kann mir nichts Schöneres<br />

denken. Stell dir doch einmal vor wie<br />

das ist: Unser Kind ! ><br />

« Unser Kind! > — Sepp spricht die Worte<br />

nachdenklich aus. — < Das klingt so sonderbar<br />

: Unser Kind ! — Ich kann mir das alles<br />

nicht vorstellen. Männer sind doch schwerfällig<br />

in diesen Dingen ! »<br />

Er lacht und schaut die Frau mit leichter<br />

Bewunderung im Blick an.<br />

Lisbeth wird rot.<br />

< Du, Sepp ! »<br />

« Ja?><br />

« Du solltest mich nicht mehr so ansehen.<br />

So wie ich bin, kann ich dir doch nicht gefallen.<br />

Ich möchte dir aber gefallen; darum<br />

solltest du mich nicht mehr ansehen ! »<br />

< Ach, du lieber Himmel ! > Der Sepp<br />

seufzt komisch auf und erhebt sich. « Komm,<br />

wir wollen nach Hause, sonst kommst du<br />

noch auf dumme Gedanken ! »<br />

Langsam gehen sie den Weg zurück.<br />

« Lisbeth ! » beginnt der Mann und stockt.<br />

< Ja, Sepp ? »<br />

< Ach, es ist nichts Besonderes ! ><br />

Der Mann ist rot, und Lisbeth wird neugierig.<br />

« Deshalb kannst du es mir doch sagen.»<br />

« Ja, ich könnte es schon, aber es ist doch<br />

zu dumm von mir !»<br />

(Fortsetzung folgt.)<br />

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NP 79 — DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong><br />

Städtebau und Verkehrsplanung an der LA<br />

Den Mittelpunkt der ganzen Abteilung bildet<br />

der kleine Saal, in dem das Bebairangsplanbureau<br />

der Ausstellungsstadt unter der<br />

Leitung seines Chefs, Architekt Hippenmeier,<br />

eine instruktive<br />

Sonderschau der städtebaulichen Bemühungen<br />

Zürichs<br />

aufgebaut hat. Sie fuhrt dem Besucher vor<br />

Augen, wie eine moderne Großstadt für eine<br />

richtige Siedelungspoliük, für eine ökonomische,<br />

gesunde und schöne Bebauung ihres<br />

Geländes sorgt, wie sie systematisch ihr Verkehrsnetz<br />

ausbaut, Grünflächen im Häusermeer<br />

ausspart und zu wirklichen Erholungsstätten<br />

für die Bevölkerung gestaltet, und<br />

was derlei Aufgaben modern verstandenen<br />

Städtebaues noch mehr sind.<br />

Die meisten dieser Dinge können hier nur<br />

angedeutet werden, damit wir uns etwas<br />

einlässlicher mit den ausgesprochenen Verkehrsfragen<br />

beschäftigen können, deren sich<br />

die Limmatstadt sorgfältig und grosszügig<br />

annimmt<br />

Gleich beim Betreten der kleinen Halle finden<br />

vrir rechts einen äusserst interessanten Vergleich<br />

der Verkehrsdichte Stockholms und Zürichs. Die<br />

Hauptstadt Schwedens ist offenbar gerade darum<br />

Zürich gegenübergestellt worden, weil auch sie<br />

durch ein Gewässer zur Hauptsach© in zwei grosse<br />

Hälften getrennt ist und sich an den wenigen Brükkenübergängen<br />

eine gewaltige Verkehrsdichtung ergibt.<br />

Diese hat vor einigen Jahren an dem früher<br />

berüchtigten Engpass «Slussen», dem einzigen nach<br />

dem nördlichen Stadtteil führenden, dicht beieinanderliegenden<br />

Brückenpaar zur Erstellung einer<br />

grossartigen dreistöckigen Strassen« Kreuzung» geführt.<br />

Aber wenn dieser Verkehrsknotenpunkt Stockholms,<br />

dieser Stadt von 540 000 Einwohnern, im<br />

Jahre 1936 zwischen 7 und 20 Uhr einen Verkehr<br />

von 1700 Strassenbahnzügen aufzunehmen hatte,<br />

so bewältigten die vier von der Strassenbahn benützten<br />

Zürcher Limmatbrücken in einem freilich<br />

etwas längeren Tagesabschnitt bei einer knappen<br />

Drittelmillion Einwohner einen solchen von 4700<br />

Tramzügen, wovon allein die Quaibrüeke 1500. Und<br />

während Slussen gleichzeitig einen Durchgang von<br />

25 000 Autos aufwies, so waren es allein bei der<br />

Quaibrücke 14 000, auf sämtlichen neun Limmatbrücken<br />

aber 50 000. Wenn Zürich auch durchaus<br />

kein Gewicht darauf legt, mit Verkehrskalamitäten<br />

zu renommieren, und selber darauf hinweist, dass<br />

zwar der Gesamtverkehr zwischen den Stadtteilen<br />

grösser ist als Stockholm, dank der vielen Brücken<br />

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aber leichter verteilt werden kann, so bildet jener<br />

Vergleich doch gewissennassen das Leitmotiv zu<br />

den verschiedenen Darstellungen darüber, wie Zürich<br />

an einzelnen besonders belasteten Funkten seines<br />

Strassennetzes die aus alten, unzweckmässigen<br />

Anlagen entspringenden Verkehrsprobleme bewältigt<br />

Ȧuch die Limmatstadt gründet diese ihre Bemühungen<br />

seit Jahren auf möglichst einlässliche<br />

Untersuchungen über Struktur und Dichte ihres<br />

Straßenverkehrs. Davon zeugt an der LA der<br />

«Routenplan der Motorfahrzeuge», an Hand dessen<br />

die Behörden feststellen können, welche Hauptverkehrsrichtungen<br />

etwa auf irgend einem grossen<br />

Kreuzungsplatz vor allem zu berücksichtigen sind.<br />

Dieser Routenplan, der seinerseits wieder auf die<br />

vor einigen Jahren durchgeführten Zürcher Verkehrszählungen<br />

beruht, wirkte in weitem Masse<br />

auch richtungweisend bei den Projekten für den<br />

Umbau des Verkehrs^entrums Bahnhofplatz/Leonhardsplatz<br />

(«Zentral»),<br />

Seit Jahren arbeiten die Zürcher Behörden an<br />

der Sanierung dieses Verkehrsgelenkes, und deT<br />

Darstellung der darauf abzielenden Projekte gilt<br />

denn mit Recht das Prunkstück und der Blickfang<br />

dieses Saales: das grosse<br />

Modell des ganzen Stadtviertels um Bahnhof und<br />

Bahnhofbrücke<br />

mit den nach dem gegenwärtigen Stande der Vorarbeiten<br />

vorgesehenen städtebaulichen und verkehrstechniscben<br />

Aenderungen. Der Umbau dieses ganzen<br />

Stadtteiles bedeutet eine um so schwerere Aufgabe,<br />

als solche Arbeiten nicht ohne sorgfältigste Eingliederung<br />

in die Verkehrsplanung der ganzen Stadt<br />

und in eine ganze Reihe von Notwendigkeiten anderer<br />

Art unternommen werden können.<br />

Auch in den übrigen Abschnitten der vorzüglichen<br />

Zürcher städtebaulichen Schau bemerkt der<br />

aufmerksame Besucher — dazu gehört freilich ein<br />

wenig Zeit und der gute "Wille, sich für eine Vierteloder<br />

halbe Stunde der Führung der kurzen klaren<br />

Erläuterungstexte anzuvertrauen — immer wieder<br />

die Symptome der Sorge um eine befriedigende Regelung<br />

des Verkehrs.<br />

An einer Stelle finden wir die geschichtliche<br />

Entwicklung des Paradeplatzes dargestellt, und in<br />

einer kleinen Vitrine bemerken wir Beispiele aus<br />

der Zürcher Verkehrsunfall-Statistik, wobei wieder<br />

für den Paradeplatz eine Feinanalyse des 'Unfallgeschehens<br />

nach der Schwere der Folgen versucht<br />

ist, welcher für die richtige Bewertung der Sicherheit<br />

oder Unsicherheit des Strassenverkehrs so stark<br />

ins Gewicht fällt.<br />

So kann denn diese ganze S'chau der Landesund<br />

Verkehreplanung mit Recht Anspruch auf das<br />

Interesse auch des Autofahrers erheben. Für den<br />

rage<br />

an die grofjen<br />

Parteien:<br />

meisfenfeils im Ausland in Sicherheit zu haben<br />

und dafür keine genügenden<br />

im Land — und ein Gewerbe, das ca. 40000<br />

Arbeifer und Angestellte ernährt, nahezu lahmzulegen<br />

— und mit dem Benzin jetzt schon<br />

50 % (vom unverzollten Wert) aufzuschlagen?<br />

«liehe 200<br />

Treiböl,<br />

'„"• Man wir,?VV e »^t*e<br />

'"4.uLS, durchaus bereit<br />

AUTOMOBIL-REVUE<br />

Ist es richtig, 3000 Millionen Gold<br />

Benzin-Vorräte<br />

000 Tonn *n Benxfn, Heiz.<br />

Stärkt den<br />

Landesring<br />

LISTE<br />

eigentlichen Verkehrsfachmann ist sie ohnehin<br />

von höchster Aktualität. Eines aber wird uns, wenn<br />

wir diese Abteilung durchwandert haben, unversehens<br />

in aller Klarheit bewuset: alles, was hier zur<br />

Schau gestellt ist, bildet das Werk einzelner Behörden,<br />

einzelner Städte, ja sogar teilweise einzelner<br />

ländlicher Gemeinden; was völlig mangelt,<br />

ist auch nur die bescheidenste Andeutung, dass<br />

eich eine Wissenschaft, dass sich unsere Hochschulen<br />

mit diesen Dingen systematisch befassen.<br />

Die «Theorie» tritt in dieser Schau — soweit es<br />

eigentliche Verkehrsfragen anbetrifft •— nur als<br />

Rüstzeug der Praktiker auf, nicht aber als gesicherte<br />

Disziplin, die allgemeine Erkenntnisse vermittelt.<br />

Bezeichnenderweise ist die Eidgenössische<br />

Technische Hochschule hier überhaupt nicht beteiligt,<br />

während ihre vielen Institute doch in den<br />

verschiedensten anderen Abteilungen der LA mit<br />

teilweise »ehr instruktiven Darstellungen ihrer zahlreichen<br />

Arbeitsgebiete vertreten sind.<br />

Das bedeutet freilich fürs erste noch kaum einen<br />

Vorwurf; denn dieser Mangel an einer umfassenden<br />

Strassenverkehrslehre ist eine ziemlich allgemeine<br />

Erscheinung.<br />

Lefzte IfSelcfiun^en<br />

Bange machen gilt nicht!<br />

Keine Erhöhung des Benzinpreises.<br />

Von einem Teil der Tagespresse war letzter Tage<br />

die (Meldung von einer bevorstehenden abermaligen<br />

Bensänpreiserhöhung in Umlauf gesetzt worden. Die<br />

Nachricht hat sich, zum Trost für uns, als eine Ente<br />

entpuppt. Im Bundeshaus schüttelt man den Kopf<br />

und erlässt ein kategorisches Dementi, wie aus der<br />

nachstehenden Mitteilung des eidg. Volkswirtschaftedepartementes<br />

hervorgeht:<br />

« Entgegen den in einzelnen Tageszeitungen<br />

erschienenen Meldungen wird amtlich<br />

festgestellt, dass die Preise für Benzin, Gas-<br />

51, Heizöl und Petroleum bis auf weiteres<br />

keine Aenderung erfahren. »<br />

Bis auf weiteresl<br />

*. c. s.<br />

Kein Herbstausflug und kein Martinimahl,<br />

daiür Spende an bedürftige Wehrmänner<br />

beschließt di« Sektion Schaffhausen des A.C.S.<br />

In einem Zirkular bringt die Sektion Schaffhausen<br />

des A.C.S. ihren Mitgliedern zur Kenntnis,<br />

dass d«r 'traditionelle Herbstausflug infolge des<br />

Ganges der weltpolitischen Ereignisse vom Programm<br />

abgesetzt worden sei. An Stelle des Kredites<br />

für diese Veranstaltung haJbe der Vorstand<br />

der Unterstützungskasse für bedürftige Wehrmän-<br />

e i ne<br />

ner des Schaffhauser Grenzechutzregiments<br />

Spende zukommen lassen uad angesichts der heutigen<br />

Lage im weitern auch beschlossen, von der<br />

Abhaltung des Martinimahls Umgang zu nehmen.<br />

Solche Hills- und Opferbereitschaft verdient ee,<br />

dass man ihr auch öffentlich ein Kränzchen winde.<br />

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1 FORD, 8 Zyl., 11,3 PS<br />

