E_1948_Zeitung_Nr.002
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Di«. Adminisfratioaü<br />
Nr. $ - BERN, Mittwoch, 14. Januar <strong>1948</strong> 44. Jahrgang Nummer: 30 Rp.<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE AUTOMOBIL-ZEITUNG<br />
Zentralblatt für die schweizerischen Automobil- und Verkehrsinteressen<br />
scbweii:<br />
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Ineeratenschlnss Freitag 12 00 Uhr<br />
Die Aufgaben der Medizin<br />
bei der Verhütung von Verkehrsunfällen<br />
Die Umstellung der Hudson-Werke anf ihr neues Modell<br />
Von Prof. Dr. Fritz Schwarz, Direktor des gerichtsärztlichen Instituts der Universität Zürich<br />
1<br />
Vorbemerkung der Redaktion: Die nach- ihre Fahrtüchtigkeit auftauchen, jederzeit zu einer<br />
stehenden Darlegungen stellen einen Auszug neuen technischen Prüfung und damit auch zu<br />
aus einer ebenso aktuellen als aukcMussreichen<br />
Abhandlung dar, welche der Direk-<br />
einer ärztlichen Begutachtung verpflichtet werden<br />
(Art. 9 MFG, Ziffer 5 und Art. 13 MFG,-Ziffer 2).<br />
tor des gerichtlich-medizinischen Institutes<br />
der Universität Zürich, Prof. Dr. F. Schwarz, Unter gewissen Voraussetzungen wird derärztliche<br />
Begutachter eine vernünftige Lösung": nicht<br />
über das im Titel umschriebene Thema kürzlich<br />
in den « Medizinischen Monatsheften > in der Ablehnung, sondern in der Erteilung-einer<br />
veröffentlicht hat.<br />
be schränkten Fahrb e willigung '. erblicken,<br />
d. h. in der Bewilligung für eine bestimmte<br />
Kategorie und für ein bestimmtes, den besondern<br />
Umständen entsprechendes bzw. angepasstes Fahrzeug,<br />
in der Regel ein Kleinfahrzeug. Man kann<br />
auf diesem Wege den Teilinvaliden weitgehend<br />
entgegenkommen. t\, 7 "<br />
Die Nachkriegszeit brachte uns die erwartete<br />
Zunahme des motorisierten Strassenverkehrs. Die<br />
Zahl der Fahrzeuge hat sich sprunghaft vermehrt,<br />
während der Zustand der Strassen annähernd gleich<br />
blieb. Zwangsläufige Folge dieser noch nicht abgeschlosseaen<br />
Entwicklung ist ein Anwachsen der<br />
Verkehrsunfälle. In noch grösserem Umfang haben<br />
sich jene Ereignisse vermehrt, die lediglich als<br />
Gefährdung der Verkehrssicherheit zu werten sind<br />
wie z. B. das Fahren mit inadäquater Geschwindigkeit,<br />
die Missachtung des Vortrittsrechtes etc. Die<br />
Notwendigkeit prophylaktischer Massnahmen ist<br />
unbestritten und wird von -allen Schichten ^unseres<br />
Volkes-als dringlich empfunden. Uebcr das« Wie ><br />
wird viel diskutiert und im Grunde genommen wenig,<br />
entschieden. Unsere Zeit sucht ihr Heil allzusehr<br />
in technischen Einrichtungen und Fortschritten:<br />
und viel zu wenig in der Erziehung des Einzelnen<br />
zur persönlichen Verantwortung. Das gilt<br />
auch im Strasse'ftVerkehr.<br />
Die Frage: Kann die Medizin etwas zur Prophylaxe<br />
des Verkehrsunfalles tun? scheint uns<br />
deshalb gerade heute, wo sich alle Kräfte zur Verbesserung<br />
der Strassendisziplin vereinigen, besonders<br />
aktuell. Grundsätzlich ist sie zu bejahen.<br />
Ein erster Weg, der oft empfohlen wird,<br />
besteht in der Analyse der Unfallsituationen nach<br />
medizinischen und psychologischen Gesichtspunkten<br />
und in der sich daraus ergebenden Aufklärung<br />
sämtlicher Verkehrsteilnehmer. Diese Methode<br />
dürfte jedoch ausschliesslich in der Hand des Veir<br />
kehrsfachmännes brauchbare Resultate erzielen;<br />
nur er verfügt über ein weitschichtiges Erfahrunjjsmaterial.<br />
Ein zweiter Weg ist viel bedeutungsvoller,<br />
nämlich die ärztliche Untersuchung und Begutachtung<br />
körperlich oder geistig nicht vollwertiger<br />
Motorfahrzeugführer. Dadurch gelingt es tatsächlich,<br />
eine Reihe ungeeigneter Bewerber bzw. Fahrer<br />
zeitweise oder dauernd auszumerzen. Das MFG<br />
vom 15. März 1932 und die Vollziehungsverordnung<br />
enthalten die Grundlagen und zeigen den Weg für<br />
das Vorgehen. Es sei insbesondere auf Art. 9 MFG<br />
verwiesen, der in Ziffer 2 lautet:<br />
Der Führerausweis darf nicht erteilt werden<br />
an Personen:<br />
die das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet<br />
haben;<br />
die nicht urteilsfähig oder durch körperliches<br />
oder geistiges Gebrechen an der sichern Führung<br />
des Fahrzeugs behindert sind;<br />
die dem Tranke ergeben sind;<br />
die aus andern, durch die Bewilligungsbehörde<br />
zu, überprüfenden Gründen nicht geeignet er-<br />
'.. scheinen.<br />
Art.33VV bestimmt in Ziffer 2:<br />
Wenn Zweifel über die körperliche oder<br />
geistige Eignung bestehen, ist der Bewerber<br />
zur Untersuchung an einen von der Behörde<br />
zu bestimmenden Arzt zu weisen; die Behörde<br />
kann auch eine psychotechnische Prüfung anordnen.<br />
Bewerber, die das 65. Altersjahr über><br />
schritten haben, müssen sich stets einer ärztlichen<br />
Untersuchung unterziehen. Ueber die<br />
Vornahme der ärztlichen Untersuchung wird<br />
das Justiz- und Polizeidepartement nach Fühlungnahme<br />
mit der Verbindung deV Schweizer<br />
Aerzte besondere Weisungen erteilen.<br />
Das Gesetz sieht in einer Reihe von Fällen die<br />
vertrauensärztliche Untersuchung des Bewerbers<br />
vor; auch Personen, die bereits im Besitz der Fahrbewilligung<br />
sind, können, sofern Bedenken über<br />
Die Verweigerung der Führerbewilligung aus<br />
ärztlichen Gründen erfolgt relativ:selten. Jene Exploranden,<br />
die auf Grund der medizinischen Begutachtung<br />
zugelassen werden, geben nach unserer<br />
Erfahrung keine .Veranlassung .zu vermehrtem behördlichen<br />
Efaischirejte»:- Trotzdem durch die -Begutachtungstätigkelf<br />
der Verirauensarztt^ur: ein<br />
verschwindend kleiner*-Prozentsatz von Bewerbern<br />
bzw. Fahrern vom Verkehr ferngehalten 1 ; werden<br />
kann, scheint uns diese Funktion der Medizin int<br />
Dienste der Prophylaxe notwendig und-. wertvoll.<br />
Auf einem drit ten-W e g leistet, die Medizin<br />
einen noch bedeutungsvolleren Beitrag zur Lösung<br />
des Problems, nämlich in der ' ;<br />
Diagnose der Alkoholwirkung<br />
bei den verschiedenen Verkehrsteilnehmern durch<br />
die klinische Untersuchung auf alkoholbedingte<br />
Störungen bzw. in der Durchführung der Alkoholbestimmuhg.<br />
Sich über die Rolle des Alkohok als Verursacher<br />
von Verkehrsunfällen ein zuverlässiges Bild<br />
zu machen, ist recht schwer; noch schwieriger, ja<br />
fast unmöglich, ist es, anzügeben, wie häufig,übermässiger<br />
Alkoholgenuss eine konkrete Gefährdung<br />
der Verkehrssicherheit herbeiführt. Wie der Arbeit<br />
Von juristischer Seite wird uns geschrieben:<br />
Die Tagespresse berichtete jüngst über eine<br />
Gerichtsverhandlung gegen einen 27jährigen Schriftsetzer<br />
aus Wädenswil, der in der Nacht ein fremdes<br />
4plätziges Auto aus der Garage entwendet,<br />
sechs Freunde aus einer Kneipe abgeholt und mit<br />
diesen zusammen eine Strolchenfahrt unternommen<br />
hatte, die etwa von 2 Uhr nachts bis zum nächsten<br />
Mittag dauerte. Der Schriftsetzer wurde hierfür<br />
zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Die sechs<br />
Mitfahrer gingen straffrei aus. Sie konnten überhaupt<br />
nicht angeklagt werden; denn Art, 62 des<br />
MFG bedroht nur den mit Strafe, der das Motorfahrzeug<br />
zur Schwarzfahrt in Besitz nimmt oder,<br />
wie das Gesetz sich wenig glücklich ausdrückt,<br />
Eine Lücke im MFG<br />
«ein Motorfahrzeug rechtswidrig zum Gebrauch<br />
aneignet, ohne dass der Tatbestand des Diebstahls<br />
erfüllt ist ».<br />
Von « aneignen » kann korrekterweise nicht gesprochen<br />
Werden, weil der Schwarzfahrer in der<br />
Regel den Willen hat, das Auto zurückzugeben<br />
oder es mindestens so zurückzulassen, dass es wieder<br />
in die Hände des Eigentümers gelangen kann.<br />
Es liegt furtum usus, d. h. Gebrauchsdiebstahl vor.<br />
Der Wortlaut des Art. 62 MFG bedroht merkwürdigerweise<br />
den schlimmeren Teil der Tat, nämlich<br />
das unerlaubte Fahren nicht mit Strafe, sondern<br />
nur die rechtswidrige Inbesitznahme. Diese<br />
Knappheit des Gesetzes führt zu zwei unbefriedigenden<br />
Konsequenzen Einmal wird auch der bestraft,<br />
der das fremde Auto aus der Garage nimmt<br />
mit dem Willen zu fahren, nachher aber nicht<br />
fährt, und zweitens bleiben die Mitfahrenden straflos.<br />
Die allein mit Strafe bedrohte rechtswidrige<br />
Inbesitznahme war nämlich bereits vollendet, als<br />
die Mitfahrer vom Täter zur Fahrt eingeladen wurden<br />
Es ist aber aus folgenden Gründen durchaus<br />
¥üV die Entwicklung der neuen, In der letzten Nummer, ausführlich beschriebenen Hudson-Modelle und die Vorberelhmo *r<br />
fro Produktion odgfction hat das Herstellerwerk k die Summe von 16 Millionen. M<br />
$<br />
investiert. Dieses Bild zeigt einen-der zahlreichen Auto-<br />
des neuen Sechszylindermotors bestimmt Ist. Es führt gleich-<br />
zeitig i 17 verschiedene Operationen an aehl acht Zylinderblöcken<br />
aus, die durch hydraulische Vorrichtungen In die B Bearbei-<br />
tungsstellung gebracht werden.. Für die Bedienung<br />
des links gezeigten Schaltbrettes genügt ein ma ,._ten; len, «in Mehrfach-Zylinderbohrwerk, k. , das für ..<br />
die Fabrikation<br />
Mann.<br />
von Solomon zu entnehmen ist, deren, Zahlen<br />
ohne Zweifel ein viel zu günstiges Bild vom tatsächlichen<br />
Geschehen.geben, wurde 1934 und 1935<br />
bei den je ca. 20 000 Verkehrsunfällen mit je ungefähr<br />
12200 Verunfallten, und 600 Todesfällen Angetrunkenheit<br />
beim F a h r e r (also nicht nur beim<br />
Motorfahrzeugfahrer) als Unfallursache festgestellt:<br />
1934 in 480 Fällen oder bei 2,9 % der Fahrer,<br />
1935 in 420 Fällen oder bei 2,7 % der Fahrer.<br />
Die tatsprechenden Zahlen für die F u s s -<br />
g änger sind:<br />
1934 in 77 Fällen oder bei 4,6 % der Fussgänger,<br />
1935 in 68 Fallen oder bei 4,6% der Fussgänger.<br />
wünschenswert, dass auch die Mitfahrenden bestraft<br />
werden können: Einmal wissen diese in der<br />
Regel, dass es sich um eine Schwarzfahrt handelt;<br />
denn es sind die Liebste oder die Freunde des Täters,<br />
und es ist ihnen bekannt, dass dieser kein<br />
Auto besitzt und auch keim Freunde hat, die ihm<br />
ein solches, borgen könnten. Sie sind sich auch im<br />
klaren darüber, dass der ihnen unbekannte Eigentümer<br />
des Autos ihnen diese Fahrt nicht erlau*<br />
ben würde. Es ist darum nicht einzusehen, warum<br />
sie für diese rechtswidrige Benutzung einer fremden,<br />
wertvollen, und durch diese Benutzung gefährdeten<br />
Sache nicht bestraft werden sollen. Zweitens<br />
würden so und so viele Strolchenfahrten unterbleiben,<br />
wenn die Mitfahrer wüssten, dass sie<br />
Bestrafung zu gewärtigen haben. Erfahrungsgemäss<br />
macht es dem Schwarzfahrer keinen Späss, allein<br />
zu fahren; er will sich als grosser Mann aufspielen,<br />
der Freunde oder Mädchen spazieren fährt.<br />
Weigerten sich diese mitzufahren, und oft genug<br />
täten sie das doch, wenn sie wüssten, dass sie sich<br />
strafbar machen, so würde auch der Autoentwender<br />
oft auf die Fahrt verzichten.<br />
Betrachten wir noch einmal den Fall, der die<br />
Anregung zu diesen Ausführungen gegeben hat, so<br />
ist es doch für das Rechtsgefühl ein unbefriedigendes<br />
Ergebnis, dass sechs Lümmel, welche ein fremdes<br />
Auto .zehn Stunden lang benützt und die bei<br />
unvernünftigem Rasen die Fussgänger gefährdet<br />
haben, unbestraft bleiben. Es gibt ein gutes, altes<br />
Rechtssprichwort, das sagt: «Mitgegangen, mitgehangen!<br />
»<br />
Der Art. 62 MFG sollte daher m.E. durch einen<br />
weiteren Absatz des Inhalts ergänzt werden:« Wer<br />
sich an einer Schwarzfahrt beteiligt, wissend oder<br />
vermutend, dass es sich um eipe solche Fahrt handelt,<br />
wird nach dem Maßstab der Abs. 1 und 2, jedoch<br />
milder als der Haupttäter, bestraft.»<br />
Auf die Gesamtheit der Unfallursachen ergeben<br />
sich für die Angetrunkenheit folgende Prozentsätze:<br />
1934 2,6%; 1935 2,4%.<br />
1934-wurden .bei den durch angetrunkene Fahrer<br />
verursachten Unfällen 334 Personen verletzt<br />
und 16 getötet; für das Jahr 1935 betragen die Zahlen<br />
271 und 16. Bei den durch angetrunkene Fussgänger<br />
verursachten Unfälle betragen die Zahlen<br />
für 1934 76 bzw. 11, für 1935 59 bzw. 14.<br />
Ein etwas düsteres Bild ersteht aus den Zahlen<br />
der am. Zürcher Institut vorgenommenen Alkoholanalysen.<br />
Selbstverständlich erfordert der moderne<br />
Verkehr von jedem Partner vernünftiges Verhalten;<br />
auch der- alkoholisierte Fussgänger ist gefährdet<br />
und wirkt gefährdend. Die Massnahmen zur<br />
Verhütung des Verkehrsunfalles haben sich deshalb<br />
grundsätzlich auf alle Strassenbenützer, nicht<br />
nur auf die Motorfahrzeugführer, auszudehnen. Da<br />
jedoch der moderne Verkehr an die körperliche<br />
und. geistige Integrität des Motorfahrzeugführers<br />
die höchsten Ansprüche stellt und da der- letztere<br />
am häufigsten zum Verursacher von Verkehrs*<br />
Unfällen und Gefährdungen wird, sei im folgenden<br />
von ihm allein die Rede.<br />
MFG und Angetrunkenheit.<br />
Mehrere Gesetzesbestimmungen befassen sich<br />
mit dem angetrunkenen Motorfahrzeugführer, darunter<br />
namentlich:<br />
Art. 13 MFG, Ziffer 2: «... Der Führerausweis<br />
kann zeitweilig oder dauernd entzogen<br />
Staatsrechtlicher Rekurs gegen die<br />
Steuererhöhimg in Baselland ,<br />
Sportnachrichten<br />
Die autotechnischen Lehranstalten<br />
der deutschen Ostzone<br />
Wird Frankreich ein Exportland<br />
für Benzin ?<br />
Die amerikanische Autoindustrie 1947<br />
Umleitung oder Durchfahrt?<br />
Der Ford.Canada.Militärschlepper<br />
Unterhalt und Betriebskosten
werden, wenn der Führer in verkehrsgefährdender<br />
Weise Verkehrsvorschriften schwer<br />
Genug mit den Stcuertrhöhungen!<br />
verletzt oder wiederholt übertreten hat. Er ist<br />
für mindestens einen Monat zu entziehen,<br />
wenn der Führer in angetrunkenem Zustand<br />
ein Fahrzeug geführt hat, und für mindestens<br />
Das Bundesgericht wird angerufen<br />
ein Jahr, wenn er in diesem Zustand einen erheblichen<br />
Unfall verursacht hat.»<br />
Einreichung des staatsrechtlichen Rekurses gegen die Steuererhöhung in Baselland<br />
Art. 59 MFG: « Wer in angetrunkenem Zustand<br />
ein Motorfahrzeug führt, wird mit Gefängnis<br />
bis zu 2tf Tagen oder mit Busse bis zu<br />
1000 Fr. bestraft.<br />
In schweren Fällen oder bei Rückfall wird<br />
auf Gefängnis bis zu 6 Monaten oder auf Busse<br />
bis zu 5000 Fr. erkannt »<br />
Die Diagnose der Angetrünkenheit bzw. der<br />
Alkoholisierung muss sich auf Grund der bestehenden<br />
Gesetzesbestimmungen unbedingt prophylaktisch<br />
auswirken: Dem FehlbaTen wird die FahrbewilHgung<br />
für eine bestimmte Frist entzogen. Die<br />
konsequente Handhabung dieser Artikel wird aber<br />
nicht nur den Fehlbaren selbst vor Rückfällen bewahren<br />
— es sei denn, es handle sich um einen<br />
Charakterschwachen, der dauernd vom Verkehr<br />
ferngehalten werden muss —, sondern dürfte generalpräventiv<br />
zur Verbesserung der Fahrdisziplin<br />
beitragen.<br />
Der Tatbestand des Art. 59 MFG ist auch dann<br />
erfüllt, wenn « nichts passierte ». Ausschlaggebend<br />
ist der Zustand der Angetrunkenheit einerseits<br />
und das Fahren in diesem Zustand anderseits. Der<br />
prophylaktische Wert dieses Artikels wird nun<br />
ausschliesslich von der Definition des Begriffes<br />
« angetrunken > abhängen.<br />
Auf die groben Störungen wie verlangsamte<br />
Auffassung, erschwerte Konzentrations- und. Reaktionsfähigkeit,<br />
Störungen im Zusammenspiel der<br />
Muskeln u. ä. braucht hier nicht eingegangen zu<br />
werden. Ihr unheilvoller Einfluss auf den Fahrer<br />
ist zu offensichtlich und dementsprechend allgemein<br />
bekannt; sie treten beim trinkgewohnten Individuum<br />
ungefähr bei einer Konzentration von 1,5<br />
Promille an in Erscheinung. Dabei zeigen die einzelnen<br />
Methoden der quantitativen Alkoholbestimmung<br />
in ihren Ergebnissen allerdings oft kleine<br />
Differenzen, so dass man die Werte der verschiedenen<br />
Autoren gelegentlich nicht ohne Korrek- e<br />
turen miteinander in Beziehung bringen kann. So<br />
sind z. B, die « Zürcher-Werte » in der Regel etwas<br />
tiefer als die Werte anderer Untersuchungsstellen.<br />
Entscheidend ist aber schliesslich nicht die Promillezahl,<br />
sondern die Erfahrung, die dahinter<br />
steckt. E6 sollte deshalb nie eine nackte Zahl herausgegeben<br />
werden.<br />
(Schluss folgt}<br />
I.<br />
Für die gewerbsmässige Ausführung von Personentransporten<br />
und für die Führung<br />
von schweren Motorwagen zum Personen- oder<br />
Gütertransport verlangt Art. 10 MFG einen besonderen<br />
Führerausweis. Der Sohn eines Transportunternehmers<br />
hatte bereits den Ausweis für den<br />
Gütertransport. Da auf dem Lastwagen an Stelle<br />
der Ladebrücke auch eine Personenkarosserie<br />
montiert werden konnte, wollte er auch den Ausweis<br />
für den Personentransport erwerben. Die<br />
bundesrätliche Verordnung zum MFG (MFV) fordert<br />
für die gewerbsmässige Ausführung von Personentransporten<br />
auch das Zeugnis eines von der<br />
Behörde bezeichneten Arztes. Hiezu hat das Eidg.<br />
Justiz- und Polizeidepartement Vorschriften über<br />
die ärztliche Prüfung erlassen, wonach der Bewerber<br />
eine Mindestgrösse von 165 cm<br />
haben soll.<br />
Dem Kandidaten wurde sowohl von der Prüfungsbehörde<br />
als vom neuenburgischen Baudepartement<br />
der Ausweis verweigert, weil er nur 159 cm<br />
gross ist; im übrigen wäre er nach ärztlichem Befund<br />
tauglich gewesen. Gegen dessen Entscheid<br />
reichte er staatsrechtlichen Rekurs wegen Willkür<br />
ein. Er wies auf Art. 9 MFG hin, der für die allgemeine<br />
Führerprüfung namentlich verlangt, dass<br />
