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E_1940_Zeitung_Nr.049

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ferner St. Gallen (+ IV2 Mill.), Tessin (+ 0,9<br />

Mill.), Baselstadt (+ 0,8 Mill.) und Solothurn<br />

(+ 0,7 Mill.) mit Mehrausgaben zu Buch,<br />

ohne jedoch frühere Höchstziffern zu übertreffen.<br />

Bei allen andern Kantonen bewegten<br />

sich die Aufwendungen weiterhin in absteigender<br />

Richtung.<br />

Albgesehen von den ordentlichen Steuern stehen<br />

den Kantonen drei direkt oder indirekt durch den<br />

Strassenverkehr gespiesene Finanzquellen zur Verfügung:<br />

die Verkehrssteuern, die Anteile aus den<br />

Treibstoffzöllen und die Bundesbeiträsre.<br />

Verkehrs- Benzinzoll- Bundessteuern<br />

Deckung anteile Deckung beitrage Deckung<br />

•Uhr Mill. Fr. V. Mill. Fr. •/. Mill. Fr. •/.<br />

1934 30,3 33,6 12,2 13,6 3,6 3,9<br />

1935 30,5 37,9 11,9 14,9 3,4 4,2<br />

1936 29,5 36,8 11,2 14,0 5,1 6,3<br />

1937 30,5 36,7 11.1 13,4 9,5 11,4<br />

1938 31,0 32,8 11,7 12,4 9,8 10,4<br />

Die schon seit einiger Zeit beobachtete Erscheinung,<br />

dass die kantonalen Verkehrssteuern und Gebühren<br />

an einer oberen Grenze angelangt sind, findet<br />

damit neuerdings ihre Bestätigung. Man geht<br />

deshalb kaum fehl mit der Vermutung, dass der<br />

Steuerertrag 1938 ein erstes Maximum erklettern<br />

dürfte, denn die Treibstoffrationierung mit der<br />

zwangsläufigen Drosselung des Motorverkehrs wird<br />

zweifellos beträchtliche Einnahmenausfälle nach<br />

sich ziehen. Ebenso steht eine empfindliche Verringerung<br />

der Anteile der Kantone aus den Treibstoffzöllen<br />

in Aussiebt. Bis vor ein paar Jahren<br />

hatte der Bund ausser den verfassungsmässigen<br />

Beiträgen an Uri (160000 Fr.), Graubünden<br />

(400 000 Fr.), Tessin (400 000 Fr.) und Wallis<br />

(100 000 Fr.) nur in wenigen Einzelfällen bescheidene<br />

Subventionen für das Strassenwesen ausgerichtet.<br />

Mit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise,<br />

von 1931 an, gewährten dann Beihilfen in Form von<br />

Notstandskrediten für Arbeitsbeschaffung, die aber<br />

auch nur 1—2 Mill. Fr. jährlich ausmachten Gestützt<br />

auf den Bundesbeschluss vom 4. April 1935<br />

über den Ausbau der Alpenstrassen stellte er 1936<br />

erstmals 4 Mill. Fr. und in den beiden folgenden<br />

Jahren je 7 Mill. Fr. bereit. Diese Mittel stammen<br />

ebenfalls aus den Treibstoffeöllen, so dass die Bundesbeiträge<br />

fast gänzlich vom Motorverkehr aufgebracht<br />

werden.<br />

3. Bie BeckuHQsvecAäitHisse.<br />

Aus dem Ertrag ihrer eigenen Verkehrssteuern<br />

vermochten die Kantone rund ein gutes Drittel der<br />

Strassonkosten zu amortisieren, wobei die Deckungsverhältnisse<br />

allerdings erhebliche Unterschiede<br />

aufweisen. So war der Kanton Neuenburg imstande,<br />

von 1000 Fr. Ausgaben deren 800 allein<br />

durch die Fahrzeugsteuern zu begleichen. Anderseits<br />

standen 1938 in Uri 1000 Fr. Ausgaben lediglich<br />

26 Fr. Verkehrstaxen, in Graubünden 67 Fr.<br />

und in Appenzell I.-Rh. 75 Fr. gegenüber. Aus dem<br />

Benzinzoll lösten, auf je 1000 Fr. Ausgaben bezogen,<br />

Obwalden 386 Fr., Nidwaiden 351 Fr., Genf<br />

65 Fr. Weitaus am stärksten variieren die Dekkungsmöglichkeiten<br />

bei den übrigen Bundesbeiträgen.<br />

Von je 1000'Fr. Aufwendungen übernahm der<br />

