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E_1948_Zeitung_Nr.023

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Neue Automobileinfuhrrekorde im April<br />

Genau ein halbes Jahr hat der Monats einfuhr<br />

rekord für Automobile Bestand gehabt, der<br />

seit dem Oktober vergangenen Jahre« mit 2902<br />

Einheiten und 18,5 Mill. Fr. zu Buche stand. Nach<br />

jenem Monat fielen die Bezüge ständig bis auf 1800<br />

Stück im Januar, doch wies dann allerdings der<br />

März wieder eine ansehnliche Zunahme auf. Indessen<br />

machten sich einige Anzeichen von Sättigungserscheinungen<br />

bemerkbar, weshalb das April-<br />

Ergebnis eine Ueberraschung bedeutet, denn es<br />

lautet au! 3084 verzollte Wagen im Betrage von<br />

20,6 Mill. Fr. Offenbar kommt in dieser ungewöhnlich<br />

hohen Einfuhr die Effektuierung des während<br />

des Genfer Salons getätigten Geschäfte zum Ausdruck.<br />

Mit über 9300 in vier Monaten bezogenen<br />

Automobilen hat sich nun das Vorkrieg6volumen<br />

verdreifacht. Angedauert hat ferner die Tendenz,<br />

die Lieferungen auf die beiden mittleren Gewichtsklassen<br />

zu konzentrieren, die zusammen mit über<br />

zwei Dritteln am Monatsresultat beteiligt 6ind. So<br />

ergeben sich neue Maxima für die Po6.914b (800<br />

bis 1200 kg) mit 1204 Einheiten und für die folgende<br />

Tarifklasse mit 893 Stück.<br />

Von diesem gewaltigen Auftrieb vermochte lediglich<br />

e i n Lieferstaat zu profitieren; einzig die<br />

USA erreichten nämlich einen neuen Absatzrekord,<br />

während anderseits Frankreich seit dem letzten<br />

Frühjahr erheblich ins Hintertreffen geraten ist.<br />

Grossbritannien und Italien haben wohl seit Jahresanfang<br />

ihre Sendungen ansehnlich vermehrt,<br />

doch kamen 6ie nicht mehr an die besten Monatsziffern<br />

des Vorjahres heran.<br />

Vermehrte Bundeshilfe für Tal- und Alpenstrassenbau<br />

Eröffnung im Zeichen einer erfreulichen Kunde.<br />

Mit einer frohen Botschaft konnte am letzten<br />

Mittwoch in der Aula des Museggschulhauses in<br />

Luzern Ständerat G.Wenk (Basel), der Präsident<br />

de6 Schweiz. Autostrassenvereins, dessen<br />

diesjährige Mitgliederversammlung eröffnen. Der<br />

stattlichen Tagung, welche Vertreter von Baubehörden,<br />

Industrie und Strassenverkehreverbänden<br />

vereinigte,, durfte er nämlich einen Erfolg in<br />

der ebenso bedeutsamen wie aktuellen Frage der<br />

Finanzierung des Strassenbaues melden, wofür vor<br />

allem die « Studienkommission » mit Regierungsrat<br />

Stampfli (Solothurn) an der Spitze wertvolle Arbeit<br />

geleistet hat. Bei der Beratung der Vorlage über<br />

das Bundesfinanzprogramm im Schosse der ständerätlichen<br />

Kommission hiess diese nämlich mit 9 : 6<br />

Stimmen eine Aenderung des Entwurfs zu einem<br />

neuen Verfassungsartikel 30 in dem Sinne gut, dass<br />

der Bund den Kantonen die Hälfte des Reinertrags<br />

des Zolles auf den motorischen Treibstoffen ausrichten<br />

solle. Damit ist, wie der Redner mit Genugtuung<br />

vermerkte, die von der Studienkommission<br />

vorgeschlagene Fassung ungefähr angenommen:<br />

die Leistung des Bundes an die Strassenbaulasten<br />

der Kantone soll nicht mehr — wie im Ent-<br />

Es ist wieder die Jahreszeit, da überall, zu<br />

Stadt und Land, mit Vehemenz gebuddelt wird und<br />

da das Warnschild mit dem weissen Dreieck auf<br />

blauem Grund massenhaft auftritt, um der automobilfahrenden<br />

Menschheit kundzutun, dass eine<br />

