E_1940_Zeitung_Nr.005
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BERN, Dienstag, 30. Januar <strong>1940</strong><br />
Nummer 20 Cts.<br />
36. Jahrgang *— No 5<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
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hucratenseblu» 4 Tage vor Erscheinen der Nummer<br />
Es harzt mit der Steuerermässigung<br />
Wo bleibt das Verständnis für das Landesinteresse ?<br />
Als es sich beim Uebergang zur definitiven<br />
Benzinrationierung darum handelte, die<br />
etwas über 60.000 Fragebogen schweizerischer<br />
Personenwagenbesitzer zu verarbeiten,<br />
um daraus das Gebäude zu zimmern, innerhalb<br />
dessen einem jeden von ihnen sein genau<br />
bestimmter Platz in einer der Dringlichkeits-<br />
und Qiiantitätskategorien zugewiesen<br />
wurde, da zeitigte diese Sichtung, gewissermassen<br />
als Nebenprodukt — als höchst wertvolles<br />
allerdings — das Ergebnis, dass rund<br />
83 % dieser Fahrzeuge im Dienst der Wirtschaft<br />
und der Berufsausübung stehen. Damit<br />
ist das Märchen vom. « Luxusgegenstand<br />
Automobil» mit einer Deutlichkeit ad absurdum<br />
geführt, die unsere Gegner eines<br />
ihrer wichtigsten, bei jeder passenden und<br />
unpassenden Gelegenheit ausgespielten<br />
Trümpfe beraubt. Die einwandfrei ermittelte<br />
und belegte Tatsache aber, wonach<br />
mehr als vier Fünftel unseres Personenwagenbestandes<br />
als unentbehrlich für die<br />
Kriegswirtschaft, die Landesverteidigung<br />
und die Sicherung geschäftlicher Existenzen<br />
taxiert werden müssen,<br />
erheischt "gerade angesichts der Situation,<br />
welche die Treibstoffrationierung für das<br />
schweizerische Automobilwesen heraufbeschworen<br />
hat, Berücksichtigung in erster<br />
Linie nach der Richtung einer steuerlichen<br />
Entlastung hin.<br />
Denn allerdings müsste sich eine Fis'kalpolitik,<br />
die einem Arbeitsinstrument und einem<br />
Erzeuger wirtschaftlicher Werte gegenüber,<br />
wie sie das Automobil verkörpert, die heute<br />
mehr denn je gebotene Vernunft vermissen<br />
lässt, nicht nur finanziell als Schlag ins<br />
Wasser entpuppen, sondern auch am ganzen<br />
Körper der Wirtschaft irreparablen Schaden<br />
anrichten. Gross ist nämlich die Versuchung<br />
für den Fahrzeughalter, auf die Verteuerung<br />
der Kilometerkosten mit einer Ausserbetriebsetzung,<br />
zu antworten, was im Eindeffekt auf<br />
eine Beeinträchtigung der Interessen der allgemeinen<br />
Wirtschaft wie auf eine Schwächung<br />
unserer militärischen Bereitschaft hinausläuft.<br />
Ob wir uns das leisten können? Die<br />
Frage stellen, heisst sie auch verneinen. Kein<br />
Mittel darf deshalb unversucht bleiben, um<br />
die Fahrzeuge im Verkehr zu halten, selbst<br />
wenn ihnen nicht mehr die volle, unter normalen<br />
Verhältnissen benötigte Benzinmenge<br />
zugestanden werden kann.<br />
F E U I L L E T O N<br />
Ein Mann entlaufen!<br />
Roman von Vera Bern.<br />
6. Fortsetzung<br />
Anderthalb Monate, die er ihr — Wanda<br />
•— raubt! Nein, sie weiss keine andere Erklärung<br />
... sie weiss, dass nur Liebe einen um<br />
allen Sinn und Verstand bringen kann. So<br />
wie die Liebe zu ihrem Mann sie um Sinn<br />
und Verstand bringt, dass sie die Nebenbuhlerin,<br />
die da irgenwo in der Ferne auf ihn<br />
wartet, glatt niederschiessen könnte, oder<br />
ihr Vitriol ins Gesicht schütten ! Sie versteht<br />
plötzlich alle Leidenschaftsdramen der letzten<br />
Jahre, begreift alles, was in ihrer Liebe<br />
gedemütigte Frauen im Taumel sinnloser<br />
Eifersucht begehen. Und darum begreift sie<br />
auch, dass — wenn ihr Mann jene Frau so<br />
liebt, mit aller Inbrunst und Aufgabe seiner<br />
selbst, so wie sie ihren Mann liebt — ihn<br />
nichts, nichts an ihrer Seite zurückhalten<br />
kann !<br />
Sie wankt auf die Terrasse zurück. Erfasst<br />
mit einem Blick, dass etwas Fremdes zwischen<br />
Vater und Sohn getreten ist, hört die<br />
Stimme des Vierundzwanzigjährigen:<br />
Jedes Auto und Motorrad, das zirkuliert,<br />
wenn auch nur in beschränktem Umfang,<br />
bedeutet ein Plus, einen Gewinn für«<br />
Wirtschaft und Armee.<br />
Die Sorge um die Unversehrtheit dieser beiden<br />
tragenden Pfeiler, auf denen gegenwärtig<br />
die Existenz und die Zukunft des Landes<br />
ruht, muss jedoch heute mehr denn irgendwann<br />
zuvor das ganze Denken und Handeln<br />
von Volk und Behörden bestimmen.<br />
Diese Erkenntnis hat ihren Niederschlag<br />
auch in jenem Kreisschreiben gefunden, das<br />
der Bundesrat am 29. Dezember 1939 an die<br />
Kantone richtete und worin er ihnen unter<br />
Hinweis auf die Gefahren, welche der Landesverteidigung,<br />
der Volkswirtschaft, den<br />
kantonalen und den Bundesfinanzen von<br />
einer weiteren Verschlimmerung der Lage<br />
der Automobilisten drohen, nicht nur die Einräumung<br />
von Zahlungserleichterungen bei<br />
der Entrichtung der Verkehrssteuern nahelegte,<br />
sondern darüber hinaus die dringende<br />
Notwendigkeit «einer allgemeinen Lösung<br />
Um die Steuerrückvergütung für requirierte Fahrzeuge<br />
Abklärung, der Situation tut not<br />
Das Kreisschreiben des Eide» Justiz- und I Tag genau berechnet, In Betracht fallen<br />
Polizeidepartementes vom 20. Dezember 1939,<br />
könne,<br />
womit diese Behörde den Kantonsregierungen<br />
kundgab, dass gestützt auf die. Militär-<br />
die Absicht, einen konkreten Fall herauszu-<br />
besteht beim ACS, TCS und bei der Aspa<br />
organisation vom 12. April 1907 die Rückerstattung<br />
der Verkehrssteuern für requirierte gerichts herbeizuführen und die Rechtslage<br />
greifen, um einen Entscheid des Bundes-<br />
Motorfahrzeuge gefordert werden könne, und damit ein für a'lemal endgültig abzuklären.<br />
zwar entsprechend der Dauer der militärischen<br />
Verwendung, hat in den Kantonen hofes wären dann sämtliche Rückerstattungs-<br />
Nach dem Spruch unseres obersten Gerichts-<br />
eine höchst verschiedenartige Auslegung gefunden<br />
und eine wahre Musterkarte von «Lötige<br />
Buntscheckigkeit der kantonalen Lösunfälle<br />
einheitlich zu liquidieren und die heusungen»<br />
zur Entstehung gebracht, wobei deren<br />
Mehrzahl offenbar von dem Motto be-<br />
Bereits hat denn auch die Aussicht auf<br />
gen nähme ein Ende.<br />
herrscht wird, dass Nehmen seliger sei denn diese Wendung der Dinge das kantonalbernische<br />
Strassenverkehrsamt veranlasst,<br />
Geben. Von der Rückvergütung pro rata<br />
temporis, d. h. auf den Tag genau berechnet, die ihm bisher zugegangenen Begehren urn<br />
bis zur Rückerstattung lediglich pro nicht Steuerrückerstattung für requirierte Fahrzeuge<br />
vorläufig nicht zu behandeln, sondern<br />
angebrochene Monate oder sogar Vierteljahre<br />
umfasst die Skala alle nur erdenklichen<br />
Nuancen. Weil aber die automobilisti-<br />
^ Im übrigen erfolgt die Rückerstattung<br />
abzuwarten.<br />
schen Kreise den Standpunkt einnehmen, dass durch die Kantone nicht etwa automatisch,<br />
nach dem Sinn der heute noch geltenden Bestimmung<br />
der Militärorganisation von 1907 die zuständige Amtsstelle (in der Regel das<br />
sondern es bedarf dazu eines Gesuches an<br />
nur eine Rückvergütung nach der tatsächlichen<br />
Dauer der Requisition, also auf den des<br />
kantonale Automobilbureau) unter Beilegung<br />
Schatzungsverbals.<br />
Du weisst, Vater, wie ich zu dir stehe...<br />
aber unter diesen Umständen — es handelt<br />
sich nicht um Sentimentalitäten von Mutter<br />
... es handelt sich um deine Fabrik... Um<br />
dein Werk... Um Grossvaters Werk ... Das<br />
ist wie... wie Fahnenflucht, wenn du sie<br />
jetzt um einer Ferienreise willen verlässt,<br />
Vater!... Du darfst dein Personal nicht im<br />
Stich lassen in einem solchen Augenblick !<br />
... Vater ! Ich verstehe dich nicht mehr ! »<br />
Ein gequälter Ausdruck tritt in Römers<br />
Gesicht. Er presst die Hand vor die Augen,<br />
als mühe er sich, eine Wirklichkeit von der<br />
anderen zu lösen.<br />
«Vater! »<br />
Hans beugt sich zum Vater herab, legt die<br />
Wange auf sein Haar, brüllt dann heraus :<br />
«Zum Donnerwetter, Mutter und Else,<br />
geht doch aus dem Zimmer ! Ihr seht doch,<br />
dass Vater leidet... ich bin sein Sohn...<br />
wir sind Freunde ... Männer unter uns ...<br />
nicht wahr, Vater ?... Du sprichst dich mit<br />
mir aus, Vater...»<br />
Else packt die Mutter am Arm. will sie<br />
hinausziehen. Sie hat eine scheue Achtung<br />
vor dem nur um zwei Jahre älteren Bruder,<br />
vielleicht weil er in allem das Abbild des<br />
verehrten und gefürchteten Vaters i$t — nur<br />
dass der Ernst im Gesicht bei ihm gemildert<br />
ist durch frohe Frische.<br />
zur Behebung der nachteiligen Folgen der<br />
heutigen Verhältnisse » unterstrich.<br />
Dass sich unsere Landesregierung in dieser<br />
Art und Weise als Befürworter einer<br />
Entlastung des Motorfahrzeugs einsetzt, die<br />
gleiche Regierung, die ein Vierteljahr früher<br />
noch das mit berechtigtem Kopfschütteln aufgenommene<br />
Sonntagsfahrverbot proklamiert<br />
hatte, das erleben wir unseres Wissens zum<br />
erstenmal in der Geschichte des schweizerischen<br />
Automobilwesens. In dieser Anerkennung<br />
des Faktors Automobil, um die wir<br />
seit Jahren nicht müde geworden sind, zu<br />
kämpfen, liegt aber auch das Geständnis mit<br />
eingeschlossen,<br />
dass sich der Bundesrat über die Bedeutung<br />
des neuzeitlichen Verkehrsmittels<br />
sowohl als auch über den Ernst der Lage<br />
Rechenschaft gibt, in die es durch Mobilisation<br />
und Benzinrationierung hineingedrängt<br />
worden ist.<br />
Offenbar jedoch bedurfte es erst des Krieges<br />
mit allen seinen Erschütterungen, um den<br />
Landesbehörden die Augen über die Zusammenhänge<br />
zu öffnen und der Einsicht zum<br />
Durchbruch zu verhelfen, dass die unschätzbaren<br />
Dienste, welche das Motorfahrzeug leistet,<br />
eine Lockerung der Steuerschraube<br />
I nicht<br />
nur als angezeigt erscheinen lassen,<br />
Wanda steht auf, willenlos, lässt sich von<br />
der Tochter zur Tür ziehen. Im gleichen<br />
Augenblick schellt draussen die Gartenglocke.<br />
Einmal, zweimal... dann anhaltend.<br />
«Fräulein Manz möchte dringend Herrn<br />
Direktor sprechen.»<br />
« Manz ?...»<br />
«Vielleicht Staubsauger zu verkaufen,<br />
oder sie will eine Kollekte machen», meint<br />
Else.<br />
« Keine Zeit! Ich verreise », winkt Römer<br />
ab. « Also Kinder...»<br />
Verärgert steht der Diener erneut im Türrahmen,<br />
fühlt, wie unwillkommen er ist:<br />
« Sie ist von der Fabrik, aus der Telephonzentrale.<br />
Gerade, weil Herr Direktor<br />
jetzt verreise, müsse sie ihn vorher sprechen<br />
! » Aus eigener Machtvollkommenheit<br />
fügt er hinzu : « Es scheint wirklich wichtig<br />
zu sein, Herr Direktor. Sie ist ganz aus dem<br />
Häuschen ! »<br />
Doch Gerda Manz steht bereits auf der<br />
Schwelle.<br />
Das schöne Mädel sieht aus, dass Gott<br />
erbarm'. Wie weggeblasen ihre frischen Farben.<br />
Mit roten, verschwollenen Lidern und<br />
tiefen Rändern unter den Augen. Der noch<br />
rasch auf dem Treppenabsatz auf dem Gesicht<br />
verriebene Puder hat sich auf der feuchten<br />
Haut zu weissen Flecken verschmiert<br />
In dieser Nummer s<br />
Jahresabschluss 1939 der SBB.<br />
Int Autotourismus im «Jahr<br />
der Schweiz».<br />
Umbau von Monza.<br />
Luftkonditionierungsanlage als<br />
serienmässige Wagenausrüstung.<br />
sondern sie geradezu zu einer imperativen<br />
Pflicht stempeln. Spät kam sie, diese Rehabilitation,<br />
und erst unter dem Druck aussergewöhnilicher<br />
Umstände. Doch sie kam. Und<br />
man braucht nicht zu Wortklaubereien und<br />
Haarspaltereien Zuflucht zu nehmen, um aus<br />
dem erwähnten Kreisschreiben herauszulesen,<br />
dass es in den Amtsstuben des Bundes zu<br />
dämmern beginnt und man sich der gewaltigen<br />
Mission, welche das Auto zu erfüllen<br />
hat, bewusst geworden ist.<br />
Was uns davon bleibt, stellt sich vorläu^<br />
fig allerdings mehr als moralische Genugtuung<br />
denn als materielle Erleichterung dar.<br />
Die nämlich muss in Form eines Steuerabbaues<br />
von den Kantonen ausgehen, denn auf<br />
dieser Basis allein lässt sich die erforderliche<br />
Anpassung an die Rationierung und die<br />
verminderten Verkehrsleistungen erzielen.<br />
Damit aber harzt es. Und es harzt nicht zuletzt,<br />
weil es der Bundesrat, trotzdem er<br />
sich, wie aus seinem Runderlass erhellt, keinen<br />
Illusionen über die bestehenden Geiahren<br />
hingibt, nicht übers Herz brachte, mit einer<br />
Regelung auf den Plan zu treten, bei der es<br />
für die Kantone keine Ausflüchte und kein<br />
Kneifen gegeben hätte. Brav und bieder begnügte<br />
er sich mit einer «Empfehlung» an<br />
deren Adresse. Und die Folge davon ? Dass<br />
wir jetzt Zeugen des nicht eben erhebenden<br />
Schauspiels werden, wie die Sache, von wenigen<br />
löblichen Ausnahmen abgesehen, nicht<br />
vom Flecke kommt. In ihrer Mehrheit wehren<br />
und sträuben sich die Kantone und vergessen,<br />
dass der Automobilist den Staat ja<br />
keineswegs prellen will, sondern lediglich<br />
etwas zurückverlangt, was er ihm unter den<br />
gegenwärtigen Verhältnissen zuviel bezahlt,<br />
sie versuchen, sich unserem Begehren nach<br />
Steuersenkung mit der Begründung zu ent-<br />
Sie stösst heraus, halb fordernd, halb in,<br />
Angst:<br />
«Verzeihen Sie, Herr Direktor... ich bin<br />
trotz Herrn Fehlings Verbot aus der Zentrale<br />
fortgelaufen... das heisst, aus dem<br />
Maschinenraum, in dem Herrn Karsten uns<br />
alle versammelt hat... Herr Fehling hat gesagt,<br />
ich darf nicht zu Ihnen... es kann mich<br />
meine Stellung kosten... aber wenn ich<br />
meine Aussagen der Kriminalpolizei mache<br />
— dann kommt doch alles in die <strong>Zeitung</strong>en...<br />
mein Name auch... weil ich doch seine<br />
Braut war...»<br />
Sie bricht in Schluchzen aus.<br />
Hans Römer blickt kopfschüttelnd auf das<br />
tränenverschwollene Mädel mit dem verrutschten<br />
Hut.<br />
Dass die Weiber sich immer in Tränen*<br />
flüchten !...<br />
Er schiebt ihr einen Stuhl hin :<br />
« Nun mal Ruhe, Fräulein ! Setzen Sie sich<br />
erst mal. »<br />
Es liegt trotz des absichtlich burschikosen<br />
Tons etwas so natürlich umsorgend Beglückendes<br />
in seinem Wesen, dass Gerda zu<br />
ihm aufblickt. Röte schiesst ihr ins Gesicht,<br />
als ihre in Tränen schwimmenden Blicke in<br />
die seinen treffen.<br />
Wie aus dem Gesicht geschnitten ist er<br />
dem so verehrten Chef des Hauses. Nur eben
p<br />
ziehen, dass das Motorfahrzeug ihre schö<br />
nen teuren Strassen ruiniere. Umgekehrt is<br />
auch gefahren: gerade heute, im Zeichen de<br />
Rationierung und des Verkehrsrückganigs<br />
werden besagte Strassen weniger bean<br />
spracht<br />
Und es hiesse weiter nichts als dem<br />
Motorfahrzeug Gerechtigkeit widerfahren<br />
lassen, wenn angesichts der durch die<br />
Treibstoffrationierung erzwungenen Verkehrsschrumpfung<br />
auf den bisherigen<br />
Steueransätzen ein Abstrich vorgenommen<br />
würde,<br />
ganz zu schweigen davon, dass er auch im<br />
eigenen, wohlverstandenen Interesse der<br />
Kantone läge, weil damit der Anreiz zur Stilllegüng<br />
dahinfiele und eine weitere Verstärkung<br />
des Zuges nach dem Kleinwagen aufgehalten<br />
werden könnte.<br />
Bekunden somit derzeit nur einzelne wenige<br />
Kantone Neigung, dem Wirtschafts- und<br />
Landesverteidigungsinstrument Automobil in<br />
steuerlicher Hinsicht soweit Rechnung zu tragen,<br />
als es die Gerechtigkeit und staatspolitische<br />
Klugheit verlangen würden, so fehlt e<br />
sogar nicht an heftigen Reaktionen gegenüber<br />
dem Vorgehen des Bundesrates. Die<br />
Probe aufs Exempel liefert der<br />
Kanton Neuenburg, dessen Regierung<br />
sich durch das Kreisschreiben vom 29.<br />
Dezember 1939 brüskiert und deshalb<br />
bewogen fühlt, die < Einmischung» des<br />
Bundes mit einem scharfen Protest zu<br />
Quittieren.<br />
In einem Schreiben an die Landesbehörde<br />
belehrt sie diese darüber, dass es ihr nicht<br />
anstehe, den Kantonen Opfer zuzumuten.<br />
«Wir verstehen vollkommen> — liest man da —<br />
«dass die Requisition der Fahrzeuge und die Rationierung<br />
der Brennstoffe für die betroffenen Besitzer<br />
Opfer fordert, aber man muss feststellen,<br />
dass zahlreiche Bürger ebensosehr wie die Automobilisten<br />
durch die Folgen der Mobilisation getroffen<br />
wurden und dass man die Bedeutung des<br />
gebrachten Opfers nicht mit dem Umfang der Beschwerden<br />
oder deren Tonstärke messen muss.»<br />
Folgt sodann die Erklärung, die neuenburgische<br />
Regierung werde niemals in Vorschläge einwilligen<br />
können, welche das bedrohen, was von der kantonalen<br />
Autonomie noch übrig geblieben sei, woran sich<br />
der Hinweis schliesst, dass eine Ermässigung der<br />
Verkehrssteuern dem Kanton unerträgliche N'achteile<br />
bringe. Wenn man sich vergegenwärtige, dass<br />
Requisition und Rationierung im allgemeinen Landesinteresse<br />
angeordnet worden seien, dann wirke<br />
der Versuch zum mindesten überraschend, die<br />
Kantone mit den finanziellen Folgen dieser eidgenössischen<br />
Vorkehrungen zu belasten. Es sei unbillig,<br />
ihnen einen Teil der Verkehrssteuern wegzunehmen<br />
im gleichen Augenblick, da die Lasten<br />
durch die Folgen des starken Verkehrs der Armeefahrzeuge<br />
sich vermehren.<br />
So scharf der Ton, den die Neuenburger<br />
Regierung glaubt anschlagen zu sollen,<br />
ebenso scharf verdient deren «Verlautbarung<br />
» zurückgewiesen zu werden, vor<br />
