E_1940_Zeitung_Nr.038
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m AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG, 17. SEPTEMBER <strong>1940</strong> — N° 38<br />
Rätsel* EEcrlte<br />
Auflösung des Diagrammiäfsels.<br />
Radialwörter: 1. Spargel, 2. Pastell, 3. Zwiebel,<br />
4. General, 5. Admiral, 6. Mirakel, 7. Kastell, 8.<br />
Flanell, 9. Arsenal, 10. Monopol, 11. neutral, 12.<br />
Skrupel, 13. Kapitel, 14. Exempel, 18. Kapital,<br />
16. Parabel.<br />
Im Sinne des Uhrzeigers: Aeusserex Kreis:<br />
I. Skalp, 2. Prinz, 3. Zwerg, 4. Genua, S. Alarm,<br />
6. Musik, 7. Kropf, 8. Flora, 9. Annam, 10. Meran,<br />
II. Nimes, 12. Stock, 13. Kurve, 14. Ethik, 18. Krupp,<br />
16. Paris.<br />
Innerer Kreis: 1. Rat, 2. Tee, 3. Ehe, 4. Eli,<br />
5. Ida, 6. Art, 7. Ton, 8. nie, 9. ego, 10. Ort, 11. Tau,<br />
12. Uri, 13. Um, 14. Mai, 18. Isa. 16. Aar.<br />
JCutnar<br />
Im Militärdienst. Ein Kommandant besichtigt<br />
eine Truppenabteilung: «Haha, das ist wirklich<br />
eine sehr geschickte Tarnung. Wer hat das gemacht,<br />
was sind Sie denn im Zivilberuf?»<br />
«Ich — Im Zivilberuf, da streiche Ich Spatzen<br />
an und verkaufe sie später als Kanarienvögel I»<br />
Die dicke Dame in der Strassenbahn. Eine<br />
sehr dicke Riesendame steigt in die Strassenbahn<br />
ein, setzt sich und zerquetscht bei dieser Gelegenheit<br />
zur Hälfte einen ganz kleinen und dünnen<br />
Mann. Aber in dem Kleinen lebt eine nervöse<br />
Seele. Der Mann beginnt zu toben:<br />
«Das ist vollkommen ungerecht. Man müsste<br />
diese dicken Leute nach dem Gewicht bezahlen<br />
lassen !><br />
Die dicke Dame wirft dem mageren Mann<br />
einen erschütternden Blick zu und meint.-<br />
«Mein Herr, wenn das der Fall wäre, dann<br />
würde die Strassenbahn sich überhaupt nicht die<br />
Mühe machen, wegen eines so dünnen Hechtes<br />
wie Sie anzuhalten I»<br />
JMcätsd<br />
AAAAAAAAAA B DDDDD EEEEEEEE H H<br />
KKK L MM NNNNNN 000 RRRRRRR SS TT U W.<br />
Obige Buchstaben sind so in die Figur zu setzen,<br />
dass sich Wörter nachfolgender Bedeutung ergeben,<br />
wobei die beiden mittleren Senkrechten - zeilenweise<br />
gelesen - den Titel eines Dramas von Friedrich<br />
Hebbel nennen.<br />
l. Lehrpult, 2. Stadt in Norditalien, 3. südarabische<br />
Hafenstadt, 4. straussenthnlicher Laufvogel, 6. schöne<br />
Naturerscheinung bei Sonnenuntergang, 6. Angehöriger<br />
eines Wandervolkes, 7. Schwertlilie, 8.<br />
Bühnenstücke, 9. Fastnacht.<br />
4 Punkte.<br />
Einsendetermin: 26. September<br />
Richtige Lösungen des Diagramm-Rätsels (Nr. 36).<br />
5 Punkte.<br />
A. Bachofen, Glarus; E. Benz jun., Goldach;<br />
Max Bertschmann, Basel; H. Boiler, Zürich; Frl.<br />
Margrit Bossert, Lenzburg; Frl. Margrit Epple,<br />
St. Gallen; Frau C. Fravi, Rapperswil; Frau Dr.<br />
Gräflin, Walzenhausen; Frau Dr. J. Hopf, Bern;<br />
G. Laepple, Basel; Josef Leimer, Bettlach; Frau<br />
E. Lienhard, Töss; Frau E. Markoff, Buchs; Frau<br />
Marti, Ölten; Frl. Ursula Oggero, Nebikon; Frau<br />