der Bewerber ohne Gefährdung der öffentlichen<br />
Sicherheit fahren könne. Die Bedingungen für die<br />
besonderen Ausweise habe der Bundesrat nach<br />
Art. 10 MFG festzusetzen, und dies sei in Art. 34<br />
MFV geschehen. Die vom Eidg. Justiz-und Polizeidepartement<br />
erlassenen Vorschriften für die ärztliche<br />
Prüfung seien daneben mit ihrer Forderung<br />
einer Mindesfcgrösse nicht verbindlich. Es sei eine<br />
Willkür, wenn dem Bewerber, der den Lastwagen<br />
regelmässig führ,e, wegen mangelndem Mindestmass<br />
die Lenkung des gleichen Wagens verboten<br />
werde, sobald er als Gesellschaftswagen eingerichtet<br />
sei.<br />
Bei der Untersuchung der Frage, ob hier eine<br />
Willkür vorliege, ist das Bundesgericht (staatsrechtliche<br />
Abteilung) von Art. 9 MFG ausgegangen,<br />
der das Interesse der öffentlichen Verkehrssicherheit<br />
in den Vordergrund 6telH. Auf diese Forderung<br />
ist bei den besonderen Führerausweisen, wo<br />
es sich um gewerbsmässige Transporte und Fahrzeuge<br />
mit besonderen Risiken handelt, noch mehr j<br />
Gewicht zu legen. Ganz abgesehen von der Frage, \<br />
ob die Weisungen des Departements Gesetzeskraft<br />
haben, lässt sich die Erwägung sachlich vertreten,<br />
dass ein allzu kleines Körpermass bei der Lenkung<br />
eines Autocars hinderlich sein könnte. Wenn für<br />
die Führung von Gütertransporten keine Mindestgrösee<br />
gefordert wird, so liegt in dieser Verschiedenheit<br />
keine Rechteungieicbheit, denn beim Personentransport<br />
rechtfertigt die Rücksicht auf die<br />
Die Basler Verkehreliga teilt mit:<br />
Die vor Jahresende in Aussicht gestellte staatc<br />
rechtliche Beschwerde gegen den Beschluss des<br />
Landrates von Basel-Landschaft auf Erhöhung der<br />
Motorfahrzeug- und Fahrradgebühren um 20 %<br />
wurde durch die Herren Dr. Jules Frei, Rechtsanwalt<br />
in Binningen, und Jakob Meyer, Direktor<br />
in Liestal, unterm heutigen Datum eingereicht,<br />
und zwar mit dem Rechtebegehren, es sei der allgemein<br />
verbindliche Beschluss des Landrates als<br />
verfassungswidrig aufzuheben.<br />
Dieser staatsrechtlichen Beschwerde kommt insofern<br />
gesamtschweizerische Bedeutung zu, als sich<br />
das Problem der Steuern- und Gebührenerhöhung<br />
gegenwärtig in allen Kantonen stellt. Der Kampf<br />
gegen die immer weitergehende fiskalische Belastung<br />
wird auf der ganzen Linie mit allen geeigneten<br />
Mitteln und im Bewusstsein geführt, dass<br />
er in seinen letzten Konseauenzen die Stellung<br />
der Kantone gegenüber dem Bund festigt.<br />
des staatsrechtlichen Rekurses untersucht zunächst<br />
die Frage, ob es sich bei den in der Vollziehungsverordnung<br />
des baselländischen Landrates vorgesehenen<br />
Gebühren um solche in technischem Sinn<br />
oder um Steuern handelt, wobei die Besehwerdeeingabe<br />
auf die Praxis des Bundesgerichts hinweist,<br />
das wiederholt festgestellt hat, die Aütomobilverkehrsgebühren<br />
seien Steuern. Wohl besitzt<br />
nun der Landrat nach der Kantonsverfassung<br />
von Baselland die Kompetenz, Einführungs- und<br />
Vollziehungsverordnungen zu kantonalen oder<br />
Bundesgesetzen zu erlassen, aber daraus kann er<br />
keinesfalls die Ermächtigung ableiten, eine Automobil<br />
steuer einzuführen, bzw. eine derartige<br />
Steuer zu erhöhen. Tut er das — wie es beim<br />
Landratsbeschluss vom 8. Dezember 1947 der Fall<br />
ist, 'zumal dadurch auf den Gebührenansätzen ab<br />
1. Januar <strong>1948</strong> ein Teuerungszuschlag von 20 % erhoben<br />
wird —, dann überschreitet er damit die<br />
ihm in der Staatsverfassung eingeräumten Kompetenzen,<br />
weil er die dort enthaltene Bestimmung<br />
mksachtet, dass alle Gesetze, allgemein verbindlichen<br />
Beschlüsse usf., soweit sie über die in Verfassung<br />
und Gesetz den Behörden eingeräumten<br />
Kompetenzen hinausgehen, dem obligatorischen<br />
Referendum unterliegen. Das Gegenargument, wonach<br />
die in Frage stehenden «Gebühren» im<br />
Jahre 1933 widerspruchslos eingeführt und damit<br />
Berufsfragen im MFG<br />
(Aus dem Bundesgericht)<br />
Die Begründung<br />
Sicherheit der Fahrgäste besonders strenge Anforderungen.<br />
Der Rekurs wurde abgewiesen. •..<br />
II.<br />
Das Amtsgericht Luzern-Stadt verurteilte einen<br />
Schneidermeister, der sich in <strong>Zeitung</strong>sinseraten<br />
für « Autonachhilfsstunden » empfohlen und dann<br />
Fahrunterricht gegeben hatte, wegen unbefugter<br />
Ausübung des Fahrlehrerberufes<br />
zu 75 Fr. Busse. Dieser wandte sich mit einer<br />
Nichtigkeitsbeschwerde an den Kassationshof des<br />
Bundesgerichtes.<br />
Zur Ausübung des Fahrlehrerberufes ist nach<br />
Art. 14, Abs. 3, MFG die Bewilligung des Wohnsitzkantons<br />
nötig, für deren Erteilung der Bundesrat<br />
die Voraussetzungen in Art. 32 MFV nennt. Da<br />
Art. 14 MFG im Abschnitt über die Ausweise<br />
steht, hätte es nahe gelegen, die nicht bewilligte<br />
Ausübung des Berufes in Art. 61 MFG unter Strafe<br />
zu stellen, wo andere Uebertretungen von Vorschriften<br />
dieses Abschnittes mit Strafe bedroht<br />
sind. Art. 61 MFG enthält aber keine solche Strafbestimmung.<br />
So käme nur noch Art. 58, Abs. 1, MFG in Betracht,<br />
der Uebertretungen von Verkehrsvorsehriften<br />
des MFG und der MFV ahndet. Art. 14 MFG<br />
ist aber keine Verkehrsvorschrift, die etwa im Interesse<br />
der Verkehrssicherheit anordnet, dass der<br />
Fahrschüler von einem berufsmassigen Fahrlehrer<br />
begleitet sein müsse; nach Art. 14, Abs. 1, kann ja,<br />
jedermann einen Lernenden begleiten, der einen<br />
Fahrausweis hat.<br />
Dass die Uebertretung von Art. 14, Abs. 3, nicht<br />
unter die Strafbestimmung des Art. 58, Abs. 1,<br />
MFG fällt, ergibt sich auch daraus, dass dort nur<br />
vom «Führer eines Motorfahrzeuges» die Rede<br />
ist. Im Falle des Beschwerdeführers liegt aber das<br />
Unerlaubte nicht in der Führung des Wagens, sondern<br />
in der Ausübung eines Berufs ohne;die.dafür,<br />
geforderte Bewilligung. Es ist auch nicht einzusehen,<br />
weshalb, der den Beruf ohne Bewilligung<br />
ausübende Fahrlehrer strafbar sein sollte, wenn er<br />
den Lernenden auf einer Fahrt begleitet, während<br />
er für den ausserhalb des Fahrzeuges erteilten Unterricht,<br />
der für die Ausbildung des Schülers und<br />
damit auch für die Verkehrssicherheit gleichfalls<br />
von Bedeutung ist, dem Art. 58, Abs. i, MFG nicht<br />
untersteht.<br />
Eine Bestrafung nach Bundesrecht - käme ,. nur<br />
noch in Fratfe, wenn die Berufsausübung mit dem<br />
Hinweis auf Art. 292 StGB (Ungehorsam gegen<br />
amtliche Verfügungen) verboten worden wäre. Ob<br />
die nicht bewilligte Berufsausübung gegen kantonales<br />
Strafrecht verstösst, kann nur die kantonale<br />
Behörde beurteilen.<br />
In Gutheissung der Beschwerde wurde das<br />
Strafurteil aufgehoben,<br />
Wp.<br />
AUTOMOBItwÄEVUE inrnrocH. 14. JANÜAR mt - Nr. 2<br />
die Kompetenz des Lindrates anerkannt worden<br />
sei, ist nicht stichhaltig. Aus diesen Gründen muss<br />
der Landratsbeschluss auf Erhöhung der Motorfahrzeug-<br />
und Fahrradgebühren als verfassungswidrig<br />
aufgehoben werden.<br />
Dem nunmehr erhobenen «Teuerungszuschlag»<br />
steht keine entsprechende Gegenleistung der<br />
öffentlichen Gewalt gegenüber. Sie ist daher keine<br />
Gebühr, sondern eine allgemeine Steuer, die überdies<br />
in keinem inneren Zusammenhang mit dem<br />
Motorfahrzeug- und Strassenwesen steht. Hinzu<br />
kommt noch, dass derartige Steuern nur durch die<br />
gesetzgebende Gewalt, im vorliegenden Fall nach<br />
der Kantonsverfassung durch das Volk von Baselland,<br />
eingeführt werden können. Der-Landrat hat<br />
also durch Erhebung einer als Gebühr getarnten<br />
Steuer seine Befugnisse überschritten und sich<br />
über das verfassungsmässige Volksrecht des obligatorischen<br />
Referendums hinweggesetzt.<br />
Der Steuercharakter der vom Landrat beschlossenen<br />
« Gebühren » ergibt sich aber auch aus folgenden<br />
zahlenmässigen Gegenüberstellungen:<br />
1914 beliefen sich die Ausgaben des Kantgns<br />
Baselland für den Strassenbau auf 433 267 Fr. Diesen<br />
recht beachtlichen staatlichen Aufwendungen<br />
standen bescheidene Einnahmen .im Betrag von<br />
13 294 Fr. gegenüber, was die Bezeichnung als<br />
Gebühr allenfalls noch rechtfertigen würde. 1946<br />
bezifferten sich die Ausgaben für Strassenbauzwecke<br />
auf 1142 952 Fr., die. Einnahmen dagegen<br />
auf 775 183 Fr., im Jahre 1947 sogar auf ca. 880 000<br />
Fr. Und <strong>1948</strong> werden die Einnahmen noch erheblich,<br />
weiter ansteigen, ohne dass 1947 und <strong>1948</strong> der<br />
Kanton Baselland für den Strassenbau entscheidend<br />
grössere Mittel aufgewendet hätte oder aufwenden<br />
würde. Schon rein 'zahlenmässig beträchtet<br />
sind somit seine heutigen Einnahmen, wie aus den<br />
oben wiedergegebenen Zahlen hervorgeht, als<br />
Steuern zu werten.<br />
Zur geplanten Steuererhöhung<br />
im Kanton Zug<br />
. Wenn der Zuger Regierunigsrat, wie die «A.-R.»<br />
in Nr. 53/1947 meldete, dem Kantonsrat : kürzlich<br />
eine Vorlage für die Erhöhung der Motorfahrzeugsteuern<br />
unterbreitet -hat — wobei der Aufschlag<br />
für einzelne Kategorien von Personenwagen volle<br />
110%, für Lastwagen sogar bis 124% und für<br />
Autocars bis 80 % betrüge —, so steht dieser Plan<br />
eines neuerlichen Anziehens der Steuerschraube<br />
in engem Zusammenhang mit einer andern Angelegenheit:<br />
mit den Strassenausbauprojekten nämlich,<br />
deren Aufstellung auf Verlassung des Kantonsrats<br />
die Regierung schon 1946 in Angriff genommen<br />
Jiatte. Den Aastoss dazu gaben die nach Kriegsende<br />
sich mehrenden Wünsche und Begehren nach<br />
Strassenausbau, die wohl auch hier wie andernorts<br />
nur zum geringsten Teil von den Automobilisten<br />
ausgegangen sein dürften. In der Regel bildet<br />
ja das Parlament, also ein rein politisches Forum,<br />
den Tummelplatz für solcherlei Anliegen und Vorstösse.<br />
Im Frühjahr 1947 legte der Regierunigsrat<br />
auftragsgeniäss ein die Jahre <strong>1948</strong>—1951 umfassendes<br />
Programm für die Staubfreimachung der<br />
noch nicht ausgebauten Kantonsstrassen vor, das<br />
jedoch die kantonsrätliche Kommission mittlerweile<br />
insofern reduziert hat, als sie für die nächsten<br />
vier Jahre nur ein Bauvolumen von 1,5 Mill.<br />
Fr. beantragt, um für spätere Bauaufgaben noch<br />
eine Kreditreserve von 1,7 Mill. Fr. zur Verfügung<br />
zu haben. Für <strong>1948</strong>—1951 ist danach die Staubfreimachung<br />
und teilweise- Verbreiterung der<br />
Strassen Chara — Sinserbrücke, Cham — Zürcher<br />
Grenze bei Knonau, Oberrisch—Sins und Oberägeri<br />
: —Schwyzer Grenze bei Schoren vorgesehen.<br />
Die Finanzierung soll zum einen aus den Erträgnissen<br />
des Benzinzollanteils, zum andern aus<br />
den Motorfahrzeugsteuern erfolgen. Nach bekanntem<br />
Muster geht man nun darauf aus, die Ansätze<br />
der letzteren zu erhöhen. Einmal mehr wird also<br />
damit das zwar «zeitgemässe», aber unannehmbare<br />
Rezept .befolgt, zunächst einmal Ausgaben xa<br />
planen und naphher, erst an deren Deckung zu<br />
denken, wobei die Einnahmen nötigenfalls eben<br />
durch das Mittel einer Heraufsetzung der Steuern<br />
beschafft; werden.. Angesichts der massenhaften<br />
und « grossen»i Vorbilder in Bund und Kantonen<br />
fällt das heute keiner-Behörde mehr schwer. Eine<br />
«Begründung» lässt sich schliesslich immer finden.<br />
Gegen dieses ungesunde in> eine gefährliche Grosszügigkeit<br />
hineinführende ,,;Etnanzgebahren, gegen<br />
diese Ausgabenireudigkeit;$fß Staates, der die<br />
Notwendigkeit des Spärens) igrroriert und es nicht<br />
fertig bringt, sich; nachj-där .Decke zu strecken und<br />
deshalb auf der Suche nach neuen Finanzquellen<br />
dem'.BürJer immer,höhere Steuern aufbürdet —<br />
dagegen gilt es in allererster Linie für die Motorfahrzeugbesitzer,<br />
auf die es der Fiskus ja mit besonderer<br />
Vorliebe abgesehen hat,'energisch Front<br />
zu machen und den Abwehrkampf aufzunehmen.<br />
Der Zuger Regierungsrat jedenfalls ist mit seinem t<br />
Steuererhöhungsprojekt in den Kreisen des motorisierten<br />
Strassenverkehrs auf Widerstand gestossen,<br />
weshalb es auch von der Lösung der Steuerfrage<br />
abhängen dürfte, ob und wie das «revidierte<br />
» Strassenhauprogramm zur Ausführung gelangt.<br />
Warum sollen daran nicht Abstriche in dem<br />
A'ism»«s vorgenommen werden V*-**nen, daiss r^an<br />
ohne SteuererhMünij att?' Es ist ein Undinf,<br />
gegen da« nicht scharf 0enu
Nr. 2 - MITTWOCH. 14. JANUAR 1913<br />
ALIOMOML.REVLJi<br />
SPORTNACHRICHTEN<br />
Ein glimpflich abgelaufener Zwischenfall<br />
Italien<br />
Um den Bau einer Rennbahn beim Mailänder Wasserflughafen<br />
Vor einigen Wochen haben wir («A.-R. ><br />
vom 29. Oktober) über das in Italien, viel diskutierte<br />
Projekt betreffend den Bau einer neuen<br />
permanenten Autorennbahn in der Nähe des<br />
Wasserflughafens von Mailand, die gleichzeitig<br />
als Versuchspiste für die Industrie dienen<br />
würde, orientiert. In der Zwischenzeit hatte nun<br />
unser Römer Lpk J Korrespondertt Gelegenheit,<br />
sich" über den ganzen mit dem Ersatz von<br />
Monza in Zusammenhang stehenden Fragenkomplex<br />
mit dem Generalsekretär des Automobile<br />
Club d'ltalia, Ing. Giovanni Canestrini,<br />
zu unterhalten,- worüber er uns folgendes berichtet:<br />
Italien, n der Fachpresse vor zwei Monaten<br />
die Rede war — stellte den ersten Versuch dar, der<br />
Lösung des Problems näher zu kommen. Die zu<br />
diesem Zweck eingeleiteten und vom Generalsekretär<br />
des italienischen Automobil-Clubs, Ing.<br />
Canestrirw, in den vergangenen Wochen in Mailand<br />
geführten Besprechungen haben das Projekt<br />
bis zu einem gewissen Abschluss gebracht. Gemeinde<br />
und Provinz Mailand sind am Bau einer<br />
modernen Piste ausserordentlich stark interessiert.<br />
Die Industrie bezeichnet das in Frage stehende Gelände<br />
als ideal.<br />
Für die Bauausführung werden verschiedene<br />
Projekte von Architekten erwartet. Ihnen allen gemein<br />
soll eine Rennstrecke von 8 km Länge sein,<br />
die eine Gerade von 2,450 km einschliesst. Von<br />
grossen massiven Tribünenbauten muss zunächst<br />
aus finanziellen Gründen abgesehen werden. Der<br />
Automobil-Club hält zu diesem Zweck seine transportablen<br />
Tribünen bereit; eine Einrichtung, die<br />
sich bisher recht gut bewährt hat. Auch für die Boxen<br />
wird man einstweilen -zu entsprechenden Notlösungen<br />
greifen müssen. Das gegenwärtige Projekt<br />
sieht vorerst lediglich die Anlage der eigentlichen<br />
Rennstrecke vor. Ueber die Ausführung der Kurven,<br />
die Art des Oberflächenbelages, die Zufahrtsstrassen<br />
etc. werden Entscheidungen erst nach<br />
Prüfung der in den kommenden Wochen einzureichenden<br />
Modellpläne möglich sein.<br />
Wenn diese Pläne, die mit den verschiedenen<br />
staatlichen Stellen durchbesprochen wurden, vertraglich<br />
unterzeichnet werden können — die Ueberlassung<br />
des Geländes soll wieder auf 30 Jahre<br />
festgesetzt werden — dann steht der Verwirklichung<br />
des Rennbahnbaues nichts entgegen. Für<br />
die<br />
Villoresi absoluter italienischer<br />
Automobilmeister pro 1947<br />
Während sich Piero Taruffi — wie in Nr. 54 der<br />
«A.-R.> vom 24.Dezember gemeldet — die italienische<br />
Meisterschaft der Rennwagengruppe 1500<br />
cem ohne Kompressor für<br />
das abgelaufene Jahr errang,<br />
konnte dem 38jährigen<br />
Gigi Villoresi, dem<br />
Sieger in den Grossen<br />
Preisen von Buenos Aires,<br />
Ntmes, Nizza, Strassburg<br />
und Lausanne der Titel<br />
eines' absoluten italienischen<br />
Rennwagenmeisters<br />
zugesprochen werden. Er<br />
kam auf insgesamt 1490<br />
Punkte, während sich an<br />
zweiter Stelle AchiHeVarzi<br />
mit 940 Punkten klassierte.<br />
Nach Materassi, Campari,<br />
Varzi, Nuvolari, Fagioli<br />
und Farina ist Villoresi, der ohne Zweifel<br />
nicht nur zu den besten Rennfahrern Italiens, sondern<br />
der heutigen Fahrergeneration überhaupt<br />
zählt, der siebente Südländer, dem seit Schaffung<br />
des Championnats im Jahre 1927 die Meisterwürde<br />
nach hartem Kampf und oftmals wechselndem<br />
Glück zufällt.<br />
Finanzierung<br />
kommen ausschliesslich der Automobil-Club und die<br />
Dachorganisation der italienischen Sportverbände,<br />
die CONI, in Betracht. Die CONI, der acht Unterorganisationen<br />
der wichtigsten Sportarten, Radsport,<br />
Flugsport, Fussball, Ruder etc. unterstehen,<br />
hat durch den in Italien immer mehr an Boden<br />
gewinnenden Sporttoto im letzten Jahr ausgezeichnete<br />
Einkünfte gehabt. Sowohl die Stadt Mailand<br />
wie auch die Provinz oder gar die von staatlichen<br />
und amerikanischen Krediten in Gang gehaltene<br />
Industrie können an die Kosten beisteuern. Da die<br />
ganze Last auf den beiden Sportorganisationen<br />
ruht, muss der finanzielle Aufwand auf maximal<br />
350 Millionen Lire beschränkt werden; auf Tribünen<br />
und Luxusboxen wird vorderhand verzichtet.<br />
Die technischen Vorbereitungen sind so weit gediehen,<br />
dass innerhalb von drei Monaten mit dem<br />
Bau begonnen werden könnte. Die Bauzeit kann<br />
im voraus nicht genau festgesetzt werden. Jedenfalls<br />
aber ist nicht anzunehmen, dass die neue<br />
Bahn noch während der kommenden Rennsaison<br />
verwendungsfähig sein wird. Für 1949 soll sie jedoch<br />
fix und fertig sein.<br />
Die anderen italienischen Rennstrecken.<br />
Der Ruf nach Rennbahnen wird aber auch aus<br />
andern Gegenden Italiens laut. Die verschiedenen<br />
regionalen Automobil-Clubs sind in dieser Hinsicht<br />
nicht untätig geblieben. Vor allem die Siziiianer versuchen,<br />