allem des Geistes wegen, den sie dort atmet,<br />
wo sie zu den automobilistischen Begehren<br />
Stellung nimmt. Hat man wirklich noch nie<br />
etwas davon gehört, dass es auch in bezug<br />
auf die Steuern so etwas wie eine optimale<br />
Grenze gibt ? Huldigt man tatsächlich der<br />
Ansicht, die « glücklichen» Besitzer eines<br />
Autos haben die Beibehaltung der bisherigen<br />
übersteigerten Steueransätze auch unter dem<br />
Regime der Benzinrationierung einfach stillschweigend<br />
hinzunehmen ? Es hat ja gerade<br />
noch gefehlt, dass man ihnen einen Maulkorb<br />
umhängen möchte, wenn sie sich ihrer Haut<br />
wehren.<br />
Natürlich ist es dem Ermessen eines jeden<br />
Kantons überlassen, vorzukehren, was er für<br />
gut hält. Aber ob sich die Herren in Neuenburg<br />
mit ihrer Intoleranz nicht ins eigene<br />
Fleisch schneiden, ob sie sich nicht vergegenwärtigen,<br />
dass dabei nicht bloss der<br />
Ertrag der Verkehrssteuern zurückgehen,<br />
sondern letzten Endes auch die Steuerkraft<br />
der Wirtschaft erlahmen wird ? Es zeugt<br />
jung. So jung. Und ihr dadurch näher. Auch<br />
weil manchmal ein Lächeln über sein Gesicht<br />
huscht.<br />
Auch Gerda lächelt. Und das gibt ihr auf<br />
einen Augenblick die durch eine schlaflose<br />
Nacht zerstörte Schönheit wieder.<br />
Also denn los, Tempo, Tempo, Fräulein ! •»<br />
zerreisst Direktor Römers Stimme den leisen<br />
Faden, der sich anzuspinnen begann. «Ich<br />
gebe Ihnen zehn Minuten, mir Ihre Verdachtsmomente<br />
mitzuteilen, denn darum sind<br />
Sie gekommen, nehme ich an ! »<br />
« Nur los, nur Mut, Fräuleinchen », ermuntert<br />
Hans.<br />
Gerda kommt sich vor wie die Zuschauerin<br />
in einem Theaterstück, in dem sie gleichzeitig<br />
die Hauptrolle sipielt: ... die sonnenüberflutete<br />
Terrasse mit den Riesenhortensien<br />
in den Holzkästen, die gestickte Spitzendecke<br />
auf dem Frühstückstisch, das<br />
schwere Silberservice, die feinen kostbaren<br />
Tassen, der fremde, junge Herr im weissen<br />
Tennisanzug... es ist alles so verwirrend,<br />
so neuartig.<br />
Sie zieht die Füsse mit den hochstöckeligen,<br />
schief getretenen Absätzen unter dem<br />
Stuhl ein:<br />
denn doch von einer bemerkenswerten Verkennung<br />
oder von einem Nichterfassenwollen<br />
der Bedürfnisse und Notwendigkeiten von<br />
Wirtschaft und Armee, wenn der Bundesrat<br />
apostrophiert wird, weil er den Vorstellungen<br />
von automobilistische Seite her Gehör geschenkt<br />
habe. Sehr leicht könnte der Fall<br />
eintreten, dass der Pfeil auf den Schützen<br />
zurückspringt.<br />
Die ernüchternden Folgen steuerlicher<br />
Unnachgiebigkeit gegenüber dem Motorfahrzeug<br />
auch auf die kantonalen Finanzen<br />
werden gerade heute nicht ausbleiben<br />
und wenn sich die Neuenburger Regierung<br />
nicht über alle Mahnungen der « routiers»<br />
haushoch erhaben fühlte, dann würde sie —<br />
vielleicht — auch etwas aus dem Fingerzeig<br />
heraussipüren, den ihr die Sektion Montagnes<br />
Neuchäteloises des ACS mit der Erklärung<br />
erteilt hat, dass die in Aussicht genommene<br />
« Erleichterung » in Gestalt der Gewährung<br />
von Halbjahressteuerraten bei weitem nicht<br />
genüge und die wirkliche Lage der Neuenburger<br />
Automobilisten in keiner Weise be- j<br />
rücksichtige.<br />
Lässt sich an der Richtigkeit der Feststellung,<br />
wonach neben den Automobilisten zahl<br />
reiche Bürger ebenso sehr von der Mobilisa<br />
tion betroffen werden, auch kein Jota rau<br />
ben, dann übersieht man dabei immerhin<br />
eines : die entscheidende Tatsache nämlich,<br />
dass der Motorfahrzeugbesitzer über seine<br />
Opfer als Schweizerbürger hinaus noch zusätzliche<br />
Opfer, eben als Halter eines Wagens,<br />
darbringt. Sofern man sich übrigens<br />
im Neuenburger Regierungsgebäude dazu für<br />
legitimiert erachtet, den Bund anzuklagen, er<br />
wälze Leistungen, für welche er aufzukommen<br />
hätte, auf die Kantone ab, dann dürfen<br />
die Automobilisten dieses Kantons ihrer Behörde<br />
gegenüber mit mindesteis gleichviel<br />
Grund den Vorwurf mangelnden Gerechtigkeitssinnes<br />
erheben.<br />
Bei allem* Verständnis für das föderalistische<br />
Prinzip und die Wahrung der kantonalen<br />
Autonomie wirkt das Beispiel der Neuenburger<br />
Regierung doch befremdend, denn<br />
heute hat es auch der hinterste Mann begriffen,<br />
dass er seine eigenen, persönlichen<br />
Interessen hinter jenen des ganzen Landes<br />
seiner wirtschaftlichen und militärischen<br />
Widerstandsfähigkeit zurückstellen muss.<br />
De* Jxrfvte&aAschluss, 1939 de* 5. .58. .58. — IHM,<br />
de* andewi Seite befrachtet<br />
In der «Thurgauer <strong>Zeitung</strong>» unterzieht ein<br />
Volkswirtschafter die Betriebsergebnisse der<br />
SBB im Jahre 1939 einer Betrachtung, wobei<br />
er zum Schluss gelangt, dass ein Ueberschuss<br />
der Vermögensrechnung um vielleicht<br />
rund 10 Millionen noch keinen Anlass<br />
zum Jubel gebe. Wenn das vergangene Jahr<br />
den SBB mehr Verkehr und damit gesteigerte<br />
Einnahmen gebracht habe, so beruhe<br />
das zum Teil auf einmaligen Erscheinungen,<br />
die vom Standpunkt des Privatwirtschafters<br />
aus keineswegs begrüsst werden können.<br />
Im Güterverkehr sei eine eigentliche, nicht<br />
aus der Umlagerung von anderen schweizerischen<br />
Transportmitteln herrührende Zunahme<br />
zu verzeichnen, deren Grund in der<br />
Umleitung zahlreicher Transporte von äusändischen<br />
auf schweizerische Transitlinien<br />
sowie in den umfangreicheren Bezügen der<br />
Schweiz und ihrer Nachbarländer, mät JRüelp^<br />
sieht auf die Anlage von Vorräten gesüchT<br />
werden müsse. Im internen Verkehr spiele<br />
natürlich die der Lagerhaltung vorangehende<br />
Verteilung der Waren ebenfalls eine Rolle. :<br />
So unrichtig es wäre — bemerkt der Korrespondent<br />
weiter — die Zunahme des internen<br />
Güterverkehrs allein der Abdrosselung<br />
Am«<br />
Baselstadt stimmt der 12prozentlgen<br />
Steuerreduktion zu<br />
Der Grosse Rat von Baselstadt hat den<br />
Antrag der Regierung, wonach diese ermächtigt<br />
werden soll, während der Dauer der Mobilmachung<br />
auf den Verkehrssteuern für<br />
ganzjährig im Betrieb stehende Fahrzeuge<br />
eine Reduktion von 12% zu gewähren, gutgeheissen.<br />
Da der Beschluss mit der Dringliichkeitsklausel<br />
versehen ist, braucht diese Aenderung<br />
des Motorfahrzeuggesetzes der Volksabstimmung<br />
nicht unterbreitet zu werden.<br />
« Herr Direktor... ich habe mich gestern<br />
nachmittag... als Sie weggefahren-waren<br />
... noch mit ihm getroffen... mit meinem<br />
früheren Verlobten... meinem früheren.,.<br />
Es war schrecklich... auch das Lokal...<br />
er wollte ungestört sein mit mir, um mich<br />
zu überreden ? »<br />
Else wittert einen Liebesroman, rückt näher<br />
: « Zu was ? ><br />
«Halt den Mund!» stösst Hans seine<br />
Schwester in die Seite.<br />
Dass diese Weiber nie das Gefühl für eine<br />
Situation haben !<br />
« Weiter ! » drängt Römer.<br />
Gerda gibt sich einen sichtbaren Ruck.<br />
«Ich habe gestern nämlich... durch ein<br />
Versehen — ich horche sonst nie ein Gespräch<br />
ab, Herr Direktor, nie, mein heiligstes<br />
Ehrenwort! — die Unterredung zwischen<br />
Ihnen und... Also es war so. Sie hatten<br />
die Kasse verlangt. Ich hatte die Verbindung<br />
hergestellt mit der Kasse. Gleich<br />
darauf kam ein Gespräch für Herrn Direktor<br />
von ausserhalb. Ich schaltete um. um es<br />
anzumelden. Da .hörte ich Sie sprechen.<br />
Aber nicht in der Leitunc, sondern in Ihrem<br />
AUTOMOBIL-REVUE<br />
Steigerung des Güterverkehrs auf Kosten des Autotransportgewerbes<br />
>n Mantoncn<br />
des Automobilverkehrs durch die Kriegsereignisse<br />
zuzuschreiben, so unrichtig wäre<br />
es auch, dieser Seite der Steigerung des internen<br />
Güterverkehrs jede Bedeutung abzusprechen.<br />
Die Dinge liegen eben doch so,<br />
dass der interne Güterverkehr teilweise durch<br />
den Wegfall oder die starke Zurückdämmung<br />
der Autokonkurrenz einen Aufschwung habe<br />
nehmen können. Ein schöner Teil des Aktivsaldos<br />
von 10 Millionen Franken gehe darauf<br />
zurück. Betrachte man die Dinge von der andern<br />
Seite, dann bedeute dies, dass das Autotransportgewerbe<br />
wahrscheinlich durch die<br />
Kriegsereignisse um diesen Betrag geschädigt<br />
worden sei. Vom Standpunkt der Privatwirtschaft<br />
aus liege nun kein Grund zu ungeteilter<br />
Genugtuung vor, wenn Ends aller<br />
Enden die einmalige Rendite eines grossen<br />
•Staatsunternehmens zu, einem mehr oder<br />
weniger grossen Teil durch die schwere<br />
Schädigung einer sehr grossen Zahl kleiner,<br />
selbständiger Existenzen der Privatwirtschaft<br />
und ihrer Arbeitnehmer habe erkauft<br />
werden müssen. Und in dieser Tatsache erblickt<br />
der Einsender eine Hauptursache für<br />
die Reserve, die man sich bei der Würdigung<br />
des an sich erfreulichen Abschlusses<br />
der SBB auferlegen müsse.<br />
Glarus bereitet die Einführung der<br />
Wechselnummer vor<br />
Entgegen dem Antrag der Regierung, die Eingabe<br />
des Autogewerbeverbandes nach Einführung<br />
der Wecheelnummern abzulehnen, hatte die Glarner<br />
Landsgemeinde vom vergangenen Mai die Angelegenheit<br />
an den Regierungerat zurückgewiesen<br />
mit dem Auftrag, unter Berüctoichtigung gewisser<br />
Richtlinien eine neue Vorlage auszuarbeiten. Das<br />
ist nun geschehen und nach der grundsätzlichen<br />
Annahme der Wechselnummer unterbreitet die Regierung<br />
dem Parlament zuhanden der Landsgemeinde<br />
jetzt einen Beechlussesentwurf, der bestimmt,<br />
dass zwei Motorfahrzeuge der Kat. A,<br />
leichte Motorfahrzeuge eines und desselben Halters<br />
abwechslungsweise unter Verwendung der gleichen<br />
Kontrollechilder verkehren können. Die Wechselnummern<br />
werden abgegeben entweder für zwei<br />
Personenwagen oder zwei Lieferwagen oder für je<br />
Zimmer. Ihr Hörer lag wohl auf dem Tisch<br />
und zufällig auch der von... also der andere<br />
in der Kasse... weil doch Alfred so rasch<br />
herausgestürzt war aus seinem Zimmer...<br />
Und weil es sich doch um meinen Verlobten<br />
handelte, was Sie da sagten... und so<br />
schreckliche Beschuldigungen zur Sprache<br />
kamen...» Gerda kann kaum sprechen vor<br />
Aufregung. Was sie sagt, kommt immer undeutlicher<br />
heraus : « Also da hab' ich denn<br />
natürlich zugehört... Und dann am Nachmittag<br />
in der merkwürdigen Weinstube hat<br />
er mich beschworen, gebettelt hat er — er<br />
schrecklich !... ich soll mit ihm ins Ausland<br />
... Vorige Nacht hätt' ich mit ihm reisen sollen...<br />
das heisst, vorausfahren sollte ich...<br />
er wollte später, nachts oder morgens, nachkommen<br />
... so, als ob er noch was Wichtiges<br />
zu erledigen hätte. Er wollte unter allen Umständen<br />
... ich hab's ganz genau gefühlt...<br />
verhindern, dass ich heute früh ins Büro ging<br />
... Ja... und weil er doch so schrecklich<br />
aufs Geld aus war... aber eigentlich nicht<br />
für sich... er wollte wohl mir ein schönes<br />
Leben machen, um mich nicht zu verlieren<br />
... weil er doch immer sagte, dass ich so<br />
jung und so schön bin...»<br />
TVre'NSTAfl ST» .TATtfTTAiR 1QATI MO 5<br />
I ein Fahrzeug der einen und andern Gattung. Für<br />
den stärkeren Wagen iet die volle Jahressteuer zu<br />
entrichten, für den schwächeren 25 %> davon. Dabei<br />
wird die Steuer auf dem stärkeren Wagen für<br />
das ganze Jahr erhaben, ohne Rücksicht auf den<br />
Zeitpunkt der Inverkehrseteung oder allfällige zeitweiße<br />
Stillegung. Sofern die Landegemeinde den<br />
Beschluss gutheiest. tritt er auf 1. Juli <strong>1940</strong> in<br />
Kraft.<br />
Es geht vorwärts in Zürich<br />
Das zielbewusste Vorgehen der kantonalen<br />
Strassenverkehrsliga Zürich für eine Anpassung<br />
der kantonalen Verkehrssteuem an die<br />
Benzinrationierung hat nun ihren ersten<br />
Erfolg gezeitigt. Als erstes Resultat ihrer<br />
andauernden Verhandlungen mit dem Regierungsrat<br />
hat nun dieser am 25. Januar der<br />
Vorlage für ein Gesetz zugestimmt, welches<br />
eine Ergänzung und Aenderung des Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradgesetzes vom 10. Januar<br />
1923 in der Weise vornimmt, dass der<br />
Regierungsrat ermächtigt wird, während der<br />
Dauer der Rationierung flüssiger Brennstoffe<br />
die Motorfahrzeugsteuern zu ermässigen und<br />
für Holzgasfahrzeuge und Trolleybusse besonders<br />
herabgesetzte Steuern festzusetzen.<br />
Wird die Rationierung früher oder später<br />
aufgehoben, so erlischt dieses Gesetz mit<br />
dem Ende des betreffenden Kalenderjahres.<br />
Die Gesetzesvorlage wird dem Kantonsrat<br />
nun demnächst zur Beschlussfassung vorgelegt,<br />
wobei zu wünschen ist, dass sie auch<br />
dort die nötige Zustimmung findet. Es wäre<br />
so möglich, das Gesetz noch im März der<br />
Volksabstimmung zu unterbreiten. V<br />
Ersparnisse im Genfer Staatshaushalt — auch<br />
auf Kosten des Strassenausbaus<br />
Im Zuge der Einsparungen, zu denen sich der<br />
Kanton Genf genötigt sieht, sollen auch die Subventionen,<br />
welche der Kanton bisher jährlich in<br />
einer Höhe von 100,000 bis 200,000 Franken an die<br />
Kosten des Unterhaltes der kommunalen Hauptstrassen<br />
geleistet hat, nun für eine Dauer von drei<br />
Jahren eingestellt werden. Während bei der neulichen<br />
Eintretensdebatte die Vertreter der Landgemeinden<br />
lebhaften Einspruch gegen die geplante<br />
Massnahme erhoben, hat man sich anders«its dafür<br />
ausgesprochen, zunächst wenigstens einmal einen<br />
Versuch für die Dauer eines Jahres zu machen.<br />
Auf Widerspruch ist auch das weitere Regierungsprojekt<br />
gestossen, das die Zuwendungen des Kantons<br />
aus dem Erträgnis der Steuer auf den Motorfahrzeugen<br />
für die Strassenteerunn von 100,000<br />
auf 50,000 Franken herabsetzen will. Darüber wird<br />
sich, nach der Budgetkommission, der Grosse Rat<br />
auszusprechen haiien. Anderseits hat dieser einer<br />
Erleichterung für die Motorfahrzeughalter in dem<br />
Sinne zugestimmt, dass während der Dauer der<br />
Mobilisation die Steuer für Motorfahrzeuge in zweimonatlichen<br />
Raten entrichtet werden kann. b-<br />
Notizern<br />
Benzinrationierung.<br />
Die gesamte Benzinrationierung soll nun im<br />
Kanton Zürich beim kantonalen Kriegswirtschaftsamt<br />
zentralisiert werden, womit eine Entlastung<br />
der kantonalen Motorfahrzeugkontrolle von dieser<br />
Aufgabe erfolgt. Für die, Anbahnung der nötigen<br />
Vereinheitlichung kann dies nur von gutem sein.<br />
Mit der Aibgabe der Benzinrationierungsscheine<br />
dürften nun inskünftig wieder die Bezirksstatthalterämter<br />
beauftragt werden.<br />
V<br />
Zürcher Verkehrsfragen.<br />
Die verschiedenen Unfälle, die sich seit dem<br />
Ausbau des Alpenquais in Zürich bei den Verkehrsinseln<br />
vor dem neuen Kongressgebäude ereignet,<br />
haben nun die zustandigen Behörden veranlasst,<br />
die auf den Inseln angebrachten Pfosten durch<br />
gelbliches Licht für den Fahrer besser sichtbar zu<br />
machen. Das Hauptübel, die blendende Beleuchtung<br />
längs des ganzen Alpenquais, wurde damit allerdings<br />
nicht beseitigt und es wird dieser Strassensug<br />
bei unsichtigem Wetter und nasser Fahrbahn<br />
mch weiterhin seine erhöhten Gefahren beibehalen.<br />
Mit besonderem Interesse sieht man dem Ausgang<br />
der gegen die Stadt geltend gemachten Schadenersatzforderungen<br />
der verunfallten Automobilisten<br />
entgegen.<br />
Ihr Blick fällt in den rund gerahmten Spiegel,<br />
der ihr gegenüberhängt; sie sieht sich<br />
in zerdrücktem Kleid, mit dem verzerrten<br />
Mund, dem verquollenen Gesicht und verbessert<br />
sich rasch.<br />
«... war ! »<br />
Aber niemand weiss, worauf sich das Wort<br />
bezieht, da alle fieberhaft rasch kombinieren.<br />
« Sie nehmen also an, dass der Kassenraub<br />
heute nacht von dem Becker begangen wurde<br />
?'»<br />
Sie nickt.<br />
Ja... weil es doch wie eine Flucht war,<br />
die er vorbereitete... und wegen der zehntausend<br />
Franken brauchte er doch nicht zu<br />
flüchten... da hatten Sie ihm doch ihr Ehrenwort<br />
gegeben auf dem Schein... und fünf<br />
Jahre zum Zurückzahlen !... Aber ich glaube,<br />
er traut Ihnen trotzdem nicht so recht,<br />
Herr Direktor.» Und leiser fügt sie hinzu :<br />
< Umbringen würde er Sie, wenn er denken<br />
würde, dass Sie mich vor ihm gewarnt haben<br />
! »<br />
(Fortsetzung folgt)
N°5 — DIENSTAG, 90. JiANUAH <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE si<br />
Avane^ und<br />
Mietgelder für requirierte Motorfahrzeuge<br />
Das Armeekommando teilt mit:<br />
Nachdem die Abrechnung der Koetenbetreffnisse<br />
für die bis zum 31. Dezember 1939 abgeschätzten<br />
Motorfahrzeuge erfolgt ist, beginnt die Auszahlung<br />
des Mietgeldes für die 2: Periode (November und<br />
Dezember 1939) der dauernd im Dienst stehenden<br />
Fahrzeuge ab Ende dieses Monats.<br />
Die Rolle des Automobils<br />
bei der Evakuatlon<br />
Im Anschluss an eine Mitteilung des Armeestabes,<br />
wonach es nicht als Zeichen einer<br />
Verschlimmerung der Gesamtlage oder besondere:<br />
Gefährdung einzelner Gegenden<br />
betrachtet werden dürfe, wenn die für die<br />
Evakuation zuständigen Behörden jetzt an<br />
die Bevölkerung gelangen, zumal die Vorarbeiten<br />
dafür schon vor dem Kriege aufgenommen<br />
worden seien, veröffentlichen der<br />
Zürcher Regierungsrat und das Territorialkommando<br />
ihre Weisungen für den Kriegsfall,<br />
wobei sie ausdrücklich betonen, dass<br />