Bund beim Kanton Uri 662 Fr., dem Wallis leistete<br />

er einen Beitrag von 337 Fr., währenddem sich<br />

Baselstadl mit 5 Fr. freien Bundessubventionen für<br />

1000 Fr. Ausgaben begnügen musste. Als einzige<br />

Kantone bezogen 1938 Schaffhausen und Thurgau<br />

ausser ihrem Benzinzollanteil keine weiteren Bundesunterstützungen.<br />

Im schweizerischen Mittel<br />

reiebten die Eingänge aus Verkehrssteuern (32,8%),<br />

aus Treibstoffzollanteilen (12.4%) und aus den andern<br />

Bundesbeiträgen (10,4%) aus, um 55,6% der<br />

Aufwendungen zu decken, d. h. für je 1000 Fr.<br />

Ausgaben mussten noch 444 Fr. anderweitig beschafft<br />

werden. Dabei lautet<br />

die Reihenfolge der Kantone:<br />

1. Neuenburg 100,8%<br />

2 Luzern &1,1%<br />

3. Uri 90,0%<br />

4. Nidwaiden 86,9%<br />

5. Obwalden 83,7%<br />

6. Waadt 67,7%<br />

7. St. Gallen 61,5%<br />

8. Wallis 60,9%<br />

9. Thurgau 60,2%<br />

10. App. A.-Rh. 59,5%<br />

11. Genf 57,7%<br />

12. Zürich 57,6%<br />

13. Schaffhausen 56.8%<br />

2. tiuHahtHtn<br />

14 Schwyz 56,5%<br />

15. Baselland 55,9%<br />

16. Aargau 55.1%<br />

17. Graubünden 53,8%<br />

18. Bern 52,3%<br />

19. Zug 51,6%<br />

20. Tessin 45.4%<br />

21. App. I.-Rh. 42,3%<br />

22. Freiburg 42,3%<br />

23. Solothurn 39,1%<br />

24. Glarus 33,4%<br />

25. Baselstadt 29,9%<br />

4. fRiutd und JCantane.<br />

Während die Ausgaben der Kantone im Tabellenwerk,<br />

das diesen Betrachtungen zugrunde liegt,<br />

voll erfasst sind, kommt darin lange nicht die gesamte<br />

Steuerleistung des Strassenverkehrs und<br />

vorab der motorischen Traktion zum Ausdruck.<br />

Die Gesamteinnahmen des Bundes beliefert sich<br />

1938 auf 72 Mill. Fr., wobei sich der Betrag aus<br />

den Gemütsverfassung... die Ereignisse der<br />

letzten Stunden wirbeln durch sein vom Alkohol<br />

umnebeltes Hirn: erst der Vertrag mit<br />

dem Clown, dieser unter so irrsinnigen Umständen<br />

unterzeichnete Vertrag ... Dann der<br />

katastrophale Zusammenbruch der grossen<br />

Nummer... die Massenpsychose... die entsetzlichen<br />

Blitze und krachenden Donnerschläge<br />

... der Merini, der ihn abgefangen<br />

und in seinen Wohnwagen geholt... der eine<br />

Flasche Wein nach der andern von irgendwoher<br />

angeschleppt hatte ... der von seinen<br />

noch von keinem anderen erreichten Erfolgen<br />

erzählt hatte, bis er... Was hatte er dem<br />

Kerl eigentlich versprochen ...?<br />

Er kann überhaupt keinen klaren Gedanken<br />

mehr fassen. Sieht sieh plötzlich im<br />

Büro des Apollo-Konzerns, mit einem vom<br />

Direktor der Maschinenfabrik Vulkan unterschriebenen<br />

völlig sinnlosen Vertrag... hört<br />

eine Stimme: < Staniol wird abgebaut...!»<br />

Er selbst hat die Worte herausgestossen.<br />

« Wie, bitte? » fragt Gerda.<br />

Sie fühlt sich so machtlos den Ereignissen<br />

gegenüber, so rat- und hilfslos, dass ihr sogar<br />

die Nähe dieses Wildfremden gut tut.<br />

Benzinsynthese aus Erdgas bleibt vorderhand ein schöner Traum.<br />

Methangas ist jedoch an und für sich ein sehr brauchbarer<br />

Ersatztreibstoff<br />

Durch einen Teil der Fachpresse machte unlängst<br />

eine Meldung die Runde, wonach es dem<br />

Schweizer Chemiker A. Schälli gelungen sei, aus<br />

dem Erdgas der Rheintalischen Erdgasquellen synthetisches<br />

Benzin herzustellen. Wie die Meldungen<br />