sich mehr und mehr in den Vordergrund zu<br />
schieben. Für Palermo bestehen grosse Pläne, die im<br />
Augenblick aber noch nicht das Stadium der Mailänder<br />
Projekte erreicht haben. Jedenfalls will man<br />
in Palermo nicht nur einen Ersatz für Tripolis, sondern<br />
etwas schaffen, das die Mellaha-Bahn in den<br />
Schatten stellt. Man spricht von der schnellsten<br />
Rennbahn der Welt. Weniger gigantische Pläne<br />
betreffen die Anlage einer Rennbahn in Enna, im<br />
Herzen Siziliens. Die Neapolitaner rufen nach einer<br />
Piste am Lago di Averno. In Pisa will der dortige<br />
Automobil-Club, der als recht finanzkräftig gilt, im<br />
Park von San Rossore eine Rennbahn bauen. Zusammen<br />
sind das fünf grosse Projekte, die in den<br />
Köpfen der italienischen Automobilsportler und<br />
nicht zuletzt in jenen der Techniker und Industriellen<br />
herumreifen. Sollte die Gemeinde Monza noch<br />
in letzter Minute ihre ablehnende Haltung aufgeben,<br />
so besteht die Aussicht, dass auch die alte<br />
Monza-Bahn, die man schon vor 15 Jahren modernisieren<br />
wollte, wieder hergestellt wird. Ihre Bedeutung<br />
für den Gran Premio dürfte sie aber für<br />
immer verloren haben.<br />
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Im Grossen Preis von Nizza 1947 kollidierte der Pariser Rennfahrer Bonnet unweit der Tribünen mit den Strohbatlen. Just<br />
im Augenblick jedoch, da sein DB-Wagen umzukippen und den Fahrer unter sich zu begraben drohte, sprang geistesgegenwärtig<br />
einer der Zuschauer (oberes Bild im Kreis) über die Strohabschrankung und stützte den Wagen so lange, bis<br />
sich Bonnet aus dem Fahrersitz herausgearbeitet hatte. Unteres Bild: Das Fahrzeug ist mit Hilfe des beherzten Zuschauers<br />
wieder aufgerichtet. Während dieser über die Strohhürde zurückspringt, begibt sich Bonnet—bis auf einige Schür-<br />
fungen am Ellbogen unverletzt •—<br />
an die Boxen zurück, denn das Rennen ist für ihn beendet, weil der Wagen < innere »<br />
Verletzungen erlitt.<br />
Der Gruppe Inter<br />
die sich, wie in der letzten «A.-R.» gemeldet, in<br />
Mailand gebildet hat und deren Zweck darin besteht,<br />
an den diesjährigen Veranstaltungen nach<br />
der internationalen Sportwagenformel sowie der<br />
kleinen Rennwagenformel auf Ferrari-166-lnter teilzunehmen,<br />
gehört neben Graf Sterzi, Prinz Troubetzkoy<br />
und Cortese auch der Italiener Goffredo<br />
Zehe.nder an, der in den dreissiger Jahren an<br />
den internationalen Konkurrenzen auf Maserati<br />
startete und 1937 dem Mercedes-ßenz-Fabrilcteam<br />
als Nachwuchsfahrer verpflichtet war.<br />
Die Konstruktion des Cisitalia-Rennwagens<br />
mit im Heck untergebrachtem Anderthalblitermotor<br />
ist nach Aeusserungen Piero Dusios so weit fortgeschritten,<br />
dass mit den ersten Versuchsfahrten in<br />
drei bis vier Monaten gerechnet werden kann.<br />
Südamerika<br />
Grosser Preis von Buenos Aires verschoben<br />
Schwere Regenfälle, die seit mehreren Tagen<br />
anholten, bedingten die Verschiebung des internationalen<br />
Automobilrennens um den Grossen<br />
Preis von Buenos Aires, der nun am 17. Januar ausgefahren<br />
wird.<br />
Deutschland<br />
ADAC jetzt auch in der britischen Zone<br />
zugelassen<br />
Nachdem der Allgemeine Deutsche Automobil-<br />
Club (ADAC) bereits vor Jahresfrist in Bayern wieder<br />
zugelassen wurde und sich in den vergangenen<br />
Monaten über die gesamte US-Zone ausdehnen<br />
konnte, ist er seit Anfang Dezember auch in<br />
der britischen Zone offiziell anerkannt. Damit<br />
dürfte der Anfang gemacht sein, dass Deutschland<br />
bald wieder über einen nationalen Club verfügt,<br />
der als Mitglied der internationalen Verbände (All<br />
und FIA) in der Lage wäre, die deutschen Interessen<br />
zu vertreten.<br />
Einen Motorsport-Kalender <strong>1948</strong><br />
der auf 54 Bildseiten neben Porträts und Fahrtaufnahmen<br />
der bekanntesten deutschen Vor- und<br />
Nachkriegsrennfahrer auch spannende Augenblicke<br />
aus den sportlichen Veranstaltungen der<br />
vergangenen Saison festhält, haben unsere gelegentlichen<br />
Mitarbeiter A. Büttner (Text) und<br />
K. Wörner (Photos) herausgegeben.<br />
Walther Freiherr von Selve"f<br />
t Am 5. Januar ist in Vaduz im Alter von 72 Jahren<br />
Dr. ing. h. c. Walther Freiherr von Selve gestorben,<br />
der sich in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg<br />
wiederholt mit Erfolg an automobilistischen<br />
Langstreckenkonkurrenzen beteiligte und dessen<br />
kürzlich unter dem Titel « Sport und Technik» erschienene<br />
sportliche Memoiren in Nr. 54 der<br />
« A.-R. > vom 24. Dezember 1947 besprochen wa-<br />
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Schweiz<br />
Sportabzeichen des ACS pro 1947<br />
Im Gegensatz zur schweizerischen Automobilmeisterschaft,<br />
für die als letzte Veranstaltung die<br />
Zuverlässigkeitsfalrrt Locarno vom vierten Septembersonntag<br />
zählte und deren Resultate daher schon<br />
im Laufe des Monats Oktober bekanntgegeben<br />
werden konnten, mussten für die Resultatermittlung<br />
in bezug auf das vom ACS gestiftete Sportabzeichen<br />
die Ergebnisse des Schneebergrerinens Siders—Montana<br />
vom 21. Dezember abgewartet<br />
werden.<br />
Für die Verleihung des Abzeichens in Gold<br />
hatte ein Fahrer auf Grund des in den Sportregbmenten<br />
1947 veröffentlichten Schemas 150, für jenes<br />
in Silber 100 Punkte auf sich zu vereinigen.<br />
Keiner der Konkurrenten erreichte diese Zahlen.<br />
Dagegen konnte das Abzeichen in Bronze an<br />
fünf Fahrer, die 50 P. und mehr erzielten, verabreicht<br />
werden. Aus dem vom ACS herausgegebenen<br />
umfangreichen Klassement veröffentlichen wir<br />
aus Raumgründen lediglich jene Aktiven, die in der<br />
Bewertung für das Sportabzeichen auf mindestens<br />
30 Punkte kamen:<br />
Sportabzeichen in Bronze:<br />
64 Punkte: Helbling Hermann Rapperswii<br />
62 Punkte: Hohl Willy Bern<br />
59 Punkte: Dottner Alfred Zürich<br />
55 Punkte: Aebli Kaspar Uster<br />
52 Punkte: Hürzeler Ernst Zürich<br />
Weniger als 50, aber mindestens 30 Punkte, er<br />
zielten:<br />
48 Punkte: Studer Jean<br />
Bern<br />
40 Punkte: Hirt Peter Zolükon<br />
Wüest Walter<br />
Zürich<br />
35 Punkte: Schmocker Fredy Lausanne<br />
34 Punkte: Fortmann Rudolf Bern<br />
33 Punkte: Locher Werner Zürich<br />
Massara Marcel<br />
Bern<br />
Renaud Charles<br />
Cortaillod<br />
Schlotterbeck Rene Zürich<br />
32 Punkte: «Vieux'Valois» Sitten<br />
30 Punkte: Glauser Paul Bern<br />
Aufruf an alle Fahrer,<br />
die sich <strong>1948</strong> an automobilsportlichen Veranstaltungen<br />
zu beteiligen gedenken.<br />
Im Laufe dieses Monats erscheint das neu redigierte<br />
Nationale Sportreglement, das<br />
on Stelle desjenigen von 1933 tritt. Der ACS macht<br />
schon heuje auf einige wesentliche Punkte dieses<br />
neuen Regjementes aufmerksam.<br />
Lizenzen.<br />
Art. 115 bestimmt, dass Lizenzgesuche in der<br />
Regel spätestens vier Wochen vor der<br />
Veranstaltung, an der die Lizenz erstmals<br />
benötigt wird, an den ACS zu richten sind.<br />
Entsprechende Gesuchsformulare finden sich in<br />
dem ebenfalls noch diesen Monat erscheinenden<br />
Sportreg I ement <strong>1948</strong>.<br />
Fabrikkataloge.<br />
Den Anmeldungen für die einzelnen Veranstaltungen<br />
ist inskünftig der Fabrikkatalog des startenden<br />
Wagens nicht mehr beizulegen. Dagegen soll<br />
er, wenn immer möglich, der Zentralverwaltung des<br />
ACS zusammen mit dem Lizenzgesuch übermittelt<br />
werden. Jedenfalls muss der Katalog spätestens<br />
10 Tage vor dem erstmaligen<br />
Start des Wagens im Besitz der Zentralverwaltung<br />
sein. Solange der Fahrer an den verschiedenen<br />
Veranstaltungen mit dem gleichen Fahnzeug<br />
teilnimmt, bleibt der Katalog bei der Zentralverwaltung.<br />
Für Tourenwagen, die Aenderungen aufweisen<br />
und somit dem Katalog nicht mehr genau<br />
entsprechen, ist vom Bewerber der Nachweis zu<br />
erbringen,, dass sich die vorgenommenen Aenderungen<br />
im Rahmen der Vorschriften der NSK über<br />
das Frisieren der Tourenwagen bewegen oder dass<br />
der abgeänderte Wägen einer spätem, durch die<br />
betreffende Fabrik hergestellten Tourenwagenserie<br />
entspricht.<br />
Im letzten Artikel der für <strong>1948</strong> geltenden Vorschriften<br />
der NSK über das Frisieren der Tourenwagen<br />
wird daher ausdrücklich verlangt, dass alle<br />
vorgenommenen Aenderungen auf dem offiziellen<br />
Anmeldeformular angegeben werden.<br />
Wagenabnahmen.<br />
Um eine Erleichterung und Beschleunigung der<br />
Wagenabnahmen zu ermöglichen, benötigt die<br />
Zentralverwaltung des ACS ausser dem .Katalog<br />
verschiedene technische Angaben. Sie wird daher<br />
den einzelnen Fahrern nach Eingang des Lizenzgesuches<br />
einen kleinen Fragebogen zustellen, um<br />
dessen vollständige Beantwortung sie bittet. Startet<br />
ein Konkurrent in einem spätem Zeitpunkt mit<br />
einem andern Wagen, dann sind der ACS-Zentralverwaltung<br />
neben dem betr. Fabrikkatalog wiederum<br />
die entsprechenden technischen Angaben<br />
zu übermitteln.<br />
Automobil-Renngemeinschaft (ARG)<br />
Die im letzten Herbst mit Sitz in Zürich ins Leben<br />
gerufene Automobil-Renngemeinschaft (ARG),<br />
welche die Heranbildung von jungen Automobilisten<br />
für den Autorennsport bezweckt, hat ihren<br />
Vorstand anlässlich der kürzlich abgehaltenen Generalversammlung<br />
wie folgt gewählt:<br />
Präsident: Heini Buess, Basel.<br />
Techn. Leiter: Paul Glättli, Zürich.<br />
Stellvertreter des Präsidenten und techn. Leiters: Arnold<br />
Grass Liestal.<br />
Aktuar: Samuel T. Bürgin, Basel.<br />
Quästor: Fritr W. Zumkeller, Brugg.<br />
Beisitzer: Paul Stoll, Liestal; Fritz Krapf, Basel.<br />
Vor einer Attacke<br />
auf die nationalen Kilometer-Kategorienrekorde?<br />
Wie wir vernehmen, trägt sich der Freiburger<br />
Rennfahrer E. de Graffenried mit dem Gedanken<br />
eines Angriffs auf die schweizerischen Kategorienrekorde<br />
über den Kilometer mit fliegendem<br />
Start, nämlich:-<br />
jenen für Tourenwagen, am 14. September 1930 in Giubiasco<br />
aufgestellt von Zwimpfer sei. (Chrysler) mit 26" 52 =<br />
135,849 km/h;<br />
jenen für Sportwagen, am 14. September 1930 in Giubiasco<br />
aufgestellt von Dr. Karrer sei. (Bugalti) mit 20" 14 =<br />
179,160 km/h und<br />
jenen für Rennwagen, am 18. April 1928 in Giubiasco aufgestellt<br />
vom Franzosen Divo (Delage) mit 15" 55 =<br />
231,514 km/h.<br />
Sollte der Plorr feste Gestalt annehmen, so be-<br />
steht die Absicht, die Rekordversuche an den dem<br />
Genfer Automobilsalon unmittelbar vorausgehenden<br />
Tagen auf dem Teilstück Visp—Turtmann<br />
der Walliser Talstrasse Brig—Martinach<br />
durchzuführen. — lieber die Fahrzeuge, mit denen<br />
unser Landsmann den bestehenden Rekorden allenfalls<br />
zu Leibe rückt, lassen sich im Augenblick noch<br />
keine Angaben machen.<br />
BRIEFE DER LESER AN DIE A.-R.<br />
Briefe, die zur Veröffentlichung bestimmt sind, sind an die Redaktion der Automobil-Revue,<br />
Breitenrainstrasse 97, Bern, zu senden. Die Verwendung eines Pseudonyms ist gestattet, wenn<br />
Name und Adresse der Redaktion bekanntgegeben werden.<br />
Für die Gründung eines Schweiz. 500er-Clubs.<br />
Der in der « A.-R. » Nr. 51/1947 veröffentlichte<br />
Artikel über die sogenannte « 500er »-Bewegung in<br />
England hat das Interesse der automobilsportlich<br />
begeisterten Kreise auf eich gezogen. Musste eine<br />
derartige rennsportliche Betätigung in verschiedenen<br />
Ländern Europas, an deren Spitze England<br />
steht, in unserem Lande nicht ebenfalls eine entsprechende<br />
Reaktion auslösen? Die sportlich idealistisch<br />
eingestellten Engländer haben einen Club<br />
zur Förderung des Rennsportes mit selbstgebauten<br />
Kleinwagen erstehen lassen und damit bewiesen,<br />
dass auf dem Gebiet der «echarfen » automobilistischen<br />
Konkurrenz Wege gefunden werden können;<br />
die nicht in erster Linie eine Funktion der<br />
technischen Spitzenleistung in der Werkstätte<br />
sind, sondern dass eine 6olche Betätigung auch mit<br />
relativ geringem finanziellem Aufwand Früchte zu<br />
tragen imstande ist.<br />
Bietet nicht gerade eine Institution, die sich<br />
die Pflege der motorrennsportlichen Auseinandersetzung<br />
mit Eigenkonstruktionen zum Ziele setzt,<br />
neue Möglichkeiten einer gesunden Zusammenarbeit<br />
(Baugruppen) in handwerklicher, sportlicher<br />
und nicht zuletzt auch in geistiger Hinsicht?<br />
Es sei der Ueberzeugung Ausdruck gegeben,<br />
dass die Grundlagen für die Gründung und erfolgreiche<br />
Ausbreitung eines « 500er »-Clubs mit entsprechender<br />
Dachorganisation in der Schweiz keineswegs<br />
fehlen und dass in absehbarer Zeit eine<br />
Lösung gefunden werden könnte, die alle Befürworter<br />
zu befriedigen imstande wäre. -th-<br />
500 ccm ohne Kompressor durchaus genügend.<br />
Gestatten Sie mir, dass auch ich zur Kleinstwagen-Rennformel<br />
einige Bemerkungen anbringe,<br />
besonders zum Diskussionsbeitrag in der « A.-R. »<br />
vom 7. Januar, der eine Formel vorschlägt, nach<br />
der Wagen von 350 ccm mit und 1100 ccm ohne<br />
Kompressor starten könnten,<br />
1. Es bestehen jetzt schon drei Rennwagenformeln,<br />
nämlich die beiden offiziellen Formeln I<br />
(bis 1500 ccm mit und bis 4500 ccm ohne Kompressor)<br />
und II (bi6 500 ccm mit und bis 2000 ccm ohne<br />
Kompressor) und die englische 500er-Formel. Sie<br />
scheinen mir durchaus zu genügen, denn die Lancierung<br />
einer weitern Formel würde m. E. nur eine<br />
'Zersplitterung der Kräfte zur Folge haben. Die Beteiligung<br />
an Rennen nach Formel II ist ja in erster<br />
Linie Fabriken oder privaten Rennställen mit<br />
Werkunterstützung (wie die italienische Gruppe<br />
Inter auf Ferrari) vorbehalten, während die englische<br />
Formel eindeutig auf die Bedürfnisse und<br />
Mittel (finanzieller und technischer Art) des selbstbauenden<br />
Amateurs zugeschnitten ist. Vor allem<br />
sah man von einer «Kompressoralternative > bei<br />
der Festsetzung der englischen Formel absichtlich<br />
ab, weil die Herstellung eines Kompressormotors<br />
teurer und zudem für die meisten Selbstbauer zu<br />
schwierig wäre. Der Effekt einer Formel « 350 mit<br />
und 1100 ohne » wäre mit grösster Wahrscheinlichkeit<br />
der, dass nur 1100er am Start erschienen, womit<br />
aber die Idee des Kleinstwagens so gut wie<br />
aufgegeben wäre. Zudem hätten bestehende 1100er<br />
von der Art der Simca-Gordini oder Cisitalia von<br />
vornherein mehr Chancen als ein neuer Selbstbau,<br />
was dem Gedanken des Kleinstrennwagens für<br />
«jedermann und jede Börse » ebenfalls abträglich<br />
wäre.<br />
2. Leistungsmässig ist die Formel «500 ohne »<br />
als Amateurformel mehr als genügend,. Wer die<br />
Ergebnisse der englischen Bergrennen der letzten<br />
Saison verfolgt hat, konnte feststellen, das« die<br />
Kleinstrennwagen unglaublich nahe an die Zeiten<br />
der grossen Renn- und Sportwagen herankamen.<br />
3. Jedes Chassis muss schlicsslich gross und<br />
stark genug sein, um den Fahrer aufzunehmen und<br />
die hohen Beanspruchungen beim Beschleunigen<br />
und beim Bremsen auszuhalten. Daher sind die<br />
Grenzen nach unten leistungsmässig wahrscheinlich<br />
so ziemlich erreicht. Ein 350er mit Kompressor<br />
müsste sehr weit entwickelt werden, um bei<br />
gleicher Leistung ausserdem noch die gleiche Zuverlässigkeit<br />
aufzuweisen wie sie der kompressorlose<br />
1100er besitzt.<br />
4. Ich kann mir schon vorstellen, welches der<br />
Grund dafür war, eine Formel «350 mit und 1100<br />
ohne » vorzuschlagen, nämlich der Wunsch, die erfolgreichen<br />
1100er weiterbenutzt zu sehen. Dazu<br />
wäre zu sagen, dass die 1100er « ohne » im Gebiete<br />
der Sportwagenrennen immer noch schöne Chancen<br />
haben; hier kann der Amateur zweifellos genau so<br />
schöne Erfolge erzielen wie auf dem Gebiet de«<br />
Rennwagenbaus.<br />
5. Ich bezweifle, dass sich in der Schweiz für<br />
die Formel «350 mit und 1100 ohne» genügend<br />
Leute finden würden; mit ausländischer Beteiligung<br />
f aber wäre erst recht nicht zu rechnen. H. B. in Z.<br />
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AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH, 14. JANUAR 19« - Nr. 2<br />
DEUTSCHLAND<br />
Die automobiltechnischen Lehranstalten der deutschen Ostzone<br />
Der hohe Stand der deutschen Automobiltechnik<br />
und Kraftverkehrswirtschaft der Vorkriegszeit basierte<br />
a-uf zwei Grundpfeilern: einer arbeite- und<br />
kapitalintensiven Automobilindustrie einerseits und<br />
einem hochentwickelten automobiltechnischen Ausbildungswesen<br />
anderseits. Dabei lag das Schwergewicht<br />
der Ausbildung von Automobilingenieuren<br />
für die Praxis nicht so sehr bei den technischen<br />
Hochschulen, sondern bei den mittleren<br />
technischen Lehranstalten, den Ingenieurschulen<br />
und Techniken. Wie ist es nun heute, 2'A Jahre<br />
nach Kriegsende, um das Schicksal dieser Schulungsstätten<br />
bestellt, soweit sie in der deutschen<br />
Ostzone liegen?<br />
Um mit dem bekannten «Polytechnikum Köthea»,<br />
der früheren «Staatlichen Hochschule für<br />
angewandte Technik», Köthen in Anhalt zu beginnen.<br />
Sie pflegte schon in den Jahren nach dem<br />
ersten Weltkrieg besonders die Fakultäten Automobilbau<br />
und Flugzeugbau und bot durch ihre<br />
nahe Verbindung mit Junkers (Dessau) besondere<br />
Vorteile und Ausbildungsmöglichkeiten. Heute ist<br />
diese Hochschule mit allen ihren Abteilungen erloschen.<br />
Die in der vorhitlerLschen Zeit durch ihren sehr<br />
hohen Anteil ausländischer Studierender — weit<br />
über 50 % — bekannte «Ingenieurschule Mittweida»<br />
(Sachsen), die auf dem Fachgebiete des<br />