damit die Oeffentlichkeit instand gesetzt<br />
werden soll, die Vorschriften in Ernst und<br />
Ruhe zu überlegen.<br />
Das Studium der Verordnung läset erkennen,<br />
dass bei der Evakuation auch dem Motorfahrzeug<br />
eine gewichtige Rolle zugedacht ist, ein Grund<br />
mehr, durch Entgegenkommen in der Frage der<br />
Verkehrasteuern den Anreiz zum Aufbocken zu beseitigen<br />
und für ständige Fahrbereitschaft aller<br />
noch verfügbaren Fahrzeuge zu sorgen, damit eie<br />
auch in diesem Falle ohne Verzögerung eingesetzt<br />
werden können.<br />
Schälen wir nun aus den Bestimmungen der<br />
Verordnung jene heraus, die sich unmittelbar an<br />
den Automobilisten wenden und ihn berühren:<br />
Bei der freiwilligen Abwanderung der Bevölkerung<br />
vor Kriegeausbruch haben die Eigentümer<br />
von Autos damit zu rechnen, daes ihre Wegen bei<br />
erhöhter Kriegsgefahr sofort militärisch beschlagnahmt<br />
werden.<br />
Bei erhöhter Kriegsgefahr kann unter Umständen<br />
im letzten Moment für einzelne Gemeinden aus<br />
militärischen Gründen die Evakuierung der Zivilbevölkerung<br />
vom militärischen Befehlshaber angeordnet<br />
werden. In diesem Fall werden alle Motorfahrzeuge,<br />
soweit eie nicht vorher schon militärisch<br />
eingestellt waren, mit Beschlag belegt. Die<br />
Evakuierung erfolgt unter dem Befehl des Ortachefs<br />
und seines Stellvertreters, wobei deren Anweisungen<br />
sowohl, als auch jenen der von den<br />
militärischen Stellen bezeichneten etrassenpolizeili.<br />
chen Organe unbedingt und genau Folge zu leisten<br />
iet. Für den Transport nieht marschfähiger Personen<br />
stehen dem Ortschef alle in der Gemeinde<br />
noch vorhandenen Personenautomobile zur Verfügung.<br />
Motorfahrzeuge Für die Armee<br />
iwir erhalten folgende Zuschrift:<br />
«Als Abonnent Ihrer <strong>Zeitung</strong> habe ich den am<br />
16. Januar <strong>1940</strong> erschienenen Artikel «Wie siehern<br />
wir der Armee im Ernstfall die nötigen Fahrzeuge»<br />
gelesen und bin der Ansicht, dass die darin enthaltenen<br />
Vorschläge wirklich ernsthafter und baldiger<br />
Prüfung wert sind. Ich brauche nicht zu betonen,<br />
dass es in der Schweiz eine grosse Zahl älterer Wagen<br />
gibt, die vor allem wegen zu grosaer Motorenstärke<br />
und der damit in der Regel verbundenen<br />
hoben fiskalischen Belastung oder in Anbetracht<br />
des starken Brennstoffverbrauchs stillgelegt worden<br />
sind. Als Besitzer eines noch guterhaltenen älteren<br />
7-Plätzerwagens, den ich ausser Betrieb setzte, um<br />
mit einem neu angeschafften amerikanischen Wagen<br />
billiger zu fahren, wäre ich bereit, das nutzlos<br />
in der Garage stehende Fahrzeug dem Bund unentgeltlich<br />
zu Eigentum zu überlassen Ich bin überzeugt,<br />
dass sich noch an vielen Orten solche Motorfahrzeuge<br />
finden Hessen, deren Eigentümer sich mit<br />
einer entschädigungslosen oder doch billigsten Abtretung<br />
zu militärischen Zwecken einverstanden erklären<br />
würden.<br />
Für den Bund ist bekanntlich der Betrieb<br />
grösserer und älterer Wagen bei weitem nicht so<br />
kostspielig wie für Private, weshalb sich für ihn<br />
auch die mit einigen Kosten verbundene Wiederinstandstellunjj<br />
nicht mehr voll fahrbereiter Fahrzeuge<br />
selbst dann noch lohnen sollte, wenn der<br />
private Eigentümer mit dem Erwerb eines neuen<br />
oder kleineren Wagens besser fährt. Auserdem sind<br />
für viele militärische Zwecke neue und empfindliche<br />
Fahrzeuge weit weniger geeignet als ältere<br />
und robustere Wagen, bei denen nicht jeder Schaden<br />
eine Wertminderung zur Folge hat. Könnte<br />
schliesslich eine solche Aktion der freiwilligen Abgabe<br />
älterer Personenwagen in grösserem Umfang<br />
durchgeführt werden, würde sich auch die Überprüfung<br />
und Ueberholung der eingegangenen Wagen<br />
billiger gestalten, wobei sicher aiffch die Möglichkeit<br />
separater Verwendung oder Auswechslung<br />
einzelner Bestandteile sehr zu schätzen wäre.»<br />
Dr. D.<br />
W*»*«A«ftl<br />
A^uti«»<br />
ches<br />
UM DAS RUMÄNISCHE ERDÖL<br />
Wieder einmal bildet die rumänische Erdölproduktion<br />
einen der Angelpunkte des Weltgeschehens,<br />
lieber die wirklichen Vorgänge und vor allem<br />
über die voraussichtlich daraus resultierende Entwicklung<br />
scheint noch niemand klar zu sehen.<br />
Was als ziemlich sicher gelten darf, ist lediglich die<br />
Erwartung, dass in nächster Zeit eine weitere Abnahme<br />
der Förderung eintreten könnte. Denn die<br />
Ursache das ca. fünfprozentigen Rückgangs im vergangenen<br />
Jahr ist nicht nur, wie man es hinzustellen<br />
versuchte, im Kapitalmangel gelesen, sondern<br />
auch in einer deutlich fühlbaren Unlust zu produzieren.<br />
Und diese Unlust dürfte durch die Ereignisse<br />
der letzten Zeit noch eine Steigerung erfahren<br />
haben.<br />
Die Förderung ist. trotz der sprunghaft erhöhten<br />
Nachfrage in den ersten 10 Monaten 1939 (von<br />
Ende Oktober stammt die letzte zuverlässige Angabe)<br />
gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs,<br />
von 5,537 auf 5,210 Mill. t gesunken. Der<br />
Rückgang betrifft ziemlich gleichmässig alle grossen<br />
Gesellschaften: Astra Romana 1,153 gegen<br />
1,223 Mill. t, Concordia 677 000 gegen 704 000 t,<br />
Romana Americana C52000 gegen 765 000 t,<br />
Steaua Romana 600000 gegen 623000 t.<br />
Dass der Exporterlös nichtsdestoweniger in den<br />
ersten Monaten 1939 gegenüber der gleichen Zeitspanne<br />
1938 von 6990 auf 7540 Mill. Lei gestiegen<br />
ist, hat «einen Grund lediglich im Anziehen der<br />
Preise. Von dem exportierten Erdöl gingen in den<br />
Monaten Januar-Oktober 1939: nach Deutschland<br />
21,3°/«, nach Italien 15,5 Vo, nach Grossbritannien<br />
12,8%, nach Böhmen 10,8°/«, nach Frankreich<br />
5,5'/o, nach Ungarn 4,3 •/•, nach Belgien 4,0 °/o und<br />
nach Jugoslawien 3,6%. Die verbleibenden 22,2 °/o<br />
verteilen sich auf verschiedene Länder. Betrachtet<br />
man da« Oktober-Ergebnis allein, so ist ein mehr<br />
oder weniger starkes Absinken der meisten Quoten<br />
zugunsten von Italien, Frankreich und Jugoslawien<br />
festzustellen, die in diesem Monat zusammen<br />
mehr als einen Drittel der gesamten rumänischen<br />
Erdölausfuhr aufgenommen haben.<br />
Englischer Autoexnort erreicht Rekordziffern.<br />
Während der ersten drei Monate des Krieges<br />
nahm die britische Automobilausfuhr nach Australien,<br />
Indien, Burma, Portugal und Uruguay einen<br />
Umfang an, wie er bisher noch nie registriert werden<br />
konnte und deshalb, wenigstens soweit es eich<br />
um die erwähnten Länder handelt, einen neuen<br />
Rekord darstellt. Der November stand mit einem<br />
Export von 300 Fahrzeugen pro Arbeitstag zu<br />
Buch, was gegenüber dem Parallelmonat 1938 eine<br />
Steigerung um 26 % bedeutet. Insgesamt wurden<br />
während dieses Zeitabschnittes 6300 Personenund<br />
Lastwagen ausgeführt.<br />
Typenbeschränkung in Deutschland hinausgeschoben.<br />
Mailänder Automobilsalon <strong>1940</strong> findet statt.<br />
Das italienische Korporationen-Ministerium hat<br />
Durch eine Anordnung des Beauftragten für den Kalender der Veranstaltungen im Jahre <strong>1940</strong><br />
das deutsche Kraftfahrwesen sind die für die Typenbegrenzung<br />
in der Motorfahrzeugindustrie vor-<br />
Automobilsalon, der vom 38. Oktober bis 11. No-<br />
genehmigt. Darunter figuriert auch der Mailänder<br />
gesehenen Termine, die auf 1. Januar und 1. Juli vember abgehalten wird.<br />
Hoffnungen, die scheiterten i<br />
nur 284,888 Einreisen, gegen 432,295 im Jahre 1938<br />
Ein Epilog über die Ergebnisse der internationalen<br />
Autotouristik während des vergangenen<br />
Jahres muss zwangsläufig in die<br />
unerfreuliche Feststellung ausmünden, dass<br />
unsere Hoffnungen und Erwartungen zunichte<br />
geworden sind. Alle Bemühungen unserer<br />
Fremdenverkehrswerbung, die trotz der drohenden<br />
Gefahren nicht untätig blieb, machte<br />
der Ausbruch des Krieges zu schänden, nach-<br />
Grenzverkehr<br />
Motorrider Motorrlder<br />
u. gew. Personenautos<br />
19 ~<br />
Prov. Eintrittskarte<br />
Freipasa<br />
_.<br />
Triptyk J?<br />
Grenzpassierscheinheft _<br />
Kontrollschein<br />
__<br />
Dezember<br />
Januar<br />
Februar<br />
März<br />
April<br />
Mai<br />
Juni<br />
Juli<br />
August<br />
September<br />
Oktober<br />
November<br />
Dezember<br />
Total<br />
193« 1930<br />
— 8<br />
401 7<br />
110 8<br />
1040 festgesetzt waren, auf einen späteren Zeitpunkt<br />
(hinausgeschoben worden. Im übrigen aber<br />
behalten die mit den einzelnen Wirtschaftegruppen<br />
der Automobilinduetrie getroffenen Vereinbarungen<br />
über da» künftige Typenbauprogramm weiterhin<br />
ihre Wirksamkeit.<br />
Internat Autotourismus im „Jahr der Schweiz 4<br />
1938<br />
93<br />
58<br />
46<br />
Autocars<br />
dem schon die vorhergehenden Monate mit<br />
Ausnahme des Juli geringere Kontingente<br />
von Autotourfeten gebracht hatten als im<br />
Jahr 1938.<br />
Wie in den fetzten Monaten verzichten wir<br />
auch heute auf eine Kommentierung der Ziffern<br />
und begnügen uns mit dem-'Wunsch<br />
nach baldigem Anbruch besserer Zeiten.<br />
Fernverkehr<br />
Gew. Personenautomobile<br />
Lastwagen<br />
Total<br />
1939 1938 1939 1938 1939 1938 1939 1938<br />
— — 305 3 723 — — 313 3 816<br />
— 47 187 4 400 14 250 281 515«<br />
7 24 111 2020 8 81 155 2 300<br />
— • 128 1847 2 3 190 1884<br />
3<br />
40<br />
40<br />
94 581 28 245 7 76 731 11990 24 334 882 13176<br />
473 472 1SS 539 126 207 10 234 14 588 316 881 11281 16 687<br />
f!7 486 298 175 215 108 IS 258 15 912 356 791 13 742 17 961<br />
(NO 755 287 926 283 256 13 710 21714 345 695 15 315 24 346<br />
956 1009 096 1047 532 378 23 SU 29 556 559 451 26 091 32 441<br />
1023 1060 896 660 649 553 21580 25 671 581 680 24 728 28 734<br />
1145 1132 1963 1760 1877 1467 31467 35 908 641 577 37 003 40 844<br />
1588 1170 2714 2973 3647 2972 56 462 56 656 704 575 65115 64 346<br />
1040 1160 8400 3899 4183 3653 77 960 94 274 504.481 87 096 103 467<br />
107 787 90 1654 19 1369 2178 46792 28 403 2431 51005<br />
73 «80 6 873 1 195 433 20 789 40 445 562 22 962<br />
70 609 8 504 — 04 458 14795 16 334 662 16306<br />
94 531 26 245 7 76 791 11990 24 334 882 13176<br />
7878 9870 10535 15845 41539 11388 260813 388 645 4123 6547 284 886 432295<br />
PFLICHTBEWUSSTSEIN<br />
des Automobilisten<br />
besteht, nach einem letzthin erschienenen und viel<br />
diskutierten Inserat, im Einlösen seiner Polizeinummer.<br />
Wir sind, offen gestanden, nicht ganz der<br />
gleichen Meinung; denn mancher durchaus pfliehtbewusste<br />
und heimattreue Schweizerbürger ist heute<br />
durch den Druck der Verhältnisse gezwungen, auf<br />
seinen Wagen zu verzichten, ohne dass man ihn<br />
deshalb tadeln darf:<br />
Der ist vielmehr ein pflichtbewusster Automobilist,<br />
der nicht unnötig Benzin und Oel vergeudet<br />
und u. a. seinen Wagen zu diesem Zwecke<br />
tadellos in Ordnung hält, auch wenn er ihn zeitweise<br />
niebt benutzen kann.<br />
Einer der einfachsten Wege zur Einsparung<br />
von Betriebsstoffen ist beispielsweise die Montage<br />
von Novix-Ringen, welche den Verbrauch von Ocl<br />
und Benzin auf das notwendige Minimum reduzieren.<br />
Sie hat dazu den Vorteil, nicht teuer zu sein.<br />
Wer solche Spar-ßinge montieren lässt, nützt also<br />
sich selbst. Er hilft aber auch dem Garagisten,<br />
der nach monatelanger Abwesenheit im Grenzdienst<br />
nun in der leeren Werkstatt sehnlich der Arbeit<br />
harrt.<br />
Und wer jetzt dem bedrängten Autogewerbe<br />
Brot schafft, auch der ist ein pflichtbewusster Automobilist<br />
!<br />
Junker & Ferber, Nova-Werke, Zürich<br />
Badenerstr. 412<br />
An das Schweizervolk<br />
Seit Monaten steht unsere<br />
Wehrmacht unter Waffen.<br />
Draussen, fern von Heim und<br />
Familie, halten sie Wacht, die<br />
feldgrauen Männer, die Unabhängigkeit<br />
des Vaterlandes zu<br />
schirmen. Ihre Opferbereitschaft<br />
auferlegt allen, die unter<br />
ihrem Schutee die Segnungen<br />
des Friedens gemessen, heilige,<br />
unabdingbare Pflichten. Vornehmlich<br />
die Bürger der Heimatfront sind berufen,<br />
jene ethischen Werte zu hüten und zu pflegen, die<br />
das Fundament unseres staatlichen Lebens bilden<br />
sollen: den Geist echter Gemeinschaft und gegenseitiger<br />
Unterstützung.<br />
Unserem Gemeinschaftssinn ist h^ute ein weites<br />
Wirkungsfeld eröffnet: die Zentralstelle für Soldatenfiirsorge<br />
des E.M.D., das Schweizerische Rote<br />
Kreuz, deren Aufgabe es Ist,, die geistigen und materiellen<br />
Schäden, die der Krieg auch unserem<br />
Volkskörper zufügt, zu mildern, bedürfen dringend<br />
der Unterstützung.<br />
Im Jahre 1918 wurde durch Verfügung des damaligen<br />
Chefs des Generaletabes, Herrn Oberstkorpskommandant<br />
Sprecher von Bernegg, die Nationalspende<br />
ins Leben gerufen. Dank späterer<br />
Zuwendungen konnte das Werk in den 20 Jahren<br />
seines Bestehens über 14,7 Millionen Franken<br />
gemäes Art. 2 der Stiftungsgrundsätze verwenden.<br />
Art. 2 lautet:<br />
«Die Stiftung bezweckt die Förderung der leiblichen,<br />
sittlichen und seelischen Wohlfahrt der<br />
schweizerischen Wehrmänner und ihrer Angehörigen.<br />
Sie wirbt um die werktätige Unterstützung der<br />
Soldatenfürsorge durch freiwillige Spenden und<br />
gewährleistet den Gebern die bestimmungsgemässe<br />
Verwendung ihrer Gaben.»<br />
Mit der jetzigen Mobilmachung stiegen die an<br />
Nationalepende und Rotes Kreuz gestellten Ansprüche<br />
dermassen (Nationalepende: 1939 rund 1,5<br />
Millionen: Rotes Kreuz: seit 1. September 1939<br />
ca. 1 Million Fr. Ausgaben), dass ein neuer, machtvoller<br />
Beweis eidgenössischen Gemeinschaftssinnes<br />
die Bereitstellung der notwendigen Mittel zur Fortführung<br />
der Tätigkeit der Nationalspende auf den<br />
verschiedenen Gebieten der Soldatenfürsorge sowie<br />
des Roten Kreuzes in seiner Betreuung kranker<br />
Wehrmänner gewährleisten mues. Dies um so mehr,<br />
als die Zahl der militärisch organisierten Bürger<br />
und Bürgerinnen, die Gesamtheit unserer Wehrmacht,<br />
seit dem Weltkrieg eine bedeutende Ausdehnung<br />
erfahren hat.<br />
Schweizervolk! Die Stunde der Bewährung ist<br />
für dich gekommen! Wir wollen alle zusammenstehen<br />
zu einem grossen, gemeinsamen Werk! Wir<br />
wollen Opfer bringen, jedes nach bestem Vermögen!<br />
Gross war die Freude unserer Soldaten über<br />
ihr Weihnachtspäcklein mit den Briefen der Kinder,<br />
aus denen die Liebe und die innere Verbundenheit<br />
der Heimat sprach. Tiefer wird ihre Ergriffenheit<br />
sein, freudiger werden eie aueharren,<br />
wenn sie sehen, dass das Volk in seiner Gesamtheit<br />
aufsteht, ihnen und ihren Familien seine Dankbarkeit<br />
zu beweisen.<br />
Der Rotkreuzchefarzt:<br />
Oberst Denzler.<br />
Der Fürsorgechef der Armee:<br />
Oberst Feldmann.<br />
Ausland<br />
Jugoslawien schrankt den Autoverkehr<br />
weiter ein.<br />
Die jugoslawische Regierung hat die Einschränkungismassnahmen<br />
für den Motorfabrzeugverkehr<br />
weiter verschärft. Neuerdings dürfen Privatwagen<br />
im Ortsverkehr zwischen 19 und 7 Uhr überhaupt<br />
nieht mehr"benützt werden. Ausserdem ist die Benutzung<br />
von Personenwagen und Motorrädern auf<br />
allen Strassen verboten, J die mit Eisenbahnlinien<br />
parallel verlaufen. Auch die Zusammensetzung des<br />
Betriebstoffgemißches wurde geändert; es musa<br />
künfig aus 78,8% Benzin, 2O°/o Aethylalkohol und<br />
1,2% Methylalkohol bestehen.<br />
Kugelsichere Reifen.<br />
Die Fahrzeuge der motorisierten britischen<br />
Truppen sind zu einem grossen Teil mit kugelsicheren<br />
Reifen ausgerüstet. Keine Kleinkaliberkugel<br />
vermag sie zu durchschlagen. Selbst wenn der Reifen<br />
einem Kugelregen ausgesetzt war, soll er, wie<br />
aus London versichert wird, imstande sein, mindestens<br />
noch weitere 100 Meilen zurückzulegen.<br />
Amerikaleldoskop.<br />
Eine grosse pharmazeutische Firma in New York<br />
hat Vitamin-A-Kapseln auf den Markt gabracht, die<br />
zum Verkauf für Autofahrer bestimmt sind. Die<br />
Kapseln sollen vor Einbruch der Dunkelheit genommen<br />
werden und der oft verhängnisvollen<br />
« Nacht-Blindheit» entgegenwirken, die für viele<br />
tödliche Autounfälle verantwortlich ist.<br />
Ein neues Gesetz in Connecticut sieht die<br />
zwangsweise Wiedereinführung einer alljährlichen<br />
Warenkontrolle durch Polizeibeamte vor. Die vorübergehende<br />
Aufhebung einer ähnlichen Verordnung<br />
hatte die Unfallziffer um 40 Prozent ansteigen<br />
lassen.<br />
Das gibt es jetzt: den « Gasomaten », einen Apparat,<br />
der die Entnahme von Treibstoff aus Benzinstationen<br />
gegen Münzeinwurf ermöglicht; Benzinkauf<br />
aus dem Automaten berechtigt auch zum unentgeltlichen<br />
« Bezug » von Luft für die Reifen und<br />
Wasser für die Kühler, beides gleichfalle aus dem<br />
Automaten geliefert.<br />
Der Präsident der Gesellschaft der amerikanischen<br />
Autoingenieure hat den Fahrern empfohlen,<br />
sich die — Indianer zum Vorbild zu nehmen und<br />
am Steuerrad das Spurenlesen zu lernen. Wenn<br />
am Beginn einer Kurve Heu auf der Strasse liegt<br />
oder die Eindrücke eines schweren Gefährts erkennbar<br />
sind, soll man die Kurve mit doppelter<br />
Vorsicht nehmen. Die Richtung, in der Staub aufgewirbelt<br />
wird, lässt oft erkennen, dass soeben erst<br />
ein anderer Wagen die Kurve passiert hat. Staubsäulen<br />
auf Seitenwegen warnen vor herannahenden<br />
Wagen, während Tierexkremente auf der Fahrbahn<br />
sich in vielfacher Weise deuten lassen.
