E_1939_Zeitung_Nr.079
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BERN, Dienstag, 24. Oktober <strong>1939</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
35. Jahrgang — No 79<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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ZJos<br />
£andesUU&tesse foxdect:<br />
Steuerermäßigung und Abbau<br />
V ersicher un gspr ämien<br />
Benzinzoll, Verkehrssteuern, Gebühren aller<br />
Art und Versicherungsprämien haben den<br />
Automobilisten schon in Friedenszeiten das<br />
Rechnen gründlich gelehrt. Und der müsste<br />
ein schlechter Rechner sein, der im Zeichen<br />
der Brennstoffrationierung und der zwangsläufig<br />
verminderten Kilometerleistungen nicht<br />
schon jetzt mit sich darüber im reinen wäre,<br />
dass beim heutigen Stand der Dinge eine<br />
Revision der Steueransätze nach unten oder<br />
überhaupt eine grundsätzlich© Reform des<br />
gegenwärtigen Besteuerungsmodus unaufschiebbar<br />
geworden ist. Denn allerdings<br />
käme die Beibehaltung des Status quo in verkehrssteuerlicher<br />
Hinsicht einer Aufmunterung<br />
zu weiteren Stillegungen gleich, nachdem<br />
schon in den letzten September- und<br />
ersten Oktobertagen ungefähr 20 % unseres<br />
Wagenparks ausser Betrieb gesetzt worden<br />
sind. Man darf es deshalb keineswegs als<br />
blossen Zufall abtun wollen, wenn sich gerade<br />
jetzt die Stimmen mehren, die nach einer<br />
Entlastung und Angleichung der Steuer- und<br />
Versicherungsprämien an die Einschränkung<br />
des Fahrbetriebs rufen. Wie war es doch<br />
schon ? Hat nicht unser Blatt kurz nach der<br />
Mobilisation eine Lanze für die Einführung<br />
der monatlichen Steuerberechnung gebrochen,<br />
hat nicht Nationalrat Vallotton in seinem<br />
von uns zuerst veröffentlichten und ungewöhnlich<br />
stark beachteten Artikel der Abschaffung<br />
der kantonalen Steuern während<br />
der Kriegszeit und der Erhebung eines Zuschlags<br />
auf dem Benzin das Wort geredet,<br />
der durch den Bund an die Kantone zurückzuvergüten<br />
wäre, ist nicht erst dieser Tage<br />
eben an der Konferenz zwischen dem Polizeidirektor<br />
des Kantons Bern und den Verkehrsverbänden<br />
der Wunsch nach einer Neugestaltung<br />
der Steuern entsprechend den eingeschränkten<br />
Fahrleistungen geäussert worden<br />
und kündigt sich nicht, aus grundsätzlich gleichen<br />
Erwägungen heraus, bereits das Begehren<br />
nach einem Abbau der Versicherungsprämien<br />
an, wie es eine an anderer Stelle dieser<br />
Nummer wiedergegebene Einsendung dartut?<br />
Unveränderte Steuer- und Prämienansätze<br />
bei zum Teil sehr erheblich geschmälerter<br />
Benützungsmöglichkeit des Fahrzeugs und<br />
stark verminderter Inanspruchnahme der<br />
Strassen — es liegt auf der Hand, dass ein<br />
solcher Zustand, dessen Auswirkungen die<br />
Interessen der Landesverteidigung wie jene<br />
unserer Wirtschaft und der Kantone selbst<br />
gefährden, untragbar ist. Sofortige Remedur<br />
tut deshalb dringend not, denn eine Politik<br />
der verpassten Gelegenheit würde sich um<br />
so bitterer rächen, als die endgültige Benzinrationierung<br />
in der Form, wie sie sich jetzt<br />
abzeichnet, kaum dazu angetan erscheint, ein<br />
neues Stimulans zur Aufrechterhaltung des<br />
Fahrbetriebs zu schaffen. Damit aber würde<br />
die Gefahr einer massenhaften Nummernrückgabe<br />
während des letzten Quartals <strong>1939</strong><br />
mit all ihren schwerwiegenden Folgen noch<br />
verschärft.<br />
Wie stellt sich die definitive Treibstoffrationierung,<br />
die ab 16. November in Kraft<br />
treten soll, in ihren Grundzügen voraussichtlich<br />
dar ?<br />
Der Bundesratsbeschluss vom 26. September <strong>1939</strong><br />
über die Landesversorgung mit flüssigen Kraft- und<br />
Brennstoffen gliedert die Fahrzeuge in folgende vier<br />
Kategorien :<br />
Kategorie A: Fahrzeuge, die für die Aufrechterhaltung<br />
von lebenswichtigen Betrieben und<br />
Anstalten unentbehrlich sind.<br />
Kategorie B: Fahrzeuge, die für die Aufrechterhaltung<br />
des Geschäftsbetriebes und der persönlichen<br />
Existenz unentbehrlich sind.<br />
Kategorie C: Fahrzeuge, deren Nichtver-<br />
entsprechend der Einschränkung der Fahrleistungen, wie sie nach<br />
der definitiven Treibstoffrationierung zu erwarten steht.<br />
Wendung eine wesentliche Erschwerung der Berufstätigkeit<br />
oder des Geschätfsbetriebes zur Folge hätte.<br />
Kategorie D: Fahrzeuge mit anderer Zweckverwendung.<br />
Was die Einteilung der Fahrzeuge in diese vier<br />
DRINGLICHKEITSKATEGORIEN<br />
will, darüber gibt der erwähnte Bundesratsbeschluss<br />
selbst Auskunft, wenn er sagt, dass, sofern es die<br />
Sicherstellung der Kriegswirtschaft erfordere, die<br />
Abgabe von flüssigen Kraftstoffen an Fahrzeuge<br />
einer oder mehrerer der genannten Kategorien entsprechend<br />
ihrer Wichtigkeit ganz eingestellt werden<br />
könne, mit andern Worten, welchen von ihnen in<br />
diesem Fall der Vorrang gebühre. Das Fundament<br />
für die Einreihung der Fahrzeuge in eine dieser<br />
vier Kategorien liefert nun die vom 2.—7. Oktober<br />
durchgeführte Rundfrage, deren Ergebnisse, wie wir<br />
gemeldet haben, zurzeit durch die Experten der<br />
Strassenverkehrsverbände ausgewertet werden.<br />
Dass nicht alle Fahrzeuge einer und derselben<br />
Dringlichkeitskategorie die nämliche Treibstoffmenge<br />
benötigen, ist klar. Um diesem unterschiedlichen<br />
Bedarf Rechnung zu tragen, trifft man innerhalb<br />
der einzelnen Dringlichkeitskategorien eine Abstufung<br />
nach<br />
QUANTITÄTSKATEGORIEN,<br />
deren jede die Fahrzeuge mit gleicher Benzinration<br />
umfasst. Für die Kategorie A ist dabei die Schaffung<br />
von acht solcher Quantitätsgruppen vorgesehen,<br />
für die Kategorie B hat man deren drei ins Auge<br />
gefasst, die Kategorie G zerfällt noch in deren zwei,<br />
während in der Kategorie D keine Unterteilung erfolgt.<br />
Im übrigen erhält, wie bei der provisorischen,<br />
so auch bei der endgültigen Rationierung das<br />
Fahrzeug mit der höheren PS-Zahl<br />
ein grösseres Brennstoffquan tum,<br />
dnd zwar nach Massgabe folgender Skala :<br />
1. Gruppe Wagen bis 7,50 PS.<br />
2. Gruppe Wagen von 7,51 bis 15,50 PS.<br />
3. Gruppe Wagen über 15,50 PS.<br />
Ueber die organisatorische Durchführung<br />
der definitiven Rationierungsmassnahmen,<br />
deren Regime am 16. November beginnt, können wir<br />
unsern Lesern so viel verraten, dass jedem Fahrzeugbesitzer,<br />
der den ausgefüllten Fragebogen eingesandt<br />
hat — rund 50,000 türmen sich auf den<br />
Tischen des Eidg, Statistischen Amtes — eine<br />
Stammkarte mit nähern Angaben darüber zugestellt<br />
wird, in welche Dringlichkeits- und Quantitätskategorie<br />
er eingeteilt ist. Gestützt auf diesen Ausweis<br />
kann er bei der zuständigen kantonalen Behörde<br />
(Automobilkontrolle usw) die ihm zukommenden<br />
Rationierungsscheine beziehen. Auf welche<br />
Brennstoffmenge er dabei Anspruch besitzt, darüber<br />
erteilt die Sektion für Kraft und Wärme den<br />
kantonalen Stellen jeweilen für die Dauer eines Monats,<br />
eventuell auch für eine längere Periode genaue<br />
Anweisungen, die sich natürlich nach der<br />
Versorgungslage richten.<br />
Wenn nun die Sektion für Kraft und Wärme bei<br />
ihren vorläufigen Berechnungen von einer ungefähren<br />
monatlichen Fahrleistung von 350—1500 km für<br />
die Kategorie A, von 800—1000 km für die Kategorie<br />
B, von 400—700 km für die Kategorie G, und<br />
von 250-^-300 km für die Kategorie D ausgeht —<br />
wobei die « Siebung > nach Quantitätskategorien<br />
sehr rigoros vorgenommen und kein Pardon gewährt<br />
wird — dann bedeutet das, in die Sprache<br />
der Praxis übersetzt, selbst für jene Fahrzeuge der<br />
Kategorien A und B, welche die grössten Treibstoffmengen<br />
zugeteilt erhalten, eine Herabsetzung ihrer<br />
normalen monatlichen Kilometerleistung um mindestens<br />
die Hälfte. Verhältnismässin noch stärkere<br />
Kürzungen erleidet die monatliche Fahrstrecke der<br />
übrigen Quantitätskategorien von A und B sowie der<br />
Kategorie C, und den Wagen der Kategorie D<br />
schliesslich wird ein Benzinkontipgent zugedacht,<br />
wobei sie sich mit weniger als einem Viertel des<br />
unter normalen Verhältnissen üblichen Durchschnitts<br />
von 1500 km pro Jahr begnügen müssen.<br />
Steigerung der Motorleistung durch Erhöhung der Klopffestigkeit<br />
des Benzins<br />
Aufhebung des Verbotes der Beimischung von Bleitetraäthyl ergäbe eine um 10—15 %<br />
bessere Ausnützung des Benzins.<br />
Der Zeitpunkt, dringende Benzinfragen einmal<br />
gründlich zu lösen, ist heute gekommen. Der Bundesrat<br />
besitzt die hierfür nötigen Vollmachten.<br />
Dio Notwendigkeit der Treibstoffrationierung<br />
bringt Nachteile mit sich, die nur von Fachleuten<br />
und nach gründlichem Studium übersehen werden<br />
können. Warum es zu einer solchen Massnahme<br />
kommen musste und wieviel Benzin pro Motorfahrzeug<br />
abgegeben werden darf, soll hier nicht erörtert<br />
werden. Wir Automobilisten finden uns mit<br />
diesen Einschränkungen ab, weil wir der Armee<br />
nicht nehmen wollen, was sie eventuell nötig hat.<br />
Gewiss ist die Einlagerung von Benzin mit<br />
Schwierigkeiten verbunden. Und diese Schwierigkeiten<br />
stellen nicht nur eine Geld- oder Kreditfrage<br />
dar, sondern es gibt noch Probleme, die bloss vom<br />
Chemiker gelöst werden können. Trotzdem wird es<br />
wohl für die nächste Zukunft möglich sein, den<br />
Benzinmarkt besser zu organisieren, so dass der<br />
einzelne Fahrer, ohne Gefährdung unserer Wehrkraft,<br />
die Zuteilung grösserer Benzinmengen sollte<br />
erwarten dürfen.<br />
Nachdem nun für jedes Automobil ein gewisses<br />
Benzinquantum zugestanden wird, etellt sich die<br />
Frage:
für Ihre Bemühungen den Dank des schweizerischen<br />
Autogewerbes aussprechen, hoffen wir gerne,<br />
verschiedene Probleme zu gegebenem Zeitpunkt einmal<br />
mündlich mit Ihnen besprechen zu können.<br />
So sieht es im Motorfahrzeuggewerbe aus.<br />
Eine Frau, die für ihren zu den Waffen gerufenen<br />
Mann in der Leitung der Garage einspringen<br />
musste, meldet sich mit folgendem<br />
Brief zum Wort:<br />
Sehr geehrter Herr Oberst!<br />
Ich muss Hmen für Ihre trefflichen Worte<br />
danken. Sie sprachen damit gewiss allen Gewerbetreibenden<br />
der Motorfahrzeug-Branche aus dem<br />
Herzen. Wir alle haben bestimmt nur den einen<br />
Wunsch, dass die zuständigen Organe die Notlage<br />
unseres Gewerbes erkennen.<br />
Da mein Mann auch in den Aktivdienst einrücken<br />
musste, führe ich unsern Betrieb mit zwe<br />
Arbeitern weiter. Sollte jedoch der momentane<br />
Geschäftsgang in einen Dauerzustand übergehen<br />
so wären wir gezwungen, trotz guter und grosser<br />
Stammkundschaft unser Geschäft zu schliessen.<br />
Was dies für meinen Mann, einen anerkannt tüchtigen<br />
und seriösen Geschäftsmann (und Inhaber des<br />
eidg. Meisterdiploms) bedeuten würde, lässt sich gar<br />
nicht ausdenken. Mit nochmaligem aufrichtigem<br />
Dank zeichnet E. P.<br />
Warum Lastwagen stillegen, anstatt sie den<br />
Arbeitsgemeinschaften zuteilen ?<br />
Ein Vorschlag, der ernsthafter Prüfung<br />
wert erscheint, weil er geeignet ist, brachliegendes<br />
Wagenmaterial im Dienste unserer<br />
Wirtschaft nutzbringend zu verwerten, findet<br />
sich in einer weiteren Zuschrift:<br />
Industrie und Gewerbe bemühen sich umsonst<br />
ihTe von der Armee requirierten Lastwagen freizubekommen<br />
und unter einen gewissen Bestand wird<br />
die Armee nicht gehen können. Ich denke nun in<br />
erster Linie an diejenigen Motorlastwagen, die von<br />
ihren Haltern nur in beschränktem Umfang ausgenützt<br />
werden und oft mit geringfügigen Lasten beladen<br />
den zugeteilten Brennstoff verbrauchen. Alle<br />
diese Fahrzeuge hätten sich einer der zu gründenden<br />
Transportgemeinschaften anzusehliessen.<br />
Nun ist aber Ihrem Artikel zu entnehmen, daes<br />
im Kanton Waadt die Kontrollschilder von 82 Lastwagen<br />
abgegeben wurden. Diese Fahrzeuge sind<br />
demnach dem Verkehr entzogen. Aehnlich werden<br />
die Verhältnisse in den übrigen Kantonen liegen.<br />
Diese « aufgebockten» Wagen bilden meines Erachtens<br />
eine wertvolle Reserve, die zu requirieren<br />
und den Arbeitsgemeinschaften zur Verfügung zu<br />
stellen wäre. Zusätzlich wären auch die seit der<br />
Mobilisation angeschafften neuen Lastwagen<br />
greifbar, die auf Gesuch hin während der Dauer<br />
eines Jahres von der Requisition befreit werden<br />
und, soweit sie armeetauglich sind, überdies Anspruch<br />
auf gewisse Bundesbeiträge während fünf<br />
Jahren haben.<br />
Richtung hin verdienen eine Prüfung durch die<br />
Bundesbehörden, denn darüber sind wir uns alle<br />
einig, dass dem Mobilisierten ebenso die Möglichkeit<br />
gewährt sein muss, seinen Lebensunterhalt zu<br />
verdienen wie dem Zivilisten, zumal auch jener<br />
seine Familie hinter der Front zurücklässt.<br />
Teilt man diese Wagen, soweit angängig, der<br />
Gegend ihres normalen Standortes zu, so könnte<br />
man vom Eigentümer eines jeden Fahrzeuges verlangen,<br />
dieses in seiner Stammgarage reparieren<br />
zu lassen, womit eine gerechte Verteilung gesichert<br />
•wäre.<br />
Und die Versicherungsfrage ?<br />
Wie stellt sich eigentlich das Versicherungsgewerbe<br />
zu der Tatsache, dass infolge der Treibstoff<br />
rationierung und Sparmassnahmen der Motorfahrzeugverkehr<br />
gegenüber früher auf einen verschwindenden<br />
Bruchteil reduziert worden ist und<br />
damit die Gefährdung des einzelnen Fahrzeugs nur<br />
mehr einen geringen Prozentsatz gegenüber dem<br />
bisherigen Normalverkehr ausmacht?<br />
Wenn ein Fahrzeug, das vor der Mobilmachung<br />
beispielsweise zirka 25 000 bis 30 000 km im Jahr<br />
gefahren wurde, jetzt nur noch mit Betriebsstoff<br />
für eine bedeutend geringere Strecke rechnen kann,<br />
bei stark verminderter Verkehrsdichte auf allen<br />
Strassen, so würde es wohl eine grosse Ungerechtigkeit<br />
bedeuten, wollte man die Versicherungsprämie<br />
für das neue Jahr in derselben Höhe belassen<br />
wie > bisher.<br />
Das würde zweifellos zu einer weiteren « Aufbockung<br />
> vieler Fahrzeuge mit all den vielseitigen<br />
und schwerwiegenden Folgen führen.<br />
Auch da sollte man rechtzeitig vorkehren, ehe<br />
es zu spät ist, denn die meisten Fahrer müssen<br />
ihre Dispositionen beizeiten treffen.<br />
Benzinsteuer mit Einschluss der Versicherung.<br />
Die von Ihnen vorgeschlagenen Lösungen — stellt<br />
ein weiteres Schreiben an Oberst Vallotton fest —<br />
sind derart einfach, dass es den Behörden vielleicht<br />
gerade aus diesem Grunde schwer fällt, sie zu verstehen.<br />
.. Unter den heutigen aussergewöhnlichen<br />
Umständen ist es möglich, dass Ihre Intervention<br />
mit zu einer Beschleunigung der Lösung des Problems<br />
und zu einer Aenderung im gegenwärtigen<br />
Stand der Dinge führt, unter dem ein Teil unserer<br />
Bevölkerung und das gesamte Motorfahrzeuggewerbe<br />
leiden.<br />
Wie man sich auch immer dazu stellen möge:<br />
die Besteuerung des Motorfahrzeugs darf einzig auf<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
der Grundlage des Verbrauchs erfolgen: Treibstoff,<br />
Oel und Reifen.<br />
Es wäre sogar logisch, zu gegebener Zeit darin<br />
auch die Haftpflichtversicherung einzubegreifen.<br />
Aber das ist etwas anderes...<br />
Ich pflichte auch Ihrer Auffassung über das<br />
unverständliche Sonntagsfahrverbot ru, das sich<br />
mit nichts zusammenreimt, seitdem man den Brennstoff<br />
rationiert hat, das aber unserer gesamten<br />
Wirtschaft schweren Schaden zufügt.<br />
für die Ausführung solcher Arbeiten erforderlichen<br />
Garagechefs und Mechaniker vorübergehend beurlauben.<br />
Dabei besteht die Absicht, diese Methode<br />
durch schrittweisen Abbau der Armeereparaturkolonnen<br />
noch weiter auszubauen.<br />
Was die übrigen von Oberst Vallotton in die<br />
Diskussion geworfenen Fragen, wie die Vereinheitlichung<br />
der Verkehrssteuer, Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes<br />
und Schaffung ziviler Reserven<br />
anbelangt, welche in den Kompetenzbereich der zivilen<br />
Behörden fallen, so ist geplant, diesen unverzüglich<br />
konkrete Vorschläge zu unterbreiten.<br />
Und jetzt?<br />
Inzwischen hat der Motorwagendienst des 1. Ar<br />
Wie entwickelt sich die Aktion? meekorps (dessen Chef niemand andere ist als<br />
Oberst_ Vallotton) damit begonnen, die in seinem<br />
Am vergangenen Freitag fand in Ölten die von Gebiet'ausser Verkehr gesetzten Lastwagen zu zählen.<br />
In den Stillegungen dieser Fahrzeuge liegt ein<br />
uns angekündigte Sitzung der Anneeinstanzen statt.<br />
Dabei konnte festgestellt werden, dass die Militärbehörden<br />
bereits auf die Verwirklichung der von benötigen. Man könnte sie somit als Ersatz für die<br />