Baustelle nahe. Das wäre weiter nicht schlimm,<br />

auch wenn e6 dann und wann Stockungen absetzt.<br />

Was aber vom Manne — und von der Frau — am<br />

Lenkrad störend empfunden wird, ist der Umstand,<br />

da6S die in der Fahrbahn aufgerissenen Gräben,<br />

namentlich wenn sie quer dazu verlaufen, sehr oft<br />

in einer Art und Weise Wieder aufgefüllt und zugedeckt<br />

werden, die schlechterdings « erschütternd<br />

» wirkt. Beim Ueberfahren solcher Stellen,<br />

die einen oft gleich halbdutzendweise hintereinander<br />

beglücken, empfängt der Wagen einen saftigen<br />

Schlag, sicher zur ungetrübten Freude der<br />

Federn und Achsen. Ob es bei gutem Willen nicht<br />

möglich wäre, diesem Mißstand abzuhelfen und die<br />

Löcher so auszuebnen, dass auch ein leichterer<br />

Wagen darüber hinwegkommt, ohne gerade mit<br />

hör- und fühlbarem Gepolter «abzusacken» und<br />

ohne dass es dem Fahrer beinahe das Volant aus<br />

der Hand schlägt? Wer seinen Wagen liebt und<br />

mit ihm lebt, der verspürt jedesmal in solchen<br />

Momenten einen Stich im Herzen.<br />

Ueberhaupt scheinen Staat und Gemeinden als<br />

Eigentümer der Strassen, wofür sie auch die Unterhaltspflicht<br />

tragen, die beste Arbeitsbeschaffung<br />

für das Autogewerbe zu betreiben, denn die heutigen<br />

Verhältnisse auf einem nicht geringen Teil<br />

unserer Strassen sind wie gemacht, Fahrzeuge und<br />

Reifen derart herzunehmen, dass sie ungebührlich<br />

oft reparaturbedürftig werden und vorzeitig altern.<br />

Zwischengas.<br />

Zusammen 3084 20 626394 2388<br />

*) Inkl. Ersatz- und Einzelteile.<br />

Im Berichtsmonat sind durch die Inlandmontage<br />

73 Fahrzeuge englischer Herkunft von 800—1200 kg<br />

Gewicht, 146 Wagen amerikanischer Fabrikation in<br />

der nächsten Gruppe und 25 Amerikaner mit über<br />

1600 kg Gewicht zusammengebaut worden.<br />

Die Aktivseite des Außenhandels verzeichnet<br />

ebenfalls eine leichte Verbesserung des Exportertrages<br />

auf gut 1,5 Mill. Fr. Neben Einzelteilen<br />

und Halbfabrikaten umiasete die Ausfuhr fünf Personenwagen<br />

und 10 Nutzfahrzeugej<br />

Sprunghaft wuchsen die Importe von Motorentreibstoffen<br />

an. Es ßind nämlich mit<br />

24 046 Tonnen gut 10 000 Tonnen Benzin mehr als<br />

im März verzollt worden, Die im April erfolgte<br />

Entdeckung liegt ungefähr um ein Drittel höher als<br />

das Monatsmittel der Vorkriegszeit. Der relativ<br />

beträchtliche Aufwand von Fr. 5 434969 oder von<br />

Fr. 22,6 per Zentner lässt vermuten, das« eingelagerte,<br />

mit den teuren Frachten belastete Ware<br />

jetzt in den Konsum gelangte. Gleichzeitig stiegen<br />

die Einfuhren von Gasöl für Dieselmotoren «ehr<br />

stark auf 8468 Tonnen an. Während die Hälfte des<br />

Benzins aus Guayana und ein Drittel aus Iran<br />

stammte, 6ind vier Fünftel der schwarzen Ware aus<br />

dem Mittleren Osten herantransportiert worden.<br />

Der Schweiz. Autostrassenverein tagt<br />

Unter uns gesagt<br />

«Erschütternde» Tatsachen<br />

Stück Wert in Fr. *) April 1947<br />

USA 1380 10 549136 809<br />

Grossbritannien 912 5 416 830 597<br />

Frankreich 479 2 917 849 777<br />

Italien 268 1426 987 117<br />

DeuUchland 36 256165 10<br />

Tschechoslowakei 9 47 208 76<br />

| wurf des Bundesrates vorgesehen — auf 30 Mill.<br />

Fr. jährlich.begrenzt bleiben, vielmehr sollen die<br />

Kantone im Verhältnis der Steigerung der Zolleinnahmen<br />

an diesen partizipieren. Damit wäre eine<br />

wesentliche Verbesserung erreicht; allein es gilt<br />