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 30. JANUAR <strong>1940</strong> — N°<br />
Der Umbau von Monza<br />
Der int. Sportkalender <strong>1940</strong>.<br />
Trotzdem der Krieg den internationalen<br />
Sportbetrieb naturgemäss erheblich beeinträchtigt,<br />
hat er ihn doch nicht ganz stillzulegen<br />
vermocht. Auch für das laufende Jahr<br />
ist ein int. Sportkalender aufgestellt worden,<br />
dessen Löwenanteil unser südlicher Nachbar<br />
Italien bestreitet. Daneben warten die USA,<br />
Griechenland, Rumänien und Spanien mit einzelnen<br />
Veranstaltungen auf. Selbstredend aber<br />
kann auch dieser reduzierte Kalender, je<br />
nach der weiteren Entwicklung auf politischem<br />
Qebiet, noch einschneidende Aenderungen<br />
erleiden. Heute präsentiert er sich<br />
wie folgt:<br />
April.<br />
7. (Italien): 31. Targa Florio (Rennwagen 1500<br />
ccm).<br />
28. (Italien): 1. Grosser Preis von Brescia (Mille<br />
Miglia) für Sportwagen.<br />
Mai.<br />
12. (Italien): Grosser Preis von Tripolis für Rennwagen<br />
1500 ccm.<br />
30. (USA): Grosser Preis von Indianapolis (Rennwagen<br />
int. Formel).<br />
Juni.<br />
2. Griechenland): Balkan-Rallye.<br />
9. (Italien): Bergrennen Parma-Poggio di Berceto<br />
(Sportwagen).<br />
23. (Italien): Coppa Principessa di Piemonte in<br />
Neapel (Sportwagen).<br />
Juli.<br />
21. (lalien): Stilfserjoch-Bergrennen (Sportwagen).<br />
August.<br />
4. (Italien): Coppa Ciano (Rennwagen 1500 ccm,<br />
int. Formel).<br />
15. (Italien): Targa Abruzzo (Sportwagen).<br />
18. (Italien): Coppa Acerbo (Rennwagen 1500 ccm,<br />
int. Formel).<br />
25. (Italien): Circuito del Carnaro (Sportwagen).<br />
September.<br />
8. (Italien): Grosser Preis von Italien und Grosser<br />
Preis von Mailand (Rennwagen 1500 ccm,<br />
int. Formel).<br />
29. (Spanien): Grosser Preis von Spanien.<br />
Oktober.<br />
6. (Rumänien): Feleac-Bergrennen (Touren-, Sportund<br />
Rennwagen).<br />
Deutsche Beteiligung<br />
an italienischen Rennen<br />
die sowohl für 134 -Liter- als auch für Formelwagen<br />
ausgeschrieben sind, aller Voraussicht nach<br />
ihr 3-Liter-Modell an den Start; der Grosse Preis<br />
von Italien bleibt ohnehin für Formelwagen reserviert.<br />
Bei der Müle Miglia werden neben den Italienern,<br />
Mercedes und Auto-Union auch die Franzo-<br />
Wenn es noch einer Beweises dafür bedurft<br />
hätte, dass es Deutschland mit seiner Absicht ernst<br />
ist, im internationalen Rennsport auch weiterhin<br />
ein Wort mitzureden, eo erbringt ihn die Zusammenkunft,<br />
welche kürzlich zwischen Korpsführer Sportpresse weiss nämlich zu berichten, dass<br />
sen mit von der Partie sein. Die französische<br />
Hühnlein, dem Chef des deutschen Kraftfahrsports, Walter S. Watney einen Delage zu melden beabsichtige,<br />
dessen Führung unzweifelhaft der Equipe<br />
und Comm. Furmanik, dem Leiter der obersten<br />
italienischen Sportbehörde, in Meran stattfand und Gerard-Monneret anvertraut werden dürfte, und<br />
deren Gegenstand die Teilnahme deutscher Wagen<br />
an den von Italien geplanten Rennen bildete. haye ins Feuer zu schicken vorhabe.<br />
dass im weiteren auch Mme Schell einen Dela-<br />
Bei den Besprechungen war neben Dir. Sailer von Korpsführer Hühnlein hat übrigens unlängst<br />
Mercedes-Benz und Ing. Eberan von der Auto- mit den leitenden Persönlichkeiten der Auto-Union<br />
Union auch Nuvolari zugegen, dessen Vertrag mit in Chemnitz konferiert und ihnen die Richtlinien<br />
der Auto-Union für <strong>1940</strong> bereits unterzeichnet ist für die nächste Rennsaison dargelegt. Nachher hegab<br />
er sich zu einer Inspektion der Rennabteilung<br />
(womit sich also die Meldung, dass man hoffe, den<br />
campioniseimo für die offizielle Alfa-Romeo- des Werkes in Zwickau.<br />
Mannschaft zu gewinnen, in nichts aufgelöst). Den<br />
in Meran getroffenen Vereinbarungen entsprechend Eine Grand-Prix-Strecke für die Slowakei.<br />
würde Deutschland seine Wagen und Fahrer zu Die Stadt Pressbürg hat den Bau einer Autorennstrecke<br />
beschlossen, auf der internationale<br />
folgenden Rennen entsenden: Mille Miglia, Grasser<br />
Frei? von Tripolis, Coppa Ciano, Coppa Acefbo Rennen jeder Art ausgetragen werden können. Die<br />
und Grosser Preis von Italien. Währenddem in 14 km lange Strecke wird über die Serpentinen<br />
Tripolis, wofür die organisatorischen Vorbereitungen<br />
übrigens bereits in Angriff genommen worden sen der Stadt seihst führen und alle Schwierigkei-<br />
des «Gemsberges > sowie über verschiedene Stros-<br />
sind, mit einem Start des 1%-Liter-Mercedes- ten einer modernen Rennstrecke aufweisen. »Die<br />
Benz zu rechnen ist, brächten die deutschen Firmen<br />
bei der Coppa Ciano und der Coppa Acerbo, gestellt<br />
Strecke soll bis zum kommenden Sommer fertig-<br />
sein.<br />
Occasions-<br />
SAURER-<br />
Lastwagen<br />
Die neue Ehrentribüne mit der Kabine für die Zeitmesser.<br />
Blick von der Tribüne auf die ausgebaute Gerade und die südlichen Einlaufkurven der beiden Pisten,<br />
von denen eine 4,6—i.8 km misst, währenddem die «Strassenpiste» eine Länge von 6 km besitzt.<br />
Ä-r<br />
I y, T Hinterkipper, Typ LC, nur<br />
1<br />
' ' " 21 000 km gefahren. .<br />
2 T / 2<br />
T<br />
3-Seitenkipper, Typ 2 BH, mit<br />
neuem Wirzkipper und neuer<br />
Kabine.<br />
Q T Typ 2BH, mit neuer Brücke u.<br />
neuer Kabine.<br />
Et T<br />
Typ 3 BH, mit langem Radstand<br />
und langer, neuer Brücke.<br />
gi T<br />
3-Seitenkipper, Typ 3 AOD, mit<br />
neuem Diesel-Motor.<br />
Diese Wagen sind- sofort oder kurzfristig,<br />
revidiert, mit Fabrikgarantie lieferbar.<br />
Ein Schweizerprodukt, das<br />
sich „glänzend" bewährt<br />
A.-G. Adolph Saurer, Arbon<br />
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Messing vernickelt und verchromt<br />
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M. GATTLEN, Spezial-Schweisserei, BERN<br />
Belpstrasse 38 a Tel. 20.262<br />
Aus dem Militärdienst zurück
N°5 — DIENSTAG, 30. JANUAR <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
Luftkonditionieranlage als serienmässige Wagenausrüstung<br />
Luftkonditionieranlägen sorgen, iin Gegensatz<br />
«u blassen Wagenheizungen, nicht nur im Winter,<br />
sondern auch bei heissem Sommerwetter für eine<br />
angenehme Temperatur im Wageninnern. Sie müssen<br />
daher neben einer Heiz- auch über eine Kühleinrichtung<br />
verfügen, von denen, je nach Bedarf,<br />
die eine oder andere eingeschaltet wird. Ausserdem<br />
verlangt man von ihnen, daes sie die Luft<br />
fortwährend reinigen. Bei groesen' Anlagen dieser<br />
Art ist ausserdem dafür gesorgt, daes der Feuchtigkeitsgehalt<br />
der Luft sich dauernd in der Nähe<br />
eines angenehmen Optimalwertes hält. Bei einer<br />
Einrichtung für Automobile, wie sie neuerdings eine<br />
bekannte amerikanische Qualitätemarke gegen Aufpreis<br />
serienmässig liefert, würde dies allerdings zu<br />
weit führen.<br />
Die Anordnung der ganzen Apparatur geht aus<br />
unserem Bild hervor. Heizelement und Kühlschlange<br />
sind in einem Blechbehälter hinter den<br />
Fondsitzen untergebracht. Die, je nach der Aussentemperatur,<br />
zu erwärmende oder zu kühlende<br />
Luft wird von einem Ventilator durch einen Filter<br />
unter der Bank eingeesaugt und nach dieser Temperaturveränderung<br />
oberhalb der Rücklehne wieder<br />
ins Wageninnere ausgestoseen. Die Konstruktion<br />
der Heizung brauchen wir hier nicht zu erläutern.<br />
Sie arbeitet im Prinzip so wie andere<br />
Kühlwasserheizungen.. Dagegen dürfte<br />
11 PS, geräumig, wirtschaftlich,<br />
zuverlässig und billig<br />
die Arbeitsweise der Kühlanlage<br />
nicht so allgemein bekannt sein. Sie ist in ihrem<br />
prinzipiellen Aufbau ganz ähnlich beschaffen wie<br />
die Kotnpressions-Kältemaschinen in Haushaltkühlschränken.<br />
Die Kühlschlange enthält eine Flüssigkeit mit<br />
niedrigem Siedepunkt, die bei geringem Druck<br />
und normaler Temperatur rasch verdampft und dabei<br />
ihrer Umgehung Wärme entzieht, d. h. die<br />
Rohrschlange kühl hält. Der Unterdruck im Kühlrohr<br />
wird durch Anschluss an die Saugseite eines<br />
vom Motor angetriebenen Kompressors erzeugt,<br />
welche die entstehenden Dämpfe der Kühlflüesigkeit<br />
fortwährend absaugt und auf einen höheren<br />
Druck komprimiert. Nach dieser Verdichtung gelangen<br />
sie in einen Kondenser, der aus einer .vor<br />
dem Kühlerblock des Motors untergebrachten, gerippten<br />
Rohrschlange besteht. Hier geben die üurch<br />
Schema der Luftkonditionieranlage<br />
für Automobile.<br />
A = Kondenser-<br />
Rohrschlange. B = Kühl-<br />
Kompressor. C = konditionierte<br />
Luft. D = Luftaustrittgitter.<br />
E == Ventilator.<br />
F = Kühlschlange.<br />
G == Expansionsventil.<br />
H = Dämpfer. I = Luftfilter.<br />
K =±= Luftarisaugöffnung<br />
unter der hintern Mehr Aussicht<br />
Sitzbank. L = Sammler. Reibungswärme<br />
M = Heizelement. N =<br />
Dämpfer. 0 = Rohrleitung<br />
zur Saugseite des<br />
Kompressors. P — Schalter.<br />
Q = Amperemeter.<br />
die Kompression erhitzten Dämpfe ihre Wärme ab,<br />
wobei sie sich auf die Siedetemperatur aJbkühlen<br />
und sich zu Flüssigkeitstropfen kondensieren, die<br />
in einem Sammelbehälter unter dem Wagen flieseen.<br />
Aue ihm gelangt dauernd etwas Kühlflüssigkeit<br />
durch ein Druckreduzierventil in die Kühlschlange,<br />
Es besteht also eine fortwährende Zirkulation<br />
des Kühlmediums durch das Kühlsystem.<br />
Der Luftfilter, der zur Säuberung der Luft<br />
dient, ist so wirksam, dass er auch die feinen<br />
Stäubchen pflanzlichen Ursprünge ausscheidet, die<br />
den Heuschnupfen erzeugen und dadurch für die<br />
von dieser Krankheit betroffenen Wageninsassen<br />
beträchtliche Erleichterungen ihres Leidems schaffen<br />
soll.<br />
-b-<br />
Neues Lagermetall auf AluminiumbasJs<br />
Auf Grund der guten Erfahrungen, die von Firmen,<br />
wie Lancia und Bentley, mit direkt auf der<br />
Kurbelwelle laufenden Leichtmetall-Pleuelstangen<br />
gemacht würden, hat sich Rolls-Royce entschlossen,<br />
ein Lagermetall auf Äluminiumbasi« IU entwickeln,<br />
dessen Zusammensetzung nun bekanntgegeben wird.<br />
Es soll 5,5 Ms 7% Zinn, 1,5 bis 1,8 %> Nickel,<br />
0,6 bis 0,9°/« Kupfer, 0,7 bis 1 •/• Magnesium,<br />
0,15 bis 0,3 "/• Silizium und 0,2 bis 0,45 °/o Eisen<br />
enthalten, während der Rest — oder besser gesagt<br />
Hauptanteil der Legierung — aus Aluminium besteht.<br />
Dieses neue Lagermetall ist auf den etwas<br />
trockenen Namen A. C. 9 getauft worden und soll<br />
die Ermüdungsfestigkeit einer Bleibronze mit der<br />
Korrosionsbeständigkeit von Weisßmetallen vereinen,<br />
-b-<br />
Motorlager aus Kunstharz noch Zukunftsmusik<br />
In .Deutschland bemüht man sich natürlich angesichts<br />
der gegenwärtigen Versorgungslage eifrig<br />
mit dem Studium der Möglichkeiten zur vermehrten<br />
Verwendung von Ersatzstoffen. Bei diesen Bestrebungen<br />
spielen die sogenannten Preßstoffe oder<br />
Kunstharze eine wichtige Bolle, hofft man doch,<br />
daraus in nicht allzu ferner Zukunft Lagerschalen,<br />
Gehäuee- und Rahmenteile anfertigen zu können.<br />
"Wfir halben unsere Leeer hierüber bereits in einem<br />
längeren Artikel orientiert. Nach den Vorträgen zu<br />
«chliessen, die kürzlich vor einem Gremium von<br />
Fachleuten in Berlin gehalten wurden, dürfte allerdings<br />
die Verwirklichung eines Motors mit Lagerschälen<br />
aus Kunstharz noch längere Zeit auf sich<br />
warten lassen. Als grosser Nachteil erweist sich<br />
vor allem die schlechte Wärmeleitfähigkeit der<br />
Preßstoffe, die eich auch durch spezielle Metalleinlagen<br />
nicht genügend verbessern läset. Man muss<br />
daher für die Kühlung der Lager neue Wege beschreiten,<br />
die eine vollkommene Umkonetruktion<br />
bedingen. Ferner hat sich auch gezeigt, dass die<br />
Kurbelwelle aus einem Sonderwerkstoff hergestellt<br />
werden eollte, der in den Preßstoffschalen gut<br />
läuft- Angesichts dieser verschiedenen Hindernisse,<br />
die der Anwendung von Kunstharz-Lagerschalen<br />
im Motorenbau noch entgegenstehen, dürfte deren<br />
Einführung für diesen Zweck nicht so bald erfolgen.<br />
haben sie dort, wo keine groase<br />
entsteht und mit Zutritt von<br />
Schmutz gerechnet werden muss, da sie dessen<br />
schmirgelnder Wirkung besonders stut widerstehen.<br />
-fw-<br />
Farmer benützt Personenwagen<br />
als Pflug-Vorspann<br />
Ein amerikanischer Farmer, der offenbar<br />
keine Pferde, dafür aber einen Personenwagen<br />
besitzt, pflegt seine Felder mit dessen<br />
Hilfe als Vorspann zu pflügen. Dabei wird<br />
der Wagen von einem zweiten Mann so gefahren,<br />
dass die beiden Räder auf der bereits<br />
gepflügten Seite des Feldes jeweils in der<br />
zuletzt aufgeworfenen Furche fahren. Der<br />
Pflüg wird am hinteren Stossfänger mit Hilfe<br />
einer Kette befestigt. In dieser Weise soll es,<br />
nach Aussage des Vaters dieses eigenartigen<br />
Verfahrens, möglich sein, in 7 Stunden ungefähr<br />
eine Hektare umzupflügen.<br />
von einem gigantischen neuen Fallhammer<br />
in einer britischen Flugmotorenfabrik,<br />
der zum Schmieden von Leichtmetall'<br />
Kurbelgehäusen dienen wird. Die ganze<br />
Maschine wiegt nicht weniger als 462 Tonnen<br />
und ruht auf einem Beton-Fandament<br />
von 1824 Tonnen Gewicht. Ihr 366 Tonnen<br />
schwerer Ambossreicht ungefähr 4m tief<br />
in den Boden hinab und stützt sich auf<br />
ein als Stossdämpfer wirkendes Holzwerk.<br />
Der Fallhammer selbst wiegt 29 Tonnen<br />
und seine Matrize ist beheizt, um grössere<br />
Wärmeverluste des Arbeitsstückes wältrend<br />
dem Schmiedevorgang zu verhindern.<br />
Als Ersatz für die evakuierten Fabriklokalitäten<br />
in Strassburg habe Maiford ein<br />
Fabrikgebäude in Bordeaux übernommen,<br />
wo bisher Eisenbahnmaterial hergestellt<br />
und repariert wurde.<br />
Dass für die Dauer der Feindseligkeiten<br />
die Verdoppelung der Steuer auf mehr als<br />
zehn Jahre alte Wagen in Frankreich aufgehoben<br />
wird.<br />
Dass die durchschnittlichen Reparaturkosten<br />
von unfallbeschädigten Wagen in<br />
USA während der letzten fünf Jahre um<br />
einen Viertel gestiegen sind, was auf die<br />
schlechtere Zugänglichkeit der Motorteile<br />
und den erhöhten Zeitaufwand bei der Reparatur<br />
der Vorderradaufhängung " von<br />
Fahrzeugen mit einzelgefederten Vorder*<br />
rädern zurückgeführt wird.<br />
Von den grossen Fortschritten in der<br />
italienischen Produktion von klopffesten<br />
Treibstoffen für Flugzwecke. Nach italienischen<br />
Meldungen steht Italien jetzt in der<br />
Herstellung von klopffestem, synthetischem<br />
Benzin an dritter Stelle direkt hinter den<br />
Vereinigten Staaten und Deutschland. Das<br />
in den Hydrierwerken von Bari und Livorno<br />
benützte Fabrikationsverfähren verwendet<br />
als Ausgangsstoff für die Synthese von<br />
hochklopffestem Benzin 4as in der normalen<br />
Benzinsynthese als Nebenprodukt auffallende<br />
Butangas, woraus Isoktan gewonnen<br />
wird. Bekanntlich hat dieser Kohlenwasserstoff<br />
einen Klopf wert von 100 und<br />
ist in dieser Beziehung also selbst dem<br />
Superbrennstoff überlegen.<br />
Wir liefern sie<br />
als {angjährige<br />
Spezialisten, erstklassig<br />
ausgeführt<br />
u. preiswert<br />
MÜLLER
FAHRBARE TONFILMANLAGE<br />
im Dienste unseres Heeres<br />
Von den verschiedenen Kriegsschauplätzen<br />
kommt immer wieder die Nachricht vom Einsatz<br />
fahrbarer Lautsiprecheranlagen, welche<br />
die gegnerischen Truppen mit einem Bombardement<br />
wohlgezielter Ansprachen überschütten.<br />
So ist es in Finnland, und das gleiche<br />
trifft oder traf auch auf die Westfront zu.<br />
Das im Bild gezeigte Fahrzeug, ein Fiat<br />
12 PS mit Spezialaufbau, soll im Gegensatz<br />
hiezu bei unserer Armee für friedliche<br />
Zwecke eingesetzt werden, enthält es doch<br />
In seinem Innern eine vollständige Tonfilmapparatur,<br />
die erlaubt, im Freien Tonfilmvorführungen<br />
zu geben. Ein dazugehöriger Camion<br />
führt die 5OOplätzige Bestuhlung für<br />
das Freiluftkino mit. Um die Apparatur auch<br />
im Winter benützen zu können, hat die<br />
Heeresverwaltung einen Umbau der Inneneinrichtung<br />
angeordnet, die nun leicht demontierbar<br />
gestaltet wird, so dass man sie<br />
in einen Saal transportieren kann.<br />
Die Projektion erfolgt bei Freiluftvorführungen<br />
durch die Türöffnung am Hinterende<br />
des Wagens, der zu diesem Zweck mit dem<br />
Heck gegen die Leinwand gerichtet auffährt.<br />
Es können sämtliche Normaltonfilme vorgeführt<br />
werden. Eine mit den Lautsprechern<br />
gekuppelte Grammophoneinrichtung erlaubt<br />
dung mit der Verstärkeranlag© übernehmen.<br />
ferner, musikalische Unterhaltungen zu bieten.<br />
Zur Uebermittlung von Vorträgen, Ma-<br />
Der Wagen ist von fremden Stromquellen<br />
növerkritiken oder Ansprachen wird ein<br />
Mikrophon angeschlossen, und der Vortragende<br />
kann dabei, wenn dies wünschenswert<br />
erscheint, von der hohen Warte des Wagen-<br />
Anhanger<br />
Motorkipper<br />
Seilwinden<br />
Lastwinden<br />
Oberes Bild: Rückansicht<br />
des Wagens mit Tonfilm-<br />
Apparatur. Er verfügt<br />