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jjjjf»^*^, jj"" AwKiamcl<br />

Italien hält seinen automobilsportlichen<br />

Betrieb auch 1940 aufrecht.<br />

Die « Mille Miglia » erstehen in neuer<br />

Gestalt wieder.<br />

Der italienische Automobilsportverband hat kürzlich<br />

an einer Sitzung in Rom eine Reihe .von Problemen<br />

behandelt, denen für die weitere Entwicklung<br />

des Automobilsports in unserm südlichen<br />

Nachbarstaat Bedeutung zukommt. Vorerst handelte<br />

es sich darum, die Ergebnisse der Automobilmeisterschaft<br />

<strong>1939</strong> zu proklamieren, die folgendermassen<br />

lauten:<br />

Meisterschaft der gTOSsen Rennwagen.<br />

1. Farina 5 Punkte; Biondetti 4 Punkte; Pintachuda<br />

3 Punkte; Gortese 3 Punkte. Die Meisterschaft<br />

der Marken wurde Alfa Romeo mit 8 Punkten<br />

zuerkannt.<br />

Meisterschaft der Anderthalbliter-<br />

Rennwagen: 1. Villoresi Luigi, 8 Punkte.<br />

Taruffi 6 Punkte; Cortese 6 Punkte; Romano 1<br />

Punkt; Barbieri 1 Punkt. — Die Meisterschaft der<br />

Marken errang sich Maserati mit 14 Punkten.<br />

Meisterschaft der Sportwagen: 1.<br />

Galamai, 12 Punkte. Tadini 10 Punkte.<br />

Im weitern legte der Verband den Sportkalender<br />

für die Saison 1940 fest, der nach Umfang und<br />

Inhalt vollständig den Stempel eines «Friedensprogramms<br />

» an sich trägt. Unzweifelhaft die wichtigste<br />

Neuerung stellt dabei die Wiederaufnahm©,<br />

der klassischen Mille Miglia dar, die allerdings<br />

nicht mehr auf der frühern Strecke, sondern auf<br />

einer 150 km langen, geschlossenen Piste «um,<br />

Austrag gelangen, wobei die Konkurrenten den<br />

Parcours zehnmal zu absolvieren haben, so dass<br />

sich an der Gesamtdistanz, über welche das Rennen<br />

in seinen bisherigen « Auflagen » führte, nichts<br />

ändert. Im einzelnen bietet der<br />

italienische Autosportkalender 1940,<br />

soweit es sich um international ausgeschriebene Rennen<br />

handelt, folgendes Bild:<br />

7. April: Targa Florio (1^-1-Rennwagen).<br />

28. April: Grosser Preis von Brescia<br />

(Mille Miglia); Sportwagen.<br />

12. Mai: Grosser Preis von Tripolii<br />

(1 K-1-Rennwagen).<br />

9. Juni: Bergiennen Parma-Poggio dt<br />

B e r c e t o (Sportwagen).<br />

23. Juni: Goppa Principessa di Piemonte (Sportwagen).<br />

21. Juli: Stilfserjoch-Bergrennen (Sportwagen).<br />

5. August: Coppa Ciano für Wagen der int. Formel<br />

und 1 ^-1-Rennwagen.<br />

15. August: Coppa Acerbo für Wagen der int Formel<br />

und 1K-1-Rennwagen.<br />

18. August: Targa Abruzzo (Sportwagen).<br />

25. August: Gircuito del Garnaro (Sportwagen).<br />

8. September: Grosser Preis von Italien für Wagen<br />

der int. Formel und 1 %-I-Rennwagen.<br />

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BERN, Dienstag, 24. Oktober <strong>1939</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 7<br />

