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Cristina, Josef und Paula Schrott (von links) © Schrott Josef & Co. KG
Menschen und menschliches vom Gasthof Kohlern
Die Familie Schrott führt den Gasthof Kohlern seit über 50 Jahren mit Umsicht, Geschick und Herz.
Und das ist gut so, denn ein richtiger Gasthof ist mehr als ein schönes Gebäude mit weichen Betten
und gutem Essen. Ein Gasthof ist ein Ort der Gastfreundschaft von Menschen und für Menschen.
Jeder Ort hat seine eigene Geschichte, gestaltet von den Menschen, die dort wohnen und werken. Der
Gasthof Kohlern, hoch oben über Bozen, hat in den vergangenen hundert Jahren viel erlebt und
überlebt. Das waren oftmals epochale Ereignisse, Kaiser- und Kriegszeiten, Zeiten der Spaltung und
Zeiten der Einigung. Das waren aber auch die kleinen Dinge wie Kirchtage, Taufen und Hochzeiten. Nun
ist es bereits über 50 Jahre her, seit sich die Familie Schrott des Gasthofs Kohlern annahm und
wiedereröffnete.
Die Renaissance des Gasthof Kohlern begann, als im Jahr 1965 die im Krieg zerstörte Gondelbahn
wiederaufgebaut wurde. Schon kurz darauf übernahm Paula Schrott gemeinsam mit ihrem Ehemann
Anton das aufgelassene Hotel. Nach dem Tod ihres Gatten führte sie das Geschäft mit großem Geschick
selbst weiter und konnte so ihrem Sohn Josef ein gut laufendes Hotel übergeben. Trotzdem fährt sie
noch heute jeden Morgen zur Bäckerei, um ofenfrisches Brot fürs Frühstück zu holen und auch sonst
steht die erfahrene Unternehmerin ihrem Sohn mit Rat und Tat zur Seite.
Heute führt ihr Sohn Josef Schrott den Betrieb gemeinsam mit seiner Frau Cristina. Josef Schrott wuchs
buchstäblich im Hotel auf und als er es dann als 21-Jähriger übernahm, war er bereits ein erfahrener
Gastronom, der sein Handwerk bereits von der Pike auf gelernt hatte. Der Hotelier aus Leidenschaft
kennt jeden Handgriff und jede Tätigkeit im Unternehmen aus eigener Erfahrung. Doch die wichtigste
Aufgabe in seinem Beruf ist für ihn die des Gastgebers. „Hier in Südtirol haben wir eine
Gastgeberkultur, das bedeutet wir kümmern uns ehrlich und persönlich um unsere Gäste“ meint Josef
Schrott, „Gastgeber ist man nicht von 8 bis 4 sondern rund um die Uhr, um das durchzuhalten muss
man schon mit dem Herzen dabei sein.“ Tatkräftige Hilfe bekommt er dabei von seinen Mitarbeitern.
Deren kompetenter Einsatz zeigt sich beim Zimmerservice ebenso, wie in der Haubenküche. Wie in
jedem richtigen Hotel laufen alle Fäden an der Rezeption zusammen. Hier treffen wir Frau Julia, sie ist
die erste Anlaufstelle der Gäste und die gute Seele des Hauses. Ihre Aufgabe ist es, Dinge möglich zu
machen, von kleinen Bestellungen, bis hin zum Besorgen von Fahrrädern kümmert sie sich um das
Wohl der Gäste.
Links: Kein Dorf ohne seinen Wirt, Josef Schrott im Gespräch mit Gästen © Schrott Josef & Co. KG
Rechts: Majestätisch und zeitlos wacht der Gasthof Kohlern über Bozen © Schrott Josef & Co. KG
Besonders freut es einen Wirt natürlich, wenn seine Mühe geschätzt wird und dafür reicht oft ein
Lächeln. Denn als richtiger Wirt ist Josef Schrott mehr als nur ein Unternehmer. Besonders in den
kleinen Dörfern Südtirols war der Wirt, neben dem Pfarrer und dem Dorflehrer, seit jeher eine zentrale
Figur des dörflichen Lebens. Ein Menschenkenner mit offenen Ohren für die Nöte und Freuden des
Alltags und nie um guten Rat verlegen, das musste ein guter Wirt schon sein. Das gilt heute wohl
ebenso wie vor hundert Jahren.
Und so steht er nun da, der Gasthof Kohlern, zeitlos und majestätisch wacht er über Bozen, fast so wie
die Familie Schrott über ihn.