über drei eingebaute Lautsprecher,<br />
•wovon einer<br />
nach vorn und zwei nach<br />
hinten weisen. Die Kino-<br />
Projektion erfolgt durch<br />
die hintere Türöffnung.<br />
Das Wagendach kann bei<br />
Ansprachen als Rednertribüne<br />
dienen.<br />
Links; Innenansicht des<br />
Wagens mit Tonfilm-Apparatur.<br />
Im Hintergrund<br />
Radio, Verstärker sowie<br />
Pick-up zum Spielen von<br />
Grammophonplatten.<br />
***•«•<br />
Opel<br />
Olympia<br />
dachs aus sprechen. Auch für die Wiedergabe<br />
von Radioprogrammen ist vorgesorgt.<br />
Nötigenfalls können die Lautsprecher in<br />
einiger Entfernung vom Wagen aufgestellt<br />
werden, wobei Kabelanschlüsse die Verbin-<br />
völlig unabhängig, doch kann man bei Vorführungen<br />
in Sälen ohne weiteres auch mit<br />
Fremdstrom jeder beliebigen Spannung arbeiten.<br />
Da die Projektionseinrichtiuig und<br />
all© andern Apparate in einer Kabine untergebracht<br />
sind, stellen kantonale Feuerpolizeiverordnungen<br />
den Vorführungen kein Hindernis<br />
in den Weg. Ausserdem ist der Projektionsapparat<br />
mit einer automatischen Auslösung<br />
und Sicherung ausgestattet, die bei<br />
Defekten oder Bränden wirksam wird.<br />
Die elektrische Ausrüstung umfasst die mit<br />
Gleichstrom von 12 Volt gespeisten Lautsprecher,<br />
deren Tonstärke in 10 Stufen reguliert<br />
werden kann, den um eine Achse<br />
schwenkbaren Bildprojektionsapparat mit<br />
Eurekaobjektiv, einen Verstärker mit zehn<br />
Verstärkungsstufen, ein mit Gleichstrom von<br />
12 Volt gespeistes Pickup-Aggregat, eine<br />
Radioapparatur für den Empfang von Kurzund<br />
Mittelwellen nebst Antenne sowie endlich<br />
einen Transformator für Emgangsspannungen<br />
von 125—250 Volt mit 6stufiger Regulierung.<br />
Dazu kommen noch die vielen Zubehörteile<br />
wie Mikrophon, Kabel, Ersatzprojektionslampen,<br />
Scheinwerfer usw. Ferner<br />
gehören ein grosser Feuerlöscher, ein zusammenlegbarer<br />
Bildschirm von 4X5 m sowie<br />
Filmtransiportschachteln für 1000 m Film mit<br />
zur Ausrüstung.<br />
-b-<br />
Frage . Benzinverbrauch. Ich besitze einen<br />
Wagen, Marke X., von 9,1 PS und einem Gewicht<br />
von 1150 kg. Die Herstellerin gibt einen Benzinverbrauch<br />
von 11 Lit./lOO km an. Ich möchte ihn<br />
jedoch auf besonders schlechten Strassen fahren,<br />
wobei auf 7 km jedesmal ein Höhenunterschied von<br />
200 m zu bewältigen ist. Auch sind häufig Halte<br />
nötig und zudem wird der Wagen in einer Meereshöhe<br />
von 900 m ü. M. gebraucht. Wieviel Benzin<br />
würde er wohl pro 100 Fahrkilometer brauchen?<br />
A. H. in B.<br />
Antwort: Da wir dieses Wagenmodell nie<br />
auf Brennstoffverbrauch prüften, können wir diesbezüglich<br />
keine genauen Angaben machen. Dagegen<br />
rechnet man bei normalem Betrieb nach einer bewährten<br />
Faustregel mit ca. 1 Liter Benzin pro 100<br />
Fahrkm. auf je 100 kg Wagengewicht Da dieses<br />
Eahrzeug. belastet mindesten« 1200 kg wiegt, würde<br />
MERCEDES-<br />
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Automobil-Revue, Bern.<br />
AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 30. JANUAR <strong>1940</strong> — N° 5<br />
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verunfallten und alten Automobilen<br />
eine allerdings sehr rohe Schätzung auf ca. 12<br />
Lit./lOO im lauten. Daneben wird der vermutliche<br />
Verbrauch gelegentlich nach folgender Faustregel<br />
herausgeknobelt:<br />
2XG + Q<br />
B = H X ( + 3 + 0,75 X N)<br />
200<br />
Hierin bedeuten B = Benzinverbrauch in Lit./lOO<br />
km; G = Leergewicht des fahrfertigen Wagens in<br />
km; Q = Nutzlast in kg (ca. 75 kg pro Person);<br />
N = Steuerleistung des Motors in St.-PS<br />
Mit obigen Zahlen und unter der Annahme einer<br />
mittleren Besetzung mit 2 Personen erhält man:<br />
2X1150+150<br />
B = % X ( + 3 + 0,75 X 9,1)<br />
200<br />
= 11 LH./100 km.<br />
In beiden Fällen handelt es sich um rohe Mittelwerte,<br />
die weder auf den Wirkungsgrad des Wagens<br />
noch auf seinen uns ohnehin nicht bekannten Zustand<br />
irgendwelche Rücksicht nehmen. Die Angaben<br />
können sich somit auch keineswegs nun gerade<br />
auf eine bestimmte Marke beziehen, sondern sie<br />
stellen auf jeden Fall nur einen Mittelwert dar. Für<br />
besonders schwere Betriebsbedingungen, wie angegeben,<br />
müsste noch ein Zuschlag von ca. 1,5 Lit./<br />
100 km hinzugerechnet werden, dies um so mehr,<br />
als der Wirkungsgrad des Motors in einer Höhe<br />
von fast 1000 m ü. M. bereits etwas abnimmt, wag<br />
ebenfalls verbramchserhöhend wirkt. -b-<br />
Schriftliche Antworten:<br />
Frage 1319. V. H. T. L. Können Sie mir die<br />
Adresse des V. H. T. L. bekanntgeben? I. J. in S.<br />
Frage 1320. Lastwagen für Bergfahrten. Können<br />
Sie mir mitteilen, welche der drei Lastwagenmarken<br />
A. B. C. für Gebirgsfahrten die geeignetste ist<br />
I. J. in S.<br />
Frage 1321. Zündkerze mit gemischter Isolation.<br />
Da ich mich für die Neukonstruktion der in<br />
einer Dezember-Nummer der «A.-R.» beschriebenen<br />
Zündkerze interessiere, bei welcher an Stelle des<br />
bisherigen Porzellankopfes ein solcher von Glimmer<br />
fabriziert wird, um das rasche Oxydieren zu<br />
verhindern, bitte ich um Bekanntgabe der Adresse<br />
des Fabrikanten dieser -Kerze. W. in L.<br />
Fr«ge 1322. Austro-Dairriler-Ersatzteile. Können<br />
Sie mir mitteilen, wo ich Ersatzteile für Austro-Daimler-Wagen<br />
beziehen kann? W. in R.<br />
Fragt 1323. Neuartiges, besonders wirkungsvolles<br />
Kühlsystem. Vor einiger Zeit las ich in der<br />
«A.-R.> von einem neuen, besonders wirkungsvollen<br />
Kühlsystem. Die Firma, welche sich mit der<br />
Installation befasst, soll danach gewisse Aenderungen<br />
am Zylinderkopf vornehmen, dank denen<br />
eine üeberhitzung in der warmen Jahreszeit verhindert<br />
wird. Können Sie mir die Adresse dieser<br />
Firma angeben? V. in N.<br />
Frage 1324. Schweizer Katalytöfen. Können<br />
Sie mir die Adresse des Fabrikanten kleiner Katalytöfen<br />
für die Heizung des Wagens angeben?<br />
G. R. in F.<br />
Frage 1325, Old-Gold-Kolbenringe. Einbau von<br />
Old-Gold-Kolbenringen in -einem kleinen Wagen?<br />
Bewähren eich diese? E. in F.<br />
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BERN, Dienstag, 30. Januar <strong>1940</strong><br />
Automobil-Revue - II. Blatt, Nr. 5<br />
römische Kolonie soll er im Jahre 542 vor Christi<br />
in Gallien eingeführt worden sein. Dort entdeckte<br />
man auch sehr früh schon, dass die Reben durch<br />
Aufpfropfen fremder Schösslinge verändert und<br />
der Ertrag veredelt werden könne. In der Folge<br />
war besonders auch Karl der Grosse ein eifriger<br />
Förderer des Weinbaues, der ihm an den Ufern<br />
des Rheins und der Mosel Heimatrecht erwarb.<br />
Durch die Kreuzzüge kamen schliesslich vielerlei<br />
fremde Weinsorten aus dem Orient nach den<br />
europäischen Ländern, die nach und nach im vorhandenen<br />
Rebbestand aufgingen und immer neue<br />
Varietäten hervorbrachten.<br />
Wohlauf noch getrunken<br />
Die Geschichte des Weinbaues und der Weinkultur<br />
ist einer der wichtigsten und nachhaltig<br />
wirkendsten Faktoren in der Geschichte der<br />
menschlichen Kultur, Zivilisation und Geselligkeit,<br />
der weder fibersehen noch verkleinert werden darf.<br />
Wenn Escoffier, der grosse Theoretiker der<br />
Gastronomie und Altmeister lukullischer Genüsse,<br />
davon spricht, dass die Geschichte der Küche<br />
auch die Geschichte der Kultur und der<br />
Zivilisation sei, so darf man in noch viel positiverem<br />
Sinn von der Kulturmission des Weines<br />
sprechen, und man könnte dafür das Zeugnis der<br />
grössten Denker und Dichter seit den Zeiten<br />
Anakreons bis auf den heutigen Tag anrufen ...<br />
Goethe sagt, dass die Liebe und der Wein die<br />
beiden göttlichen Segnungen und Beseligungen der<br />
Menschheit seien. Ohne sie wären wir, aus Dadalos<br />
rastlosem Geschlecht, Enterbte und Erdgebundene;<br />
denn alles, was an Kunst und Kultur geschaffen<br />
wurde, hat seinen Urgrund in Eros und<br />
Bacchus. *<br />
Die Dichter, welche mit hohem Herzschlag die<br />
Liebe besangen, brauchten seit den Zeiten Anakreons,<br />
des goldlockigen Dichterjünglings und<br />
Bacchussängers aus Theos, dem Lande der Ionier,<br />
neben dem Brot auch den mit Traubenglut gefüllten<br />
Becher:<br />
Aus ihm erblühte ihnen der Rausch der ergriffenen<br />
Worte und die Musik der herzbetörenden<br />
Rhythmen.<br />
•<br />
Wie der Kulturhistoriker glaubt beweisen zu<br />
können, würde die Rebe, die vitis vinifera der<br />
Römer von Asien her, und zwar aus dem Zweiströmeland<br />
zwischen Euphrat und Tigris, und aus<br />
Eine Plauderei über den Wein. Von Johannes Vincent Venner<br />
Aegypten, über Griechenland und Italien nach<br />
Frankreich, Deutschland und der Schweiz gebracht.<br />
In Palästina kannte man den Wein schon zu<br />
Abrahams Zeiten; heisst er doch im Alten Testamen:<br />
«Der Wein erfreut des Menschen Herz!» Ein<br />
moderner Kultur- und Weinphilosoph hat in launiger<br />
Weise die Bibel auf ihre Stellungnahme zum<br />
Wein hin untersucht und ungezählte Sentenzen gefunden,<br />
die den Weinfreund ermuntern und den<br />
Süffel warnen. Mögen ein paar besonders träfe hier<br />
aufgefrischt werden:<br />
Der Prediger Salomo fragt im 2. Kapitel, Vers<br />
24: «Ist es nun nicht besser dem Menschen essen<br />
und trinken, und seine Seele guter Dinge sein in<br />
seiner Arbeit? Aber solches sähe ich auch, dass<br />
es von Gottes Hand kommt.» Salomo ist ein lebensfroher,<br />
Prediger; denn neben guten Manieren<br />
empfiehlt er uns den Lebensgenuss recht eindringlich:<br />
«So gehe hin und iss dein Brot mit Freuden,<br />
trink deinen Wein mit gutem Mut; denn dein<br />
Werk gefällt Gott.<br />
Lass deine Kleider immer weiss sein, und lass<br />
feinem Haupte Salbe nicht mangeln. Brauche des<br />
Lebens mit deinem Weibe, das du lieb hast, so<br />
lange du das eitle Leben hast, das dir Gott unter<br />
der Sonne gegeben hat, so lange dein eitles Leben<br />
währet; denn das ist dein Teil im Leben und in<br />
deiner Arbeit, die du. tust unter der Sonne.<br />
Alles, was dir vorhanden kommt zu tun, das tue<br />
frisch; denn in der Hölle, da du hinfährest, ist weder<br />
Werk, Kunst, Vernunft, noch Weisheit.»<br />
Und Jesajas will.den Most in der Traube nicht<br />
verderben lassen; denn es ist ein Segen darin, aber<br />
«Wehe denen, die des Morgens frühe auf sind, des<br />
Saufens sich befleissigen, und sitzen bis in die<br />
Nacht, dass sie der Wein erhitzet...» Fast modern<br />
mutet uns ein Spruch Jesus Sirachs, des antiken<br />
Sittenlehrers an, der sagt: «Ein neuer Freund ist<br />
ein neuer Wein, lass ihn alt werden, so wird er dir<br />
wohlschmecken.» Und in einem andern Kapitel<br />
seiner «Meschalim», seiner Gnomen oder Sittensprüche<br />
lesen wir: «Der Wein erquickt den Menschen<br />
und das Leben, so man ihn massig trinkt.<br />
Was ist das Leben, da kein Wein ist? Der Wein<br />
ist geschaffen, dass er den Menschen soll fröhlich<br />
machen. Schilt deinen Nächsten nicht beim Wein<br />
und schmähe ihn nicht in seiner Freude.» Und beschliessen<br />
wollen wir diese kräftigen Sittensprüche<br />
mit der folgenden Weisheit: «Der Wein massig genossen,<br />
erfreut Leib und Seele. Aber so man zuviel<br />
trinkt, bringt er Herzeleid, dieweil man sich<br />
reizt und widereinander streitet. Ein Arbeiter, der<br />
sich gern vollsäuft, wird nicht reich. Sei nicht ein<br />
Weinsäufer, mahnt er daher eindringlich, denn der<br />
Wein bringt viele Leute um, und die Trunksucht<br />
macht einen tollen Narren viel toller.»<br />
Wir wissen, dass der Wein in Palästina allgemein<br />
verbreitet war. Um Jericho und Hebron waren<br />
an den Berghängen terrassenförmige Rebkulturen<br />
und in gut bewässerten Ebenen, von Hecken<br />
und Mauern umfriedet, Weingärten angelegt, in<br />
denen turmähnliche Wächter- und Kelterhäuschen<br />
standen.<br />
Auch in Aegypten baute man viel Wein, und<br />
Osiris war der Gott dieses Herbstsegens, während<br />
er in Griechenland als ein Geschenk des Dionysos<br />
galt. Schon Homer rühmt alte, gepflegte Weine<br />
als den würdigsten und schönsten Vorrat eines<br />
fürstlichen Haushaltes.<br />
In Italien machte sich besonders Cato um die<br />
Ausbreitung des Weinbaues verdient Durch eine<br />
Im Mittelalter machte die Weinkultur wesentliche<br />
Fortschritte. Die ^Vorzüge und Charaktere<br />
der einzelnen Sorten wurden nach und nach erkannt<br />
und gewürdigt.<br />
Ein Kurier des Bischofs Johann von Fugger<br />
musste diesem auf einer Romfahrt vorausreisen,<br />
um ausfindig zu machen, wo die besten Weine<br />
ausgeschenkt wurden. Dort machte der weinselige<br />
Prälat jeweils Halt.<br />
Als er in das Gebiet der würzigen Montefiascone<br />
kam, die ihm am köstlichsten mundeten, Hess<br />
er sich dort solange nieder, bis ihm eines Tages<br />
Gevatter Mors sachte den Pokal entwand.<br />
Und Kaiser Wenzel war es, der als erster die<br />
Vortrefflichkeit der bisher w,enig bekannten Weine<br />
aus der Champagne entdeckte. Er kam 1397 nach<br />
Reims, um mit Karl VI. von Frankreich einen Vertrag<br />
abzuschliessen. Als er den dortigen Wein gekostet<br />
hatte, fand er ihn so herrlich, dass er die<br />
Verhandlungen über den Vertrag immer länger<br />
hinauszog und nach dessen Abschluss sich ein<br />
weiteres Jahr im- gastlichen Reims seinen Champagnerstudien<br />
widmete, so dass die darüber ergrimmten<br />
deutschen Fürsten seine Absetzung beschlossen.<br />
Beim Abschied vertraute er dem Dau-<<br />
phin von Frankreich an, was ihn so lange in Reims<br />
gefesselt hatte, wodurch der Weltruf der Weine<br />
aus der Champagne begründet wurde.<br />
Aehnlich ging es den Weinen von Bordeaux,<br />
die in Paris, das damals schon in Frankreich und<br />
dem grössten Teil des Abendlandes tonangebend<br />
war, erst geschätzt wurden, als Ludwig XV. vernahm,<br />
dass ein gascognischer Edelmann sich von<br />
Bordeaux nach Paris Weine schicken liess. Nachdem<br />
er sie gekostet hatte, war er für sie begeistert.<br />
Welche Liebe und welches Verständnis dazu<br />
gehören, gute Weine auszuwählen und sie richtig<br />
zu behandeln, weiss jeder Weinbauer und jeder<br />
Weinfreund überhaupt. Ein Keller verlangt volle<br />
Hingabe und Verantwortung, auch wenn er nicht<br />
so viele Sorten enthält, wie der des Marcus Aenilius,<br />
eines reichen Freundes von Cicero, dessen<br />
Weinkantinen die berühmtesten des Mittelalters<br />
waren. Nicht weniger als 300 000 Amphoren. Wein<br />
von 195 verschiedenen Sorten will der römische<br />
Staatsmann und Orator dort gezählt haben:<br />
Se non e vero, e ben trovato... I
II AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 30. JANTTAR <strong>1940</strong> — N° 5<br />
Der Wein ist bei jedem Mahle, ganz besonders<br />
aber bei festlichen Anlässen der Intellekt und das<br />
Stimulans, welche den Speisen erst die richtige<br />
Geltung und ihre letzte Auskostung vermitteln.<br />
Es sollte ihm daher nicht weniger Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden, als der Speisenfolge selbst.<br />
Denn wie schmerzlich ist es für den Kenner, wenn<br />
er eu einem auserlesenen Mahle unpassende oder<br />
schlechte Weine vorgesetzt erhält.<br />
Ein guter Tropfen kommt, wenn er zur unrichtigen<br />
Speise gereicht wird, nur zu halber Würdigung.<br />
Man muss daher Gehalt und Charakter der<br />
verschiedenen Sorten kennen. So kann im passenden<br />
Moment auch ein weniger edler Wein zur<br />
Geltung kommen und ein kostbarer nicht unterschätzt<br />
werden.<br />
In verschiedenen Ländern werden zum Hors<br />
d'oeuvre schwere Süssweine ausgeschenkt, während<br />
wir uns an die guten Schweizer Weissweine<br />
halten, und auch die Forelle, Zuger Röteli, Hechte<br />
und die Aale der Tresa darin schwimmen lassen.<br />
Bei den Entrees und Rötis folgen dann die schweren<br />
Rot- und Weissweine, deren wir ja von Nord<br />
bis Süd, von Ost bis West die mannigfaltigsten<br />
Sorten hervorbringen, die alle ihre Eigenart und<br />
ihren Charakter haben.<br />
Es ist unbestritten, dass wir heute in der<br />
Schweiz eine hochentwickelte Weinkultur besitzen,<br />
die von den leichten Ostschweizer Weinen bis<br />
zum edlen, königlichen Döle eine grosse Varietät<br />
von roten und weissen Weinen produziert.<br />
Gewiss bringt die in langer Winterstarre liegende<br />
Erde unserer Heimat keine schweren, süssen<br />
und gewürzten Weine hervor: aber wem sich<br />
einmal die reine Herbheit der Ostschweizer Weine<br />
von Hailau bis an die Gestade des Zürichsees erschlossen<br />
hat, wer die Bekömmlichkeit und Herzenswärme,<br />
das erfrischende Traubenbouquet der<br />
Rheintaler und Herrschäftler Tropfen verspürt hat,<br />
der wird zugeben müssen, dass schon die Ostschweiz<br />
mit ihrem eher rauhen Klima dem gefühlsamen<br />
Zecher einen Becher kredenzt, dessen Duft<br />
und Hauch noch lange den Gaumen liebkosen.<br />
Die Weine des Bieler- und Neuenburgersees<br />
haben alle den gleichen edel-herben, fruchtigen<br />
Geschmack: sie sind süffig und zuverlässig und<br />
enthalten viel Vitamine. Es sind appetitanregende<br />