Fast zwei Wochen hatte «Pinky» hinter<br />

dem grossen Schaufenster der Automobilfirma<br />

gestanden und ganz Riverdale hatte sie bewundert<br />

und es zugleich bedauert, « Pinky »<br />

nicht besitzen zu dürfen. Denn « Pinky » war<br />

ein ebenso schnappiger wie teurer Roadster,<br />

zart rosarot eingekleidet, der allerletzte Schrei,<br />

der letzte ersterbende Seufzer derer, die eines<br />

Tages das Schaufenster leer gefunden und erfahren<br />

hatten, dass « Pinkys » samtschwarzes<br />

Steuerrad sich nun behaglich zwischen den<br />

schlanken Händen Bob Taylors drehte, der<br />

unabhängig, frisch und elastisch wie der Kaugummi,<br />

den sein Vater fabrizierte, sich sehnlicher<br />

Wunschgedanken von seiten der Riverdaler<br />

Mädchenheit erfreuen durfte. Doch Bobs<br />

durchaus monogamisches Herz wohnte zwei<br />

Stunden von Riverdale entfernt in der eminenten<br />

Stadt Kakaduddel, - wo Winny, das<br />

kleine Telephongirl vom « Coktailhotel », alleinigen<br />

Privatanschluss und Dauerverbindung<br />

mit dem achtundzwanzigjährigen Bob hatte.<br />

An jedem Samstagnachmittag sass Bob in<br />

der hellen Lobby des «Coktailhotels» und<br />

sah träumerisch hinaus auf die Strasse, wo<br />

« Pinky» sich lässig an den Gehsteig lehnte<br />

und mit ihren runden Augen herablassend in<br />

die Schar ihrer Bewunderer blinzelte. Aber<br />

wenn der Abend in die Nacht hinüberdüsterte,<br />

dann stand «Pinky» vor dem kleinen kosigen<br />

Hotel draussen an der Bedach. Oft bis weit<br />

in den Sonntagmorgen hinein.<br />

Heute war Bob Taylor schlechter Laune.<br />

Winny hatte ausnahmsweise nicht frei bekommen,<br />

da die Convention der Katapultzahnstocherfabrikanten<br />

im Hotel tagte und nächtigte,<br />

und das Personal Ueberstunden zu machen<br />

hatte. Bob hatte es etwas zu spät erfahren<br />

und strollte wütend auf die Strasse,<br />

«Pinky» wiegte sich leise in ihren schlanken<br />

Hüften als Bob sich schwerfällig im Sitz<br />

zurechtrückte. Plötzlich hörte Bob eine sehr<br />

weiche Stimme neben sich :<br />

« Pardon, mein Herr, warum in aller Welt<br />

beabsichtigen Sie meinen schönen Wagen zu<br />

stehlen ? » Gleichzeitig hatte Bob das seltsame<br />

Gefühl als ob etwas Kaltes, Starres sich<br />

unter seinem rechten Rippenbogen einen Parkplatz<br />

suchte. Wütend schnappte er los:<br />

« Ihren Wagen stehlen ? Sie sind wohl verrückt<br />

? Der Wagen gehört mir und wenn Sie<br />

nicht augenblicklich verschwinden, so rufe ich<br />

einen Schutzmann. »<br />

Das kleine starre Ding fühlte sich langsam<br />

von Bobs Rippenbogen nach der Magengrube<br />

hin, während der Eindringling, der eine unliebsame<br />

Aehnlichkeit mit « Pinkys » rechtmassigem<br />

Besitzer hatte, freundlich lächelnd<br />

die Autopapiere aus der rechten Wagentasche<br />

hervorholte.<br />

« Gestatten Sie », sagte er mit gewinnender<br />

Höflichkeit, « mein Name ist Bob Taylor, Sohn<br />

des bekannten Geschäftsmannes aus Riverdale.<br />

Finden Sie nicht, dass mein Bild auf dem<br />

Führerschein ausgezeichnet getroffen ist? So<br />

— und nun fahren Sie mich ohne weiteres<br />

Aufsehen nach dem Maidenlane und ich hoffe,<br />

dass Sie mich nicht zwingen werden, unserer<br />

so freundschaftlichen Annäherung einen übertrieben<br />

schmerzhaften Abschluss geben zu<br />

müssen. »<br />

Bob Taylor war zu lange in Chicago gewesen,<br />

um nicht zu wissen, dass bohrende<br />

Schmerzen in der Magengrube, und weiche,<br />

unendlich eindringliche Stimmen oft bedeutsame<br />

Vorboten einer raschen Liquidation eines<br />

sonst durchaus gesunden menschlichen Daseins<br />

sein konnten, wenn man sich nicht fügte.<br />

Er gab daher seiner « Pinky» mehr Gas, als<br />

sie sonst vertrug, und wand sich durch grüne<br />

und rote Lichter nach dem Maidenlane, wo<br />

ihn der Unbekannte mit einem sanften Wallop<br />

kopfüber auf die Strasse sandte. « Wie rasch<br />

doch meine « Pinky » anzieht! » — dachte<br />

Bob, ehe er für einige Zeit sein empörtes Bewusstsein<br />

verlor.<br />

Auf der nahen Polizeiwache empfing man<br />

den jungen Millionärssohn mit dem eingebeulten<br />

Hut, den beschmutzten Kleidern und<br />

der blutenden Nase nicht gerade gutgläubig.<br />

Das sollte der vielbeneidete Besitzer «Pinkys»,<br />

das sollte der Sohn des reichen Taylor sein?<br />

Wo denn seine Papiere seien? Die hätte der<br />

unbekannte Mann, der «Pinky» raubte. Oh<br />

— siehe da, ein Unbekannter, natürlich wie<br />

immer der grosse Unbekannte. Solche Dinge<br />

kannte man ja zur Genüge,<br />

Bob fluchte freigebig in die höhnischen Mienen<br />

seiner Peiniger, bis ihm ein alter gutmütiger<br />

Sergeant versprach, einen Radioalarm<br />

über die Stadt zu senden. In einer Stunde<br />

wüsste man mehr. Bob raste zur nächsten Telephonzelle,<br />

wo er zähnknirschend Winnys<br />

fröhliche aber anzügliche Bemerkungen über<br />

strafbare Sorglosigkeit im Umgang mit Autopapieren<br />

und Autoschlüsseln über sich ergehen<br />

lassen musste, Grosses Hailoh begrüsste<br />

ihn, als er wieder zur Wache kam. Der<br />

rothaarige Kommissar zog ihm höhnisch grinsend<br />

die Krawatte aus der Weste und hielt<br />

ihm fünf Rapporte unter die Nase, die besag-<br />

ten, dass man « Pinky » angehalten, aber<br />

die Papiere seines Besitzers in Ordnung<br />

funden habe. Bob rang nach Luft, doch<br />

Kommissar war im Schwung.<br />

« Da kommt so ein Nichtsnutz daher,<br />

sein Auto sei ihm gestohlen worden, wj<br />

den einen Alarm hinaus und derweil<br />

der rechtmässige Besitzer seelenruhig durch<br />

die Stadt. Ein guter Witz, aber nicht für uns !<br />

Ins Loch mit dem Burschen ! »<br />

Bob tobte, « Aber das ist doch der andere,<br />

der « Pinky» gestohlen hat, der mit meinen<br />

Papieren als Bob Taylor mit meiner «Pinky»<br />

— —» .Doch rauhe Fäuste erstickten Bobs<br />

Beteuerungen. An der Türe rief ihn der Kommissar<br />

noch einmal zurück,<br />

« Einen Augenblick ! Da kommt eben eine<br />

neue Anzeige, dass der bewusste Wagen vor<br />

einer Stunde wegen Schnellfahrens angehalten<br />

wurde. Er hat sich durch eine wilde Flucht<br />

der Polizei entzogen. Sechzehn Schüsse wurden<br />

hinterher gejagt, von denen zwei mit Bestimmtheit<br />

den Wagen getroffen hatten, » Der<br />

Kommissär trat dicht an Bob Taylor heran.<br />

« Heh, Sie, nun hat der Spass ein Ende ! Sie<br />

machen uns glauben, Sie gehen zum Telephonieren<br />

und kutschieren inzwischen in ihrer<br />

verwünschten Kiste in der Stadt herum und<br />

halten unsere Jungens zum Narren!» Gänzlich<br />

gebrochen Hess sich Bob abführen.<br />

« Pinky» verwundet. Ihr rosaroter Leib von<br />

"Kugeln zerfetzt ! Das war zuviel für Bob und<br />

er verfluchte in einer schlaflosen Nacht den<br />

Tag, an dem er «Pinky» zum erstenmal gesehen<br />

und begehrt hatte. Erst der helle Sonntagmorgen<br />

und eine ansehnliche Hinterlegungssumme<br />

befreiten ihn aus der Haft, Vergebens<br />

versuchte er Winny in ihrer Wohnung zu erreichen.<br />

Auch im Hotel wusste niemand etwas<br />

von ihr. Uebernächtig und verdrossen setzte<br />

sich Bob in die Hotelhalle und sah wie so oft<br />

auf die Strasse, wo seine süsse kleine «Pinky»,<br />

umgafft von der Schar ihrer Bewunderer, auf<br />

ihn gewartet hatte. Plötzlich fuhr Bob hoch.<br />

Das war ja « Pinky », die dort in elegantem<br />

Bogen vorfuhr. Kein anderer Wagen im ganzen<br />

Bezirk konnte so rosigrot aussehen, kein<br />

anderer Wagen so geschmeidig vorfahren. Bob<br />

trainierte seine Fäuste. Nun würde dieser infame<br />

Räuber in die Halle treten und eine jener<br />

Todesarten erleiden, die Bobs wilde Phantasie<br />

ihm hinter Kerkermauern zugeschworen<br />

hatte. Doch anstatt alias Bob Taylor entstieg<br />

Winny dem Wagen, frisch, elegant und rosig<br />

wie « Pinky » selbst. Bob wankte in ihre Arme<br />

und als sie in einer verschwiegenen Ecke<br />

sassen, erzählte Bob. Und dann erzählte<br />

Winny.<br />

«Also denk dir, Bob, kaum warst du fortgelaufen,<br />

da bekomme ich doch noch für den<br />

Abend frei. Ganz unerwarteterweise. Da ich<br />

nicht wusste, wo du zu finden warst, wartete<br />

ich eine Stunde in der Hotelhalle, obgleich<br />

dies dem Personal streng verboten ist. Doch<br />

der gute alt Jim, unser Hausdetektiv, drückte<br />

zwei Augen zu. Auf einmal, ich traue meinen<br />

Wimpern nicht, kommst du in eigener Person<br />

zur Türe herein. Das heisst nicht du selbst,<br />

sondern der Lümmel, der « Pinky » gestohlen<br />

hatte. Jim, der von der Schiesserei gehört<br />

hatte, saust auf ihn zu und verlangt seine<br />

Papiere. Seelenruhig holt der Mann seine —<br />

ich meine natürlich deine — Papiere aus der<br />

bewussten rechten Wagentasche heraus und ich<br />

muss gestehen, er glich dir in allem aufs Haar.<br />

Jim macht ein dummes Gesicht, grinst mich<br />

verlegen an und lässt ihn auf meinen Wink<br />

passieren. Mein Gott wie gross, schlank und<br />

fesch er war ! Alles hat sich nach ihm umgesehen.<br />

Bob knurrte dazwischen : « Hast dich wohl<br />

in ihn vergafft ? »<br />

Winny lachte fröhlich, « Aber Bob, ich beschreibe<br />

doch nur dich. Und wie gut ihm der<br />

Abendanzug sass. Na, und weil ich mich eben<br />

gelangweilt habe und du unauffindbar warst,<br />

so dachte ich mir, weil er dir so aufs Haar<br />

gleicht und ich dir gefalle — wer weiss, vielleicht<br />

bin ich auch sein Typ, und so habe<br />

ich — »<br />

Bob schoss in die Höhe.<br />

«Winny, du hast während ich im Kerker<br />

schmachtete, mit einem solchen Halunken — »<br />

Winnys weicher Handschuh, legte sich beruhigend<br />

auf Bobs Mund. « Sachte, mein Junge.<br />

Nur nicht eifersüchtig sein I Was sollte ich<br />

denn anderes tun ? Hungrig war ich, durstig<br />

war ich auch und sonst waren wir doch schon<br />

immer um diese Zeit in unserem kleinen kosigen<br />

Beachhotel. » Winny schmiegte sich zärtlich<br />

an Bob, « Und als nun dein Doppelgänger<br />

nach dem Speisesaal ging, hatte ich eine kleine<br />

Unterredung mit Jim. Dann setzte ich mich<br />

dem hübschen Mann gegenüber und —»<br />

« Und hast mit ihm geflirtet ? »<br />

« So ungefähr. Habe nur einmal so ein wenig<br />

hingesehen und da hat er sofort Zündung<br />

bekommen und mich zum Essen eingeladen.<br />

Und dann haben wir getanzt.»<br />

«Getanzt auch noch?» wimmerte Bob.<br />

«Ja, und dann hat er mich zu einer Autofahrt<br />

im Mondschein eingeladen. Mit «Pinky»<br />

natürlich, auf die er sehr stolz war. Na — die<br />

kennt ja den Rummel schon.»<br />

Bob stöhnte laut: «In meiner «Pinky» — in<br />

unserer «Pinky»?»<br />

«Seiner «Pinky», mein Freund! Denn er<br />

hatte doch die Papiere, die fein säuberlich in<br />

der rechten Wagentasche steckten, genau so<br />

leichtfertig und sorglos wie bei anderen gewissen<br />

Leuten. Ach Bob, war das eine himmlische<br />

Fahrt! Und der Gute war so verliebt,<br />

dass er es gar nicht bemerkte wie der alte<br />

Jim uns sachte folgte und wie seine — pardon<br />

deine Papiere aus der rechten Seitentasche<br />

ganz heimlich in meine geräumige Tasche wanderten.<br />

Und dann hielten wir plötzlich vor<br />

dem kleinen kosigen Hotel am Beach.»<br />

Jetzt hielt es Bob Taylor nicht länger.<br />

«Genug — genug» brüllte er. «Erst stiehlt<br />

der Gauner meinen neuen Wagen, und dann<br />

geht er mit dir in unser kleines süsses Hotel!»<br />

Bob schlug die Hände vors Gesicht und weinte.<br />

Winny sah ihn spöttisch an, puderte ihr Naschen<br />

und fuhr ganz sachlich fort: «Und dann<br />

kam Jim und nahm den Burschen fest.»<br />

Bob machte kugelrunde Augen. «Und dann?»<br />

«Dann hat Jim ihn gleich mitgenommen. Er<br />

hatte ja keine Papiere, die ihn ausweisen<br />

konnten als Bob Taylor. Und ausserdem wollte<br />

er eine wildfremde junge ehrbare Dame mitten<br />

in der Nacht in ein verschwiegenes Hotel<br />

bringen. Gegen solche Absichten gibt es bei<br />

uns keine glaubhaften Papiere,» Winny drückte<br />

ihr Köpfchen an Bobs breite Brust. «Und<br />

hättest du wirklich im Ernst geglaubt, ich<br />

würde —?»<br />

Und wieder stand «Pinky» schweigsam und<br />

verschlossen eine Nacht vor dem kleinen Hotel<br />

am Beach. Lange, lange bis weit in den Montagmorgen<br />

hinein. —<br />

Penzoldt.


II<br />

OberscSienkel-Gymnastik<br />

1. Auf dem Rücken liegend zieht man die<br />

Knie an. Die flach auf dem Boden aufstehenden<br />

Füsse rutschen in der Längsachse vom<br />

Oberkörper weg, bis die Unterseiten der<br />

Schenkel auf dem Boden auffallen. Die Uebung<br />

muss rasch ausgeführt werden. Durch das Auffallen<br />

wird die Blutzirkulation angeregt und<br />

unnötiges Fett verschwindet mit der Zeit. Diese.<br />

«passivei Uebung kann sehr oft wiederholt<br />

werden.<br />

2. Eine viel aktivere Uebung ist folgende:<br />

Die Hände werden vorne aufgestützt und die<br />

Zehenspitzen der gestreckten Beine stehen am<br />

Boden auf. Man springt aus dieser Stellung<br />

abwechselnd von einem auf das andere Bein.<br />

Einmal wird das linke, einmal das rechte Knie<br />

angezogen. Fünf- bis zehnmal.<br />

3. Aus der gleichen Stellung: ein Bein wird<br />

gehoben, während die Arme abgebeugt werden.<br />

Abwechselnd vier- bis achtmal. Dabei<br />

spürt man ein starkes Ziehen in den Oberschenkeln.<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> - N° 79<br />