Indiz dafür, dass deren Halter sie nicht dringend<br />
Oberst Vallotton entwickelten Ideen eingetreten im Dienst stehenden mobilisieren, deren Einziehung<br />
sind, indem sie Reparaturaufträge soweit als möglich<br />
dem privaten Autogewerbe übertragen und die seiner Existenz<br />
manchen der davon betroffenen Unternehmer in<br />
bedroht.<br />
Steuerermässigung und Abbau der Versicherungsprämien<br />
(Schluss von Seite 1.)<br />
Hinzu kommt aber noch, dass die für die Kategorien<br />
B und G angenommenen Wagenbestände vermutlich<br />
zu tief kalkuliert sind. Die Auswertung der<br />
Ergebnisse der Rundfrage wird — was wir früher<br />
schon angedeutet haben — Licht in diese Seite der<br />
Angelegenheit bringen und voraussichtlich mit einer<br />
Erhöhung der hier angenommenen Fahrzeugzahlen<br />
enden, währenddem umgekehrt der umfang der Kategorie<br />
D (d. h. der mehr zu touristischen Zwecken<br />
verwendeten Wagen) hinter der Ziffer zurückbleiben<br />
dürfte, womit die Sektion für Kraft und Wärme<br />
rechnet.<br />
Reduktion der Fahrleistung einerseits, gleichbleibende<br />
feste Unkosten (wie Steuern, Versicherungsprämien,<br />
Amortisation, Garage<br />
usw.) anderseits müssen in ihrem Zusammenwirken<br />
unfehlbar zu einer Verteuerung der<br />
Kilometerkosten führen.<br />
Welches Ausmass diese Verteuerung erreicht, dafür<br />
sei eine Probe aufs Exempel gemacht: Für<br />
100 Fr. Verkehrssteuer oder Versicherungsprämien<br />
stellt sich die Belastung je Fahrkilometer bei 20.000<br />
km jährlich auf 0,50 Rp., bei 4000 km dagegen auf<br />
2,50 Rp. und bed 3000 km sogar auf 3,33 Rp. Auf<br />
einen andern Nenner gebracht, bedeutet dies, dass<br />
bei einem 12-PS-Wagen, für den im Landesdurchschnitt<br />
jährlich 460 Fr. an Steuern und Haftpflichtprämien<br />
zu entrichten sind, der Anteil dieser<br />
Kosten bei 20,000 Fahrkilometern im Jahr 2,3 Rp.<br />
pro Kilometer beträgt; bei .1000 Fahrkilometem<br />
steigt er bereite auf 11,50 Rp. und bei einer Jahnen<br />
leistung von 3000 km wächst er auf 15,32 Rp, an.<br />
3. Die Motoreinstellung.<br />
Am sparsamsten funktioniert ein Motor, wenn<br />
seine Einstellung dem Brennstoff genau entspricht;<br />
aber nur der Fachmann ist imstande, eine Motorinsteilung<br />
mit der erforderlichen Präzision vorzunehmen.<br />
Selbst dann jedoch, wenn sich der Motor<br />
in einwandfreiem Zustand befindet, gelingt es nicht<br />
immer, die maximale Leistung aus dem Brennstoff<br />
herauszuholen, und zwar besonders dann nicht,<br />
wenn ihm eine wichtige Eigenschaft abgeht,<br />
DIE KLOPFFESTIGKEIT.<br />
Es handelt sich hier um einen Begriff, der erst<br />
durch das neuzeitliche Motorfahrzeug eine ungeheure<br />
Bedeutung erlangt hat. Von Jahr zu Jahr<br />
erhöhte sich das Kompressionsverhältnis der Motoren,<br />
um aus einem gewissen Quantum Benzin<br />
und aus einer bestimmten Motoren.grösse ein Maximum<br />
an Leistung herauszubringen. Man konstruierte<br />
die Motoren besser durch und fand Mittel<br />
und Wege, um den Brennstoff kompressionsfester,<br />
d. h. klopffester zu machen.<br />
Der Motorenkonstrukteur legt seinen Berechnungen<br />
einen Brennstoff zugrunde, der nach seinem<br />
Ermessen überall erhältlich und für den Fahrzeughalter<br />
am wirtschaftlichsten ist. So sind denn die<br />
Motoren der Gegenwart für den Betrieb mit Brennstoffen<br />
gebaut, die eine bestimmte Klopffestigkeit<br />
besitzen.<br />
Benzin, dessen Klopffestigkeit den heutigen Ansprüchen<br />
nicht genügt, lässt sich nicht anders denn<br />
als schlecht bezeichnen. Ein solcher Brennstoff<br />
aber schliesst bei Motoren, die für gutes Benzin<br />
gebaut wurden, einen •wirtschaftlichen Betrieb aus.<br />
wischen gutem und schlechtem Automobilbenzin<br />
besteht nur ein sehr geringer Kostenunterschied.<br />
Die Leistung des Motors dagegen könnte mit gutem<br />
Benzin um mindestens 10% erhöht werden, was<br />
nichts anderes heisst, als dass wir mit dem uns zur<br />
Verfügung stehenden Benzin mindestens 10% mehr<br />
Weg zurückzulegen imstande wären.<br />
Warum aber verfügen wir in der Schwei« nicht<br />
über gutes Benzin?<br />
Man erklärt mir, der Grund hierfür liege darin,<br />
dass es mit Rücksicht auf unsere Handelsabkommen<br />
aus Ländern bezogen werden müsse, die eben<br />
zum gleichen Preis kein gutee Benzin liefern können.<br />
Nun steht uns jedoch ein Mittel offen, um auch<br />
*<br />
Gleich ein ganzes Programm<br />
Ausserdem belastet das Benzin den Fahrkilometer<br />
entwickelt ein Automobilvertreter. Aus seinen<br />
Darlegungen schälen wir jene Punkte wächst somit einem Wagen der Kategorie D, für<br />
einstweilen noch um weitere 6 Rp. Per Saldo er-<br />
heraus, die mit den durch Oberst Vallotton welche nach der definitiven Benzinrationierung ein<br />
Jahrestotal von 3000 bis 3600 km vorgesehen ist,<br />
aufgerollten Fragen in unmittelbarem Zusammenhang<br />
stehen :<br />
versicherung und Benzin eine Belastung von 18,9<br />
pro Fahrkilometer allein aus Steuern, Haftpflicht-<br />
Zivile Benzinreserven: Es liegt durchaus im bis 21,3 Rp., mehr als das Dreifache des Drittklasstarifs<br />
und mehr als das Doppelte des Zweitklass-<br />
Interesse der Armee wie der zivilen Wirtschaft, die<br />
Schaffung privater Benzinvorräte zu begünstigen, tarifs der SBB.<br />
aber wäre es nicht auch angezeigt, zugleich die<br />
vielen vorhandenen, jedoch ausser Betrieb gesetzten<br />
Reservoirs zu benützen ?<br />
FOLGEN VERMEHRTER STILLEGUNG<br />
Requisition : Meines Erachtens wäre es besser<br />
gewesen, einen allgemeinen Requisitionsplan aufzustellen,<br />
der vor allem jene "Wagen erfasst hätte,<br />
Gelingt es nicht, diese dem Personenwagen<br />
drohende Betriebsverteuerung zu mildern, dann<br />
deren Chauffeure periodisch zur Verfügung stehen. stehen mit Sicherheit zweierlei Folgen zu erwarten:<br />
Damit Hessen sich Störungen im Wirtschaftsleben Zum ersten eine weitere Verteuerung der allge-<br />
vermeiden.<br />
Reparaturen: Ihre Anregungen nach dieser<br />
meimen Lebenshaltung (weil die Eigentümer jener<br />
Fahrzeuge, deren die Wirtschaft unbedingt bedarf,<br />
die Kostensteigerung auf den Konsumenten abzuwälzen<br />
suchen werden) und zum andern eine Vermehrung<br />
des Anreizes zur Stillegung (für die Halter<br />
jener Fahrzeuge nämlich, welche zur Sicherung<br />
der geschäftlichen Existenz oder zur Ausübung der<br />
Berufstätigkeit nicht absolut erforderlich sind, also<br />
in erster Linie für die Wagen der Kategorie D).<br />
Das Unheil läset sich abwenden durch Gewährung<br />
von Erleichterungen auf den Steuern und den Versicherungsprämien.<br />
Aber man zögere nicht damit<br />
Denn sonst wird und muss das eintreten, was<br />
Oberst Vallottons untrüglich klarer Blick voraussieht?<br />
Finanzielle Rintrassem für die Kantone, Zusammenbruch<br />
des Motorfahrzeuggewerbes und<br />
Schwächung unserer Wehrkraft. In Kriegszeiten<br />
muss die Armee über einen fahrbereiten und nicht<br />
über einen aufgebocktem Park verfügen können.<br />
Und es Messe Vogetetrauasipolitik betreiben, wollte<br />
man eich der Tatsache verschliessen, dass auch<br />
jener Teil unseres Fahrzeugbestandes im Verkehr<br />
zu bleiben hat, der nicht unmittelbar lebenswichtigen<br />
Wirtsehafteintereesen dient.<br />
Wir machen mit dieser summarischen Schilderung<br />
der Gefahren, denen wir uns aussetzen, durchaus<br />
nicht etwa in Schwarzmalerei. Beweis: Die zustandigen<br />
Bundesinstanzen legen ihren vorläufigen<br />
Ueberschlägen nur noch ©inen Personenwagembeetand<br />
von 40,000 Fahrzeugen zugrunde. Man<br />
nimmt also ohne weiteres an, dass rund die Hälfte<br />
unseres ganzen Wagenparke als Folge der Rationierungsmaesnahmen<br />
au« dem Zivilverkehr ausgeschaltet<br />
sei. Allerdings darf dabei sogleich bemerkt<br />
werden, daea diese Schätzung aler Voraussicht<br />
nach durch die Ergebnisse der Rundfrage eine<br />
Korrektur erfährt, weil es eich zeigt, dass die Zahl<br />
der wirtschaftlich unentbehrlichen Wagen nicht<br />
unerheblich gröser ist, als die amtlichen Stellen<br />
angenommen halben.<br />
WIE LÄSST SICH DIE GEFAHR BANNEN?<br />
a) durch Steuerreduktionen.<br />
Fordern somit das wehrpolitische wie das wirtschaftliche<br />
Landesintereeise, dass trotz der Treibetoffrationierumg<br />
möglichst viele Fahrzeuge weiter<br />
im Verkehr bleiben, dann entspringt daraus die<br />
Verpflichtung, jedes Mittel zu nützen, das geeignet<br />
erscheint, im Motorfahrzeughesitzer den Wunsch<br />
nach Aufrechterhaltung des Fahrbetriebs zum Entschluss<br />
heranreifen zu lassen. Erleichtert aber<br />
Ein Benzinproblem<br />
Schluss von Seite 1.<br />
schlechtes- Benzin qualitativ zu verbessern. Dieses<br />
Mittel heisst:<br />
Blei-Tetraäthyl.<br />
Die Beigabe einiger Tropfen Blei-Tetraäthyl auf<br />
einen Liter Benzin erhöht dessen Klopffestigkeit<br />
ganz wesentlich, sie genügt, um das Benzin um<br />
10%, in vielen Fällen bis zu 15% wertvoller zu machen.<br />
Dabei kostet das hierfür notwendige Blei-<br />
Tetraäthyl pro Liter nicht einmal einen Rappen!<br />
Wohl hat man den Benzinpreis während der<br />
letzten Jahre erhöht— bis zum Januar 1935 noch<br />
stand er auf 36 Rappen pro Liter — die Benzinqualität<br />
blieb dabei aber gleich, und zwar<br />
well der Verbesserung unseres Benzins ein veralteter<br />
Paragraph im Wege steht.<br />
Die Auslegung unseres Lebensmittelgesetzes gibt<br />
den für die Ausübung dieses Gesetzes zuständigen<br />
Organen die Möglichkeit in die Hand, die Beimischung<br />
von Blei-Tetraäthyl zu verbieten, mit der<br />
Begründung, dass es giftig sei. Das stimmt, aber<br />
Benzin stellt ja an und für sich kein Genussmittel<br />
dar. Dass aber durch die Auspuffdämpfe die Menschen<br />
dahingemäht würden, gehört genau so gut ins<br />
Reich der Legenden wie seinerzeit bei der Einführung<br />
der Eisenbahn die Prophezeiung, sie werde zum Absterben<br />
der Kulturen führen. Tatsächlich benutzt<br />
man Blei-Tetraäthyl in den meisten Staaten der<br />
Welt ohne weiteres zur Verbesserung des Benzins.<br />
So fährt z. B. der Automobilist in Nordamerika,<br />
das namentlich in den Großstädten viel intensiveren<br />
Verkehr aufweist, grossenteils mit Brennstoffen,<br />
die einen Blei-Tetraäthyl-Zusatz enthalten.<br />
Flugzeugmotoren z. B. könnten mit unserem normalen<br />
Benzin schon gar nicht mehr betrieben werden.<br />
Tatsächlich hat man denn auch bei uns der<br />
Fliegerei in dieser Hinsicht eine Ausnahmebehandlung<br />
zugestanden. Deutschland, Italien, Holland<br />
und andere Länder schreiben zur besseren Ausnützung<br />
der Brennstoffe die Klopffestigkeit vor.<br />
Der Bundesrat hat es heute in der Hand, von<br />
den vielen in das Ausland fliessenden Benzinmillionen<br />
10—15% für unser Land einzusparen.<br />
Ausserdem wäre mit der Aufhebung des Beimischungsverbots<br />
für Blei-Tetraäthyl dem Automobilfahrer<br />
im einzelnen wesentlich geholfen und<br />
zugleich ein Anfang zur Lösung der Benzinprobleme<br />
gemacht.<br />
C Ben seh, Automobilineenieur SAE.<br />
wird ihm dieser Entschluss vor allem durch die<br />
Einräumung finanzieller Entlastungen. Ein erster<br />
Weg zur Erreichung dieses Zieles fühlt über die<br />
Ermässigung der Verkehrssteuern für die Dauer<br />
der Rationierung, wobei es unseres Erachtens unerlässlich<br />
ist, die Reduktion in einem Ausmass vorzunehmen,<br />
das der Einschränkung der Fahrkilometer<br />
entspricht. Um indessen nicht auf halbem<br />
Weg stehen zu bleiben, muse grundsätzlich auch<br />
die monatliche Steuerberechnung zur Einführung<br />
gelangen, und zwar deshalb, weil bei der definitiven<br />
Benzinrationierung die Festsetzung der bewilligten<br />
Mengen voraussichtlich ebenfalle nur von<br />
Monat zu Monat erfolgt. lediglich wenn die Automobilisten<br />
der Kategorien G und D die Gewissheit<br />
besitzen, dass .sie im Falle der Sistierung der<br />
Brennstoffzuteilung für ihre Wagen die zu viel entrichteten<br />
Steuern zurückvergütet erhalten, besteht<br />
Aussicht auf eine nennenswerte Wiedereinlösung<br />
von Kontrollschildern ru Beginn des Jahres 1940.<br />
Damit soll die Frage der Abschaffung der kantonalen<br />
Steuern während der Kriwgozeit und deren<br />
Ersatz durch einen Zuschlag auf d«n Benzin, wie<br />
sie Oberst Vallotton in seinem Artikel aufgeworfen<br />
hat, in keiner Weise präjudiziert sein. Wir beabsichtigen<br />
vielmehr, in einer der nächsten Nummern<br />
auf dieses Problem näher zurückzukommen.<br />
Als zweiter Weg, um der Einstellung von Wagen<br />
entgegenzutreten und die Wieder-in-verkehreetzung<br />
bereits stillgelegter zu fördern, fällt<br />
b) ein Abbau der Prämiensätze für die Haftpflicht-,<br />
Kasko-, Insassen-, Unfall- und<br />
Rechtsschutzversicherung.<br />
für die Zeit der Kraftstoffrationierung in Betracht.<br />
Auch diese Forderung gründet sich auf die Tatsache<br />
der Reduktion der Fahrleistungen und der<br />
Verminderung des Risikos, welche damit Hand in<br />
Hand geht. Dass die Versicherungsprämien dieser<br />
veränderten Situation angepasst und im gleichen<br />
Ausmass gesenkt werden müssen, wie die Zahl der<br />
Fahrkilometer abnimmt, entspricht lediglich einem<br />
Gebot der Billigkeit. Gewiss hat die Verkehrsdisziplin<br />
mit der durch die Treibstoffrationierung hervorgerufenen<br />
rückgängigen Verkehrsdichte eine<br />
Lockerung erfahren, aber abgesehen davon, dass<br />
Behörden und Verbände die nötigen Vorkehrungen<br />
bereits an die Hand genommen haben, um einer<br />
Unterminierung der Verkehrssicherheit zu steuern,<br />
wird das Nachlassen der Disziplin dadurch wettgemacht,<br />
dass die Gelegenheitsfahrer aus dem<br />
Strassenbild verschwinden, dass die Reisedurchschnitte<br />
als Folge des Zwangs zum Benzinsparen<br />
gesunken sind und dass schliesslich eine Hauptursache<br />
schwerer Unfälle, der Ueberlandverkehr, im<br />
Zeichen starker Schrumpfung ist.<br />
Aus diesen Faktoren resultiert eine Verminderung<br />
nicht nur des Risikos bei der Haftpflicht-,<br />
sondern gleicherweise auch bei Kasko-, Insassen-,<br />
Unfall-, Chauffeur- und Feuerversicherung. Deshalb<br />
muss dem Begehren nach einem Abbau der<br />
Prämien all dieser Versicherungsarten gestellt<br />
werden, einem Abbau, für den als Grundsatz die Anpassung<br />
an die Einschränkung der Fahrleistungen<br />
zu gelten hat.<br />
Und der Benzinzoll?<br />
Aus Hunderten von Millionen privaten Kapitals<br />
haben die Automobilisten ein kriegswirtschaftlich<br />
und wehrpolitisch eminent wichtiges Transportinstrument<br />
geschaffen. Die Erhaltung dieser Werte<br />
liegt im Interesse des ganzen Landes. Warum soll<br />
nicht der Bund in Form einer Herabsetzung des<br />
Benzinzolls das Seinige dazu beitragen? Eine solche<br />
Geste des Entgegenkommens wäre um so eher am<br />
Platz, als bei einem wesentlichen Teil der übrigen<br />
den Benzinpreis bestimmenden Elemente bereite<br />
Aufschläge eingetreten sind, die zu einer scharfen<br />
Verteuerung geführt haben. Wenn schon der Bund<br />
aus handelspolitischen Erwägungen heraus das<br />
Benzin zur Hauptsache aus einem Lande bezieht,<br />
das dafür einen höheren Preis verlangt — und<br />
auch erhält — als andere Lieferstaaten, dann soll<br />
er die dadurch bedingte Verteuerung durch einen<br />
Nachlass auf dem Benzinzoll auffangen helfen.<br />
Auch das wäre ein Stück konstruktiver Automobilund<br />
damit Wirtschafts- -wie Landesverteidigung«-<br />
politik. ,<br />
Voraussichtliche Benzinzuteilung bei<br />
der definitiven Treibstoffrationierung<br />
Drlngllchktitskateiorle<br />
C<br />
D<br />
Drlnjllchkeits-<br />
DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 79<br />
die ab 16. November In Krait tritt<br />
£Ue*tatel fit<br />
Personenwagen<br />
Jtavisoxische<br />
Quant.-<br />
kattgorig Bit 7,1 Pt. 7,11-15,1 PS. Ok*r1I,5Pt<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4567<br />
8<br />
120 L.<br />
100 L.<br />
90 L.<br />
80 L.<br />
70 L.<br />
60 L.<br />
46 L.<br />
30 L.<br />
180 L.<br />
150 L.<br />
135 L.<br />
120 L.<br />
105 L.<br />
90 L.<br />
70 L.<br />
45 L.<br />
JxoMSoxisdie £U&Ualelßc<br />
Lieferwagen<br />
(unter 1 Tonne Nutzlast)<br />
210 L.<br />
175 L.<br />
160 L.<br />
149 L.<br />
125 L.<br />
105 L.<br />
85 L.<br />
55 L.<br />
1 80 L. 120 L. 140 L.<br />
2 60 L. 90 L. 105 L.<br />
3 40 L. 60 L. 70 L.<br />
1 50 L. 75 L. 90 L.<br />
2 30 L. 45 L. 55 L.<br />
20 L. 30 L. 35 L.<br />
Quant.-<br />
kategorie kategori« bil 7,5 Pt 7,81-15,5Pt IktriMM<br />
1 150 L. 225 L. 300 L.<br />
2 125 L. 190 L. 250 L.<br />
3 100 L. 150 L. 200 L.<br />
A 4 75 L. 116 L. 150 L.<br />
5 50 L. 75 L. 100 L.<br />
6 35 L. 55 L. 70 L.<br />
7 20 L. 30 L. 40 L.<br />
1 110 L. 150 L. 200 L.<br />
2 75 L. 115 L. 160 JJ.<br />
3 50 L. 75 L. 100 L-<br />
4 35 L. 55 L. 70 L.<br />
5 20 L. 30 L. 40 L.<br />
1 75 L. 115 L. 150 L.<br />
2 50 L. 75 I* 100 L.<br />
3 35 L. 56 L. 70 L.<br />
4 20 L. 30 L. 40 L.
