E_1948_Zeitung_Nr.038
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Die<br />
Nr. 38 — BERN, Mittwoch, 1. September <strong>1948</strong><br />
44. Jahrgang — Nummer: 30 Rp.<br />
ERSTE SCHWEIZERISCHE<br />
AUTOMOBILZEITUNG<br />
ZENTRALBLATT FÜR DIE SCHWEIZERISCHEN AUTOMOBIL- UND VERKEHRSINTERESSEN<br />
ERSCHEINT JEDEN MITTWOCH - REDAKTION UNO ADMINISTRATION: BREITENRAINSTRASSE 97, BERN, TELEPHON (031) 2 82 22 - GESCHÄFTSSTELLE ZÜRICH: LOWENSTRASSE 51, ZÜRICH 23, TELEPHON 23 97 43/44<br />
Bemerkungen zum Tage<br />
Das überraschende Verbot der Sealed-Beam-Scheinwerfer<br />
Die unerwartete Wendung, die in der Frage<br />
der amerikanischen « Sealed - Beam > - Scheinwerfer<br />
dadurch eingetreten ist, dass das Eidg.<br />
Justiz- und Polizeidepartement in einem, in der<br />
letzten « A.-R. » auszugsweise wiedergegebenen<br />
Kreisschreiben an die Kantone diese Beleuchtungseinrichtungen<br />
für alle ab Neujahr 1949 neu<br />
in den Verkehr gelangenden Motorfahrzeuge<br />
kurzerhand verboten und den Ersatz der bisher<br />
zugelassenen Sealed - Beam - Scheinwerfer bis<br />
Ende Dezember 1949 verfügt hat, löste bei den<br />
betroffenen Fahrzeughaltern, welche die finanziellen<br />
Auswirkungen dieses überstürzten Beschlusses<br />
zu tragen haben, begreiflicherweise<br />
einen Sturm der Entrüstung aus. Daran vermag<br />
auch die Tatsache nichts zu ändern, dass die<br />
Auffassungen über den Sealed - Beam - Scheinwerfer<br />
im Lager der Automobilisten selbst stark<br />
geteilt sind, wovon u. a. auch eine Umfrage<br />
Zeugnis ablegte, die unser Blatt im letzten Winter<br />
durchführte.<br />
Was am Vorgehen des Departementes in erster<br />
Linie befremden muss, das ist die Eile, womit<br />
es — offensichtlich gedrängt durch den sich<br />
vorbehaltlos für ein Verbot des Sealed-Beam-<br />
Scheinwerfers einsetzenden Ausschuss der kantonalen<br />
amtlichen Automobilexperten und andere<br />
Kreise, die an einem solchen Verbot direkt<br />
interessiert sind — die zur Diskussion stehende<br />
Verfügung erliess, ohne vorher die Spitzen-<br />
In einem « Folgerungen aus dem Unglück in<br />
der Biaschina » betitelten Artikel in Nr. 35 der<br />
« A.-R. » vom 4. August <strong>1948</strong> wurde auf die<br />
schwere Unterlassungssünde hingewiesen, die<br />
beim Unglück des belgischen Autocars, der<br />
Ende Juli in der Biaschina-Schlucht eine Kurve<br />
verfehlte und 40 m tief abstürzte, die ausschlaggebende<br />
Rolle gespielt haben dürfte: das mangelnde<br />
Funktionieren der Bremsen, das der Führer<br />
des besagten Autocars zwar bereits vor der<br />
Fahrt über den Gotthard bemerkt, das ihn aber<br />
aus unerklärlichen Gründen nicht bewogen hat,<br />
den Defekt sofort beheben zu lassen.<br />
Dieses bedauerliche Vorkommnis im besonderen<br />
sowie das Verhalten ausländischer Automobilisten<br />
auf unsern Hochalpenpässen ganz<br />
allgemein hat uns veranlasst, anschliessend an<br />
jenen Hinweis die Frage aufzuwerfen, ob es<br />
nicht Aufgabe der Automobilverbände der ausgesprochenen<br />
Flachländer sein müsste, die Automobilisten<br />
durch Presse und Radio über die<br />
Notwendigkeit einer gewissenhaften Kontrolle<br />
von Bremsen und Lenkung sowie anderer Organe<br />
des Wagens vor Antritt einer Fahrt in die<br />
Berge aufzuklären und ihnen über die Fahrtechnik<br />
auf Alpenstrassen, vorab das Kurvenfahren,<br />
Instruktionen zu erteilen. Ausserdem<br />
machten wir die Anregung, den ausländischen<br />
Automobilisten beim Grenzübertritt ein Merkblatt<br />
ähnlichen Inhalts zu überreichen.<br />
Hatten wir dabei vor allem die Lenker von<br />
Privatwagen im Auge, denen es — wie die Erfahrung<br />
täglich lehrt — unbekannt zu sein<br />
scheint, dass man auf den Alpenstrassen mit dem<br />
Motor bremst und zu diesem Zweck in den zweiten<br />
oder gar ersten Gang herunterschaltet, so<br />
verdanken wir einer Zuschrift des Präsidenten<br />
des Tessiner Staatsrates und initiativen Chefs<br />
des Departements der öffentlichen Arbeiten,<br />
organisation der Strassenbenützer anzuhören.<br />
Dies erstaunt um so mehr, als es noch nicht so<br />
lange her ist, dass die zuständigen Organe des<br />
Departements und die FRS zum Schlüsse kamen,<br />
es sei nicht opportun, irgendeinen Entscheid zu<br />
treffen, bevor nicht das Problem der Sealed-<br />
Beam - Scheinwerfer ein weitere gründliche<br />
Abklärung erfahren habe. Noch unverständlicher<br />
erscheint der in völliger Ignorierung der<br />
Automobilistenverbände trotzdem gefasste Entscheid,<br />
wenn man weiss, dass auch das internationale<br />
Komitee für Beleuchtungsfragen, das<br />
vor knapp zwei Monaten in Paris zusammentrat,<br />
sich gegen eine endgültige Regelung des ganzen<br />
Problems im heutigen Zeitpunkt aussprach, sondern<br />
vielmehr dem Bedürfnis nach weiterer Prüfung<br />
des Fragenkomplexes Ausdruck verlieh,<br />
in der Hoffnung, auf diese Weise schliesslich<br />
eine Lösung zu finden, die international zu befriedigen<br />
vermöchte. Ueber diese Empfehlungen<br />
hat man sich im Departement glatt hinweggesetzt,<br />
wobei man sich des Eindrucks nicht erwehren<br />
kann, es hätten sich hinter den Kulissen<br />
gewisse wenig erfreuliche Dinge abgespielt, auf<br />
dass es überhaupt soweit kommen konnte.<br />
In wenig günstigem Lichte erscheint die Verfügung<br />
des Justiz- und Polizeidepartementes<br />
endlich auch insofern, als sich deren Verfasser<br />
bei der Begründung des Verbotes gewisser Argumente<br />
bedienen, die einer nähern Prüfung<br />
offenbar nur bedingt standhalten. Wenn nämlich<br />
davon die Rede ist, « verschiedene andere<br />
Länder, die ebenfalls kurz nach dem Krieg die<br />
Verwendung von Sealed-Beam-Scheinwerfern<br />
zugelassen, bzw. toleriert hatten, wie Frankreich,<br />
Belgien, Holland und Schweden, hätten<br />
nun den Gebrauch dieser Beleuchtungseinrichtung<br />
wieder untersagt », so scheint dem Vernehmen<br />
nach festzustehen, dass z. B. in Holland<br />
diese Art Scheinwerfer bis zum Jahre 1952 zugelassen<br />
ist. Darüber sowie über die Verhältnisse<br />
in den andern Ländern führt die FRS via<br />
Alliance Internationale de Tourisme zur Zeit<br />
eine Enquete durch. Sobald deren Ergebnisse<br />
vorliegen, möglicherweise aber schon vorher,<br />
wird die FRS, wie letzte Woche anlässlich einer<br />
Ausschußsitzung beschlossen wurde, gegen das<br />
Verbot der Sealed-Beam-Scheinwerfer beim Departement<br />
energischen Protest einlegen und verlangen,<br />
dass es auf seinen Beschluss zurückkommt.<br />
Nochmals das Autocar-Unglück in der Biaschina<br />
Staatsrat C e 1 i o , einen interessanten Vorschlag,<br />
der sich mit dem kollektiven Autotourismus,<br />
d. h. dem Autocarverkehr, befasst. Ihm schwebt<br />
— gerade im Hinblick auf den Unfall in der<br />
Biaschina — vor, diesen Kollektiwerkehr auf<br />
Grund einer zu diesem Zweck auszuarbeitenden<br />
internationalen Konvention einer strengen Kontrolle<br />
zu unterstellen, der Fahrzeug und Fahrer<br />
in gleicher Weise zu genügen hätten. Jedes<br />
Autocarunternehmen, dessen Absicht es ist, unsere<br />
Hochalpenpässe zu befahren, müsste sich in<br />
einem Zeugnis darüber ausweisen können, dass<br />
sich nicht nur das Fahrzeug in absolut einwandfreiem<br />
Zustand befindet, sondern auch Gewähr<br />
dafür besteht, dass der Lenker über eine bestimmte<br />
Anzahl Stunden hinaus keinen Chauffeurdienst<br />
zu leisten hat und also kein Risiko<br />
läuft, die ihm anvertrauten Reisenden sowie die<br />
übrigen Benutzer der Alpenstrassen<br />
Uebermüdung zu gefährden.<br />
infolge<br />
Der Vorschlag Staatsrat Celios verdient u. E.<br />
die volle Aufmerksamkeit der zuständigen Behörden,<br />
scheint dessen Verwirklichung doch geeignet,<br />
nicht nur für die ausländischen Touristen,<br />
die per Autocar in unser Land einreisen,<br />
sondern auch für die schweizerischen Automobilisten,<br />
die die Alpenpässe traversieren,<br />
wirkliche Sicherheitsgarantien zu schaffen, indem<br />
fremde Cars, die gewissen Minimalbedingujigen<br />
des vorgeschlagenen Abkommens nicht<br />
entsprechen und deren Lenker, die das elementarste<br />
Wissen um das Verhalten auf Paßstrassen<br />
nicht besitzen, von diesen Strassen ferngehalten<br />
werden.<br />
Zum Umbau von Bahnhofquai und<br />
Leonhardsplatz in Zürich<br />
Der Stadtrat erläutert die am 12. September zur Volksabstimmung gelangende Vorlage<br />
Die Kreditvorlage, welche om 12. September den<br />
Stimmbürgern der Stadt Zürich zur Abstimmung unterbreitet<br />
wird und deren Gegenstand ein verkehrstechnisch<br />
bedeutsames Problem der Limmatstadt bildet,<br />
findet neben Anhängern auch Gegner. Damit sich der<br />
Leser ein eigenes Urteil über das Projekt bilden könne,<br />
lassen wir die Argumente pro und contra sprechen.<br />
Heute erteilen wir jenen das Wort, die für die Vorlage<br />
plädieren; in der nächsten Nummer wird sich<br />
sodann eine ablehnende Stimme melden. Red.<br />
Wohl jeder Automobilist, der nach Zürich<br />
fährt, gewinnt den Eindruck, dass Bahnhofplatz,<br />
Bahnhof quai, Bahnhofbrücke, Leonhardsplatz<br />
und Limmatquai den ständig anschwellenden<br />
Verkehr nicht mehr aufzunehmen vermögen.<br />
Dieser von der Limmat durchschnittene Raum<br />
stellt das wichtigste Verkehrszentrum Zürichs<br />
dar, worin der Durchgangsverkehr, der Zubringerdienst<br />
zum Bahnhof und der in der City äusserst<br />
lebhafte Stadtverkehr zusammenfliessen.<br />
Seit Jahren befinden sich Projekte, die einerseits<br />
mit einer Abflussregulierung der Limmat,<br />
anderseits mit der geplanten Vergrösserung und<br />
Umgestaltung der Bahnhofanlagen in Verbindung<br />
stehen, im Studium, deren erste Etappe<br />
nun verwirklicht werden soll. Noch vor den Ferien<br />
hat der Gemeinderat eine Vorlage über die<br />
Verbreiterung des Bahnhofquais, der Bahnhofbrücke<br />
und des Limmatquais sowie über den<br />
Ausbau des Leonhardsplatzes bereinigt, und die<br />
städtische Abstimmung über den erforderlichen<br />
Kredit von 10,65 Mill. Fr. ist auf den 12. September<br />
festgesetzt. Gleichzeitig soll zu Lasten der<br />
Strassenbahn für den Umbau der Geleiseanlagen<br />
auf dem Bahnhof- und Leonhardsplatz ein zusätzlicher<br />
Betrag von fast 2,9 Mill. Fr. bewilligt<br />
werden.<br />
Ueber die dem Souverän vorgelegten definitiven<br />
Pläne — über deren Vorstadien die « A.-R. »<br />
wiederholt berichtet hat — lassen sich der Weisung<br />
des Stadtrates folgende Einzelheiten entnehmen:<br />
Bahnhofquai mit Unterführung.<br />
Der wichtigste Bestandteil des Projektes für<br />
den Ausbau des Bahnhofquais ist die Erstellung<br />
einer Fahrbahnunterführung unter dem Bahnhofplatz.<br />
Sie beginnt ungefähr auf der Höhe<br />
des Beatenplatzes (auf dem jahrelang der Automarkt<br />
abgehalten worden war) und endigt in<br />
der Mitte des unteren Bahnhofquais. Die Unterführung<br />
erhält in ihrem südlichen Teil eine<br />
Breite von 11,5 m, wobei für beide Fahrrichtungen<br />
je eine Spur von 5,5 m vorgesehen ist. Im<br />
nördlichen Teil vird die Unterführung in zwei<br />
Rampen von je 5,5 m Breite gespalten, die ein<br />
Maximalgefälle von 7 % besitzen. Die lichte<br />
Höhe zwischen Fahrbahnunterführung und Ünterkante<br />
Strassenüberführung misst mindestens<br />
4,2 m. Die Unterführung, welche nur Motorfahrzeugen<br />
und Fahrrädern offen steht, bringt nach<br />
den Darlegungen des Stadtrates eine wesentliche<br />
Verbesserung der Kreuzung von Bahnhofquai<br />
und Bahnhofplatz/Bahnhofbrücke, und zugleich<br />
wird sie zu einer Entlastung der unteren Bahnhofstrasse<br />
und des Leonhardsplatzes führen, weil<br />