Kleidchen oder als Jacken mit unifarbenen<br />

Jupes zusammengestellt worden.<br />

Werfen Sie einen Blick in das mit Samt und<br />

Silber beschlagene Photoalbum aus Grossmutters<br />

Zeiten und es enthüllt sich Ihnen die<br />

grosse Aehnlichkeit mit dem kommenden<br />

Nachmittagskleid. Bitte, erschrecken Sie nicht,<br />

es ist ja nur, wie dazumal, eine harmlose<br />

Kaprize. Das schwere Seidenkleid tritt besonders<br />

in den Mittelpunkt, bei dem die Taille<br />

ausserordentlich lang, die Schultern leicht verarbeitet<br />

sind. Drapierungen in reizender<br />

Büstenhalterform oder zweireihig vom Hals<br />

bis zur Taille ergeben ein Bild der 1885er<br />

Made. Um die so gehegte schlanke Linie zur<br />

Geltung zu bringen, ist der Rock vorne glatt,<br />

aber die Weite ist in die Rückenfront gezogen,<br />

wo lustig ein ein- bis zweistöckiges Schösschen<br />

baumelt. Schillernder Taffet und Samt<br />

wird ganz speziell zur Verwendung gebracht,<br />

wieder sehr einfach gehalten. Die Garnitur,<br />

welche trotz dieses massiven Materials niemals<br />

schwerfällig wirkt, besteht in Quasten,<br />

Kordeln oder Fransen. Sollte von dieser Garnierung<br />

im Einzelfall abgesehen worden sein,<br />

so wird die Komplettierung zu wahrer Eleganz<br />

durch ganz neuartigen Coutureschmuck, sei<br />

es als Halsband, Brosche oder Gürtelspange<br />

in Gold, Silber oder Kupfer geschaffen.<br />

Und nun zur Königin des Kleides, zur<br />

Abendtoilette: Sie zeigt immer mehr Pracht<br />

und Kostbarkeit denn je! Elegante, weiche<br />

Samte, reiche Brokate, herrliche Damasses und<br />

glänzende Satins sind hierfür die bevorzugten<br />

Stoffe. Reich und ausserordentlich gediegen<br />

nimmt sich das schwarze grosse Kleid in<br />

Samt mit Spitzen oder Taffetgarnitur aus:<br />

vorne ein tiefes Decollete in Carreau-Ausschnitt<br />

— der Rücken bleibt frei. Auch das<br />

enganliegende, figurbetonfe Abendkleid hat<br />

sich trotz aller Variationen des weiten Rockes<br />

in jeder Kollektion behauptet.<br />

Das Winterkostüm verlangt von uns seine<br />

besondere Aufmerksamkeit. Durch seinen ausserordentlichen<br />

Chick, durch die Verbrämung<br />

mit feinsten Pelzen wie Nutria, Silberfuchs und<br />

Persianer, wird sich jede Frau aufs Beste angezogen<br />

fühlen. Nur ganz weiche, warme<br />

und mollige Stoffe sind hierfür verarbeitet<br />

worden. Kleine Schösschen, kurz, gerafft oder<br />

in Glockenform, ergeben ein Bild von ungeahnter<br />

Grazie. Die Linie des Sommerjupes<br />

treibt ihr reizendes Spiel auch in den Winter<br />

hinein (diesmal ganz besonders in effektvollen<br />

Carreau-Dessins, glockig oder in Falten) und<br />

wirkt zur unifarbigen Jacke sehr sportlich und<br />

jugendlich.<br />

Die Bluse, fmmer noch ein beliebtes Requisit<br />

zum Kostüm, zeigt sich vielfach in Damasse,<br />

Moire, Gros-Grain und duftigem Georgette fn<br />

den herrlichsten Farbenzusammenstellungen.<br />

Hochgeschlossen ist Trumpf, es ist immer sehr<br />

kleidsam und wird deshalb überall Sympathie<br />

finden. Natürlich steht die reinseidene Lingerie-Bluse<br />

niemals zurück; sie ist klassisch<br />

und immer vornehm.<br />

Unser unentbehrlichstes Kleidungsstück, der<br />

Mantel, hat für Sport und Reise immer noch<br />

die flotte Raglanform beibehalten. Reinste<br />

Wolle in grossen Carreau-Dessins und engl.<br />

Tweeds sind gefragter denn je. Im Röcken<br />

sehr weit, nach unten breit fallend, hat sich<br />

die Linie des Swaggers noch mehr ausgeprägt.<br />

Revers oder auch gar keine, grosse<br />

Taschen, beidseitig wuchtig angebracht, ergeben<br />

ein Bild von formschöner Einfachheit.<br />

Mit diesem sportlichen Mantel sind wir stets<br />

gut angezogen und man kann sich heute kaum<br />

eine Dame denken, welche ohne ihn in ihrer<br />

Garderobe auskommt. Für den Nachmiftagsmantel<br />

hat sich die Linie des Sommers zum<br />

Winter gewaltig geändert. Diesmal ist die<br />

Taille sehr lang und betont, das Unterteil<br />

reich in Fülle und Glocken; beide zusammen<br />

geben der glücklichen Besitzerin eine effektvolle<br />

' Note von harmonischer Eleganz. Nur<br />

allerbeste, weiche Stoffe haben sich hierfür<br />

zur Verfügung gestellt, in Schwarz, Rotbroui\<br />

Tannengrün, den herrlichsten Farben de«<br />

Herbstwaldes. Edelste Pelze wie Nutria, Persianer,<br />

Feh und Silberfuchs zieren reich und<br />

kostbar Kragen oder Revers, Taschen und<br />

Gürtel.<br />

Schluss sieh« Seite V.<br />

4. Mit angezogenen Knien sitzen und das<br />

linke Knie mit der rechten Hand anfassen, die<br />

Zehenspitzen mit der linken Hand festhalten.<br />

Das Bein wird gestreckt und die rechte Hand<br />

drückt das Knie gut durch. Dabei darf die<br />

linke die Zehenspitze nicht loslassen. Achtmal<br />

jedes Bein.<br />

Jugendliches Taftkleid,<br />

beste Verarbeitung, farbiges<br />

Passpoil an Masche,<br />

Aermel und Jupe. Schwarz<br />

oder marine. Gr. 40—46.<br />

Die Mode für Herbst und Winter<br />

Wieder einmal mehr haben unsere Modekünstler<br />

ihr Bestes zur kommenden Saison hervorgebracht<br />

und die Damen werden entzückt<br />

sein von all dem Schönen, das sie zu sehen<br />

bekommen und wovon wir ihnen nachfolgend<br />

eine kleine Uebersicht vermitteln möchten.<br />

Für Kleider folgt nach den kurzen, weiten<br />

Röcken des Sommers eine geradere Linie. Am<br />

Vormittag trägt jede Dame gerne ihr praktisches,<br />

kleines Trikot-Kleidchen. Hier sehen<br />

wir ein solches in Pastellgrau, einfach in der<br />

Linie, Jupe leicht glockig, Bubikragen, Taschen<br />

und Gürtelgarnitur in gestärktem Leinen von<br />

leuchtendem Rot: wir sehen uns beinahe in<br />

unsere Schulzeit zurückversetzt! Die Trikot-<br />

Modebericht von Grds. Magasins Jelmoli,<br />

Zürich.<br />

Industrie hat den Höhepunkt der Technik erreicht<br />

und setzt uns mit ihren vielfältigen Mustern<br />

sowie Strickarten ins Erstaunen. Denkbar<br />

apart wirkt das kleine Kleidchen in leichter,<br />

unifarbiger Wolle mit Angora-Haar gemischt<br />

oder ein rassiges Streifendessin in den<br />

satten Tönen rötlich-brauner Kastanien, auslaufend<br />

ins zarteste Grau. Der Schnitt dieses<br />

Kleidchens besteht einzig in der originellen<br />

Zusammenstellung der Streifen, welche die<br />

Verbindung zwischen gediegener Eleganz und<br />

harmonischer Linienführung der Trägerin auf<br />

die wirksamste Note unterstreicht. Auch grosse<br />

und kleine Carreau-Muster werden volle Beachtung<br />

finden; sie sind zum Teil als ganze<br />

Hübsches Nachmittagskleid<br />

aus feiner Qualität<br />

Poult-de-Soie, mit reizendem<br />

Puffärmel. Modische<br />

Glockenjupe mit<br />

farbiger Bordüre. —<br />

Schwarz oder marine.<br />

Gr. 38—44. __<br />

3050<br />

Elegantes Nachmittagskleid<br />

aus bester<br />

QualitätMoire-Taft,<br />

modischer Schnitt.<br />

Kragen und Manchetten<br />

aus feiner<br />

St. Galler - Spitze.<br />

Schwarz,<br />

marine<br />

oder bordeaux.<br />

Gr. 38—44.<br />

Haus für Qualitätsware.<br />

Zürich


W 79 — DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong><br />

AUTOMOBIL-REVUG<br />

tlnsec poMschet Jtucztkcicht:<br />

S^ltfsam^i* Ki*i^«£<br />

Es liegt ein sonderbares Geheimnis über<br />

dem Krieg zwischen Deutschland und Frankreich.<br />

Das kürzliche Communique der französischen<br />

Heeresleitung, das mit einer Selbstverständlichkeit<br />

ohnegleichen den Rückzug<br />

der alliierten Truppen in die Ausgangsstellungen<br />

meldete, vertiefte dieses Geheimnis noch<br />

mehr. Vor allem der Nebensatz, die Okkupation<br />

deutschen Gebietes zwischen der Mosel<br />

und dem Rhein entbehre strategischer Bedeutung,<br />

seitdem die Entlastung der polnischen<br />

Truppen illusorisch sei, hat das Rätselraten<br />

um das « was nun » noch schwieriger gestaltet.<br />

Die deutschen Truppen haben, wie zu erwarten<br />

war, nach Beendigung des Feldzugs<br />

in Polen die Initiative ergriffen, um dem Feind<br />

das ihnen im September entrissene Gebiet<br />

wieder abzunehmen. Aber sie sind an der<br />

Grenze still gestanden, von einem Sprung auf<br />

Vor rund 6 Monaten, am 27. April <strong>1939</strong>, hat<br />

der Deutsche Fritz Wendel auf einem verr<br />

besserten Messerschmidt Bf 109, der durch<br />

Entfernung der Waffen erleichtert und durch<br />

den Einbau eines Daimler-Benz 1175 PS Motors<br />

auf eine maximale Leistungsfähigkeit<br />

gebracht worden war, mit einer Geschwindigkeit<br />

von 755 km/St, eine neue Weltbestleistung<br />

aufgestellt und sich den Titel des<br />

« schnellsten Menschen aller Zeiten » erworben.<br />

Diese Spitze in der Kurve der absoluten<br />

Rekorde bedeutet rund das Zweifache der<br />

Geschwindigkeit, mit welcher sich im Jahre<br />

1926 Mario de Bernardi dasselbe Attribut errang,<br />

als er seinen Maochi 39 mit 396 km/St<br />

über die Kontrollstrecke jagte und damit den<br />

begehrten Schneider-Pokal nach Italien zurückbrachte.<br />

Diese Verdoppelung mag schon<br />

an sich imposant erscheinen; trotzdem gibt<br />

sie nur einen schwachen Begriff von den<br />

Problemen, die damit verbunden waren und<br />

gelöst werden mussten.<br />

. Erhöhte Schnelligkeit bedeutet — wie der<br />

Automobilist aus früheren Publikationen der<br />

«Automobil-iRevue » über die Stromlinie des<br />

Personenwagens weiss — nicht eine sogenannte<br />

arithmetische, sondern eine quadratische<br />

Zunahme des Luftdruckes. Eine verdoppelte<br />