sich bewusst zu bleiben, dass das Schicksal dieses<br />

Vorschlags der ständerätlichen Kommission noch<br />

ungewiss ist.<br />

Nach der Erledigung der statutarischen Geschäfte,<br />

die sich unter der magistralen Leitung de6<br />

Vorsitzenden binnen kürzester Zeit vollzog, -orian--<br />

tierte Dr. Gubler (Basel) über das Projekt für die<br />

diesjährige dreitägige Studienfahrt des SAV, die<br />

von Göschenen aus über Splügen—Maloja nach<br />

dem Unterengadin führen soll, um den Teilnehmern<br />

die misslichen Strassenverhältnisse in jener Gegend<br />

ad oculus zu demonstrieren. Noch nahm die Versammlung<br />

eine Reihe von Ersatzwahlen entsprechend<br />

den Anträgen des Vorstandes vor, dann hob<br />

sich der Vorhang über dem Haupttraktandum, den<br />

Kurzreferaten über das Problem des Alpenstrassenausbaues.<br />

Ihnen voran ging eine gedrängte Darlegung<br />

durch Kantonsingenieur Schaub (Basel).<br />

In erster Linie handelt es 6ich dabei um die Pläne<br />

für eine rechtsufrige Bielerseestrasse. Die heute<br />

bestehende, längs des linken Ufers ist viel zu eng;<br />

eine Korrrektion der Ortsdurchfahrten aber würde<br />

6ich sohwierig gestalten und sehr hohe Aufwendungen<br />

bedingen. Auf der rechten Seite dagegen<br />

liegen die Verhältnisse günstiger'.'Von Thielle ausgehend<br />

würde die neue Strasse mit 7 m breiter<br />

Fahrbahn, Radstreifen und wo nötig Trottoirs über<br />

Ine nach Nidau geführt. Dass ihr Trasse erst hier<br />

beginnt, bedeutet allerdings einen Schönheitsfehler,<br />

weshalb die verkehrsfechnische Kommission<br />

des SAV eine weitere Variante durch das gross«<br />

Moos studiert hat. Von Grenchen aus verliefe 6ie<br />

— als reine Autostrasse — über Kallnach nach Löwenberg,<br />

wo der An6chluss an die Durchgangsroute<br />

Bern—Lausanne gefunden würde.<br />

Den Reigen der<br />

eröffnete in Vertretung von Regierungsrat Anthamatten<br />

der Walliser Kantonsingenieur<br />

P a r v e x mit einer Schilderung des Ausbauprogramms,<br />

das neben Grimsel, Furka, Simplon und<br />

Grossem St. Bernhard auch die Forclaz und die<br />

Strasse Monthey—Morgins umfasst. Sehr instruktiv<br />

waren dabei die Vergleiche, zwischen den Baukosten<br />

vor dem Krieg und heute; stand beispielsweise<br />

der Kostenvoranschlag für das Furka-Teilstück<br />

Oberwald—Gletsch 1939 auf rund einer Million<br />

Fr., 60 ist heute mit 3 Mill. Fr. zu rechnen. Die<br />

künftigen Arbeiten des Kantons Wallis umfassen<br />

neben dem Ausbau dieser Strecke u. a. die Erweiterung<br />

der Durchfahrt durch Mörel, Korrektionen<br />

auf dem Grossen St. Bernhard zwischen Oreieres<br />

und Liddes, währenddem auf den andern drei grossen<br />

Alpenstrassen nur die dringendsten Ausbesserungen<br />

vorgenommen werden können, zumal dem<br />

Kanton daneben auch noch die Sorge um die<br />

Rhonetalstrasse und die Verbindungen in die Nebentäler<br />

bleibt. Wenn deshalb Kantonsingenieur<br />

Parvex seine Ausführungen in der Feststellung ausklingen<br />

Hess, die Unterstützung des Bundes sei<br />

dringend notwendig, so ging wohl der letzte Versammlungsteilnehmer<br />

mit ihm in dieser Ueberzeugung<br />

einig.<br />

Hätte es einer weiteren^Bestätigung hiefür noch<br />

bedurft, so lieferte sie Regierungsrat Arnold,<br />

der urnerische Baudirektor, der hervorhob,,<br />

dass von den 137,5 km Alpenstrassen und 21,5 km<br />

Nebenstrassen seines Kantons heute eret 60 km<br />

eine Oberflächenbehandlung aufwiesen. Von der<br />