besagten, war das Verfahren auf Grund eines Augenscheins<br />

wenigstens im Laboratoriumsstadium als<br />

gelöst zu betrachten. Hinsichtlich der Möglichkeit<br />

einer Verwirklichung im technischen Grossverfahren<br />

wurden allerdings einige Zweifel laut, obwohl<br />

eine Rückgewinnung der hauptsächlichsten Reaktionsmitel<br />

vom Erfinder als durchführbar bezeichnet<br />

wurde. Da sich das Verfahren scheinbar an bereits<br />

bekannte und durchaus ernst zu nehmende Prozesse<br />

anlehnte, war es ohne weiteres möglich, dass<br />

das Problem tatsächlich eine Lösung gefunden haben<br />

könnte, obwohl bisher die mit weit umfangreicheren<br />

Mitteln ausgestattete deutsche oder italienische<br />

Forschung zu keinem ähnlichen Ergebnis gelangt<br />

war. Gerade für jene Länder, insbesondere<br />

aber Italien, wäre eine synthetische Erzeugung von<br />

Benzin aus Methangas von grosser Bedeutung, da<br />

sie über beträchtliche Mengen von Methangas, teils<br />

aus Gasquellen, teils aus grossen Kläranlagen stammend,<br />

verfügen. Man würde dadurch um die Mitführung<br />

von Druokflaschen auf dem Wagen, wie sie<br />

bei Verwendung von komprimiertem Methangas als<br />

Ersatzbrennstoff benötigt werden, herumkommen.<br />

An Stelle einer Kompressoranlage müsste allerdings<br />

eine Einrichtung zur Synthese von flüssigem Treibstoff<br />

errichtet werden.<br />

Erfüllt von solchen Gedanken, traten wir die<br />

Reise ins Rheintal an, um auf Einladung der «Studiengesellschaft<br />

für Erschliessung von Gas- und<br />

Erdölvorkommen in der Ostschweiz> der laboratoriumsmässigen<br />

Benzinsynthese unter der umsichtigen<br />

Kontrolle von Hrn. Dr. Brunner, Experte der<br />

EMPA. beizuwohnen.<br />

Kurz gesagt: Die Synthese verlief durchaus<br />

negativ,<br />

und wir haben leider die Ueberzeugung mit nach<br />

Hause nehmen müssen, dass dem vorgeführten Verfahren<br />

trotz einer mehr symbolischen Anlehnung an<br />

bekannte Prozesse, die seriösen Grundlagen fehlen.<br />

Wir können uns hierbei, abgesehen vom negativen<br />

Resultat, auch auf eine ganze Reihe persönlicher<br />

Eindrücke stützen. Es scheint, dass frühere Besucher<br />

irgendwie einem Irrtum zum Opfer gefallen<br />

sind. «Halogeniert» wurde in der vorgeführten Apparatur<br />

allerdings recht kräftig, wovon auch die<br />

zahlreichen Besucher eine Nase voll abbekamen, da<br />

die Einrichtung nicht so dicht hielt, wje man es<br />

sonst von solchen Anlagen gewohnt ist. Es wäre<br />

uns vielleicht sogar schwer gefallen, mit den also<br />

traktierten Nasen das ersehnte Benzingerüchlein<br />

festzustellen, wäre dies überhaupt notwendig gewesen.<br />

Tatsächlich erschienen jedoch die erwünschten<br />

Tröpfchen des köstlichen Nasses nicht in der Vorr<br />

läge am Ende der Apparatur, so dass wir uns diefee<br />

Mühe ersparen konnten.<br />

Wir möchten nicht unterlassen, hervorzuheben,<br />

dass dieser Misserfolg in keiner Weise auf die Herren<br />

der erwähnten Studiengesellschaft zurückfällt,<br />

die tatsächlich selbst ernstlich von der Möglichkeit<br />

der Benzinsynthese auf dem eingeschlagenen ^Wege<br />

überzeugt sind, da früher wiederholt Benzin in die<br />

Vorlage floss.<br />

Auch die Möglichkeit weiterer Erdgasfunde im<br />

Rheintal wird hierdurch in keiner Weise berührt.<br />

Zu unserem Bedauern war zwar die ergiebigere<br />