Kilometerzahl bringt demnach einen<br />

vierfachen Druck auf Rumpfspitze, Flügel<br />

und Verstrebungen mit sich. Sie bedeutet<br />

ferner neue strategische und taktische Möglichkeiten,<br />

deren volle Ausnutzung sich kein<br />

verantwortungsbewusster Heerführer entgehen<br />

lässt. Und endlich bedeutet sie, dass die<br />

Luftwaffe immer mehr in Spezialfahrzeuge<br />

gegliedert wird, deren einzelne Aufgaben je<br />

länger je enger umrissen sind.<br />

Wohl ist das Betätigungsgebiet der Luftwaffe<br />

heute grundsätzlich noch dasselbe wie<br />

vor 21 Jahren, als zum Waffenstillstand geblasen<br />

wurde. Es umfasst, abgesehen vom<br />

Dienst hinter der Front:<br />

Die Aufklärung über Anmarsch und sonstige<br />

Bewegungen des Gegners, über<br />

seine Stellungen, taktischen Dispositionen<br />

und den Erfolg der eigenen Feuertätigkeit,<br />

besonders der Artillerie.<br />

Den Bombenwurf auf militärische und<br />

die Maginotlinie keine Spür. Das Reich hätte<br />

keine territoriale Forderungen an Frankreich<br />

und deshalb auch keinen Grund, Frankreich<br />

auf seinem Boden anzugreifen, sagt es. Ein<br />

wirklich seltsamer Krieg !<br />

Etwas anders sieht es allerdings in der<br />

Nordsee aus. Auch wenn es noch zu keinen<br />

entscheidenden Seeschlachten gekommen ist,<br />

so hat sich doch bereits allerhand ereignet,<br />

was mit einem richtigen Krieg etwas zu tun<br />

hat. Und zwar für beide Seiten.<br />

Probleme des Luftkamples<br />

kriegswirtschaftliche Stellungen des<br />

Feindes.<br />

Den Feuerkampf in der Luft, sowohl zum<br />

Schutz des eigenen Raumes als auch im<br />

Angriff.<br />

Für die führenden Armeen, deren Strategie<br />

alle diese Kampfhandlungen umfassen, da<br />

sie sowohl offensiv wie defensiv operieren<br />

müssen, gibt es heute keinen Flugzeugtyp<br />

mehr, der sämtliche Funktionen übernehmen<br />

könnte. Wenn hie und da noch sogenannte<br />

Mehrzweckflugzeuge gebaut werden, so geschieht<br />

dies einfach derart, dass sie sich<br />

unter gewissen Umständen ausserhalb ihrer<br />

eigentlichen Zweckbestimmungen verwenden<br />

lassen, wie z. B. der französische zweimoto-<br />

rigre Potez 63, der aas Aufldänmgsmaschine<br />

gedacht ist, dazu aber auch noch etwa 400<br />

kg Splitterbomben mitführen kann. Daneben<br />

ist aber die Spezialisierung unter dem Druck<br />

der Entwicklung bereits so weit fortgeschritten,<br />

dass die Art eines Flugzeugs und sein<br />

Krieg in der Nordsee, Rahe an der Westfront,<br />

das ungefähr wäre das Charakteristikum<br />

der bisherigen Ereignisse, die auf die<br />

Kriegserklärungen Englands und Frankreichs<br />

an Deutschland gefolgt sind. Mehr als sieben<br />

Wochen sind seither verstrichen. Auf den<br />

Meeren sind bereits unermessliche Werte zerstört,<br />

an der Landfront wahrscheinlich keine<br />

hundert Soldaten gefallen und kaum mehr als<br />

ein Dutzend Flugzeuge vernichtet worden.<br />

Es unterliegt keinem Zweifel: der Krieg ist<br />

bis jetzt erst auf dem Meer entbrannt. Und<br />

es unterliegt ebenfalls keinem Zweifel, dass,<br />

vorderhand wenigstens, der Schwerpunkt des<br />

Krieges von beiden Seiten in die Nordsee verlegt<br />

worden ist. Mag sein, dass in den Hauptquartieren<br />

auch für die Landfront grosse<br />

Pläne vorbereitet in den Schubladen der Generalstäbler<br />

liegen. Nach den bisherigen Ereignissen<br />

und nach den Communiques zu<br />

schliessen hat Frankreich keine Lust, gegen<br />

den deutschen Westwall anzurennen und<br />

Deutschland keinen Grund — und wahrscheinlich<br />

ebenfalls keine Lust —, die französische<br />

Grenze zu überschreiten und die<br />

Maginotlinie zu erstürmen.<br />

Ziel abzuwerfen. In ihren Aufgabenkreis fält<br />

ferner die Bekämpfung der Aufklärungs- sowie<br />

der Sturzkampfflugzeuge. Um den verschiedenartigen<br />

Anforderungen gewachsen<br />

zu sein, wird von ihnen hohe Geschwindigkeit,<br />

hervorragendes Steigvermögen, grosse<br />

Wendigkeit und möglichst schwere Bewaffnung<br />

verlangt. Es versteht sich von selbst,"<br />

dass es schwierig ist, allen diesen Anforderungen<br />

gerecht zu werden, weil der Fortschritt<br />

in einer Richtung, z. B. in der Bewaff-<br />

Es sieht in der Tat fast so aus, als ob man<br />

auf der Seite der Alliierten alles auf dieSturzkampfflugzeug (Hs 123), gedrungener, äusserst<br />

stabiler Bau, um ein rasches Auffangen zu ermöglichen.<br />

Blockade setzt, währenddem deutscherseits<br />

der Wille besteht, diese Blockade zu brechen,<br />

unter dem Einsatz aller maritimer und aeronautischer<br />

Kräfte mit ihr fertig zu werden.<br />

strassen, Waffeniabriken usw. zu zerstören<br />

und wenn möglich bereits den Aufmarsch der<br />

gegnerischen Armee zu desorganisieren.<br />

Diese Aufgabe übernehmen die Bomber oder<br />

wie sie nun genannt werden, die Kampfflugzeuge<br />

(man verwechsle diese nicht mit den<br />

Jagdmaschinen !), von denen zwei in Bauart<br />

und Angriffsweise grundverschiedene Arten<br />

verwendet werden. Die eigentlichen Kampfflugzeuge<br />

führen die Bomben in grosser<br />

Stückzahl und in einem Totalgewicht von oft<br />

mehr als drei Tonnen mit sich. Entsprechend<br />

dieser bedeutenden Nutzlast sind si© stark<br />

dimensioniert, bemannt und bewaffnet. Fast<br />

immer sind sie als zweimotorige Eindecker<br />

gebaut, haben eine Flügelspannweite bis zu<br />

25 Metern, eine vierköpfige Besatzung, bestehend<br />

aus Pilot, Beobachter, Funker und<br />

Mechaniker, und eine Bewaffnung von drei<br />

Maschinengewehren, wovon eines in der<br />

Nase montiert ist, das zweite über dem<br />

Rumpf auf einem Drehkranz sitzt, und das<br />

dritte durch eine Bodenluke nach unten zielt.<br />

nung, meistens mit einem Nachteil in einer<br />

andern verknüpft ist.<br />

Die Entwicklung, die besonders auf dem<br />

Gebiete des Jagdflugzeuges im Laufe der<br />

letzten Jahre erzielt worden ist, findet eine<br />

Parallele nur noch in derjenigen während<br />

des Weltkrieges, als alle Kräfte der Kriegführenden<br />

darauf gerichtet waren, die Möglichkeiten<br />

der damals noch jungen Waffe voll<br />

auszunützen. Wenn heute serienweise hergestellte<br />

< Jäger» wie der britische «Spitfire<br />

» noch auf 5500 Meter Höhe eine Spitzengeschwindigkeit<br />

von 563 km/St erreichen,<br />

oder der Hawker-Hurricane innert 6<br />

Minuten auf 4500 m Höhe hinaufklettert, oder<br />

der Messerschmidt HO bei einer Motorenleistung<br />

von 1360 PS eine «Spitze» von 600km/<br />

St. und eine maximale Steighöhe von 9000 m<br />

besitzt, so charakterisiert dies nicht nur den<br />

Fortschritt in der Konstruktion, sondern ebenso<br />

denjenigen in der Schaffung neuer Materialien.<br />

Die Leistungen an Geschwindigkeit<br />

Fernsicht.<br />

Seiner grossen Ausmasse wegen ermangelt<br />

es der<br />

Aufgabenkreis auch für den Laien aus der Wendigkeit eines kleineren Appara-<br />

Form ersichtlich sind.<br />

tes < obschon auch es eine Spitzengeschwin-<br />

Die Aufklärungsarbeiten besorgt digkeit von über 400 km/St, aufweist. Natürdas<br />

Aufklärungsflugzeug, das meist mit zwei ist es in starkem Masse den Angriffen Jagdflugzeug (Dewoitine 520), äusserst rasch, -wen-<br />

Iich<br />

der<br />

Mann, dem Flugzeugführer und dem Beob-<br />

gegnerischen Flieger ausgesetzt, wesachter<br />

besetzt ist (in der deutschen Wehr-<br />

seine n Flügen immer durch<br />

dig und steigfähig. Fahrgestell während des Fluges<br />

ha5b es auf eingezogen.<br />

macht heissen sie seit Jahrzehnten einfach schnelle Jagdflugzeuge begleitet und geusw.<br />

bedeuten ja nicht nur, dass sie im ungestörten<br />

Gradflug erzielt werden können,<br />

«Franz und Emil»). Die wichtigsten Zube- schützt wird. Seine Abwürfe müssen aus<br />

höre, die sie mit sich führen, sind der grosser Höhe erfolgen, damit es möglichst<br />

sondern dass Bauweise und Material ebenfalls<br />

jene Akrobatik gestatten, die der Be-<br />

Photoapparat zur Aufnahme des feindlichen<br />

d «m Bereich der Flakgeschütze entgeht, de-<br />

Gelandes, eine Funkemrichtung, welche die nen es mit seiner stabilen Flugweise ein sehr<br />

schauer staunend bewundert und deren vollendete<br />

Beherrschung im Luftkampf über<br />

schnellste Auswertung der Beobachtungen gutes Ziel bietet,<br />

durch den Leiter der Operationen ermöglicht, In einer andern Weise operiert der Sturzsowie<br />

ein Maschinengewehr zu Verteidi- kampfflieger. Er wird dort eingesetzt, wo es<br />

Sieg und Niederlage, Leben und Tod entscheidet.<br />

Der unvermutete Ueberfall, wie ihn<br />

gungszwecken. Alle drei werden durch den gilt, ein Ziel von ganz beschränktem Umdie<br />

Jagdflugzeuge pflegen, indem sie den<br />

Beobachter bedient. Diese Kategorie Flug- kreis zu treffen. Mit relativ kleiner Bombenzeuge<br />

ist leicht und schnell, ein- oder zwei- last pirscht er sich in grosser Höhe an das<br />

Feind aus Wolken, Nebel oder der Sonnenblendung<br />

heraus angreifen, sind undenkbar,<br />

motorig, als sogenannte Tief-, Hoch- oder Objekt heran, wirft sich plötzlich im Sturzals<br />

Doppeldecker gebaut. Im heutigen « Blitz- flug auf das Ziel, fängt den Apparat kurz<br />

solange die Zerreissfestigkeit des Materials<br />

keine maximale Ausnutzung der Leistungsfähigkeit<br />

zulassen. Man vergegenwärtige sich<br />

krieg », dessen Grundlage die rasche Beweg- über dem Erdboden ab und lässt gleichzeilichkeit<br />

aller Truppenmassen bildet, ist ihre tig seine Bomben fallen. In wenigen Sezuverlässige<br />