Motorfahrzeuge, die nach der Schaffhauserstrasse<br />
(Glattal) und dem Sihlquai (Limmattal)<br />
streben, auf der Höhe der Uraniastrasse, bzw.<br />
der Mühlegasse nach dem Bahnhofquai und der<br />
Unterführung abzweigen können. Pferdefuhrwerke,<br />
Handwagen und Motorfahrzeuge, die zum<br />
Bahnhof vorfahren wollen, haben den Bahnhofquai<br />
wie bisher ä niveau zu benützen. Im oberen<br />
Bahnhofquai sind zu diesem Zwecke zu beiden<br />
Seiten der Unterführungen Fahrbahnen von je<br />
5,5 m Breite vorgesehen. Auf der Bahnhofseite<br />
schliessen sich der Unterführung eine 6 m breite<br />
Durchfahrt für den allgemeinen Verkehr und<br />
eine 5,5 bis 6 m breite Bahnhof vorfahrt an. Im<br />
oberen Bahnhofquai kommt der noch übrigbleibende<br />
Raum den Fussgängerwegen zugute.<br />
Verbreiterung der Bahnhofbrücke.<br />
Die Bahnhofbrücke soll eine 18 m breite<br />
Fahrbahn erhalten, wovon die Doppelspuren der<br />
Strassenbahn 5 m beanspruchen. Für beide<br />
Fahrrichtungen verbleibt damit je ein 6,5 m<br />
breiter freier Streifen, der das Nebeneinanderfahren<br />
von zwei Fahrzeugen gestattet, ähnlich<br />
wie auf der erweiterten Quaibrücke. Beide Trottoire<br />
werden wenigstens auf je 5 m verbreitert.<br />
Ausbau des Leonhardsplatzes<br />
Buchstäblich im Mittelpunkt steht hier eine<br />
zentrale Platzinsel ä la Bellevue, auf der alle<br />
AUS DEM INHALT<br />
Fahren in angetrunkenem Zustand<br />
Vor der Abstimmung über das neue Zuger<br />
Motorfahrzeuggesetz<br />
Nationales Automobil-Meeting Gstaad<br />
Vor dem Grossen Preis von Italien<br />
Der Automarkt in Spanien<br />
Der Volkswagen ersteht<br />
«AR»-Dauertest: Alfa Romeo 2500 >.<br />
Die Merz-Anhänger<br />
Betriebskosten: Austin « 8 »
AUTOMOBIL REVUE<br />
MITTWOCH, 1. SEPTEMBER <strong>1948</strong> - Nr. 38<br />
Nach diesem Projekt ichlagen Gemeinde- und Stadtrat den Ausbau von Bahnhofplalz, lahnhofquai, tohnhofbrücfce und<br />
Leonhardsplatz (Zentral) vor.<br />
Kaltestellen der Strassenbahn vereinigt sind.<br />
Der Fahrverkehr hat den Platz im Kreisel auf<br />
9 m breiten Fahrbahnen zu umfahren. Mit der<br />
Verbreiterung des Seilergrabens und der Bahnhofbrücke<br />
findet der heute in der Richtung<br />
Ost—West unterbundene (jetzt über die Walchebrücke<br />
geleitete) Fahrverkehr wieder freie<br />
Bahn. Dazu kommt die Herstellung der bisher<br />
fehlenden Verkehrsverbindung Seilergraben/<br />
Weinbergstrasse. Für den Fussgängerver^.^r<br />
sind genügend breite Trottoire vorgesehen, und<br />
der Einbau von kleinen Inseln soll die Ueberquerung<br />
der Fahrbahnen erleichtern.<br />
Verbreiterung des Limmatquais.<br />
Eine Verschiebung der Ufermauer zwischen<br />
Urania- und Bahnhofbrücke nach der Limmatseite<br />
bietet die Möglichkeit eines Ausbaues des<br />
Limmatquais auf dieser Strecke. Dabei ist vorgesehen,<br />
auf der Flußseite den freien Fahrstreifen<br />
und auf der Bergseite neben dem Fahrstreifen<br />
einen Parkierungsstreifen zu erstellen.<br />
Bei der Darlegung dieses Teils des Projektes<br />
weist der Stadtrat darauf hin, dass die Bindung<br />
an bestehende Verhältnisse dazu zwang, gewisse<br />
Mängel in verkehrstechnischer Hinsicht in Kauf<br />
zu nehmen. So hätte die flusswärtige Verschiebung<br />
des Limmatquais den Wunsch nahegelegt,<br />
die direkte Durchfahrt Limmatquai—Neumühlequai<br />
zu ermöglichen, um das Umfahren des im<br />
Gefälle liegenden Leonhardsplatzes zu vermeiden.<br />
Angesichts des starken Strassenbahnverkehrs<br />
fällt aber nach den Feststellungen eine<br />
solche Lösung a niveau ausser Betracht, doch ist<br />
dieser Nachteil untergeordneter Natur, da mit<br />
der Oeffnung der Fahrrichtung Seilergraben/<br />
Bahnhofbrücke die Bedeutung der Verbindung<br />
Die Unfallstatistik zeigt, dass der Alkohol eine<br />
der grössten Gefahren des Motorfahrzeugverkehrs<br />
darstellt, Die Strafbestimmungen des Motorfahrzeuggesetzes<br />
(MFG) befassen sich mit dem angetrunkenen<br />
Fahrer in Art. 59: « Wer in angetrunkenem<br />
Zustand ein Motorfahrzeug führt, wird mit<br />
Gefängnis bis zu 20 Taigen oder mit Busse bis zu<br />
1000 Fr. bestraft. In schweren Fällen oder bei<br />
Rückfall wird auf Gefängnis 'bis zu 6 Monaten oder<br />
auf Busse bis zu 5000 Fr. erkannt. ><br />
Einem Angeklagten, der am 15. Oktober 1945<br />
vom Bezirkegericht Bischofszeil und am 3. November<br />
1945 von der Bezirksgerichtskommission Weinfelden<br />
wegen Diebstahls und falscher Anschuldigung<br />
zu Gefängnisstrafen verurteilt worden war,<br />
wurde in beiden Fällen der bedingte Strafvollzug<br />
mit 5, bzw. 3 Jahren Probezeit gewährt.<br />
Schon am 7. Oktober 1946 wurde er von der Bezirksgerichtskommission<br />
Weinfelden wegen Führens<br />
eines Motorrades in angetrunkenem Zustande<br />
mit 200 Fr. gebüsst und ihm der Lernfahrausweis<br />
für einige Zeit entzogen. Da er im April 1947<br />
neuerdings in angetrunkenem Zustande ein Motorrad<br />
lenkte, verurteilte ihn das Thurgauer Obergericht<br />
in Anwendung von Art. 59, Abs. 2, MFG zu<br />
400 Fr. Busse.<br />
Nach Art. 41, Ziffer 3, des Strafgesetze« lässt<br />
der Richter die unter Gewährung des bedingten<br />
Vollzugs verhängte Strafe unter anderem dann vollziehen,<br />
wenn der Verurteilte während der Probezeit<br />
vorsätzlich ein Verbrechen oder Vergehen begeht<br />
oder in anderer Weise das in ihn gesetzte<br />
Vertrauen mis*braucht. Infolge der Verurteilung<br />
wegen Fahren« in angetrunkenem Zustande ordnete<br />
das Bezirksgericht Bischofszell nun den<br />
Vollzug der am 15. Oktober 1945 ausgesprochenen<br />
Gefängnisstrafe an, weil der Verurteilte wahrend<br />
der Probezeit vorsätzlich ein Vergeben begangen<br />
habe; «ine Beschwerde des Verurteilten<br />
wurde vom Thurgauer Obergericht abgewiesen. Der<br />
Verurteilte erhob Nichtigkeitsbeschwerde mit der<br />
Limmatquai/Neumühlequai zurückgehen wird.<br />
Fahrzeugführer nämlich, die vom oberen Limmatquai<br />
(d. h. vom Bellevue her) nach der Museum-,<br />
bzw. nach der Stampfenbachstrasse wollen,<br />
können über die Uraniabrücke und die<br />
Bahnhofquaiunterführung gelangen, wodurch ein<br />
Kreuzen des Tramgeleises vermieden und Zeit<br />
gewonnen wird.<br />
Das Farkierunesproblem.<br />
Dass die Möglichkeit zum Parkieren und Stationieren<br />
von Fahrzeugen im Bahnhofgebiet<br />
knapp ist, gibt der Stadtrat in seiner Weisung<br />
selbst zu. Die lokalen Verhältnisse boten jedoch<br />
nur wenig Gelegenheit, im Zuge dieser Umbauten<br />
neue Parkierungsmöglichkeiten zu schaffen.<br />
In erster Linie verlangt die zu erwartende Entwicklung<br />
die Sicherung einer einwandfreien<br />
Führung des fahrenden Verkehrs, und der verfügbare<br />
Raum wird denn auch voll für die Verkehrsabwicklung<br />
ausgenützt. Bei der straffen<br />
Lenkung des Durchgangsverkehrs dürfte im<br />
Bahnhofgebiet nach der Auffassung der Behörden<br />
eine Reihe von Strassen zu bloss örtlicher<br />
Bedeutung herabsinken, und unter diesen Umständen<br />
wäre es deshalb möglich, dort in vermehrtem<br />
Masse Platz für das Parkieren bereitzustellen.<br />
Schliesslich sieht das generelle Projekt<br />
für den Ausbau der gesamten Bahnanlagen vor,<br />
die Fronten des neuen Aufnahmegebäudes gegen<br />
Bahnhofquai und Bahnhofplatz stark zurückzusetzen.<br />
Damit zeichnet sich eine künftige Entwicklung<br />
ab, die es der Stadt erlauben würde,<br />
die Parkierungsgelegenheiten im Bahnhofgebiet<br />
zu vermehren und auch, soweit nötig, die Verkehrswege<br />
weiter auszubauen.<br />
Fahren in angetrunkenem Zustand<br />
(Aus dem Bundesgericht)<br />
Begründung, das Fahren in angetrunkenem Zustande<br />
könne überhaupt nicht vorsätzlich begangen<br />
werden. Auch handle es sich um eine Uebertretung,<br />
nicht um ein Vergehen, denn massgebend sei nicht<br />
der Rückfalls-, sondern der Grundtatbestand; daher<br />
sei hier nicht Abs. 2, sondern Abs. 1 von Art. 59<br />
entscheidend, und Abs. 2 sei nicht wegen eines<br />
schweren Falles, sondern bloss wegen Rückfalls<br />
angewandt worden. Das Vertrauen des Richters sei<br />
nicht getäuscht worden.<br />
Der Kassationshof des Bundesgerichts<br />
stellte eine Täuschung des richterlichen<br />
Vertrauen« fest. Die 1946 und 1947<br />
begangenen Verstösse gegen Art. 59 MFG fallen in<br />
die Probezeit; der Beschwerdeführer hat sich des<br />
Vertrauens unwürdig erwiesen,, das ihm durch die<br />
zweimalige Gewährung des bedingten Vollzuge« geschenkt<br />
wurde. Die Voraussetzung von Art. 41,<br />
Ziffer 3, StGB war damit gegeben.<br />
Sodann konnte das Obergericbi im nochmaligen<br />
Fahren in angetrunkenem Zustand ein Vergehen<br />
und nicht eine blosse Uebertretuog erblicken. Es<br />
handelte sich um einen Rückfall, also war Art. 59,<br />
Abs. 2, MFG anwendbar, Diese Bestimmung droht<br />
eine Freiheitsstrafe von mehr als 3 Monaten an<br />
und damit kennzeichnet sich die Straftat al« Vergehen<br />
(Art. 333, Abs. 2, StGB). Die Beschwerde<br />
geht fehl mit der Behauptung, nicht der Rückfalls-,<br />
sondern der Grundtatbestand sei maasgebend. Die<br />
Strafe für das Fahren in angetrunkenem Zustand<br />
im Rückfall bemisst sich nicht nach Art. 59, Abs. 1,<br />
MFG in Verbindung mit
Nr. 38 - MITTWOCH, I. SEPTEMBER<br />
<strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE<br />
Locher/Maag (Zürich) auf Plymouth, Erster in der Gelände- urtd Zuverlässigkeitsfahrt.<br />
Campolongo (Zürich) auf B.M.W., Schnellster im Slalom, und Sommerhaider (Spiez)<br />
auf M. G., Sieger am Berg.<br />
Zürich gewinnt die Intersektionskonkurrenz.<br />
Als an der nationalen Zuverlässigkeitsfahrt<br />
Zürich, die im vergangenen April den Reigen<br />
der diesjährigen automobilsportlichen Veranstaltungen<br />
eröffnete, die Wagen der Konkurrenten<br />
in eigentliche rollende Rechnungsbüros verwandelt<br />
wurden, weil der Beifahrer sich nicht nur<br />
mit dem Kartenlesen, sondern darüber hinaus<br />
auch mit der Ermittlung der Distanzen und dem<br />
Errechnen der Durchfahrtszeiten für alle jene<br />
Punkte zu befassen hatte, an denen theoretisch<br />
eine Zeitkontrolle zu gewärtigen war, da schüttete<br />
man in Fahrerkreisen mit Recht den Kopf<br />
darüber, dass ausgerechnet an einer Meisterschaftsveranstaltung<br />
der Entscheid über Erfolg<br />
oder Misserfolg so gut wie ausschliesslich beim<br />
Mitfahrer liege. Zwar haben sich gerade die Organisatoren<br />
der Zürcher Zuverlässigkeitsfahrt<br />
erstmals die Freiheit herausgenommen, auch die<br />
Fahrer etwas kräftiger « einzuspannen », indem<br />
sie an einer der letzten Kontrollen die Beifahrer<br />
auszusteigen baten und die Wagenlenker allein<br />
auf die Weiterreise schickten. Jene Probe aufs<br />
Exempel — freilich eine von der perfidesten<br />
Sorte, galt es doch, sich an Hand einer Aufnahme<br />
aus der Vogelperspektive im Gelände zurechtzufinden<br />
— war, wie man sich erinnert, für<br />
manchen fahrtechnisch glänzend «ausgewiesenen<br />
Teilnehmer ein glatter Versager. In Würdigung<br />
der sportlichen Seite der Veranstaltung führten<br />
wir damals in der « A.-R. » aus, als reine Zuverlässigkeitsfahrt<br />
sei Zürich vielleicht eine ideale<br />
Lösung gewesen, aber als Meisterschaftswettbewerb<br />
habe sie nicht zu befriedigen vermocht,<br />
weil die Arbeit des Beifahrers das für die Meisterschaft<br />
zählende Resultat in gutem wie in<br />
schlechtem Sinne viel zu stark beeinflusse. Dieser<br />
Meinung huldigte offenbar auch die nationale<br />
Sportkommission, die sich bemühte, das<br />
Schwergewicht an diesen geländesportlichen<br />
Anlässen in Zukunft in vermehrtem Masse auf<br />
die Qualitäten des Fahrers zu legen und den<br />