Automobilbaues guten Ruf genoss, hat das<br />
gleiche Schicksal ereilt. Auch sie ist zurzeit geschlossen<br />
und eine Genehmigung der Besatzungsmacht<br />
für die Wiederaufnahme des Unterrichts<br />
liegt noch nicht vor.<br />
Die letzten Massnahmen der französischen Regierung<br />
werden u. a. auch zu einer Einschränkung<br />
des Automobilexportes führen, wodurch mehr als<br />
50 % der Produktion der französischen Automobilfabriken<br />
dem Inlandmarkt vorbehalten bleiben sollen.<br />
Aber der tatsächlichen Intensivierung des<br />
Automobilverkehrs steht der Benzinmangel im<br />
Wege. Frankreich ist ein devisenarmes Land; jede<br />
Tonne Petroleum muss mit amerikanischen Dollar<br />
bezahlt •werden, weshalb das Finanzministerium<br />
den Import soweit als möglich einschränkt. Aber<br />
dieses Handicap ist nur vorübergehender Art. In<br />
einem, spätestens in zwei Jahren, werden die<br />
FRANKREICH<br />
An der Ingenieurschule Zwictkau, die dem Automobilbau<br />
bei der engen Verbindung der Stadt mit<br />
den Werken der Auto-Union — Audi, Horch,<br />
DKW — besondere Förderung, angedeihen Hess,<br />
ist der Unterricht eingestellt. Die geistige Schulung<br />
des Automobil-Konstrukteurs liegt dort zurzeit<br />
ebenso darnieder wie die Neuproduktion bei<br />
den Automobilfabriken, die sich heute mit Grossreparaturen<br />
und mit der Anfertigung von Teilen<br />
begnügen müssen.<br />
Die «Technischen Lehranstalten der Stadt Leipzig»<br />
pflegen den Automobilbau im Rahmen des allgemeinen<br />
Maschinenbaues nicht und schliessen<br />
ihre Ausbildung mit der Technikerpriifung ab.<br />
In automobiltechnischer Hinsicht ist die Lage<br />
im Hochschulwesen interessant. Die einzige<br />
technische Hochschule der sowjetischen Besatzungszone,<br />
Dresden, hat erst mit dem Wintersemester<br />
1946/47 ihren Lehrbetrieb wieder aufnehmen<br />
können, wobei jedoch das Fachgebiet<br />
Automcbilbau zur Stunde im Lehrplan noch fehlt.<br />
Es sind aber Verhandlungen für die Errichtung<br />
und Neubesetzung eines Lehrstuhles für Motorfahrzeuge<br />
im Gange.<br />
Besser haben sich die automobiltechnischen<br />
Auebildungsverhältnisse an der Technischen Hochschule<br />
Berlin-Charlottenburg 2 gestaltet, die allerdings<br />
nicht im russischen Sektor liegt. Hier besteht<br />
bereit« wieder ein «Institut für Kraftfahrzeuge» in<br />
Verbindung mit einer technischen Prüfctelle für<br />
den Motorfahrzeugverkehr. Bereits werden wieder<br />
Vorlesungen über Kraftfahrzeuge, Fahrzeugmotoren<br />
und dazu Konstruktions-, Betriebs- und Laborübungen<br />
abgehalten.<br />
Frabera.<br />
Wird Frankreich ein Exportland für Benzin?<br />
Franzosen voraussichtlich genügend Benzin für den<br />
Eigenbedarf besitzen, und von 1950 an kann Frankreich<br />
ein europäisches Exportland für Benzin werden.<br />
Das mag paradox klingen, beruht aber auf<br />
Tatsachen u^id auf dem an dieser Stelle schon er-^<br />
wähnten Monnet-Plan für den wirtschaftlichen<br />
Wiederaufbau Frankreichs.<br />
Die Zukunft der Petrolgewinnung liegt vor allem<br />
im Nahen Osten. Man schätzt die Vorkommen in<br />
diesem Gebiet, das in der Weltpolitik eine überaus<br />
bedeutende Rolle spielt, auf 3400mal den jährlichen<br />
Bedarf des europäischen Kontinents. Und in,<br />
diesem Umstand liegt der Vorteil Frankreichs.<br />
Denn die Franzosen besitzen eine Raiiinerieindustrie,<br />
die, vorzüglich ausgestattet, heute bereits<br />
75 % ihrer Vorkriegsproduktion erreicht hat und<br />
diese im Laufe des Jahres <strong>1948</strong> überschreiten wird.<br />
Nach dem Monnet-Plan sollen die Erdölraffinerien<br />
bis 1950 ihre Vorkriegsproduktion verdoppeln. In<br />
naher Zukunft schon wird Frankreich nicht mehr<br />
darauf angewiesen 6ein, Petrol und Benzin aus den<br />
Vereinigten Staaten einzuführen, vielmehr wird es<br />
die h'ohen Transportkosten ersparen, das Erdöl<br />
direkt aus dem Nahen Osten importieren und in<br />
den Raffinerien verarbeiten lassen können. Würde<br />
das Benzin in Frankreich freigegeben, so müsste<br />
pro Jahr mit einem Verbrauch von 2 400 000 m 3<br />
Benzin gerechnet werden. Heute schon 6ind die<br />
französischen Raffinerien imstande, 2 500 000 m'<br />
pro Jahr zu verarbeiten. Bis 1950 wird, wie man<br />
annimmt, der französische Eigenbedarf auf<br />
Deutschland<br />
Die Adler-Werke<br />
in Frankfurt a. M., deren Maschinen für die Herstellung<br />
von Personenwagen demontiert werden<br />
sollen, hatten beschlossen, die Anlagen für die<br />
Autofabrikation so schnell als m&glich wieder aufzubauen.<br />
Die Aufnahme der Persorienautoproduktion<br />
hängt jetzt davon ab, wie schnell es gelingt,<br />
Ersatzmaschinen zu beschaffen. Einstweilen werden<br />
Velos, Motorvelos, Schreibmaschinen und<br />
Autoersatzteile hergestellt.<br />
Vom Brücken-Wiederaufbau<br />
In Nordrhein-Westfalen sind von den 919 zerstörten<br />
Strassenbrücken bis jetzt 612 wieder hergestellt,<br />
davon 161 definitiv und 451 behelfsmässig.<br />
Rund 130 Brücken befinden sich im Bau und 177<br />
sind nach wie vor völlig unbefahrbar.<br />
England<br />
Jetzt auch die « Hostess » für Mietwagen<br />
Ein englisches Mietwagen-Unternehmen ist dazu<br />
übergegangen, seinen Kunden auf grossen Fahrten<br />
die Dienste einer Hostess zur Verfügung zu<br />
stellen, 6ofern sie es wünschen. Die Hostess arrangiert<br />
die Mahlzeiten, macht die Fahrgäste auf interessante<br />
Punkte längs der Route aufmerksam<br />
und ist ganz allgemein um das Wohlergehen ihrer<br />
« Schützlinge » bemüht.<br />
Ein Strassensicherheitskomitee<br />
Der britische Transportminister Barnes hat eine<br />
« Strassensicherheitskommission » eingesetzt, die<br />
als ständiges konsultatives Organ seines Ministeriums<br />
für das Studium und die Verhütung von Verkehrsunfällen<br />
gedacht ist. Der Schritt hiezu erfolgte<br />
auf Empfehlung des bisherigen Komitees für<br />
3 500 000, die Produktionskapazität der Raffinerien<br />
jedoch auf 4 800 000 m a gestiegen sein. Das bedeutet,<br />
dass 1 300 000 m 3 exportiert werden können,<br />
vorausgesetzt, dass die Verwirklichung des Monnet-<br />
Planes im vorgesehenen Ausmass gelingt.<br />
Für Frankreich spielt bei diesem Problem noch<br />
ein anderer Umstand eine wesentliche Rolle. Für<br />
jede Tonne importierter Kohle müssen 21 Dollar<br />
bezahlt werden. Bei jeder Tonne importierten<br />
Petrols spart der französische Finanzminister jedoch<br />
11 Dollar. Es ist deshalb viel vorteilhafter für<br />
die französische Industrie, Petrol und Mazout zu<br />
verwenden als Kohle. Darin liegt nicht zuletzt<br />
auch der Grund, warum die Leitung der französischen<br />
Eisenbahnen im vergangenen Jahr 310 Lokomotiven<br />
auf Mazoutheizung umgebaut hat und weshalb<br />
dieses Jahr weitere 400 Lokomotiven für den<br />
Umbau vorgesehen sind. H.<br />
Kurzmeldungen aus aller Welt<br />
Strassenverkehrssicherheit, das, nachdem es sich<br />
während drei Jahren intensiv mit dem Proble'in der<br />
Verkehrsunfälle befasste, kürzlich seinen Schlussbericht<br />
darüber abgegeben hat.<br />
U. S. A.<br />
Vor Anfang 1949 kein Autosalon<br />
Nach einer Mitteilung der Automobile Manufacturers<br />
Association wird der Plan der Durchführung<br />
der ersten amerikanischen Nachkriegs-<br />
Automobilausstellung so lange zurückgestellt, als<br />
sich die Lage in der Versorgung mit Stahl und andern<br />
Rohmaterialien nicht bedeutend gebessert<br />
hat. Jedenfalls ist kaum anzunehmen, dass die<br />
Schau vor der Einführung der 1949er Personenund<br />
Lastwagenmodelle stattfindet.<br />
Was im übrigen die in letzter Zeit diskutierte<br />
Frage einer allfälligen Verlegung des Salons von<br />
New York nach Detroit anbetrifft, so dürfte die<br />
Industrie einer solchen keineswegs abhold sein,<br />
unter der Voraussetzung immerhin, dass in Detroit<br />
geeignete Gebäulichkeiten ausfindig gemacht werden<br />
können.<br />
Kanada<br />
Kanada stoppt die Autoeinfuhr<br />
Devisengründe haben die kanadische Regierung<br />
veranlagst, den Import von Automobilen und<br />
Chassis wie von Bestand- und Zubehörteilen « vorübergehend<br />
» zu unterbinden. Wie lange dieser<br />
Zustand andauern wird, bleibt indessen eine offene<br />
Frage. Und wenn der kanadische Finanzminister<br />
erklärte, dass eine Milderung schon für die nahe<br />
Zukunft ins Auge gefasst 6ei, so ist das ein dehnbarer-<br />
Begriff. Vorläufig muss jedenfalls, wie er beifügte,<br />
die kanadische Autoindustrie ihre Bestandteile<br />
(die sie bisher zu einem nicht geringen Teil<br />
aus den US bezog) eben selbst fabrizieren oder<br />
ohne sie auszukommen versuchen.<br />
die Warmwasserheizung<br />
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den ZylindarwäniSsri stark crtiilite<br />
fiiesst direkt durch den Heizkörper.<br />
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8 AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH, 14. JANUAR <strong>1948</strong> - Nr. 2<br />
Schon in den ersten Januartagen <strong>1948</strong> brächten<br />
amerikanische <strong>Zeitung</strong>en Uebersichten über<br />
die Produktion der US-Autoindustrie 1947, So<br />
kurz nach Jahresschluss durfte allerdings niemand<br />
genaue Zahlen erwarten, und tatsächlich tritt der<br />
Verband der Autoindustrie einstweilen auch nur<br />
mit runden Ziffern vor die Oeffentlichkeit. Es handelt<br />
sich dabei also um Schätzungswerte, aber auch<br />
so bleiben sie noch eindrucksvoll genug. Im übrigen<br />
ist die Annahme, dass sie sehr nahe an die<br />
Wirklichkeit herankommen, um so berechtigter,<br />
als sich an Hand der Produktionsstatistiken schon<br />
Ende November 1947 mit einiger Sicherheit das<br />
Fazit des ganzen Jahres voraussagen Hess.<br />
Infolge des Stahlmangels, der nur eine 65prozentige<br />
Ausnützung der Produktionskapazität der<br />
Autoindustrie zuließs, sah sich diese ausserstande,<br />
ihr Produktionsziel für 1947 zu erreichen. Trotzdem<br />
rollten nahezu 5 Millionen Fahrzeuge vom<br />
Fliessband, ein Jahrestotal, das bisher nur dreimal<br />
überschritten worden ist. Die ungenügende Stahlversorgung<br />
wird indessen auch weiterhin anhalten<br />
und die Fabrikation beeinträchtigen, doch bestehen<br />
Anhaltspunkte für eine Entspannung der Rohstofflage<br />
wenigstens so weit, dass eine 10—15prozentige<br />
Erhöhung der Erzeugung in den Bereich<br />
der Möglichkeit rückt.<br />
Wiewohl die<br />
Die amerikanische Autoindustrie im Jahre 1947<br />
Auch wenn <strong>1948</strong> ein neues Rekordjahr wird, bleibt die Nachfrage mit Sicherheit unbefriedigt<br />
Gesamtproduktion für 1947 mit rund 4,8 Millionen<br />
wagen um mehr als 500 000 Stück hinter dem Rekordergebnis<br />
des Jahres 1929 zurückblieb, erklomm<br />
sie immerhin wertmässig mit mehr als<br />
5 Milliarden Dollar (gegen 3,7 Milliarden im bisher<br />
besten Jahr 1941) einen neuen Höhepunkt. Sofern<br />
nicht unvorhergesehene Schwierigkeiten eintreten,<br />
sollte das laufende Jahr die Produktionskurve<br />
bis zur 5,5-Millionen-Marke emporsteigen<br />
sehen, wobei der Akzent noch stärker auf den<br />
Personenwagen liegen dürfte. Vorausgesetzt, dass<br />
die erforderlichen Stahlmengen zu beschaffen sind<br />
— immer wieder dieser Alpdruck des Stahlmangels<br />
— will die Industrie versuchen, die genannte Programmziffer<br />
noch zu übertreffen, um den gewaltigen<br />
Lieferungsrückistand, worin 6ie sich seit<br />
Kriegsende befindet, etwas abzutragen.<br />
Ungeachtet der Tatsache, dass die Produktion<br />
1947 die auf sie gesetzten Erwartungen nicht zu<br />
erfüllen vermochte, lag sie doch um<br />
volle 53 °/i höher als 1946<br />
und geht überdies mit einigen neuen Rekorden in<br />
die Geschichte ein. So stellen die 1 235 000 Lastwagen,<br />
welche die Industrie hervorbrachte, eine<br />
neue Höchstleistung dar. Den Vogel schoss jedoch,<br />
wenn man so sagen darf, die zu ganz aussergewöhnlichem<br />
Rhythmus gesteigerte und mit entsprechenden<br />
Ergebnissen aufwartende<br />
Ersatzteilfabrikation<br />
ab. Von der Bedeutung, die sie erlangt hat, mag es<br />
eine Vorstellung gewähren, wenn man vernimmt,<br />
daßs sie, viermal grösser als in den Vorkriegsjahren<br />
und 28 % über dem bisherigen Rekord von<br />
1946, einen Wert von nicht weniger als 2M Milliarden<br />
Dollar repräsentiert. Daneben erkletterte<br />
als Folge der Lohnerhöhungen auch das Total der<br />
von 1947 ausbezahlten Arbeitslöhne mit 2,3 Milliarden<br />
Dollar ein bisher noch nicht erreichtes<br />
Niveau.<br />
Das alles ändert jedoch nichts am Grundton der<br />
Unzufriedenheit, womit die amerikanische Autoindustrie<br />
ihre Leistungen im vergangenen Jahr<br />
beurteilt. Wo die letzte Ursache hievon zu suchen<br />
ist? Wiederum in der<br />
Stahlknappheit.<br />
«Sie hat uns daran gehindert, noch mehr und<br />
Besseres zu vollbringen », wird argumentiert. Was<br />
für unerquickliche Perspektiven sich für die künftige<br />
Gestaltung der Dinge auf diesem entscheidenden<br />
Sektor öffnen und wie wenig Anlass zu Zuversicht<br />
vorhanden ist, veranschaulicht der Ausspruch<br />
Joe Frazers, des Präsidenten von Kaiser-<br />
Frazer, dass der Stahl die Achillesferse der Autoindustrie<br />
werden könne. General Motors lebt heute<br />
in dieser Hinsicht zur Hauptsache von der Hand in<br />
den Mund; wie eine offizielle Persönlichkeit dieses<br />
Konzerns kürzlich dargelegt hat. Und bedürfte<br />
es eines weiteren Beweises für den ernsten Charakter<br />
des Stahlmangels, dann genügt es, sich vor<br />
Augen zu halten, wieviele Automobilgesellschaften<br />
sich während des vergangenen Jahres eigene<br />
Stahlwerke angegliedert haben. Neben Kaiser-<br />
Frazer gehören auch Studebaker ßowie Hudson<br />
dazu. Eine Reihe anderer Automobilfabriken bemühten<br />
sich in ähnlicher Weise, die Unabhängigkeit<br />
ihrer Stahlversorgung sicherzustellen, und<br />
mancherlei Anzeichen deuten darauf<br />
diese Tendenz noch -weiter anhalten wird.<br />
Was für ein<br />
ungedeckter Automobilbedarf<br />
hin, dass<br />
in den US heute noch immeT vorhanden ist und es<br />
noch längere Zeit 6ein wird, geht auch aus einer<br />
Feststellung hervor, welche der Präsident der<br />
Grosley-Motors, Powel Crosley jun., am Jahresende<br />
1947 gemacht hat. Danach lassen zuverlässige<br />
Ermittlungen und Vorausberechnungen der Strassentransportbedürfnisse<br />
einerseits, des Automobilangebots<br />
anderseits den Schluss zu, dass mindestens<br />
noch drei aufeinanderfolgende Jahre mit<br />
New York schaufelt sich aus dem Weihnachts-Schnee<br />
Diesmal hol die Weltstadt New York Weihnachten im Schnee gefeiert! In einem Schnee, der das ganze<br />
Verkehrsnetz lahmlegte, zehntausende von Autos buchstäblich einschneite und nicht weniger als rund<br />
60 Personen das Leben kostete. Der nie gesehene Schneefall war von einem ungeheuren Sturm begleitet.<br />
20 000 Mann wurden eingesetzt, um den weissen Segen von den wichtigsten Strossen und Plätzen zu<br />
räumen — und die Autos auszugraben, die Schneehauten gleich die Strassenränder säumten.<br />
einer 4 Millionen Wagen übersteigenden Produktion<br />
notwendig sein werden, um die Leistungsfähigkeit<br />
des amerikanischen motorisierten Strassenverkehrs<br />
so weit wieder herzustellen, dass 6ie,<br />
relativ gesehen, ihrem Vorkriegsniveau entspreche.<br />
Ein Sommerfrischenkredirplan<br />
der von den grossen amerikanischen Eisenbahnlinien<br />
ausgearbeitet worden ist und gleichzeitig<br />
dem Autoverkehr zugutekommen soll, geht von der<br />
Ueberlegung aus, dass ein Erholungsurlaub einen<br />
Kreditbedarf ebenso schafft wie etwa der Ankauf<br />
eines Hauses oder eine Arztrechnung. Die Eisenbahnen<br />
treten hierbei als Vermittler von Grossbanken<br />
auf, die dem Geldsuchenden Kredite von<br />
60 Dollar aufwärts zu einem Zinssatz von 5 % gewähren;<br />
die Höchstgrenze des Betrages hängt von<br />
der Rückzahlungsfähigkeit des Schuldners ab. Der<br />
Kredit wird gewöhnlich binnen 24 Stunden eingeräumt<br />
oder abgelehnt. Er schlfesst Beträge für<br />
folgende Zwecke ein: EisenbahnfahrkaTten, Hotelkosten,<br />
Mietgebühren für Autos (nach dem sogenannten<br />
< Drive-Yourself »-Plan, nach dem man<br />
vom Endpunkt der Bahnlinie aus in einem gemieteten<br />
Auto weiterfahren oder Ausflüge unternehmen<br />
kann), ferner auch sogenannte «Luxus-<br />
Posten » einschliesslich Blumen, Reiseandenken<br />
u. dgl. m. Die Anleihen sind in zwölf monatlichen<br />
Raten zurückzuzahlen. Die Zinsen fliessen den<br />
Banken zu, während die Bahnen mit der durch den<br />
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Die Frage «Umfanrunigs- oder Durchgangsstrassen<br />
» beschäftigt bei uns Behörden<br />
und Kreise des Straßenverkehrs- nicht erst<br />
seitdem das Programm für den Ausbau der<br />
Hauptstrassen zur Diskussion steht. Im allgemeinen<br />
strebt man in der Schweiz die Lösung<br />
durch das Mittel von Umfahrungsstrassen<br />
an, um die Stadtkerne zu entlasten oder<br />
enge Ortschaftspassagen zu vermeiden. Auch<br />
Amerika ist gezwungen, sich mit diesem<br />
Problem auseinanderzusetzen, aber wenn es<br />
dabei der Durchgangsstrasse den Vorzug<br />
gibt, eo muss man sich dessen bewusst bleiben,<br />
dass drüben die Verhältnisse von den<br />
unsrigeo grundverschieden sind und dass sich<br />
die Lösung, wozu sich die US bekennen,<br />
keineswegs ohne weiteres auf die Schweiz<br />
übertragen lässt. Es bietet aber trotzdem<br />
auch für uns Interesse, die Auffassungen<br />
maßgebender amerikanischer Verkehrsfachleute,<br />
u. a. auch des Chefs der Public Road<br />
Administration in Washington, kennenzulernen,<br />
wie sie der Artikel unseres Mitarbeiters<br />
wiedergibt.<br />
Die Red.<br />
Bis kurz vor dem Kriege ging man in den USA<br />