flJO 79 _ DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> AUTOMOBIL-REVÖE<br />
Sicassenveckefic und<br />
JCtiegswictsehaft<br />
Die bernischen Verkehrsverbände<br />
beim Polizeidirektor:<br />
Zurückstellung des im Wurf liegenden<br />
Verkehrssteuergesetzes und der Vorlage über<br />
den Bau von Radfahrwegen.<br />
Nach den baidseitig gemachten guten Erfahrungen<br />
mit den Besprechungen der berniechen<br />
Polizeidirektion und den am Strassenverkehr interessierten<br />
Verbände lud Herr Regierungsrat Seematter<br />
auf vergangenen Mittwochnachmittag wieder<br />
zu einer Konferenz in das Rathaus ein.<br />
Der Polizeidirektor führte in seinem Referate<br />
aus, das« sowohl dae Gesetz über die Straasenpoliaei<br />
und die Erhebung einer Motorfahrzeug-<br />
Steuer, sowie dasjenige über die Erstellung von<br />
Radfahrwegen in normalen Zeiten am 2./3. Dezember<br />
zur Abstimmung durch das Volk hätte gebracht<br />
werden können. Jetzt aber müsse die weitere Bearbeitung<br />
beider Vorlagen vorderhand eingestellt<br />
werden, sollen abe'r zur gegebenen Zeit auf dem<br />
gesetzlichen Wege wieder zur Behandlung kommen.<br />
Das Gesetz über die Strassenpolizei und Motorfahrzeugsteuer<br />
enthält nur 9 Artikel und ersetzt 4 alte<br />
gesetzliche Erlasse. Ee sieht die notwendige Kompetenaentrennung<br />
zwischen der Bau- un-d der Polizeidirektion<br />
vor. Die Steuer soll nicht mehr al«<br />
Objektsteuer erhoben und im Dekret vom Grossen<br />
Rat festgesetzt werden. Das Ertragnis soll grundeäzlich<br />
nicht kleiner eedn als dasjenige einee Normaljahree.<br />
Da die verfügbaren Mittel der Baudirektion<br />
kaum ausreichen, die dringend notwendigen Arbeiten<br />
für den Strassenunterhalt zu bestreiten,<br />
muss der Bau von Radfahrwegen, die geeignet<br />
wären, den Straßenverkehr weitgehend zu entlasten,<br />
leider ebenfalls hinausgeschoben werden. Vorgeeehen<br />
ist in diesem Gesetz, dass Automobile. Motorradfahrer<br />
und Radfahrer eine S'pezialsteuer bezahlen,<br />
deren Ertrag nur zum Bau von Radfahrwegen<br />
verwendet werden darf.<br />
Die Wirkungen der Mobilisation auf den<br />
Verkehr<br />
bildeten ein spezielles Traktan-dum.<br />
Regierungsrat Seematter führte ans, dass die<br />
Verfügungen der eidgenössischen Behörden auch<br />
für den Kanton Bern Geltung halben, öbsehon manda<br />
und dort vielleicht eine andere Lösung vorgezogen<br />
hätte. Hauptsächlich das Strassenvßrkehrsanit,<br />
wo von 24 Angestellten deren 14 einrücken<br />
mussten, habe — wie überhaupt alle Angestelltem<br />
des Polizeidepartementes — ein vollgerüttelt Mass<br />
von Arbeit zu bewältigen gehabt. Nur durch die<br />
vorher geleisteten Arbeiten sei ee möglich geworden,<br />
allen durch die Rationierung des Treibstoffes<br />
verursachten Aufgaben gerecht zu werden. BundesbeecMüse<br />
gelangen oft verspätet in die Hände der<br />
kantonalen Instanzen, was diese vielfach hindert,<br />
auf telopboniscbe oder schriftliche Anfragen sofort<br />
Antwort zu erteilen. Lastwagen von einer Tonne<br />
oder mehr erhalten in Zukunft die zusätzliche Bezugskarte<br />
für Benzin bei der Sektion für Kraft und<br />
Wärme, Falkenplatz 18, Bern. Benzin soll nach<br />
Möglichkeit so riel abgegeben werden, als Handel<br />
und Gewerbe zur Aufrechterhaltung der Betriebe<br />
benötigen.<br />
Der Entzug des F üh r er aus weises<br />
wurde seit einiger Zeit im Kanton Bern gemildert<br />
(was dankbare Anerkennung fand) und nur noch<br />
tue im eidgenössischen Gesetz vorgeschriebenen<br />
Strafen verhängt. Dagegen werden da, wo dies<br />
wegen mangelnder moralischer, geistiger oder körperlicher<br />
Eignung im Interesse der Verkehrssicherheit<br />
angezeigt sei, auch vor schärferen Verfügungen<br />
nicht zurückgeschreckt. Leider müsse festgestellt<br />
werden, dass die Verkehrsdisziplin durch die Einschränkungen<br />
des Fahrbetriebes bereits etwas gelitten<br />
habe; die Verbände sind, döshalfc ersucht, in<br />
vigenem Interesse dafür zu sorgen, dass die Zügel<br />
nieder etwas straffer angezogen werden.<br />
In der anschliessenden.<br />
Diskussion<br />
wurde die Frage aufgeworfen, womit das Sonntagsfahrverbot<br />
begründet werde und welche Wirkung<br />
man davon erwarte. Da jeder Motorfahrzeughalter<br />
nur sein bestimmtes, stark reduzierte« Quantum<br />
Benzin erhalte, bedeute dieses Verbot absolut keine<br />
Ersparnis, Auch wurde eine Notverordnung vermiest,<br />
weiche die Steuer entsprechend der gegenüber<br />
normalen Zeiten bedeutend reduzierten Kilometerzahlen<br />
regelt wie auch bei der Requirierung<br />
von Fahrzeugen. Gewünscht wird ferner, dass im<br />
Interesse der Lebensfähigkeit Tieler Garagen Gesellschaftewagen<br />
— wenigstens in beschränktem<br />
Masse — für Sonntagsfahrten freigegeben werden,<br />
da auch eidgenössische Postautomobile an Sonntagen<br />
Privatfahrten ausführen.<br />
-i.<br />
AKTUELLES<br />
Werden die Wagen teurer?<br />
Es fehlt schon heute nicht an Anzeichen<br />
dafür.<br />
Wird .die TeuerungstendeM, welche nach Kriegsausbruch<br />
bereits auf zahlreichen Warengattungen<br />
eingesetzt hat, auch auf die Wagen übergreifen ?<br />
Es bedarf keiner akademisch-volkswirtschaftlichen<br />
Vorbildung, um die Antwort auf diese Frage zu<br />
finden. Denn haben — alles in allem genommen —-<br />
die Preise für neue Automobile bisher auch noch<br />
feit angezogen, so liegt es auf der Hand, dass die<br />
iler den heutigen Verhältnissen unvermeidlich<br />
wordene ansteigende Bewegung der Preiskurve<br />
auch vor ihnen nicht Halt machen kann. Mit der<br />
Entfesselung des bewaffneten Konfliktes, mit der<br />
Umstellung der Wirtschaft der kriegführenden<br />
Staaten auf die Notwendigkeiten und Bedürfnisse<br />
der Armee ist die Nachfrage auch nach jenen Rohstoffen<br />
und übrigen Materialien, welche in der Autoindustrie<br />
und verwandten Branchen Verwendung<br />
finden, sprunghaft angewachsen. Darin aber liegt<br />
ein Element der Verteuerung begründet, dem sich<br />
auch unser Land und sein Automobilgeschäft nicht<br />
zu entziehen vermögen. In welchem Umfang der<br />
auf die Rohstoffe entfallende Kostenanteil bereits<br />
zugenommen hat, illustriert die nachfolgende Gegenüberstellung<br />
der Indexziffern gewiwer für den<br />
Automobilbau erforderlicher Materialien Ende August<br />
und Ende September <strong>1939</strong>, •wohlverstanden in<br />
der Schweiz : Zinn 457/630; Blei 3590/6200; Kupfer<br />
94/160; Wolle 440/675; Kautschuk 168/265.<br />
Für die Wagen, Bestandteile usw., welche wir<br />
aus Uebersee beziehen, kommt nun aber ein weiterer<br />
gewichtiger Faktor hinzu : Infolge des erhöhten<br />
Risikos sind die Transportversicherungsprämien<br />
von 0,9 auf 8 % emporgeschnellt. Davon gehen<br />
5K % auf das Konto der Seekriegs- und 2K %<br />
auf jenes der Landkriegsversicherung'. Gleichzeitig<br />
bewegen sich auch die Frachtkosten in aufsteigender<br />
Linie, weil für die Beförderung nach der<br />
Schweiz gewisse Umwege eingeschlagen werden<br />
müssen.<br />
Angesichts dieser Entwicklung eines Teile der<br />
Preisgrundlagen lässt es sich fast an den Fingern<br />
abzählen, dass auf die Dauer die Aufrechterhaltung<br />
der bisherigen Wagenpreise frommer Wunsch<br />
wird bleiben müssen. Dabei handelt es sich hier,<br />
Ein offener Brief Oberst Vsüfottons<br />
an den Bundesrat<br />
Zu Beginn dieser Woche hat Oberst Vallotton,<br />
der Präsident des Nationalrates, einen offenen Brief<br />
an den Bundesrat gerichtet, worin er einleitend<br />
nochmals auf die bereits in seinem Artikel dargelegten<br />
Notwendigkeiten unserer Landesverteidigung<br />
zurückkommt: Die Sicherung eines möglichst<br />
grossen fahrbereiten Bestandes ziviler Fahrzeuge<br />
und die unverzügliche Ergreifung von Massnahmen,<br />
um unsern zivilen Garagen und Reparaturwerkstätten<br />
die Fortsetzung ihrer Tätigkeit zu ermöglichen,<br />
soweit es die Umstände irgendwie gestatten.<br />
Im Anschluss daran rollt der Brief nochmals<br />
die Frage der Aufhebung eds Sonntag-Fahrverbotes<br />
auf, wozu der Brief im einzelnen folgende Argumente<br />
ins Treffen führt:<br />
1: < Da der Automobilist und der Motorradfahrer<br />
pro Monat nur eine bestimmte Menge Benzin<br />
verbrauchen kann, will die Frage nicht veretuinmen,<br />
was es denn dem Bundesrat schon<br />
ausmachen könne, ob der motorisierte Strassenibeoützer<br />
den Brennstoff, auf den er Anspruch<br />
hat, am Sonntag oder am Werktag konsumiere.<br />
Eine Antwort auf diese Frage gibt es nicht,<br />
weil man die Massnahme einfach nicht verstehen<br />
kann.<br />
Im Anfang des Krieges, bevor die Rationierung<br />
verfügt wurde, war das Verbot legitim,<br />
weil um jeden Preis auf sparsamen Benzinverbrauch<br />
Bedacht genommen werden musste.<br />
Heute indessen hat die Massnahme ihre Daseinsberechtigung<br />
verloren. Auf der Suche nach<br />
einer Erklärung fragt sich der Schweizerbürger,<br />
ob die Verewigung dieses "Verbotes vielleicht das<br />
Ziel anstrebe, durch Unterdrückung des Automobilverkehrs<br />
die SBB zu begünstigen. Handelt<br />
es sich um eine neue Episode im Zweikampf<br />
« Schiene — Strasse»? Persönlich sind wir<br />
Die Beschrankung<br />
des Benzinverbrauchs<br />
das sei wiederholt, nur um einen Ausschnitt aus<br />
der Vielzahl der die Preisgesatltung bestimmenden<br />
Faktoren, denn zur Verteuerung der Rohstoffe, der<br />
Frachten und der Versicherungsprämien gesellen<br />
sich, namentlich in den kriegführenden Ländern,<br />
die ja zu den grössten Automobilproduzenten Europas<br />
zählen, noch weitere preissteigernde Momente,<br />
wie z. B. die Einschränkung der Erzeugung<br />
als Folge der Dienstbarmachung der Autoindustrie<br />
für die Rüstung, die Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung<br />
usw.<br />
Was die Schweiz anbetrifft, so haben unsere<br />
Behörden, um die Anschaffung neuer Wagen zu<br />
begünstigen und damit den Autohandel vor dem<br />
Verfall zu bewahren, das Verbot der Zuteilung von<br />
Kraftstoffen an neue Motorfahrzeuge mit der Verlängerung<br />
der provisorischen Benzinrationierung<br />
aufgehoben und diese Kategorie von Wagen für die<br />
Dauer eines Jahres vor der Requisition befreit<br />
Um das Sonntagsfahrverbot<br />
Kommt die Aufhebung auf Mitte November?<br />
überzeugt davon, dass diese Annahme auf einem<br />
Irrtum beruht Immerhin sollte man sich davor<br />
hüten, auch nur den Schimmer ihrer Wahrscheinlichkeit<br />
dafür aufkommen zu lassen, indem<br />
man einen Ausnahmezustand weiter beibehält,<br />
der sich nicht mehr rechtfertigt.<br />
2. Das Sonntagsfahrverbot bedeutet eine erhebliche<br />
Schädigung zahlreicher Garagen, denn am<br />
Samstag und Sonntag sind sie zum Feiern verurteilt,<br />
weil es keine Reparaturen und keine<br />
Reinigungen mehr gibt. Am Sonntag schliesst<br />
man den Schalter nach einer Defizitwoche.<br />
3. Zahlreiche Restaurants, Wirtschaften, Tea-<br />
Rooms, Konditoreien und ähnliche Betriebe<br />
lebten bisher dank dem Automobil vor allem<br />
aus ihrem Sonntagsgeschäft. Heute zählen sie<br />
ihre Verluste zusammen.<br />
4. Das Sonntagsfahrverbot — das sei mit Nachdruck<br />
wiederholt — stellt eine unbestreitbare<br />
Ungerechtigkeit gegenüber den Mobilisierten dar,<br />
die nur den Sonntag haben, um zu ihren Geschäften<br />
zu sehen, ihre Verwandten zu besuchen<br />
und die oft genug schwerwiegenden Folgen der<br />
Mobilisation zu mildem, über deren Dauer man<br />
heute nichts weiss.<br />
5. Die ausländischen Gäste, die sich noch immer<br />
in unsern Hotels aufhalten, beklagen sich bitter<br />
über diese nur in der Schweiz existierende<br />
Massnahme.<br />
Aus diesen Gründen heraus muss das Sonntagafahrverbot<br />
unverzüglich aufgehoben werden.<br />
Ich glaube zu wissen, dass man an höchster<br />
Stelle die Beseitigung der Massnahme auf 15. November<br />
ins Auge fasst. Wozu aber warten? Warum<br />
die Schäden noch weiter anwachsen lassen und<br />
weshalb nicht die Rückgabe weiterer Hunderte von<br />
Auto- und Motorrad-Schildern auf Ende Oktober<br />
verhindern, indem man ungesäumt zur Tat<br />
schreitet?<br />
Ein stillgelegter Park ziviler Fahrzeuge verkörpert<br />
eine Gefährdung der Landesverteidigung:<br />
Lassen Sie deshalb nichts unversucht, um die Zahl<br />
der in Betrieb stehenden Fahrzeuge zu erhöhen.<br />
Wir wissen, dass der hohe Bundesrat mit all<br />
seinen Entscheidungen das Ziel verfolgt, die Kräfte<br />
Aerzte, Industrielle, Geschäftsleute . . .<br />
zwingt Sie, mit dem Brennstoff sparsamer umzugehen,<br />
wenn er für ihre Bedürfnisse ausreichen soll.<br />
f 'lwierigkelten, die dadurch entstehen können, vermeit.^n<br />
Sie am besten durch die Anschaffung eines kleinen<br />
Wagens mit geringem Brennstoffverbrauch, der daneben<br />
eine hohe Leistungsfähigkeit besitzt. Kaufen Sie einen<br />
COMPOUND<br />
6 PS, 7 Liter auf 100 km, Spitzengeschwindigkeit<br />
110 St./km, sehr hohe Reisegeschwindigkeit.<br />
GEGENWARTIG DER BESTE KLEINWAGEN.<br />
Der komfortabelste franzosischer Konstruktion. Sehr<br />
sorgfältig gebaut, allen Ansprüchen, auch Langstreckenfahrten<br />
gewachsen.<br />
RASCHESTE LIEFERUNG<br />
Generalvertreter für die Schweiz:<br />
E. M A U R E R, 50, TRANCHEES, GENF<br />
Vertreter fOr Bern: H. Schmidt &. Cle, 30 b, Belpstrasse<br />
Vertreter für Zürich: P. Glättli, Hofwiesenstrasse 10<br />
Vertreter für Basel: Bader & Cie, Burgfelderstrasse 11<br />
Vertreter für Neuenburg: Garage des Trois Rois, La Chaux-de-Fonds<br />
des Landes so lange als irgend möglich intakt zat<br />
erhalten. Aus diesem Grunde glauben wir aber*<br />
auch, unsere Pflicht als Volksvertreter, als natür-*<br />
liebes Bindeglied zwischen Volk und Behörden zu<br />
erfüllen, wenn wir Sie von den schweren Folgen<br />
des Sonntagsfahrverbotes (deren unmittelbarer<br />
Zeuge wir sind) in Kenntnis zu setzen und Sie<br />
um dessen sofortige Aufhebung zu ersuchen. »<br />
...und eine Eingabe des A.C.S. an<br />
Bundesrat Obrecht<br />
Fast gleichzeitig unterbreitete der A.CJS. dem<br />
Chef des eidg. Volkswirtschaftsdepartements eine<br />
Eingabe, deren Gegenstand ebenfalls die unverzügliche<br />
Beseitigung des Sonntagsfahrverbotes bildet<br />
Wir geben sie im Wortlaut wieder;<br />
« Der Bericht Ihres Sekretariates, wonach die Airßbehung<br />
des Sonntag-Fahrverbotes gegenwärtig geprüft<br />
werde und die <strong>Zeitung</strong>smeldungen über ein»<br />
bevorstehende < Lockerung » dieses Verbotes veranlassen<br />
uns, Ihnen unsere Auffassung über diese<br />
Frage zu unterbreiten. Das Sonntags-Fahrverbot<br />
mochte in den ersten Kriegswochen von psychologischem<br />
Wert sein — im Hinblick auf den Benzinverbrauch<br />
kam ihm aber zweifellos nur eine gering©<br />
Bedeutung zu und wirtschaftlich wirkte es sich ausgesprochen<br />
ungünstig aus. Letzteres in folgenden,<br />
Richtungen:<br />
1. Das Sonntags-Fahrverbot bedeutet vor allem<br />
eine schwere Benachteiligung aller Wehrmänner,<br />
die sich im Zivilleben in selbständiger oder leitender<br />
Stellung befinden. Diese Wehrmänner sind<br />
darauf angewiesen, an Sonntagen Angehörige oder<br />
Angestellte zur Besprechung der geschäftlichen Fragen<br />
zu empfangen, was in sehr vielen Fällen die<br />
Benützung eines Automobils voraussetzt. Weiter<br />
müssen sie bei Urlauben auch Sonntags die aufgelaufenen<br />
Geschäfte erledigen und dringende Besprechungen<br />
nachholen können, was wiederum ohne<br />
Gebrauch eines Automobils in sehr vielen Fallen<br />
erschwert oder verunmöglicht wird.<br />
2. Das Sonntags-Fahrverbot führte im weitern<br />
zu einer schweren Schädigung zahlreicher Betriebe<br />
des Gastgewerbes. Durch das schlagartige Aufhören<br />
des Tourismus ist dieser gesamte Wirtschaftszweig<br />
in eine ausserordentlich schwierige<br />
und gefährliche Lage geraten; das Sonntags-Fahr-,<br />
verbot hat dazu geführt, dass der letzte Rest dos;<br />
Verkehrs, der einer grossen Zahl von Betrieben we-<br />
A&aenützte Zutindex und JCöl&ewünae<br />
lassen einen qtossen %eil des JComa<br />
(vtessLousdxuckes entweichen und &thc*<br />
hen den !BeminoeH&*aach. 6s lohnt sich,<br />
dass kompetente Sachleute JLemedwi<br />
schallen.<br />
nigstens noch ein gewisses Durchnähen ermöglichen<br />
würde, verschwand.<br />
3. Die verzweifelten Appelle aus dem Autogewerbe<br />
und aus dem Gastgewerbe scheinen die Bundesbehörden<br />
veranlasst zu haben, von einer allzu<br />
rigorosen Rationierung abzusehen und auch für<br />
jene Wagen, die keinen dringenden wirtschaftlichen<br />
Zwecken dienen, die Abgabe eines geringen Benzinquantums<br />
in Aussicht zu nehmen. Damit soll die<br />
Ausserbetriebsetzung von Personenautomobilen in<br />
einigermassen erträglichem Rahmen gehalten werden,<br />
wodurch man dem Autogewerbe ein Minimum,<br />
von Beschäftigung zu sichern hofft. Die für die<br />
Fahrzeuge der letzteren Kategorie vorgesehenen<br />
Mengen werden aber nur dann attraktiv wirken<br />
(d. h. die Fahrzeugbesitzer zum Verzicht auf die<br />
Einstellung bewegen), wenn der Sonntagsverkehr<br />
wieder freigegeben wird.<br />
•i. Der Beschluss, dass für sämtliche Wagen ein<br />
gewisses Benzinquantum abgegeben werden soll,<br />
kommt einem Verzicht auf die frühere Absicht, nur<br />
wirtschaftlich unbedingt notwendige Fahrten zu gestatten,<br />
gleich. Grundsätzlich hat jeder Automobilist<br />
das Recht, sein Benzinquantum nach eigenem Gutdünken<br />
zu verbrauchen. Das Sonntagsfahrverbot<br />
steht zn dieser Auffassung in diametralem Gegensatz.<br />
Praktisch wird sich dies so auswirken, dass<br />
bei einer weiteren vollständigen oder teilweisen<br />
Aufrechterhaltung des Verbotes zahlreiche Automobilisten<br />
verärgert und ihre Wagen aus dieser Verärgerung<br />
einstellen.<br />
Gestützt auf diese unbestreitbaren Tatsachen<br />
unterbreiten wir Ihnen das Gesuch, das Eidg. Volkswirtschaftsdepartement<br />
möchte<br />
unverzüglich und ohne Einschränkung das<br />