Mitfahrer nach Möglichkeit zu entlasten. Dies<br />
suchte sie durch einen am 1. Mai <strong>1948</strong> anlässlich<br />
ihrer Genfer Sitzung getroffenen Beschluss<br />
zu erreichen, wonach nunmehr auf den Marschtabellen<br />
solcher Konkurrenzen sowohl die partiellen<br />
Distanzen zwischen einzelnen Punkten als<br />
auch die Durchfahrtszeiten anzugeben sind.<br />
Wir wirkte sich nun diese Massnahme bei<br />
der<br />
SPORTNACHRICDTE1V<br />
Das nationale Automobil-Meeting Gstaad<br />
von Tscharner (Bern) auf Healey Kombinationssieger<br />
Zuverlässigkeits- und Geländefahrt<br />
aus, die am letzten Samstag den Auftakt zum<br />
nationalen Automobilmeeting Gstaad bildete? Es<br />
war nicht nur vorauszusehen, dass die Ausschaltung<br />
jeglicher Rechnerei den Schwierigkeitsgrad<br />
der Konkurrenz ganz beträchtlich herabsetzen<br />
musste, sondern es stand ausserdem zu<br />
befürchten, dass Hand in Hand damit die Möglichkeit<br />
von ex aequos in bedrohliche Nähe<br />
rückte. Diese Möglichkeit gewissermassen vorsätzlich<br />
zu fördern, liegt indessen bestimmt nicht<br />
im Interesse des Autosports. Auf «tote Rennen •,<br />
soweit sie auf Mängel des Reglements zurückzuführen<br />
sind, pflegen die Fahrer im allgemeinen<br />
sauer zu reagieren. Noch ist uns die Genfer-<br />
Salon-Sternfahrt 1936 in frischer Erinnerung,<br />
wo dank einem Reglement, das so gut •wie überhaupt<br />
nichts reglementierte, 18 Konkurrenten<br />
rund eine halbe Stunde vor Oeffnung der Ankunftskontrolle<br />
sich in der Calvinstadt einfanden,<br />
im • Gänsemarsch » die Ziellinie querten<br />
und samt und sonders ex aequo den ersten Platz<br />
besetzten. Ein solcher als reife Frucht in den<br />
Schoss gefallener Sieg, der im Grunde keiner<br />
ist, kann keinen wirklichen Sportler freuen.<br />
Solche Ueberlegungen machte sich auch Dr.<br />
Karl Schäfer, der Spiritus rector des Gstaader<br />
Meetings, zu eigen. Auf der Suche nach erschwerenden<br />
Momenten griff er zurück auf die bereits<br />
an den schweizerischen Gelände- und Orientierungsfahrten<br />
Zürich 1937 und Neuenburg 1938 befolgte<br />
Praxis, gewisse Strassen, Brücken und andere<br />
Punkte als gesperrt zu bezeichnen und es der<br />
Nase der Konkurrenten zu überlassen, den kürzesten<br />
Weg zum Etappenziel auf der Karte herauszudüfteln.<br />
So war denn der erste Hauptabschnitt<br />
der Konkurrenz vom Samstag, die Gelände-<br />
und Orientierungsfahrt, dadurch charakterisiert,<br />
dass die Marschbefehle für die einzelnen<br />
Unterabschnitte I—IV (siehe unsere « Strekkenbeschreibung<br />
im Telegrammstil ») wohl in<br />
groben Zügen andeuteten, wohin die Fahrt ging,<br />
im übrigen aber sich vorwiegend in negativen<br />
Angaben erschöpften, indem sie die gesperrten<br />
Punkte hervorhoben, über die tatsächlich zu befolgende<br />
Strecke jedoch den Mantel des Schweigens<br />
breiteten. Auf ein solches Rätselraten waren<br />
offenbar die wenigsten der 58 Konkurrenten<br />
gefasst, die die Fahrt antraten, und es dauerte<br />
denn auch in den meisten Fällen geraume Zeit,<br />
bis sie sich einigermassen zurecht gefunden und<br />
den « Sinn » der Uebung begriffen hatten. Wen<br />
aber traf das damit verbundene zusätzliche Arbeitspensum?<br />
Doch nur den Mitfahrer, den gleichen<br />
Mitfahrer, den man eben noch weitgehend<br />
zu entlasten gesonnen war und der nun neuer- I<br />
dings stark in das Meisterschaftsresultat hineinspielt,<br />
woran auch der Umstand nichts ändert,<br />
dass den Fahrern und eigentlichen Titelanwärtern<br />
in einem Bergrennen und einem Slalom Gelegenheit<br />
geboten war, einen eigenen, ausschliesslich<br />
auf ihren persönlichen Fähigkeiten<br />
beruhenden Beitrag an dieses Resultat zu leisten.<br />
Um unsern Standpunkt zu präzisieren: mit dieser<br />
Stellungnahme ist nichts gesen die Gstaader<br />
Gelände- und Zuverlässiekeitsfahrt gesairt,<br />
die in ihrer Anlage und Organisation bei aller<br />
Kritik, die nie ausbleiben wird, sehr grossen Beifall<br />
gefunden hat. Aber im Rahmen der Meister -<br />
schalt halten wir sie für beinahe so verfehlt wie<br />
die Zürcher Zuverlässigkeitsfahrt (beinahe, weil<br />
Slalom und Bergprüfungsfahrt zusammen<br />
punktemässig immerhin so stark zählten wie die<br />
Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrt allein).<br />
Bergrennen und Geländefahrten, an denen zwei<br />
Köpfe pro Fahrzeug beteiligt sind, von denen<br />
der Titelanwärter entweder das « Verschulden »<br />
des Beifahrers « büssen > muss oder aber dank<br />
dem Verdienst dieses Beifahrers zur Meisterwürde<br />
kommt, sind zwei voreinander vollkommen<br />
verschiedene automobilsportliche Disziplinen,<br />
die man innerhalb der Meisterschaft nicht mehr<br />
zusammenkoppeln sollte, so wenig v/ie man je<br />
von Bestrebungen gehört hat, eine Allround-<br />
Ballmeisterschaft auszuschreiben, für die Fussball,<br />
Wasserball, Korbball, Handball etc. zählen.<br />
(Wir beabsichtigen, in einer der nächsten Nummern<br />
unsere eigenen Vorschläge zur Neugestaltung<br />
der schweizerischen Automobilmeisterschaft<br />
vorzutragen und sind gerne bereit, diesbezügliche<br />
Anregungen bis 11. September auch<br />
von aktiven Fahrern entgegenzunehmen, von deren<br />
überwiegender Mehrheit wir wissen, dass<br />
ihnen das heutige Reglement aus den angeführten<br />
Gründen nicht zusagt.)<br />
Nach diesem notwendigen Abstecher nun zurück<br />
zur Gstaader Gelände- und Zuverlässig- !<br />
keitsfahrt, welche vom Grossteil der Konkurrenten<br />
als schwerer empfunden wurde als die<br />
Zürcher Zuverlässigkeitsfahrt, die gewiss kein<br />
Pappenstiel war. So wurden vor allem die auf<br />
dem ersten Hauptabschnitt, also der Geländefahrt<br />
verlangten Durchschnittsgeschwindigkeiten<br />
durchs Band weg als zu hoch bezeichnet. Verstrich<br />
jeweilen schon vor Antritt der Fahrt über<br />
jeden einzelnen Unterabschnitt allein mit dem<br />
Kartenstudium eine Zeitspanne, die kaum mehr<br />
einzubringen war, so gesellten sich dazu die<br />
Klippen des äusserst interessant und abwechslungsreich<br />
angelegten, zumeist über Zweit- und<br />
Drittklaßstrassen und -strässchen minderer Garnitur<br />
führenden Parcours, auf dem man sich<br />
nach Noten verfahren konnte. Gelegentlich<br />
wähnte man sich in einem regelrechten Karussell,<br />
darin sich — obwohl in Intervallen von drei<br />
Minuten gestartet — Wagen mit weit auseinanderliegenden<br />
Startnummern, aus allen Richtungen<br />
der Windrose zusammenströmend, Rendezvous<br />
gaben. Dazu kam, dass die Ausführungsbestimmungen<br />
zum Sonderreglement nichts darüber<br />
aussagten, ob ein in einem Unterabschnitt<br />
registrierter Zeitrückstand im nächsten Teilstück<br />
aufgeholt werden musste oder ob man bei<br />
Beginn eines neuen Abschnitts wieder ab Null<br />
starten durfte. Alter Uebung gemäss — so ent-<br />
Der 2,5-Liter-Healey, womit von Tscharner das nationale Automobil-Meeting Gstaad gewann.<br />
schieden einzelne Routiniers (und dies war auch<br />
die Meinung der Uebungsleitung) — war eine<br />
Verspätung nicht wettzumachen. Da für jeden<br />
Abschnitt eine bestimmte Sollzeit vorgeschrieben<br />
war (z.B. für den ersten 37v, Minuten, für<br />
den zweiten 22 Minuten), durfte man für den<br />
zweiten Abschnitt auch dann 22 Minuten (und<br />
nicht nur 17!) benötigen, wenn man für den ersten<br />
42 v, Minuten gebraucht hatte. Ein anderer,<br />
nehmen wir an, er sei in Bern um 9.30 Uhr gestartet,<br />
argumentierte, er habe unter Addition<br />
der beiden Sollzeiten, und zwar ungeachtet allfälliger<br />
Verspätungen am ersten Abschnittsziel,<br />
um 10 h 07' 30" und am zweiten um 10 h 29' 30"<br />
einzutreffen. Tatsache ist, dass sich die Auffassungen<br />
schieden und Tatsache ist ferner, dass<br />
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Erich W. Schäfer, der ihm zur Erringung des zweiten Platzes<br />
in der Gelände, und Zuverlässigkeitsfahrt wertvollen Sukkurs<br />
leistete.<br />
gewissen Konkurrenten von Startfunktionären<br />
in Bern auf ausdrückliches Befragen die Antwort<br />
zuteil wurde, Zeitrückstände seien unter<br />
allen Umständen aufzuholen, woraus man füglich<br />
schliessen darf, dass bei aller Güte der Organisation<br />
die linke Hand nicht in jedem Falle<br />
wusste, was die rechte tat. Und so rasten einzelne<br />
Fahrer — eben in der irrigen Auffassung,<br />
sie müssten Zeit aufholen — mitunter wie die<br />
Feuerwehr durchs Bernbiet, alles, was hinter<br />
ihnen blieb, in mächtige Staubwolken hüllend.<br />
Wenn wir auch keineswegs der Meinung sind,<br />
die Organisatoren müssten den Konkurrenten<br />
alles an die Nase binden und dürften nicht in<br />
diesem oder jenem Punkt an deren gesunden<br />
Menschenverstand appellieren, so sollte man in<br />
Zukunft doch bei jeder derartigen Konkurrenz<br />
eine entsprechende klare Bestimmung ins Reglement<br />
aufnehmen, allein schon um zu verhüten,<br />
dass Geländefahrten in Rennen auf unabgesperrten<br />
Strassen ausarten.<br />
Der Uebergang von der Geländefahrt zur<br />
Zuverlässigkeitsfahrt, der sich in Ncsslera südlich<br />
von Giffers im Freiburgischen vollzog,<br />
wurde den Konkvirrenten nicht ausdrücklich als<br />
solcher angekündigt, war indessen aus den dort<br />
ausgehändigten Fahrtinstruktionen klar ersichtlich.<br />
Diese Zuverlässigkeitsfahrt, bei der die<br />
Tempi von Ort zu Ort zwischen 30 und 50 km/h<br />
variierten und bei der die partiellen Distanzen<br />
und Solldurchfahrtszeiten aus den Marschtabellen<br />
hervorgingen, rief keiner besondern Diskussion<br />
und gibt auch an dieser Stelle zu keinen<br />
Bemerkungen Anlass.<br />
Die Tücken des ersten Hauptabschnitts, von<br />
denen kein einziger Konkurrent ganz verschont<br />
blieb, führten zum Teil zu bedeutsamen Verzögerungen<br />
in der Fahrtabwicklung. So kann<br />
man sich denn die Ueberraschung der Uebungsleitung<br />
lebhaft ausmalen, als um 14.30 Uhr, d. h.<br />
eine gute halbe Stunde nach der ersten Soll-<br />
Ankunftszeit noch weit und breit kein Konkurrent<br />
in das Blickfeld der Gstaader Kontrolle gerückt<br />
war. A propos Kontrollen: 6 Zeit- und 17<br />
Durchfahrtsposten (von diesen 8 bemannte und<br />
9 stumme in Form von Militärwäschesäcken, bei<br />
denen jeder Konkurrent durch Einwurf einer<br />
Karte den Beweis für seine Vorbeifahrt abzulegen<br />
hatte) kontrollierten längs der 166 J4 km<br />
langen Strecke die Teilnehmer auf ihre Regelmässigkeit<br />
und das genaue Befolgen des Parcours.<br />
Alles in allem: Die Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrt<br />
war recht schwer, und mit Rücksicht<br />
auf die Länge der abgesteckten Strecke<br />
auch ziemlich ermüdend für Fahrer und Beifahrer.<br />
Als geländesportliche Veranstaltung von<br />
nationalem Charakter, die ja letzten Endes keine<br />
Spazierfahrt sein soll, hatte sie ein erfreulich<br />
hohes Niveau. Dass der Sieg nicht leicht zu erringen<br />
war, das jedenfalls bestätigt ein Blick<br />
auf die Resultatliste, auf der lediglich 18 Konkurrenten<br />
mit weniger als 1000 Strafpunkten figurieren,<br />
unter denen die Equipe Locher/<br />
M a a g (Zürich) auf Plymouth mit dem hervorragenden<br />
Ergebnis von nur 175 P. vor der Berner<br />
Mannschaft v. Tscharner/Schäfer E. auf<br />
Healey mit 275 P siegreich obenausschwang.<br />
Im Anschluss an die Gelände- und Zuverlassigkeitsfahrt<br />
bestritten die Konkurrenten als<br />
zweite Veranstaltung im Rahmen des Automobilmeetings<br />
eine<br />
Bergpriifungsfahrt<br />
auf der ca. 700 m langen, schmalen und verschiedene<br />
knifflige Kurven aufweisenden<br />
Strasse, die vom Dorf Gstaad am Palace-Hotel<br />