beim Bau neuer Autostrassen von dem instinktiv<br />
als richtig erkannten Grundsatz aus, dass die Anlage<br />
von Umleitungen in der Nähe von Städten<br />
zwei wünschenswerte Folgen habe. Erstens diene<br />
sie dazu, den Fernverkehr zu beschleunigen; zweitens<br />
sei sie dazu angetan, die zunehmende Verkehrsverstopfung<br />
in den Städten zu mildern. Dementsprechend<br />
wurde bei den meisten neuen Strassenbauten<br />
Wert darauf gelegt, die Städte möglichst<br />
unberührt zu lassen.<br />
Was instinktiv richtig erschien, erwies 6ich im<br />
Lichte der Empirik als falsch. Zahlreiche Umlei-<br />
U S. A.<br />
Umleitung oder Durchfahrt?<br />
Autostrassenprobleine in den USA.<br />
(Von unserem New Yorker Korrespondenten)<br />
Ein Teil des c Davison Limited Highway» mit Auffahrtrampen und Ueberführungen in einem Wohnviertel.<br />
Photos « The American City », New York<br />
tungsstrassen erstanden, doch der Fernverkehr erfuhr<br />
keine wesentliche Beschleunigung, noch Hess<br />
sich eine Entlastung des Stadtverkehrs feststellen.<br />
Aus sorgfältigen, über die ganzen USA ausgedehnten<br />
statistischen Untersuchungen ergab sich, dass<br />
man von einer falschen Voraussetzung ausgegangen<br />
war. Die Verstopfung der Strassen in den Städten<br />
rührte zum grossen Teil nicht davon her, dass die<br />
Fahrer gezwungen waren, Stadtstrassen zu benützen,<br />
sondern davon, dass sie sie benützen wollten.<br />
Man hatte es fast als ein Axiom angesehen,<br />
dass neun Zehntel aller Fahrer die grossen Städte<br />
meiden möchten; statt dessen stellte sich heraus,<br />
dass die meisten nicht nur dicht an die Städte<br />
heran, sondern durch sie hindurch fahren oder sich<br />
in ihnen aufhalten wollten. Ihr Prozentsatz wird<br />
naturgemäss in den einzelnen Landesteilen durch<br />
verschiedene geographische und sonstige Faktoren<br />
bedingt {er ist kleiner im Westen und grösser im<br />
Osten der USA);' der Landesdurchschnitt beträgt<br />
etwa 75%. '" * '<br />
Die Folgen dieser Erkenntnis haben in den-letz 1<br />
ten Jahren zu einem Wandel der Strassenbaupolitik<br />
geführt, und heute ist die Kontroverse « Umleitung<br />
contra Durchfahrt» eindeutig zugunsten von<br />
«Durchfahrt» entschieden. Hierbei waren folgende<br />
Ueberlegungen massgebend:<br />
Die Verkehrsverstopfung in den Städten rührt<br />
davon her, dass die Belastung der Strassen durch<br />
den an sich schon dichten Lokalverkehr duTch auswärtige<br />
Fahrer noch erhöht wird, die sich vorübergehend<br />
in der Stadt aufhalten. Die wenigen<br />
(etwa 25 %), die weiter wollen, sind gezwungen,<br />
enge, überlastete Verkehrswege in der Stadt zu<br />
benützen. Eine Umleitungsstrasse hilft nur diesen<br />
25 %. nicht den übrigen 75 %. Da die Strassen in<br />
den Städten dem Verkehr nicht gewachsen sind entweder Torgesehen oder zumtnde«* in Er«ri{aa£<br />
und es fast, nirgends ausreichende Parkierungsmöglichkeiten<br />
gezogen. Die grosse Ueberlandstrasse -»erläuft<br />
gibt, sehen 6ich viele FahreT ge-<br />
nötigt, auf eine Durchfahrt durch die Geschäftsviertel<br />
zu verzichten. Die Mehrheit von ihnen will<br />
aber nun einmal in die Stadt hinein. Ihren Wünschen<br />
Rechnung zu tragen 'gibt es zwei Mittel: Entweder<br />
durch das Zentrum der Stadt hindurch. Alle paar<br />
100 m führt eine Rampe in die nächste Nachbarstrasse,<br />
die gewöhnlich schon mitten im Wohnund<br />
Geschäftsviertel liegt. Jene 25 % Fahrer, die<br />
sich in der Stadt ohnehin nicht aufhalten wollen,<br />
werden die bestehenden Durchgangsstras-<br />
ignorieren die Ausfallrampen; die anderen da-<br />
sen durch die Städte verbreitert, oder man entschliesst<br />
sich, Autostrade (express highways) damit vom Durchgangsverkehr ebenso wie vom<br />
gegen können in die Stadtstrassen einbiegen, die<br />
durch die Stadtzentren oder wenigstens durch benachbarte<br />
Distrikte zu führen.<br />
Es ist bemerkenswert, dass diese radikale Lö-<br />
« Block-um-Block-Lokalverkehr » befreit sind.<br />
Auch bei dieser Alternative ist man — wenigstens<br />
theoretisch — zu einer eindeutigen Lösung kehrsprobleme durchwegs akzeptiert worden ist,<br />
sung eines der schwierigsten amerikanischen Ver-<br />
gekommen. Durchweg wird die blosse Erweiterung obwohl ihr grosse Bedenken entgegenstehen. Zunächst<br />
erhebt sich-die.Kostenfrage, Die Baukosten<br />
bestehender Strassen in den Städten abgelehnt.<br />
Man könnte bestenfalls einige Symptome beseitigen,<br />
nicht aber das Uebel selbst heilen. Eine Ver-<br />
Verhältnis zu jenen für die Expropriation. Stellt<br />
nehmen sich trotz ihrer Höhe noch gering aus im<br />
breiterung der Strassen würde nur mehr Fahrer man aber diesen Beträgen die Kostenberechnungen<br />
gegenüber, die sich ergeben, wenn man eine<br />
anziehen, und bald wären die breiteren Strassen<br />
ebenso überfüllt wie vorher die schmalen. Unter<br />
auf die Dauer unzweckmässige Teillösung versucht<br />
allen Umständen müsste eine Verkehrsregelung<br />
und sich auf eine blosse Verbreiterung bestehender<br />
Strassen beschränkt, dann sind sie nahezu<br />
durch Polizisten und Verkehrsampeln aufrechterhalten<br />
werden. Um zu ermitteln, wie schnell der<br />
ebenso gross. Die weitere Befürchtung, das« ein<br />
Verkehr durch Stadtstrassen hindurchfliesst, sind<br />
« express highway» eine Stadt in zwei Teile zerschneide,<br />
zwischen denen keine Verbindung be-<br />
in einer grossen Anzahl amerikanischer Städte<br />
statistische Erhebungen angestellt worden. Sie haben<br />
ergeben, dass (die beim Halten vor Verkehrsstehe,<br />
erledigt sich mit dem Hinweis auf den Ban<br />
von Ueberführungen oder (wenn es sich um eine<br />
ampeln verlorene Zeit eingerechnet) die Kapazität<br />
der amerikanischen Stadtstrasse im Durch-<br />
Hochstrasse handelt) von Unterführungen. Ernster<br />
schnitt unter 215 Fahrzeugen pro Stunde liegt (?),<br />
zu nehmen ist der Einwand, dass die Niederlegung<br />
wenn die Fahrbahnen in jeder Richtung zehn Fuss<br />
von Wohnhäusern zum Zwecke des Strassenbaues<br />
breit sind. In ganz Amerika gibt es nur eine einzige<br />
Strasse, die eine Kapazität von 600 Fahrzeu-<br />
die Wohnungsknappheit verschlimmern müsse.<br />
Hierin liegt der Grund dafür, dass nur wenige<br />
gen pro Stunde erreicht.<br />
Städte dazu übergegangen sind, das Projekt eines<br />
« express highwayß > in die Tat umzusetzen, es sei<br />
Demgegenüber bewältigt der durchschnittliche denn, die Autostrada lasse sich durch Elendsviertel<br />
hindurchführen, die abbruchreif waren und für<br />
« express highway », wo der Verkehr weder durch<br />
Ampeln noch durch Strassenkreuzungen oder Poli-<br />
die schon WohnungseTsatz bestand.<br />
Das Verbindungsstück zwischen Manhattan und dem projektierten Crosslown Highway, einer Durchgangsstraste, M<br />
New York, mit einem komplizierten Wegfahrtsrampensystem, das den Highway mit den nächstgelegenen Quartieren verbindet.<br />
zisten «gestört» wird, pro Stunde bei einer Breite'<br />
der Fahrbahn- Von 12 Fuss in jeder Fahrrichtnng<br />
und einer Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 35 m/h mindestens 1500, gelegentlich sogar<br />
2000 Fahrzeuge pro Stunde. Das bedeutet also,<br />
dass der « express highway » den Verkehr um das<br />
Siebenfache beschleunigt.<br />
In fast allen Strassenbauprojekten der amerikanischen<br />
Städte sind derartige « express highways »<br />
Der projektierte Express-Highway in Shreveport (Louisiana', der zum grösiten Teil (wie aus dem Bild ersichtlich) als «Hochstrasse» vorgesehen ist. Man beaente aie<br />
kreuzungsfreien, dem « Kleeblattsystem * ähnelnden Einführungen der aus der Stcdt kommenden Querstrossen in den «Express-Highway». Das Geschäftsviertel<br />
(Hochhäuser) liegt nur wenige Strassenblocks von diesem entfernt.<br />
Während die Hauptfrage «Umleitung oder<br />
Durchfahrt » entschieden ist, bleiben viele Nebenfragen<br />
noch offen, vor allem deshalb, weil die Lösung<br />
oft; von örtlich bedingten Umständen abhängt.<br />
So taucht überall das Problem auf, ob man einen<br />
« überhöhten » oder einen < versenkten » « highway»<br />
bauen solle. Für eine in der Nähe des Geschäftsviertels<br />
mehrere Meter über dem Boden<br />
verlaufende «Hochstrasse > hat man sich z. B. in<br />
Shreveport im Staate Louisiana, einer Stadt mit<br />
etwa 100 000 Einwohnern, entschieden. Das neue<br />
Manhattan-Transitprojekt sieht eine ähnliche Lösung<br />
vor; in. Detroit und Chicago wiederum scheint<br />
man sich für den «depressed highway» entscheiden<br />
zu wollen.<br />
Mittlere und kleine Ortschaften sehen, sich naturgemäss<br />
nicht vor Entscheidungen dieser Tragweite<br />
gestellt. Immerhin hat sich aus Umfragen<br />
ergeben, dass 6ie in der überwiegenden Zahl,der<br />
Fälle bereit sind, starke finanzielle Belastungen<br />
auf sich zu nehmen, wenn sie dadurch vor einem<br />
Abgeschnittenwerden vom Hauptverkehr bewahrt<br />
bleiben. Hier kann die für Großstädte nicht akzeptable<br />
Zwischenlösung einer Verbreiterung der<br />
Stadtstrassen noch in Betracht gezogen werden,<br />
eine Umleitung aber nur dann, wenn von der grossen<br />
Ueberlandstrasse selbst erstklassige Zufährtestrassen<br />
zum Stadtinneren führen. Ein Musterbeispiel<br />
hierfür bietet der Merritt-Parkway, der<br />
— eine der besten Strassen der ganzen USA — von<br />
Connecticut in Richtung auf New. York City zu verläuft.<br />
Der Merritt-Parkway führt, ohne durch Umleitungen<br />
von seiner geraden Linie abgelenkt zu<br />
werden, an zahlreichen kleineren Städten vorbei.<br />
Riesentafeln künden dem Fahrer an, dass ein paar<br />
hundert Meter weiter eine Ausfallstrasse in den<br />
Parkway mündet bzw. von ihm abbiegt. Der Automobilist<br />
kommt, ohne einen idealen Verkehrsweg<br />
zu verlassen, bis in die nächste Nähe des Zentrums<br />
der Ortschaft, die er besuchen will. Dank diesem<br />
System, das sich glänzend bewährt hat, gilt der<br />
Merritt-Parkway als derart vorbildlich, dass er den<br />
Prototyp der vielen Verbindungsstrassen darstellen<br />
soll, die im Laufe des nächsten Jahrzehnts erstehen.<br />
Besondere Erwähnung verdient die Tatsache,<br />
dass sich diese «Landstrasse», die über lange<br />
Strecken meilenweit von jeder Siedlung entfernt<br />
verläuft, nur in unwesentlichen Details von den<br />
« express highways » unterscheidet, die man durch<br />
die Zentren der Großstädte baut oder bauen will.<br />
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Es handelt sich dabei um den Schlepper * Ford-<br />
Canada » mit ca, 3 Tonnen Nutzlast, ein Fahrzeugtyp,<br />
der während des Krieges grosse Dienste geleistet<br />
hat; Dieses Modell wird übrigens auch für<br />
zivile Bedürfnisse interessante Möglichkeiten bien<br />
Blatt<br />
BERN, 14. Januar <strong>1948</strong> AUTOMOBIL-REVUE<br />
II. Blatt<br />
BERN, 14. Januar <strong>1948</strong><br />
SEITENANSICHT DES MILITÄRSCHLEPPERS FORD-CANADA<br />
Die kurze Kabine, der prosse Böschungswinkel, die unten nach rückwärts geneigte Windschutzscheibe und die Dachluke für<br />
den Ftiegerbeobaciiler sind interessante, auf diesem Bild sichtbare Details.<br />
Der « Ford-Canada »-Militärschlepper<br />
Ein neues Zugmittel unserer Feldartillerie —<br />
Winke zu seiner praktischen Handhabung<br />
Bei der heute geplanten Vollmotorisierung der<br />
Feldartillerie war eine der schwierigsten Aufgaben<br />
diese, ein Zugmittel zu finden, das einmal alle generellen<br />
Vorteile des Motorzuges aufwies (grössere<br />
Schnelligkeit und damit Beweglichkeit bei gleichzeitig<br />
vergrössertem Kaliber), dann aber auch im<br />
Gelände und auf verbrauchten Stras6en mindestens<br />
so leistungsfähig ist wie ein vier- oder sechsspänniger<br />
Pferdezug. Dass hierfür ein Lastwagen normaler<br />
Bauweise und ganz besonders ein Requisitionsfahrzeug<br />
nicht in Frage kommt, liegt auf der<br />
Hand.<br />
Durch die inländische Produktion konnten diese<br />
Bedürfnisse vor allem nicht innert nützlicher Frist<br />
befriedigt werden. Es darf als glückliche Lösung<br />
bezeichnet werden, dass durch rasches Zugreifen,<br />
ohne lange Vorversuche, eine grössere Anzahl spezifische<br />
Militärfahrzeuge in fast neuwerügem Zustand<br />
zu äusserst günstigem Preis beschafft werden<br />
konnten, Fahrzeuge, die sich bei näherer Befrachtung<br />
als höchst interessante Konstruktion erwiesen<br />
und deren Verwendungsbereich sehr umfangreich<br />
ist.<br />
Blick in die Führerkabine; der Anlasserhebel am Boden ist<br />
deutlich erkennbar gemacht.<br />
ten, und wegen seinem außergewöhnlich grossen<br />
Zugkraft am Anhängehaken dürffe e6 speziell als<br />
Sattelschlepper geeignet sein. Die Schweizer<br />
Spende hat davon bereits in ihren fliegenden Reparaturwerkstätten<br />
Gebrauch gemacht.<br />
Am Gesamtaufbau fällt neben der gedrungenen<br />
Ge6amtform (steiler Böschungswinkel<br />
hinten und speziell vorn, grosse Räder) die ausgesprochen<br />
zweckmässige Ausführung auf. Auf jede <<br />
unnötig weit getriebene Ausarbeitung von un- j<br />
wichtigen Details (Schweissnähten, Verkleidungen !<br />
etc.) wird mit Hinblick auf die Zweckbestimmung<br />
des Fahrzeuges verzichtet zugunsten der Ausrüstung<br />
mit Speziaianlagen, deren Zweckmässigkeit<br />
rtur bei näherer Belraohtung und Erprobung<br />
erfasst wi-d Da« Fahrzeug dürfte deshalb auch<br />
von bezüglich Detailausführung stark verwöhnten<br />
(z u stark verwöhnten) Schweizer Augen anfänglich,<br />
nicht allzu günstig beurteilt werden. Die nach<br />
vorn geneigte Windschutzscheibe<br />
fällt besonders auf. Zusammen mit der Tatsache,<br />
daes der Fahrer sehr hoch in der Kabine sitzt und<br />
sein Blickfeld noch vorn sehr rasch vom oberen<br />
Scheibenrand begrenzt wird, reduziert diese Anordnung<br />
die Blendwirkung von vorn ganz besonders<br />
gut. Eine d,u rch einen Klappdeckel<br />
verschlossene Luke unmittelbar über dem<br />
Sitz des Hilfsfahrers löst das bekannte Problem<br />
des Fliegerbeobachters auf dem fahrenden Fahrzeug<br />
und seine Verbindungsmöglichkeit mit dem<br />
PWNZIPSKIZZE DER KKAFTOBERTKAGUNG<br />
1 Vierganggetriebe, 2 Antrieb des Zwischengetriebes, 3 Front<br />
antrieb, 4 Hinlerradantrieb, 5 Grosses Zwischengetriebe m't<br />
Uebersetzungen 1:1 (normal) 1:1,87 (Gelände) und Seilwinde<br />
' (Fahrzeugtyp F-GT 4x4), i Seilwinde.<br />
Fahrer auf ideale Weise. Damit ist der gewisse<br />
Nachteil des stark begrenzten Blickfeldes nach<br />
oben mehr als ausgeglichen.<br />
Der Motor liegt sehr hqch im Rahmen und<br />
zum grössten Teil zwischen Fahrer und Hilfsfahrer<br />
in der Kabine, was nebst guter Bodenfreiheit<br />
(ca. 50 cm) zu der für- das Fahrzeug typischen<br />
Form der fast ganz verschwundenen Motorhaube<br />
führt. Beides, wie auch der früher erwähnte steile<br />
Böschungswinkel und grosse Räder, sind wertvolle<br />
Voraussetzungen zur Errreichung einer guten Geländegängigkeit.<br />
Der lOO^PS-Ford-V-8-Motor ist allgemein bekannt<br />
und verlangt deshalb keine besondere Beschreibung.<br />
Einige angefügte SpezialVorrichtungen<br />
sind weiter unten behandelt. Zusammen mit den<br />
acht vorhandenen Uebersetzungen verfügt das<br />
Fahrzeug bei richtiger Fahrweise über eine aussergewöhnlich<br />
grosse Kraftreserve, was in Verbindung<br />
mit dem Vierradantrieb und dem grossen<br />
Raddurchmesser zur erstaunlichen Zugkraft von<br />
5000—6000 kg am Anhängehaken führt. Unter richtiger<br />
Fahrweise 16t verstanden, dass der Motor<br />
auf Touren gehalten wird; früh genug schalten und<br />
vor jeder Beanspruchung die richtige Betriebstemperatur<br />
erreichen, sind besonders wichtig. Bei kaltem<br />
Motor hat die Vergasung Löcher, die beim<br />
Gasgeben Aussetzer verursachen.<br />
Die Kupplung lässt sich leicht bedienen.<br />
Ihre Konstruktion Ut ebenfalls bekannt, handelt<br />
es sich doch um die "von Fichtel und Sachs entwickelte<br />
und von Ford schon längst verwendete<br />
DAS GROSSE ZWISCHENGETRIEBE<br />
1 Antriebsseite, 2 Antrieb zu den Hinterrädern, 3 Antrieb zu<br />
den Vorderrädern,. 4 Antrieb der Seilwinde, 5 Uebersetzung<br />
1:1, 6 Uebersetzung 1:1,87 (Geländegängej.<br />
Halbzentrifugal-Einscheiben-Trockenkupplung. Die<br />
Zentrifugalkraft von umlaufenden Gewichten wird<br />
dabei benützt, um den Druck der Kupplungsfedern<br />
zu unterstützen. Diese Verstärkung nimmt mit der<br />
Drehzahl zu und beträgt bei voller Tourenzahl das<br />
Doppelte des Federdruckes.<br />
Die Kraftübertragung erfolgt von der<br />
Kupplung aus über ein normales Vierganggetriebe<br />
auf ein Zwischengetriebe. Von diesem aus geht die<br />
ein- und ausschaltbare Vorderradantriebswelle<br />
nach vorn, ebenso eine solche für den Hinterradantrieb<br />
nach hinten. Eine dritte Welle führt zum<br />
Antrieb* der Seilwinde, welche in der Mitte des<br />
Fahrzeugs am Rahmen befestigt war und Seilarbeit<br />
nach, hinten und vorn erlaubte. Diese Winde,<br />
wie übrigens auch Sitzbänke und Materialkasten,<br />
wurden mit Hinblick auf eine vorgesehene zivile<br />
Verwendung der Fahrzeuge leider vor der Beschaffung<br />
bereits entfernt.<br />
Mit wenigen Ausnahmen sind diese Schlepper<br />
mit dem gro6sen Zwischengetriebe ausgerüstet,<br />
welches neben dei Schaltung des Vorderradantriebes<br />
noch einen Wechsel der Gesamtübersetzung<br />
erlaubt, und zwar derart, dass im Vierradantrieb<br />
isowohl in der grossen wie auch in der kleinen<br />
Uebersetzung gefahren werden kann. Die beiden<br />
Uebersetzungsverhältnisse betragen 1:1 und 1:1,87<br />
und verdoppeln damit die vier Gänge des Hauptgetriebes<br />
auf acht.<br />
Zwischen Vorder- und Hinterradpaar befindet<br />
sich je ein Differential gleicher Konstruktion, zwischen<br />
Vorder- und Hinter a c h s e aber fehlt, wie<br />
übrigens auch beim Jeep, ein Geschwindigkeitsausgleich.<br />