Sonntagsfahrverbot aufheben.<br />
Wir möchten mit besonderem Nachdruck betonen,<br />
dass jede Regelung, die den Sonntagsverkehr<br />
nicht vollständig freigäbe, die genannten Nachteile<br />
zum Teil bestehen Hessen. Es kann sich deshalb bei<br />
der zu treffenden Massnahme nur um eine vollständige<br />
Beseitigung des Verbotes handeln. »<br />
Nationalrat Grimm nimmt Stellung<br />
In einem Brief vom 18. Oktober bezieht der Chef<br />
der Sektion für Kraft und Wärme, Nationalrat Robert<br />
Grimm, Stellung zu den von Oberst Vallotton<br />
angeschnittenen Fragen, wobei er sich über das<br />
Thema cAufhebung des Sonntagsfahrverbotes» wie.<br />
folgt äussert:<br />
«Das Sonntagsfahrverbot ist nicht als Dauermassnahme<br />
gedacht. Es entstand zwangsläufig in<br />
einem Zeitpunkt, der nur die rohe Rationierung,<br />
unbekümmert um die wirtschaftlichen Verwendungszwecke<br />
des Automobils, zuliess. Die horizontale Rationierung<br />
ist bei den folgenden Provisorien bewusst<br />
geändert worden, und sie wird unter dem<br />
Zustand der endgültigen Rationierung vollständig<br />
verschwinden. Die gegenwärtig in Verarbeitung stehende<br />
Erhebung wird zu einem System führen, das<br />
die Grundsätze einer gerechten Verteilung der Benzinvorräte<br />
weitgehend erfüllt. Die in Aussicht genommene,<br />
nach wirtschaftlichen Ueberlegungen abgestufte<br />
Rationierung wird die dem Luxus- und<br />
Vergnügungsverkehr zufallende Quote reduzieren<br />
und im Notfall sogar erlauben, die Zuteilung an<br />
diese Kategorie vorübergehend überhaupt zu sistieren.<br />
Glücklicherweise braucht dieser Notfall in der<br />
nächsten Zeit nicht ins Auge gefasst zu werden.<br />
Sobald die Rationierung auf dieser Grundlage<br />
durchgeführt werden kann — und das wird nach<br />
dem 14. November <strong>1939</strong> der Fall sein — ist die Bemerkung<br />
des Herrn Vallotton, es könne dem Staat<br />
gleichgültig sein, ob die zugeteilte Benzinmenge an<br />
Werktagen oder an Sonntagen verfahren wird,<br />
richtig. Ich glaube zu wissen, dass in diesem Sinne<br />
bei den zuständigen Stellen Vorschläge bestehen,<br />
die auf eine Aufhebung des Sonntagsfahrverbotes<br />
zu dem genannten Termin abzielen.» (Von uns hervorgehoben.<br />
RedJ
F E U I L L E T O N<br />
Der Siedler.<br />
Roman von Heinrich Lämmlin.<br />
13. Fortsetzung<br />
« Es hat mich genug Kopfzerbrechen gekostet,<br />
bis alles so weit war. Was wusste<br />
ich auch vom Bauen ? Als Bub stand ich —<br />
wie alle Buben — auf den Bauplätzen herum<br />
und schaute den Handwerkern zu. Wenn<br />
ich mich dabei schmutzig machte, so bekam<br />
ich eins hinter die Ohren, wenn ich nach<br />
Haus© kam. Damals Hess ich mir auch nicht<br />
träumen, dass ich das, was ich den Handwerkern<br />
abschaute, einmal verwenden kann.<br />
Ja, der Stall ist fertig, und man kann schon<br />
sagen, dass er gelungen ist. ><br />
« Gelungen ! > ereifert sich Lisbeth. « Hör<br />
doch ein Mensch diesen Mann an! Gelungen!<br />
— Wie kann man auch die eigene Arbeit so<br />
herabsetzen ? — Kein Maurer hätte die Arbeit<br />
besser machen können. Ein richtiges<br />
Ziegenschloss ist es geworden ! »<br />
« Du übertreibst! > lacht der Mann, geht<br />
zum Wasser und wascht sich.<br />
« Machst du für heute schon Feierabend? »<br />
f Nein, ich muss aber noch ins Dorf. Wenn<br />
ich dir etwas mitbringen soll, so musst du<br />
es nur sagen.»<br />
c Du hast mir nicht gesagt, dass du heute<br />
ins Dorf gehst. Was hast du dort verloren? »<br />
fragt Lisbeth neugierig.<br />
< Ich brauche noch Schrauben und Nägel,<br />
denn ich muss in nächster Zeit noch einiges<br />
fertig machen. Heute kann ich doch nicht<br />
mehr viel tun. Deshalb will ich jetzt gehen.<br />
Also — was soll ich dir mitbringen ? ><br />
Lisbeth braucht Mehl und Fett. Auch Faden<br />
sollte sie haben. Der Sepp hat schon die<br />
Strasse erreicht, da ruft sie ihm noch einmal<br />
nach :<br />
< Also, dass du mir die richtige Sorte<br />
bringst! »<br />
« Ja, ja ! Ich werde mir Mühe geben ! > —<br />
Wenn der Siedler in den Anfangsnionaten<br />
in das Dorf kam, so steckten die Bauern die<br />
Köpfe zusammen und lachten hinter ihm her.<br />
« Das ist auch so ein Narr >, sagten sie. « Es<br />
wird nicht lange dauern, so lässt er alles liegen<br />
und geht davon ! » — Jetzt ist das anders<br />
geworden. Sie grüssen ihn freundlich<br />
und haben Respekt vor ihm als vor ihresgleichen.<br />
« Seht >, sagt Dominik zu den Gästen<br />
in seines Vaters Wirtschaft, als der<br />
Sepp vorbeigeht, < das ist der Mann vom<br />
Berge droben. Er hat die Bäume gefällt,<br />
das Land umgebrochen, einen Garten gepflanzt<br />
und eine Hütte gebaut. Alles das tat<br />
er mit seinen beiden Händen, und nur seine<br />
Frau war ihm eine Hilfe ! » Die Gäste sehen<br />
dem Sepp nach, der nicht weiss, dass er<br />
der Gegenstand ihrer Neugierde ist.<br />
Jetzt steht er vor dem Kaufladen. Er<br />
könnte eintreten und seine Bestellung aufgeben.<br />
Aber er geht weiter und bleibt erst<br />
vor dem letzten Hause stehen. Einen Moment<br />
bleibt er stehen und blickt umher, da<br />
er aber niemand sieht, ruft er laut in den<br />
Flur : < He, Carlo ! »<br />
Schlurfende Schritte kommen über die<br />
Treppe herab. Der Sepp nickt zufrieden :<br />
« Er ist also zu Hause ! » Dann tritt ein alter<br />
Bauer heraus.<br />
« Buona sera, Signore ! Ich dachte schon,<br />
Sie wollen die Ziege nicht mehr haben ! »<br />
« Ich musste doch erst den Stall bauen,<br />
Carlo ! Das ist jetzt getan, und wir wollen<br />
sehen, ob wir uns einigen können.»<br />
< Si, si, Signore ! »<br />
Carlo geht in den Stall zurück und kommt<br />
mit einer weissen Ziege zurück.<br />
c Es ist ein schönes Tier », sagt er. « Ich<br />
würde sie nicht verkaufen, wenn ich nicht<br />
dringend Geld haben müsste. Sie ist der<br />
Liebling meiner Enkelkinder ! »<br />
« Was willst du haben ? ><br />
c Achtzig Franken ! — Es ist nicht zuviel<br />
für das schöne Tier.<br />
•»<br />
« Nein, Carlo! — Für achtzig Franken<br />
will ich deine Enkelkinder nicht berauben.<br />
Ich gebe dir sechzig Franken und keinen<br />
Rappen darüber.»<br />
Mit erhobenen Händen wehrt der Bauer<br />
ab.<br />
«Was denken Sie, Signore. Das kann ich<br />
nicht tun ! ><br />
« Gut, dann behalte deine Ziege. Es sind<br />
Bauern genug in der Gegend, die mir eine<br />
Ziege für vierzig Franken verkaufen ! »<br />
Er ist ärgerlich und wendet sich zum Gehen.<br />
Da Carlo sieht, dass er nichts erreichen<br />
kann, versucht er zu handeln.<br />
«Geben Sie mir siebenzig Franken, Signore,<br />
so will ich den Rest verschmerzen ! »<br />
< Sechzig Franken, Carlo ! ><br />
Einen Augenblick zögert der Alte noch,<br />
dann streckt er dem Siedler die Hand entgegen<br />
:<br />
t Gut, sechzig Franken ! ><br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> — N° 79<br />
Der Sepp schlägt ein und wandert bald<br />
darauf mit der Ziege zur Siedelung zurück.<br />
Lisbeth schlägt die Hände zusammen, als<br />
er zu Hause ankommt.<br />
« Nein, jetzt hast du schon eine Ziege gekauft.<br />
Und was für ein prächtiges Tier ! »<br />
« Sollen wir den leeren Stall ansehen ? ><br />
lacht der Mann, c Dazu habe ich ihn doch<br />
wahrhaftig nicht gebaut! ><br />
« Gewiss nicht! Aber wir müssen dem<br />
Tier doch einen Namen geben ! »<br />
« Nenne sie Liese ! Die meisten Ziegen<br />
heissen so ! »<br />
« Wenn du meinst. — Wer wird aber jetzt<br />
melken ? »<br />
« Du natürlich ! Das ist überall die Sache<br />
der Frau, und wir wollen doch davon keine<br />
Ausnahme machen. »<br />
« Ja, das ist recht, aber ich kann nicht<br />
melken. Wo hätte ich das auch lernen sollen<br />
? Du wirst es mir zeigen müssen. Oder<br />
kannst du am Ende auch nicht melken ? ><br />
Lisbeth lacht und sieht den Mann von der<br />
Seite an, so dass er nicht den Mut hat, ihr zu<br />
gestehen, dass er auch nicht melken kann.<br />
« Ich werde es dir morgen zeigen ! » sagt<br />
er und wird verlegen. « Jetzt will ich das<br />
Tier in den Stall führen. Ja, morgen werde<br />
ich dir zeigen, wie man melkt. Es ist nicht<br />
sehr schwer, und du wirst es rasch lernen<br />
! »<br />
Um seine Verlegenheit zu verbergen, führt<br />
er die Ziege in den Stall und bindet sie dort<br />
umständlich an. Wie, wenn die Lisbeth sofort<br />
sehen will, wie man eine Zieg© melkt ?<br />
— Darauf darf er es nicht ankommen lassen.<br />
Deshalb greift er sich an den Kopf, so, als<br />
habe ihn sein Gedächtnis im Stich gelassen,<br />
und sagt : « Nun muss ich noch einmal ins<br />
Dorf. Ich habe ja alles andere vergessen ! ><br />
Und ehe Lisbeth noch etwas sagen kann, eilt<br />
er davon.<br />
Im Dorfe zeigt ihm der alte Carlo schmunzelnd,<br />
wie man eine Ziege melkt. Spät am<br />
Abend kehrt der Sepp nach Hause zurück.<br />
Es ist doch nicht so einfach, ein Bauer zu<br />
werden, denkt er bei sich.<br />
Mit zufriedenem Lächeln geht der Mann<br />
seinem Tagwerk nach. Immer wieder findet<br />
et etwas zu tun. Er hat eine Wiege gezimmert<br />
und mit bunten Farben bemalt, er hat<br />
auch Laub gesammelt, um im Winter Streu<br />
für die Ziege zu haben.<br />
Lisbeths Gang ist schwerfällig geworden.<br />
Sie kann keine schwere Arbeit mehr verrichten,<br />
sondern sitzt oft auf der Bank vor<br />
der Hütte und näht oder strickt. Hin und<br />
wieder geht der Sepp am Abend mit ihr spazieren.<br />
* Sie gehen dann den Waldweg entlang,<br />
bis zur nächsten Bank, sitzen dort eine<br />
Viertelstunde und kehren wieder zur Hütte<br />
zurück.<br />
Selten sprechen sie von den vergangenen<br />
Zeiten. Ihre Blicke sind vorwärts gerichtet;<br />
jeder Gedanke des Mannes gehört der Siedelung;<br />
die Gedanken der Frau dem Kinde.<br />
« Im Winter, wenn die Erde nicht zu tief<br />
gefroren ist, will ich das Fundament ausheben<br />
für das Haus», sagt der Sepp eines<br />
Abends. Sie sitzen auf der Bank im Walde<br />
und sehen einem Eichhörnchen zu.<br />
« Ja, es wird gut sein, wenn wir ein Haus<br />
haben ! » antwortet Lisbeth. « Denk doch<br />
auch, dass dein Thronfolger nicht gut in<br />
einer Hütte wohnen kann! Es ist nur schade,<br />
dass ich dir nicht mehr so helfen kann,<br />
wie ich möchte. Ich komme mir ganz nutzlos<br />
vor neben dir. ><br />
« Du wirst bald grössere Arbeit zu verrichten<br />
haben. Ich denke,. es ist nicht so<br />
leicht, ein kleines Kind zu pflegen. ><br />
« Diese Arbeit fürchte ich nicht», antwortet<br />
die Frau. «Ich kann mir nichts Schöneres<br />
denken. Stell dir doch einmal vor wie<br />
das ist: Unser Kind ! ><br />
« Unser Kind! > — Sepp spricht die Worte<br />
nachdenklich aus. — < Das klingt so sonderbar<br />
: Unser Kind ! — Ich kann mir das alles<br />
nicht vorstellen. Männer sind doch schwerfällig<br />
in diesen Dingen ! »<br />
Er lacht und schaut die Frau mit leichter<br />
Bewunderung im Blick an.<br />
Lisbeth wird rot.<br />
< Du, Sepp ! »<br />
« Ja?><br />
« Du solltest mich nicht mehr so ansehen.<br />
So wie ich bin, kann ich dir doch nicht gefallen.<br />
Ich möchte dir aber gefallen; darum<br />
solltest du mich nicht mehr ansehen ! »<br />
< Ach, du lieber Himmel ! > Der Sepp<br />
seufzt komisch auf und erhebt sich. « Komm,<br />
wir wollen nach Hause, sonst kommst du<br />
noch auf dumme Gedanken ! »<br />
Langsam gehen sie den Weg zurück.<br />
« Lisbeth ! » beginnt der Mann und stockt.<br />
< Ja, Sepp ? »<br />
< Ach, es ist nichts Besonderes ! ><br />
Der Mann ist rot, und Lisbeth wird neugierig.<br />
« Deshalb kannst du es mir doch sagen.»<br />
« Ja, ich könnte es schon, aber es ist doch<br />
zu dumm von mir !»<br />
(Fortsetzung folgt.)<br />
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NP 79 — DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong><br />
Städtebau und Verkehrsplanung an der LA<br />
Den Mittelpunkt der ganzen Abteilung bildet<br />
der kleine Saal, in dem das Bebairangsplanbureau<br />
der Ausstellungsstadt unter der<br />
Leitung seines Chefs, Architekt Hippenmeier,<br />
eine instruktive<br />
Sonderschau der städtebaulichen Bemühungen<br />
Zürichs<br />
aufgebaut hat. Sie fuhrt dem Besucher vor<br />
Augen, wie eine moderne Großstadt für eine<br />
richtige Siedelungspoliük, für eine ökonomische,<br />
gesunde und schöne Bebauung ihres<br />
Geländes sorgt, wie sie systematisch ihr Verkehrsnetz<br />
ausbaut, Grünflächen im Häusermeer<br />
ausspart und zu wirklichen Erholungsstätten<br />
für die Bevölkerung gestaltet, und<br />
was derlei Aufgaben modern verstandenen<br />
Städtebaues noch mehr sind.<br />
Die meisten dieser Dinge können hier nur<br />
angedeutet werden, damit wir uns etwas<br />
einlässlicher mit den ausgesprochenen Verkehrsfragen<br />
beschäftigen können, deren sich<br />
die Limmatstadt sorgfältig und grosszügig<br />
annimmt<br />
Gleich beim Betreten der kleinen Halle finden<br />
vrir rechts einen äusserst interessanten Vergleich<br />
der Verkehrsdichte Stockholms und Zürichs. Die<br />
Hauptstadt Schwedens ist offenbar gerade darum<br />
Zürich gegenübergestellt worden, weil auch sie<br />
durch ein Gewässer zur Hauptsach© in zwei grosse<br />
Hälften getrennt ist und sich an den wenigen Brükkenübergängen<br />
eine gewaltige Verkehrsdichtung ergibt.<br />
Diese hat vor einigen Jahren an dem früher<br />
berüchtigten Engpass «Slussen», dem einzigen nach<br />
dem nördlichen Stadtteil führenden, dicht beieinanderliegenden<br />
Brückenpaar zur Erstellung einer<br />
grossartigen dreistöckigen Strassen« Kreuzung» geführt.<br />
Aber wenn dieser Verkehrsknotenpunkt Stockholms,<br />
dieser Stadt von 540 000 Einwohnern, im<br />
Jahre 1936 zwischen 7 und 20 Uhr einen Verkehr<br />
von 1700 Strassenbahnzügen aufzunehmen hatte,<br />
so bewältigten die vier von der Strassenbahn benützten<br />
Zürcher Limmatbrücken in einem freilich<br />
etwas längeren Tagesabschnitt bei einer knappen<br />
Drittelmillion Einwohner einen solchen von 4700<br />
Tramzügen, wovon allein die Quaibrüeke 1500. Und<br />
während Slussen gleichzeitig einen Durchgang von<br />
25 000 Autos aufwies, so waren es allein bei der<br />
Quaibrücke 14 000, auf sämtlichen neun Limmatbrücken<br />
aber 50 000. Wenn Zürich auch durchaus<br />
kein Gewicht darauf legt, mit Verkehrskalamitäten<br />
zu renommieren, und selber darauf hinweist, dass<br />
zwar der Gesamtverkehr zwischen den Stadtteilen<br />
grösser ist als Stockholm, dank der vielen Brücken<br />
Spntziackierung<br />
Eclatin AG., Solothurn, Farben- und Lackfabrik, Tel. 21139<br />
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aber leichter verteilt werden kann, so bildet jener<br />
Vergleich doch gewissennassen das Leitmotiv zu<br />
den verschiedenen Darstellungen darüber, wie Zürich<br />
an einzelnen besonders belasteten Funkten seines<br />
Strassennetzes die aus alten, unzweckmässigen<br />
Anlagen entspringenden Verkehrsprobleme bewältigt<br />
Ȧuch die Limmatstadt gründet diese ihre Bemühungen<br />
seit Jahren auf möglichst einlässliche<br />
Untersuchungen über Struktur und Dichte ihres<br />
Straßenverkehrs. Davon zeugt an der LA der<br />
«Routenplan der Motorfahrzeuge», an Hand dessen<br />
die Behörden feststellen können, welche Hauptverkehrsrichtungen<br />
etwa auf irgend einem grossen<br />
Kreuzungsplatz vor allem zu berücksichtigen sind.<br />
Dieser Routenplan, der seinerseits wieder auf die<br />
vor einigen Jahren durchgeführten Zürcher Verkehrszählungen<br />
beruht, wirkte in weitem Masse<br />
auch richtungweisend bei den Projekten für den<br />
Umbau des Verkehrs^entrums Bahnhofplatz/Leonhardsplatz<br />
(«Zentral»),<br />
Seit Jahren arbeiten die Zürcher Behörden an<br />
der Sanierung dieses Verkehrsgelenkes, und deT<br />
Darstellung der darauf abzielenden Projekte gilt<br />
denn mit Recht das Prunkstück und der Blickfang<br />
dieses Saales: das grosse<br />
Modell des ganzen Stadtviertels um Bahnhof und<br />
Bahnhofbrücke<br />
mit den nach dem gegenwärtigen Stande der Vorarbeiten<br />
vorgesehenen städtebaulichen und verkehrstechniscben<br />
Aenderungen. Der Umbau dieses ganzen<br />
Stadtteiles bedeutet eine um so schwerere Aufgabe,<br />
als solche Arbeiten nicht ohne sorgfältigste Eingliederung<br />
in die Verkehrsplanung der ganzen Stadt<br />
und in eine ganze Reihe von Notwendigkeiten anderer<br />
Art unternommen werden können.<br />
Auch in den übrigen Abschnitten der vorzüglichen<br />
Zürcher städtebaulichen Schau bemerkt der<br />
aufmerksame Besucher — dazu gehört freilich ein<br />
wenig Zeit und der gute "Wille, sich für eine Vierteloder<br />
halbe Stunde der Führung der kurzen klaren<br />
Erläuterungstexte anzuvertrauen — immer wieder<br />
die Symptome der Sorge um eine befriedigende Regelung<br />
des Verkehrs.<br />
An einer Stelle finden wir die geschichtliche<br />
Entwicklung des Paradeplatzes dargestellt, und in<br />
einer kleinen Vitrine bemerken wir Beispiele aus<br />
der Zürcher Verkehrsunfall-Statistik, wobei wieder<br />
für den Paradeplatz eine Feinanalyse des 'Unfallgeschehens<br />
nach der Schwere der Folgen versucht<br />
ist, welcher für die richtige Bewertung der Sicherheit<br />
oder Unsicherheit des Strassenverkehrs so stark<br />
ins Gewicht fällt.<br />
So kann denn diese ganze S'chau der Landesund<br />
Verkehreplanung mit Recht Anspruch auf das<br />
Interesse auch des Autofahrers erheben. Für den<br />
rage<br />
an die grofjen<br />
Parteien:<br />
meisfenfeils im Ausland in Sicherheit zu haben<br />
und dafür keine genügenden<br />
im Land — und ein Gewerbe, das ca. 40000<br />
Arbeifer und Angestellte ernährt, nahezu lahmzulegen<br />
— und mit dem Benzin jetzt schon<br />
50 % (vom unverzollten Wert) aufzuschlagen?<br />
«liehe 200<br />
Treiböl,<br />
'„"• Man wir,?VV e »^t*e<br />
'"4.uLS, durchaus bereit<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Ist es richtig, 3000 Millionen Gold<br />
Benzin-Vorräte<br />
000 Tonn *n Benxfn, Heiz.<br />
Stärkt den<br />
Landesring<br />
LISTE<br />
