E_1940_Zeitung_Nr.006
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den Raum über dem Stöesel ein. Sobald eich der<br />
Stempel! aufwärts bewegt und seine Oberkante die<br />
Eintrittsbohrung verschließst, beginnt die Förderung<br />
des Brennstoffs durch die beiden Rückschlagventile<br />
(9) und die Brennstoffleitung (1) zur Einepritzdüse.<br />
Im Momeat, wo die schraubenförmige<br />
Nut am obern Stempelende die Ueberlauföffnung<br />
(2) freilegt, hört die Einspritzung auf, weil damit<br />
die Verbindung zwischen Pumpendruckraum und<br />
Brennstoffzuleitung zur Pumpe hergestellt wird. Je<br />
nach der Verdrehung des Stempels ist die Förderung,<br />
ungeachtet des stets gleichbleibenden Stempelhubs,<br />
etwas früher oder später beendet und damit<br />
sinkt oder steigt auch die eingespritzte Benzinmenge.<br />
Die Verdrehung der Pumpenstempel besorgt in<br />
jedem Pumpenblock eine im Schnitt kreisrunde<br />
Zahnstange (7), die auf ein hülsenartiges Zahnrad<br />
einwirkt, das seinerseits durch Vermittlung einer<br />
Mitnehmerhülse dem am Ende mit einem Finger<br />
versehenen Stössel seine Bewegungen mitteilt.<br />
Zum Aufnehmen des Totgangs zwischen Zahnrad<br />
und Zahnstange dient eine zweite, federbelastete<br />
Zahnstange (4). auf der Oberseite des Stempels.<br />
In Eig. 3 sind diese Regelorgane und al'lee. was<br />
Fig. 2. Schnitt durch die<br />
linke Hälfte der Einspritzpumpe.<br />
1 = Brennstoffleitung<br />
zur Düse. 2 =<br />
Ueberlauföffnung. 3 =<br />
Klauenkupplung zwischen<br />
hülsenförmigem Zahnrad<br />
und Mitnehmerhülse. 4 =<br />
federbelastete Zahnstange<br />
zur Verhinderung eines<br />
Totgangs bei den Regelorganen..<br />
5 = Pumpen-<br />
Nockenwelle. 6 = durch<br />
Gemischregulator betätigtes<br />
Zahnsegment. 7 = Regelzahnstange.<br />
8 = Ansaugöffnung.<br />
9 ;= Rückschlagventile.<br />
(Aus «Motor-Cycle».)<br />
dazu gehört, schematisch dargestellt. Ihre Koiripexität<br />
rührt daher, da»se die eingespritzte Brennstoffmenge<br />
unter allen Betriebeverhältniasen automatisch<br />
in ein bestimmtes Verhältnis zum zugesaugten<br />
Luftquantutn gebracht werden muss. Die<br />
Lösung dieser Aufgabe wird noch durch die Bauart<br />
des Höhenflug-Kompressors erschwert, der vom<br />
Motor aus über ein Zweigang-Schaltgetriebe mit<br />
Kuppiung angetrieben wird, wodurch sich der<br />
Druck im Einlaßstutzen des Motors in weiten Grenzen<br />
verändert.<br />
Die Betätigung der Regel-Zahnstangen geschieht<br />
durch einen Servomotor (G). dessen Welle über<br />
Fig. 3. Schematische<br />
Darstellung der<br />
sämtlichen Regelorgane.<br />
A = Zahnstangen,<br />
welche die<br />
Verdrehung der<br />
Pumpenstempel bewirken<br />
B = federbelastete<br />
Zahnstangen<br />
zum Aufnehmen<br />
des Totgangs.<br />
G = Stempel der<br />
Einspritzpumpe. D<br />
= Mikrometer-Einstellschrauiben<br />
zur<br />
Regulierung der<br />
Einspritzmenge in<br />
jedem einzelnen<br />
Pumpen-Element. E = an den Einlaßstutzen angeschlossene Blechkapsel. F = Ventil des Servomotors.<br />
G = Servomotor. H = Vorrichtung zur Einstellung der Bewegungen der Zahnstangen. I = Diagramm<br />