Axenstrasse sind 5 km ausgebaut, von der Gotthardstrasse<br />

10 km, Furka und Klausen haben noch<br />

Von den Energien, die bei Autokollisionen frei werden<br />

und von der Alkoholgefahr am Lenkrad<br />

In seinem Präsidialbericht an der Generalversammlung<br />

der TCS-Sektion Jura Neuchätelois<br />

flocht Maitre Aubert einige Hinweise ein, die jedem<br />

Automobilisten zu denken geben sollten, weil<br />

hinter ihnen ak ständige Mahnung die Verantwortung<br />

steht, die auf dem Führer eines Motorfahrzeugs<br />

lastet.<br />

Wissen Sie, was für eine Wucht in einem fahrenden<br />

Wagen schlummert? Wenn ein mit vier<br />

Personen besetztes Auto mit 70 km/h fährt, dann<br />

entwickelt es eine kinetische Energie von 22800<br />

m/kg. Gerät der Wagen ins Schleudern und prallt<br />

er gegen ein Hindernis, das ihn binnen einer Sekunde<br />

zum Stehen bringt, so entsteht beim Anprall<br />

eine Kraft von 300 PS. Ein 6-Tonnen-Lastwagen,<br />

der nur ein Tempo von 30 km/h einhält, besitzt<br />

schon eine kinetische Energie von 280 PS.<br />

Beim Zusammenstoss zweier in entgegengesetzter<br />

Richtung sich fortbewegender Fahrzeuge summieren<br />

sich die kinetischen Energien, Daher denn<br />

auch die Fälle, da der Tod « auf der Stelle » eintritt,<br />

daher auch die oft gewaltigen Sachschäden.<br />

Blieben sich die Fahrzeuglenker der enormen<br />

Kräfte besser bewusst, die unter der Haube ihres<br />

Wagens verborgen sind, sie würden wohl mehr<br />

Vorsicht walten lassen.<br />

Zweierlei ist erforderlich, um diese riesigen<br />

Kräfte zu beherrschen: ein guter mechanischer<br />

Zustand des Wagens und ein ebensoguter Gesundheitszustand<br />

des Fahrers. Zu den weitaus häufigsten<br />

Unfallureachen zählt der Bundesrat — was<br />

zu ermitteln übrigens nicht sehr schwierig war —<br />

die Unvorsichtigkeit, die Ungeschicklichkeit und<br />

die Verwegenheit. Diese drei Faktoren werden<br />

noch begünstigt und in ihren Wirkungen pozenziert<br />

durch Alkoholmissbrauch, der zur Euphorie führt,<br />

jenem gefährlichen Zustand, der ein trügerisches<br />

Gefühl des Wohlbefindens, der Leichtigkeit und<br />

der Kraft hervorruft — und dadurch gegen die Gefahr<br />

abstumpft, die Reflexe verlangsamt, übertreibt<br />

und sie der Genauigkeit beraubt. Die Euphorie<br />

tritt nicht erst bei wirklicher Betrunkenheit,<br />

sondern schon bei leichtem Angeheitertsein ein.<br />

In letzter Zeit hat Prof. Naville wissenschaft-<br />

AUTOMOBIL-REVUE MITTWOCH 19. MAI <strong>1948</strong> - Nr. 23<br />

neuer Projektierungen im Räume Biel<br />

Kurzvorträge über den Alpenstrassenausbau<br />

liche Untersuchungen über den Alkoholgehalt des<br />

Blutes von Fahrzeuglenkern durchgeführt, bei denen<br />

Verdacht auf Angetrunkenheit bestand. Es<br />

wurde zu diesem Zweck eine Kommission ernannt,<br />

welche die Ergebnisse ihrer Arbeiten in einer Veröffentlichung<br />

niedergelegt hat. Aus einer der<br />

Tabellen dieses Werks lassen sich nun folgende<br />

Erkenntnisse gewinnen:<br />

Bei einem Alkoholgehalt zwischen 0,5 und 1 Promille,<br />

entsprechend der Aufnahme von 0,5—1 g<br />

Alkohol pro Kilo Körpergewicht stellten sich bei<br />

37 von 100 Personen bereits sichtbare Anzeichen<br />

der Betrunkenheit ein, die ihnen jedoch kaum zum<br />

Bewusstsein kommen können. Nach derselben Tabelle<br />

deutet ein Blutalkoholgehalt von 1 bis 1,5 Promille<br />

auf eine Vergiftung hin, die zu Unfällen führen<br />

kann. Indessen muss deren Urheber nicht unbedingt<br />