Arbeitsweise besonders wich- künden ist er dem Blick wieder entschwun-<br />

einmal, welchen Druck die Flügel und Verspannungen<br />

aushalten müssen, wenn bei<br />

tig, weil sie oft die einzigen Nachrichten- den. Natürlich erfordert diese Kampfweise,<br />

einem Angriff auf ein Kampfflugzeug plötzlich<br />

ein « Knicks » in der Flugrichtung not-<br />

quellen sind, deren Auskünfte innert weniger bei der vor dem Auffangen Endgeschwin-<br />

Sekunden bei der Gefechtsführung eintreffen, digkeiten bis zu 500 km/St, erreicht werden,<br />

wendig wird, der die Maschinengewehre im<br />

Der Bombenabwurf hat ebenfalls eine sehr leichte Manipulation, weshalb die<br />

Propellerfeld und die Schnellfeuerkanonen in<br />

seine volle Bedeutung erst durch die « neue Maschine kurz und gedrungen gebaut ist.<br />

den Flügeln genau in die Richtung des Gegners<br />

bringen sollen. Erst solche Situationen<br />

Strategie» erlangt, oder—richtiger —wurde Die Jagdflugzeuge endlich sind die<br />

durch diese letztere überhaupt erst ermöglicht. Polizisten der Luft. Sie haben vor allem<br />

zeigen, wie vielfältig die zu lösenden Probleme<br />

waren und immer noch sind, je weiter<br />

In Verbindung mit dem « überraschenden An- dafür zu sorgen, dass der Luftraum für die<br />

griff » beschränkt sie sich nicht mehr darauf, Tätigkeit der andern Flugzeugarten verfügden<br />

Feind von der Front her anzugreifen, son- bar bleibt. Sie stellen die Jagdhunde dar,<br />

die Leistungen gesteigert werden müssen.<br />

dem sucht ebensosehr seine rückwärtigen, welche auf die herannahenden Kampfflugempfindlichen<br />

Stellen wie Kasernen, Flug- zeuge gehetzt werden und diese daran hin-<br />

Auch die Führung einer Maschine, die pro<br />

Sekunde bis 170 km/St, zurücklegt, stellt unendlich<br />

grössere Anforderungen, als dies bei<br />

plätze, Eisenbahnverbindungen, Verkehrs- dem, die Bombenlast über dem gewählten<br />

einer langsameren der Fall ist. Wenn auch<br />

die Auswahl der zum Flugdienst zugelassenen<br />

jungen Leute sowohl in körperlicher wie<br />

psychischer Richtung mit grosser Sorgfalt<br />

geschieht^ so bildet die Frage der Flugzeugführung<br />

doch jenes Problem, das je länger je<br />

schwieriger zu lösen ist. Bereits gibt es Maschinen,<br />

die nur wenige, besonders geeignete<br />

und erfahrene Piloten voll auszunützen vermögen<br />

— in ähnlicher Weise wie aus den<br />

Kampfflugzeug (Do 215) zwecks Erreichung grosser Nutzlast und hoher Geschwindigkeit stabil und<br />

schlank gebaut. Fahrgestell eingebogen.<br />

Schluss Seite IV.


•M<br />

Schicksalsstunden der Menschheit<br />

Beresina<br />

modernen Boliden der Strasse m ganz<br />

Europa vielleicht nur ein Dutzend Rennfahrer<br />

das Letzte herausholen können. Besonders<br />

schwerwiegend ist jedoch das Problem<br />

der Leistungsfähigkeit und der Widerstandsfähigkeit<br />

des menschlichen Körpers überhaupt,<br />

die im modernen Luftkampf mit seiner<br />

ungeheuren Beschleunigung und Richtungsänderung<br />

bald bis zur Grenze des Möglichen<br />

beansprucht werden. Oft kommt es vor, dass<br />

beim Auffangen der Maschine nach dem<br />

Sturzflug durch die Einwirkung der Zentrifugalkraft<br />

das Blut aus dem Kopf gegen das<br />

Herz gepresst wird und eine vorübergehende<br />

Bewusstlosigkeit entsteht. Je stärker die<br />

Leistungen der Maschine gesteigert werden,<br />

desto mehr stellt sich die Frage, ob der menliche<br />

Körper den gestellten Anforderungen<br />

überhaupt noch gewachsen ist.<br />

Konstrukteure und Wissenschaftler werden<br />

immer wieder Lösungen finden, die mechanisch<br />

höhere Leistungen ermöglichen; die<br />

Frage bleibt aber — und sie wird je länger<br />

je gravierender — ob und wie weit der<br />

menschliche Organismus überhaupt noch<br />

mitzumachen in der Lage ist. 0"<br />

und Unrat geschwärzt, ihnen in Fetzen am<br />

Leibe hingen und sie unkenntlich machten.<br />

Militärische Kopfbedeckungen waren s&hr<br />

wenige zu sehen, viele hatten den Kopf mit<br />

Taschentüchern, Pelzstücken, Polizeimützen<br />

bedeckt oder auch in blosse Lumpen eingewickelt<br />

: letztere ersetzten auch meist die<br />

fehlenden Schuhe und Stiefel. Die Gesichter<br />

Kurz vor Beginn des .russischen Feldzugs kommen. Am 11. November bricht der rus- waren bleich, abgezehrt, mit langen Barten<br />

— im Mai des Jahres 1812 — versammelt sische Winter herein. Er war im Jahre 1812 und oft durch Rauch und Schmutz so un-<br />

Napoleon in Dresden in Gegenwart der Kai- nicht einmal aussergewöhnlich kalt, aber kenntlich, dass die vertrautesten Freunde<br />

serin Marie-Louise alle seine Vasallen und Temperaturen von 10—15 Grad unter Null, und Kameraden um dasselbe Lager gelagert<br />

Verbündeten um sich. Es huldigen ihm alle verbunden mit schweren Schneestürmen ge- sein konnten, ohne sich zu erkennen. Dies<br />

Fürsten des Rheinbundes, ferner Kaiser nügten, um — vereint mit dem russischen wa r der scheussliche Anblick der einige Mo-<br />

Franz von Oesterreich, König Friedrich Wil- Heere, dem Hunger, dem Mangel an war- nate früher so prächtigen Armee... ><br />

heim von Preussen. Am 28. Mai reist er zum menden Kleidungsstücken — die Grosse Ar- Wenn es nun nicht gelingt, diese Reste der<br />

Heere ab, zu jener « Grossen Armee », die mee zu vernichten. Die Strassen bedecken Grossen Armee über die Beresina zu brinin<br />

der Stärke von über einer halben Million sich mit Glatteis. Der Pferde brechen zu- sen, so falten diese auch noch den Russen in<br />

Mann mit mehr als 1000 Geschützen — einer sammen. Sie sterben zu Tausenden. In we- die Hände, vielleicht der Kaiser selbst, denn<br />

noch nie gesehenen Streitmacht — bereit ist, nigen Tagen gehen 30.000 Pferde zugrunde. auch er befindet sich mit der Alten Garde<br />

die letzte Grossmacht auf dem Kontinent Der Nachschub versagt ganz. An Aufklä- noch auf dem diesseitigen Ufer der Beresina.<br />

unter den Willen des Kaisers zu zwingen, rung ist gar nicht mehr zu denken. Und Am 21. November hat sich die Division des<br />

Dieser Elitearmee, zu der HiJfskorps aller überall Kosaken, Kosaken... rassischen Generals Grafen Lambert von der<br />

Völker Europas stossen, stehen folgende rus- Mitte November treffen 40.000 Mann in Moldauarmee der Brücke über die Beresina<br />

sisohen Herre gegenüber : die erste West- Smolensk ein, 40.000 von 500.000! Und doch und der Stadt Boriswo bemächtigt. Am 23.<br />

armee unter Barclay de Tpllly, die zweite steht das Schwerste noch bevor. Das aus- greift das vom Marschall Oudinot komman-<br />

Westarmee unter Fürst Bagration, und eine gebrannte Smolensk enthält fast nichts : dierte 2. Armeekorps diese Division an und<br />

dritte (Reserve-) Armee unter Graf Tormas- keine Waffen, keine Lebensmittel, keine schlägt sie. Sie geht nun auf das rechte Besow<br />

mit zusammen 208.500 Mann und 900 warme Kleidung, kein Schuhwerk. Der Rück- resinaufer über und bricht auf ihrem Rück-<br />

Geschützen, dazu noch Truppen zweiter Li- zug geht weiter, dem kleinen Flusse Bere- zug die Brücke über die Beresina, die einnie<br />

mit 137.000 Mann und 400 Geschützen. sina zu. zige in der Nähe befindliche, ab. Es müssen<br />

In breiter Front erfolgt der Einmarsch Na- « Es war uns das Gerücht zu Ohren ge- daher neue Brücken geschlagen werden, anpoleons<br />

in Russland. Auf dem linken Flügel kommen », schreibt Oberstleutnant Albrecht gesichts des angreifenden Feindes eine<br />

steht Marschall Macdonald mit einer haupt- von Muralt, der den Rückzug mitmachte, schwierige Aufgabe ! Obwohl auf dem Rücksächlioh<br />

aus Preussen und Polen bestehenden « dass es hier wieder zu einem hartnäckigen zug der grösste Teil des Pontoniermaterials<br />

Armee. Er tritt den Vormarsch in die bal- Kampf kommen werde. Die nähern Einzel- verbrannt worden ist, um es nicht dem<br />

tischen Staaten an. Auf dem rechten Flügel, heiten waren uns aber gänzlich unbekannt; Feinde zu überliefern (erst wenige Tage vor<br />

am untern Bug, Fürst Schwarzenberg mit ob Brücken vorhanden waren oder nicht, dem Beresinaübergang), hat der den Brückendem<br />

österreichischen Hilfskorps. In der Mitte wussten wir nicht. Mit einem stumpfen Stoi- train der Armee befehligende General Eble<br />

das Hauptheer unter dem persönlichen Be- zismus bewaffnet, dachten wir nur daran, und der Befehlshaber des Pionierkorps noch<br />

fehl des Kaisers und seiner besten Mar- womöglich zu essen und uns an einem Feuer genügend intakte Mannschaften und verwendbares<br />

Material zum Brückenbau schalle. Am 26. Juni zieht der französische zu wärmen. In dieser Gemütsstimmung ka-<br />

zur<br />

Kaiser in Wilna ein. Mit ungeheurem Jubel men wir auf den Anhöhen an, von welchen Verfügung. Während bei Borisow scheinbar<br />

empfängt das polnische Volk seinen Befreier, man beide Ufer sehen konnte, und gewahr- an einer neuen Beresinabrüeke gebaut wird,<br />

Der Reichstag spricht am selben Tage in ten, dass man beschäftigt war, über densel- um dem Feind einen Uebergang an dieser<br />

Ein prächtiges, sechsfarbiges Kunstblatt, das erste<br />

vom General begutachtete und zur Reproduktion<br />

freigegebene Gemälde. — Format des Blattes<br />

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gültigen Uniformen und Abzeichen unserer<br />