Es darf also auch bei diesem Fahrzeug, wie<br />
beim Jeep, der Vierradantrieb nur benützt werden,<br />
wenn die sich aus verschiedenem Reifenabnützungsgrad<br />
und Achsdruck ergebende Geschwindigkeitsdifferenz<br />
zwischen Vorder- und Hinterachse<br />
durch Schlupf der Pneus auf weichem<br />
Untergrund ausgeglichen werden kann, ohne die<br />
Kardanwellen dauernd zu stark zu beanspruchen.<br />
Kardanwellenbrüche sind früher oder später die<br />
Folge der Missachtung dieser Regel. Es gilt also,<br />
wie für den Jeep, auch hier die Vorschrift:<br />
Vierradantrieb nur benutzen, wenn notwendig,<br />
nie aber auf Hartbelagstrassen (Pflaster, Teer,<br />
Beton) und dort vor allem nicht bei ungleichem.<br />
Reifenzustand an Vorder- und Hinterrädern.<br />
Weil die Differentiale weder sperrbar noch<br />
selbstsperrend 6ind (auch hier analog zum Jeep),<br />
muss sich der Fahrer im Gelände vor der Diagönalb'elastüng<br />
(linkes Vorderrad, rechtes Hinterrad<br />
und umgekehrt) hüten, da die beiden unbelasteten<br />
Räder sofort leer durchdrehen und weiterer<br />
Antrieb fehlt. Die Konstrukteure der alliierten Militärfahrzeuge<br />
haben diesen wesentlichen Nachteil<br />
nicht selbstsperrender Differentiale bei allen ihren<br />
Fahrzeugen im Interesse einer größeren Betriebssicherheit<br />
und Einfachheit in Kauf genommen. Die<br />
Gelenke der vorderen Differentialwellen sind nach<br />
dem System Rzeppa gebaut und garantieren auch<br />
y<br />
/Motorhaube /<br />
capot de moteur jji<br />
Handbpems^/<br />
freinamain/^<br />
Deckel z.Kcmpi<br />
1:1.37<br />
BLICK AUF DEN FÜHRERSITZ<br />
S<br />
6as<br />
sccele'rafeur<br />
K = Kupplung, B = Bremse, Kl = Klinke betätigen, N<br />
Neutral, Be = Benzinhahn.<br />
bei Lenkeinschlag eine gleichförmige Radgeschwindigkeit<br />
(gleiche Winkelgeschwindigkeit). Die Bedienung<br />
der Kraftübertragung erfolgt durch zwei<br />
Schalthebel von der Führerkabine aus. Die Schaltschemata<br />
sind hier im Bild wiedergegeben.<br />
An Bremsen verfügt der Ford-Canada über<br />
eine normale Allrad-Oeldruckbremse und eine<br />
Handbremse. Die Wirkung der Oeldruckbremse<br />
wird durch eine Unterdruckhilfe ohne Vakuumreservoir<br />
verstärkt. Der Bremsflüssigkeitsvorrat<br />
muse am Hauptbremszylinder selbst kontrolliert<br />
und ergänzt werden. Die-Handbremse ist reichlich<br />
dimensioniert und wirkt auf die Kardanwelle des<br />
Hinterradantriebes, bei Vierradantrieb also auf<br />
alle vier Räder. Die Anordnung des Fussbremshebels<br />
in der Kabine weicht von der<br />
für uns üblichen Ausführung ab, indem das Bremspedal<br />
ä-ues erstes Pedal rechts ist. Dadurch<br />
liegt das Gaspedal in der Mitte der drei<br />
Fusshebel, was bei einem Wechsel von Gas auf<br />
Bremse besonders bei rascher Reaktion im Notfall,<br />
zum Fehltreten nach links neben das Gaspedal<br />
führt. In der Ausbildung ist diesem Umstand<br />
Rechnung zu tragen.<br />
Vier Halbelliptikfedern, wovon die hintern zwei<br />
stark progressiv wirken, indem bei grösserer<br />
Durchbiegung weitere Federblätter zur Wirkung<br />
v<br />
<br />
Ro<br />
B<br />
Ford-Canada Militärschlepper<br />
Typ F-GT, 4x4<br />
Technische Daten und Merkmale<br />
MOTOR: 19 94 Steuer-PS, 8 Zylinder in V (90°),<br />
81X95,2 cm, 3916 cm' 100 PS bei 3800 T/min-Kompr.<br />
6,7:1, SV, Vergaser Ford Doppel-Fallstrom, 2 Benzintanks<br />
zu je 80 Liter, mechanische' und elektrische Benzinpumpe,<br />
Druckschmierung, Oelinhalt 4 Liter. Batteriezündung,<br />
6 Volt, 100 Ah, Zündfolge 1-5-4-8-6-3-7-2,<br />
Zündkerzen 14 mm, 0,6 mm Elektrodenabstand, Dynamo<br />
Ford, Wasserkühlung unter Druck, 2 Ablasshahnen an<br />
Kühler, Inhalt 20 Liter, Oelinhalt am Luftfilter des<br />
Vergasers 0,95 Liter, Luftfilter Kurbelgehäuseentlüflung<br />
0,1 Liter.<br />
ANTRIEB: Hochleistungs-Halbzentrifugal-Einscheiben-Trockenkupplung,<br />
Spiel cm Kupplungspedal<br />
33 mm, Vierganggetriebe und Zwischengetriebe. Zwi-.<br />
schengetriebe Uebersetzungsn 1:1 und 1:1,87. Uebersetzungen:<br />
1. Gang = 46,08 und 86,169:1, 2. Gang =<br />
22,25 und 41,60:1, 3. Gang = 12,17 und 22,75:1, 4. Gang<br />
= 7,2 und 13,46:1, Rückwärtsgang 56,30 und 105^9:1.<br />
Achsantriebsübersetzung 7,16:1. Räder 6,00x20, Reifen<br />
10,50x20. Schmierung: Gelriebe Hypoid 2* Liter.<br />
Zwischengetriebe: Hypoid 0,95 Liter. Differential:<br />
Hypoid 2 6 Liter.<br />
FAHRGESTELL: Normalrahmen, Haibelliptik-Federn,<br />
vorn: Länge 965,2 mm. Breite 50,8 mm, 13 Blätter,<br />
hinten: Länge 1143 mm Breite 633 mm, 12 Blätter.<br />
4 hydraulische, doppeltwirkende Stossdämpfer, regulierbar;<br />
Fussbremse hydraulisch mit Vakuumhilfe,<br />
Handbremse mechanisch auf Kardanwelle, Schnecken<br />
und Rollenlenkung, Uebersetzung 24,4:1.<br />
MASSE UND GEWICHTE: Leistung pro Tonne (leer)<br />
24,4 PS, Leistung pro Tonne (beladen) 13,5 PS, Nutzlast:<br />
2,5—3 t, Geschwindigkeit normal 65 km/h, kleine Ueber.<br />
Setzung 45 km/h, Brennstoffverbrauch 50 Liter/100 km,<br />
Zugkraft am Anhängehaken 5—6000 kg. Leergewicht:<br />
4090 kg, Länge 5200 mm, Breite 2120 mm, Radstand<br />
3400 mm Spur hinten 1750 mm, vorn 1810 mm, Lenkradius:<br />
Zweiradantrieb 8,5 m, Vierradantrieb 9,5 m<br />
(6,2 m), Bodenfreiheit unter Differential 300 mm, unter<br />
Handbremse 510 mm.<br />
kommen, verbunden mit vier verstellbaren Stossdämpfern,<br />
geben dem Wagen leer und beladen<br />
angenehme Fahreigenschaften.<br />
Die Lenkung.<br />
Wie alle amerikanischen und englischen Militärfahrzeuge<br />
mit Allradantrieb, weist auch der<br />
DIE SCHMIEROLVERDONNER-EINRICHTUNG<br />
Das mit einem Dreiweghahn versehene Gefäss ist in der<br />
Führerkabine angebracht.<br />
Ford-Canada einen für unsere Begriffe recht bescheidenen<br />
Lenkeinschlag auf. Auch das Uebersetzungsvörhältnis<br />
der Lenkung ist für unsern Geschmack<br />
und für die Bedürfnisse de6 Geländefahrens<br />
recht gross. Der Fahrer muss lernen, mit<br />
diesen Nachteilen zu rechnen und sich dementsprechend<br />
zu verhalten (z. B. Circuit fahren anstatt<br />
Wendemanöver einleiten). Ein Vergleich mit dem<br />
schweizerischen Fahrzeug ähnlicher Zweckbestimmung<br />
zeigt folgende Unterschiede:<br />
Ford-Canada: 2-Rad-Antrieb = 8,5 m Lenkradius<br />
4-Rad-Antrieb = 9,5 m Lenkradius<br />
Saurer 4 MH:<br />
=6,2 m Lenkradius<br />
Interessante Details.<br />
Das B r e nnst o f f - Fö r d er sys te m. Eine<br />
der wenigen Schwächen des Ford-V-8-Motors ist<br />
seine Neigung zur Dampfblasenbildung im Benzinfördereystem.<br />
Die Ursache liegt in der wegen ihre«<br />
Antriebes von der Nockenwelle her sehr hoch<br />
oben liegenden mechanischen Benzinpumpe, die<br />
DAS BRENNSTOFF-FORDERSYSTEM<br />
1 und 1a Benzintanks links und rechts, 2 Dreiweghahn am<br />
Boden der Führerkabine, seine Stellung muss mit dem Schalter<br />
der Benzinuhr am Armaturenbrett übereinstimmen, 3 elektrische<br />
Benzinpumpe, wenn nicht vorhanden direkt über Leitung 13,<br />
4 Spaltfilter, 5 mechanische Benzinpumpe, 6 Vergaser, 7 Abzweigung,<br />
8 Hahn, 9 Verdünnergefäss an der Windschutzscheibe,<br />
10 Ueberlaufkontrolle, 11 Dreiweghahn, 12 Leitung in<br />
die Oelwanne.
14 AUTUMOÖJL.KLVUJS ALU TAUCH. 14. JAALAtt 194« - ,\r. Z<br />
MAISCHBERflTSCHAnSKONTKOUEN AM FORD-CANADA<br />
!<br />
5 Batterie (auf Trittbrett oder in der Kabine), i Oelmeßstab,<br />
7 Reifendruck, 8 Beleuchtung (abgeändert) 9 Hörn, 10 Schalbenwischer,<br />
11 Kupplungspedal (30 mm Spiel) und Bremspedal<br />
(Wirkung).<br />
überdies, durch den Vergaser verdeckt, ausserhalb<br />
des kühlenden Ventilator-Luftstromes liegt.<br />
Die Motoranordnung im Ford-Canada verschlechtert<br />
diese Verhältnisse überdies (Stauung der Kühlluft<br />
an der Motorverschalung). Die hohe Lage der<br />
Benzinpumpe führt dazu, dass fast der gan*ze Hö'<br />
henunterschied zwischen Tank und Vergaser durch<br />
die Saugseite der Pumpe überwunden werden<br />
muss, was wiederum die Neigung des Benzins zum<br />
Verdampfen fördert. Bei einem grossen Teil der<br />
Fahrzeuge wurde, dieser Gefahr Rechnung tragend,<br />
eine zusätzliche clektrischeBenzinpumpe<br />
in Serie ins Fördersy6tem eingebaut.<br />
Diese befindet sich auf der gleichen Höhe wie die<br />
beiden Benzintanks auf dem rechten Trittbrett.<br />
Die Saughöhe wird damit auf ein Minimum reduziert<br />
und das Gefälle zwischen Vergaser und Tank<br />
vollständig durch die Druckseite der Pumpe überwunden.<br />
Da die elektrische Pumpe direkt in die<br />
Förderleitung eingebaut ist, sind keinerlei Um-<br />
Schaltungen notwendig. Die mechanische Pumpe<br />
saugt normalerweise den Brennstoff einfach durch<br />
die elektrische Pumpe hindurch. Will man den<br />
Vergaser vor dem Start füllen oder versagt die<br />
mechanische Pumpe aus den erwähnten Gründen,<br />
so genügt das Einschalten der elektrischen Pumpe<br />
am Schaltbrett. Die Benzinuhr arbeitet nur<br />
je für einen der beiden Tanks, und es muss die<br />
Schaherstellung (Fuel Tank) derjenigen des Benzindreiweghahns<br />
entsprechen. "<br />
Betrieb bei Frost unter —15° C.<br />
Eine gewisse Anzahl Fahrzeuge sind mit einer interessanten<br />
Schmierölverdünnungsvorrichtuag versehen,<br />
welche im Bereich von 20—40" C unter Null<br />
den Start des Motors erleichtert, resp. möglich<br />
macht. Das Prinzip dieser Methode wurde in der<br />
«A.-R. » Nr. 52/1947 beschrieben.<br />
.-9<br />
Diese beruht qarauf, dass nach Ende der Fahrt<br />
bei Leerlauf des Motors und durch Betätigung des<br />
Hahns 8 und 11 (siehe Bild) ein Benzingefäss-oben<br />
an der Windschutzscheibe aufgefüllt wird, bis bei<br />
10 (Bild) Benzin austritt. Durch Umstellen des<br />
Hahns 11 auf « Dilute » — Verdünnen läuft die abgemessene<br />
Menge ms Kurbelgehäuse ab, verdünnt<br />
bei weiterem Drehen des Motors das Schmieröl<br />
und ermöglicht so den Kaltstart. Nach der Inbetriebsetzung<br />
wird das sich im Oel befindliche Benzin<br />
durch die vorgesehene Kurbelgehäuseentlüftting<br />
in den Vergaser abgesaugt und verwertet. Bevor<br />
eine Verdünnung eingeleitet wird, ist das Oelniveau<br />
auf Maximum (Füll) zu ergänzen, damit bei<br />
nur kurzer Betriebsdauer jederzeit der Grad der<br />
noch bestehenden Verdünnung festgestellt werden<br />
kann. Das Gefäss fasst ein-en Liter.<br />
Für die Verdünnung des Oels gelten, folgende<br />
Werte:<br />
bei —24° C 5% Benzin beimischen j= K Liter<br />
bei —30° C 10 % Benzin beimischen = % Liter<br />
bei —36° C 15 % Benzin beimischen = % Liter<br />
bei —40 C 20 % Benzin beimischen = 1 Liter<br />
Für die Stellung des Hahns am Verdünnergefäss<br />
gilt folgendes: Senkrecht: Geschlossen<br />
DIE KURBELGEHÄUSE-ENTLÜFTUNG<br />
1 Luftfilter der Entlüftung, 2 Vergaser, 3 Lichtmaschine,<br />
4 Benzinpumpe.<br />
(Off). Rechts: Füllen (Fill). Links: Verdünnen<br />
(Dilute).<br />
Räder, Reifen und Pneupumpe, Die<br />
Räder weisen eine dem Simplexsystem ähnliche,<br />
längs •geteilte Felge auf, welche durch 12 rot markierte<br />
Schrauben zusammengehalten wird. Die roten<br />
Schrauben dürfen nicht gelöst werden, bevor'<br />
die Luft vollständig abgelassen ist. Werden zwei<br />
neue Reifen montiert, so sind diese auf der einen<br />
Fahrzeugseite zu verwenden, also ain> Hinter- und<br />
Vorderrad und nie auf der' gleichen 'Achse (Geschwindigkeitsdifferenz,<br />
siehe Kraftübertragung).<br />
Die Luftpumpe, ein luftgekühlter Kolbenkompressor,<br />
liegt auf der rechten Seite des Getriebes<br />
und kann nach Bedarf ein--oder-ausgeschaltet<br />
werden. Das Vorgehen ist dabei folgendes: Deckel<br />
am Kabinenboden durch Beiseiteschieben öffnen<br />
(Bild). Mit Schraubenzieher durch Verdrehen des<br />
geschlitzten Stabes Kompressprantrieb einschalten<br />
(Motor im Leerlauf) und Pumpenschlauch über<br />
dem rechten Trittbrett anschliossen. Dieser befindet<br />
sich bei manchen Fahrzeugen auch in der Kabine<br />
neben dem Benzinhahn. Der maximale Zifferdruck<br />
des Kompressors beträgt ca. 9 atfl (125 lbs.<br />
p. Sq. in.).<br />
Eine sehr wirksame Heizung (nicht<br />
bei allen Wagen eingebaut) erlaubt Fahrer und<br />
Hilfsfahrer über lange Dauer bei grosser Kälte ein<br />
Ausharren selbst im seitlich geöffneten Führersitz.<br />
Ein elektrisch angetriebener Ventilator 6augt hinter<br />
dem Kühler Frischluft an, fördert diese in<br />
einen Blechmantel am Auspuffrohr und führt über<br />
ein- und ausschaltbare Klappen die Heiseluft an<br />
die Knie von Fahrer und Hilfsfahrerj an die Windschutzscheibe<br />
und in die Kabine. Die Motorkünlung<br />
wird durch Thermostat geregelt. Die<br />
Wäisserentleerung erfolgt durch zwei Hähnen unter<br />
dem Kühler. Die Wasserpumpe benötigt keinerlei<br />
Wartung. Elektrische Anlage: Zu erwähnen<br />
ist, dass der Pluspol der Batterie an die<br />
Masse geht. Im weitern ist das ganze Fahrzeug<br />
funkentstört. Alle funkenbildenden Apparate<br />
sind mit Kondensatoren versehen und sämtliche<br />
Karosserieteile mit flexiblen<br />
bändern verbunden.<br />
Stahlgeflecht-<br />
Hptm, Hans Rutishauser,<br />
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KLEINE UMSCHAU<br />
Ein alter, aber technisch falscher Witz<br />
"Der Witz lautet so: Inschrift an einem Grabstein:<br />
« Hier ruht Gottlieb Meier. Er wollte nachsehen,<br />
ob sein Benzintank leer war und leuchtete<br />
dazu mit einem brennenden Streichholz hinein. Er<br />
War nicht leer! »<br />
Gemeint ist mit der' Anekdote, dass man in<br />
.einen •— vollen —• Benzintank-nicht mit einer<br />
Flamme hineinleuchten soll, weil die Benzindämpfe<br />
explodieren würden, .Das .Brennen eines ganz oder<br />
•fast.ganz gefüllten Treibstoff tanks ist^aber nicht<br />
besonders gefährlich. Man braucht nur sofort die<br />
aus der Füllöffnung herausbrennende Flamme mit<br />
einer Decke-zu ersticken, d. h. die Luftzufuhr abrnschneiden,<br />
und das Feuer löscht aus.<br />
Wirklich gefährlich können hingegen « leere *<br />
Benzintanks (Fässer usw.) — besonders bei Kälte<br />
— sein. Sie sind nämlich nicht leer, sondern gefüllt<br />
von Benzindämpfen im Gemisch mit Luft. Solche<br />
Gemische können aber explodieren, nicht<br />
nur brennen.<br />
Gummischutz für Wagenunterseiten<br />
ZehnUusende von amerikanischen Autos halben<br />
in diesem Jahre ein sogenanntes «undercoating »<br />
erhalten, bei dem nach einem verhältnismäesig<br />
neuen Verfahren die ganze Unterseit« des Autos<br />
mit einer isolierenden Gummischutztchicbt überzogen<br />
wird. Die Kosten eines Gummiüberzuge* liefen<br />
zwischen 30. und 60 Dollar; seine Vorteile bestehen<br />
darin, dass er Rostbildung aa schwer zu<br />
reinigenden Stellen verhindert, lärmdämpfend<br />
wirkt, den Wagen vor Beschädigungen durch emporgeschleuderte<br />
Steine und durch chemische Einwirkungen<br />
(z. B. Viehsalz zum Auftauen von Eis<br />
und Schnee] schützt. Schrauben und Muttern fest<br />
verankert und das Eindringen von Auspuffgasen in<br />
das Wageninnere verhindert. E. B.<br />
Der Leistungsbedarf der Ventilatoren<br />
Bekanntlich ist die Leistungsaufnahme der<br />
Kühlventilatoren moderner Motoren ganz beträchtlich;<br />
sie beträgt bei Maximaldrehzahl zwischen 5%<br />
und 9% der Motorleistung. In Detroit sind gegenwärtig<br />
Versuche mit thermostatisch regulierten<br />
Ventilatoren im Gange, die u.U. bereits ia verschiedenen<br />
<strong>1948</strong>er-Modellen eingebaut werden sollen.<br />
Die Thermostat-Einrichtung schaltet den Ventilator<br />
erst ein, wenn das Kühlwasser eine bestimmte<br />
Temperatur erreicht hat; bei kaltem Motor<br />
läuft er überhaupt nicht mit. Im Winter bleibt<br />
der Ventilator meistens ganz abgeschaltet, da der<br />
Fahrtwind zur Kühlung genügt. Die Thermostat-<br />
Vorrichtung bewirkt somit eine Kraft- bzw. Brennstoffersparnis<br />
und gestattet auch ein schnelleres<br />
Anwärmen des Motors beim Kaltstart, (aai)<br />
Gute Stromlinie oder schlechte Stromlinie?<br />
Die Güte einer Stromlinienkonstruktion lässt<br />
sich genau nur im Windkanal feststellen. Das<br />
Schönheitsempfinden ist unsicher. Aber: Ein<br />
Stromlinienfahrzeug ist um so besser,<br />
— je kleiner der Wasserstaubschweif, den es bei<br />
rascher Fahrt im Regen auf Betonstrasse hinter<br />
sich herzieht,<br />
— je weniger Staubwolken es bei Tascher Fahrt<br />
auf staubiger Strasse aufwirbelt,<br />
— je weniger Schnee ihm nach rascher Fahrt im<br />
Schneetreiben anhaftet,<br />
— je sauberer es bei Schmutzwetter bleibt.<br />
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Betriebskostensenkung<br />
durch Vereinfachung des Unterhaltes<br />
Schlechte Zugänglichkeit zu den einzelnen Organen verteuert die Wartung<br />
der Motorfahrzeuge<br />
Bekanntlich sind in den letzten Jahren die<br />
Unterhaltskosten für Motorfahrzeuge stark gestiegen.<br />
Diese Verteuerung stellt vor allem die<br />
Halter von Nutzfahrzeugen für gewerbsmässige<br />
Transporte vor schwierige Probleme. Einem<br />
im SAE-Journal, August 194 7, veröffentlichten<br />
Bericht von T. L. Preble, des Betriebsleiters<br />
der Transportabteilung einer grossen<br />
amerikanischen Oelfirma über die Gründe<br />
der Verteuerung des Automobilbetriebes entnehmen<br />
wir folgende interessante Angaben:<br />
In den USA sind heute rund 1000000 Lastwagen<br />
und über 100 000 Omnibusse im Betrieb. Sie<br />
arbeiten unter allen Bedingungen, in jedem Klima,<br />
auf jeder Art von Strassen und unter den verschiedensten<br />
Servicebedingungen. Die gemeinsamen Erfahrungen<br />
dieses Betriebes könnten von Nutzen für<br />
alle sein, die mit der Konstruktion, der Produktion<br />
und dem Betrieb von Nutzfahrzeugen zu tun haben.<br />
Vor allem seien die Konstruktions- und Fabrikationsingenieure<br />
eingeladen, diese Erfahrungen in<br />
vermehrtem Masse zu verwerten. Die Kosten für<br />
den Unterhalt eines Nutzfahrzeugparkes sind so<br />