vorbei zum Hotel Alpina hinaufführt, wobei Gelegenheit<br />
zu einem zweiten Start eingeräumt<br />
wurde. Bei den Tourenwagen setzte es insofern<br />
eine Sensation ab, als der Lausanner<br />
Schmocker auf Simca mit der Zeit von 54,2<br />
Sek. über alle Mitkonkurrenten aus den höhern<br />
Hubraumgruppen dominierte, während sich bei<br />
den Sportwagen der Spiezer Sommerhaider<br />
auf MG TC Midget mit Kompressor als Erster<br />
klassierte und damit gleichzeitig die beste Tageszeit<br />
auf sein Konto buchte. Soweit wir hörten,<br />
wurde die Möglichkeit, an einem ausgesprochenen<br />
Kurzdistanzbergrennen starten und noch<br />
dazu zwei Läufe absolvieren zu können, allseitig<br />
sehr geschätzt und verschiedentlich der Wunsch<br />
laut nach mehr von dieser Sorte Bergprüfungsfahrten.<br />
Und da' aller guten Dinge bekanntlich drei<br />
sind, stieg am Sonntag auf der Hartpiste des<br />
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zwischen den Toren schneller waren.<br />
Wie man kaum anders erwarten durfte,<br />
brachte der zweite Lauf am Nachmittag fast<br />
durchwegs bessere Zeiten, was nicht so sehr<br />
daran lag, dass die meisten Konkurrenten forscher<br />
zu Werke gingen, sondern dass sie sich<br />
weit besser zu konzentrieren vermochten als am<br />
Vormittag, wo manch einer einen Strohballen<br />
umlegte, ein oder mehrere Tore verpasste oder<br />
gleich eine halbe Acht zu fahren vergass.<br />
Bei den Tourenwagen bis 1500 cm 3 zeichnete<br />
sich schon am Morgen ein harter Kampf zwischen<br />
Schmocker auf Simca (117,4") und<br />
den beiden Berner Lancia-Aprilia-Fahrern Paul<br />
und Fritz Künzi (122", bzw. 120") ab. Der Lausanner<br />
legte im 2. Lauf ein noch fulminanteres<br />
Tempo vor, brachte jedoch eine Fahnenstange «zu<br />
Fall», was ihm 5 Straf Sekunden eintrug, so<br />
dass er die Hoffnung auf eine Verbesserung der<br />
Zeit begraben musste. Paul Künzi gelang es am<br />
Nachmittag, sich in konzentrierter Fahrt seinem<br />
Bruder vor die Nase zu setzen und auf den Vormittagslauf<br />
3,4" zu gewinnen.<br />
Zweimal Citroen, zweimal Ford, das war<br />
schliesslich, nach beendetem zweiten Galopp,<br />
die Rangreihenfolge bei den Tourenwagen über<br />
1500 cm 3 , wo «Willy» auf Citroen, der am<br />
Morgen die Acht nicht zu Ende fuhr und deshalb<br />
für zwei Tore insgesamt 120 Straf Sekunden<br />
kassieren musste, im zweiten Durchgang auf die<br />
hervorragende Zeit von 114" kam und damit auf<br />
den ebenfalls auf « tutti » reisenden « Peter »<br />
3 /, 0 " gutmachte. Helblings Ford, der am Morgen<br />
inmitten der Acht mit abgestelltem Motor<br />
bockstill stand, sicherte sich beim zweiten Versuch<br />
endgültig den dritten Platz vor dem ausserordentlich<br />
forsch ins Zeug sich legenden Willy-<br />
Hohl (Ford).<br />
Vom BMW de Terras, der sich am Morgen mit<br />
118,8" als sehr schnell erwies, am Nachmittag<br />
aber ein Tor umfuhr, wofür er mit den reglementarischen<br />
60 Straf Sekunden bedacht wurde,<br />
und vom Eigenbau Fehrs abgesehen, der sich erstaunlich<br />
behende durch die Hindernisse wand,<br />
waren bei den Sportwagen bis 1500 cm 3 die<br />
MGs unter sich. Robert Seyffer behielt dabei<br />
mit einem sehr schnellen zweiten Lauf von<br />
114,4" das bessere Teil für sich, wogegen der<br />
Lausanner Senn sowie Leuthold und Glauser<br />
hinter de Terra die nächsten Plätze belegten.<br />
Als aussichtsreichster Anwärter auf den Ta-<br />
(Den Angaben über die Placierung der Kontrollposten kommt an dieser Stelle informatorischer Charakter zu; sie waren auf den Fahrtinstruktionen<br />
selbstverständlich nicht enthalten.)<br />
«) Gelände- und Orienlieriingsfahrt<br />
Bern—Nesslera (92,3 km)<br />
Abschnitt I. Bern — Ried — Mengestorf—<br />
Egg (20 km in 37' 30" = 32 km/h).<br />
Verlassen der Bundesstadt (Startzeit-Kontrolle)<br />
auf Hauptstrasse nach Freiburg. Punkt<br />
595 500/197 100 E Bahnlinie bei Niederwangen<br />
als gesperrt bezeichnet, weshalb Abzweigen nach<br />
Ried (1. Durchfahrtkontrolle, bemannt) wenige<br />
hundert Meter vorher auf Nebensträsschen. Ausserdem<br />
blockiert: Drittklaßstrassen Ried—Köniz<br />
und Herzwil—Liebewil sowie Bahnübergang in<br />
Gasel und das Dorf Niederscherli. Daher Ansteuern<br />
von Egg (4. Durchfahrtskontrolle, bemannt)<br />
über Herzwil (kurz darnach Passieren<br />
der 2. [stummen] Durchfahrtskontrolle) —Oberwangen—Liebewil—Mengestorf<br />
(3. Durchfahrtskontrolle,<br />
stumm, für die ein Anfahrtsverbot<br />
aus Osten bestand) —Hauptstrasse Bern—<br />
Schwarzenburg N Gasel—Dorf Gasel—Schlaft—<br />
Ober-Ulmiz.<br />
Abschnitt II: Egg — Bütschelegg (9,1<br />
km in 22' = 25 km/h).<br />
Einzige einschränkende Bestimmung auf dem<br />
Marschbefehl: Anfahrt nach Ratzenberg (5.<br />
Durchfahrtskontrolle, stumm) aus Richtung E<br />
gesperrt. Somit Anpeilen der Bütschelegg, wo<br />
man auf die 2. Zeitkontrolle stiess, auf kürzestem<br />
Weg westlich an Zimmerwald vorbei über<br />
Qbermuhlern—Niederblacken.<br />
Abschnitt III: Bütschelegg — Rain<br />
(24,7 km in 53' = 28 km/h).<br />
Da Anfahrt nach Stutz (6. Durchfahrtskontrolle,<br />
stumm) aus Richtung Holenweg gesperrt,<br />
Ansteuern dieser Kontrolle über Rüeggisberg<br />
Streckenbeschreibung im Telegrammstil<br />
von Westen her. Alsdann Abfahrt nach Riggisberg,<br />
von wo aus von drei Möglichkeiten, die<br />
Schönegg zu erreichen, zwei durch Sperrbefehl<br />
ausser Betracht fielen. Befolgung dieser Vorschrift<br />
durch Durchfahrtsposten 7 (stumm) kontrolliert.<br />
Hierauf Abfahrt ins Gürbethal, wo die<br />
8. Durchfahrtskontrolle (bemannt) die Konkurrenten<br />
an der Strassenkreuzung bei Burgiwü in<br />
Empfang nahm. Hauptstrasse nach Wattenwil<br />
und Aufstieg nach Rain (3. Zeitkontrolle).<br />
Abschnitt IV: Rain — Nesslera (38,5 km<br />
in 1 h 04' 00" = 36 km/h).<br />
Hauptstrasse nach Schwarzenburg in Rüti b.<br />
Riggisberg auf fast 1 km gesperrt, weshalb Aufsuchen<br />
der Zwischenstation Längeneybad (10.<br />
Durchfahrtskontrolle, bemannt) über Dürrbach<br />
(9. Durchfahrtsposten, stumm). Da anderseits<br />
weder Guggisberg noch Laubbach passierbar,<br />
blieb nichts anderes übrig, als von Riffenmatt<br />
aus an Schwendi und Wahlenhaus (11. Durchfahrtskontrolle,<br />
stumm) vorbei nördlich von<br />
Guggisberg in die Strasse nach Guggersbach<br />
einzumünden. Von hier via Plaffeien und Plasselb<br />
bis Giffers Befolgen der Hauptstrasse.<br />
Brücken über die Gerine südlich Giffers und<br />
Marly-le-Grand blockiert. Somit Weiterfahren<br />
bis SW Tentlingen, von wo in Richtung S Abzweigen<br />
über die mittlere der drei Gerine-Brükken<br />
nach Nesslera (4. Zeitkontrolle).<br />
b) Zuverlässigkeitsfahrt Nesslera—Gstaad<br />
(7.4,2 km)<br />
(von Ort zu Ort wechselnde Stundenmittel).<br />
Abschnitt V: Nesslera — Morlon (26,1<br />
km in 44'29").<br />
gessieg galt der Slalomspezialist Campolongo<br />
(BMW), der bei den Sportwagen über<br />
1500 cm» am Vormittag in der Hitze des Kampfes<br />
ein Tor verpasste, im zweiten Lauf jedoch<br />
mit der glanzvollen Zeit von 106,6" über die<br />
Piste fegte und damit einen eindrücklichen Beweis<br />
seines Könnens zum besten gab. Ganz hervorragend<br />
schlugen sich Minoretti (Alfa Romeo)<br />
und der Berner Brechtbühl (BMW) um die<br />
nächsten Plätze, während Dattner (BMW) infolge<br />
einer defekten Zylinderkopfdichtung daran<br />
verhindert war, zu zeigen, wessen er fähig<br />
ist.<br />
Damit hatte das Automobilmeeting Gstaad,<br />
das sich auch der Gunst des Wettergottes erfreute<br />
und mit seiner Kombination von drei Disziplinen<br />
hierzulande automobilsportliches Neuland<br />
bedeutete, seinen Abschluss gefunden. Nach<br />
dem von den Veranstaltern vorgeschlagenen Bewertungsmodus,<br />
für den irgendwelche Vorbilder<br />
nicht bestanden und bei dem die besten Leistungen<br />
in der Zuverlässigkeits- und Geländefahrt,<br />
im Slalom und in der Bergprüfung im Verhältnis<br />
von 50fl • 300 : 200 Punkten in die Schlussbilanz<br />
eingestellt wurden, konnte der Berner<br />
Auf Nebensträsschen über Ferpicloz—Ependes—Arconciel<br />
(12. Durchfahrtskontrolle, stumm)<br />
nach Treyvaux, dann in Sicht des Stausees von<br />
Rossens nach Pont-la-Ville und hinauf zu der<br />
nach Broc führenden Hauptstrasse, die S<br />
La Röche erreicht wurde. Dieser «Strasse folgend<br />
an Hauteville vorüber bis zum Strassenkreuz<br />
im Süden von Corbieres (13. Durchfahrtskontrone,<br />
stumm) Traversierung der Saane nach<br />
Echarlens und weiter zur Kirche von Morlon<br />
(5. Zeitkontrolle).<br />
Abschnitt VI: Morlon — Albeuve (19,4<br />
km in 31'21").<br />
Die anzufahrenden Punkte waren auf dem<br />
Fahrtbefehl für diesen Abschnitt durch ein Croquis<br />
angedeutet. Ueber Bulle der Bahn nach<br />
Broc folgend bis zu der über die Saane führenden<br />
Brücke (14. Durchfahrtskontrolle, bemannt).<br />
Sodann nach S abschwenkend über Epagny nach<br />
Le Bugnon, endlich über die Saane nach Estavennens-Dessous<br />
und Grand-Villard (15. Durchfahrtsposten,<br />
bemannt) und zurück über die<br />
Saane nach Villars-sous-Mont und Albeuve.<br />
Abschnitt VII: Albeuve —Gstaad (28,7<br />
km in 40' 17").<br />
Wiederum an Hand eines Croquis und (wie<br />
im Abschnitt VI) genauen Zeitplans mit allen<br />
wünschenswerten Angaben über Montbovon stets<br />
dem linken Ufer der Saane folgend (da Strasse<br />
rechts der Saane bis Les Moulins gesperrt) nach<br />
La Tine (16. Durchfahrtskontrolle, bemannt) und<br />
Planches. In Les Moulins Einmünden in die<br />
Hauptstrasse nach Chäteau - d'Oex — Flendruz<br />
(6. und letzte Zeitkontrolle) —Rougemont—Saanen<br />
und zum Ziel in Gstaad (17. Durchfahrtskontrolle,<br />
bemannt).<br />
Hans Karl von Tscharner auf Healey<br />
mit dem ausgezeichneten Resultat von 960,0<br />
Punkten zum Kombinationssieger erkoren werden,<br />
wobei erwähnt zu werden verdient, dass ihm<br />
Erich W. Schäfer als Beifahrer in der Geländeund<br />
Orientierungsfahrt zum zweiten Platz verhalf.<br />
Im zweiten Rang landete der Lausanner<br />
Schmocker auf Simca mit 941,5 und im dritten<br />
der Zürcher Werner Locher auf Plymouth mit<br />
915 Punkten.<br />
Indem wir uns vorbehalten, auf Einzelheiten<br />
der Bewertungsart zurückzukommen, sei für<br />
heute unserer lebhaften Genugtuung über den<br />
famosen Erfolg der Veranstaltung Ausdruck gegeben<br />
und der Organisation, für die die ACS-<br />
Sektion Bern gemeinsam mit dem Verkehrsverein<br />
Gstaad zeichnete, deren Hauptpfeiler jedoch<br />
für alle 3 Disziplinen Dr. Karl Schäfer<br />
(Sekretär der Sportkommission der Sektion Bern<br />
des ACS) war, Anerkennung und Dank gezollt.<br />
Provisorische Resultate<br />
Zuverlässigkeits- und Geländefahrt<br />
Strafpunkte<br />
1. Locher W./Maag M. Plymouth 17S<br />
2. v. Tscharner H. K./Schäfer E. Healey 275<br />
3. Wenger F./Eschmann K. MG 440<br />
4. Küng J./Hostettler H. MG 500<br />
.5. Massara M./Blum J. Delahaye 525<br />
6. Scherrer A./Meier R. Hudson 585<br />
7 Sargenti F/Jahn Delahaye 610<br />
8. Macchi P./Macchi A. Skoda 635<br />
9 Endrich F./Stoll H. Citroen 660<br />
10. Schmocker F./Schenk P Simca 760<br />
11. Hummer R./Blum Ch. MG 850<br />
12a. Hirt P./Schneider M. Talbot 860<br />
12b. Bosshard W./Richard P Citroen 860<br />
14. Klaus K./Schneebeli E. Austin 905<br />
15. Senn H./Dreyer J. L. MG 910<br />
16. Hirt F./Hirt Th. Austin 920<br />
17 «ChiodoJt/Franzoni E. Lancia 935<br />
18. Helbling H./Helbling A. Ford 945<br />
19 Künzli P./Wüthrich H Plymouth 1030<br />
20. Beck F./Gerber R. Citroen 1105<br />
21. Senn A./Madöry J. Plymouth 1135<br />
22. Kunz M./Scheitlin R. Jaguar 1155<br />