Armee zeigt, im Format 40x23cm in 12-Farbendruck<br />

erschienen. Preis nur 80 Rp.<br />

Arbeit bis an die Achsel im Wasser stehend<br />

verrichten, in diesem eiskalten Wasser, das<br />

die Glieder erstarren lässt Und drei Tage<br />

dauert dieses teuflische Werk, da die Brücken<br />

immer wieder einstürzen...<br />

Das von Marschall Oudinot befehligte 2.<br />

Armeekopps geht zuerst über die Brücke.<br />

Napoleon, der die Ufer der Beresina seit dem<br />

Morgen nicht verlassen hat, sieht die Regimenter<br />

in Ordnung an sich vorbeiziehen. Gegen<br />

Abend greifen die Russen erneut an,<br />

Marschall Oudinot schlägt sie. Die Brückenposition<br />

ist unerschütterlich.<br />

Gegen 4 Uhr ist die zweite Brücke, für die<br />

Wagen bestimmt, fertig geworden. Gleich<br />

darauf überschreiten sie : die Artillerie des<br />

2. Korps, die Kaisergarde mit Napoleon<br />

selbst, der grosse Park, die Artillerie der andern<br />

Korps und die Wagen der Armee. Um<br />

8 Uhr brechen drei Böcke der Brücke zusammen,<br />

um 2 Uhr morgens (27. November)<br />

wiederum 3 Böcke an der tiefsten Stelle des<br />

Flusses. Mit Mühe gelingt es, die erschöpften<br />

Pioniere aus ihren Biwaks erneut zur Arbeit<br />

im eiskalten Wasser heranzuschlepipen.<br />

Von diesen Tapfern sehen nur wenige Frankreich<br />

wieder. Zu Tode erschöpft vermögen<br />

sie der Armee nicht mehr zu folgen und fallen<br />

in die Hände des Feindes.<br />

Bis zum Abend des 27. November geht der<br />

Uebergang halbwegs geordnet vor sich. In<br />

der Nacht vom 27. auf den 28. aber drängen<br />

die flüchtigen Soldaten, mit Wagen und Pferden<br />

ungestüm auf die Brücken. Vergebens<br />

versuchen General Eble und andere Offiziere<br />

bei den zuchtlosen Truppen die Ordnung<br />

wieder herzustellen. Am Morgen des<br />

28. erreicht die Unordnung unmögliche Ausmasse.<br />

Kolonnen von Wagen stehen vor der<br />

Brücke. Man streitet sich um den Uebergang,<br />

der zeitweise vollkommen stockt. Inzwischen<br />

greifen die Russen, die bei Borisow die Beresina<br />

überschritten haben, auf beiden Seiten<br />

des Flusses an. Die Brücken werden unter<br />

Artilleriefeuer genommen. Eine Panik entsteht,<br />

bei der sich die Menschen gegenseitig<br />

Warschau die Wiederherstellung des König- ben zwei Brücken zu schlagen. Der Tag war Stelle vorzutäuschen, begeben sich die Pioreichs<br />

Polen aus. Der Feldzug beginnt unter schon vorgerückt, das Wetter trübe, aber die niere und Brückenbaumannschaften unter zerdrücken. < Die mitten in die dicht gedrängte<br />

Masse von Leuten und Pferden fal-<br />

günstigen Auspizien.<br />

Kälte hatte nachgelassen ... Unserem Häuf- Führung des Generals Eble nach dem sieben<br />

Aber schon die ersten Kämpfe zeigen lein gelang es, in eine auf der Höhe gelegene Stunden oberhalb von Borisow gelegenen lenden Kugeln >, heisst es in dem Bericht<br />

Schwierigkeiten eigener Art. Die Russen und halb abgetragene Scheune einzudringen. Dorfe Weselowo. Dort beginnt man am 25. eines Augenzeugen, « richteten hier unendliche<br />

Verheerungen an. Die Bewegung dieser<br />

kämpfen « nach Parther Art ». Sie weichen Hier brachten wir eine höchst unruhige Nacht November um 5 Uhr nachmittags mit den<br />

jeder Schlacht aus, fügen dem Heer jedoch zu... So weit das Auge reichen konnte, Vorbereitungen zum Bau zweier Brücken. sich nach dem Ufer zu begebenden Masse<br />

durch unausgesetzte Angriffe grossen Schaden war der Boden mit einer Unzahl Kanonen, Dazu muss man Häuser abreissen, um die rief grosses Unheil hervor. Offiziere und<br />

zu. Nach dem schwer erkauften Sieg vom Munitionswagen und Fuhrwerken aller Art nötigen Balken zu bekommen, Nägel, Klam- Soldaten wurden erdrückt oder unter den<br />

17. August findet Napoleon die Stadt Smo- bedeckt, um welche Feuer angezündet wa- mern und Haken schmieden — die ganze Füssen der Menschen und Pferde zermalmt.<br />

lensk, die ein wichtiger Etappenstützpunkt ren, an die sich eine bunte Menge drängte. Nacht geht damit hin.<br />

Viele kamen in der Beresina um, in die sie<br />

hätte werden sollen, vollkommen verbrannt Denn unter dieser Masse von Kriegern aller Am 26. November, morgens 8 Uhr gibt Navor.<br />

Der Zar ernennt einen « echten > Rus- Grade und Waffengattungen war nur selten poleon Befehl, die beiden Brücken zu schla-<br />

durch Schwimmen oder erreichten die Brük-<br />

gestossen worden waren, andere retteten sich<br />

sen, den General Kutusow zum Oberbefehls- ein Anzug zu erblicken, der einer vollkom- gen. Um 1 Uhr mittags ist die erste Brücke ken, an denen sie an den Böcken in die Höhe<br />

haber. Der Krieg wird nun schonungslos ge- menen Uniform glich. Diejenigen, die glück- fertig, die lediglich für Infanterie und Kavaführt.<br />

lieh genug waren, eine Pelzbekleidung zu be- lerie bestimmt ist, denn man hat als Boden- den Fluss gestossen und blieb zwischen den<br />

kletterten. Auch eine Menge Pferde wurde in<br />

belag nur dünne morsche Bretter zur Verfügung.<br />

Mit welcher Aufopferung arbeiten Wagen und Pferde Hessen ihre Fuhrwerke<br />

Eisschollen festgeklemmt. Die Führer der<br />

diese Soldaten, die durch die Entbehrungen im Stich, und die Verwirrung kannte keine<br />

des Rückzugs schon erschöpft sind! Trotz des Grenzen. Die ohne Leitung herumirrenden<br />

Eises, das der Fluss führt, müssen sie ihre Tiere rotteten sich zusammen und bildeten<br />

dicht aneinandergedrängt eine fast undurchdringliche<br />

Masse.<br />

Aber auch Kutusow vermag Moskau nicht sitzen, hatten sich darin eingehüllt, gleichzu<br />

retten. Vor der Stadt, bei Borodino an wohl ob es Männer- oder Weiberpelze wader<br />

Moskwa (7. September), liefert er eine ren. Riesenhafte Grenadiere und bärtige Kü-<br />

Schlacht, die von den Franzosen gewonnen rassiere waren in rosafarbene, seidene<br />

wird. Aber es ist ein schwer erkaufter Sieg, Frauentoiletten eingewickelt, die von Rauch<br />

der beinahe die Wirkung einer Niederlage<br />

hat. Geordnet ziehen sich die Russen hinter<br />

Moskau zurück.<br />

Und nun geschieht das Furchtbare. Einen<br />

Tag nach dem Einzug der sieggewohnten<br />

französischen Armee brennt das heilige Moskau.<br />

Die Winterquartiere der Grossen Armee<br />

zerfallen in Asche. In unverständlicher<br />

Verblendung bleibt Napoleon noch volle 34<br />

Tage in der verbrannten Stadt — er hofft<br />

auf die Kapitulation des Zaren. Dann gibt er<br />

Befehl zum Rückzug.<br />

Dieser erfolgt über das Schlachtfeld von<br />

Borodino nach Smolensk. Die Grosse Armee<br />

marschiert den Weg zurück, den sie ge-<br />

JUoMeme des £a(t&ampfes<br />

Schluss von Seite III<br />

- 1812<br />

Unsere<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> - N° 79<br />

aktueCCcs !Büchkin:<br />

rmee<br />

in Wort und Bild!<br />

Ein praktisches Taschenbüchlein, in welchem alle<br />

hohen Offiziere des Armeestabes und der Truppen<br />

in guten Bildern dargestellt sind. Jede Aufnahme ist<br />

mit Angaben über die militärische Karriere versehen.<br />

Dieses hübsch ausgestattete Büchlein orientiert<br />

jeden Schweizer über die Männer, die berufen<br />

sind, unsere Wehrmacht zu führen und damit<br />

unsere Unabhängigkeit zu wahren. Preis Fr. 1.50.<br />

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rer<br />

Von dem Rest des Heeres befinden sich<br />

nur noch die beiden Divisionen Partouneaux<br />

und Girard und zwei Brigaden leichter Reiterei<br />

auf dem linken Ufer. Ueber sie fällt das<br />

russische Korps Wittgenstein her und zwingt (<br />

sie trotz lebhaften Widerstandes zur Kapitu- ,<br />

lation, während General Tschitschagoff mit 1<br />

26.000 Mann die auf 9000 Mann reduzierten<br />

Korps der Marschälle Ney und Oudinot angreift.<br />

Gegen 5 Uhr wird das feindliche Feuer an<br />

den Brücken schwächer, aber der Uebergang<br />

gestaltet sich nichtsdestoweniger immer<br />

schwieriger. Unter der Leitung des Generals<br />

Eble versuchen 150 Pioniere, durch die<br />

Menge der Menschen- und Pferdeleichen eine<br />

Gasse zu bahnen. Die auf dem Wege liegen<br />

gelassenen Wagen werden in die Beresina<br />

geworfen, die Pferde über die Brücke gejagt.<br />

Am Abend des 28. November geht Marschall<br />

Victor über die eine Brücke zurück.<br />

Als am Morgen des 29. General Eble befehlsgemäss<br />

die Brücken anzünden will, um dem<br />

Feind den Uebergang unmöglich zu machen,<br />

da ereignet sich auf dem linken Ufer ein erschütternder<br />

Auftritt: Männer, Weiber, Kinder<br />

brechen in ein verzweifeltes Wehgeschrei<br />

aus. Mehrere versuchen, trotzdem noch über<br />

die Brücke zu gelangen. Sie kommen in den<br />

Flammen um. Andere wagen sich auf das Eis<br />

des Flusses, das zerbricht — sie ertrinken in<br />

den kalten Fluten. Dann kommen die Kosaken.<br />

An der Verteidigung der Brücke, besonders<br />

der letzten blutigsten Phase, haben di--<br />

Fremdtruppen grossen Anteil. Von den zwe'J<br />

Divisionen Marschall Victors ist die eine polnisch,<br />

die andere deutsch, seine Kavallerie<br />

ganz deutsch. Von den vier Divisionen des<br />

Marschalls Oudinot besteht eine aus Polen,<br />

eine andere aus Schweizern und Kroaten.<br />

Am 3. Dezember verkündet Napoleon in<br />

seinem berühmten 29. Bulletin den Untergang<br />

der Grossen Armee. Europa erfährt<br />

gleichzeitig, dass die Gesundheit des Kaisers<br />

« nie besser gewesen ist».