58,4 Mill. Treibstoffzöllen und 13,6 Mill. Fr. Einfuhrzöllen<br />

zusammensetzt. Mit diesen Einkünften<br />

des Bundes wäre es möglich gewesen, 76,3% aller<br />

Kosten zu bezahlen. Fügt man zu den Einnahmen<br />

des Bundes noch die kantonalen Verkehrssteuern<br />

hinzu, dann erhalten wir ein totales Steueraufkommen<br />

von 103 Mill. Fr., das somit um 8,7 Mill.<br />

Franken grösser ist als die im Jahre 1938 ausgewiesenen<br />

Aufwendungen. Und die Differenz zugunsten<br />

des Motorfahrzeugs erhöht sich noch weiter,<br />

sofern man, wie es der Gerechtigkeit und Billigkeit<br />

entspricht, von den 94 Mill. Ausgaben noch<br />

jene 25% in Abzug bringt, welche den Strassenkosten<br />

schon vor dem Aufkommen des Motorfahrzeugs<br />

entsprechen und die auch heute ohne Auto<br />

noch aufgebracht<br />

samtsteuererträgnissen ist mit 52,5 Mill. Fr. nur<br />

gerade knapp die Hälfte auf die Strasse zurückgeflossen;<br />

der Bund behielt 50,5 Mill. Fr. für andere<br />

Zwecke zurück.<br />

Aus einer für den Zeitraum 1930—1938 erstellten<br />

Bilanz erhellt, dass der Strassenbau und Unterhalt<br />

die Kantone in diesen neun Jahren mit<br />

784 Mill. Fr. belastete. Durch Verkehrssteuern,<br />

Anteile an den Treibstoffzöllen und weiteren Bundesbeiträgen<br />

Hess sich ein Betrag von 404 Mill. Fr.<br />

der beiden erschlossenen Erdgasquellen infolge Zerstörung<br />

des Bohrloches nicht mehr im Betrieb, doch<br />

liefert die zweite Quelle immerhin regelmässig Erdgas<br />

von mindestens 60°/» Methangehalt, und der<br />

Gasdruck scheint sich sogar noch zu erhöhen, weil<br />

sich das Gas offenbar allmählich selbst den Weg<br />

zur Austrittsöffnung erweitert. Ob freilich das im<br />

Boden vorhandene Gas genügt, um eine Ausbeute im<br />

einen oder andern Sinn zu rechtfertigen, kann nicht<br />

einmal von Spezialisten mit genügender Zuverlässigkeit<br />

beurteilt werden. Die Unternehmer laufen<br />

Der Bericht lässt sodann die einzelnen in Betracht<br />

fallenden festen und flüssigen Ersatztreibstoffe<br />

Revue passieren, wobei er die Versorgungsmöglichkeiten<br />

und die Eignung der Ersatztreibstoffe<br />

für die verschiedenen Fahrzeugtypen untersucht.<br />

Ueber die Frage der Verkehrsteilung<br />

lässt sich der Bericht dahin vernehmen, dass sie<br />

bisher wohl etwas einseitig vom Interessenstandpunkt<br />

der Bahnen aus behandelt und darum nie<br />

einer vernünftigen Lösung entgegengeführt worden<br />

sei. Die Schweiz könne sich bei ihrer künftigen<br />

Rolle im europäischen Wirtschaftsraum nicht einseitig<br />

nur von den inneren Interessen und von etwa<br />

gemachten Kapitalinvestitionen leiten lassen. Voraussetzung<br />

dazu bilde eine Einordnung von Schiene,<br />

Strasse und Flussverkehr in einen Gesamtplan.<br />

Die Beendigung des Krieges und die fortschreitende<br />

Heeresmotorisierung lassen ein starkes Anschwellen<br />

des zivilen Motorfahrzeugverkehrs erwarten,<br />

währenddem die Hochkonjunktur der Bahnen<br />

einer rückläufigen Entwicklung entgegengehe. Treffe<br />

es sich, dass dann die Treibstoffzufuhren wieder<br />

reichlicher werden, so sei ein erbitterter Konkurrenzkampf<br />

zwischen Bahn und Schiene unausweichlich,<br />

wobei beide Teile nur zu verlieren hätten.<br />

Deshalb müsse das Problem Bahn-Auto in seinen<br />

Grundzügen geregelt werden, bevor diese Lage eintrete.<br />