23. Dietrich E./Dietrich O Fiat 1195<br />
24. de Terra M /Meier P BMW 1215<br />
25. Muri H./Muri J. Citroen 1305<br />
26. Harre F./Jucker Th. SS-Swallow 1335<br />
27 Schaefer Ch./Morier G. Citroen 1345<br />
28. Aebl! K./Müggler A. Fiat 1465<br />
29 «Willy»/Moebus E. Citroen 1600<br />
30. Dattner A./Mathys H. BMW 1620<br />
31. Joos K./MOIIer Dr R. Citroen 1700<br />
32. Leuthold L./Spring J. F MG 1790<br />
33. Hohl W./Ammann Ch. Ford 1810<br />
34. Seyffer R./Gossweiler J. MG 1890<br />
35a. Künzi P./Utiqer E Lancia 1945<br />
3£b. Minoretti A./Seiler G. Alfa Romeo 1945<br />
37 Böhler F./Frau Dr Bühler Fiat 1970<br />
38. Glauser P./Meier E. MG 1970<br />
39 Urben W./Rötti E. Citroen 2080<br />
40. Brechtbühl F./Küna P BMW 2140<br />
41. Dellsperger R./Dellsperger H. Citroen 2145<br />
42. Fehr Hans/X. Fiat 2330<br />
43 Blaser H /Maritz K. Ford 2340<br />
44. Paci A./Brandt W MG 2360<br />
45. Sommerhaider E./Struchen P MG 2420<br />
46. Leimaruber K./Ritzmann H. Mercury 2560<br />
47 Schlotterbeck R./Böhler C. Citroen 2.585<br />
48. Reinhard E./Ott E. Fiat 2660<br />
49 »Peter»/Petermann W Citroen 2775<br />
50. CamDolongo E /Schätti N. BMW 2845<br />
51. Uehlinaer W./Pfenninger H. MG 3155<br />
52. Künzi F./Bieri F Lancia 3495<br />
53. Müller W/Exer W Tnlbot 4170<br />
54. Suter F./Giger Th. Jowett-Javelin 12270<br />
(Uebriee Resultate auf Seite 6)<br />
csser...<br />
...als vor dem Krieg<br />
Die Vorkriegs-Fabrikation zu übertrelfen. ist eine<br />
schwere, aber — nicht unmögliche Leistung. Die heutiges<br />
SOLEX-Vergaser zeichnen sich durch diese Eigenschalt<br />
aus. Sie sind<br />
besser als vor dem Krieg!<br />
Dieses Resultat war nur möglich, dank<br />
der Hingabe und Fähigkeit der SOLEX-Tectmflcer<br />
der Forschungen und Modernisierung in den<br />
SÜLEX-Laboralorien.<br />
den besonderen Herstellungs- und Konlrollverlahren.<br />
unter denen eine ausschlaggebende Rolle dem<br />
pneumatischen SOLEX-Mikromeler zufällt, der<br />
heute in jedem Stadium bei der Fabrikation der<br />
SQLEX-Vergaser verwendet wird.<br />
Besser als vor dem Krieg!<br />
dank des tiefen Profils<br />
des<br />
MICHELIN-<br />
Reifens<br />
«ZI»<br />
SOLEX-Vergaser existieren heute<br />
in verbesserter Qualität und Ausführung<br />
für alle europäischen und<br />
amerikanischen Wagen. Haben Sie<br />
schon einen? Wenn nicht, fragen<br />
Sie Ihren Garagisten um Auskunft<br />
(100%<br />
OTftfWIniWMWWWwflftMWWWMW t<br />
Lieferbar in:<br />
4,00/15 5,00/15 5,50/15 6,70/15 7,00/15 7,60/15 6,00/16<br />
6,50'16 5,50/17<br />
Generalvertretung für die Schweiz:<br />
HENRI BACHMANN, BIEL - ZÜRICH - GENF
AUTOMOBIL REVUE<br />
MITTWOCH, 1. SEPTEMBER <strong>1948</strong> - Nr. 38<br />
Nat. Automobilmeeting Gstaad<br />
(Fortsetzung der Resultate von Seite 5)<br />
Slalom<br />
Tourenwagen bis 1500 ccm , ,<br />
1. Lauf 2. lauf<br />
1. Schmocker F. Simca 117,4" 124,2"<br />
2. Künzi P Lancia 122,0" 118,6"<br />
3. Künzi F Lancia 120,0" 122,0"<br />
4. BOhler F. Fiat 124,8" 121,6"<br />
5. Klaus K. Austin 125,8" 124,2"<br />
6. Macchi Paul Skoda 125,0" 127,8"<br />
7 Lindner Max Simca 128,6" 125,2"<br />
8. «Chiodo> Lancia 131,2" 125,6"<br />
9. Dietrich Erwin Fiat 131,8" 128,0"<br />
10. Reinhard Eduard Fiat 135,2" 128,4"<br />
11. Kenk Georges Morris 136,6" 130,0"<br />
12. Aebli Kaspar<br />
13. Hirt Felix<br />
Fiat<br />
Austin<br />
137,4"<br />
142,2"<br />
134,8"<br />
140,6"<br />
14. Schaad Hans<br />
15. Suter Franz<br />
Fiat<br />
Jowett-Jawelin<br />
160,0"<br />
239,4"<br />
142,8"<br />
239,0"<br />
Tourenwagen über 1500 ccm<br />
1. «Willy» Citroen 224,4" 114,0"<br />
2. «Peter» Citroen 115,2" 114,8"<br />
3. Heibling Hermann Ford 119,8" 117,0"<br />
4. Hohl Willy Ford 117,2" 119,0"<br />
5. v. Tscharner H. K. Healey 124,8- 120,0"<br />
6. Endrich Felix Citroen 123,4" 121,6"<br />
7 Sargenti Florindo Delahaye 122,0" 124,0"<br />
8. Massara Marcel Delahaye 125,0" 123,6"<br />
9. Locher W 3rner Plymouth 124,0" 123,8"<br />
10. Urben Werner Citroen 130,2" 124,0"<br />
11. Joos Karl Citroen 129,6" 124,4"<br />
12. Bosshard Walter<br />
13. Muri Hans<br />
Citroen<br />
Citroen<br />
176,8"<br />
126,4"<br />
124,6"<br />
125,6"<br />
14. Scherrer Albert Hudson 131,0" 126,0"<br />
15. Schlotterbeck Rene Citroen 137,6" 126,2"<br />
16. Schaefer Charles Citroen 129,8" 128,0"<br />
17 Künzli Paul Plymouth 129,4" 128,4"<br />
18. Beck Fritz Citroen 133,6" 129,0"<br />
19 Harre Franz SS-Swallow 130,8" 129,8"<br />
20. Senn Alfred<br />
21. Leimgruber Kurt<br />
Plymouth<br />
Mercury<br />
138,6"<br />
148,6"<br />
135,2"<br />
137,0"<br />
22. Dellsperger Rolf Citroen 146,8" 138,2"<br />
23. Kunz Marcel Jaguar 158,8" 138 8"<br />
24. Müller Werner Talbot 141,6" 142 6"<br />
25. Blaser Heinz Ford 260,0" 141,8"<br />
26. Hirr Peter Talbor 262,6" 141,8"<br />
Sporrwagen bis 1500 ccm<br />
1. Seyffer Robert MG 117,6" 114,4"<br />
2. de Terra Max<br />
3. Senn Henry<br />
BMW<br />
MG<br />
118,8"<br />
120,4"<br />
176,0"<br />
118,8"<br />
4. Leuthold Louis MG 122,2" 119 4"<br />
£. Glauser Paul MG 132,8" 119,4"<br />
6. Fehr Hans Fiat-Fehr 123,4" 119,8"<br />
7 Sommerhaider E. MG 120,4" 234 6"<br />
8. Küng Jürg MG 121,6" 132,4"<br />
9 Baci Alfeo MG 124,4" 124 2"<br />
10. Wenger Fritz<br />
11. Uehlinger Willy<br />
MG<br />
MG<br />
133,0"<br />
157,2"<br />
130 8"<br />
144,6"<br />
12. Hummel Roger MG 179,4" 188,2"<br />
Sporrwagen über 1500 eem<br />
1. Campolongo Emilio BMW 164,4" 106 6"<br />
2. Minorefti Aldo Alfa Romeo 123,0" 110,2"<br />
3. Brechtbühl Franz BMW 113,8" 113 0"<br />
4. Dattner Alfred BMW 173 4" 119 0"<br />
Verschiedene Konkurrenten werden überrascht<br />
feststellen, dass die von uns veröffentlichten<br />
Resultate, soweit sie die Gelände- und Zuverlässigkeitsfahrt<br />
und die Kombinations-Gesamtwertung<br />
betreffen, mit den am Sonntag in<br />
Gstaad bekanntgegebenen nicht restlos übereinstimmen.<br />
In der Tat hat eine erste Nachkontrolle<br />
— wie wir erfahren vor allem im Zusammenhang<br />
mit den Durchfahrtsposten von Ried und<br />
La Tine — Fehler in der ursprünglichen Klassementsermittlung<br />
zutage gefördert, die zum Teil<br />
erhebliche Korrekturen — zum Guten wie zum<br />
Tourenwagen bis 1100 ccm<br />
T. Schmocker F. Simca<br />
2. Bühler Fritz Fiat<br />
3. Macchi Paul Scoda<br />
4. Reinhart Edouard Fiat<br />
5. Lindner Max Simca<br />
6. Aebli Kaspar Fiat<br />
7. Srhnnri Hnn* Fiat<br />
Tourenwagen bis 3000 ccm<br />
1. v. Tseharner H. K. Healey<br />
2. Schlotterbeck Rene 1 Citroen<br />
3. Beck Fritz Citroen<br />
4. Harre Franz SS-Swallow<br />
5. Hirt Peter Talbot<br />
6. Müller Werner Talbot<br />
7. Kunz Marcel Jaguar<br />
Tourenwagen über 3000 ccm<br />
1. Helbling Herrn. Ford<br />
2. Hohl Willi Ford<br />
3. Sargenti Florindo Delahaye<br />
4. Massara Marcel Delahaye<br />
5. Locher Werner Plymouth<br />
6. Scherrer Albert Hudson<br />
7 Künzli Paul Plymouth<br />
8. Leimgruber Kurt Mercury<br />
9 Senn Alfred Plymouth<br />
10. Blaser Heinz Ford<br />
Sportwagen bis 1100 ccm<br />
Solo Fahr Hans*<br />
Sportwagen bis 1500 ccm<br />
1. Sommerhaider Erw<br />
2. Seyffer Robert<br />
3. Leuthold Louis<br />
4. de Terra<br />
5. Glauser Paul<br />
6. Hummel Roger<br />
7 Paci Alteo<br />
8. Senn Henri<br />
9 Wenger Fritz<br />
10. Küng Jörq<br />
11. UelingerV/illi<br />
Bersrennen<br />
Tourenwagen bis 1500 ccm<br />
1. «Chiodo» Lancia<br />
2. Künzi Paul Lancia<br />
3. Künzi Fritz Lancia<br />
4. Sutter Franz Jowett-Javelin<br />
£. Klaus Kurt Austin<br />
6. Kenk Georges Morris<br />
7 Hirt Felix Austin<br />
8. Dietrich Erwin Fiat<br />
snwagen bis 2000 ccm<br />
1. «Willy» Citroen<br />
2. «Peter» Citroen<br />
3. Bosshard Walter Citroen<br />
4. Muri Hans Citroen<br />
5. Endrich Felix Citroen<br />
6. Urben Werner Citroen<br />
7 Joos Karl Citroen<br />
8. Schaefer Charles Citroen<br />
9. Delsberger Rolf Citroen<br />
Fiat-Fehr<br />
MG<br />
MG<br />
MG<br />
BMW<br />
MG MG<br />
MG<br />
MG MG MG<br />
MG<br />
Sportwagen bis 2000 ccm<br />
1. Campolongo Emilio BMW<br />
2. Minorefti Aldo Alfa Romeo<br />
3. Brechtbühl Franz BMW<br />
4. Danner Alfred BMW<br />
I.lauf<br />
£6,8"<br />
V 02,0"<br />
1* 03,2"<br />
1' 06,2"<br />
1' 05,6"<br />
V 10,0"<br />
V 32,8"<br />
£6,0"<br />
57,4"<br />
V 00 2"<br />
V 01,2"<br />
1' 03,4"<br />
1' 06,0"<br />
V 12,6"<br />
1- 11,0"<br />
55,0"<br />
£5,8"<br />
59,8"<br />
V 03,8"<br />
V 05,0"<br />
V 06,0"<br />
V 05,2"<br />
1' 07,8"<br />
V 20,2"<br />
55,0"<br />
£7,2"<br />
03,4"<br />
02,2"<br />
12,6"<br />
08,2"<br />
13,0"<br />
54,6"<br />
55,6"<br />
£7,2"<br />
57,2"<br />
T 04,6"<br />
V 01,2"<br />
1- 00,2"<br />
V 04,4"<br />
!• 02,8"<br />
V 19,5"<br />
£1,8"<br />
£3,6"<br />
£4,8"<br />
57,8"<br />
59,4"<br />
1' 05,8"<br />
1' 06,2"<br />
V 01,0"<br />
V 01,0"<br />
V 08,2"<br />
1' 09,6"<br />
£2,4"<br />
53,4"<br />
£6,2"<br />
V 03,6"<br />
2. laof<br />
54,2"<br />
59,0"<br />
!• 01,4"<br />
I' 03,4"<br />
I' 04,4"<br />
1' 09,6"<br />
1« 21.6"<br />
54,8-<br />
56,2-<br />
59,6-<br />
00,6'<br />
01,4-<br />
06,2'<br />
09,4'<br />
11.4'<br />
55,0"<br />
55,2"<br />
58,8"<br />
01,6"<br />
02,0"<br />
05,0"<br />
11,2"<br />
05,8"<br />
01,8"<br />
55,0"<br />
56,6"<br />
01,0"<br />
01,2"<br />
07,6"<br />
08,4"<br />
06.8"<br />
£7,8"<br />
55,6"<br />
56,8"<br />
57 4"<br />
58,2"<br />
58,8"<br />
59,0"<br />
1' 02,0"<br />
V 02,6"<br />
!• 06,8"<br />
V 01,4" 7' 01,2"<br />
51,2"<br />
52,8"<br />
53,8"<br />
57,8"<br />
£9,8"<br />
59,6"<br />
V 00,4"<br />
V 00,4"<br />
1- 00,6"<br />
1' 02.6"<br />
1' 03,2"<br />
51,6"<br />
53,0"<br />
55,4"<br />
58,0"<br />
Schlechten, bei den einzelnen Konkurrenten wie<br />
im Intersektions-Wettkampf — zur Folge hatten.<br />
Fest steht, dass nicht Bern, sondern Zürich<br />
(mit der Equipe « Hebokla », lies Helbling-Bosshard-Klaus)<br />
den Sektionswettbewerb siegreich<br />
beendete. Ein Glück also, dass die Resultate auf<br />
Grund der im April in Zürich gemachten Erfahrungen<br />
ausdrücklich als provisorisch bezeichnet<br />
und die Preise noch nicht verteilt wurden, ansonsten<br />
man um einen neuerlichen Preisschub<br />
nicht herumkäme<br />
Gesamtklasscment der Kombination<br />
Punkte<br />
1. v. Tseharner Hans Karl, Bern Healey 960,0<br />
2. Schmocker Fredy, St-Sulpice Simca 941,5<br />
3. Locher Werner, Zürich Plymouth 915,0<br />
4. Helbling Hermann, Rapperswil Ford 908,0<br />
5. Sargenti Florindo, Bern Delahaye 894,5<br />
6. Massara Marcel, Bern Delahaye 391 0<br />
7. fChiodo» Lancia 87/.0<br />
8. Scherrer Albert, Riehen Hudson 857,0<br />
9. «Willy» Citroen 855,5<br />
10. Macchi Paul, Luzern Skoda 844,0<br />
11. Endrich Felix, Zollikon Citroen 841,5<br />
12. Bosshard Walter, Winterthur Citroen 838,5<br />
13. Klaus Kurt, Zürich Austin 821 0<br />
14. Hohl Willy, Bern Ford 810,5<br />
15. Küng Jörg, Bern MG 805 0<br />
16a. Seyffer Robert, Meilen MG 800,0<br />
16b. Senn Henry, Lausanne MG 800,0<br />
18. Künzli Paul, Obermurgenthal Plymouth 798,5<br />
19. Künzi Paul, Bern Lancia 797,0<br />
20. de Terra Max, Zollikon BMW 795,5<br />
21. Minoretti Aldo, Dübendorf Alfa Romeo 787,0<br />
22. Wenger Fritz W., Bern MG 785,0<br />
23. Leuthold Louis, La Chaux-de-Fonds MG 775 0<br />
24. Beck Fritz, Bern Citroön 772,0<br />
25. Muri Hans, Sursee Citroen 761 0<br />
26. Bühler Fritz, Zürich Fiat 751,5<br />
27 Harre Franz. Zürich SS-Swallow 743,0<br />
28. Sommerhaider Erwin, Spiez MG 733,0<br />
29. «Peter» Citroen 732,0<br />
30. Brechtbühl Franz, Bern BMW 729 5<br />
31. Campolongo Emilio, Zürich BMW 729 9<br />
32. Dattner Alfred, Zürich BMW 725 5<br />
33. Senn Alfred, Basel Plymouth 718,0<br />
34. Schaefer Charles, Thun Citroen 703,0<br />