N°79 AUIUMÜB1L-REVUE<br />

Modebericht<br />

(Schinsa von Seife II)<br />

Und die Hüte! Zylinderhüte sind die Parole.<br />

Gerade dieser Genre passt vorzüglich zur<br />

neuen Tenue des Winters. Er ist meist klein,<br />

aber originell und sitzt kokett und gediegen<br />

auf dem Lockenköpfchen jeder schönen Frau.<br />

Auch ganz hohe Formen mit Straussfedern<br />

verziert sind neu lanciert worden. Pelzgarnituren<br />

werden zu Mantel und Kostüm passend<br />

getragen.<br />

Die Details sind unerhört wichtig. Viel, viel<br />

Gold als Clips, Knöpfe, Gürtel, Anhänger und<br />

Ketten, neue antike Medaillons in alten Formen,<br />

all dies gibt dem einfachsten Kleidchen<br />

die feinste und wertvollste Note.<br />

Aus aller Weit<br />

Die Damen Brohan.<br />

Die Schauspielerinnen Augustine und Madeleine<br />

Biohan sind jedem kunstbeflissenen Franzosen<br />

wohlbekannt. Sie waren nicht nur hervorragende<br />

Bühnenkünstlerinnen, sondern erfreuten<br />

ihre Zeitgenossen auch durch ihre Schlagfertigkeit<br />

und ihren Mutterwitz. Hier sind einige der ungezählten<br />

Anekdoten, die von den beiden Brohans erzählt<br />

wurden:<br />

Augustine sass mit Dumas Fils in der Loge.<br />

Dumas rauchte eine übelriechende Zigarre. «Sie<br />

rauchen zuviel», sagte Augustine.<br />

«Mein Vater ist sechzig», entgegnete Dumas,<br />

«und raucht wie ein Schlot».<br />

«Wenn er nicht geraucht hätte», meinte Augustine,<br />

«wäre er zweifellos schon mindestens siebzig!»<br />

Man zeigte ihr einen berühmten Arzt: «Ein<br />

fabelhafter Mann! Und wenn Sie wüssten, wie leicht<br />

er dabei das Leben nimmt!»<br />

«Ja», erwiderte Augustine: «das Leben der anderen.»<br />

Augusune war schrecklich liederlich im Geldausgeben.<br />

Ihr Mann drängte darauf, sie sollte doch<br />

ihre Ausgaben regelmässig aufschreiben. Augustine<br />

gab nach und tat ihm den Gefallen. Am Ende der<br />

Woche fragte er nach der Buchführung. Und bekam<br />

den folgenden Zettel vorgelegt:<br />

Almosen für emen Bettler<br />

Futter für meinen Vogel.<br />

Diverses . . . . . . . .<br />

5.— Fr.<br />

—.10 Fr.<br />

1000.— Fr.<br />

Als Madeleine Brohan sehr alt geworden war,<br />

besuchte sie einer ihrer guten Freunde, der Oberst<br />

Tyl. Er kam atemlos und total erschöpft im vierten<br />

Stock bei ihr an.<br />

«Vier Etagen - das ist verflucht hoch!» stöhnte er.<br />

«Was wollen Sie, lieber Freund», seufzte Madeleine.<br />

«Das ist das einzige Mittel, das mir geblieben<br />

ist, um die Herzen der Männer höher schlagen zu<br />

lassen ...»<br />

Anspruchsvoll. Lord Albemarle hatte die schöne<br />

Lolotte Gaucher zur Geliebten. Er war sehr freigebig,<br />

doch sie war noch anspruchsvoller. Als sie<br />

einmal den nächtlichen Sternenhimmel bewunderte,<br />

sagte der Lord: «Schau nicht so lange nach oben,<br />

meine Liebe, ich kann ihn dir leider nicht schenken!»<br />

Erhältlich in allen Apotheken<br />

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Es soll der Sänger mit dem. König gehen...<br />

Dem ersten Beethoven-Konzert der Londoner<br />

Musikfestspiele, das unter Arturo Toscaninis Stabführung<br />

stattfand, wohnten das englische Königspaar<br />

sowie die Königin-Mutter bei. In der grossen<br />

Pause empfing der König eine Reihe von Künstlern<br />

in seiner Loge und Hess auch bei Toscanini anfragen,<br />

ob er gern empfangen sein würde. Der Meister<br />

liess jedoch mitteilen, er bitte, von dieser Ehrung<br />

absehen zu dürfen, da er befürchte, die Vorstellung<br />

vor dem Königspaar inmitten des Konzerts könne<br />

die gleichmässige Beschaffenheit seiner Leistung<br />

stören.<br />

Ein geistvoller Witz von Henri Bergson.<br />

Man erörterte ernste Probleme, namentlich über<br />

den Positivismus, in Gegenwart des französischen<br />

Philosophen Henri Bergson.<br />

— Es ist immer möglich die Wirkung der Ursache<br />

folgen zu sehen, sagte einer der Anwesenden.<br />

— Vollkommen richtig, betonte der berühmte<br />

Akademiker. Zum Beispiel: wenn der Arzt dem<br />

Leichenwagen seines Kranken folgt. R. B.<br />

«Da capo» im Film.<br />

Zum ersten Mal in der Geschichte des Films hat<br />

ein amerikanischer Filmproduzent auf eventuelle<br />

«Da capo»-Wünsche des Publikums Rücksicht genommen<br />

- allerdings, wie sich herausstellte, nicht<br />

in der geeigneten Weise. Bei der Uraufführung des<br />

Films «Der Mikado» in einem New Yorker Grosskino<br />

wurde dem Publikum mitgeteilt, dass besonders<br />

gut gefallende Lieder auf Wunsch wiederholt werden<br />

würden. Zuerst klappte auch alles nach Wunsch:<br />

eine Reihe von Szenen erzielte gewaltigen Applaus,<br />

darauf erschien auf der Leinwand in riesigen Buchstaben<br />

das Wort «Encore» (im Englischen verwendet<br />

man an Stelle des italienischen «Da capo» das französische<br />

«Encore») und die betreffende Szene wurde<br />

ein zweites Mal gespielt und gesungen.' Aber bei<br />

einigen späteren Szenen, bei denen der Beifall nicht<br />

geringer war, gab es keine Wiederholung, während<br />

andere, die kaum Applaus erzielt hatten, eines<br />

«Encore» gewürdigt wurden. Die Zuschauer merkten<br />

bald, dass die Wiederholungen schon von vornherein<br />

vorgesehen waren, dass aber hinsichtlich<br />

des Beifalls gründlich daneben getippt worden war.<br />

Die ungewollte Folge war, dass das Publikum sich<br />

betrogen fühlte und verstimmt die Vorstellung verliess.<br />

Es ist anzunehmen, dass es bei diesem ersten<br />

Versuch, das Kino mit dem «Da capo» zu beglücken,<br />

sein Bewenden haben wird.<br />

Das Wichtigste.<br />

Oskar Wilde, der englische Schriftsteller, hatte<br />

einen Schulfreund, der sich sein Leben lang in den<br />

ärmlichsten Verhältnissen befunden hatte. Nach<br />

vielen Jahren, während deren sich die beiden nicht<br />

gesehen hatten, bekam Wilde plötzlich den Besuch<br />

jenes Mannes. Zu seinem Erstaunen sah er sich<br />

einem eleganten Herrn gegenüber, der zudem noch<br />

in einer eigenen Kalesche vorgefahren kam. Er erklärte<br />

diesen Reichtum mit einer grossen Erbschaft,<br />

und nach einer kleinen Weile rückte er mit einem"<br />

Anliegen heraus: «Sie wissen das doch sicher,<br />

Herr Wilde, welches ist der beste Weg, Eingang<br />

in die grosse Gesellschaft zu finden?»<br />

«Eine ganze Kleinigkeit, mein Lieber!» lächelte<br />

Wilde. «Lernen Sie nur, mit geschlossenem Munde<br />

zu gähnen!»<br />

Theater. Lessing wurde einmal in einer Gesellschaft<br />

gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen<br />

Lustspiel, Schauspiel und Trauerspiel sei.<br />

Der Dichter antwortete: «Daß Sie das nicht wissen,<br />

ist für mich ein Lustspiel, für andere ein Schauspiel<br />

und für Sie ein Trauerspiel.»<br />

Schweigen. Kurt Goetz unterhielt sich mit einer<br />

Amerikanerin über das Sektenwesen in Amerika.<br />

«Das Neueste», erzählt die Amerikanerin, «ist die<br />

Sekte des Schweigens. Nur für Frauen. Wir sollen<br />

dort das Schweigen lernen.» «Wunderbar», meint<br />

Kurt Goetz: «da haben die amerikanischen Fraueu<br />

wieder auf Monate Gesprächsstoff!»<br />

Nach dem 30. Geburtstag haben Witwen und<br />

geschiedene Frauen mehr Chancen als junge<br />

Mädchen.<br />

Nach einer Statistik der Metropolitan-Lebensyersicherungs-Gesellschaft<br />

haben — in Amerika<br />

jedenfalls — bis zum Alter von 30 Jahren junge<br />

Mädchen die besten Heiratsaussichten. In diesem<br />

Zeitpunkt aber wendet sich das Blättchen, und<br />

jetzt sind solche Frauen, die schon einmal (oder<br />

öfters) verheiratet waren, die Ueberlegenen.<br />

Recht interessant Ist auch die Altersgruppierung:<br />

bei Frauen zwischen 20 und 24 Jahren ist<br />

das Durchschnittsalter des Ehegatten im Augenblick<br />

der Heirat, wenn die Braut ein junges Mädchen<br />

ist, 25,6 Jahre, wenn sie dagegen schon verheiratet<br />

war, 26,6 Jahre. Bei Frauen zwischen 40<br />

und 44 Jahren aber ist der Bräutigam unverheirateter<br />

Mädchen im Durchschnitt 42,7 Jahre alt,<br />

während früher verheiratet gewesene Frauen Männer<br />

im Durchschnittsalter von 41,4 Jahren bekommen.<br />

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Kreis-Kreuzworträtsel<br />

Einsendetermin: 1. November <strong>1939</strong>.<br />

Auflösung des punktierten Wortkastens.<br />

Die Buchstaben der punktierten Felder ergeben:<br />

Durch Schaden wird man klug.<br />

Die Anfangsbuchstaben ergeben:<br />

Willys Knlght.<br />

Die Wörter ergeben:<br />

1. Weida.<br />

2. Iburg.<br />

3. Luchs.<br />

4. Lauch.<br />

8. Yetad.<br />

6. Seine.<br />

7. Kadow.<br />

8. Niger.<br />

9. Idiom.<br />

10. Gabun.<br />

11. Hekla.<br />

12. Tugan.<br />

Auflösung der<br />

Denkaufgabe vom Tunnel.<br />

Lösung: Um die 6 Wagen zu passieren braucht<br />

der Reisende 180 s. Während dieser Zeit bewegt sich<br />

der Zug um 180 . 23 = 4S00 m vorwärts. Der Reisende<br />

selbst hat sich gegenüber dem Zug um 180 m<br />

vorwärts bewegt. Somit ist der Tunnel 4680 m lang.<br />

cHaben Sie und Ihre Frau jemals Meinungs-<br />

Terschiedenheiten gehabt?»<br />

«Ja — aber meine Frau hat es nicht gemerkt!»<br />

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20213 an die j<br />

Automobil-Revue, Bern.<br />

tduraen

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