eigentlichen Verkehrsfachmann ist sie ohnehin<br />
von höchster Aktualität. Eines aber wird uns, wenn<br />
wir diese Abteilung durchwandert haben, unversehens<br />
in aller Klarheit bewuset: alles, was hier zur<br />
Schau gestellt ist, bildet das Werk einzelner Behörden,<br />
einzelner Städte, ja sogar teilweise einzelner<br />
ländlicher Gemeinden; was völlig mangelt,<br />
ist auch nur die bescheidenste Andeutung, dass<br />
eich eine Wissenschaft, dass sich unsere Hochschulen<br />
mit diesen Dingen systematisch befassen.<br />
Die «Theorie» tritt in dieser Schau — soweit es<br />
eigentliche Verkehrsfragen anbetrifft •— nur als<br />
Rüstzeug der Praktiker auf, nicht aber als gesicherte<br />
Disziplin, die allgemeine Erkenntnisse vermittelt.<br />
Bezeichnenderweise ist die Eidgenössische<br />
Technische Hochschule hier überhaupt nicht beteiligt,<br />
während ihre vielen Institute doch in den<br />
verschiedensten anderen Abteilungen der LA mit<br />
teilweise »ehr instruktiven Darstellungen ihrer zahlreichen<br />
Arbeitsgebiete vertreten sind.<br />
Das bedeutet freilich fürs erste noch kaum einen<br />
Vorwurf; denn dieser Mangel an einer umfassenden<br />
Strassenverkehrslehre ist eine ziemlich allgemeine<br />
Erscheinung.<br />
Lefzte IfSelcfiun^en<br />
Bange machen gilt nicht!<br />
Keine Erhöhung des Benzinpreises.<br />
Von einem Teil der Tagespresse war letzter Tage<br />
die (Meldung von einer bevorstehenden abermaligen<br />
Bensänpreiserhöhung in Umlauf gesetzt worden. Die<br />
Nachricht hat sich, zum Trost für uns, als eine Ente<br />
entpuppt. Im Bundeshaus schüttelt man den Kopf<br />
und erlässt ein kategorisches Dementi, wie aus der<br />
nachstehenden Mitteilung des eidg. Volkswirtschaftedepartementes<br />
hervorgeht:<br />
« Entgegen den in einzelnen Tageszeitungen<br />
erschienenen Meldungen wird amtlich<br />
festgestellt, dass die Preise für Benzin, Gas-<br />
51, Heizöl und Petroleum bis auf weiteres<br />
keine Aenderung erfahren. »<br />
Bis auf weiteresl<br />
*. c. s.<br />
Kein Herbstausflug und kein Martinimahl,<br />
daiür Spende an bedürftige Wehrmänner<br />
beschließt di« Sektion Schaffhausen des A.C.S.<br />
In einem Zirkular bringt die Sektion Schaffhausen<br />
des A.C.S. ihren Mitgliedern zur Kenntnis,<br />
dass d«r 'traditionelle Herbstausflug infolge des<br />
Ganges der weltpolitischen Ereignisse vom Programm<br />
abgesetzt worden sei. An Stelle des Kredites<br />
für diese Veranstaltung haJbe der Vorstand<br />
der Unterstützungskasse für bedürftige Wehrmän-<br />
e i ne<br />
ner des Schaffhauser Grenzechutzregiments<br />
Spende zukommen lassen uad angesichts der heutigen<br />
Lage im weitern auch beschlossen, von der<br />
Abhaltung des Martinimahls Umgang zu nehmen.<br />
Solche Hills- und Opferbereitschaft verdient ee,<br />
dass man ihr auch öffentlich ein Kränzchen winde.<br />
ftuto-<br />
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1 FORD, 8 Zyl., 11,3 PS<br />
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Italien hält seinen automobilsportlichen<br />
Betrieb auch 1940 aufrecht.<br />
Die « Mille Miglia » erstehen in neuer<br />
Gestalt wieder.<br />
Der italienische Automobilsportverband hat kürzlich<br />
an einer Sitzung in Rom eine Reihe .von Problemen<br />
behandelt, denen für die weitere Entwicklung<br />
des Automobilsports in unserm südlichen<br />
Nachbarstaat Bedeutung zukommt. Vorerst handelte<br />
es sich darum, die Ergebnisse der Automobilmeisterschaft<br />
<strong>1939</strong> zu proklamieren, die folgendermassen<br />
lauten:<br />
Meisterschaft der gTOSsen Rennwagen.<br />
1. Farina 5 Punkte; Biondetti 4 Punkte; Pintachuda<br />
3 Punkte; Gortese 3 Punkte. Die Meisterschaft<br />
der Marken wurde Alfa Romeo mit 8 Punkten<br />
zuerkannt.<br />
Meisterschaft der Anderthalbliter-<br />
Rennwagen: 1. Villoresi Luigi, 8 Punkte.<br />
Taruffi 6 Punkte; Cortese 6 Punkte; Romano 1<br />
Punkt; Barbieri 1 Punkt. — Die Meisterschaft der<br />
Marken errang sich Maserati mit 14 Punkten.<br />
Meisterschaft der Sportwagen: 1.<br />
Galamai, 12 Punkte. Tadini 10 Punkte.<br />
Im weitern legte der Verband den Sportkalender<br />
für die Saison 1940 fest, der nach Umfang und<br />
Inhalt vollständig den Stempel eines «Friedensprogramms<br />
» an sich trägt. Unzweifelhaft die wichtigste<br />
Neuerung stellt dabei die Wiederaufnahm©,<br />
der klassischen Mille Miglia dar, die allerdings<br />
nicht mehr auf der frühern Strecke, sondern auf<br />
einer 150 km langen, geschlossenen Piste «um,<br />
Austrag gelangen, wobei die Konkurrenten den<br />
Parcours zehnmal zu absolvieren haben, so dass<br />
sich an der Gesamtdistanz, über welche das Rennen<br />
in seinen bisherigen « Auflagen » führte, nichts<br />
ändert. Im einzelnen bietet der<br />
italienische Autosportkalender 1940,<br />
soweit es sich um international ausgeschriebene Rennen<br />
handelt, folgendes Bild:<br />
7. April: Targa Florio (1^-1-Rennwagen).<br />
28. April: Grosser Preis von Brescia<br />
(Mille Miglia); Sportwagen.<br />
12. Mai: Grosser Preis von Tripolii<br />
(1 K-1-Rennwagen).<br />
9. Juni: Bergiennen Parma-Poggio dt<br />
B e r c e t o (Sportwagen).<br />
23. Juni: Goppa Principessa di Piemonte (Sportwagen).<br />
21. Juli: Stilfserjoch-Bergrennen (Sportwagen).<br />
5. August: Coppa Ciano für Wagen der int. Formel<br />
und 1 ^-1-Rennwagen.<br />
15. August: Coppa Acerbo für Wagen der int Formel<br />
und 1K-1-Rennwagen.<br />
18. August: Targa Abruzzo (Sportwagen).<br />
25. August: Gircuito del Garnaro (Sportwagen).<br />
8. September: Grosser Preis von Italien für Wagen<br />
der int. Formel und 1 %-I-Rennwagen.<br />
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BERN, Dienstag, 24. Oktober <strong>1939</strong> Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 7<br />
Fast zwei Wochen hatte «Pinky» hinter<br />
dem grossen Schaufenster der Automobilfirma<br />
gestanden und ganz Riverdale hatte sie bewundert<br />
und es zugleich bedauert, « Pinky »<br />
nicht besitzen zu dürfen. Denn « Pinky » war<br />
ein ebenso schnappiger wie teurer Roadster,<br />
zart rosarot eingekleidet, der allerletzte Schrei,<br />
der letzte ersterbende Seufzer derer, die eines<br />
Tages das Schaufenster leer gefunden und erfahren<br />
hatten, dass « Pinkys » samtschwarzes<br />
Steuerrad sich nun behaglich zwischen den<br />
schlanken Händen Bob Taylors drehte, der<br />
unabhängig, frisch und elastisch wie der Kaugummi,<br />
den sein Vater fabrizierte, sich sehnlicher<br />
Wunschgedanken von seiten der Riverdaler<br />
Mädchenheit erfreuen durfte. Doch Bobs<br />
durchaus monogamisches Herz wohnte zwei<br />
Stunden von Riverdale entfernt in der eminenten<br />
Stadt Kakaduddel, - wo Winny, das<br />
kleine Telephongirl vom « Coktailhotel », alleinigen<br />
Privatanschluss und Dauerverbindung<br />
mit dem achtundzwanzigjährigen Bob hatte.<br />
An jedem Samstagnachmittag sass Bob in<br />
der hellen Lobby des «Coktailhotels» und<br />
sah träumerisch hinaus auf die Strasse, wo<br />
« Pinky» sich lässig an den Gehsteig lehnte<br />
und mit ihren runden Augen herablassend in<br />
die Schar ihrer Bewunderer blinzelte. Aber<br />
wenn der Abend in die Nacht hinüberdüsterte,<br />
dann stand «Pinky» vor dem kleinen kosigen<br />
Hotel draussen an der Bedach. Oft bis weit<br />
in den Sonntagmorgen hinein.<br />
Heute war Bob Taylor schlechter Laune.<br />
Winny hatte ausnahmsweise nicht frei bekommen,<br />
da die Convention der Katapultzahnstocherfabrikanten<br />
im Hotel tagte und nächtigte,<br />
und das Personal Ueberstunden zu machen<br />
hatte. Bob hatte es etwas zu spät erfahren<br />
und strollte wütend auf die Strasse,<br />
«Pinky» wiegte sich leise in ihren schlanken<br />
Hüften als Bob sich schwerfällig im Sitz<br />
zurechtrückte. Plötzlich hörte Bob eine sehr<br />
weiche Stimme neben sich :<br />
« Pardon, mein Herr, warum in aller Welt<br />
beabsichtigen Sie meinen schönen Wagen zu<br />
stehlen ? » Gleichzeitig hatte Bob das seltsame<br />
Gefühl als ob etwas Kaltes, Starres sich<br />
unter seinem rechten Rippenbogen einen Parkplatz<br />
suchte. Wütend schnappte er los:<br />
« Ihren Wagen stehlen ? Sie sind wohl verrückt<br />
? Der Wagen gehört mir und wenn Sie<br />
nicht augenblicklich verschwinden, so rufe ich<br />
einen Schutzmann. »<br />
Das kleine starre Ding fühlte sich langsam<br />
von Bobs Rippenbogen nach der Magengrube<br />
hin, während der Eindringling, der eine unliebsame<br />
Aehnlichkeit mit « Pinkys » rechtmassigem<br />
Besitzer hatte, freundlich lächelnd<br />
die Autopapiere aus der rechten Wagentasche<br />
hervorholte.<br />
« Gestatten Sie », sagte er mit gewinnender<br />
Höflichkeit, « mein Name ist Bob Taylor, Sohn<br />
des bekannten Geschäftsmannes aus Riverdale.<br />
Finden Sie nicht, dass mein Bild auf dem<br />
Führerschein ausgezeichnet getroffen ist? So<br />
— und nun fahren Sie mich ohne weiteres<br />
Aufsehen nach dem Maidenlane und ich hoffe,<br />
dass Sie mich nicht zwingen werden, unserer<br />
so freundschaftlichen Annäherung einen übertrieben<br />
schmerzhaften Abschluss geben zu<br />
müssen. »<br />
Bob Taylor war zu lange in Chicago gewesen,<br />
um nicht zu wissen, dass bohrende<br />
Schmerzen in der Magengrube, und weiche,<br />
unendlich eindringliche Stimmen oft bedeutsame<br />
Vorboten einer raschen Liquidation eines<br />
sonst durchaus gesunden menschlichen Daseins<br />
sein konnten, wenn man sich nicht fügte.<br />
Er gab daher seiner « Pinky» mehr Gas, als<br />
sie sonst vertrug, und wand sich durch grüne<br />
und rote Lichter nach dem Maidenlane, wo<br />
ihn der Unbekannte mit einem sanften Wallop<br />
kopfüber auf die Strasse sandte. « Wie rasch<br />
doch meine « Pinky » anzieht! » — dachte<br />
Bob, ehe er für einige Zeit sein empörtes Bewusstsein<br />
verlor.<br />
Auf der nahen Polizeiwache empfing man<br />
den jungen Millionärssohn mit dem eingebeulten<br />
Hut, den beschmutzten Kleidern und<br />
der blutenden Nase nicht gerade gutgläubig.<br />
Das sollte der vielbeneidete Besitzer «Pinkys»,<br />
das sollte der Sohn des reichen Taylor sein?<br />
Wo denn seine Papiere seien? Die hätte der<br />
unbekannte Mann, der «Pinky» raubte. Oh<br />
— siehe da, ein Unbekannter, natürlich wie<br />
immer der grosse Unbekannte. Solche Dinge<br />
kannte man ja zur Genüge,<br />
Bob fluchte freigebig in die höhnischen Mienen<br />
seiner Peiniger, bis ihm ein alter gutmütiger<br />
Sergeant versprach, einen Radioalarm<br />
über die Stadt zu senden. In einer Stunde<br />
wüsste man mehr. Bob raste zur nächsten Telephonzelle,<br />
wo er zähnknirschend Winnys<br />
fröhliche aber anzügliche Bemerkungen über<br />
strafbare Sorglosigkeit im Umgang mit Autopapieren<br />
und Autoschlüsseln über sich ergehen<br />
lassen musste, Grosses Hailoh begrüsste<br />
ihn, als er wieder zur Wache kam. Der<br />
rothaarige Kommissar zog ihm höhnisch grinsend<br />
die Krawatte aus der Weste und hielt<br />
ihm fünf Rapporte unter die Nase, die besag-<br />
ten, dass man « Pinky » angehalten, aber<br />
die Papiere seines Besitzers in Ordnung<br />
funden habe. Bob rang nach Luft, doch<br />
Kommissar war im Schwung.<br />
« Da kommt so ein Nichtsnutz daher,<br />
sein Auto sei ihm gestohlen worden, wj<br />
den einen Alarm hinaus und derweil<br />
der rechtmässige Besitzer seelenruhig durch<br />
die Stadt. Ein guter Witz, aber nicht für uns !<br />
Ins Loch mit dem Burschen ! »<br />
Bob tobte, « Aber das ist doch der andere,<br />
der « Pinky» gestohlen hat, der mit meinen<br />
Papieren als Bob Taylor mit meiner «Pinky»<br />
— —» .Doch rauhe Fäuste erstickten Bobs<br />
Beteuerungen. An der Türe rief ihn der Kommissar<br />
noch einmal zurück,<br />
« Einen Augenblick ! Da kommt eben eine<br />
neue Anzeige, dass der bewusste Wagen vor<br />
einer Stunde wegen Schnellfahrens angehalten<br />
wurde. Er hat sich durch eine wilde Flucht<br />
der Polizei entzogen. Sechzehn Schüsse wurden<br />
hinterher gejagt, von denen zwei mit Bestimmtheit<br />
den Wagen getroffen hatten, » Der<br />
Kommissär trat dicht an Bob Taylor heran.<br />
« Heh, Sie, nun hat der Spass ein Ende ! Sie<br />
machen uns glauben, Sie gehen zum Telephonieren<br />
und kutschieren inzwischen in ihrer<br />
verwünschten Kiste in der Stadt herum und<br />
halten unsere Jungens zum Narren!» Gänzlich<br />
gebrochen Hess sich Bob abführen.<br />
« Pinky» verwundet. Ihr rosaroter Leib von<br />
"Kugeln zerfetzt ! Das war zuviel für Bob und<br />
er verfluchte in einer schlaflosen Nacht den<br />
Tag, an dem er «Pinky» zum erstenmal gesehen<br />
und begehrt hatte. Erst der helle Sonntagmorgen<br />
und eine ansehnliche Hinterlegungssumme<br />
befreiten ihn aus der Haft, Vergebens<br />
versuchte er Winny in ihrer Wohnung zu erreichen.<br />
Auch im Hotel wusste niemand etwas<br />
von ihr. Uebernächtig und verdrossen setzte<br />
sich Bob in die Hotelhalle und sah wie so oft<br />
auf die Strasse, wo seine süsse kleine «Pinky»,<br />
umgafft von der Schar ihrer Bewunderer, auf<br />
ihn gewartet hatte. Plötzlich fuhr Bob hoch.<br />
Das war ja « Pinky », die dort in elegantem<br />
Bogen vorfuhr. Kein anderer Wagen im ganzen<br />
Bezirk konnte so rosigrot aussehen, kein<br />
anderer Wagen so geschmeidig vorfahren. Bob<br />
trainierte seine Fäuste. Nun würde dieser infame<br />
Räuber in die Halle treten und eine jener<br />
Todesarten erleiden, die Bobs wilde Phantasie<br />
ihm hinter Kerkermauern zugeschworen<br />
hatte. Doch anstatt alias Bob Taylor entstieg<br />
Winny dem Wagen, frisch, elegant und rosig<br />
wie « Pinky » selbst. Bob wankte in ihre Arme<br />
und als sie in einer verschwiegenen Ecke<br />
sassen, erzählte Bob. Und dann erzählte<br />
Winny.<br />
«Also denk dir, Bob, kaum warst du fortgelaufen,<br />
da bekomme ich doch noch für den<br />
Abend frei. Ganz unerwarteterweise. Da ich<br />
nicht wusste, wo du zu finden warst, wartete<br />
ich eine Stunde in der Hotelhalle, obgleich<br />
dies dem Personal streng verboten ist. Doch<br />
der gute alt Jim, unser Hausdetektiv, drückte<br />
zwei Augen zu. Auf einmal, ich traue meinen<br />
Wimpern nicht, kommst du in eigener Person<br />
zur Türe herein. Das heisst nicht du selbst,<br />
sondern der Lümmel, der « Pinky » gestohlen<br />
hatte. Jim, der von der Schiesserei gehört<br />
hatte, saust auf ihn zu und verlangt seine<br />
Papiere. Seelenruhig holt der Mann seine —<br />
ich meine natürlich deine — Papiere aus der<br />
bewussten rechten Wagentasche heraus und ich<br />
muss gestehen, er glich dir in allem aufs Haar.<br />
Jim macht ein dummes Gesicht, grinst mich<br />
verlegen an und lässt ihn auf meinen Wink<br />
passieren. Mein Gott wie gross, schlank und<br />
fesch er war ! Alles hat sich nach ihm umgesehen.<br />
Bob knurrte dazwischen : « Hast dich wohl<br />
in ihn vergafft ? »<br />
Winny lachte fröhlich, « Aber Bob, ich beschreibe<br />
doch nur dich. Und wie gut ihm der<br />
Abendanzug sass. Na, und weil ich mich eben<br />
gelangweilt habe und du unauffindbar warst,<br />
so dachte ich mir, weil er dir so aufs Haar<br />
gleicht und ich dir gefalle — wer weiss, vielleicht<br />
bin ich auch sein Typ, und so habe<br />
ich — »<br />
Bob schoss in die Höhe.<br />
«Winny, du hast während ich im Kerker<br />
schmachtete, mit einem solchen Halunken — »<br />
Winnys weicher Handschuh, legte sich beruhigend<br />
auf Bobs Mund. « Sachte, mein Junge.<br />
Nur nicht eifersüchtig sein I Was sollte ich<br />
denn anderes tun ? Hungrig war ich, durstig<br />
war ich auch und sonst waren wir doch schon<br />
immer um diese Zeit in unserem kleinen kosigen<br />
Beachhotel. » Winny schmiegte sich zärtlich<br />
an Bob, « Und als nun dein Doppelgänger<br />
nach dem Speisesaal ging, hatte ich eine kleine<br />
Unterredung mit Jim. Dann setzte ich mich<br />
dem hübschen Mann gegenüber und —»<br />
« Und hast mit ihm geflirtet ? »<br />
« So ungefähr. Habe nur einmal so ein wenig<br />
hingesehen und da hat er sofort Zündung<br />
bekommen und mich zum Essen eingeladen.<br />
Und dann haben wir getanzt.»<br />
«Getanzt auch noch?» wimmerte Bob.<br />
«Ja, und dann hat er mich zu einer Autofahrt<br />
im Mondschein eingeladen. Mit «Pinky»<br />
natürlich, auf die er sehr stolz war. Na — die<br />
kennt ja den Rummel schon.»<br />
Bob stöhnte laut: «In meiner «Pinky» — in<br />
unserer «Pinky»?»<br />
«Seiner «Pinky», mein Freund! Denn er<br />
hatte doch die Papiere, die fein säuberlich in<br />
der rechten Wagentasche steckten, genau so<br />
leichtfertig und sorglos wie bei anderen gewissen<br />
Leuten. Ach Bob, war das eine himmlische<br />
Fahrt! Und der Gute war so verliebt,<br />
dass er es gar nicht bemerkte wie der alte<br />
Jim uns sachte folgte und wie seine — pardon<br />
deine Papiere aus der rechten Seitentasche<br />
ganz heimlich in meine geräumige Tasche wanderten.<br />
Und dann hielten wir plötzlich vor<br />
dem kleinen kosigen Hotel am Beach.»<br />
Jetzt hielt es Bob Taylor nicht länger.<br />
«Genug — genug» brüllte er. «Erst stiehlt<br />
der Gauner meinen neuen Wagen, und dann<br />
geht er mit dir in unser kleines süsses Hotel!»<br />
Bob schlug die Hände vors Gesicht und weinte.<br />
Winny sah ihn spöttisch an, puderte ihr Naschen<br />
und fuhr ganz sachlich fort: «Und dann<br />
kam Jim und nahm den Burschen fest.»<br />
Bob machte kugelrunde Augen. «Und dann?»<br />
«Dann hat Jim ihn gleich mitgenommen. Er<br />
hatte ja keine Papiere, die ihn ausweisen<br />
konnten als Bob Taylor. Und ausserdem wollte<br />
er eine wildfremde junge ehrbare Dame mitten<br />
in der Nacht in ein verschwiegenes Hotel<br />
bringen. Gegen solche Absichten gibt es bei<br />
uns keine glaubhaften Papiere,» Winny drückte<br />
ihr Köpfchen an Bobs breite Brust. «Und<br />
hättest du wirklich im Ernst geglaubt, ich<br />
würde —?»<br />
Und wieder stand «Pinky» schweigsam und<br />
verschlossen eine Nacht vor dem kleinen Hotel<br />
am Beach. Lange, lange bis weit in den Montagmorgen<br />
hinein. —<br />
Penzoldt.