Weine, die zu Hors d'oeuvre und Fisch besonders<br />
gut passen und an einer gepflegten Tafel auch<br />
meist dazu gereicht werden.<br />
Von Neuenburg sind wir in einem Katzensprung<br />
in Lausanne, wo sich der abenteuerlustige<br />
und entdecküngsfreudige Zecher von Herz und<br />
Seele — denn nur ein solcher entdeckt Herz und<br />
Seele und die wonnigen Geister des Weines —<br />
entscheiden kann, ob er zuerst einen Abstecher<br />
ins Gebiet der La Cöte, seeabwärts zwischen Lausanne<br />
und Genf gelegen, oder ins Lavaux machen<br />
will, wo an den Steilhängen die glutvollen, lieblichen,<br />
Seligkeit spendenden königlichen Schweizer<br />
Welssweine wachsen und zu köstlicher Blume heranreifen.<br />
Bis nach Aigle hinauf, dem altehrwürdigen<br />
Städtchen, gedeihen und reifen diese köstlichen<br />
Weine, für die unsere Vorfahren einst ihr Blut geopfert<br />
haben, um für uns Enkel einen Anteil an<br />
dieser Seligkeit zu erstreiten.<br />
Unser bacchischer Spaziergang führt uns weiter<br />
hinauf, ins sonnendurchglühte Rhonetal, wo an<br />
den Steilhängen der Döle, unser edler Schweizer<br />
Burgunder und der kraftvolle Fendant, der rassige<br />
Johannisberger und der hellrote, Begeisterung entfachende<br />
Wein der Dichter und Sänger, der Malvasier,<br />
reifen...<br />
Und schliesslich breiten wir den Zaubermantel<br />
Fausts aus und fliegen über die Alpen ins Schweizer<br />
Sonnenstübchen: ins TessJn, um in einem von<br />
Kastanien beschatteten Grotto, bei Nostrano und<br />
andern hellschiumenden Italiener Weinen unsern<br />
bacchischen Spaziergang zu beenden.,,<br />
Alte Bräuche<br />
der Bodenseegfrörni<br />
nach alten Berichten geschildert<br />
Von Ferdinand Bolt<br />
cWillkommen, am Fenster, Mägdelein!<br />
An den See, an den See, wie weit mag es s«!n?><br />
Die Maid, sie staunt den Reiter an:<br />
«Der See liegt hinter dir und der Kahnt><br />
Der Fremde schaudert, er atmet schwer:<br />
«Dort hinten, die Eb'ne, die ritt ich her!»<br />
Da recket die Maid die Arm' in die Höh's<br />
«Herrgott, so rittest du über den Seel><br />
So heisst es in der bekannten Ballade von Gustav<br />
Schwab, «Der Reiter und der Bodensee>, die<br />
auf die Bodenseegfrornl von 1830 zurückzuführen<br />
Es ist ein eigenartiger Brauch, dass bei Seegfrörnen<br />
des Obersees immer zwischen dem deutschen<br />
Hagnau und dem schweizerischen Münsterlingen<br />
eine Eisprozession abgehalten wird. Ist der<br />
See zugefroren und das Eis tragbar, wird ein hölzernes<br />
Brustbild des Evangelisten Johannes in<br />
feierlicher Prozession über den See getragen, und<br />
zwar dort abgeholt, wo es sich seit der letzten<br />
Uebertragung befqnd. Zum letzten Male geschah<br />
dies im Jahre 1830. Der bekannte Schriftsteller und<br />
Pfarrer Honsjakob erwähnt in seinen «Schneeballen»,<br />
dass er als Pfarrer von' Hagnau Im Jahre 1880<br />
dgs Bild vom Rathaus nach der Kirche verbringen<br />
Hess, wo es sich heute noch befindet. Es trägt die<br />
Inschrift: «Dieses Bildnis ist anno 1573, dem 17.<br />
Februar, als der Bodensee überfroren war, von<br />
Münsterlingen nach Hagnau übertragen und dort<br />
auf dem Rathaus gesetzt worden. Nach 100 Jahren<br />
wurde es bei überfrorenem See wieder hierher<br />
(Münsterlingen) gebracht. Anno 1796 aber zur<br />
Zeit des Franzosenkrieges das zweitemal zurückgestellt<br />
und renoviert von F. X. Faivre.> Die Konsole<br />
erzählt weiter, dass das Bild am 6. Februar<br />
1830 wieder von Münsterlingen in Begleitung von<br />
geistlichen und weltlichen Vorgesetzten, sowie der<br />
Schuljugend, nach Hagnau «übertragen» wurde.<br />
Die Eisdecke schloss sich 1830 in der Nacht vom 1.<br />
und 2. Februar nach vorangegangenen strengen<br />
Kältewochen. Mächtige Eiswälle türmten sich längs<br />
des Ufers auf.<br />
Sofort setzte nun die grosse Wanderung über<br />
den See ein. Aus verschiedenen thurgauischen<br />
Dörfern kamen Schulkinder und Vorsteher ans<br />
ist. Eine Seegfrörni des Bodensees, besonders<br />
des sehr breiten Obersees, tritt nur ganz selten ein,<br />
während der Untersee schon eine Reihe von solchen<br />
Gfrörnen durchgemacht hat. Dank seiner geringen<br />
Tiefe schliesst sich der J|Jntersee zwischen<br />
Reichenau und Allensbach bald zu. Der Obersee<br />
aber ist viel hartnäckiger, er ist erstens viel breiter,<br />
dann auch viel tiefer und drittens herrscht auf ihm<br />
deutsche Ufer. Am 6. Februar wurde dann auf<br />
Beschluss des Gemeinderates von Hagnau die Eisprozession<br />
unternommen. Mittags 12 Uhr brachen<br />
110 Schulkinder, Pfarrer, Eltern und der Ortsvogt<br />
auf. Sie kamen glücklich in Münsterlingen an und<br />
wurden im dortigen Frauenkloster gut bewirtet. Im<br />
Kloster war man einzig deshalb betrübt, weil man,<br />
altem Brauch entsprechend, das Johannesbild den<br />
ständig ein reger Schiffsverkehr. Man sollte es Hagnauern abtreten musste. Nach Entgegennahme<br />
daher nicht für möglich halten, dass er überhaupt<br />
einmal zugefrieren könnte. Die Chronik und vorhandene<br />
Zeugen belehren jedoch anders. Nach<br />
den Aufzeichnungen in verschiedenen Jahrbüchern<br />
war der Bodensee ganz zugefroren in den Wintern<br />
des Bildes machte sich die Eisprozession<br />
wieder auf den Heimweg. Unter Freudenjubel und<br />
Glockengeläute wurden sie abends 6 Uhr in Hagnau<br />
empfangen und zur Kirche geleitet. Nach<br />
einer Darstellung trugen das Johannesbild zwei<br />
875, 895, 1074, 1076, 1108, 1217, 1227, 1277, Burschen an der Spitze des Zuges. Ihnen folgten<br />
1323, 1325, 1378, 1379, 1383, 1409, 1431, 1435, Schulkinder in der alten Bodenseetracht — die<br />
1460, 1465, 1470, 1497, 1512, 1553 1560, 1564, Mädchen trugen mächtige Goldhauben —, Amts-<br />
1565, 1571, 1573, 1684, 1695, 1788, 1830 Und das<br />
letzte Mal 1880. Der Untersee allein war viel öfter<br />
zugefroren, zum letzten Male ganz im Jahre 1929.<br />
personen in schweren Mänie\n mit langen Tabakspfeifen<br />
und schliesslich der Kaplan, der seines<br />
Alters wegen auf einem Schlitten von Burschen<br />
gezogen wurde. Zu Hause aber wurde das Ereignis<br />
noch abends würdig bei gutem Ruländer gefeiert<br />
...<br />
Bunte Umschau<br />
Das grate Gedächtnis. Das beste Gedächtnis,<br />
das je ein Buchhalter bewies, hatte jener Däne, der<br />
nach einem Brand in einer Bank aus dem Gedächtnis<br />
alle Konten wieder aufbauen konnte.<br />
* * *<br />
Der Maaa trinkt anders. Um «ine Charakterprobe<br />
zu machen, empfehlen Psychologen, Mann<br />
und Frau aus einem Glas trinken zu lassen. Der<br />
100% Mann schaue in das Glas hinein. Die Frau<br />
schaue in den Raum.<br />
* • *<br />
Sie trltamen mehr. Man vertritt heute die Ansicht,<br />
dass Frauen bedeutend mehr und viel schwerer<br />
träumen als Männer. Damit sei bewiesen, das? ihr<br />
Innenleben reicher sei.<br />
* • *<br />
Erst Probe im Elterxhaus. Auf der japanischen<br />
Insel Takamatsu muss der Bräutigam erst ein halbes<br />
Jahr im Haus der Eltem seiner Braut wohnen, um<br />
zu sehen, ob er sich mit den Eltern auch verträgt.<br />
* *<br />
So alt - der erste Füllfederhalter? In Holland<br />
hat man den Brief eines Kaufmanns aus dem Jahre<br />
1640 gefunden, in dem er den ersten Füllfederhalter<br />
beschreibt, den er auf einer Reise sah.<br />
* . *<br />
Nicht klüger geworden. Eine Umfrage in der<br />
amerikanischen Provinz ergab, dass trotz der Radioaufklärung<br />
noch immer der gleiche alte Aberglauben<br />
im Schwange ist, vor allem in der Medizin.<br />
o too 2O04f KOS»**<br />
WFI .TC KKT HVÜTV! W<br />
Oel im Kaukasus<br />
Als während des Weltkrieges die Erstarrung<br />
der Fronten einen immer grösseren Einsatz an<br />
Material notwendig machte, hat sich der damalige<br />
französische Premierminister Clemenceau<br />
eines Tages geäussert, dass «ein Tropfen<br />
Oel einen Tropfen Blut wert sei». Schon damals<br />
bildete die Frage der Brennstoffversorgung<br />
eines der wichtigsten Kapitel im Ringen<br />
um den Sieg.<br />
Durch die Entwicklung der Strategie im<br />
Laufe der letzten zwanzig Jahre hat ihre Bedeutung<br />
noch um ein Vielfaches zugenommen.<br />
Angriff und Transport sind weitgehend mechanisiert<br />
worden. Die Kampf- und Bombenflugzeuge<br />
mit ihrer ungeheuren Leistungsfähigkeit,<br />
die Tanks und Panzerwagen, die Geschtitztraktoren,<br />
Motortransportmittel, Torpedojäger<br />
und Unterseeboote können nur dann nützlich<br />
eingesetzt werden, wenn gewaltige Mengen von<br />
Brennstoff zur Verfügung stehen. Nach der<br />
Schätzung von Kennern der Materie soll allein<br />
Deutschland — intensive Führung der Feindseligkeiten<br />
vorausgesetzt — jährlich 12 Millionen<br />
Tonnen, das heisst weit über eine Million<br />
Eisenbahnwaggons Brennstoff benötigen.<br />
Man müsste sich wundern, wenn unter diesen<br />
Umständen der Kampf Um den Besitz des<br />
Erdöls und um dessen Quellen mit der Zeit<br />
an Schärfe nicht zugenommen hätte. Für die<br />
Grossmächte stehen jedoch überall Gesellschaften<br />
im Vordergrund, in denen die staatlichen<br />
Leiter die Interessen der Allgemeinheit<br />
parallel zu den Gewihnbestrebungen der privatwirtschaftlichen<br />
Unternehmer zur Sprache<br />
und zur Geltung bringen.<br />
Wenn dazu noch die Tatsache kommt, dass<br />
die Ausbeutungsgebiete nicht im Innern,<br />
sondern an der Peripherie des Staates<br />
liegen, wodurch sie militärischen Operationen<br />
besonders ausgesetzt sind,<br />
dann ist der Brennstoff in doppeltem<br />
Sinn explosionsgefährlich.<br />
Ein Gebiet, bei welchem diese Umstände in<br />
ausgesprochener Weise zutreffen, ist dasjenige<br />
zwischen dem Kaspischen, dem Schwarzen und<br />
dem Mittelmeer: Die kaukasischen und mesopotamischen<br />
Oelfelder.<br />
Es wäre gewagt, zu glauben, dass die politischen<br />
Verhältnisse in jenen Gebieten seit langem<br />
stabil seien. Russland im Norden hat sich<br />
seit der Einführung der bolschewistischen Gesellschaftsordnung<br />
vom Ausland weitgehend<br />
abgeschlossen und duldet keinerlei Ausdehnung<br />
fremdländischer Interessen auf seinem<br />
Gebiet — so lange es daraus nicht einen unbedingten<br />
Vorteil zieht. Iran, das frühere Persien,<br />
und die Türkei sind politisch selbständig,<br />
doch ihre Nachbarn, das Königreich Irak« das<br />
Emirat Transjordanien, das Mandatgebiet Palästina<br />
und das Sultanat Koweit am westlichen<br />
Ende des persischen Golfes stehen unter der<br />
Kontrolle Englands, und über Syrien besitzt<br />
Frankreich ein weitgehendes Mitspracherecht,<br />
Deise Verhältnisse sind der untrügerische Beweis<br />
dafür, dass die Grossmächte hier scharf<br />
wachend auf Vorposten liegen, und dass diepolitischen<br />
Ereignisse in jenem Teil der Erde<br />
nicht ausschliesslich durch die natürlichen<br />
Feindschaften der verschiedenartigen Stämme<br />
bedingt sind.<br />
Wenn man in der Geschichte zurückblättert,<br />
so wird man allerdings feststellen, dass<br />
sich der russische Expansionsdrang früher weniger<br />
nach dem Süden als nach dem Südosten,<br />
in der Richtung des Aralsees, Afghanistans<br />
und Britisch Indiens betätigt hat. Ein Blick auf<br />
die Karte zeigt übrigens, dass der Machtbereich<br />
Moskaus östlich des Kaspischen Meeres<br />
bedeutend weiter nach Süden dringt als im<br />
Westen. Zu einem gewissen Teil haben die<br />
Fünftausender, die an der russisch-türkischiranischen<br />
Grenze liegen, dem Wander- und<br />
Eroberungstrieb ein natürliches Hindernis entgegengesetzt;<br />
vor allem sind es jedoch die<br />
wirtschaftlichen Faktoren, die Jahrzehnte hindurch<br />
der russischen Politik die Richtung in<br />
den Südosten gewiesen haben.<br />
Das Problem Oel gibt an dieser Stelle der<br />
Erde dem Lauf der Geschichte eine neue<br />
Das kaukasisch-mesopotamische Oelaebiet.<br />
Die russische Oelproduktion, die mit einer Jahresmenge von 29 Millionen Tonnen etwa 11% der<br />
Weltproduktion ausmacht, stammt zu 9/10 aus der Gegend um das Kaspische Meer, also ganz aus<br />
der Peripherie des Landes. Ein feindlicher Einbruch sowohl aus dem Süden wie durch das Schwarze<br />
Meer müsste für die russische Kriegsführung und Wirtschaft unabsehbare Folgen haben.<br />
Die Bohrtürme von Irak liegen am Oberlauf des Tigris, der mit seinem Zwillingsbruder Euphrat<br />
die mesopotamische Ebene durchfliesst. Die Ausbeutung erfolgt durch eine gemischte Gesellschaft,<br />
in welcher die beiden englischen Konzerne Anglo-Persian und Royal Dutch-Shell die Aktienmajorität<br />
besitzen und die das Oel durch Pipe-Iines von Kirkuk nach Beirut (genauer Tripoli) in Syrien<br />
und nach Haiffa in Palästina befördern. Das iranische Oel wird durch die Anglo-Iranion Oil Co<br />
in Abadan raffiniert und nach den natürlichen Absatzgebieten verschifft.<br />
Die fetten Linien geben die Pixe-Iines an.<br />
Orientierung. Russland braucht für die sogenannte<br />
Kolchosenwirtschaft, die fast ausschliesslich<br />
auf der Bodenbearbeitung vermittelst<br />
Traktor aufgebaut ist, praktisch die gesamte<br />
eigene Rohölproduktion von etwa 29<br />
Millionen Tonnen. Davon stammen etwa 90%<br />
aus den Feldern um das Kaspische Meer herum.<br />
Eine Gefährdung dieser Oelquellen<br />
wäre gleichbedeutend mit der Gefährdung<br />
der russischen Wirtschaft überhaupt.<br />
Und eine solche muss selbst eine Regierung<br />
vermeiden, die nicht nur aus Ueberlieferung,<br />
sondern ebensosehr aus eigenem Antrieb mit<br />
der Knute regiert.<br />
Die Lage der Gegenspieler Frankreich und<br />
England ist in dieser Hinsicht bedeutend vorteilhafter.<br />
Selbstverständlich ist auch für sie<br />
Produktion, die sich für Iran auf rund 10 Millonen,<br />
für Irak auf rund 4 Millionen Tonnen<br />
beläuft, von Wichtigkeit. Doch ein Angriff auf<br />
ihre Interessen von Norden her hätte unmittelbar<br />
eine Eingliederung der Türkei, Irans oder<br />
beider Staaten in ihre Front zur Folge. Dazu
— MEW3TAG, 30. TATTOAR <strong>1940</strong> AUTOMOBIL-REVUE III<br />
Tlodunals:<br />
Zauber des Konzerts<br />
Von Fridolin<br />
«Der Beitrag «Zauber des Konzertes» von Dr. Hans Ehinger scheint unsern<br />
getreuen Mitarbeiter Fridolin veranlagst zu haben, aufforderungsgemäss<br />
«jetzt erst recht» in ein Konzert zu gehen. Jedenfalls schickt er uns die nachstehende<br />
Skizze. Seine vergnügliche Art, Menschliches und Allzumenschliches<br />
zu sehen und zu hören, präjudiziert ja weder unsere noch seine eigene Eineteilung<br />
zur ernsten Musik in keiner Weise, und wir geben deshalb der<br />
fröhlichen Kleinigkeit gerne Raum. »<br />
Die Redaktion.<br />
Es gibt Leute, habe ich mir sagen lassen, die<br />
gehen tatsächlich nur wegen der Musik in ein Konzert.<br />
Sie können sich darauf freuen, wie andere<br />
auf eine Martinsgans, einen Ausflug oder einen<br />
Film. Zum Glück gibt es aber nicht nur solche<br />
Leute, die dann meist auch vorzugsweise mit<br />
Schuhnestelkrawatten, ohne Hut oder wenigstens<br />
mit einer ins Männliche übersetzten Abart der<br />
als Greta Garbo-Frisur in die Geschichte eingegangenen<br />
Haartracht herumrennen.<br />
Das Konzert ist auch heute noch bis zu einem<br />
gewissen Grad ein gesellschaftliches Ereignis, eine<br />
Tatsache, die begreiflicherweise, aus klimpernden<br />
Gründen vom Herrn Kassier gerne unterstützt und<br />
aufrecht erhalten wird.<br />
Ich muss gestehen, ob zu meiner Schande, will<br />
ich ruhig jenen Greta-Garbisten überlassen, dass<br />
ich wohl kaum aus meiner Tasche einen so teuren<br />
Platz speziell für dieses Konzert erstanden hätte.<br />
Wenn nicht Onkel Paul gerade einen Hexenschuss<br />
gehabt hätte, wäre ich schwerlich an jenem Abend,<br />
so gegen acht Uhr, mit Tante Lina am Arm, ganz<br />
beflissener Neffe, durch den nieselnden Abend geschlichen*<br />
Geistig tut sie ja noch sehr jugendlich,<br />
aber sonst klappern die Kolben doch schon bedenklich,<br />
wie man sich technisch ausdrücken<br />
könnte. Immerhin gehört es zu ihrem selbstauferlegten<br />
Pflichtenkreis, im Konzert gesehen zu<br />
werden. Meinetwegen, so lange Onkel Pauls Hexenschuss<br />
nicht chronisch wird, denn ich kann mir<br />
noch lustigere Dinge denken, als seinen Platz neben<br />
ihr abzusitzen, weil sie es schade findet, ihn<br />
«schnattern» zu lassen, wie sie sich am Telephon<br />
so treffend ausdrückte.<br />
Wir sind relativ früh dort. Eben strömt wieder<br />
eine herein. Umständlich entnimmt sie ihrem<br />
Tischchen die Karten, die da neben Taschentuch,<br />
Opernglas mit Perlmutter, Hausschlüssel und Pfefferminzplätzchen<br />
ruhten. Drinnen ist schon ziemliches<br />
Gewimmel und so helfen wir denn fleissig<br />
wimmeln unter dauerndem «Guten Abend» und<br />
«Pardon».<br />
Vorbei an einer noch etwas lückenhaft vorhandenen<br />
Ahnengalerie (hier müssen die ganz teuren<br />
Plätze sein), die wir gemessen und vornehm grüssen,<br />
arbeiten wir uns zu unsern Plätzen durch über<br />
spitze Knie, Hühneraugen und anmutig ausgebreitete<br />
Füsse hinweg.<br />
Der gesellschaftliche Teil des Abends hat für<br />
Tante Lina begonnen. Ganz als ob ich Onkel Paul<br />
wäre, meldet sie mir nacheinander ihr» Beobachtungen<br />
durch den Feldstecher und macht vernehmlich,<br />