stark gestiegen, dass Massnahmen zu ihrer Reduk-<br />
Ä<br />
. I r x \ [<br />
1. Die Fahrzeuge können derart konstruiert und<br />
gebaut werden, dass die Unterhaltsarbeiten in greiseren<br />
Zeitabständen notwendig werden.<br />
2. Die Fahrzeuge können derart konstruiert und<br />
gebaut werden, dass die notwendigen Unterhaltsarbeiten<br />
in kürzester Zeit durchgeführt werden<br />
können.<br />
Tatsächlich konnte im Laufe der Jahre dem ersten<br />
Punkt dank konstruktiven und produktionstechnischen<br />
Verbesserungen in weitgehendem<br />
Masse Rechnung getragen werden, und viele Unterhaltsarbeiten,<br />
die früher viel Zeit beanspruchten,<br />
sind heute nur noch in grösseren Zeitaibständen<br />
oder z. T. überhaupt nicht mehr notwendig.<br />
Leider ist bezüglich Punkt 2 nicht der gleiche<br />
Fortschritt festzustellen. Die Zugänglichkeit zu den<br />
einzelnen Organen, an denen von Zeit zu Zeit Unterhaltsarbeiten<br />
ausgeführt werden müssen, wird<br />
immer schlechter und die an und für sieb einfachen<br />
Arbeiten benötigen dementsprechend mehr<br />
Zeit. Da zudem die Löhne der Mechaniker in den<br />
USA gegenüber 1930 um 75 % gestiegen sind und<br />
nachgewiesenermassen mit einer im Vergleich zur<br />
Vorkriegszeit um 25 % verminderten Produktivität<br />
gerechnet werden muss, sind allein die Lohnkosten<br />
für die Unterhaltsarbeiten von 100 % auf 233 %<br />
gestiegen. Dazu kommt, dass trotz den erwähnten<br />
technischen Verbesserungen der Unterhalt immer<br />
mehr Zeit erfordert. Es konnte z, B. festgestellt<br />
werden, dass für 10 verschiedene Unterhaltearbei-<br />
ten an drei der 'bekaootesten Fahrzeugmarken im<br />
Jahre 1930 32,5 Stunden, im Jahre 1942 39,8 Stunden<br />
benötigt werden. Bei einem Stundenlohn von<br />
80 Cents im Jahre 1930 betrugen die Kosten somit<br />
26 Dollar, bei einem Stundenlohn von 1,40 Dollar<br />
im Jahre 1942 55,72 Dollar. Im Jahre 1930 konnten<br />
somit diese Unterhaltsarbeiten an zwei Fahrzeugen<br />
billiger ausgeführt werden als 1942 an einem Fahrzeug.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass in diesen<br />
Angaben die ebenfalls erhöhten Preise für Ersatzteile<br />
nicht 'berücksichtigt sind.<br />
Bei den Nachkriegsmodellen ist leider keineswegs<br />
eine Verbesserung dieser Situation zu erwarten.<br />
Soweit bisher festgestellt werden konnte, steigen<br />
im Gegenteil die Unterhaltskosten steil an.<br />
Dies ist vor allem eine Folge der immer schlechteren<br />
Zugänglichkeit zu den einzelnen Organen. Bei<br />
einem neuen Personenwagenmodell ißt es z. B. notwendig,<br />
den Motor vollständig auszubauen, damit<br />
die Kurbelwanne demontiert werden kann. Bei<br />
Der schöne Wagen<br />
Ein von Zoacrio gebautes Coupe<br />
auf dem Oiassis Fiat 1100, das<br />
an der kürzlichen Karosserieausstellung<br />
in Mailand ausgestellt<br />
wurde. Diese originelle<br />
Konstruktion besitzt grosse,<br />
oben abgebogene Plexiglasscheiben<br />
an den Türen, ist über<br />
die Räder hinausg,ebaut und<br />
erhält durch die breite,<br />
schmucklosre Kühllufteintrittsöffnung<br />
mit waagrechten Stäben<br />
eine eigene Note.<br />
einem anderen sind die hinteren Kotflügel festgeßchweisst.<br />
Will man sie ersetzen oder ausbeulen,<br />
so muss ein grosser Teil der seitlichen Karosserieverkleidung<br />
abgenommen werden. Eine solche<br />
Entwicklung gibt sehr zu Bedenken<br />
Anlass, handle es eich nun um Personenwagen,<br />
Lastwagen oder Omnibusse.<br />
Die Tatsache, dass heute gewisse Unterhaltsanbeiten<br />
erst nach doppelter Fahrstrecke ausgeführt<br />
werden müssen, sollte kein Grund sein,<br />
die Fahrzeuge derart zu bauen, dass diese Arbeiten<br />
mehr als doppelt 60 teuer werden.<br />
Gute Zugänglichkeit ist übrigens auch insofern<br />
wichtig, als sie die Bereitschaft zu Unterhaltsarbeiten<br />
stark beeinflusst. Es würde nichts schaden,<br />
wenn die betreffenden Konstrukteure einmal die<br />
Verwünschungen der Mechaniker hören könnten,<br />
die diese Arbeiten an fast unzugänglichen Stellen<br />
auszuführen haben. Im Herstellerwerk werden dafür<br />
vielfach besondere Spezialwerkzeuge verwen-<br />
s<br />
*sl<br />
; FAHRZEUG*<br />
•Ji«»«-. 1 vtHICUU B "<br />
C<br />
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I ' I I 22.3 22.0 -<br />
2O - 3<br />
1930 I 1932 I 193* I 1936 1 igM I 1040 I l»*2<br />
Anzahl der Schmiernippel on drei der bekanntesten amerikanischen<br />
Lastwagenmarken während der Jahre 1930 bis 1942.<br />
tion unbedingt notwendig sind, wenn ein rationeller<br />
Betrieb aufrecht erhalten werden soll.<br />
Die Erfahrungen des Betriebes lassen zwei<br />
Möglichkeiten für eine Verbesserung in dieser Hinsicht<br />
aussichtsreich erscheinen:<br />
• 11.4% KONTROLLEN -<br />
10.6V. MOTOR-MOTEUR<br />
— 10.2 V. ELEKTR. AUS*.<br />
SYSTEME llECTRIQUE<br />
> 7.7 V. BREMSEN - FREINS<br />
— 6.0 V« SCHMIEREN - GRAISSAGE<br />
INSPECTIONS PREVENTIVES<br />
22<br />
ARBEITEN<br />
OPERATIONS<br />
5<br />
ARBEITEN<br />
OPERATIONS<br />
UNTERHALTSTAG 8 H.<br />
JOURNEE D'ENTRETIEN 8 H.<br />
54.1 Vo 22 ARBEIT - OPERAT.<br />
- — — — — - — - — 4 5 . « V . 5 ARBEITEN - OPERATIONS<br />
PROZENTUALER ZEITIEDAKF FOR DIE VERSCHIEDENEN UNTERHALTSARBEITEN<br />
Fünf der wichtigsten Arbeiten benötigen infolge schlechter Zugänglichkeit<br />
gleichviel Zeit wie die restlichen 22 Arbeiten.<br />
EL ANLAGE<br />
SYST. ELECTR<br />
MOTOR<br />
MOTEUR<br />
TREIBST.-ANL.<br />
ALIMENT.<br />
KUPPLUNG<br />
EMBRAYAGE<br />
BREMSEN<br />
FREINS<br />
KRAFTÜBERTR<br />
TRANSMISS.<br />
KÜHLUNG<br />
REFROIDISS.<br />
•2.3Vo<br />
••—3.0%<br />
——3.40/0<br />
— 1.8%<br />
^2.8%<br />
— 2.7°/o<br />
— 2.8°/o<br />
— 2.OV0<br />
. I0.2°/o<br />
UNTERHALT<br />
ENTRETIEN<br />
STÖRUNGEN<br />
DEFECTUOSITES<br />
10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 10 20 30 35 40<br />
• 106%<br />
Vergleich des durchschnittlichen Zeitbedarfes für den Unterhalt und prozentuale<br />
Verteilung der Defekte an den verschiedenen Organen.<br />
}•<br />
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nicht erhältlich sind.<br />
Der Fahrzeugunterhalt unter der Lupe.<br />
Eine der Unterhaltsarbeiten, die regelmässig<br />
und relativ oft ausgeführt werden müssen, Ist das<br />
Schmieren des Chassis. Die graphische Darstellung<br />
(Abb. 1) zeigt die Anzahl der Schmierstellen an<br />
drei bekannten Lastwagenfabrikaten während der<br />
Jahre 1930—1942. Das Fahrzeug A begann mit 14<br />
Nippeln und hatte am Ende der Periode 24. Die<br />
entsprechenden Zahlen für das Fahrzeug B sind<br />
14 und 29. Eine Ausnahme macht das Fahrzeug C,<br />
das von 31 Schmiernippeln auf 17 zurückging. Im<br />
Durchschnitt ergibt sich somit eine steigende Tendenz<br />
von 19 auf 23 Schmierstellen. Da in der Tabelle<br />
die durch die neuen Karosserieformen stark<br />
verschlechterte Zugänglichkeit nicht berücksichtigt<br />
werden kann, sind die Verhältnisse tatsächlich noch<br />
ungünstiger. In der Praxis zeigt es sich, dass bei<br />
Verdoppelung der Schmiernippelzahl mit einer Verdreifachung<br />
der Schmierzeit zu rechnen ist.<br />
Aufschlussreich sind auch einige Daten über die<br />
Zeit, die für fünf der verbreitetsten Unterhaltsarbeiten<br />
während einer längeren Beobachtungsperiode<br />
zusammengestellt wurden (Abb. 2). Für die<br />
der eigentlichen Arbeit vorgängige Inspektion sind<br />
11.4 % der ganzen Wartungszeit nötig; Motor und<br />
elektrische Ausrüstung benötigen beide je etwas<br />
mehr als 10 % der Gesamtzeit, während das<br />
Schmieren und die Wartung der Bremsen je etwas<br />
weniger als 10 % der Gesamtzeit in Anspruch<br />
nimmt. Diese fünf von den 22 6ich öfters wiederholenden<br />
Arbeiten benötigen somit zusammen<br />
43.5 % der Gesamtzeit. Die elektrische Anlage<br />
steht mit 10,2 % der Wartun-gszeit an dritter<br />
Stelle. Trotzdem verursachte sie nicht weniger als<br />
39,2 % oder 712 von 1642 Pannen, wie die graphische<br />
Darstellung Abb. 3 beweist. Diese stellt die<br />
für die Unterhaltsarbeiten benötigte Durchschnittszeit<br />
sowie die Häufigkeit von Pannen durch die<br />
entsprechenden Organe während einer längeren<br />
Beobachtungsperiode dar. Trotz des relativ j|roseen<br />
Zeitaufwandes für Unterhalt sind Defekte an<br />
der elektrischen Anlage weitaus am häufigsten,<br />
während die übrigen Organe, wie Motor, Kupplung,<br />
Kraftübertragung, Kühlung und Bremsen prozentual<br />
nur sehr wenig Störungen aufweisen. Ebenfalls<br />
sehr störungsanfällig ist das Brennstoffversorgungssystem,<br />
das 13 % aller Pannen verursacht<br />
und dabei 3 % der gesamten Wartungszeit beansprucht.<br />
Die elektrische Anlage und die Brennstoffversorgung<br />
sind somit heute offensichtlich diejenigen<br />
Organe der Kraftfahrzeuge, die im Verhältnis zur<br />
aufgewendeten Zeit für die Wartung noch zu stark<br />
störungsanfällig sind. Eine Verbesserung in konstruktiver<br />
Hinsicht ist 6omit vor allem für diese<br />
Teile angezeigt.<br />
-ch-<br />
Die Reifen des Weltrekordwagens<br />
Es wäre ohne Reifen spezieller Bauart nie gelungen,<br />
die heutigen Welthöchstgeschwindigkeiten<br />
für Landfahrzeuge zu erreichen. Die englische<br />
Pneufabrik Dunlop hat die Reifen für John Cobbs<br />
neue Weltrekord-Fahrten entwickelt und gebaut.<br />
Auf einen normalen Autoreifen wirkt bei<br />
80 km/h Fahrgeschwindigkeit eine Zentrifugalkraft<br />
von ungefähr 1,5 Tonnen. Bei den Geschwindigkeiten<br />
von John Cobbs Rekordfabrten, die sich so<br />
um 640 km/h bewegen, drehen sich die Räder rund<br />
3000 mal in der Minute, die Zentrifugalkräfte wachsen<br />
bis gegen 150 Tonnen an.<br />
Die Dimension des neuesten Rekordreifens ist<br />
7.00—31, also ein relativ kleiner Reifen in einer<br />
geteilten Flachbett-Felge. Der Querschnitt ist<br />
etwas runder als bei einem gewöhnlichen Reifen<br />
und das Profil ist völlig glatt und ohne jedes<br />
Muster. Der Protektor besteht aus sehr dünnen<br />
Gummischichten von hoher Widerstandsfähigkeit,<br />
die von Hand nicht zerrissen werden können. Da<br />
die Höchstgeschwindigkeit nur rund eine Minute<br />
durchgehalten werden musste, genügte dieser<br />
dünne Protektor. Tatsächlich zeigten sich beim<br />
Start und bei jedem Schalten auf der Salrpiste<br />
schwarze Scheuerspuren, die bis zur Mess-Strecks<br />
reichen. Jeder Reifen wurde nur für einen Lauf<br />
verwendet. Im ganzen wurden 50 Stück angefertigt;<br />
Die Weltrekord-Reifen ouf dem Prüfstand.<br />
die Kosten eines Reifens betragen zwischen 850<br />
und 1300 Schweizer Franken.<br />
Die Stahleinlage im Wulst besitzt eine Zugfestigkeit<br />
von 283 kg/mm 5 . Dieser Wert stellt das<br />
Maximum dar der bisher im Reifenbau verwendeten<br />
Stahlqualitäten. Ein ungewöhnliches Detail<br />
ist auch ein eingelegter solider Gummidistanzring<br />
mit Stahldrahtverstärkung, welcher die beiden<br />
Wulste mit Druck an die Felgenaussenwände pressen<br />
soll. Im normalen Reifen genügt hiezu der<br />
Luftdruck im Schlauch, in diesen Spezialreifen<br />
sorgt die Einlage auch noch für eine gewisse Stabilität<br />
im Falle einer Reifenpanne bei sehr hohen<br />
Geschwindigkeiten.<br />
Es ist nicht bekannt geworden, mit welchen<br />
Drücken die Reifen arbeiten, jedenfalls sind diese<br />
sehr hoch. Obwohl die Höchstgeschwindigkeit nur<br />
für etwa eine Minute erreicht wird, steigt die Reifentemperatur<br />
derart, das« besondere Gummimischungen<br />
mit geringer Wärmeentwicklung verwendet<br />
wurden.<br />
Die Kontrolle auf Spczialprüfmaschinen bei Geschwindigkeiten<br />
von 670 km/h erfolgte unter einer<br />
Belastung von über 900 kg während einer Minute.<br />
Diese Prüfung ist noch strenger als die Belastung<br />
im tatsächlichen Rekordversuch. Es wurden dabei<br />
Temperatur- und Formveränderungen gemessen<br />
und zur Feststellung von strukturellen Aenderungen<br />
nachher die Reifen aufgeschnitten und zerlegt.<br />
Ohne Last waren die Reifen allerdings noch mit<br />
weit höheren Geschwindigkeiten, d. h. bis zu<br />
900 km/h Umfangsgeschwindigkeit geprüft. Dabei<br />
erreichten die Zentrifugalkräfte die enorme Höhe<br />
von 270 Tonnen. Diese Untersuchungen ergeben<br />
wichtige Daten für die Reifentechnik im allgemeinen,<br />
-zz- [« The Autocar »1<br />
Neues vom amerikanischen<br />
Zubehörmarkt<br />
Unter den zahlreichen Zubehörteilen, die in<br />
Amerika in letzter Zeit auf den Markt gekommen<br />
sind, verdienen die folgenden Beachtung:<br />
Ein von General Motors hergestellter Rückspiegel<br />
mit Blendschutzvorrichtung,<br />
die nachts den Widerschein der Scheinwerfer<br />
eines sich von hinten nähernden Wagens abschirmt;<br />
ein aus Plexiglas bestehender, unter dem Namen<br />
« Noblo» verkaufter Schirm, der, hinter<br />
den Vordersitzen angebracht, die Passagiere auf<br />
den Rücksitzen vor Luftzug schützt, ohne ihre<br />
Sicht zu beeinträchtigen;<br />
ein Alarmiicht («Protect-O-Flash »), das<br />
durch periodische Unterbrechimg des Schlusslichtes<br />
dieses in zin zweimal pro Sekunde auflockerndes<br />
rotes Alarmsignal "verwandelt, so dass<br />
ein fahrunfähiger Wagen nachts auf der Landstrasse<br />
für nachfolgende Wegebenützer weithin kenntlich<br />
ist;<br />
ein heizbarer Scheibenwischer,<br />
dessen elektrische Heizelemente genügend Wärme<br />
abgeben, um eine Eisbildung auf der Windschutzscheibe<br />
zu verhindern;<br />
ein Zündungsschlüesel, der von selbst<br />
aus dem Schloss springt, sowie die Zündung abgestellt<br />
wird; auf diese Weise soll vermieden werden,<br />
dass der Fahrer seine Schlüssel im Auto ver-<br />
Vorsatzlinsen aus Polystyrene-Kunststoff,<br />
die gewöhnliche Scheinwerfer der « sealed-beam >-<br />
Konstruktion in gelbe Nebellichter verwandeln;<br />
die Hazelite-Werke in New York feilen mit,<br />
dass die Kunststoffoberfläche der Linsen nicht<br />
leicht zerkratzt werden kann;<br />
neue Ladke in zahlreichen Farben, die der<br />
Fahrer selbst auftragen können soll und die zwei<br />
Jahre halten; die Lacke sind schnelltrocknend und<br />
chemisch widerstandsfähig;<br />
Sicherheitsvorrichtungen, die das O offnen<br />
der Wagentür durch Kinder verunmöglichen<br />
sollen;<br />
Batterien (von wenigstens zwei Fabriken<br />
hergestellt), die höchstens dreimal im<br />
Jahr mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden<br />
müssen;<br />
Notlichter, die in den für den Zigarrenanzünder<br />
vorgesehenen Kontakt passen und entweder<br />
als Warnungß- oder als Alarmlichter dienen.<br />
Das Modell « Lighter-Lite » besitzt einen halbdurchsichtigen<br />
Schirm in roter Warnfarbe, das Modell<br />
« Ready Ray » einen Reflektor, der es in eine<br />
Taschenlampe verwandelt;<br />
eine aus Zeltleinwand mit einem Holzgerüst bestehende<br />
Wand, die den Rücksitz eines Autos in<br />
ein Kinderbett verwandelt;<br />
ein Miniaturstaubsauger, der an den<br />
Motor angeschlossen wird und das Wageninnere<br />
säubert.<br />
Um zu zeigen, auf welche Abwege der fruchtbare<br />
amerikanische Erfindergeist geraten kann, sei<br />
hier noch die mechanische «wolf-whistle » erwähnt.<br />
«Wolf-whistle » heisst etwa « Schürzenjägerpfiff<br />
», und dieser Pfiff wird mittels Knopfdrucks<br />
von Autofahrern produziert, die die Aufmerksamkeit<br />
eines Mädchens erregen wollen, E. B.<br />
Ein italienischer Klem-Sattelschienpzug<br />
Unter Verwendung von bekannten Fahrgestellen wie Fiat 1100<br />
und Jeep baut die Firma Orlandi in Brescia Klein-Sattelschleppzuge<br />
für den Personentransport etc., die sie <br />
(Eichhörnchen) nennt.<br />
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18 AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH, 14. JANUAR <strong>1948</strong> - Nr. 2<br />
In dieser Rubrik werden periodisch die wichtigsten schweizerischen Patente, die sich auf den Automobilbau beziehen,<br />
kurz besprochen. Die Redaktion erteilt Auskunft über die Patentinhaber beziehungsweise deren zuständige Vertreter.<br />
In letzter Zeit sind einige interessante Details<br />
über Verbesserungen an Radaufhängungen patentiert<br />
worden. Abb. 1 zeigt die Abfederung eines<br />
auf einem Schwinghebel 7 gelagerten Rades 17<br />
mittels eines neuartigen Torsionsstabes 1. Dieser<br />
Stab ist weder massiv noch als Rohr ausgebildet,<br />
sondern besteht, wie die beiden Schnitte zeigen,<br />
aus mehreren Einzelstäben. Er ist dadurch wesentlich<br />
weicher, d. h. kann bei kürzerer Stablänge<br />
ein grösserer Ausschlag des Schwenkarmes erzielt<br />
werden. Ausserdem wird durch die gegenseitige<br />
Reibung der Stäbe aneinander ein Teil der aufgenommenen<br />
Arbeit in Wärme umgesetzt, so dass<br />
dieser Torsionsstab bis zu einem gewissen Grade<br />
auch als Stossdämpfer wirkt. Der Torsionsstab 1<br />
ist an der Stelle 3 mit dem Chassis des Wagens<br />
verbunden und ist an der Stelle 12 frei drehbar<br />
im Chaßsis gelagert. Schweizer Patent Nr. 244228,<br />
Chenard &. Walcker.<br />
Abb. 1.<br />
AR-PATENTSC HAU<br />
Verbesserungen der Radaufhängung<br />
Zahlreich sind die Versuche, die die Federung<br />
auf verschiedene Beanspruchung differenziert ansprechen<br />
lassen.<br />
Die Abb. 2 zeigt eine Vorrichtung, die die auf<br />
die Räder 1 wirkenden leichten und kurzen Stösse<br />
aufnimmt und nicht einfach auf die Blattfedern 2<br />
weiterleitet. Sie besteht aus den beiden Winkelhebeln<br />
8—9 und 4—5, die durch den Bolzen 12<br />
verbunden sind. Der Hebel 8—9 verbindet das<br />
Chassis 11 mit den Blattfedern, der Hebel 4—5 das<br />
Fahrgestell 1 mit der Feder 6, die für die Aufnahme<br />
der kleinern Stösse bestimmt ist. Bei zunehmender<br />
statischer Belastung gehe das Fahrgestell<br />
1 nach unten. Die Erfindung besteht nun<br />
darin, dass die* beiden Winkelhebel GO angeordnet<br />
werden, dass bei steigender Belastung der Momentenarm<br />