äusserliche Symptome der Betrunkenheit<br />

zeigen, dann nämlich nicht, wenn er alkoholgewöhnt<br />

ist und sich zu beherrschen versteht. Eine<br />

weitere Zusammenstellung von Blutalkoholuntersuchungen,<br />

die von sieben Wissenschaftern bei insgesamt<br />

8000 Unfällen durchgeführt wurden, lehrt,<br />

dass diese Unfälle zum grössten Teil durch Personen<br />

verursacht wurden, die zwischen 1 und 2,2<br />

(!) Promille Alkohol im Blut hatten.<br />

Sodann berichtet die genannte Publikation über<br />

die von den gleichen Autoren vorgenommenen Experimente<br />

zur Bestimmung des Alkoholeinflusses<br />

auf die Reaktionen. Bei 1 Promille Alkoholgehalt<br />

Hess er sich in Form einer Ungleichmässigkeit<br />

der Reaktionen sogar bis zu den Reflexbewegungen<br />

nachweisen.. Ein leicht alkoholisierter Lenker<br />

kann während einer bestimmten Zeit völlig korrekt<br />

fahren, dann aber kommt ihm plötzlich und<br />

ohne sichtlichen Grund die Präzision „und die<br />

Schnelligkeit seiner Reflexe abhanden, womit die<br />

Unfallgefahr sprunghaft wächst..<br />

Es ist keineswegs überflüssig, die Automobilisten<br />

mit diesen paar wissenschaftlich festgestellten<br />

Tatsachen vertraut zu machen, damit ein jeder im-,<br />

mer das Bild seiner Verantwortung vor sich trage<br />

und wisse, wa6 für eine heimtückische Gefahr König<br />

Alkohol am Lenkrad darstellt.<br />

Parkierende Wagen abschliessen!<br />

Die Berner Stadtpolizei hat in letzter Zeit feststellen<br />

müssen, dass die Diebstähle aus parkierenden<br />

Wagen wieder auffällig zunehmen. Dabei sind<br />

den Herren von der tit. Langfingerzunft vor allem<br />

Koffern, Mappen, Photoapparate in die Hände gefallen.<br />

Zum Schutz vor derartigen unerbetenen<br />

«Beseitigungen» gibt es ein einfaches und wirksames<br />

Mittel: das Abschließen des Wagens. Es<br />

mutet zwar merkwürdig an, dass dieses simple Rezept<br />

den Automobilisten von Zeit ^u Zeit wieder<br />

in Erinnerung gerufen werden muss, aber es ist<br />

tatsächlich kaum zu glauben, mit welcher Sorglosigkeit<br />

und welchem Gottvertrauen parkierende<br />

Wagen oft unverschlossen stehen gelassen und die<br />

Schelme damit gewissermassen eingeladen werden:<br />

bitte, bedienen Sie sich!<br />

keinen Belag, der Oberalp nur 6ehr teilweise. Erfordert<br />

schon die Ausführung dieser Arbeiten 39,8<br />

Mill. Fr., so kommt dazu noch das Urner Teilstück<br />

der Sustenstrasse, wo der endgültige Belag noch<br />

fehlt. Die Ausführung aller dieser Arbeiten heischt<br />

einen Betrag von 41,5 Mill. Fr., die der Kanton mit<br />

6cincn 27 000 Einwohnern selbstredend unmöglich<br />

aufbringen kann. Angesichts der Dringlichkeit des<br />

Alpenstras6enausbaues muss daher der Bund seine<br />

Hand gegenüber den kleinen Kantonen weiter öffnen,<br />

denn — so schloss der Redner — die urnerischen<br />

Alpensirassen befinden sich nicht nur in<br />

einem schlechten, sondern in einem bedenklichen<br />

Zustand.<br />

Inwieweit der Kanton Schwyz im Alpenstrassenprogramm<br />

des Bundes Berücksichtigung gefunden<br />

hat, erläuterte Regierungsrat Bettschart,<br />

der Chef des kantonalen Baudepartements.<br />

Es handelt sich um die Strasse Gersau—<br />

Vitznau und um die Axenstrasse bis Sisikon. Davon<br />

ist die Vitznauerstrasse bis Gersau ausgebaut,<br />

währenddem auf der Axenstrasse bisher nur der<br />

Niveauübeigang im Dorni beseitigt werden konnte.<br />

Umsonst 6ucht man dagegen die Prageistrasse im<br />