Die Regelung sei darum schon jetzt vorzubereiten,<br />

und zwar von der hohem Warte der allgemeinen<br />

verkehrswirtschaftlichen Notwendigkeiten<br />

aus.<br />

Das Strassenbauprogramm.<br />

Zum Gesamtplan einer in den europäischen<br />

Rahmen hineingestellten schweizerischen Verkehrswirtschaft<br />

gehört nach der Auffassung der Arbeitsbeschaffungskommission<br />

auch der Ausbau der<br />

Durchgangsstrassen, wobei eine einheitliche Ordnung<br />

zwischen Bund und Kantonen erforderlich ist.<br />

Nicht dass es sich dabei um den Bau teurer Autobahnen<br />

handeln könnte. In Frage kommt zunächst<br />

die Aufstellung einheitlicher Normalien für den<br />

Ausbau und die teilweise Neuanlegung von Hauptdurchgangsstrassen.<br />

Längs- und Querprofile, Radien,<br />

Belagsarten, Anlage von Geh- und Fahrradwegen<br />

usw. sollen Gegenstand einheitlicher vom<br />

Bund vorgeschriebener Normalien bilden, ähnlich<br />

wie bei den Alpenstrassen. Da der Bund dabei finanziell<br />

mithelfen muss, hat er es auch in der<br />

amortisieren, womit also ein rechnerisches Defizit<br />

von 380 Mill. Fr. zurückblieb.<br />

In der gleichen Periode holte die Eidgenossenschaft<br />

aus der Fiskalbelastung der motorischen<br />

Traktion 597 Mill. Fr. heraus, wovon sie lediglich<br />

140 Mill. Fr. an die Kantone abführte. Das aber<br />

bedeutet, dass<br />

der Reingewinn des Bundes von 457 Mill. Fr. den<br />

Fehlbetrag der Kantone um 77 Mill. Fr. übersteigt.<br />

Man sieht, der Förderalismus im Strassenwesen<br />

erweist sich als glänzendes Geschäft für den<br />

Bund und anderseits als kostspieliges Recht der<br />

Kantone.<br />

Im Gefolge der Einschränkung des Motorverkehrs<br />

wird sich das Missverhältnis zwischen werden müssien. Von den Ge-<br />

Bund<br />

Staniol, von Gerdas Frage in die Wirklichkeit<br />

zurückgerufen, denkt: wenn sie jung ist<br />

und nicht zu mies ...<br />

« Darf Ihnen Staniol heute abend Gesellschaft<br />

leisten? »<br />

Aus Gerda bricht es heraus, in Verzweiflung:<br />

« Es ist entsetzlich, dass Sie betrunken<br />

sind! »<br />

Diese einfache Feststellung ernüchtert ihrt.<br />

«Einer Dame gegenüber bin ich nicht betrunken!<br />

»<br />

« Ich bin keine Dame! Ich bin ein Mensch,<br />

der nicht weiter weiss... einfach nicht weiter<br />

weiss! »<br />

Staniol sagt:<br />

«Wenn Sie männlichen Rat brauchen,<br />

meine Gnädigste... ich meine: menschlichen<br />

... also ganz ohne jede Nebenabsicht<br />

... Hand aufs Herz...? »<br />

Gerda nickt.<br />

« Ach ja, danke. Nachher, ja?... Im Hotel.<br />

Ich muss wenigstens wissen, wie Sie aussehen<br />

...»<br />

Das ,de la Gare' ist trotz der späten<br />

Stunde noch offen. Fremde Gäste und Einheimische<br />

stehen im Vestibül herum, sitzen<br />

AUTOMOBIL-REVUE DIENSTAG. DEN S nP!7TEMRP'.Tl 1CMn "MO 10<br />

Benzin aus Erdgas?<br />

und Kantonen noch krasser gestalten, denn die<br />

Aufwendungen für die Strassen lassen sich nicht<br />

plötzlich den sinkenden Einnahmen anpassen. Umgekehrt<br />

dürfte vielmehr die Aufgabe der Arbeitsbeschaffung<br />

die Kantone veranlassen, das Bauvolumen<br />

aufrecht zu erhalten. Man wird sich deshalb<br />

nicht wundern dürfen, wenn sie dazu neigen,<br />

immer grössere Teile ihrer Rechnungen dem Bund<br />

zu präsentieren, der sich jahrelang auf ihre Kosten<br />

bereichert hat. Und das nicht zu knapp.<br />