35. Glauser Paul, Bern MG 696,5<br />
36. Joos Carl, Winterthur Citroen 691,5<br />
37. Schlotterbeck Rene, Zürich Citroen 682.0<br />
33. Dietrich Erwin, Basel Fiat 677 0<br />
39. Fehr Hans, Kilchberg Fiat 67o'6<br />
40. Hirt Peter, Zollikon Talbot 666^5<br />
41. Kunz Marcel, Zug Jaguar 660.0<br />
42a. Hirt Felix, Zürich Austin 657,5<br />
42b. Urben Werner, Wagenhausen Citroen 657,5<br />
44. Aebli Kaspar, Uster Fiat 630 0<br />
45. Paci Alfeo, La Chaux-de-Fonds MG 628 0<br />
46. Reinhard Eduard, Köniz Fiat 6C4,5<br />
47. Künzi Fritz, Bern Lancia 601,0<br />
43. Leimgruber Kurt, Luzern Mercury 572 5<br />
49 Blaser Heinz, Bern Ford 522 5<br />
50. Hummel Roger, La Chaux-de-Fonds MG 5M 0<br />
51. Dellsperger Rolf, Bern Citroen 436 0<br />
52. Uehlinger Willy. Zürich MG 418,5<br />
53. Lindner Max, Binningen Simca 359,0<br />
54. Müller Werner, Dübendorf Talbot 330,5<br />
55. Kenk Georges, Basel Morris 319^0<br />
56. Schaad Hans. Lausanne Fiat 99 0<br />
57. Suter Franz, Zürich Jowett-Jav. —881J<br />
Intersektionen-Weftkampf<br />
1. Zürich II: Klaus - Helblinq . Bosshard 2567,5<br />
2. Bern I:<br />
3. Bern III:<br />
v. Tschorner - VVenaer - Künzli Paul<br />
Hohl - Sargenti . Küng Jura<br />
2543,5<br />
2510,0<br />
4. Zürich I: lecher - Bühler - Seyffer Robert 2466,5<br />
5. Bern II: Schaefer - Massara - Künzi Fritz 2195,0<br />
6. Bern V: Beck - Glauser - Reinhard 2073 0<br />
7. Zürich III: Hirt Peter - Dattner - Aebli 2022,1<br />
8. Bern IV: Brechtbühl . Dellsperger - Künzi Paul 1962,5<br />
9. Neuch.-Mont.: Leuthold - Paci - Hummel 1914,0<br />
10. Basel: Dietrich - Senn - Lindner 1754,0<br />
11. Bern VI: Blaser . Sommerhaider - Studer 1255,5<br />
ITALIEN<br />
Grosser Preis von Albi<br />
Villoresi (Maserati) überlegener Sieger.<br />
Dank der hervorragenden Besetzung war<br />
dem Grossen Preis von Albi für Automobile am<br />
letzten Sonntag ein riesiger Publikumserfolg beschieden.<br />
Im<br />
ersten Lauf<br />
stiess Villoresi auf Maserati aus der zweiten<br />
Startreihe sofort an die Spitze vor, musste aber<br />
bereits nach drei Runden an der Boxe einen<br />
Kerzenwechsel vornehmen. Der Engländer<br />
Brooke und der Franzose Chiron übernahmen<br />
daher die Führung und lieferten sich ein prächtiges<br />
Duell über mehrere Runden, das schliesslich<br />
durch einen Kerzendefekt an Chirons Wagen<br />
zugunsten des Briten entschieden wurde. Inzwischen<br />
hatte aber Villoresi die Verfolgung auf<br />
die Leader wieder aufgenommen und verbesserte<br />
seine Position Runde um Runde. Die anhaltende<br />
Temposteigerung ergab für den Italiener in der<br />
10. Runde einen neuen Rundenrekord mit 168,031<br />
km/h, und zwei Runden später brauste er am<br />
führenden Briten vorbei. Der Schweizer de<br />
Graffenried verlor durch mehrere Zwischenhalte<br />
viel Terrain und büsste auf die Spitze eine<br />
volle Runde ein.<br />
Der zweite Lauf<br />
wurde noch von 17 Konkurrenten bestritten, unter<br />
denen Villoresi klar dominierte. Wiederum<br />
setzte er sich sofort an die Spitze des Feldes. Bis<br />
zur 14. Runde konnte sich Comotti (Talbot)<br />
knapp hinter ihm halten, berührte dann aber<br />
einen Strohballen und musste aufgeben. Zwischen<br />
Raph und Etancelin, beide auf Talbot,<br />
entspann sich ein harter Kampf um den nächsten<br />
Platz. Nach mehrfachem Positionswechsel<br />
geriet Raph in der siebenten Runde von der<br />
Piste, kollidierte in einer Kurve mit der Ballustrade<br />
und wurde aus dem Wagen geschleudert.<br />
Mit erheblichen Verletzungen musste er ins Spital<br />
übergeführt werden. Chiron ging bald darauf<br />
zur Attacke auf Etancelin über, den er schliesslich<br />
in der 11. Runde passierte.<br />
Die besten Resultate:<br />
1. Lauf (17 Runden = 151,317 km)<br />
1. Villoresi, Italien Maserati 56'<br />
1 19,9"<br />
2. Comotti, Frankreich Talbot<br />
3. Brooke, England<br />
Maserati<br />
4, Etancelin, Frankreich Talbot<br />
5, Raph, Frankreich<br />
Talbot<br />
6. Rosier, Frankreich Talbot<br />
Prinz Igor, Frankreich Ferrari<br />
8. Righetti, Italien<br />
Ferrari<br />
9. de Graffenried, Schweiz Mnsrrati<br />
10. Chaboud, Frankreich Delahaye<br />
2. Lauf (17 Runden = 151,317<br />
Villoresi, Italien<br />
Maserati<br />
2.<br />
3.<br />
4.<br />
5.<br />
6.<br />
7.<br />
8.<br />
9<br />
10.<br />
Chiron, Frankreich<br />
Etancelin, Frankreich<br />
Levegh, Frankreich<br />
Righetti, Italien<br />
Rosier Frankreich<br />
Godia, Frankreich<br />
Chaboud Frankreich<br />
Meyrat, Frankreich<br />
Ramseier, Schweiz<br />
Tal bot<br />
Tal bot<br />
Tal bot<br />
Ferrari<br />
Talbot<br />
Maserati<br />
Delahaye<br />
Delahaye<br />
Maserati<br />
Gesamtklassement (34 Runden =<br />
1. Villoresi, Italien Maserati<br />
2. Etancelin, Frankreich Talbot<br />
3. Rosier, Frankreich Talbot<br />
4. Righetti Italien Ferrari<br />
5. Chaboud, Frankreich Delahaye<br />
6. Godia, Frankreich Maserati<br />
7 Comotti, Frankreich Talbot<br />
8. Meyrat, Frankreich Delahaye<br />
9. Levegh Frankreich Talbot<br />
10. Chiron, Frankreich Talbot<br />
56'<br />
56-<br />
£6-<br />
57'<br />
58'<br />
£9'<br />
£9'<br />
16<br />
16<br />
km<br />
56' 38,0"<br />
•• 160,312 km/h<br />
£7' 04,8"<br />
57' 43,3"<br />
16<br />
16<br />
16<br />
16<br />
16<br />
302,634 km)<br />
1 h 52' 57,9"<br />
= 160,740 km/h<br />
1 h 54' 40,1"<br />
33 Runden<br />
33 Runden<br />
32 Runden<br />
31 Runden<br />
30 Runden<br />
30 Runden<br />
29 Runden<br />
27 Runden<br />
DEUTSCHLAND<br />
Das Eggbergrennen<br />
bei Säckingen, das als Lauf um die deutsche<br />
Strassenmeisterschaft durchgeführt wird, findet<br />
endgültig am 5. September statt.<br />
(Sport siehe auch Seile 8)<br />
15<br />
12<br />
161,170 km/h<br />
49,8"<br />
£0,1"<br />
56,8"<br />
32,9"<br />
17,8"<br />
21,3"<br />
44,1"<br />
Runden<br />
Runden<br />
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Nr. 38 - MITTWOCH, i. SEPTEMBER <strong>1948</strong><br />
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und Reibung grosser Verschleiss entsteht<br />
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überziehen sich Zylinderwand, Kolben und Ventile mit einem zähen, unvermindert<br />
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brennbaren, schutzenden Ölfilm I LUBRI-GAS tut noch mehr: es verdurch<br />
noch keiner Revision bedürfen. Und LUBRI-GAS macht sich allein schon<br />
eine Benzinersparnis bezahlt, wie dies oft bezeugt wird. Der Amerikaner<br />
tankt LUBRI-GAS seit über 20 Jahren an der Säule als Premium-Gasolin. Hier<br />
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MITTWOCH. I. S|,['TFMHi;n 10(3 _ \r. 38<br />
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nen letztes Jahr auf einer Kundstrecke in Mailand<br />
in Szene ging — insofern um eine neue<br />
Verlegenheitslösung, als im Augenblick der Ausschreibung,<br />
geschweige denn der Eintragung<br />
des Grand Prix im internationalen Terminkalender<br />
in der Frage des Wiederaufbaus der Monzabahn<br />
die Würfel noch immer nicht gefallen waren.<br />
Heute darf man mit Gewissheit annehmen,<br />
dass die Periode der Improvisationen der Vergangenheit<br />
angehört, wird doch das Autodrom<br />
im Park zu Monza, wo Italiens Grand Prix im<br />
Verlaufe seiner langjährigen Geschichte nicht<br />
weniger als vierzehnmal zum Austrag kam, binnen<br />
kurzem in neuem Glänze auferstehen und<br />
schon am 17. Oktober Schauplatz des ersten internationalen<br />
Nachkriegsrennens, eines « Grossen<br />
Preises von Monza » sein.<br />
Zum Rennen vom kommenden Wochenende,<br />
das auf der rund 4,8 km langen Rundstrecke im<br />
Turiner Valentino-Park zum Austrag gelangt<br />
und zu dem am Samstag ein Lauf für Sportwagen<br />
bis 750 cm 3 den Auftakt bildet, werden<br />
auf Grund der Trainingszeiten maximal 20 Konkurrenten<br />
zugelassen. Indessen liegen bei Blattabschluss<br />
31 Meldungen vor, unter denen freilich<br />
sowohl bei den Namen wie bei den Wagen<br />
noch einige X figurieren. Dem Grand Prix,<br />
bei dem 75 Runden = ca. 360 km zurückzulegen<br />
sind, wird diesmal insofern allergrösstes Interesse<br />
entgegengebracht, als das neueste « Pferd »<br />
aus dem Ferrari-Stall, der 1,5-Liter-Rennwagen<br />
mit Kompressor, zur Feuerprobe antreten und<br />
vermutlich von Sommer und Farina gesteuert<br />
Wenn der italienische Gran Premio (dem Reglement<br />
nach zu schliessen der 19., nach dem<br />
vorliegenden « Goldenen Buch» dagegen erst<br />
der 18. seiner Art) am nächsten Sonntag aus<br />
Anlass des 50jährigen Bestehens des Automobil-<br />
Clubs von Italien und seiner Sektion Turin in<br />
der Hauptstadt des Piemonts zur Durchführung<br />
gelangt, so handelt es sich — nachdem das Renwird.<br />
Wer auf den Alfettas startet, steht bei<br />
Blattabschluss noch nicht endgültig fest, vor<br />
allem auch nicht, ob Trossi neuerdings ins Geschehen<br />
eingreift. Gerüchtweise verlautet, dass<br />
er neben Ascari und Sanesi die Farben der Mailänder<br />
Werke verteidigt, währenddem Wimille<br />
im Grossen Preis von England in Silverstone in<br />
die Arena steigen würde.<br />
STARTLINIE<br />
UGNE DE DEPART<br />
Die 4JJ km lange Rundstrecke im Volentinopark zu Turin.<br />
NENNLISTE<br />
Alfa Romeo 1500: Drei Wagen, Fahrer noch nicht bezeichnet<br />
Cisitalia 1200: Grolla<br />
Delahqye 4500: Chaboud<br />
ERA 1500: Gordon<br />
Ferrari 1500: Sommer und möglicherweise Farina<br />
Ferrari 2000: Righetti<br />
Maserati 1500: Parnell, Jovar Bucci, Lanza, Rol, Ramseyer,<br />
de Graffenried, Pagani, Godia, Villoresi, Brooke, Bira<br />
Plate-Spezial 1500: X.<br />
Simca-Gordini 1430: Manzon, X.<br />
Talbot: Pozzi, Raph, Etancelin, Chiron, Rosier Comotti<br />
Goldenes Buch des Grossen Preises von Italien<br />
1921 Brescio 519 km<br />
1922 Monza 800 km<br />
1923 Monza 800 km<br />
1924 Monza 800 km<br />
1925 Monza 800 km<br />
1926 Monza 600 km<br />
1927 Monza 500 km<br />
1928 Monza 600 km<br />
1931 Monza 10 Std.<br />
1932 Monza 5 Std.<br />
1933 Monza 500 km<br />
1934 Monza 500 km<br />
Sieger und Marke<br />
km/h<br />
Goux (Bailot) 144,737<br />
Bordino (Fiat) 139,855<br />
Salamano (Fiat) 146,502*<br />
Ascari (Alfa Romeo) 158,896<br />
Brilli Peri (Alfa Romeo) 152,596<br />
Charavel (Bugatti) 138,204<br />
Benoist (Delage) 144,928*<br />
Chiron (Bugatti) 159,893*<br />
Campari/Nuvolari<br />
(Alfa Romeol 155,775<br />
Nuvolari (Alfa Romeo) 167,521<br />
Fagioli (Alfa Romeo) 174,740<br />
Caracciola/Fagioli<br />
(Mercedes-Benz) 107,175<br />
Stuck (Auto-Union) 137,080<br />
Rosemeyer (A.-Union) 135,352<br />
"aracciola (Merc.-Benz) 131,310<br />
Nuvolari lAuto-Union) 155,726<br />
1935 • Monza 503 km<br />
1936 Monza 502 km<br />
1937 Livorno 360,9 km<br />
1938 Monza 419,58 km<br />
1947 Mailand 345 km Trossi (Alfa Romeo) 113,194<br />
* Als.Grosser Preis von Europa gefahren.<br />
BRIEFE DER LESER AN DIE A.-R.<br />
Briefe über allgemein interessierende Fragen werden gerne zur Veröffentlichung entgegengenommen.<br />
Sie sind möglichst kurz zu fassen und an die Bedaktion der « Automobil-Revue »,<br />
Breitenrainstr. 97, Bern, zu senden. Die Verwendung eines Pseudonyms ist gestattet, wenn der<br />
Redaktion Name und Adresse des Absenders bekanntgegeben werden.<br />
Trauriger Zustand der Sirasse<br />
Saanenmöser—Zweisimmen.<br />
Der Zustand der Hauptstrassen in der Schweiz<br />
ist im allgemeinen nicht schlecht. Die meisten sind<br />
asphaltiert oder wenigstens irgendwie staubfrei gemacht.<br />
Leider trifft das aber beim Strassenteilstück<br />
Saanenmöser—Zweisimmen der Hauptstrasse Nr. 20<br />
nicht zu. Auf die*er Strecke erwarten den Autofahrer<br />
nicht nur schlechte, sondern direkt katastrophale<br />