für meinen Geschmack fast zu vernehmlich,<br />
ihre Glossen. «Ach, sieh mal, Herr Professor<br />
Bruchband scheint noch immer nicht wohl zu<br />
sein». Ein anderer Teil des Hauses wird aufs Korn<br />
genommen. «Ja, ja, die Hemdenknopfs müssen<br />
auch schwer Geld verloren haben! Sie sind auf<br />
den billigen Plätzen, dieses Jahr.» «Und Frau<br />
Frankenstrom trägt nun auch das dritte Jahr dasselbe<br />
Kleid I» Und was derartige Dinge mehr sind.<br />
Inzwischen ist es ordentlich voll geworden,<br />
riecht nach feuchten Mänteln von unten herauf<br />
und vorwiegend nach Lavendel um mich herum. Es<br />
kann auch nur Tante Lina sein.<br />
Im Orchester sind alle Mann an Deck, räuspern<br />
sich ausgiebig, blicken um sich, als wollten sie<br />
ihre Gegner mustern und stimmen im übrigen ihre<br />
Instrumente. Ich liebe diese Tätigkeit sehr. Das<br />
Ungebundene, sehr Spielerische daran reizt meine<br />
Phantasie. Meinetwegen könnten die Mannen eine<br />
halbe Stunde lang stimmen. So, als hätten sie ihre<br />
Werkzeuge zum erstenmal in der Hand. Da zupft<br />
einer hingerissen an seinem Kontrabass herum,<br />
während einer, die Trompete' an den Lippen,<br />
dreinschaut, als könne er die Lust kaum niederkämpfen,<br />
männiglich mit einem gellen Stoss zu<br />
erschrecken. Ein anderer pinselt schüchtern auf<br />
seiner Violine herum, ganz sanft, als wolle er ihr<br />
noch zureden. Das schönste ist für mich aber immer<br />
der flinke Lauf der Oboe, der plötzlich aus<br />
dem Nichts auftaumelt, unweigerlich und immer<br />
von unten nach oben. Oh, bitte noch einmal — es<br />
soll nicht sein. Elastischen Schrittes eilt der Dirigent<br />
auf seinen Platz, wie ein Radfahrer geschickt<br />
durch den schlimmsten Mittagsverkehr hindurchzirkelt.<br />
Nicht das kleinste Notenblatt weht zu<br />
Boden.<br />
Er verbeugt sich, wendet sich prüfend seinen<br />
Schützlingen zu, richtet sich noch ein letztes Mal<br />
häuslich in seinem Frack ein, zieht die Manschetten<br />
hervor, als kämen die nicht nachher ganz<br />
von selber zum Vorschein, murmelt ein gewichtiges<br />
Wort mit der ersten Violine und dann bricht,<br />
wie auf ein Stichwort, ein wüstes Husten und<br />
Schneuzen los, im ganzen Haus, im Orchester, im<br />
hintersten Winkel — gerade noch vor Torschluss.<br />
Dann geht's los. Pianissimo zuerst. Tante Lina<br />
scheint zu glauben, so lange es noch leise zugehe,<br />
brauche sie noch nicht mit Plaudern aufzuhören.<br />
«Ich gebe dann filets de sole mit...» — «Psst»<br />
von hinten, und sie bricht jäh ab, nicht ohne einen<br />
wütenden Blick in jene Gegend,<br />
Jetzt schwillt das Tongebilde an, und die Sache<br />
ist richtig unterwegs. Wild geht es zu. Das Orchester<br />
fuchtelt und tobt, und es sieht aus, als hätten<br />
sie unier sich ausgemacht; wer zuerst fertig ist,<br />
hat gewonnen. Gut, dass ein Dirigent da ist. Der<br />
ist schuld, wenn die Sache nicht richtig herauskommt.<br />
Er scheint sich mächtig aufzuregen, sticht<br />
in der Luft herum wie ein Florettfechter, jetzt<br />
wieder eher wie ein Tennisspieler, dann wieder<br />
eine besänftigende Gebärde, die aber nichts fruchtet,<br />
jetzt scheint er zu tanzen, als habe er sich<br />
entschlossen, doch mitzutun; im nächsten Augenblick<br />
steht er da wie die Freiheitsstatue, um sofort<br />
wieder loszubrechen. Mein Gehirn registriert: täglich<br />
eine halbe Stunde Dirigieren für die schlanke<br />
Linie.<br />
Die letzten Paukenschläge verlieren sich dröhnend<br />
im aufrauschenden Applaus — Pause. Erschöpft<br />
verbeugt sich der Herr Dirigent und sieht<br />
aus, als möchte er gerne einmal nur ein kurzes<br />
Wiegenlied dirigieren, so zur Erholung. Tante Lina<br />
sieht zu mir, verdreht die Augen und stöhnt etwas<br />
von Bach. Ich deute milde auf das Datum ihres<br />
Programms, das vierzehn Tage zurückliegt, und<br />
kläre sie auf, das sei Tschaikowsky gewesen. Ihr<br />
Gesicht verrät deutlich den Entschluss, mich nie<br />
mehr ins Konzert mitzunehmen.<br />
verfügen sie noch über andere Erdölgebiete in<br />
allen Teilen der Welt, so dass ein Verlust der<br />
Quellen nicht unbedingt katastrophale Folgen<br />
nach sich ziehen müsste. Auch kann das Oel<br />
durch die Pipe-lines direkt auf die Tankschiffe<br />
verfrachtet werden, von wo es wiederum ohne<br />
Zwischenstation an den Bestimmungsort gelangt.<br />
Nebst den verschiedenen diplomatischen<br />
Hilfsmitteln sorgen Flottenstützpunkte und<br />
Heeresbestände dafür, dass die Interessen gewahrt<br />
bleiben, während die Möglichkeit einer<br />
Aktion durch den Bosporus und das Schwarze<br />
Meer für Russland eine ständige empfindliche<br />
Bedrohung darstellen.<br />
Wenn der politische Vorstoss Russlands<br />
heute gegen Finnland geht, so darf man sicher<br />
sein, dass die Gefahr eines solchen in südlicher<br />
Richtung dabei ein gewichtiges Wort mitgesprochen<br />
hat, trotzdem an dieser Stelle das<br />
wirkliche Bedürfnis nach «Sicherung» ohne<br />
Zweifel bedeutend grösser ist als am Finnischen<br />
Meerbusen. Und wenn in der letzten<br />
Zeit die Meldung die Runde machte, dass der<br />
französische General Weygand in Vorderasien<br />
eine Armee von mehreren hunderttausend erfahrener<br />
Kolonialsoldaten sammelt, dann liegt<br />
diese Tatsache ganz in der natürlichen Ent-<br />
Zürich<br />
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Sa. abend 3. Febr. 20 Uhr: Lumpazivagabundus:<br />
SO. nachm. 4. FEÖr. 15 Uhr: Lumpazivagabundus.<br />
So. abend 4. Febr. Friedliche Hochzeit.<br />
Militär auf allen Plätzen halbe Preise.<br />
Uhr.<br />
wicklung der Dinge. Man darf nicht vergessen,<br />
dass ein Eingreifen in das kaukasische<br />
Oelgebiet auch jenen Strom unterbinden<br />
müsste, den das Deutsche Reich zufolge der<br />
Handelsabmachungen mit Sowjetrussland von<br />
seinem Wirtschaftspartner zu erwarten hat.<br />
Die Bohrtürme des Kaukasus sind vielleicht<br />
gar nicht so weit vom Kriegslärm entfernt, wie<br />
es ein Blick auf die Karte glauben lässt, und<br />
vielleicht braucht es nur einen Funken, um<br />
den gefährlichen Herd zu entzünden. 0<br />
Der Weg des russischen Petroleums<br />
Die Lage des Produktionszentrums im südlichen<br />
Grenzgebiet macht den Transport für die russischen<br />
staatlichen Oelgesellschatten zu einem besonders<br />
schwierigen Problem.<br />
Soweit das Petroleum nicht für die Gegend<br />
um Odessa-Rostow oder cjen Export durch die<br />
Dardanellen bestimmt ist, wird es durch die Pipelines<br />
(Totallänge 3070 km) nach dem Kaspischen<br />
Meer gebracht, dort nach Astrachan verfrachtet<br />
und folgt von hier auf dem Rücken der Wolga<br />
bis zum Automobil-Zentrum Nishni-Nowgorod und<br />
dann auf Kanälen nach Moskau und Leningrad.<br />
Ein Teil wird ebenfalls über die Schiene transportiert.<br />
Die Distanz von Baku nach Moskau beträgt<br />
rund 6000 km nach Leningrad 7500 km. Der Weiterexport<br />
nach Deutschland, wie er durch die wirtschaftlichen<br />
Vereinbarungen zwischen den beiden<br />
Ländern vorgesehen ist, erfordert eine Weiterverschiffung<br />
durch die Ostsee oder dann eine Verfrachtung<br />
durch die Eisenbahn, wobei sich die<br />
Tatsache, dass die russischen Eisenbahnen eine<br />
grössere Spurweite besitzen als die deutsche<br />
Reichsbahn, verkehrsstörend und umständlich auswirkt.<br />
Bei diesen Distanzen ist es nicht verwunderlich,<br />
dass die Transportverluste jährlich rund 23000<br />
Eisenbahnwaggons ausmachen.<br />
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kalibrigen, behindert. Heute hat der Motor<br />
diese Schwierigkeiten überwunden, wie dies<br />
der deutsche Feldzug in Polen War bewiesen<br />
hat, Die Russen wie die Deutschen verwendeten<br />
damals ausschliesslich motorisierte Artille-<br />
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Wenn Bern, dann Casino<br />
Die Kriegsberichte sind in den letzten Wochen<br />
in bezug auf Erfolge mit Tanks zwar ruhiger<br />
geworden; dennoch bleibe/i diese eines<br />
der wichtigsten Angriffsmittel.<br />
Früher wurde die Manövrierfähigkeit einer<br />
Armee in erster Linie durch die mangelnde Beweglichkeit<br />
der Artillerie, besonders der grosskonstruktion<br />
zurückzuführen. Sie lässt sich<br />
durch folgende Zahlen ausdrücken:<br />
Die Leistungsfähigkeit übersteigt 20 PS pro<br />
Gewichtstonne, die Höchstleistung der Motore<br />
nimmt ständig zu und beträgt zum Beispiel bei<br />
schweren Tanks bereits 2400 PS. Die Raupenbänder<br />
und ihre Montage werden ständig<br />
Sedriebe<br />
jaltunt<br />
Jbszzerktbue<br />
Triebrad.<br />
rie, Kampfwagen oder Traktoren kleinerer<br />
oder mittlerer Grosse, da keine grossen Befestigungsanlagen<br />
zu erobern waren.<br />
Wie wir aus italienischer Quelle vernehmen,<br />
sollen die deutschen Panzerdivisionen<br />
über 1500 Kampfwagen —1000 leichte und 500<br />
schwere verfügen. Als leichte Kampfwagen<br />
werden solche bezeichnet, die nicht mehr als<br />
10 Tonnen wiegen, während die mittleren bis<br />
25 oder 30 Tonnen erreichen. Was darüber<br />
ist, gehört zu den Schwergewichten, die vor<br />
allem dann zur Verwendung gelangen, wenn<br />
es um den Angriff auf stark befestigte Linien<br />
geht.<br />
Wenn die Tanks heute eine ungleich wichtigere<br />
Rolle spielen als im Weltkrieg, so ist dies<br />
vor allem auf die Entwicklung der Automobilverbessert;<br />
die Gangschaltung ist automatisiert;<br />
die Kraftübertragung erfolgt auf elektrischem<br />
Wege, wodurch die Fahrweise elastischer<br />
wird. Peinlich durchkonstruierte Brennstoffreservoirs<br />
vermindern die Brandgefahr, die<br />
Bestückung ist bedeutend besser, ganz abgesehen<br />
davon, dass auch die Innenausstattung<br />
Fortschritte gemacht hat.<br />
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Silben-Kreuzworträtsel<br />
Richtige Lösungen des Silben-Kreuzworträtsels<br />
(Nr. 88). 4 Punkte.<br />
A. Bachofen, Glarus; Frau B. Baerlocher, St.<br />
Gallen,- E. Benz, Goldach; Frl. Margrit Bossert,<br />
Lenzburg; C. Burgener, Rorschach; Frau Marg. Canale,<br />
Brienz; Frl. Margrit Epple, St. Gallen; Frau<br />
Dr. Gräflin, Walzenhausen; Frau A. Heusser, St.<br />
Gallen; G. Laepple, Basel; Josef Leimer, Bettiach;<br />
Frau E. Markoff, Buchs; Frau Marti, Ölten, Guido<br />
Schmezer, Thun; Frau E. Steinbömer, Schaan; F.<br />
Wenger, Bern.<br />
Richtige Lösungen beider Rätselaufgaben (Nr. 1).<br />
9 Punkte.<br />
Frau L. Amstutz, Stein-Meiringen; A. Bachhofen,<br />
Glarus; Max Bertschmann, Basel; L. Donzelli, Luzern;<br />
Max Egli, Zürich; Frau Dr Gräflin, Walzenhausen;<br />
Frl. Nora Hurter, Allschwil; Josef Leimer,<br />
Bettlach; Frau Marti, Ölten; Frau E. Markoff,<br />
Buchs; Otto Peter, Ohrüti; Frau Lisette Rock, Basel.<br />
Richtige Lösungen des «Fremdwörter»-Rätsels<br />
(Nr 1). 4 Punkte.<br />
H. Boiler, Winterthur; Frl. E. Winteler, Glarus.<br />
Richtige Lösungen der «mathematischen<br />
Geographie! (Nr. 1). 5 Punkte.<br />
E. Benz, Goldach; H. Boiler, Winterthur; Rene<br />
Braun, Luzern,- Frau Marg. Canale, Brienz, Frl. Marg.<br />
Epple, St. Gallen; Frau C. Fravi, Rapperswil; Frl.<br />
Idette Garbani, Bern; Frau A. Heusser, St. Gallen;<br />
Frau Hörn, Bern; G. Laepple, Basel; Frau E. Lienhard,<br />
Töss, Caspar Meier, Rothenburg; Bruno Rampinelli,<br />
Basel; Frl. M. Ruf, Winterthur; H. Seligeier,<br />
Lottstetten; Frl. Eli Schmid, Seen; Hans Schmidlin,<br />
Zürich; Frau Else Steinbömer, Schaan; Frl. Mathilde<br />
Tuor, Rothenburg; F. Wenger, Bern.<br />
Richtige Lösungen des «Schweizer Kreuzworträtsels»<br />
(Nr. 2). 4 Punkte.<br />
A. Bachofen, Glarus; E. Benz, Goldach, Max<br />
Bertschmann, Basel; Frl. Margrit Bossert, Lenzburg;<br />
Rene Braun, Luzern, C. Burgener, Rorschach; Frl.<br />
Margrit Epple, St. Gallen,- Frau C. Fravi, Rapperswil;<br />
Rolf Gloor, Kölliken; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen,<br />
Josef Gyger, Basel, Frau A. Heusser,<br />
St. Gallen; Frl. Dora Hitz, Buchs, Frau J. Hopf,<br />
Bern, Frau Hörn, Bern, Frl. Nora Hurter, Allschwil,<br />
(Fortsetzung Seite 11.)<br />
Waagrechts<br />
2. Gotisches Pfeiler-Spitztürmchen. 4. Stromerzeuger,<br />
Gaserzeuger-Ofen (Mehrzahl). 6.<br />
Schmales Brettchen, Rahmenbrettchen. 7.<br />
Männliche Stimmlage. 9. Autodefekt. 10. Stadt<br />
im Kanton Bern (französische Schreibweise).<br />
12. Leidenschaftliche Sucht, Wahnsinn. 14.<br />
Rebberg-Arbeiter. 15. Frauen. 16.- Grösste<br />
Tiere. 18. Tatsächlich, sachlich. 20. Lebensstufe.<br />
21. Uebersee-Telegraphendraht. 23.<br />
Astrolog Waliensteins. 25. Bund, Bündnis. 27.<br />
Kraftfahrzeuge. 28. Weltteil. 29. Amerikanischer<br />
Wasserfall. 30. Roman von Zola. 31.<br />
Schneider-Werkzeug. 33. Zirbelkiefer. 34. Römisches<br />
Gewandungsstück (Mehrzahl). 35. Letzter<br />
Ostgotenkönig. 37. Kleine Brücken. 39.<br />
Feine Frau. 40. Mengen, Massen. 41. Blumengeschirr.<br />
43. Tiergattungen. 45. Teil des Schlittens.<br />
46. Leiter, Führer. 48. Schienenabzweigungen.<br />
49. Verneinungen. 52. Unterabteilung<br />
einer römischen Legion.<br />
Senkrecht:<br />
1. Ziel der Araberunruhen. 2. Bekannter<br />
Schachmeister. 3. Griechische Göttin, Mutter<br />
des Apollo und der Artemis. 4. Gebärde. 5.<br />
Vermögens-Einkommen. 6. Schnur. 8. Oper<br />
vo.n Bellini. 9. Harnisch. 10. Nagetier. 11. Fluss<br />
in Russland. 13. Inneres Organ. 14. Drei kalte<br />
Monate. 15. Amtsdiener. 17. Weinernte. 19.<br />
Krokodilarten. 20. "Stadt bei Hamburg. 21.<br />
Leichter vierräderiger Wagen. 22. Spottumdichtung,<br />
Nachäffung. 24. Hauptstadt des<br />
alten Assyrerreiches. 26. Auto-Remisen. 32.<br />
Ueberbleibsel (Mehrzahl). 33. Gliedmassen.<br />
36. Sundamsel. 38. Geziefer: 39. Zeitangaben,<br />
Ausstellungstage*. 40. Haustiere. 42. Chemisches<br />
Element. 44. Staat in Südamerika. 45.<br />
Torte, Dessert. 47. Teile der Frucht. 48. Tränen<br />
vergiessen. 50. Portugiesischer Entdecker.<br />
51. Deutsche Automobilfirma.<br />
Die richtige Lösung zählt 4 Punkte.<br />
Einsendefrist: 6. Februar.<br />
Auflösung des Brückenrätsels.<br />
Arm-Brust-Korb, Stand-Ort-Schaft, Habs-<br />
Burg-Herr, Streu-Sand-Mann, Baü-Land-Sfrich,<br />
Kunst-Eis-Meer, Ober-Inn-Tal, Thur-Gau-Dieb,<br />
Rat-Haus-Arzt, Traun-See-Mann. — Bobsleighs.<br />
Auflösung von «Ein Prahlhans».<br />
Ja, der Mann konnte die Wahrheit gesagt haben,<br />
wenn die Wanderung auch etwas mühselig gewesen<br />
sein muss. Er ist nordwärts durch Amerika bis zum<br />
Eis der Arktis gewandert, das er als Brücke nach<br />
Europa benutzte.<br />
Rätsel richtig gelöst — aber keine Punkte erhalten.<br />
Leider ist das in den letzten Nummern wegen<br />
Erkrankung der Sekretärin vorgekommen. Der Onkel<br />
bittet die Betroffenen um Entschuldigung. Damit<br />
aber alle enttäuschten Nichten und Neffen doch<br />
zu ihrem Recht und den vorenthaltenen Punkten<br />
kommen, seien nachstehend die Namen und<br />
Punktezahl aller derjenigen publiziert, welche die<br />
Rätsel in den Nummern 88,. 1, 2 und 3.richtig gelöst<br />
haben.<br />
Ergebnis des grcssen Neujahrsrätsels: „Wer entdeckt die Route?'<br />
Dem Rätselonkel hat es nicht wenig Sorge gemacht,<br />
als schon in den ersten Tagen nach dem<br />
Erscheinen des Rätsels ganze Körbe voll Lösungen<br />
seinen Schreibtisch umstanden. Welche Arbeit, so<br />
nebenher alle Eingänge zu sichten und zu prüfen!<br />
Dann aber freute es ihn doch mächtig, dass das<br />
Rätsel nicht nur im engeren Kreis- seiner treuen<br />
Nichten und Neffen, sondern im ganzen Leserkreis<br />
des Blattes solchen Eifer hervorgerufen hat,<br />
und dass ferner fast alle Einsender die richtige<br />
Lösung gefunden haben.<br />
Ein Bild der richtigen Lösung erscheint in der<br />
nächsten Nummer.<br />
Heute hat nun der Onkel ein wenig Schicksalsgott<br />
gespielt und mit der Hand der Nemesis-, wie<br />
versprochen, die 250 Preisträger aus der Fülle<br />
der eingegangenen richtigen Lösungen herausgegriffen.<br />
Es tut ihm leid, dass so viele, die richtig<br />
gelöst haben, leer ausgehen; aber es stehen<br />
ihm nun einmal nur die 2S0 Preise zur Verfügung;<br />
und da mancher Löser dem Onkel verraten hat,<br />
dass ihm das Ausknobeln des Rätsels allein schon<br />
viel Vergnügen gemacht hat, so ist das ein Trost<br />
für alle Teile. Das Versprechen, die Preise sogleich<br />
nach der Auslosung zu versenden, kann leider<br />
nicht ganz eingehalten werden, da infolge Erkrankung<br />
der Sekretärin der Onkel alles selbst machen<br />
muss. Man habe also einige Tage Geduld.<br />
Mehrere Löser des Neujahrs-Rätsels haben im<br />
gleichen Briefumschlag die Lösungen aus der Rätselecke<br />
des «Auto-Magazin> mitgesandt. Das hatte<br />
zur Folge, dass diese Lösungen liegen blieben, wodurch<br />
die Löser bei der Namennennung in der<br />
entsprechenden Nummer nicht aufgeführt worden<br />
sind. Begreiflich, wenn das bei manchen, die das<br />
betrifft, eine gelinde Entrüstung hervorgerufen<br />
hatte. Der Onkel verpflichtet sich hiermit jedoch<br />
feierlich, alle diese Lösungen, die er in den Briefumschlägen<br />
mit dem Neujahrsrätsel gefunden hat,<br />
nachzuprüfen und die Punkte für die richtigen Lösungen<br />
den Einsendern gutzuschreiben. Die Punktliste<br />