Ausbauprogramm. Der Kanton ist jedoch gewillt, sie<br />

zu erstellen, und das Volk hat den Kredit auch bewilligt,<br />

unter der Voraussetzung, dass der Bund<br />

einen Beitrag von 70 % leiste.<br />

Von dem bisher Geschaffenen und von den weiteren<br />

Plänen des Kantons Bern im Gebiet des Alpenstrassenausbaues<br />

entwarf Regierungsrat<br />

B r a w a n d , der kantonale Baudirektor, ein Bild.<br />

Neben der Sustenstrasse hatte er im Rahmen des<br />

1. Alpenstrassenprogramms noch die Strasse Simmental—Brünig<br />

angemeldet, von der indessen einzelne<br />

Teilstücke noch immer der Ausführung harren,<br />

so u. a. auch die Zufahrt Meiringen—Brünig.<br />

Trotz ihrer Dringlichkeit müssen diese Arbeiten<br />

zurückgestellt werden. Für die Aufnahme ins 2.<br />

oder 3. Alpenstrassenprogramm hat der Kanton<br />

Bern eine ganze Menge von Projekten in Reserve,<br />

so die Route Spiez—Meiringen—Innertkirchen, die<br />

eben genannte Zufahrt von Meiringen zum Brün;g,<br />

die Simmentaistrasse zwischen Zweisimmen aund<br />

Saanen. Dazu bedürfen der Pillon und die Grimsel<br />

des Ausbaues, ganz zu schweigen vom Jaun und<br />

von der dringend nötigen Erstellung einer linksufrigen<br />

Brienzereeestrasse.<br />

Regierungsrat Liesch, der Chef des<br />

bündnerischen Baudepartements, der hierauf zum<br />

Worte kam, beschränkte sich auf allgemeine Darlegungen,<br />

wobei er zunächst die Bedeutung der<br />

Strassen für den Fremdenverkehr und damit für<br />

die Wirtschaft seines Kantons unterstrich, zugleich<br />

aber auch auf die aussergewöhnliche Belastung<br />

durch die Strassenkosten hinwies, die mit 25 Fr.<br />

pro Kopf der Bevölkerung in den Jahren 1935/39<br />

um 10 Fr. höher lag als in andern Kantonen. Für<br />

<strong>1948</strong> sind für Bau und Unterhalt der Strassen 5,9<br />

Mill. Fr. budgetiert. Die kantonalen Strassenbauprogramme<br />

kurz berührend, betonte er, dass Graubünden<br />

seine Durchgangsstrassen ohne Bundeshilfe<br />

nicht auszubauen imstande sei, weil ihm auch noch<br />

aus dem Nebenstrassennetz bedeutende Lasten erwachsen.<br />

Ihr besonderes Relief erhielt diese Feststellung<br />

noch durch die weitere, daES allein für den<br />

Ausbau der Pässe etwa 120 Mill. Fr. aufgebracht<br />

werden müssen, dass aber daneben bei der Zunahme<br />

des Autoverkehrs auch die TJnterhaltskosten<br />

den Behörden ständig wachsende Sorgen<br />

bereiten. Was das Ueberbriickungsprogramm <strong>1948</strong>/<br />

1949 anbetrifft, so wird sich Graubünden dabei mit<br />

Belagsarbeiten begnügen müssen. Mit einem Blick<br />

auf die Stellung der Schweiz als Fremdenverkehrsland<br />

par excellence und auf die daraus fliessende<br />

Pflicht zu raschem und zweckmässigem Ausbau der<br />

Alpenstrassen schloss auch dieser berufene Redner,<br />

indem er an die Mithilfe des Bundes und des<br />

Autostrassenvereins appellierte.<br />

Noch verlas der Vorsitzende einen kurzen Bericht<br />

Regierungsrat Celios, des Chefs des Tessiner<br />

Baudepartements, worin er, die bisherigen Leistungen<br />

des Kantons in der Domäne des Alpenstrassenausbaue«<br />

umreissend, als für <strong>1948</strong>/49 vorgesehene<br />

Arbeiten den Ausbau der Gotthardroute zwischen<br />

Motto Bartola und Tremola sowie die Instandstellung<br />

der Lukmanierstrasse zwischen<br />

Biasca und Olivone nannte, dann konnte Ständerat<br />

Wenk die inhaltsreiche und nachdenklich stimmende<br />

Tagung als geschlossen erklären.

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