Verhältnisse. Es ist unverantwortlich vom<br />
Kanton Bern, den Motorfahrzeugbesitzern eine<br />
solche Strasse zu präsentieren, besonders jetzt, da<br />
die Steuern erhöht worden sind. Jeder Feldweg<br />
6chadet dem Wagen weniger als diese Stra6se, die<br />
6ich mit einem « Wellblech » vergleichen lässt.<br />
Man fragt sich, warum diese« Teilstück (ca.<br />
10 km) nicht asphaltiert wird. Der Verkehr auf ihm<br />
ist so stark, dass schon ein Bruchteil der Frequenz<br />
eine Verbesserung rechtfertigen würde.<br />
Will ein Motorfahrzeug von der Westschweiz<br />
anach der Zentralschweiz, kommt es über den Pillon<br />
oder über den Col des Mosses, von Montreux—<br />
Bulle oder von Fribourg—Bulle—Saanen, muss es<br />
über die Saanenmöser nach Zweisimmen—Spiez.<br />
Aber die gute Laune ob der Schönheit der Gegend<br />
verflüchtigt sich beim Autofahrer rasch,<br />
wenn er dieses Teilstück « geniessi », das gegenüber<br />
der durchwegs guten Strasse vor- und nachher<br />
unangenehm auffällt.<br />
Wir hoffen, dass die Strecke doch nun endlich<br />
rnstandgestellt wird. Wenn nicht, wäre es m. E.<br />
Sache der Motorfahrzeugbesitzer und ihrer Presse,<br />
eine Warnung an alle zu erlassen, diese Strasse zu<br />
meiden, wenn ihnen ihr Fahrzeug lieb ist. K. B.<br />
Rücksichtsloses Vorfahren.<br />
Bei einer Fahrt mit meinem Vauxhall passierte<br />
ich Sonntag, den 18. Juli <strong>1948</strong>, etwas nach 13 .Uhr,<br />
die Strecke Leysin—Aigle. In der Abfahrt, ungefähr<br />
\'A km vor Aigle, fuhr mir ein Fiat mit der<br />
Polizeinummer VD 15167 vor. Trotzdem dort die<br />
Strasse genügend breit ist und kein entgegenkommendes<br />
Auto in Sicht war, schnitt dieser Automobilist<br />
während des Vorfahrens meine Fahrbahn<br />
absichtlich, und zwar so stark, dass dessen Wagen<br />
meinen linken vordem Kotflügel tuschierte, was<br />
einen starken Kratzer verursachte. Mein Tempo<br />
betrug, da ich ein Kleinkind im Wagen hatte, nie<br />
mehr als 40 km/h, und die sechs andern Wagen,<br />
die mir vorfuhren, haben das Ueberholungsmanöver<br />
mit Anstand vollbracht. Glücklicherweise beherrschte<br />
ich meinen Wagen und Hess mich nicht<br />
aus dem Konzept bringen, denn hätte ich nur die<br />
kleinste Drehung meines Lenkrades nach links<br />
ausgeführt, wäre das Unglück dagewesen.<br />
Solche Fahrer, die sich und andere durch ihre<br />
Rücksichtslosigkeit gefährden und obendrein noch<br />
materiellen Schaden verursachen, verdienen es<br />
meiner Auffassung nach, dass man 6ie an den<br />
Pranger etellt. Wa6 hiermit geschehe. W. S.<br />
Nächtliches Erlebnis.<br />
Fuhr ich da unlängst von Biel über das Berner<br />
Oberland nach Locarno. Trotz strömendem Regen<br />
wählte ich die Nachtstunden, um über die Pässe<br />
dem Touristenverkehr auszuweichen. Es muss<br />
6chon etwas über Mitternacht gewesen sein, als ich<br />
die Sustenrampe emporklomm. Bald wurde aus<br />
dem Regen Schnee. Knapp erreichte ich über ca.<br />
15 cm Neuschnee den Scheiteltunnel, in den mein<br />
Alfa Romeo durch Verwehungen hindurch, mit dem<br />
letzten Schnauf sozusagen, hineinrutschte. Kaum<br />
wieder aus dem Loch heraus, sah ich einige Hundert<br />
Meter weiter unten auf der Strasse ein Paar<br />
Scheinwerfer voll aufgedreht seine Strahlen in<br />
das Schneegestöber bohren.<br />
Der Wagen mit Berner Nummer stand quer, mit<br />
dem Rücken an den Felsen gelehnt, und liess mich<br />
gerade noch knapp passieren. Ich bot sofort meine<br />
Hilfe an, als ich vom Fahrer und seinem Begleiter<br />
vernahm, dass sie schon über zwei Stunden auf<br />
einen Abschleppwagen warteten, den 6ie durch das<br />
SOS-Telephon .angefordert hätten. Auf mein Anraten<br />
hin produzierte der Begleiter einen Sack,<br />
und ich holte — was ich später bereute — meine<br />
gute Wagendecke. Mit etwas Gas und Schub und<br />
Unterlegen der Hilfsmittel schafften wir den Wagen<br />
den Berg hinauf. Es war kein Spass, aber<br />
schliesslich schafften wir es, wenn auch nur meterweise,<br />
bis ungefähr 40 m vor den Tunnel, wo die<br />
Strasse ja wieder eben ist. Schuhe, Hosen, Jacke,<br />
alles war nass bis auf die Haut. Ganz zufällig gibt<br />
es Licht im Innern der Limousine, und was sehe<br />
ich . .. Da sitzen noch zwei Männer und eine Dame<br />
im Fonds, tief in Decken eingehüllt ..<br />
Dieser Anblick verschlug mir die Stimme. Nach<br />
% Stunden draussen im Schneegestöber ist man<br />
nicht mehr sehr gesprächig. Ich 6agte nur kurz:<br />
« Lassen Sie die beiden da drin aussteigen und selber<br />
schuften », nahm meine triefende Decke auf<br />
und wackelte 200 m zurück zu meinem Wagen.<br />
Vor Aerger und Kälte schüttelte es mich noch<br />
lange, nachdem ich den Gotthard passiert hatte.<br />
Die Decke konnte ich morgens wegwerfen; 6ie war<br />
unbrauchbar geworden. Und die Nummer des Berner<br />
Wagens habe ich absichtlich vergessen, auch<br />
wenn dessen Insassen meine Hilfsbereitschaft und<br />
Kameradschaftlichkeit missbraucht haben. Ich will<br />
nicht verallgemeinern; vielleicht aber bringt die<br />
Schilderung dieser Episode den einen oder andern<br />
Automobilisten, der in die gleiche Lage kommt<br />
wie ich, dazu, sich den «Inhalt» des hilfsbedürftigen<br />
Wagens zuerst näher anzusehen. L. C. H.<br />
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INr. 3ö - MITTWOCH, 1. SEPTEMBER 194t<br />
AUTOMOBIL REVUE<br />
SPANIEN<br />
Der Automarkt in Spanien<br />
Die Länder Europas, in denen man heute ohne<br />
jede Formalität einen neuen Wagen kaufen, bezahlen<br />
und gleich mitnehmen kann, sind wohl an einer<br />
Hand aufzuzählen. Spanien gehört nicht dazu. Wer<br />
als Schweizer zum erstenmal nach Spanien kommt,<br />
verwundert 6ich unterwegs ob der verschwindend<br />
kleinen Zahl von Automobilen. Erst in Barcelona<br />
ändert sich das Bild. Der Zürcher könnte sich nach<br />
Zürich zurückversetzt glauben. Die Strassen wimmeln<br />
von Fahrzeugen, und vom feudalen Cadillac<br />
bis abwärts zum kleinen Opel ist alles da, was in<br />
der Automobilproduktion Rang und Namen hat.<br />
Wenn der Schweizer und Ausländer überhaupt<br />
weiter nichts dabei findet, 60 wei«6 es der Eingeweihte<br />
anders. 90 % der in Spanien im Verkehr<br />
stehenden Personen- und Lastwagen neuerer Bauart<br />
könnten einer genauen Prüfung der Wagenpapiere<br />
und -Zulassungen nicht standhalten. Aber<br />
eben, es gibt, keine oder nur höchst selten 6olche<br />
« genauen » Prüfungen...<br />
Spanien ist ein devisenarmes Land, reich an<br />
Bodenschätzen, besiedelt von einem fleissigen, arbeitsamen<br />
Volk. Spanien muss in erster Linie lebenswichtige<br />
Güter einführen. Autos 6ind nicht so<br />
« essentiell » wie Stahl. Also wird die Einfuhr verboten,<br />
oder doch so sehr erschwert, dass 6ie einem<br />
Verbot gleichkommt. Im Freihafen von Barcelona<br />
lagern Hunderte von Kisten mit fabrikneuen Automobilen<br />
aus den USA, die an — Ausländer verkauft<br />
werden, gegen Devisen natürlich.<br />
Aber woher stammen nun die Hunderte, ja Tausende<br />
neuester Amerikaner Modelle, die man in<br />
den eleganten Strassen der grössten Stadt Spaniens<br />
promenieren sieht? Die Spanier haben sich<br />
zu helfen gewusst. Sie nehmen die Dinge wie sie<br />
sind und richten sich danach. In Tanger, dem internationalen<br />
Freihafen, sind Autos frei zu kaufen.<br />
Und billig vor allem. Und die Beschaffung der<br />
Verkehrsbewilligung bereitet dort keine besonderen<br />
Schwierigkeiten. In Andorra kann man Auto«<br />
ebenfalls frei erstehen, und man kann sie ohne<br />
irgendwelche Schwierigkeiten gegen einfache Bezahlung<br />
von 1500 Peseten ohne Bewilligung, ja sogar<br />
ohne Zulassung, ein- und (kostenfrei) wieder<br />
ausführen. Tanger liegt am einen Ende von Spanien,<br />
Andorra am andern. Was ist einfacher, als<br />
sich in Tanger ein schönes Auto zu kaufen, es im<br />
Transitverkehr durch Spanien zu fahren und in Seo<br />
de Urgel wieder auszuführen?<br />
Denn nun kommt der Clou der Geschichte. Andorra<br />
selber braucht keine Automobile. Das Land<br />
besitzt eine einzige Strasse. Sie ist etwa 40 km<br />
lang und in so schlechtem Zustand, dass man mit<br />
keinem Wagen mehr als 30—40 km Stundengeschwindigkeit<br />
fahren kann, ohne zu riskieren,<br />
6ich dabei den Hals zu brechen. Bei 50000 Einwohnern<br />
zählt Andorra etwa 5000 zugelassene Autos<br />
neuester Bauart, meistens amerikanischer, aber<br />
auch italienischer, französischer und deutscher<br />
Herkunft. Wieso die vielen Wagen?<br />
Der geneigte Leser merkt etwas, schrieb seinerzeit<br />
J. P. Hebel. Die Autos kommen wieder nach<br />
Spanien herunter. Wie, das wissen wir nur vom<br />
Hörensagen, denn wir hatten keine Gelegenheit,<br />
einer solchen Operation persönlich beizuwohnen.<br />
Wir wissen lediglich, dass es nur eine einzige,<br />
für ein Auto fahrbahre Strasse von Andorra nach<br />
Spanien gibt, und die führt am Zollhäuschen vorbei.<br />
Die spanischen Zöllner, die hier am Schlagbaum<br />
stehen, und ihre « jefes > (Chefs), die in ihren Büros<br />
in der kleinen Bischofsstadt von Urgel sitzen,<br />
wissen Bescheid. Sie werden vom Staat sehr<br />
schlecht für ihre Dienste bezahlt und sind froh,<br />
sich ab und zu auch nebenbei etwas verdienen zu<br />
können.<br />
Nun steht der Wagen also ohne Papiere und<br />
Zulassung in Spanien. Die spanischen Grenzgebiete<br />
werden von Truppen und Guardia Civil sehr scharf<br />
bewacht. Jeden Wagen kontrollieren sie auf Papiere<br />
und Insassen. Soll er ins Landesinnere befördert<br />
werden, so muss der Wagen also Papiere erhalten.<br />
Da solche Transaktionen oder Operationen<br />
nur von wenigen Spezialisten mit den nötigen Verbindungen<br />
und vor allem den nötigen Finanzen<br />
durchgeführt werden können, haben die Betreffenden<br />
in den meisten Fällen vorgesorgt und sich die<br />
nötigen Dokumente gleich mitgebracht. Die ungefährlichste<br />
Art, sich « echte » falsche Autopapiere<br />
zu besorgen, besteht darin, die Ausweise eines Unfall-<br />
oder Abbruchwagens zu kaufen und die Motor-<br />
und Chassisnummem de6 neuen Wagens entsprechend<br />
abzuändern. Bei Vorkriegsmodellen lässt<br />
sich das ohne grosse Schwierigkeiten bewerkstelligen.<br />
Komplizierter wird es bei neuesten Nachkriegswagen.<br />
Aber auch dafür gibt es Mittel und<br />
Wege.<br />
Langt ein derartiger Wagen dann endlich an<br />
seinem Bestimmungsort an, so ist er meist mit<br />
40000—50000 Peseten (= 5000—6000 Fr.) belastet.<br />
Dazu kommt nun noch der Wagenprei6 mit einer<br />
erheblichen Gewinnmarge, so dass sich unter<br />
100 000 Peseten kaum ein Auto finden lässt, gleichgültig<br />
welchen Modells und Baujahres.<br />
Der spanische Automarkt erlebte seine Hochkonjunktur<br />
kurz nach Kriegsende. Das Benzin war<br />
nicht rationiert, und praktisch konnte fahren, wer<br />
ein Fahrzeug hatte. Aber die Automobilpreise lagen<br />
damals so hoch, dass sich ohnehin nur Angehörige<br />
der oberen Zehntausend diesen Sport erlauben<br />
konnten. Neue Amerikaner Wagen kosteten<br />
damals mit Papieren und Zulassung eine halbe<br />
Million Peseten und mehr. Inzwischen hat 6ich die<br />
Lage erheblich verändert. Im Herbst 1947 wurde<br />
die freie Abgabe von Benzin von einem Tag auf<br />
den andern eingestellt. Barcelona war einige Tage<br />
lang ohne diese Kostbarkeit. Der Treibstoff, der<br />
bis dahin 2 Peseten der Liter gekostet hatte, stieg<br />
im Schwarzhandel, der sich sofort von selbst entwickelte,<br />
sprunghaft auf 20 und 30 Peseten. Nach<br />
Tschechoslowakischer<br />
Autoexport <strong>1948</strong><br />