über die Arbeitsweise des Ventils im Servomotor sowie diesen selbst. K = Bewegungsrichtung des<br />
Plattenkolbens zur Anreicherung des Gemischs. L = Bewegungsrichtung des Pdattenkolbens zur Magerung<br />
des Gemischs.<br />
(Aus «Motor-Cycle».)<br />
Zahnsegmente und eine querliegende Zahnstange<br />
auf die beiden, durch die Pumpenkörper geführten<br />
Zahnstangen (A) einwirken, welche die Pumpenstempel<br />
verdrehen. Der Servomotor wird durch<br />
Drucköl betätigt, das ihm von einer besonderen,<br />
an das Schmiersystem angeschlossenen Zahnradpumpe<br />
zufliegst. Eine durch. Rohrleitungen mit<br />
dem Einlaßsiutzen des Motors verbundene Blechkapsel<br />
(E). die eich unter der Wirkung des dort<br />
herrschenden Drucks mehr oder weniger dehnt, besorgt<br />
die Steuerung des Servomotors im Einklang<br />
mit den gerade vorliegenden Betrieibsverhältnissen.<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 6. FEBRUAR <strong>1940</strong> — N° 6<br />
Abschließend . noch einige wichtige Bau- und<br />
Leistungsdaten des Motors, deren Ermittlung dadurch<br />
möglich wurde, dass von den beiden Antriebsaggregaten<br />
des erwähnten Heinkel-Bombers eines<br />
noch sehr gut im Stande war und daher auf dem<br />
Prüfstand Probeläufen unterworfen werden konnte.<br />
Der Hubraum des Motors beträgt 35 Liter und<br />
seine Zylinderdimensionen lauten öOXlßö mm.<br />
Seine Zylinderblöcke bilden miteinander einen Winkel<br />
von 60° Die Leistung beläuft sich bei 2300 U/Min,<br />
in 4200 m Höhe auf 1050 PS. Hiezu ist noch zu<br />
bemerken, dass der Brennstpfftank mit klopffestem<br />
Benzin der Oktanzahl 87.gefüllt war, was Schlüsse<br />
auf das Verdichtungeverhältnis zulässt, über das<br />
keine Angaben vorliegen. Das Gewicht des Motors<br />
beträgt 690 kg.<br />
Die Vorteile des neuen Motorsystems liegen teils<br />
in der sehr genauen Verteilung des Brennstoffs<br />
auf die einzelnen Zylinder, teils im Wegfall von<br />
Eisbildung im Saugrohr, wie man sie wegen der<br />
Kühlwirkung des verdampfenden Benzins in Vergasermotoren<br />
kennt. Ausserdem dürfte sich, dank<br />
der Einspritzung des Brennstoffs in die Zylinder,<br />
auch die Brandgefahr vermindern, da Rückschläge<br />
der Verbrennungsflamme in den Einlaßstutzen<br />
keine Gefahren mehr in sich bergen. -b-<br />
Tedtnische Notizen<br />
Ein Kaltlot Tür Zylinderrisse<br />
Die kalte Jahreszeit bringt wieder viele Fälle<br />
von Frostrissen in Automobilzylindern mit sich. Es<br />
dürfte daher unsere Leser interessieren zu erfahren,<br />
dase nunmehr solche Frostrisse ohne vollständiges<br />
Ausbauen und Vorwärmen im Ofen — was<br />
ja immer das gefährliche Verziehen zur Folge<br />
hatte — gelötet werden können.<br />
Durch die Erfindung eines Lausanner Fachwerks<br />
auf dem Gebiete der Schweisstechnik ist es<br />
nunmehr möglich geworden, Risse, Sprünge. Lun-<br />
Nach dem Castolin-Verfahren reparierter Zylmderblock.<br />
Es ist eibenso einfach anzuwenden wie die<br />
elektrische Lichtbogenschweisisung.<br />
ker usw. schon bei 200° C dauejhaft zuzulöten.<br />