II<br />
OberscSienkel-Gymnastik<br />
1. Auf dem Rücken liegend zieht man die<br />
Knie an. Die flach auf dem Boden aufstehenden<br />
Füsse rutschen in der Längsachse vom<br />
Oberkörper weg, bis die Unterseiten der<br />
Schenkel auf dem Boden auffallen. Die Uebung<br />
muss rasch ausgeführt werden. Durch das Auffallen<br />
wird die Blutzirkulation angeregt und<br />
unnötiges Fett verschwindet mit der Zeit. Diese.<br />
«passivei Uebung kann sehr oft wiederholt<br />
werden.<br />
2. Eine viel aktivere Uebung ist folgende:<br />
Die Hände werden vorne aufgestützt und die<br />
Zehenspitzen der gestreckten Beine stehen am<br />
Boden auf. Man springt aus dieser Stellung<br />
abwechselnd von einem auf das andere Bein.<br />
Einmal wird das linke, einmal das rechte Knie<br />
angezogen. Fünf- bis zehnmal.<br />
3. Aus der gleichen Stellung: ein Bein wird<br />
gehoben, während die Arme abgebeugt werden.<br />
Abwechselnd vier- bis achtmal. Dabei<br />
spürt man ein starkes Ziehen in den Oberschenkeln.<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> - N° 79<br />
Kleidchen oder als Jacken mit unifarbenen<br />
Jupes zusammengestellt worden.<br />
Werfen Sie einen Blick in das mit Samt und<br />
Silber beschlagene Photoalbum aus Grossmutters<br />
Zeiten und es enthüllt sich Ihnen die<br />
grosse Aehnlichkeit mit dem kommenden<br />
Nachmittagskleid. Bitte, erschrecken Sie nicht,<br />
es ist ja nur, wie dazumal, eine harmlose<br />
Kaprize. Das schwere Seidenkleid tritt besonders<br />
in den Mittelpunkt, bei dem die Taille<br />
ausserordentlich lang, die Schultern leicht verarbeitet<br />
sind. Drapierungen in reizender<br />
Büstenhalterform oder zweireihig vom Hals<br />
bis zur Taille ergeben ein Bild der 1885er<br />
Made. Um die so gehegte schlanke Linie zur<br />
Geltung zu bringen, ist der Rock vorne glatt,<br />
aber die Weite ist in die Rückenfront gezogen,<br />
wo lustig ein ein- bis zweistöckiges Schösschen<br />
baumelt. Schillernder Taffet und Samt<br />
wird ganz speziell zur Verwendung gebracht,<br />
wieder sehr einfach gehalten. Die Garnitur,<br />
welche trotz dieses massiven Materials niemals<br />
schwerfällig wirkt, besteht in Quasten,<br />
Kordeln oder Fransen. Sollte von dieser Garnierung<br />
im Einzelfall abgesehen worden sein,<br />
so wird die Komplettierung zu wahrer Eleganz<br />
durch ganz neuartigen Coutureschmuck, sei<br />
es als Halsband, Brosche oder Gürtelspange<br />
in Gold, Silber oder Kupfer geschaffen.<br />
Und nun zur Königin des Kleides, zur<br />
Abendtoilette: Sie zeigt immer mehr Pracht<br />
und Kostbarkeit denn je! Elegante, weiche<br />
Samte, reiche Brokate, herrliche Damasses und<br />
glänzende Satins sind hierfür die bevorzugten<br />
Stoffe. Reich und ausserordentlich gediegen<br />
nimmt sich das schwarze grosse Kleid in<br />
Samt mit Spitzen oder Taffetgarnitur aus:<br />
vorne ein tiefes Decollete in Carreau-Ausschnitt<br />
— der Rücken bleibt frei. Auch das<br />
enganliegende, figurbetonfe Abendkleid hat<br />
sich trotz aller Variationen des weiten Rockes<br />
in jeder Kollektion behauptet.<br />
Das Winterkostüm verlangt von uns seine<br />
besondere Aufmerksamkeit. Durch seinen ausserordentlichen<br />
Chick, durch die Verbrämung<br />
mit feinsten Pelzen wie Nutria, Silberfuchs und<br />
Persianer, wird sich jede Frau aufs Beste angezogen<br />
fühlen. Nur ganz weiche, warme<br />
und mollige Stoffe sind hierfür verarbeitet<br />
worden. Kleine Schösschen, kurz, gerafft oder<br />
in Glockenform, ergeben ein Bild von ungeahnter<br />
Grazie. Die Linie des Sommerjupes<br />
treibt ihr reizendes Spiel auch in den Winter<br />
hinein (diesmal ganz besonders in effektvollen<br />
Carreau-Dessins, glockig oder in Falten) und<br />
wirkt zur unifarbigen Jacke sehr sportlich und<br />
jugendlich.<br />
Die Bluse, fmmer noch ein beliebtes Requisit<br />
zum Kostüm, zeigt sich vielfach in Damasse,<br />
Moire, Gros-Grain und duftigem Georgette fn<br />
den herrlichsten Farbenzusammenstellungen.<br />
Hochgeschlossen ist Trumpf, es ist immer sehr<br />
kleidsam und wird deshalb überall Sympathie<br />
finden. Natürlich steht die reinseidene Lingerie-Bluse<br />
niemals zurück; sie ist klassisch<br />
und immer vornehm.<br />
Unser unentbehrlichstes Kleidungsstück, der<br />
Mantel, hat für Sport und Reise immer noch<br />
die flotte Raglanform beibehalten. Reinste<br />
Wolle in grossen Carreau-Dessins und engl.<br />
Tweeds sind gefragter denn je. Im Röcken<br />
sehr weit, nach unten breit fallend, hat sich<br />
die Linie des Swaggers noch mehr ausgeprägt.<br />
Revers oder auch gar keine, grosse<br />
Taschen, beidseitig wuchtig angebracht, ergeben<br />
ein Bild von formschöner Einfachheit.<br />
Mit diesem sportlichen Mantel sind wir stets<br />
gut angezogen und man kann sich heute kaum<br />
eine Dame denken, welche ohne ihn in ihrer<br />
Garderobe auskommt. Für den Nachmiftagsmantel<br />
hat sich die Linie des Sommers zum<br />
Winter gewaltig geändert. Diesmal ist die<br />
Taille sehr lang und betont, das Unterteil<br />
reich in Fülle und Glocken; beide zusammen<br />
geben der glücklichen Besitzerin eine effektvolle<br />
' Note von harmonischer Eleganz. Nur<br />
allerbeste, weiche Stoffe haben sich hierfür<br />
zur Verfügung gestellt, in Schwarz, Rotbroui\<br />
Tannengrün, den herrlichsten Farben de«<br />
Herbstwaldes. Edelste Pelze wie Nutria, Persianer,<br />
Feh und Silberfuchs zieren reich und<br />
kostbar Kragen oder Revers, Taschen und<br />
Gürtel.<br />
Schluss sieh« Seite V.<br />
4. Mit angezogenen Knien sitzen und das<br />
linke Knie mit der rechten Hand anfassen, die<br />
Zehenspitzen mit der linken Hand festhalten.<br />
Das Bein wird gestreckt und die rechte Hand<br />
drückt das Knie gut durch. Dabei darf die<br />
linke die Zehenspitze nicht loslassen. Achtmal<br />
jedes Bein.<br />
Jugendliches Taftkleid,<br />
beste Verarbeitung, farbiges<br />
Passpoil an Masche,<br />
Aermel und Jupe. Schwarz<br />
oder marine. Gr. 40—46.<br />
Die Mode für Herbst und Winter<br />
Wieder einmal mehr haben unsere Modekünstler<br />
ihr Bestes zur kommenden Saison hervorgebracht<br />
und die Damen werden entzückt<br />
sein von all dem Schönen, das sie zu sehen<br />
bekommen und wovon wir ihnen nachfolgend<br />
eine kleine Uebersicht vermitteln möchten.<br />
Für Kleider folgt nach den kurzen, weiten<br />
Röcken des Sommers eine geradere Linie. Am<br />
Vormittag trägt jede Dame gerne ihr praktisches,<br />
kleines Trikot-Kleidchen. Hier sehen<br />
wir ein solches in Pastellgrau, einfach in der<br />
Linie, Jupe leicht glockig, Bubikragen, Taschen<br />
und Gürtelgarnitur in gestärktem Leinen von<br />
leuchtendem Rot: wir sehen uns beinahe in<br />
unsere Schulzeit zurückversetzt! Die Trikot-<br />
Modebericht von Grds. Magasins Jelmoli,<br />
Zürich.<br />
Industrie hat den Höhepunkt der Technik erreicht<br />
und setzt uns mit ihren vielfältigen Mustern<br />
sowie Strickarten ins Erstaunen. Denkbar<br />
apart wirkt das kleine Kleidchen in leichter,<br />
unifarbiger Wolle mit Angora-Haar gemischt<br />
oder ein rassiges Streifendessin in den<br />
satten Tönen rötlich-brauner Kastanien, auslaufend<br />
ins zarteste Grau. Der Schnitt dieses<br />
Kleidchens besteht einzig in der originellen<br />
Zusammenstellung der Streifen, welche die<br />
Verbindung zwischen gediegener Eleganz und<br />
harmonischer Linienführung der Trägerin auf<br />
die wirksamste Note unterstreicht. Auch grosse<br />
und kleine Carreau-Muster werden volle Beachtung<br />
finden; sie sind zum Teil als ganze<br />
Hübsches Nachmittagskleid<br />
aus feiner Qualität<br />
Poult-de-Soie, mit reizendem<br />
Puffärmel. Modische<br />
Glockenjupe mit<br />
farbiger Bordüre. —<br />
Schwarz oder marine.<br />
Gr. 38—44. __<br />
3050<br />
Elegantes Nachmittagskleid<br />
aus bester<br />
QualitätMoire-Taft,<br />
modischer Schnitt.<br />
Kragen und Manchetten<br />
aus feiner<br />
St. Galler - Spitze.<br />
Schwarz,<br />
marine<br />
oder bordeaux.<br />
Gr. 38—44.<br />
Haus für Qualitätsware.<br />
Zürich
W 79 — DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong><br />
AUTOMOBIL-REVUG<br />
tlnsec poMschet Jtucztkcicht:<br />
S^ltfsam^i* Ki*i^«£<br />
Es liegt ein sonderbares Geheimnis über<br />
dem Krieg zwischen Deutschland und Frankreich.<br />
Das kürzliche Communique der französischen<br />
Heeresleitung, das mit einer Selbstverständlichkeit<br />
ohnegleichen den Rückzug<br />
der alliierten Truppen in die Ausgangsstellungen<br />
meldete, vertiefte dieses Geheimnis noch<br />
mehr. Vor allem der Nebensatz, die Okkupation<br />
deutschen Gebietes zwischen der Mosel<br />
und dem Rhein entbehre strategischer Bedeutung,<br />
seitdem die Entlastung der polnischen<br />
Truppen illusorisch sei, hat das Rätselraten<br />
um das « was nun » noch schwieriger gestaltet.<br />
Die deutschen Truppen haben, wie zu erwarten<br />
war, nach Beendigung des Feldzugs<br />
in Polen die Initiative ergriffen, um dem Feind<br />
das ihnen im September entrissene Gebiet<br />
wieder abzunehmen. Aber sie sind an der<br />
Grenze still gestanden, von einem Sprung auf<br />
Vor rund 6 Monaten, am 27. April <strong>1939</strong>, hat<br />
der Deutsche Fritz Wendel auf einem verr<br />
besserten Messerschmidt Bf 109, der durch<br />
Entfernung der Waffen erleichtert und durch<br />
den Einbau eines Daimler-Benz 1175 PS Motors<br />
auf eine maximale Leistungsfähigkeit<br />
gebracht worden war, mit einer Geschwindigkeit<br />
von 755 km/St, eine neue Weltbestleistung<br />
aufgestellt und sich den Titel des<br />
« schnellsten Menschen aller Zeiten » erworben.<br />
Diese Spitze in der Kurve der absoluten<br />
Rekorde bedeutet rund das Zweifache der<br />
Geschwindigkeit, mit welcher sich im Jahre<br />
1926 Mario de Bernardi dasselbe Attribut errang,<br />
als er seinen Maochi 39 mit 396 km/St<br />
über die Kontrollstrecke jagte und damit den<br />
begehrten Schneider-Pokal nach Italien zurückbrachte.<br />
Diese Verdoppelung mag schon<br />
an sich imposant erscheinen; trotzdem gibt<br />
sie nur einen schwachen Begriff von den<br />
Problemen, die damit verbunden waren und<br />
gelöst werden mussten.<br />
. Erhöhte Schnelligkeit bedeutet — wie der<br />
Automobilist aus früheren Publikationen der<br />
«Automobil-iRevue » über die Stromlinie des<br />
Personenwagens weiss — nicht eine sogenannte<br />
arithmetische, sondern eine quadratische<br />
Zunahme des Luftdruckes. Eine verdoppelte<br />
Kilometerzahl bringt demnach einen<br />
vierfachen Druck auf Rumpfspitze, Flügel<br />
und Verstrebungen mit sich. Sie bedeutet<br />
ferner neue strategische und taktische Möglichkeiten,<br />
deren volle Ausnutzung sich kein<br />
verantwortungsbewusster Heerführer entgehen<br />
lässt. Und endlich bedeutet sie, dass die<br />
Luftwaffe immer mehr in Spezialfahrzeuge<br />
gegliedert wird, deren einzelne Aufgaben je<br />
länger je enger umrissen sind.<br />
Wohl ist das Betätigungsgebiet der Luftwaffe<br />
heute grundsätzlich noch dasselbe wie<br />
vor 21 Jahren, als zum Waffenstillstand geblasen<br />
wurde. Es umfasst, abgesehen vom<br />
Dienst hinter der Front:<br />
Die Aufklärung über Anmarsch und sonstige<br />
Bewegungen des Gegners, über<br />
seine Stellungen, taktischen Dispositionen<br />
und den Erfolg der eigenen Feuertätigkeit,<br />
besonders der Artillerie.<br />
Den Bombenwurf auf militärische und<br />
die Maginotlinie keine Spür. Das Reich hätte<br />
keine territoriale Forderungen an Frankreich<br />
und deshalb auch keinen Grund, Frankreich<br />
auf seinem Boden anzugreifen, sagt es. Ein<br />
wirklich seltsamer Krieg !<br />
Etwas anders sieht es allerdings in der<br />
Nordsee aus. Auch wenn es noch zu keinen<br />
entscheidenden Seeschlachten gekommen ist,<br />
so hat sich doch bereits allerhand ereignet,<br />
was mit einem richtigen Krieg etwas zu tun<br />
hat. Und zwar für beide Seiten.<br />
Probleme des Luftkamples<br />
kriegswirtschaftliche Stellungen des<br />
Feindes.<br />
Den Feuerkampf in der Luft, sowohl zum<br />
Schutz des eigenen Raumes als auch im<br />
Angriff.<br />
Für die führenden Armeen, deren Strategie<br />
alle diese Kampfhandlungen umfassen, da<br />
sie sowohl offensiv wie defensiv operieren<br />
müssen, gibt es heute keinen Flugzeugtyp<br />
mehr, der sämtliche Funktionen übernehmen<br />
könnte. Wenn hie und da noch sogenannte<br />
Mehrzweckflugzeuge gebaut werden, so geschieht<br />
dies einfach derart, dass sie sich<br />
unter gewissen Umständen ausserhalb ihrer<br />
eigentlichen Zweckbestimmungen verwenden<br />
lassen, wie z. B. der französische zweimoto-<br />
rigre Potez 63, der aas Aufldänmgsmaschine<br />
gedacht ist, dazu aber auch noch etwa 400<br />
kg Splitterbomben mitführen kann. Daneben<br />
ist aber die Spezialisierung unter dem Druck<br />
der Entwicklung bereits so weit fortgeschritten,<br />
dass die Art eines Flugzeugs und sein<br />
Krieg in der Nordsee, Rahe an der Westfront,<br />
das ungefähr wäre das Charakteristikum<br />
der bisherigen Ereignisse, die auf die<br />
Kriegserklärungen Englands und Frankreichs<br />
an Deutschland gefolgt sind. Mehr als sieben<br />
Wochen sind seither verstrichen. Auf den<br />
Meeren sind bereits unermessliche Werte zerstört,<br />
an der Landfront wahrscheinlich keine<br />
hundert Soldaten gefallen und kaum mehr als<br />
ein Dutzend Flugzeuge vernichtet worden.<br />
Es unterliegt keinem Zweifel: der Krieg ist<br />
bis jetzt erst auf dem Meer entbrannt. Und<br />
es unterliegt ebenfalls keinem Zweifel, dass,<br />
vorderhand wenigstens, der Schwerpunkt des<br />
Krieges von beiden Seiten in die Nordsee verlegt<br />
worden ist. Mag sein, dass in den Hauptquartieren<br />
auch für die Landfront grosse<br />
Pläne vorbereitet in den Schubladen der Generalstäbler<br />
liegen. Nach den bisherigen Ereignissen<br />
und nach den Communiques zu<br />
schliessen hat Frankreich keine Lust, gegen<br />
den deutschen Westwall anzurennen und<br />
Deutschland keinen Grund — und wahrscheinlich<br />
ebenfalls keine Lust —, die französische<br />
Grenze zu überschreiten und die<br />
Maginotlinie zu erstürmen.<br />
Ziel abzuwerfen. In ihren Aufgabenkreis fält<br />
ferner die Bekämpfung der Aufklärungs- sowie<br />
der Sturzkampfflugzeuge. Um den verschiedenartigen<br />
Anforderungen gewachsen<br />
zu sein, wird von ihnen hohe Geschwindigkeit,<br />
hervorragendes Steigvermögen, grosse<br />
Wendigkeit und möglichst schwere Bewaffnung<br />
verlangt. Es versteht sich von selbst,"<br />
dass es schwierig ist, allen diesen Anforderungen<br />
gerecht zu werden, weil der Fortschritt<br />
in einer Richtung, z. B. in der Bewaff-<br />
Es sieht in der Tat fast so aus, als ob man<br />
auf der Seite der Alliierten alles auf dieSturzkampfflugzeug (Hs 123), gedrungener, äusserst<br />
stabiler Bau, um ein rasches Auffangen zu ermöglichen.<br />
Blockade setzt, währenddem deutscherseits<br />
der Wille besteht, diese Blockade zu brechen,<br />
unter dem Einsatz aller maritimer und aeronautischer<br />
Kräfte mit ihr fertig zu werden.<br />
strassen, Waffeniabriken usw. zu zerstören<br />
und wenn möglich bereits den Aufmarsch der<br />
gegnerischen Armee zu desorganisieren.<br />
Diese Aufgabe übernehmen die Bomber oder<br />
wie sie nun genannt werden, die Kampfflugzeuge<br />
(man verwechsle diese nicht mit den<br />
Jagdmaschinen !), von denen zwei in Bauart<br />
und Angriffsweise grundverschiedene Arten<br />
verwendet werden. Die eigentlichen Kampfflugzeuge<br />
führen die Bomben in grosser<br />
Stückzahl und in einem Totalgewicht von oft<br />
mehr als drei Tonnen mit sich. Entsprechend<br />
dieser bedeutenden Nutzlast sind si© stark<br />