Lisette Rock, Basel; Frl. M. Ruf, Winterthur; Frau<br />
E. Steinböraer, Schaan; Fritz Wenger, Bern; Frl.<br />
E. Winteler, Glarus.<br />
Unterhaltung in Geel. In Gee! in der Nähe von<br />
Antwerpen befinden sich bekanntlich Tausende<br />
von Irren, die hier in völliger Freiheit In Familienpflege<br />
sind. Ein Durchreisender kann unter diesen<br />
Umständen in die seltsamsten Unterhaltungen verwickelt<br />
werden. So betrat ein Fremder ein Cafe<br />
und kam mit einem Mann an seinem Tisch ins Gespräch:<br />
«Sagen Sie mal, die drei Leute da drüben « Vater, hat dieses Auto auch trauernde Hinter*<br />
machen aber einen merkwürdigen Eindruck!» lassene? »<br />
«Wissen Sie, das sind Verrückte. Der eine « Jawohl, die arbeitslosen Mechaniker!»<br />
auf der rechten Seite meint, er wäre Ludwig XIII. « Und frohe Erben? »<br />
Der andere In der Mitte behauptet, er wäre Morgan<br />
aus Amerika. Und der dritte mit der Hand<br />
« Jawohl, die S.B.B.... »<br />
auf der Brust— der hält sich für Napoleon. So<br />
ein Unfug. Dabei weiss ja jeder in Geel, dass<br />
ich Napoleon binl»<br />
Die Kunst des<br />
asierens<br />
Von Hans Heini Baseler.<br />
Mottos Gut rasiert<br />
ist halb seziert!<br />
Wenn man über da» Rasieren spricht, so muss<br />
man sich jenes seltsamen Abenteuers erinnern, das<br />
dem gewaltigen Simson Freiheit und Leben kostete.<br />
In jener denkwürdigen Nacht, da Delila das<br />
Schermesser über Simsons Backen- und Haupthaar<br />
gehen Hess, gewannen die .Philister Macht<br />
über einen, den sie bisher nicht hatten bezwingen<br />
können. Das Geheimnis, warum Simson schwach<br />
geworden, war, haben schon viele ergründen wollen.<br />
Scholastiker und andere Bibeldeuter haben<br />
sich mit der Frage beschäftigt. Hatte sich Simson<br />
von »einem Bart und Haarschopf trennen lassen,<br />
weil er alt und schwach geworden war, oder wurde<br />
er erst schwach, als man ihn geschoren hatte?<br />
Allein im Jahre 1740 erschienen im deutschen<br />
Sprachgebiet vier Schriften, welche versuchten,<br />
das wichtige Geheimnis zu lösen.<br />
Die Sitte des Bartscherens kam aus biblischen<br />
Länden nach Aegypten und wurde später auch in<br />
Kleinasien heimisch. Viele Pharaonen und persische<br />
Könige waren bartlos. Modisch glatte Gesichter<br />
hatten auch die Händler, Soldaten und Diplomaten<br />
zwischen Nil und Euphrat, von Cypern bia<br />
zum Hellespont, im Reich der Parther und Assy«<br />
rer. Bald lernten auch die Griechen, die unter Alexander<br />
dem Grossen am Heereszug nach Indien<br />
teilgenommen hatten, den Wert einer glattrasierten<br />
Wange kennen. Alexander befahl nämlich eines<br />
Tages, dass sich das ganze Heer zu rasieren habe,<br />
damit die Barte im Nahkampf keinerlei Handhabe<br />
böten. Frisch rasiert ging es in die Entscheidungsschlacht<br />
von Gaugamela, wo Darius geschlagen<br />
wurde. Griechenland siegte über Persien — der<br />
glattrasierte Krieger war dem bärtigen überlegen.<br />