somit auf jeden Fall ein erhebliches Risiko, ob sie<br />

nun einen Anschluss an das benachbarte Gasnetz<br />

oder die Einrichtung einer Kompressionsanlage, die<br />

auf mehrere hunderttausend Franken zu stehen<br />

käme, in Erwägung ziehen. 'Anderseits liegt es auch<br />

nicht im Landesinteresse, wenn mögliche Erdgasschätze<br />

ungenützt im Boden bleiben, während man<br />

sich allerorts nach Ersatztreibstoffen umschaut.<br />

Die geringsten Anlagekosten dürften sich bei<br />

Verwendung als Treibgas in Wagen ergeben, die an<br />

Stelle von Druckflaschen mit einem Behälter aus<br />

Ballonseide ausgerüstet wären, worin das Gas bei<br />

annähernd atmosphärischem Druck aufbewahrt<br />

würde. Wir verweisen diesbezüglich auf unseren<br />

Sonderartikel über dieses Thema, möchten jedoch<br />

hinzufügen, dass die Verwendbarkeit dieses Verfahrens<br />

sich im vorliegenden Fall ohnehin auf einige,<br />

wenige Fahrzeuge beschränken würde, da ihr Aktionsradius<br />

sehr beschränkt ist. In Städten liegen<br />

die Verhältnisse diesbezüglich etwas anders. -b-<br />

Arbeitsbeschaffung<br />

Hand, bindende Vorschriften aufzustellen, ohne dass<br />

dadurch die kantonale Strassenhoheit berührt<br />

würde. Die Ausarbeitung solcher Normalien durch<br />

die Vereinigung Schweiz. Strassenfachmänner ist<br />

dringend, weshalb dieser ein beschleunigter Auftrag<br />

erteilt werden muss, noch bevor ein Strassenbauprogramm<br />

durch den Bund endgültig festgelegt<br />

wird. „<br />

In einer Beilage (Nr. 2) entwickelt der Bericht<br />

ein<br />

- Strassenbauprogramm,<br />

dem er die Bemerkung vorausschickt, es sei auf<br />

lange Frist berechnet und trage der künftigen Entwicklung<br />

Rechnung. Im Rahmen dieses Programm«<br />

seien sukzessive alle Niveauübergänge zu beseitigen<br />

und unübersichtliche Ortschaften zu umfahren. Die<br />

Anlage separater Radfahrerstreifen stelle eine unumgängliche<br />

Notwendigkeit dar.<br />

Das Programm für den Ausbau der Durchgangsstrassen<br />

legt den Akzent auf den G o 11 h a r d als die wichtigste<br />

Durchgangsroute von internationaler Bedeutung.<br />

Um ihm seine Bedeutung zu erhalten und ihn vor einer<br />

allzu starken Konkurrenzierung durch den Brenner<br />

zu bewahren, müssen neben dem Ausbau der eigentlichen<br />

Paßstrasse auch die Zufahrtsstrassen den<br />

modernen Bedürfnissen angepasst werden, im Süden<br />

Chiasso-Biasca, im Norden sowohl Basel-Olten-<br />

Luzern-Brunnen als auch Schaffhausen-Zürich-Zug-<br />

Arth und St. Margrethen - St. Gallen - Ricken - Seedamm<br />

- Sattel - Schwyz.<br />

Neben der Nord-Südverbindung gilt es, eine<br />

West-Ost-Durchgangsstrasse zu erstellen, welche<br />

über Genf-Lausanne-Bern-Lenzburg-Zürich-St. Gallen<br />

nach Rorschach verläuft und den Gerfersee mit<br />

dem Bodensee verbindet. Die Kosten eines solchen<br />

Programms schätzt der Bericht auf 207 Millionen.<br />

Als nächste wichtigste Etappe ist die Jurafuss-<br />

Strasse Yverdon-Neuenburg-Biel-Solothum-Aarau in<br />

Aussicht zu nehmen.<br />

Was das ebenfalls unter dem Sammelnamen<br />

«Strassenbau-Programm» entworfene Programm für<br />

den<br />

Ausbau der Alpenstrassen<br />

anbelangt, so erseheint eine gewisse Korrektur des<br />

bereits bestehenden Alpenstrassenprogramms im<br />

Hinblick auf die militärische Lage als angezeigt.<br />