dimensioniert, bemannt und bewaffnet. Fast<br />
immer sind sie als zweimotorige Eindecker<br />
gebaut, haben eine Flügelspannweite bis zu<br />
25 Metern, eine vierköpfige Besatzung, bestehend<br />
aus Pilot, Beobachter, Funker und<br />
Mechaniker, und eine Bewaffnung von drei<br />
Maschinengewehren, wovon eines in der<br />
Nase montiert ist, das zweite über dem<br />
Rumpf auf einem Drehkranz sitzt, und das<br />
dritte durch eine Bodenluke nach unten zielt.<br />
nung, meistens mit einem Nachteil in einer<br />
andern verknüpft ist.<br />
Die Entwicklung, die besonders auf dem<br />
Gebiete des Jagdflugzeuges im Laufe der<br />
letzten Jahre erzielt worden ist, findet eine<br />
Parallele nur noch in derjenigen während<br />
des Weltkrieges, als alle Kräfte der Kriegführenden<br />
darauf gerichtet waren, die Möglichkeiten<br />
der damals noch jungen Waffe voll<br />
auszunützen. Wenn heute serienweise hergestellte<br />
< Jäger» wie der britische «Spitfire<br />
» noch auf 5500 Meter Höhe eine Spitzengeschwindigkeit<br />
von 563 km/St erreichen,<br />
oder der Hawker-Hurricane innert 6<br />
Minuten auf 4500 m Höhe hinaufklettert, oder<br />
der Messerschmidt HO bei einer Motorenleistung<br />
von 1360 PS eine «Spitze» von 600km/<br />
St. und eine maximale Steighöhe von 9000 m<br />
besitzt, so charakterisiert dies nicht nur den<br />
Fortschritt in der Konstruktion, sondern ebenso<br />
denjenigen in der Schaffung neuer Materialien.<br />
Die Leistungen an Geschwindigkeit<br />
Fernsicht.<br />
Seiner grossen Ausmasse wegen ermangelt<br />
es der<br />
Aufgabenkreis auch für den Laien aus der Wendigkeit eines kleineren Appara-<br />
Form ersichtlich sind.<br />
tes < obschon auch es eine Spitzengeschwin-<br />
Die Aufklärungsarbeiten besorgt digkeit von über 400 km/St, aufweist. Natürdas<br />
Aufklärungsflugzeug, das meist mit zwei ist es in starkem Masse den Angriffen Jagdflugzeug (Dewoitine 520), äusserst rasch, -wen-<br />
Iich<br />
der<br />
Mann, dem Flugzeugführer und dem Beob-<br />
gegnerischen Flieger ausgesetzt, wesachter<br />
besetzt ist (in der deutschen Wehr-<br />
seine n Flügen immer durch<br />
dig und steigfähig. Fahrgestell während des Fluges<br />
ha5b es auf eingezogen.<br />
macht heissen sie seit Jahrzehnten einfach schnelle Jagdflugzeuge begleitet und geusw.<br />
bedeuten ja nicht nur, dass sie im ungestörten<br />
Gradflug erzielt werden können,<br />
«Franz und Emil»). Die wichtigsten Zube- schützt wird. Seine Abwürfe müssen aus<br />
höre, die sie mit sich führen, sind der grosser Höhe erfolgen, damit es möglichst<br />
sondern dass Bauweise und Material ebenfalls<br />
jene Akrobatik gestatten, die der Be-<br />
Photoapparat zur Aufnahme des feindlichen<br />
d «m Bereich der Flakgeschütze entgeht, de-<br />
Gelandes, eine Funkemrichtung, welche die nen es mit seiner stabilen Flugweise ein sehr<br />
schauer staunend bewundert und deren vollendete<br />
Beherrschung im Luftkampf über<br />
schnellste Auswertung der Beobachtungen gutes Ziel bietet,<br />
durch den Leiter der Operationen ermöglicht, In einer andern Weise operiert der Sturzsowie<br />
ein Maschinengewehr zu Verteidi- kampfflieger. Er wird dort eingesetzt, wo es<br />
Sieg und Niederlage, Leben und Tod entscheidet.<br />
Der unvermutete Ueberfall, wie ihn<br />
gungszwecken. Alle drei werden durch den gilt, ein Ziel von ganz beschränktem Umdie<br />
Jagdflugzeuge pflegen, indem sie den<br />
Beobachter bedient. Diese Kategorie Flug- kreis zu treffen. Mit relativ kleiner Bombenzeuge<br />
ist leicht und schnell, ein- oder zwei- last pirscht er sich in grosser Höhe an das<br />
Feind aus Wolken, Nebel oder der Sonnenblendung<br />
heraus angreifen, sind undenkbar,<br />
motorig, als sogenannte Tief-, Hoch- oder Objekt heran, wirft sich plötzlich im Sturzals<br />
Doppeldecker gebaut. Im heutigen « Blitz- flug auf das Ziel, fängt den Apparat kurz<br />
solange die Zerreissfestigkeit des Materials<br />
keine maximale Ausnutzung der Leistungsfähigkeit<br />
zulassen. Man vergegenwärtige sich<br />
krieg », dessen Grundlage die rasche Beweg- über dem Erdboden ab und lässt gleichzeilichkeit<br />
aller Truppenmassen bildet, ist ihre tig seine Bomben fallen. In wenigen Sezuverlässige<br />
Arbeitsweise besonders wich- künden ist er dem Blick wieder entschwun-<br />
einmal, welchen Druck die Flügel und Verspannungen<br />
aushalten müssen, wenn bei<br />
tig, weil sie oft die einzigen Nachrichten- den. Natürlich erfordert diese Kampfweise,<br />
einem Angriff auf ein Kampfflugzeug plötzlich<br />
ein « Knicks » in der Flugrichtung not-<br />
quellen sind, deren Auskünfte innert weniger bei der vor dem Auffangen Endgeschwin-<br />
Sekunden bei der Gefechtsführung eintreffen, digkeiten bis zu 500 km/St, erreicht werden,<br />
wendig wird, der die Maschinengewehre im<br />
Der Bombenabwurf hat ebenfalls eine sehr leichte Manipulation, weshalb die<br />
Propellerfeld und die Schnellfeuerkanonen in<br />
seine volle Bedeutung erst durch die « neue Maschine kurz und gedrungen gebaut ist.<br />
den Flügeln genau in die Richtung des Gegners<br />
bringen sollen. Erst solche Situationen<br />
Strategie» erlangt, oder—richtiger —wurde Die Jagdflugzeuge endlich sind die<br />
durch diese letztere überhaupt erst ermöglicht. Polizisten der Luft. Sie haben vor allem<br />
zeigen, wie vielfältig die zu lösenden Probleme<br />
waren und immer noch sind, je weiter<br />
In Verbindung mit dem « überraschenden An- dafür zu sorgen, dass der Luftraum für die<br />
griff » beschränkt sie sich nicht mehr darauf, Tätigkeit der andern Flugzeugarten verfügden<br />
Feind von der Front her anzugreifen, son- bar bleibt. Sie stellen die Jagdhunde dar,<br />
die Leistungen gesteigert werden müssen.<br />
dem sucht ebensosehr seine rückwärtigen, welche auf die herannahenden Kampfflugempfindlichen<br />
Stellen wie Kasernen, Flug- zeuge gehetzt werden und diese daran hin-<br />
Auch die Führung einer Maschine, die pro<br />
Sekunde bis 170 km/St, zurücklegt, stellt unendlich<br />
grössere Anforderungen, als dies bei<br />
plätze, Eisenbahnverbindungen, Verkehrs- dem, die Bombenlast über dem gewählten<br />
einer langsameren der Fall ist. Wenn auch<br />
die Auswahl der zum Flugdienst zugelassenen<br />
jungen Leute sowohl in körperlicher wie<br />
psychischer Richtung mit grosser Sorgfalt<br />
geschieht^ so bildet die Frage der Flugzeugführung<br />
doch jenes Problem, das je länger je<br />
schwieriger zu lösen ist. Bereits gibt es Maschinen,<br />
die nur wenige, besonders geeignete<br />
und erfahrene Piloten voll auszunützen vermögen<br />
— in ähnlicher Weise wie aus den<br />
Kampfflugzeug (Do 215) zwecks Erreichung grosser Nutzlast und hoher Geschwindigkeit stabil und<br />
schlank gebaut. Fahrgestell eingebogen.<br />
Schluss Seite IV.
•M<br />
Schicksalsstunden der Menschheit<br />
Beresina<br />
modernen Boliden der Strasse m ganz<br />
Europa vielleicht nur ein Dutzend Rennfahrer<br />
das Letzte herausholen können. Besonders<br />
schwerwiegend ist jedoch das Problem<br />
der Leistungsfähigkeit und der Widerstandsfähigkeit<br />
des menschlichen Körpers überhaupt,<br />
die im modernen Luftkampf mit seiner<br />
ungeheuren Beschleunigung und Richtungsänderung<br />
bald bis zur Grenze des Möglichen<br />
beansprucht werden. Oft kommt es vor, dass<br />
beim Auffangen der Maschine nach dem<br />
Sturzflug durch die Einwirkung der Zentrifugalkraft<br />
das Blut aus dem Kopf gegen das<br />
Herz gepresst wird und eine vorübergehende<br />
Bewusstlosigkeit entsteht. Je stärker die<br />
Leistungen der Maschine gesteigert werden,<br />
desto mehr stellt sich die Frage, ob der menliche<br />
Körper den gestellten Anforderungen<br />
überhaupt noch gewachsen ist.<br />
Konstrukteure und Wissenschaftler werden<br />
immer wieder Lösungen finden, die mechanisch<br />
höhere Leistungen ermöglichen; die<br />
Frage bleibt aber — und sie wird je länger<br />
je gravierender — ob und wie weit der<br />
menschliche Organismus überhaupt noch<br />
mitzumachen in der Lage ist. 0"<br />
und Unrat geschwärzt, ihnen in Fetzen am<br />
Leibe hingen und sie unkenntlich machten.<br />
Militärische Kopfbedeckungen waren s&hr<br />
wenige zu sehen, viele hatten den Kopf mit<br />
Taschentüchern, Pelzstücken, Polizeimützen<br />
bedeckt oder auch in blosse Lumpen eingewickelt<br />
: letztere ersetzten auch meist die<br />
fehlenden Schuhe und Stiefel. Die Gesichter<br />
Kurz vor Beginn des .russischen Feldzugs kommen. Am 11. November bricht der rus- waren bleich, abgezehrt, mit langen Barten<br />
— im Mai des Jahres 1812 — versammelt sische Winter herein. Er war im Jahre 1812 und oft durch Rauch und Schmutz so un-<br />
Napoleon in Dresden in Gegenwart der Kai- nicht einmal aussergewöhnlich kalt, aber kenntlich, dass die vertrautesten Freunde<br />
serin Marie-Louise alle seine Vasallen und Temperaturen von 10—15 Grad unter Null, und Kameraden um dasselbe Lager gelagert<br />
Verbündeten um sich. Es huldigen ihm alle verbunden mit schweren Schneestürmen ge- sein konnten, ohne sich zu erkennen. Dies<br />
Fürsten des Rheinbundes, ferner Kaiser nügten, um — vereint mit dem russischen wa r der scheussliche Anblick der einige Mo-<br />
Franz von Oesterreich, König Friedrich Wil- Heere, dem Hunger, dem Mangel an war- nate früher so prächtigen Armee... ><br />
heim von Preussen. Am 28. Mai reist er zum menden Kleidungsstücken — die Grosse Ar- Wenn es nun nicht gelingt, diese Reste der<br />
Heere ab, zu jener « Grossen Armee », die mee zu vernichten. Die Strassen bedecken Grossen Armee über die Beresina zu brinin<br />
der Stärke von über einer halben Million sich mit Glatteis. Der Pferde brechen zu- sen, so falten diese auch noch den Russen in<br />
Mann mit mehr als 1000 Geschützen — einer sammen. Sie sterben zu Tausenden. In we- die Hände, vielleicht der Kaiser selbst, denn<br />
noch nie gesehenen Streitmacht — bereit ist, nigen Tagen gehen 30.000 Pferde zugrunde. auch er befindet sich mit der Alten Garde<br />
die letzte Grossmacht auf dem Kontinent Der Nachschub versagt ganz. An Aufklä- noch auf dem diesseitigen Ufer der Beresina.<br />
unter den Willen des Kaisers zu zwingen, rung ist gar nicht mehr zu denken. Und Am 21. November hat sich die Division des<br />
Dieser Elitearmee, zu der HiJfskorps aller überall Kosaken, Kosaken... rassischen Generals Grafen Lambert von der<br />
Völker Europas stossen, stehen folgende rus- Mitte November treffen 40.000 Mann in Moldauarmee der Brücke über die Beresina<br />
sisohen Herre gegenüber : die erste West- Smolensk ein, 40.000 von 500.000! Und doch und der Stadt Boriswo bemächtigt. Am 23.<br />
armee unter Barclay de Tpllly, die zweite steht das Schwerste noch bevor. Das aus- greift das vom Marschall Oudinot komman-<br />
Westarmee unter Fürst Bagration, und eine gebrannte Smolensk enthält fast nichts : dierte 2. Armeekorps diese Division an und<br />
dritte (Reserve-) Armee unter Graf Tormas- keine Waffen, keine Lebensmittel, keine schlägt sie. Sie geht nun auf das rechte Besow<br />
mit zusammen 208.500 Mann und 900 warme Kleidung, kein Schuhwerk. Der Rück- resinaufer über und bricht auf ihrem Rück-<br />
Geschützen, dazu noch Truppen zweiter Li- zug geht weiter, dem kleinen Flusse Bere- zug die Brücke über die Beresina, die einnie<br />
mit 137.000 Mann und 400 Geschützen. sina zu. zige in der Nähe befindliche, ab. Es müssen<br />
In breiter Front erfolgt der Einmarsch Na- « Es war uns das Gerücht zu Ohren ge- daher neue Brücken geschlagen werden, anpoleons<br />
in Russland. Auf dem linken Flügel kommen », schreibt Oberstleutnant Albrecht gesichts des angreifenden Feindes eine<br />
steht Marschall Macdonald mit einer haupt- von Muralt, der den Rückzug mitmachte, schwierige Aufgabe ! Obwohl auf dem Rücksächlioh<br />
aus Preussen und Polen bestehenden « dass es hier wieder zu einem hartnäckigen zug der grösste Teil des Pontoniermaterials<br />
Armee. Er tritt den Vormarsch in die bal- Kampf kommen werde. Die nähern Einzel- verbrannt worden ist, um es nicht dem<br />
tischen Staaten an. Auf dem rechten Flügel, heiten waren uns aber gänzlich unbekannt; Feinde zu überliefern (erst wenige Tage vor<br />
am untern Bug, Fürst Schwarzenberg mit ob Brücken vorhanden waren oder nicht, dem Beresinaübergang), hat der den Brückendem<br />
österreichischen Hilfskorps. In der Mitte wussten wir nicht. Mit einem stumpfen Stoi- train der Armee befehligende General Eble<br />
das Hauptheer unter dem persönlichen Be- zismus bewaffnet, dachten wir nur daran, und der Befehlshaber des Pionierkorps noch<br />
fehl des Kaisers und seiner besten Mar- womöglich zu essen und uns an einem Feuer genügend intakte Mannschaften und verwendbares<br />
Material zum Brückenbau schalle. Am 26. Juni zieht der französische zu wärmen. In dieser Gemütsstimmung ka-<br />
zur<br />
Kaiser in Wilna ein. Mit ungeheurem Jubel men wir auf den Anhöhen an, von welchen Verfügung. Während bei Borisow scheinbar<br />
empfängt das polnische Volk seinen Befreier, man beide Ufer sehen konnte, und gewahr- an einer neuen Beresinabrüeke gebaut wird,<br />
Der Reichstag spricht am selben Tage in ten, dass man beschäftigt war, über densel- um dem Feind einen Uebergang an dieser<br />
Ein prächtiges, sechsfarbiges Kunstblatt, das erste<br />
vom General begutachtete und zur Reproduktion<br />
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Armee zeigt, im Format 40x23cm in 12-Farbendruck<br />
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Arbeit bis an die Achsel im Wasser stehend<br />
verrichten, in diesem eiskalten Wasser, das<br />
die Glieder erstarren lässt Und drei Tage<br />
dauert dieses teuflische Werk, da die Brücken<br />
immer wieder einstürzen...<br />
Das von Marschall Oudinot befehligte 2.<br />
Armeekopps geht zuerst über die Brücke.<br />
Napoleon, der die Ufer der Beresina seit dem<br />
Morgen nicht verlassen hat, sieht die Regimenter<br />
in Ordnung an sich vorbeiziehen. Gegen<br />
Abend greifen die Russen erneut an,<br />
Marschall Oudinot schlägt sie. Die Brückenposition<br />
ist unerschütterlich.<br />
Gegen 4 Uhr ist die zweite Brücke, für die<br />
Wagen bestimmt, fertig geworden. Gleich<br />
darauf überschreiten sie : die Artillerie des<br />
2. Korps, die Kaisergarde mit Napoleon<br />
selbst, der grosse Park, die Artillerie der andern<br />
Korps und die Wagen der Armee. Um<br />
8 Uhr brechen drei Böcke der Brücke zusammen,<br />
um 2 Uhr morgens (27. November)<br />
wiederum 3 Böcke an der tiefsten Stelle des<br />
Flusses. Mit Mühe gelingt es, die erschöpften<br />
Pioniere aus ihren Biwaks erneut zur Arbeit<br />
im eiskalten Wasser heranzuschlepipen.<br />
Von diesen Tapfern sehen nur wenige Frankreich<br />
wieder. Zu Tode erschöpft vermögen<br />
sie der Armee nicht mehr zu folgen und fallen<br />
in die Hände des Feindes.<br />
Bis zum Abend des 27. November geht der<br />
Uebergang halbwegs geordnet vor sich. In<br />
der Nacht vom 27. auf den 28. aber drängen<br />
die flüchtigen Soldaten, mit Wagen und Pferden<br />
ungestüm auf die Brücken. Vergebens<br />
versuchen General Eble und andere Offiziere<br />
bei den zuchtlosen Truppen die Ordnung<br />
wieder herzustellen. Am Morgen des<br />
28. erreicht die Unordnung unmögliche Ausmasse.<br />
Kolonnen von Wagen stehen vor der<br />
Brücke. Man streitet sich um den Uebergang,<br />
der zeitweise vollkommen stockt. Inzwischen<br />
greifen die Russen, die bei Borisow die Beresina<br />
überschritten haben, auf beiden Seiten<br />
des Flusses an. Die Brücken werden unter<br />
Artilleriefeuer genommen. Eine Panik entsteht,<br />
bei der sich die Menschen gegenseitig<br />
Warschau die Wiederherstellung des König- ben zwei Brücken zu schlagen. Der Tag war Stelle vorzutäuschen, begeben sich die Pioreichs<br />