Dieses Verfahren bringt den grossen Vorteil mit<br />
sich, dass es bei dieser Temperatur kein Verziehen<br />
gibt und dass somit die bekannten hohen Kosten<br />
des Neuschleifens des Zylinders erspart werden!<br />
Die Vornahme der Reparatur ist einfach:<br />
Entlang den Rissen und Sprüngen wird mittelst<br />
des Meisseis oder der SchmirgeLscheibe eine V-förmige<br />
Nut in die Metallwand geschnitten. Dann erwärmt<br />
man den Zylinder mit Hilfe einer Lötlampe<br />
oder eines Schweissbrenners gleichmäösig<br />
und leicht bis auf ca. 200° C. Das Castolin-Kaltlot<br />
Nr. 5 bindet nun, dank des Spezial-Bindemittels<br />
Castobor Nr. 15. sofort und sehr leicht. Das Ausfüllen<br />
geht rasch vor sich, ohne jegliches Risiko<br />
für den Zylinder selbst. Die Lötstellen sind dicht,<br />
porenfrei, leicht bearbeitbar und besitzen eine bedeutende<br />
Druckfestigkeit.<br />
Im Laufe des letzten Winters wurden mehrere<br />
hundert Zylinder nach diesem Verfahren ausgebessert.<br />
Es erweist sich auch darum ak besonders<br />
vorteilhaft, weil jeder Mechaniker diese Reparaturen<br />
selbst — ohne besondere Werkzeuge — nur<br />
mit Hilfe einer gewöhnlichen Lötlampe oder eines<br />
Schwei&sbrenners vornehmen kann.<br />
Daneben sind weiteren Gastolin-Legierungen<br />
für andere Spezialarbeiten, wie das Zuschweissen<br />
von Bruchste'len an Gussteilen (wo grosise Festigkeit<br />
gefordert wird), das Auftragen von Zähnen<br />
an Anlasserkränzen, Reparieren von Aluminiumkörpern,<br />
Vergasern, Türfallen usw erhältlich. Jeder<br />
Mechaniker kann damit auch ohne besondere<br />
Kenntnisse erstklassige Resultate erzielen. In der<br />
heutigen Zeit, wo die Anschaffung von Ersatzteilen<br />
ständig erschwert wird, sind diese Spezial-<br />
Legierungen besonders vorteilhaft.<br />
Eine amerikanische Firma bringe pulverisierten<br />
Kunstgummi in den Handel, der mit<br />
einer Spritzpistole als Korrosionsschutz auf<br />
Metallflächen aufgetragen werden kann, wo<br />
er sich zu einer zusammenhängenden<br />
Schicht verdichtet. Die Spritzpistole enthält<br />
eine Gasflamme, welche den durch Pressluft<br />
fortgeschleuderten Gummi schmilzt.<br />
Das Verfahren erinnert an eine frühe Entwicklungsstufe<br />
der Schoopschen Metallspritzpistole,<br />
die mit pulverisiertem Metall<br />
arbeitete.<br />
Dass in England während der Verdunkelung<br />
öfter dadurch Verkehrsunfälle entstehen,<br />
dass Fussgänger direkt hinter einem<br />
Lastwagen die Strasse überqueren wollen<br />
und dabei von dem unbeleuchteten, in der<br />
Dunkelheit nicht erkennbaren Anhänger erfasst<br />
werden. In einer führenden Fachzeitschrift<br />
wird deshalb die Forderung erhoben,<br />
die Anhänger bei Verdunkelung ebenfalls<br />
mit kleinen Lampen auszurüsten.<br />
Dass in Nottingham gegen Fliegersicht<br />
abgeschirmte Lampen bei Fussgängerpassagen<br />
in die Trottoirränder eingelassen<br />
wurden. Sie beleuchten die Beine der Passanten,<br />
die dadurch von den Fahrzeuglenkern<br />
leichter erkannt werden.<br />
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