In Griechenland selbst wehrte man sich gegen die<br />
neue Sitte, man berief sich auf das Schönheitsideal,<br />
auf Homer und Zeus ...<br />
In Rhodos, Sparta und Athen wurden Gesetze<br />
gegen die neue Unsitte erlassen — aber weder<br />
Gesetze noch Aesthetik retteten den Bart. Zwar<br />
freuten sich die Philosophen weiter des lockigen<br />
Haares um Kinn und Wange, und noch lange war<br />
der Bart das Ideal der Philosophieprofessoren.<br />
Der modisch junge Mann jedoch folgte dem neuen<br />
Beispiel, auch der Stutzer Alkibiades.<br />
Bald fanden auch die Römer Gefallen an dem<br />
neuen Brauch. Plinius erzählt, dass sich ein Herr<br />
Ticinius Publius Marcus schon im Jahre 300 v. Chr.<br />
einen Privatcoiffeur mit nach Rom gebracht hatte<br />
und sich bald auch andere elegante Herren die<br />
Wangen und das Kinn rasieren Hessen.<br />
Von den Römern übernahmen auch die Germanen<br />
das Rasieren. Zwar kannten sie schon vorher<br />
zur Pflege ihrer Barte Scheren und Rasierzeug<br />
aus Stein, Eisen oder Bronze. Auch den Germanen<br />
war der Bart etwas Heiliges; man schwor bei<br />
seinem Barte, in ihm war nach alter Ueberlieferung<br />
Stärke und Weisheit, einen Bart zu scheren<br />
galt als Frevel. Erst verachteten die Germanen<br />
die Römer der neuen Sitte wegen, wie vorher die<br />
Römer die Griechen verspotteten. Aber Theodorich<br />
der Grosse übernahm die Rolle Alexanders<br />
und führte die neue Mode ein; trotzdem hielt sich<br />
die Sitte des Barttragens bis ins 6. Jahrhundert.<br />
Erst die entstehenden Ritterorden forderten von<br />
ihren Angehörigen, sei es nun aus kriegerischen<br />
Erwägungen oder Reinllchkeitsgründen heraus, das<br />
Scheren und Rasieren der Barte. Bald rasierten<br />
sich alle, Priester und Soldaten, Karl der Grosse,<br />
Maximilian, Luther, Friedrich der Grosse. Dann<br />
waren lange Zeit Schnurrbarte Mode, wir denken<br />
dabei an den aufgezwirbelten Schnauz Wilhelm II.,<br />
für welchen der Friseur Haby die Schnurrbartbinde<br />
«Es ist erreicht» konstruiert hatte. Auch<br />
Sudermannbärte waren für gelehrte Häupter wieder<br />
in Mode gekommen, letztendlich aber siegte,<br />
wie immer, das glattrasierte Kinn.<br />
Die Bartmode wurde von jeher stark von den<br />
Regierenden beeinflusst. Weil Ludwig der XIII.<br />
schon im Kindesalter den Thron bestieg, waren<br />
alle Höflinge bartlos. Grosse Mode war der Spitzbart<br />
Napoleon III. und der grösste Stolz aller<br />
Briefträger und Portiers war eine Zeitlang der<br />
Franz-Josephsche Backenbart.<br />
Heute sind die meisten regierenden Häupter<br />
glattrasiert. Bloss einige Filmgrössen kreiern kokette<br />
. Schnurrbärtchen. Eine Weltindustrie zieht<br />
Nahrung aus unsern nicht vorhandenen Barten, mit<br />
Milliarden von Klingen, Messern und Apparaten<br />
und mit dem Schaum, der dabei geschlagen wird.<br />
Wenn Bern, dann Casino<br />
Zürich<br />
Empfehlenswerte<br />
Unterhaltungsstätten<br />
Stadttheater Ab d » 8 ujr, s