Polen aus. Der Feldzug beginnt unter schon vorgerückt, das Wetter trübe, aber die niere und Brückenbaumannschaften unter zerdrücken. < Die mitten in die dicht gedrängte<br />
Masse von Leuten und Pferden fal-<br />
günstigen Auspizien.<br />
Kälte hatte nachgelassen ... Unserem Häuf- Führung des Generals Eble nach dem sieben<br />
Aber schon die ersten Kämpfe zeigen lein gelang es, in eine auf der Höhe gelegene Stunden oberhalb von Borisow gelegenen lenden Kugeln >, heisst es in dem Bericht<br />
Schwierigkeiten eigener Art. Die Russen und halb abgetragene Scheune einzudringen. Dorfe Weselowo. Dort beginnt man am 25. eines Augenzeugen, « richteten hier unendliche<br />
Verheerungen an. Die Bewegung dieser<br />
kämpfen « nach Parther Art ». Sie weichen Hier brachten wir eine höchst unruhige Nacht November um 5 Uhr nachmittags mit den<br />
jeder Schlacht aus, fügen dem Heer jedoch zu... So weit das Auge reichen konnte, Vorbereitungen zum Bau zweier Brücken. sich nach dem Ufer zu begebenden Masse<br />
durch unausgesetzte Angriffe grossen Schaden war der Boden mit einer Unzahl Kanonen, Dazu muss man Häuser abreissen, um die rief grosses Unheil hervor. Offiziere und<br />
zu. Nach dem schwer erkauften Sieg vom Munitionswagen und Fuhrwerken aller Art nötigen Balken zu bekommen, Nägel, Klam- Soldaten wurden erdrückt oder unter den<br />
17. August findet Napoleon die Stadt Smo- bedeckt, um welche Feuer angezündet wa- mern und Haken schmieden — die ganze Füssen der Menschen und Pferde zermalmt.<br />
lensk, die ein wichtiger Etappenstützpunkt ren, an die sich eine bunte Menge drängte. Nacht geht damit hin.<br />
Viele kamen in der Beresina um, in die sie<br />
hätte werden sollen, vollkommen verbrannt Denn unter dieser Masse von Kriegern aller Am 26. November, morgens 8 Uhr gibt Navor.<br />
Der Zar ernennt einen « echten > Rus- Grade und Waffengattungen war nur selten poleon Befehl, die beiden Brücken zu schla-<br />
durch Schwimmen oder erreichten die Brük-<br />
gestossen worden waren, andere retteten sich<br />
sen, den General Kutusow zum Oberbefehls- ein Anzug zu erblicken, der einer vollkom- gen. Um 1 Uhr mittags ist die erste Brücke ken, an denen sie an den Böcken in die Höhe<br />
haber. Der Krieg wird nun schonungslos ge- menen Uniform glich. Diejenigen, die glück- fertig, die lediglich für Infanterie und Kavaführt.<br />
lieh genug waren, eine Pelzbekleidung zu be- lerie bestimmt ist, denn man hat als Boden- den Fluss gestossen und blieb zwischen den<br />
kletterten. Auch eine Menge Pferde wurde in<br />
belag nur dünne morsche Bretter zur Verfügung.<br />
Mit welcher Aufopferung arbeiten Wagen und Pferde Hessen ihre Fuhrwerke<br />
Eisschollen festgeklemmt. Die Führer der<br />
diese Soldaten, die durch die Entbehrungen im Stich, und die Verwirrung kannte keine<br />
des Rückzugs schon erschöpft sind! Trotz des Grenzen. Die ohne Leitung herumirrenden<br />
Eises, das der Fluss führt, müssen sie ihre Tiere rotteten sich zusammen und bildeten<br />
dicht aneinandergedrängt eine fast undurchdringliche<br />
Masse.<br />
Aber auch Kutusow vermag Moskau nicht sitzen, hatten sich darin eingehüllt, gleichzu<br />
retten. Vor der Stadt, bei Borodino an wohl ob es Männer- oder Weiberpelze wader<br />
Moskwa (7. September), liefert er eine ren. Riesenhafte Grenadiere und bärtige Kü-<br />
Schlacht, die von den Franzosen gewonnen rassiere waren in rosafarbene, seidene<br />
wird. Aber es ist ein schwer erkaufter Sieg, Frauentoiletten eingewickelt, die von Rauch<br />
der beinahe die Wirkung einer Niederlage<br />
hat. Geordnet ziehen sich die Russen hinter<br />
Moskau zurück.<br />
Und nun geschieht das Furchtbare. Einen<br />
Tag nach dem Einzug der sieggewohnten<br />
französischen Armee brennt das heilige Moskau.<br />
Die Winterquartiere der Grossen Armee<br />
zerfallen in Asche. In unverständlicher<br />
Verblendung bleibt Napoleon noch volle 34<br />
Tage in der verbrannten Stadt — er hofft<br />
auf die Kapitulation des Zaren. Dann gibt er<br />
Befehl zum Rückzug.<br />
Dieser erfolgt über das Schlachtfeld von<br />
Borodino nach Smolensk. Die Grosse Armee<br />
marschiert den Weg zurück, den sie ge-<br />
JUoMeme des £a(t&fes<br />
Schluss von Seite III<br />
- 1812<br />
Unsere<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 24. OKTOBER <strong>1939</strong> - N° 79<br />
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Von dem Rest des Heeres befinden sich<br />
nur noch die beiden Divisionen Partouneaux<br />
und Girard und zwei Brigaden leichter Reiterei<br />
auf dem linken Ufer. Ueber sie fällt das<br />
russische Korps Wittgenstein her und zwingt (<br />
sie trotz lebhaften Widerstandes zur Kapitu- ,<br />
lation, während General Tschitschagoff mit 1<br />
26.000 Mann die auf 9000 Mann reduzierten<br />
Korps der Marschälle Ney und Oudinot angreift.<br />
Gegen 5 Uhr wird das feindliche Feuer an<br />
den Brücken schwächer, aber der Uebergang<br />
gestaltet sich nichtsdestoweniger immer<br />
schwieriger. Unter der Leitung des Generals<br />
Eble versuchen 150 Pioniere, durch die<br />
Menge der Menschen- und Pferdeleichen eine<br />
Gasse zu bahnen. Die auf dem Wege liegen<br />
gelassenen Wagen werden in die Beresina<br />
geworfen, die Pferde über die Brücke gejagt.<br />
Am Abend des 28. November geht Marschall<br />
Victor über die eine Brücke zurück.<br />
Als am Morgen des 29. General Eble befehlsgemäss<br />
die Brücken anzünden will, um dem<br />
Feind den Uebergang unmöglich zu machen,<br />
da ereignet sich auf dem linken Ufer ein erschütternder<br />
Auftritt: Männer, Weiber, Kinder<br />
brechen in ein verzweifeltes Wehgeschrei<br />
aus. Mehrere versuchen, trotzdem noch über<br />
die Brücke zu gelangen. Sie kommen in den<br />
Flammen um. Andere wagen sich auf das Eis<br />
des Flusses, das zerbricht — sie ertrinken in<br />
den kalten Fluten. Dann kommen die Kosaken.<br />
An der Verteidigung der Brücke, besonders<br />
der letzten blutigsten Phase, haben di--<br />
Fremdtruppen grossen Anteil. Von den zwe'J<br />
Divisionen Marschall Victors ist die eine polnisch,<br />
die andere deutsch, seine Kavallerie<br />
ganz deutsch. Von den vier Divisionen des<br />
Marschalls Oudinot besteht eine aus Polen,<br />
eine andere aus Schweizern und Kroaten.<br />
Am 3. Dezember verkündet Napoleon in<br />
seinem berühmten 29. Bulletin den Untergang<br />
der Grossen Armee. Europa erfährt<br />
gleichzeitig, dass die Gesundheit des Kaisers<br />
« nie besser gewesen ist».
N°79 AUIUMÜB1L-REVUE<br />
Modebericht<br />
(Schinsa von Seife II)<br />
Und die Hüte! Zylinderhüte sind die Parole.<br />
Gerade dieser Genre passt vorzüglich zur<br />
neuen Tenue des Winters. Er ist meist klein,<br />
aber originell und sitzt kokett und gediegen<br />
auf dem Lockenköpfchen jeder schönen Frau.<br />
Auch ganz hohe Formen mit Straussfedern<br />
verziert sind neu lanciert worden. Pelzgarnituren<br />
werden zu Mantel und Kostüm passend<br />
getragen.<br />
Die Details sind unerhört wichtig. Viel, viel<br />
Gold als Clips, Knöpfe, Gürtel, Anhänger und<br />
Ketten, neue antike Medaillons in alten Formen,<br />
all dies gibt dem einfachsten Kleidchen<br />
die feinste und wertvollste Note.<br />
Aus aller Weit<br />
Die Damen Brohan.<br />
Die Schauspielerinnen Augustine und Madeleine<br />
Biohan sind jedem kunstbeflissenen Franzosen<br />
wohlbekannt. Sie waren nicht nur hervorragende<br />
Bühnenkünstlerinnen, sondern erfreuten<br />
ihre Zeitgenossen auch durch ihre Schlagfertigkeit<br />
und ihren Mutterwitz. Hier sind einige der ungezählten<br />
Anekdoten, die von den beiden Brohans erzählt<br />
wurden:<br />
Augustine sass mit Dumas Fils in der Loge.<br />
Dumas rauchte eine übelriechende Zigarre. «Sie<br />
rauchen zuviel», sagte Augustine.<br />
«Mein Vater ist sechzig», entgegnete Dumas,<br />
«und raucht wie ein Schlot».<br />
«Wenn er nicht geraucht hätte», meinte Augustine,<br />
«wäre er zweifellos schon mindestens siebzig!»<br />
Man zeigte ihr einen berühmten Arzt: «Ein<br />
fabelhafter Mann! Und wenn Sie wüssten, wie leicht<br />
er dabei das Leben nimmt!»<br />
«Ja», erwiderte Augustine: «das Leben der anderen.»<br />
Augusune war schrecklich liederlich im Geldausgeben.<br />
Ihr Mann drängte darauf, sie sollte doch<br />
ihre Ausgaben regelmässig aufschreiben. Augustine<br />
gab nach und tat ihm den Gefallen. Am Ende der<br />
Woche fragte er nach der Buchführung. Und bekam<br />
den folgenden Zettel vorgelegt:<br />
Almosen für emen Bettler<br />
Futter für meinen Vogel.<br />
Diverses . . . . . . . .<br />
5.— Fr.<br />
—.10 Fr.<br />
1000.— Fr.<br />
Als Madeleine Brohan sehr alt geworden war,<br />
besuchte sie einer ihrer guten Freunde, der Oberst<br />
Tyl. Er kam atemlos und total erschöpft im vierten<br />
Stock bei ihr an.<br />
«Vier Etagen - das ist verflucht hoch!» stöhnte er.<br />
«Was wollen Sie, lieber Freund», seufzte Madeleine.<br />
«Das ist das einzige Mittel, das mir geblieben<br />
ist, um die Herzen der Männer höher schlagen zu<br />
lassen ...»<br />
Anspruchsvoll. Lord Albemarle hatte die schöne<br />
Lolotte Gaucher zur Geliebten. Er war sehr freigebig,<br />
doch sie war noch anspruchsvoller. Als sie<br />
einmal den nächtlichen Sternenhimmel bewunderte,<br />
sagte der Lord: «Schau nicht so lange nach oben,<br />
meine Liebe, ich kann ihn dir leider nicht schenken!»<br />
Erhältlich in allen Apotheken<br />
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Es soll der Sänger mit dem. König gehen...<br />
Dem ersten Beethoven-Konzert der Londoner<br />
Musikfestspiele, das unter Arturo Toscaninis Stabführung<br />
stattfand, wohnten das englische Königspaar<br />
sowie die Königin-Mutter bei. In der grossen<br />
Pause empfing der König eine Reihe von Künstlern<br />
in seiner Loge und Hess auch bei Toscanini anfragen,<br />
ob er gern empfangen sein würde. Der Meister<br />
liess jedoch mitteilen, er bitte, von dieser Ehrung<br />
absehen zu dürfen, da er befürchte, die Vorstellung<br />
vor dem Königspaar inmitten des Konzerts könne<br />
die gleichmässige Beschaffenheit seiner Leistung<br />
stören.<br />
Ein geistvoller Witz von Henri Bergson.<br />
Man erörterte ernste Probleme, namentlich über<br />
den Positivismus, in Gegenwart des französischen<br />
Philosophen Henri Bergson.<br />
— Es ist immer möglich die Wirkung der Ursache<br />
folgen zu sehen, sagte einer der Anwesenden.<br />
— Vollkommen richtig, betonte der berühmte<br />
Akademiker. Zum Beispiel: wenn der Arzt dem<br />
Leichenwagen seines Kranken folgt. R. B.<br />
«Da capo» im Film.<br />
Zum ersten Mal in der Geschichte des Films hat<br />
ein amerikanischer Filmproduzent auf eventuelle<br />
«Da capo»-Wünsche des Publikums Rücksicht genommen<br />
- allerdings, wie sich herausstellte, nicht<br />
in der geeigneten Weise. Bei der Uraufführung des<br />
Films «Der Mikado» in einem New Yorker Grosskino<br />
wurde dem Publikum mitgeteilt, dass besonders<br />
gut gefallende Lieder auf Wunsch wiederholt werden<br />
würden. Zuerst klappte auch alles nach Wunsch:<br />
eine Reihe von Szenen erzielte gewaltigen Applaus,<br />
darauf erschien auf der Leinwand in riesigen Buchstaben<br />
das Wort «Encore» (im Englischen verwendet<br />
man an Stelle des italienischen «Da capo» das französische<br />
«Encore») und die betreffende Szene wurde<br />
ein zweites Mal gespielt und gesungen.' Aber bei<br />
einigen späteren Szenen, bei denen der Beifall nicht<br />
geringer war, gab es keine Wiederholung, während<br />
andere, die kaum Applaus erzielt hatten, eines<br />
«Encore» gewürdigt wurden. Die Zuschauer merkten<br />
bald, dass die Wiederholungen schon von vornherein<br />
vorgesehen waren, dass aber hinsichtlich<br />
des Beifalls gründlich daneben getippt worden war.<br />
Die ungewollte Folge war, dass das Publikum sich<br />
betrogen fühlte und verstimmt die Vorstellung verliess.<br />
Es ist anzunehmen, dass es bei diesem ersten<br />
Versuch, das Kino mit dem «Da capo» zu beglücken,<br />
sein Bewenden haben wird.<br />
Das Wichtigste.<br />
Oskar Wilde, der englische Schriftsteller, hatte<br />
einen Schulfreund, der sich sein Leben lang in den<br />
ärmlichsten Verhältnissen befunden hatte. Nach<br />
vielen Jahren, während deren sich die beiden nicht<br />
gesehen hatten, bekam Wilde plötzlich den Besuch<br />
jenes Mannes. Zu seinem Erstaunen sah er sich<br />
einem eleganten Herrn gegenüber, der zudem noch<br />
in einer eigenen Kalesche vorgefahren kam. Er erklärte<br />
diesen Reichtum mit einer grossen Erbschaft,<br />
und nach einer kleinen Weile rückte er mit einem"<br />
Anliegen heraus: «Sie wissen das doch sicher,<br />
Herr Wilde, welches ist der beste Weg, Eingang<br />
in die grosse Gesellschaft zu finden?»<br />
«Eine ganze Kleinigkeit, mein Lieber!» lächelte<br />
Wilde. «Lernen Sie nur, mit geschlossenem Munde<br />
zu gähnen!»<br />
Theater. Lessing wurde einmal in einer Gesellschaft<br />
gefragt, was eigentlich der Unterschied zwischen<br />
Lustspiel, Schauspiel und Trauerspiel sei.<br />
Der Dichter antwortete: «Daß Sie das nicht wissen,<br />
ist für mich ein Lustspiel, für andere ein Schauspiel<br />
und für Sie ein Trauerspiel.»<br />
Schweigen. Kurt Goetz unterhielt sich mit einer<br />
Amerikanerin über das Sektenwesen in Amerika.<br />
«Das Neueste», erzählt die Amerikanerin, «ist die<br />
Sekte des Schweigens. Nur für Frauen. Wir sollen<br />
dort das Schweigen lernen.» «Wunderbar», meint<br />
Kurt Goetz: «da haben die amerikanischen Fraueu<br />
wieder auf Monate Gesprächsstoff!»<br />
Nach dem 30. Geburtstag haben Witwen und<br />
geschiedene Frauen mehr Chancen als junge<br />
Mädchen.<br />
Nach einer Statistik der Metropolitan-Lebensyersicherungs-Gesellschaft<br />
haben — in Amerika<br />
jedenfalls — bis zum Alter von 30 Jahren junge<br />
Mädchen die besten Heiratsaussichten. In diesem<br />
Zeitpunkt aber wendet sich das Blättchen, und<br />
jetzt sind solche Frauen, die schon einmal (oder<br />
öfters) verheiratet waren, die Ueberlegenen.<br />
Recht interessant Ist auch die Altersgruppierung:<br />
bei Frauen zwischen 20 und 24 Jahren ist<br />
das Durchschnittsalter des Ehegatten im Augenblick<br />
der Heirat, wenn die Braut ein junges Mädchen<br />
ist, 25,6 Jahre, wenn sie dagegen schon verheiratet<br />
war, 26,6 Jahre. Bei Frauen zwischen 40<br />
und 44 Jahren aber ist der Bräutigam unverheirateter<br />
Mädchen im Durchschnitt 42,7 Jahre alt,<br />
während früher verheiratet gewesene Frauen Männer<br />
im Durchschnittsalter von 41,4 Jahren bekommen.<br />
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Kreis-Kreuzworträtsel<br />
Einsendetermin: 1. November <strong>1939</strong>.<br />
Auflösung des punktierten Wortkastens.<br />
Die Buchstaben der punktierten Felder ergeben:<br />
Durch Schaden wird man klug.<br />
Die Anfangsbuchstaben ergeben:<br />
Willys Knlght.<br />
Die Wörter ergeben:<br />
1. Weida.<br />
2. Iburg.<br />
3. Luchs.<br />
4. Lauch.<br />
8. Yetad.<br />
6. Seine.<br />
7. Kadow.<br />
8. Niger.<br />
9. Idiom.<br />
10. Gabun.<br />
11. Hekla.<br />
12. Tugan.<br />
Auflösung der<br />
Denkaufgabe vom Tunnel.<br />
Lösung: Um die 6 Wagen zu passieren braucht<br />
der Reisende 180 s. Während dieser Zeit bewegt sich<br />
der Zug um 180 . 23 = 4S00 m vorwärts. Der Reisende<br />
selbst hat sich gegenüber dem Zug um 180 m<br />
vorwärts bewegt. Somit ist der Tunnel 4680 m lang.<br />
cHaben Sie und Ihre Frau jemals Meinungs-<br />
Terschiedenheiten gehabt?»<br />
«Ja — aber meine Frau hat es nicht gemerkt!»<br />
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Anfragen unter Chiffre<br />
20213 an die j<br />
Automobil-Revue, Bern.<br />
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