Hm des auf die Feder 6 wirkenden Hebels 5<br />
zuerst stetig zu und nach Erreichen einer bestimmten<br />
Belastung wieder abnimmt. Bei maximaler<br />
Belastung wird der Momentenarm Hm zu<br />
Null, die Feder 6 ist wirkungslos, und die Kräfte<br />
werden direkt au! die Blattfedern 2 übertragen.<br />
Diese Anordnung soll eine gleichmäßige Feder-<br />
Abb. 3.<br />
Charakteristik des Fahrzeuges erzielen lassen,<br />
Schweizer Patent Nr. 240926, Borge Martins.<br />
Vertikale Vorderradführungen, auf denen die<br />
Hülsen der Radzapfen federnd gelagert sind, kennt<br />
man an und für sich. Die Richtung, in denen das<br />
Vorderrad federt, fällt bei dieser Konstruktion zusammen<br />
mit der Achse, um die die Achsstummel<br />
beim Lenken gedreht werden. Da diese Achse nahezu<br />
senkrecht verläuft, die Kräfte am Vorderrad<br />
aber in der Regel nicht senkrecht von unten angreifen,<br />
so wird ein Teil dieser Kräfte durch die<br />
Federung nicht aufgenommen. Nach der Erfindung<br />
soll nun die Drehachse der Radstummel von der<br />
Federungsrichtung verschieden 6ein, indem diese<br />
in Richtung der grössten Kräfte, also vom Radstummel<br />
weg nach hinten und innen verläuft.<br />
Schweizer Patent Nr. 244237, Ringhoffer-Tatra-<br />
Werke AG.<br />
Eine gut geschützte Anordnung eines einzeln<br />
aufgehängten, durch ein Parallelogramm 6 geführten<br />
und vom Gestänge 10 her gelenkten Rades 2<br />
zeigt die Abb. 3. Die ganze Federung liegt innerhalb<br />
des Wagenkastens 11 und wird durch den Faltenbalg<br />
12 gegen Beschmutzumg geschützt. Weiterhin<br />
hat diese Anordnung den Vorteil, dass die<br />
Federung 7 hoch liegt, was sich auf die Querstabilität<br />
des Wagens günstig auswirkt. Schweizer<br />
Patent Nr. 244233, Ringhoffer-Tatrat-Werke AG.<br />
-dy-<br />
A.-R.-BERATÜNGSDIENST<br />
Der A.-R.-Beratungsdienst beantwortet alle Fragen automobilistischer<br />
Natur wie Wagenwahl, Technik, Rechtsfragen<br />
etc. Anfragen sind unter Beilage eines adressierten, frankierten<br />
Briefumschlages zu richten an die Redaktion der Automobil-<br />
Revue- Breitenrainstrasse 97, Bern. Eine kleine Auswahl der<br />
alle, interessierenden Fragen wird periodisch veröffentlicht.<br />
Schriftliche Antworten: Auskünfte über Dolo<br />
IG. in C. O.) Playboy (D. in D.I. Keller (P. in N.), Minor<br />
(G. in C. O., M. in E.), Ravasi IG. in Q.), DKW (R. in Z.l,<br />
Tucker IG. u. R. in St. B.), Garageneinrichtungen [H. in M.l,<br />
Widmer-Schneepneus IT in F.), DKW-Ersatzteile, Auspuffheizungen<br />
IH. in H.], Ersatzteile zu Katalytofen IB in B.).<br />
STRASSEN<br />
Befahrbarkeit der schweizerischen Alpenstrassen<br />
13. Januar <strong>1948</strong>, 9 Uhr.<br />
Gesperrt: Albula, Bernina, Flücla, Forclaz,<br />
Furka, Grimsel, Grosser St. Bernhard, Ibergeregg,<br />
Jaun, Klausen, Lukmanier, Marchairuz,<br />
Montets, Oberalp, Pillon, San Bernardino,<br />
St. Gotthard, Simplon, Splügen, Susten, Umbrail,<br />
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Wetterlage, über die Befahrbarkeit der<br />
Strassen bei einem Sekretariat des TCS, ACS oder<br />
beim Tourenonkel der « Automobil-Revue », Bern,<br />
Tel. (031) 2 82 22 Auskunft zu verlangen.<br />
TOURISMUS<br />
Ausländischer Autotourismus nach der Schweiz<br />
im Dezember 1947.<br />
Nach den von der Eidg. Oberzolldirektion im vergangenen<br />
Monat durchgeführten Erhebungen über<br />
die zu vorübergehendem Aufenthalt in die Schweiz<br />
eingereisten Motorfahrzeuge sind gegenüber dem Vormonat<br />
nur unwesentliche, saisonbedingte Verschiebungen<br />
ru registrieren. Insgesamt 21 569 Fahrzeuge<br />
aller Kategorien (November 22 705) wurden von den<br />
Zöllorganen abgefertigt, wobei auf den Fernverkehr<br />
deren 20 069 (21000) entfallen. Den Hauptanteil stellten<br />
wie von jeher die Personenwagen mit 18 511<br />
(19 387), während die Autocars mit 564 (550) und<br />
die Motorräder mit 994 (1063) zu Buche stehen. Lastwagen<br />
wurden 1083 gegen 1241 im November gezählt.<br />
Auch im Grenzverkehr waren die Bewegungen<br />
gering, indem, im Vergleich zum Vormonat, wo 464<br />
Personenwagen und Motorräder in unser Land einreisten,<br />
immer noch 417 Fahrzeuge abgenommen<br />
wurden.<br />
Dementsprechend halten sich auch die Abweichungen,<br />
soweit sie die Einreise nach Herkunftsländern<br />
betreffen, in normalem Rahmen. Frankreich<br />
führte den Reigen wiederum mit 13 963 (14 793)<br />
Uebertritten an. Ihm folgt Italien, dessen Kontingent<br />
mit 4746 gegen 4741 lediglich eine zufällige Veränderung<br />
erfahren hat. Deutschland, das schon letztes<br />
Mal den dritten Platz einnahm, konnte seinen Anteil<br />
sogar um 4°/o, von 786 auf 817 Einheiten, erhöhen,<br />
während bei Belgien ein Rückschlag zu verzeichnen<br />
ist, der mit rund 18% (583 gegen 711) schon eher<br />
ins Gewicht fällt.<br />
AUS DEN VERBÄNDEN<br />
GESELLSCHAFT DER MILITAR-<br />
MOTORFAHRER DES KTS. BERN<br />
Familienabend. Der immer rührige<br />
Vorstand der Gesellschaft der Militär-<br />
Motorfahrer des Kantons Bern, Bern-<br />
Mittelland, lud am vergangenen Samstagabend<br />
seine Mitglieder mit ihren Angehörigen,<br />
Freunden und Bekannten zum traditionellen und stets<br />
gediegenen Familienabend im « Bierhübeli» ein.<br />
Nach einer kurzen Begrüssung durch den Sektionspräsidenten<br />
E. Haldemann \yusste ein sehr reichhaltiges<br />
Unterhaltungsprogramm von hohem Niveau für<br />
fröhlichste Abwechslung zu sorgen. Den musikalischen<br />
Teil pflegte die Kapelle Rigoletto mit viel Geschick<br />
und Sinn für Humor. Die «Bärnermutze», von<br />
vielen Anlässen her bekannt und beliebt, hatten bald<br />
einmal mit ihren Jodlern und lustigen Volksliedern<br />
die gewünschte frohe Feststimmung im Publikum<br />
hergestellt, die nur noch durch die witzigen und<br />
geistreichen Einlagen des Komiker-Duos und Weibel<br />
und Georges gesteigert, werden konnte. Nicht zuletzt<br />
hatte ebenfalls die Theatergruppo der GMMB mit<br />
einem an Situationskomik reichen Einakter « Buchhalter<br />
Würmlis Bach > die Lacher auf ihrer Seite.<br />
Wenn die GMMB auch keine Motorradakrobatik<br />
zeigen konnte, so hatte sie doch immerhin ein Trio<br />
durchtrainierter Veloakrobaten engagiert, das mit<br />
einer erstaunlichen Rad- und Körperbeherrschung<br />
zu verblüffen wusste. Ein reich dotiertes Lotto zog die<br />
Gewinnlustigen in der Programmpause unwiderstehlich<br />
an, und wir wollen hoffen, dass die originelle<br />
Idee der GMMB ein schönes Scherflein zur Deckung<br />
der Unkosten einbrachte. Weitere Gesellschaftsspiele<br />
und die in die Beine fahrende Tanzmusik hielten<br />
auch nach Programmschluss die frohe Laune im<br />
Schwung, so dass erst die frühen Morgenstunden<br />
dem wohlgelungenen Familienabend ein Ende bereiteten.<br />
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Ein flotter Start<br />
für die Versammlungstätigkeit unserer Chauffeursektionen<br />
im neuen Jahr war zweifelsohne die Januar-Versammlung<br />
unserer Berner Sektion. An ein<br />
vollbesetztes Lokal, ein lebendiges Protokoll und<br />
die steten Neuaufnahmen zu Beginn der Versammlung<br />
ist man sich nachgerade gewöhnt. Neu waT<br />
indessen das Unternehmen, eine Monatsversammlung<br />
in den Dienst der Verkehrsschulung zu stellen.<br />
Unser Sekretariat, die vielseitige und erfolgreiche<br />
Rechtsschutzstelle, lieferte zu diesem<br />
Frage- und Antwortabend den Stoff aus den zahlreichen<br />
Chauffeur - Dossiers. Kollege Scherrer<br />
schaute für eine gewisse Linie in der Dkkussion,<br />
und die Hauptarbeit leisteten unsere Kollegen<br />
selbst, indem sie die sonst so trockene Materie<br />
zum aktuellen Tagesgeschehen erweckten.<br />
Das Vorfahren hiess das Thema dieser<br />
ersten Diskussionsstunden. Ob man hierüber einen<br />
ganzen Abend sprechen kann, ohne sich zu langweilen?<br />
Wer dabei war, konnte sich davon restlos<br />
überzeugen. Wann, wo und wie überholt werden<br />
darf, wie man selbst überholt und als korrekter<br />
Strassenbenützer sich überholen lässt, das resultiert<br />
aus Verkehrsvorschriften, die weder von den<br />
Rechtsgelehrten, den Verkehrsfachleuten noch von<br />
den Männern und Frauen am Steuer einheitlich<br />
ausgelegt werden! Es gibt aber eine gerade Linie,<br />
ausgerichtet von Gesetz, Menschenverstand und<br />
Rücksichtnahme, die zum Endziel führt; zur Verminderung<br />
der Unfälle auf der Strasse. Dass die<br />
Meinungsäusserungen an dieser Instruktionsversammlung<br />
genau in dieser Richtung liefen, ist das<br />
Erfreulichste de« ganzen Abends. Nicht etwa, dass<br />
man sich nicht gegenseitig belehrte und belehren<br />
Hess. Wie geteilt die Meinungen beispielsweise<br />
über die Signalgabe vor dem Ueberholen sind, bewies<br />
die Stimmengleichheit für und wider das<br />
obligatorische Warnzeichen. Um so übereinstimmender<br />
war dagegen die Auffassung, dass sich die<br />
Signalgabe trotz Fehlens einer absoluten Pflicht<br />
dazu in jedem Falle, besonders ausserorts, aus<br />
Gründen der Sicherheit in der Praxis aufdrängt.<br />
Ungleiche Meinungen bestunden auch hinsichtlich<br />
des Ueberholverbotes vor, an und nach Kreuzungen.<br />
Das Kapital links oder rechts? ergab<br />
keine einzige falsche Antwort auf verfängliche<br />
Fragen. Auch von der Ueberholungsstrecke und<br />
der daraus sich ergebenden zeitlichen Verlängerung<br />
de6 Gefahrsmoments scheinen unsere Berufskameraden<br />
den richtigen Begriff zu haben. Und<br />
schliesslich scheint auch der richtige Respekt vor<br />
dem Verbot des Vorfahrens bei entgegenkommendem<br />
Fahrzeug vorhanden zu sein.<br />
Mehr Sicherheit bei denen, die es schon wussten,<br />
und erweiterte Kenntnisse bei denen, die noch<br />
nicht alles wussten, das war das Fazit dieses<br />
Abends, wobei denn auch sofort beschlossen<br />
wurde, künftige Versammlungen in bunter Abwechslung<br />
wieder der Behandlung einer andern<br />
Frage des Strassenverkehrs zu widmen. Im Zusammenhang<br />
damit erhielt das Sekretariat den Auftrag,<br />
gelegentlich um eine Besichtigung de6 gerichtsmedizinischen<br />
Institutes nachzusuchen. Und<br />
schliesslich galt das Interesse der Versammlung<br />
neben solch ernsten Dingen auch einer Carfahrt,<br />
die Ende Mai oder anfangs Juni Mitglieder und<br />
Angehörige in den schönen Jura führen soll und<br />
für die Anmeldungen bei den Einzügern bis Ende<br />
Februar erwartet werden.<br />
Sichtlich erfreut ob dem flotten Verlauf konnte<br />
Kollege Weber, unser Berner Chauffeur-Präsident,<br />
die Versammlung schliessen. Unter dem Beifall der<br />
Kollegen fasste er ihr Resultat in einigen Worten<br />
zusammen, die aus dem Munde eines unserer bekannten<br />
Schweizer Dichter ganz einfach lauten<br />
würden: Und kehr ich gescheiter nicht nach Hause,<br />
so werd ich auch nicht dümmer sein!<br />
BADEN. Gruppe Chauffeure, Transport- und<br />
Kohlenarbeifer. Generalversammlung, Samstag, den<br />
17. Januar, 20 Uhr, in der « Seerose > in Baden.<br />
BRUGG. Chauffeure und Transportarbeiter. Lichtbildervortrag<br />
mit Referat über: * Verkehrsunfälle und<br />
deren Verhütung >, Samstag, den 17 Januar, abends<br />
8 Uhr, in der «üüterhalle», Brugg.<br />
LUZERN. Tagung des Sekretariatsverbandes Luzern-Innerschweiz,<br />
Sonntag, den 25. Januar, im<br />
« Volkshaus >, Luzern. Morgens 9 Uhr: Referat<br />
von Verbandspräsident Hermann Leuenberger. —<br />
Nachmittags 16 Uhr: «Bunter Sonntagnachmittag<br />
> für Mitglieder und Angehörige.<br />
S0L0THURN. Chauffeure, Transport- und Kohlenarbeiter.<br />
Generalversammlung, Sonntag, den 18. Januar,<br />
14.15 Uhr, im Hotel « Adler ><br />
WIL/SG. Gruppe Chauffeure. Versammlung,<br />
Sonntag, den 18. Januar, nachmittags 13.30 Uhr, im<br />
« Schwanen », Wil.<br />
ZÜRICH. Berufschauffeure. Monatsversammlung,<br />
Samstag, den 17 Januar, punkt 20 Uhr, im Restaurant<br />
«Rosengarten», Ecke Badener-Kalkbreitestrasse,<br />
Zürich 4. « Was muss der Berufschauffeur vom Dieselmotor<br />
wissen? », heisst das Thema, worüber Ing<br />
W Trachsel, Automobilexperte, zu uns spricht. Im<br />
Rahmen der Weiterbildung der Berufskenntnisse hat<br />
der Vorstand dieses Thema gewählt. Die Kollegen<br />
werden das anerkennen, indem sie pünktlich und<br />
vollzählig an der Versammlung erscheinen.<br />
ZÜRICH. Transportarbeiter Gebr. Kuoni AG. Generalversammlung,<br />
Samstag, den 17. Januar, punkt<br />
19.00 Uhr, im Restaurant « Neue Welt», Zollstr 126.<br />
ZÜRICH. Transportarbeiter, Gruppe A. Welti-<br />
Furrer AG. Monatsversammlung, Samstag, den<br />
24. Januar, 20.00 Uhr, im Restaurant «Güterbahnhof«<br />
S. CI. G.<br />
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Nächsten Sonntag, den 18. Januar,<br />
punkt 14 Uhr, findet unsere diesjährige<br />
Generalversammlung im Rest. < zum Myrtenbaum ><br />
statt. Den Mitgliedern dürfte bekannt sein, dass wichtige<br />
Traktanden ihrer Erledigung harren. Vollzähliges<br />
Erscheinen ist daher Ehrensache.<br />
Unentschuldigtes Fernbleiben wird mit 2 Fr. gebüsst.<br />
Nach der Versammlung folgt der gemütliche<br />
Teil, wobei aus der Vereinskasse ein Spezialschübli?-<br />
Bankett verabfolgt wird. Der Vorstand.<br />
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Bern.<br />
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Automechaniker<br />
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Automechaniker u.<br />
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sich baldmöglichst zu verändern.<br />
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Bern.<br />
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Revue. Bern.<br />
Chauffeur<br />
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sucht Dauerstelle. Handelshaus<br />
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Revue, Bern. (2<br />
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Dauerstellc als<br />
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Automobil-Revue, Bern.<br />
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Automobil-Revue, Bern. (2<br />
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od. 1. März seine Stelle als<br />
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Bern.<br />
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Rovue, Bern.<br />
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Chauffeur<br />
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Revue, Bern.<br />
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SB AUTOMOBIL.REVUE MITTWOCH, 14. JANUAR <strong>1948</strong> - Nr. 2<br />
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der Automobil-Ersatzteilbranclie,<br />
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1938. zu verkaufen. Wagen<br />
in prima Zustand, revidiert,<br />
mit-neuen Kolben,<br />
frisch gestrichen. Preis<br />
Fr. 5600.— netto. (2<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63185 an die Automobil-<br />
Revue, Bern.<br />
ZU VERKAUFEN<br />
Peugeot<br />
402<br />
10 PS, Cotal-Getriebe, Limousine,<br />
4 Türen. Schiebedach,<br />
Lederpolsterung, 7-Plätzer Amerikaner<br />
Heizung u. Defroster, wenige<br />
km gefahren. In neuderpolster<br />
und neu ee-<br />
22 PS, neu revidiert, Lewertigem<br />
Zustand. spritzt. Beide Wagen sofort<br />
lieferbar.<br />
Tel. Bern (031) 5 65 29.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
ZUVERKAUFEN 63165 II an d. Automobil-<br />
Revue, Bern.<br />
Lastwagen<br />
Saurer<br />
BLD, neu revidiert, mit<br />
fester Brücke, geschlossene<br />
breite Kabine, Niederrahmen,<br />
gute Pneus und neu<br />
gespritzt, sofort lieferbar.<br />
Anfragen unter Chiffre<br />
631651 an die Automobil-<br />
Revue, Bern. (2,3<br />
ZU<br />
VERKAUFEN<br />
Traktor<br />
Hürlimann-<br />
Diesel<br />
Jahrg. 1946, 4 Zyl.. 27 PS,<br />
mit automat. Pflugvorrichtung.<br />
Pouli und Antrieb f.<br />
Messerbalken. (2<br />
Offerten unter Chiffre<br />
63159 an die Automobil-<br />
Revue, Bern.<br />
ZU VERKAUFEN<br />
wegen Nichtgebraucha<br />
Fiat 1500<br />
Mod. 1938. — Lombard,<br />
Buchserstrasse 44, Aarau.<br />
(P 26012 On)86364<br />
ZU<br />
VERKAUFEN<br />
Cadillac<br />
1938<br />
prächtiger Wagen, 7-8 PL,<br />
in neuem Zustande, Heizung,<br />
8 Pneus, wovon 2<br />
für Schnee. 86356<br />
Offerten unter Chiffre<br />
P 1033 B an Publicitas,<br />
Bulle.<br />
ZU<br />
VERKAUFEN<br />
Alfa Romeo<br />
Grand Tonrisme<br />
2,3 1, 1938, 6 Zyl-, 11,76<br />
PS, 6/7-Plätzer, mit Separation,<br />
in sehr gutem<br />
Zustand, 25 000 km.<br />
Anfragen an Postfach<br />
Sihlpost 841, Zürich.<br />
(Pc 5219 Z) 863C8<br />
Plymouth<br />
1947, Special de Laxe,<br />
sehr schöne Limousine, in<br />
tadellosem Zustand, wegen<br />
Wegzugs sofort abzugeben.<br />
5 Plätze, 4 Türen. Händler<br />
ausgeschlossen. 63205(2<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z9878 an die Automobil-<br />
Revue, Zürich 23.<br />
ZU<br />
VERKAUFEN<br />
Saurer-Diesel<br />
BLD, direkte Einspritzung,<br />
30plätziser CAR ALPIN,<br />
doppelte Rücksetzung, 4,5-<br />
bis 5-t-Ghassis, 8-Gg.-Getriebe,<br />
Umbau auf LW<br />
günstig. Chassis-Lg. 9 m.<br />
Ia Zustd., sofort lieferbar<br />
Offerten unter Chiffre<br />
Z 9877 an die Automobil-<br />
Revue. Zürich 23. (2.3<br />
63206<br />
ZUVERKAUFEN<br />
wegen Abreise Ton Privat<br />
FORD<br />
PREFECT<br />
Limousine, itürif, 8 PS,<br />
ganz wenig gefahren. —<br />
Kassapreis Fr. 5900.—,<br />
Postfach 16457, Burgdorf.<br />
63168(2<br />
ZU VERKAUFEN<br />
Personenwagen<br />
5-Plätzer Amerikaner<br />
19 PS, in sehr gutem Zustande.<br />
(2,3<br />
Personenwagen<br />
> Ihren lecken-.-.<br />
Aütolcühler<br />
zuverlässig, ohne<br />
' Betriebsstörung -<br />
RADIATOR<br />
. Amerik. Produkt<br />
Rich.Filsinger Ing. & Cie.<br />
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