wird ab Januar neu geführt und die Preisverteilung<br />
wird wieder Ende des Jahres erfolgen.<br />
Zum Schluss sollen noch zwei Teilnehmer zu<br />
Worte kommen, die sich nicht mit dem Lösen des<br />
Rätsels begnügten, sondern die der Aufgabe noch<br />
eine poetische Seife abgewonnen haben. Ein Neffe<br />
aus Seuzach dichtet:<br />
Auf des Autlers Spur.<br />
Von Bern fuhr via Neuchätel<br />
und Locle durch den Jura<br />
nach Basel unser Autler schnell<br />
und flugs hinauf zur LA (sprich Aella).<br />
Drauf nach Luzern und um den See<br />
zum Klausen, Sargans, Flüela,<br />
St. Moritz, Thusis und — Juhee! —<br />
landet in Bellinzona.<br />
Dann ging's hinauf nach Hospenthal,<br />
über Furka und durch Sion,<br />
nach Martigny im Rhonetal<br />
und über den Col du Pillon.<br />
Durchs Saane- und'durchs Simmental<br />
nach Spiez am See und Thun<br />
gondelt er nach dem Schönen all<br />
nach Bern, daheim zu ruhn.<br />
Und eine Nichte aus Meggen reimt:<br />
Mis chline, liebe Renault-Schätzli<br />
Das fahrt dur d'Wält as wie nes Spätzli!<br />
Doch mangelt's jefz an Ghalorie<br />
Wäge dr «hohe» Kategorie!!! —<br />
Sunscht würd i nä das Revuechärtli<br />
Em «Suggeli» gä für's gliche Fährtli!<br />
AlTHAUS<br />
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Sonnenkraft im Schnee zum Forcieren<br />
der Bräunung mit Hamol<br />
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die bräunenden Strahlen ungehindert<br />
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FROHE BOTSCHAFT AN ALLE!<br />
An jene im Felde — an jene<br />
dotieim:<br />
1. Die Seva sorgt fortan nicht<br />
nur^für die allg. Arbeitsbeschaffung,<br />
sondern auch für notleidende<br />
ausser den 20986 Treffern im Gesamtwerte<br />
von Fr. 500000.-.<br />
3. Die Seva-Ziehung steht kurz bevor!<br />
Sie wird schon nächste Woche angesetzt.<br />
Beeilen auch Sie sich also, mitzumachen!<br />
Sie beweisen dadurch, dass Sie an jene<br />
denken, die noch grössere Sorgen haben<br />
als Sie. Sie geben dadurch aber auch Frau<br />
Fortuna Gelegenheit an SIE zu denken!<br />
Alle Treffer — auch jene 111 von fr. 10Ö0.-<br />
bis Fr. 70000 werden einen Gewinner<br />
finden. Warum sollten ausgerechnet SIE<br />
niaSt darunter sein?<br />
Wehrmänner. 2. Die Seva<br />
stiftet, um den Gemeinschaftssinn<br />
zu fördern und zu belohnen,<br />
um eine rasche Durchführung<br />
zu sichern<br />
25 Treffer ä Fr. 1OOO.- extra<br />
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[ R. Klein, Schwyz; G. Laepple, Basel; Frl. Margrit<br />
Lanz, Roggwil; Josef Leimer, Bettlach; Frau E. Lienhard,<br />
Töss,- Frl. E|sy Luchsinger, Nidfurn,- Frau E.<br />
Markoff, Buchs; Frau Marti, Ölten,- Kaspar Meier,<br />
Rothenburg; Frl. Margrit Müller, Zofingen; Frau E.<br />
Ochsner, Schaffhausen; Otto Peter, Ohrüti; Bruno<br />
Rampinelli, Basel; Frau Lisette Rock, Basel; Frl.<br />
M. Ruf, Winterthur; Hans Seligeier, Lottstetten;<br />
Josef Syter, Luzern; Guido Schmezer, Thun- Hans<br />
Schmidlin, Zürich; Frau Milly Stefani, Wattwil; Frau<br />
E. Steinbömer, Schaan; Arthur Tognazzo, Zürich;<br />
Frl. Mathilde Tuor, Rothenburg; F. Wenger, Bern;<br />
Frl. E. Winteler, Glarus.<br />
Richtige Lösungen beider Rätsel aus Nummer 3.<br />
7 Punkte.<br />
E. Benz, Goldach; Max Bertschmann, Basel; C.<br />
Burgener, Rorschach; Frl. J. Garbani, Bern, Josef<br />
Leimer, Bettlach; Frau Marti, Ölten; Frau E. Ochsner,<br />
Schoffhausen; Otto Peter, Ohrüti; Bruno Rampinelli,<br />
Basel; Frau Lisette Rock, Basel; F. Wenger,<br />
Bern.<br />
Richtige Lösungen des «Brückenräfsels» (Nr. 3).<br />
3 Punkte.<br />
Frau L. Amstutz, Stein-Meiringen,- A. Bachofen,<br />
Glarus; Fräulein Margrit Bossert, Lenzburg; Frl.<br />
Margrit Epple, St. Gallen; Kurt Feier, Solothurn;<br />
Frau C. Fravi, Rapperswil; Frau Dr. Gräflin, Walzenhausen;<br />
Frau A. Heusser, St. Gallen; Frl. Dora<br />
Hitz, Buchs; Frau J. Hopf, Bern,- G. Laepple, Basel;<br />
Frau E. Markoff, Buchs; Frl. M. Ruf, Winterthur;<br />
Frau E. Steinbömer, Schaan; Frl. E. Winteler, Glarus.<br />
Richtige Lösung des «Prahlhans»-Rätsels (Nr. 3).<br />
4 Punkte.<br />
H. Boiler, Winterthur.<br />
Der Dichter Sinclair Lewis erhielt eines Tages<br />
folgenden Brief:<br />
Lieber Lewis: Habe einige Ihrer Werke gelesen<br />
und hätte eine Bitte. Senden Sie mir doch eine Liste<br />
Ihrer Romane, Ihr Autogramm, Ihre Photo und eine<br />
Biographie. Wie viele Kinder haben Sie und wie<br />
heissen sie? Ich danke Ihnen und bin<br />
hochachtungsvoll<br />
J. J. Jones, Rechtsanwalt.<br />
Sinclair Lewis antwortete:<br />
Lieber Jim: An Ihrem freundlichen Brief hat mir<br />
nur eines nicht gefallen. Er war so förmlich. Es ist<br />
wahr, dass wir einander nie begegnet sind, und<br />
ich spüre auch irgendwie, dass es kaum je der Fall<br />
sein wird, aber leben wir nicht in einem demokratischen<br />
Land? Ich will Sie also Jim nennen und Sie<br />
nennen mich einfach Dicker, oder ähnlich. Also,<br />
Jim, ich habe gerade keine Photographie bei der<br />
Hand, aber ich lasse ein Bild von mir machen. Ich<br />
arbeite auch an meiner Biographie, aber da mein<br />
Leben ziemlich lang und sündig ist, werde ich einige<br />
Wochen dazu brauchen.<br />
Inzwischen, Jim, interessiere ich mich ausaerordentlich<br />
für Rechtsanwälte. Senden Sie mir, bitte,<br />
Hure Photo, Photos Ihres Büros und Ihrer Wohnung,<br />
eine Liste Ihrer Aktiva und Passiva, Dir monatliches<br />
Durchschnittseinkommen, und die Liste der Bücher,<br />
die Sie seit 1914 gelesen haben, wenn dies überhaupt<br />
der Fall war. Bitte, teilen Sie mir auch mit, ob Sie je<br />
einen Gangster oder einen Dichter verteidigt haben<br />
und warum, ich würde mich auch freuen, wenn Sie<br />
mir andere persönliche Informationen gebenkönnten,<br />
um sie in einem Buch zu verwerten. Wie vertragen<br />
Sie sich mit Ihrer Frau?" Geben Sie Einzelheiten,<br />
bitte. Mit Dank im voraus<br />
herzlichst<br />
Sinclair Lewis.<br />
* *<br />
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«Alle Männer sind doch in der einen oder anderen<br />
Beziehung sonderbar!»<br />
«Meiner nicht!»<br />
«Ihr Mann nicht? - Sonderbar!»<br />
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AKTUELLES<br />
Gibt es eine Prämienreduktion auch für<br />
Kaskoversicherung?<br />
Währenddem dieVersicherungrsgeseHschaften<br />
auf den Haftpflichtprämien für das Jahr <strong>1940</strong><br />
eine allgemeine Reduktion von 20% gewährt<br />
haben, besteht eine derartige generelle Regelung<br />
für die Kaskoversicherung nicht. Immerhin<br />
fassen die Gesellschaften auch bei dieser<br />
Versicherungsart eine Herabsetzung der Prämien<br />
ins Auge, wobei sich indessen die Anpassung<br />
nach den Verhältnissen des Einzelfalles<br />
richtet. Sofern also ein Automobilist<br />
mit Kaskoversicherung sich mit Rücksicht<br />
auf die Benzinrationierung genötigt sieht,<br />
seine Fahrleistung erheblich einzuschränken,<br />
sei ihm empfohlen, sich direkt mit seiner Gesellschaft<br />
ins Einvernehmen zu setzen und<br />
ihr, unter Angabe seiner Kategorie-Einteilung,<br />
ein Gesuch um Gewährung einer Prämienreduktion<br />
einzureichen.<br />
Kontrolle der Rationierune.<br />
Bei der Sektion für Kraft und Wärme ist ein<br />
besonderer Kontrolldienst eingerichtet worden, der<br />
Verstösse gegen die Rationierungsvorschriften aufdecken<br />
soll. Selbstverständlich erstreckt sich die<br />
Tätigkeit dieser Stelle auch auf die Kontrolle der<br />
Durchführung der Benzinrationierune. w-eil auch<br />
auf diesem Gebiet allfälligen Missbräuchen entgegengetreten<br />
werden muss.<br />
Eine Versammlung in Thun.<br />
Nächsten Freitag, den 2. Februar <strong>1940</strong>, abends<br />
punit 20.15 Uhr, findet im Hotel Simmenthalerhof<br />
in Thun eine Versammlung von Automobilisten, Ga~<br />
ragisten und weiteren Interessenten statt zur Besprechung<br />
der Frage: Automobilsteuer und Autogewerbe.<br />
VHT1<br />
Die Zeit<br />
der Generalversammlungen<br />
ist angebrochen. Trotz den Zeitumständen<br />
versammeln sich unsere Chauffeure zur Entgegennahme<br />
der Rechenschaftsberichte und<br />
zur Wahl der Vorstände. Diese Wahlen sind<br />
dieses Jahr besonders wichtig. Viele unserer<br />
bewährten Chauffeur-Vertrauensleute sind<br />
militärdienstpflichtög und sozusagen ständig,<br />
im Militärdienst Sie sollen wenn irgend möglich<br />
nicht ersetzt werden. Notwendig ist aber<br />
allenthalben die Wahl von Interimsvorständen,<br />
bestehend aus 2—3 dienstfreien Kollegen.<br />
Diese sollen, wenn die « 1. Garnitur »<br />
im Felde steht, in die Lücke springen und<br />
die Geschäfte der Mitgliedschaft führen.<br />
Arbeitsfreudige Kollegen vor ! Jeder Mann<br />
an den richtigen Platz !<br />
Das Zentralsekretariat<br />
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Tel. 34.305.<br />
BREMGARTEN (Aargau): Am Sonntag, den<br />
11. Februar, nachmittaga 2 Uhr, treffen sich unsere<br />
Chauffeurkollegen im «Rathaus» zur Generalversammlung.<br />
Eine reichhaltige Traktandenliste und<br />
«eine herzliche Ueberraschung > erwarten unsere<br />
Kollegen. Macht Euch eine Ehre daraus, restlos zu<br />
erscheinen.<br />
Der Vorstand.<br />
BURGDORF; Chauffeurgruppe. Von unserem<br />
Präsidenten, dem Kollegen Fritz, erhielten wir<br />
einen Brief, der alle Kameraden aufmuntern will,<br />
trotz der Mobilisationezeit die Chaüffeurfahne<br />
hochzuhalten. Gerade jetzt werden ja die Verkehrsprobleme<br />
immer « verzwickter » und bedürfen dringend<br />
einer Lösung. Unsere Verbandsinstanzen werden<br />
da auch ein vollgerüttelt Maas Arbeit erbalten.<br />
Sobald unsere Einheiten vorübergehend — oder<br />
dauernd — entlassen werden, kann wiederum eine<br />
Versammlung stattfinden. Bis dabin sollen alle<br />
Chauffeurfragen etweder dem Sektionsvorstand oder<br />
dann dem Zentraleekretariat gemeldet werden. Allen<br />
unseren Kollegen im Wehrkleid auf diesem Wege<br />
die herzlichsten Grüsse und viele Wünsche für ihr<br />
Wohlergehen. ' ' - ...<br />
DAVOS: Alle Chauffeure, HjHschauffeure und<br />
Garagearbeiter erscheinen am Sonntag, den 4. Februar,<br />
abends punkt 7 Uhr, «ur Generalversammlung<br />
der Sektion VflTL, Davos im Hotel Bolgenschanze.<br />
Keiner bleibe zu Hauset<br />
stets willkommen!<br />
Interessenten<br />
LANGENTHAL: Die «Motorwägeier» und auch<br />
die Angehörigen anderer militärischer Einheiten<br />
warten immer noch auf die Entlassung. Mit lauter<br />
Abwesenden kann aber natürlich keine Versammlung<br />
durchgeführt werden. Wir dürfen unsere Mitglieder<br />
jedoch versichern, daes ihre Interessen<br />
durch. Sektionsvorstand und Vertrauensleute trotzdem<br />
immer gewahrt werden. Denkt auch bitte daran,<br />
dass die FabrbewUligung gelöst werden muss.<br />
Für "die nächste Versammlung werden die Kollegen<br />
durch Zirkular aufgeboten.<br />
LUZERN : Chauffeursektion. An unserer letzten<br />
Monatsversammlun«, an der auch unser Präsident<br />
wieder einmal teilnehmen konnte, nahmen wir<br />
wichtige Orientierungen unseres Vertreters der<br />
Zentrale entgegen. Leider sind auch von unserer<br />
Sektion noch viele Kollegen im Militärdienst. Ihnen<br />
allen unseren herzlichen Gruss!<br />
Am 10. Februar findet um 20H Uhr im Lokal<br />
«Weisses Kreuz» unsere Generalversammlung<br />
statt. Sie musa unbedingt von allen militärdienstfreien<br />
Kollegen besucht -werden. Die gegenwärtigen<br />
Zeiten erlauben uns die Arrangierung von Festen<br />
nicht, trotzdem wir eigentlich durch unser<br />
lOjähriges Jubiläum Veranlassung hätten, einen<br />
etwas grösseren Anlass durchzuführen. Zur besonderen<br />
Augestaltungr unserer Hauptversammlung<br />
werden zwei verdiente Beruf Abliegen, J. Joho und<br />
M. Kreiliger uns mit Kurzreferaten über das Thema<br />
« Freuden und Leiden unserer Chauffeursektion ><br />
aufwarten. Das gibt »weifellos eine interessante<br />
Versammlung und nachher soll es noch (so hat unsere<br />
«Regierung» beschlossen) einen Imbiss mit<br />
Hock bis 2 Uhr geben. Kollegen vergesst nicht,<br />
unseren Reihen noch fernstehende Chauffeure mitzubringen.<br />
Der Vorstand.<br />
" THURTHAL: Die Kollegen unserer Sektion machen<br />
wir darauf aufmerksam, das« die diesjährige<br />
Generalversammlung auf Samstag, den 17. Februar,<br />
abends 8 Uhr, ins Rest. «Wartegg» in Müllheim,<br />
tHMS e 8fit5tyorden ist. Schon heute soll eich jeder<br />
Sbauffrar-dieses Datum-merken. Es sind nämlich<br />
"Ueberrasohungen in Sicht. Iter Präsident.<br />
WIL (St. Gallen): Sonntag, den 11. Februar,<br />
nachmittags 2 Uhr, findet nun also im « Schwanen »<br />
unsere diesjährige Generalversammlung statt. Unsere<br />
Chauftfeurkpllegen werden es sich zur Pflicht<br />
:<br />
machen, vollzählig daran teilzunehmen.<br />
WINTERTHUR: Am 7. Föbruar kommt — wie<br />
bereits bekannt ist — Kollege Nationalrat Leuenberger<br />
zu uns." Die Fragen und Probleme, die er in<br />
seinem Referat behandelt, sind auch für die Chauffeure<br />
von solchem Interesse, dass jeder von uns<br />
zur Versammlung kommen wird.<br />
Der Gruppenvorstand.<br />
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AARAU: Die Chauffeure besammeln sich jeden<br />
i. Samstag im Monat um 20 Uhr im Restaurant<br />
Vis-ä-'vis in Aarau zur Versammlung.<br />
BRUGG: Die Versammlung unserer Chauffeurgruppe<br />
findet jeden 1. Samstag im Monat statt.<br />
Lokal: Restaurant Güterhalle. Beginn 20 Uhr.<br />
RAPPERSWIL; Alle Chauffeure treffen sich jeden<br />
1. Samstag im Monat im Restaurant KreuzH. Berufskameraden<br />
immer willkommen.<br />
ST. GALLEN : Die Gruppenversammlung der Chauffeure<br />
findet jeden 1. Sonntag des Monats, vormittags<br />
9^ Uhr, im «Volkshaus» statt.<br />
THUN ; Chauffeure* Versammlung jeden 1. Samstag<br />
des Monats um. 20 Uhr im Gasthof zum Ocheen.<br />
ZUG: Chauffeurversammlung jeden ersten Sonntag<br />
im Monat, vormittags 10 TThr, im Restaurant<br />
Bären in Zug. Es werden keine persönlichen<br />
Einladungen mehr versandt.<br />
ZÜRICH-0ERLIKON : Versammlung jeden ersten<br />
Sonntag im (Monat im Restaurant Heimat.<br />
S. DJ A. C.<br />
SEKTION BERN. Tätigkeitsprogramm. Unsere<br />
Generalversammlung findet am 16. Februar <strong>1940</strong><br />
statt und ist für jedee Mitglied obligatorisch. Unenfachuldigtes<br />
Fernbleiben wird mit Fr. 2.— gebüsst.<br />
Wir möchten unsere Mitglieder alle ermuntern,<br />
wenigstens einmal im Jahre . zu erscheinen<br />
und bitten sie deshalb, unbedingt den 16. Februar<br />
<strong>1940</strong> für den Club zu reservieren.<br />
Traktanden: 1. Protokoll der letzten Generalversammlung.<br />
2. Jahresbericht der, Präsidentin.<br />
3. Kassaibericht. 4. Neuwahl des. Vorstandes.<br />
5. Festlegung der nächsten. Generalversammlung.<br />
6. Jahresprogramm. 7. Verschiedenes.<br />
Mit sportlichem Gruss<br />
die Präsidentin.<br />
P. S. Wir möchten noch besonders daran erinnern,<br />
dase stetsfort jeden Freitag im Clublokal, um<br />
20 Uhr, unsere Strickabende für die Soldaten stattfinden.<br />
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10 PS, Modell 1937,<br />
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Zyl., 20 PS, Mod. 1933,<br />
Fr. 1600.—<br />
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UND UMGEBUNG<br />
Monatsvertammlung: Samstag,<br />
den 3. Februar <strong>1940</strong>, im<br />
Clublokal «Weisses Schloss»,<br />
Luzern. Traktandenlisten werden<br />
vorgelegt. Zahlreiches Erscheinen<br />
erwartet: Der Vorstand.<br />
•NB. Es wird noch speziell darauf aufmerksam<br />
gemacht, dass die übernächste Versammlung am<br />
2. März ebenfalls im Rest. « Weisses Schloss > stattfindet.<br />
Beginn der Versammlungen: 20% Uhr.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN ZÜRICH<br />
Wir gelangen heute mit der<br />
Einladung an alle Aktiv- _und<br />
Passivmitglieder zur -Teilnahme<br />
an der Generalversammlung am<br />
Sonntag, den 4. Februar, 14.30<br />
Uhr, im «Du Pont», I. Stock.<br />
Eingedenk der vielen Kolle-<<br />
gen/welche im Felde stehen, wollen wir durch vermehrten<br />
Fleiss und besonders enge Zusammenarbeit<br />
die Ziele unsere« Vereins hochhalten. Wird<br />
der übliche Gratisschmaus nicht fehlen, so verzichten<br />
wir dieses Jähr dagegen ausnahmsweise auf<br />
die jeweils anschliessende gemütliche Unterhaltung<br />
mit Tanzbelustigung. Esi geschieht dies aus Rücksichtnahme<br />
für die Kollegen im Felde- und ihrer<br />
Familien. Im übrigen verweisen -wir auf das Zirkular,<br />
das diese Woche zum Versand gelangt.<br />
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Herr Prinzipal, die Stellensuchenden, di.e auf Ihr«<br />
Inserate eingeben, sind meistens arbeitslos und<br />
rechnen mit den letzten Rappen — auch mit jenen,<br />
die sie an die Offerte verwenden! Eine prompte<br />
Rücksendung der Beilagen — besonders wenn ein<br />
frankiertes Retourcouvert mit eingereicht wurde<br />
— bedeutet für sie deshalb eine Erleichterung.<br />
Wir bitten Sie, Ben Prinzipal, daran ra denken,<br />
wenn Ihnen die Offerten zuströmen tmd<br />
danken Ihnen im Namen der Offertsteller<br />
ran roraus für Ihre Aufmerksamkeit.<br />
Verlag, Druck und Clichäs: HALLWAG A.-G., Bern. Für wirkungsvolle Inserate: Hallwae-Cliches )