Durch den Verzicht auf bestimmte Projekte werden<br />

die Kredite für die Inangriffnahme militärich<br />

wichtiger Strassen im Alpenraum frei. Was hier<br />

in Betracht fällt, darüber gewährt das «militärische<br />

Strassenprogramm» eine<br />

Uebersicht. Im weiteren befürwortet der Bericht<br />

auch die schrittweise Anlage von Wanderwegen, um<br />

sodann seine Schlussfolgerungen und Vorschläge,<br />

soweit sie die Beilage «Strassenbau-Programm» betreffen,<br />

wie folgt zu resümieren:<br />

Der Bund setzt gemeinsam mit dem Verein<br />

Schweiz. Strassenfachmänner die Normalien für<br />

den Ausbau der Durchgangsstrassen fest.<br />

Der Bund bezeichnet die von ihm in erster Linie<br />

in Aussicht genommenen Durchgangsstrassen .<br />

Die Kantone sind aufzufordern, die Projektierungsarbeiten<br />

auf Grund der festgesetzten Normalien<br />

umgehend an die Hand zu nehmen. Die Projektierungsarbeiten<br />

sind in der Hauptsache an private<br />

Ingenieur-Büros zu vergeben.<br />

Die Erstellung von Wanderwegen ist zu fördern,<br />

vorderhand durch Subventionierung der Projektierungsarbeiten.<br />

Im übrigen ist die Durchführung des Strassenbauprogramms<br />

als- Arbeitsbeschaffungsmassnahme<br />

den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes anzupassen.<br />

verdacht im Gefängnis sitzt, und dass Di-<br />

noch im Restaurant. Alle sprechen von der rektor Römer... mein Gott, was war da für<br />

Katastrophe im Cirque d'ete.<br />

ein entsetzlicher Tag angebrochen!<br />

«Nicht hier, bitte, nicht hier!» flüstert « Ja, sofort. Gleich. Ich komme.»<br />

Gerda Staniol zu.<br />

Sie wirft den Schlafrock um die Schultern,<br />

Ihr zartes Gesicht ist schmal und verängstigt.<br />

«Kommen Sie herein. Setzen Sie sich.<br />

stürzt zur Tür:<br />

« Schön, in den Speisesaal... Nun aber, Gibt's was Neues? »<br />

reden Sie mal, Kindchen!»<br />

«Ob's was Neues gibt!... Ich bin doch<br />

Staniol sieht erst jetzt, wie jung das Mädchen<br />

in dem Kleid ist* in das es gar nicht Detektivbüro an Nizza telephonisch mit den<br />

schon seit Stunden unterwegs: ich habe ein<br />

hineinpasst. « Wir trinken beide einen steifen Nachforschungen nach der Doppelgestalt<br />

Grog... war verdammt kalt vorhin! Und<br />

eine Lungenentzündung können wir beide<br />

nicht brauchen. Und damit Sie mal erst Bescheid<br />

wissen, mit wem Sie's zu tun haben:<br />

ich bin Staniol und...»<br />

Klopfen an der Tür weckt Gerda am nächsten<br />

Morgen aus bleiernem Schlaf.<br />

« Ja? » Sie ruft es mit noch geschlossenen<br />

Augen.<br />

«Hier Staniol! Kann ich 'rein?»<br />

Staniol... ? Wer war Staniol... ? Was<br />

war denn los...<br />

Und plötzilch fällt ihr alles ein: wer Staniol<br />

ist, und dass Hans Römer unter Mord-<br />

(Schluss von Seite 1.)<br />

Heinrich Römer — Henri Rene beauftragt!<br />

Ich habe einen hiesigen Rechtsanwalt mit<br />

der Interessenvertretung Ihres jungen Freundes<br />

betraut, damit wir ihn bald aus seinem<br />

Quartier herauskriegen! Ich habe einen anderen<br />

Anwalt beauftragt, alle infolge der gestrigen<br />

Katastrophe geltend gemachten Schadenersatzansprüche<br />

entgegenzunehmen! Man<br />

muss immer möglichst viele Leute für sich<br />

in Bewegung setzen in solchen Fällen —den<br />

Interessenkreis vergrössern! »<br />

(Fortsetzung folgt.)

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