In der Nummer 34/<strong>1948</strong> brachten wir die Produktionsziffern<br />
der tschechoslowakischen Automobilindustrie<br />
im 1. Halbjahr dieses Jahres. Nunmehr<br />
liegen auch die Exportziffern vor, die insofern<br />
von besonderem Interesse sind, als sie bereits<br />
die Umorientierung im Export widerspiegeln. Wie<br />
aus der folgenden Tabelle hervorgeht, ist auf der<br />
ganzen Linie eine Steigerung des Exportes um<br />
etwas weniger als die Hälfte gegenüber der gleichen<br />
Zeit des Vorjahres erfolgt. Interessantere<br />
Aufschlüsse gewährt jedoch die Aufteilung der Exportquoten<br />
nach den Abnehmerländern. Im Gegensatz<br />
zu früher wird nicht mehr zwischen den einzelnen<br />
Abnehmerländern und nach der Zahl der<br />
dorthin gelieferten Einheiten unterschieden, sondern<br />
man gliedert den Export nach einer östlichen<br />
und einer westlichen Sphäre, wobei man unter<br />
Osten ganz einfach die slawischen Länder inkl. Ungarn<br />
und Rumänien versteht, während unter Westen<br />
alle übrigen Staaten figurieren. Aus dieser<br />
Zusammenstellung geht hervor, dass, abgesehen<br />
von den Motorrädern, der grössere Teil nach dem<br />
Osten geht, was weniger in den Stückzahlen als in<br />
dem erzielten Erlös in Kcs. zum Ausdruck kommt.<br />
Tschechoslowakischer Motorfahrzeug-Export<br />
1947 1. Halbjahr<br />
1947<br />
6 224<br />
2415<br />
MotorrSder 12 643<br />
Personenwggen 5 564<br />
Lastwagen u. Autobusse 1 354<br />
Traktoren 1 032<br />
TSCHECHOSLOWAKEI<br />
I.Halbjahr<br />
<strong>1948</strong><br />
8 462<br />
3 502<br />
20 593 9 418 13 772<br />
einiger Zeit wurde (wie an dieser Stelle gemeldet.<br />
Red.) eine Verfügung erlassen, wonach Wagen bis<br />
zu 10 PS während drei Tagen in der Woche überhaupt<br />
nicht mehr fahren durften, während die Beschränkung<br />
für solche mit über 10 PS auf vier Tage<br />
ausgedehnt wurde. Heute muss der Ausländer, der<br />
mit seinem Wagen nach Spanien reist, ähnlich wie<br />
in Frankreich, für Devisen Benzinmarken kaufen.<br />
In Schweizer Franken bezahlt, kostet das Benzin<br />
fast 1 Fr pro Liter.<br />
Die Auswirkungen dieser Massnahmen waren<br />
für den Schwarzhandel mit Wagen natürlich verheerend,<br />
und die Preise fielen «ntsprechend. Denn<br />
es liegt auf der Hand, dass niemand mehr für ein<br />
Vermögen ein Auto kaufen wollte, nur um es in<br />
der Garage stehen zu lassen. Andorra ist heute<br />
von Autos überfüllt, und Wagen, die noch vor<br />
einem Jahr ohne Papiere dort nicht unter 200 000<br />
Peseten zu haben waren, werden jetzt für 100 000<br />
Peseten und weniger abgegeben.<br />
Von Vin Frazer.<br />
Aufteilung der Quoten nach Osten und Westen im<br />
1. Halbjahr <strong>1948</strong><br />
Osten<br />
Westen<br />
Stück Kcs Stück Kcs<br />
Motorräder Cz 125 3 6 416<br />
Jawa 250 7 249 000.— 2 036 51481000.—<br />
Personenwagen 1 901 1 601<br />
Lastwagen 759 340 550 000.— 175 135 200 000.—<br />
Autobusse 11 4<br />
Traktoren 733 82 949 000 — 126 31594 000.—<br />
3 414 423 748 000 —10 358 218 275 000.—<br />
ITALIEN<br />
II. Internationaler Automobiltechmscher Kongress<br />
Turin.<br />
23.-26. September <strong>1948</strong>.<br />
Anlässlich des Automobil-Salons in Turin findet<br />
•gegen Schluss der Ausstellung, nämlich vom Donnerstag,<br />
den 23., bis Sonntag, den 26. September,<br />
ein automobiltechnischer Kongress statt, der von<br />
der ATA (Associazione Technica dell'Automobile)<br />
organisiert wird und unter der Aegide der FISITA<br />
(Föderation Internationale des Societes d'Ingenieurs<br />
et Techniciens de 1'Automobile) steht. Das<br />
Programm umfasst Sitzungen, an der bekannte<br />
Fachleute über aktuelle Probleme orientieren, sowie<br />
Besuche in Industrieunternehmungen.<br />
Die Teilnahme von schweizerischen Fachleuten<br />
wird von den Veranstaltern sehr begrüsst. Interessenten<br />
belieben sich an das Sekretariat der<br />
ATA, via S. Teresa 23, Torino, zu wenden.<br />
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MITTWOCH, 1. SEPTEMBER <strong>1948</strong> - Nr. 38<br />
Wolfsburg, Anfang Juli.<br />
Ohne Uebertreibung: es ist ein Erlebnis, das<br />
Volkswagenwerk zu sehen und in ihm das Werden<br />
eines Fahrzeugs! Man ist beeindruckt vom ersten<br />
Augenblick an. Da taucht plötzlich hinter dem Nadelwald<br />
aut weiter, freier Fläche ein Riesengebäudekomplex<br />
auf, die Aussenfront, 1,3 km lang,<br />
keine Einzelhallen, sondern ein Ganzes, nicht aber<br />
monoton, sondern baulich gelockert. Vor der Vorderfront<br />
fliesst der Mittellandkanal vorüber, dahinter<br />
erheben sich Nebenbauten, wie z. B. die<br />
grös6te Küchen- und Speiseanlage Deutschlands,<br />
dann wieder dehnen sich Parkplätze, zur Zeit angefüllt<br />
mit Hunderten dort de6 Abtransports harrender<br />
fertiger Volkswagen, und am Ostzipfel des<br />
Fabrikareals das Elektrizitätswerk, das Werk und<br />
Stadt versorgt und auch im Winter Werk und<br />
Wohnung Wärme gibt.<br />
Fast 8000 Arbeitskräfte sind schon wieder im<br />
Dienst. Eine Viertelstunde zu Fuss vom Volkswagenwerk<br />
abseits, jetzt nahe an der Sowjetzone,<br />
aber noch auf britischem Besetzungsgebiet, ist der<br />
Ort Wolfsburg entstanden mit schmucken Kleinhäusern,<br />
mit garten- und waldumgürteten Strassen.<br />
Ein grosser, wohl der grös6ere Teil Arbeiter wohnt<br />
jedoch ausserhalb Wolfsburg und kommt mit der<br />
Bahn oder mit Autobussen oder per Rad ins Werk.<br />
Diese Lage, abseits einer Großstadt, in Acker- und<br />
Waldland ist ein Industriestadt-Kuriosum! Auf<br />
dem Bahnhof, vom Werk über eine Brücke über<br />
den Mittellandkanal zu erreichen, stauen sich bei<br />
den Zugabgangßzeiten Hunderte von Menschen.<br />
Doch nur wenige Minuten dauert diese Anballung,<br />
dann sind die abrollenden Züge voll, die Bahnperrons<br />
leer.<br />
Hinein in den<br />
Der Einbau der Sitze.<br />
240 000 m- grossen Gebäudekomplex!<br />
DEUTSCHLAND<br />
Der Volkswagen ersteht<br />
Vom Fabrikationsgang<br />
balken, Maschinen- und Rohrgeschlinge. Ungeachtet<br />
dieser Kriegsfolgen läuft aber der Fabrikationsgang<br />
schon wieder einheitlich, und wir können das<br />
Werden eines Volkswagens in kurzen Stunden sehen,<br />
vom Stahlrohr bis zur Endmontage und Auslieferung<br />
auf einen der Parkplätze. Gesamteindruck:<br />
nirgendwo Hast und Eile, sondern in jeder<br />
Arbeitsetappe Ruhe, Ueberlegung, Präzision.<br />
172 Arbeitsstunden erfordert die Herstellung eines<br />
Wagens,<br />
wird mir auf meine Anfrage mitgeteilt. Früher war*6<br />
etwa die Hälfte, aber es 6ind ja Maschinen vernichtet,<br />
es fehlen geschulte Facharbeiter, es ergeben<br />
sich immer wieder «Nachkriegsschwierigkeiten<br />
», die zwar behoben werden, die aber den<br />
Produktionsgang verzögern. Da 6ind zum Beispiel<br />
die Lieferung des Abdichtungsgummi für die Windschutzscheiben<br />
ausgeblieben und andere Kleinigkeiten<br />
sekundärer Art, mögen e6 Scharniere sein<br />
oder Zahnräder oder irgendein notwendiger Belag.<br />
Solche Mängel, solche Verzögerungen halten die<br />
ganze Produktion auf. Hinzu kommt gerade jetzt<br />
die sehr zögernde und ungenügende Anlieferung<br />
von Eisen und Stahl. Bessert sie sich nicht, dann<br />
wird das Volkswagenwerk im Juli Ruhetage einlegen<br />
müssen, andere deutsche Autofabriken ebenso.<br />
Solche Störungen aber vermögen dem Arbeitswillen<br />
nicht anzuhaben. Jedermann, ob jung oder<br />
alt, will arbeiten. Die Arbeiterschaft des Volkswagenwerks<br />
ist heute überwiegend deutsch; e6<br />
gibt nur noch einige Dutzend Ausländer, besonders<br />
aus den Ost- und Südoststaaten. Ich frage den mich<br />
durchs Werk führenden Ingenieur; «... wo kamen<br />
sie alle her, diese Leute? »<br />
«Aus allen Gauen! Wir bevorzugen selbstverständlich<br />
Facharbeiter. Aber sie sind selten. Das<br />
Gros, das sich anbietet, ist nicht im Autobau gelernt.<br />
Bei der Mechanisierung des Arbeitsganges<br />
aber fällt ihnen das Einarbeiten nicht schwer. Wir<br />
haben ja moderne Maschinen, wir haben Ingenieure;<br />
die Werkmeister und zugleich Lehrer für<br />
neue oder nur halbgeschulte Arbeitskräfte sind.<br />
Die Frau als Arbeiterin ist seltener geworden als<br />
zur Kriegszeit. Die Jugend interessiert das Technische,<br />
Sie ist auch lernbegierig. »<br />
Seit Mitte Januar ds. i6t das Volkswagenwerk<br />
nicht mehr im gleichen Masse von der britischen<br />
Besetzungsmacht kontrolliert wie bis dahin. Gewiss,<br />
schon wer hieher kommt, spürt den Einfluss<br />
der Engländer. Kilometerweit vor dem Werk stehen<br />
Wegweiser zu den « Wolfsburg Motor Works ».<br />
Man sieht Engländer rings um die Eingänge. Aber<br />
die Leitung ist deutschen Händen anvertraut. Die<br />
Generaldirektion führt Dipl.-Ing. Heinz Nordhoff,<br />
ehemaliges Direktionsmitglied der Adam Opel AG.<br />
Seine rechte Hand und zugleich Verkaufsdirektor<br />
ist Dr. Karl Feuereissen, in europäischen Sportskreisen<br />
bekannt als einstiger Rennleiter der Auto-<br />
Union und vorher, bis etwa 1934, Sportsekretär<br />
des ADAC. Jetzt ist Dr. Feuereissen neben Ing.<br />
Nordhoff erster Mann im Volkswagenwerk und meistert<br />
seine Aufgabe ebenso flüssig und geschickt<br />
wie einst die Grossen Preise.<br />
TM* Kcrnp.iTif «r» (»infnrn.<br />
Volkswagenproduktionsprozess:<br />
da werden auf dem Mittellandkanal und auf den<br />
ins Werkinnere führenden Eisenbahngeleisen die<br />
Rohmaterialien, auf Lastwagen die Pneus und das<br />
Elektrozubehör, ins Werk gebracht, da werden in<br />
glühenden Oefen Chassisstücke, Einzelteile, dort<br />
wieder Motoren geformt, Verladekarren und Bänder<br />
bringen die Teile zueinander, auf laufendem<br />
I Band wird montiert, schon werden bereifte Rüder<br />
Man zögert beim Betreten, weil hie und da ganz<br />
erhebliche Gebäudeschäden die Front unterbrechen:<br />
Zerstörungen aus dem Luftbombardement der<br />
letzten Kriegswochen. In den gro6sen Hallen rollen<br />
die Bänder, aber zwischen einzelnen Teilen der<br />
Fabrik gibt's trotz aller Aufräumarbeiten und sonstigen<br />
Wiederaufbaus auch heute noch klaffende<br />
Lücken: Schutt, Mauerfetzen, zerborstene Stahlaufgelegt,<br />
dort kommt die Elektroanlage hinzu, da<br />
besteigt, besichtigt ein Kontrolleur das nahezu ablieferfertige<br />
Fahrzeug. Mit unseren Steinbaukästen<br />
schien während unserer Schülerzeit das Hausbauen<br />
schwieriger als heute das Volkswagen-Schaffen.<br />
1000—1300 Volkswagen verlassen vorläufig monatlich<br />
das Werk. 1949 sollen es 2000 und mehr<br />
monatlich werden. Aber das liegt ja keineswegs<br />
allein an den Arbeitern, am Werk, Maschinen und<br />
Werkleitung. Ausschlaggebend für die quantitativen<br />
Produktionsleistungen ist ein geordneter Wirtschafts-<br />
und Industriebetrieb Deutschlands. Vorläufig<br />
sieht's böse aus: Volkswagenwerk, Opel,<br />
Daimler-Benz und Ford-Köln erklären, keineswegs<br />
länger als bis Ende September durchhalten zu können,<br />
wenn die Stahl- und Eisenanlieferung nicht<br />
rascher und mengenmässig ergiebiger vonstatten<br />
geht als bisher.<br />
Bis zur Niederschrift dieses Berichts wurden,<br />
nachdem endlich der<br />
Export in die Schweiz<br />
begonnen wurde, rund 400 Volkswagen dorthin abgeliefert<br />
— fast alle auf eigener Achse. Ich sah sie<br />
vom Band rollen, die für die Schweiz bestimmten<br />
Wagen, und stellte die Frage, ob und wie der<br />
Transport dorthin künftig abgewickelt werden<br />
solle. Antwort: «Vorläufig werden alle für die<br />
Schweiz bestimmten Volkswagen, weil der ursprünglich<br />
für Anfang März vorgesehene Transport<br />
sich bis in den Monat Mai hinein verzögert hat, auf<br />
eigener Achse überführt. Während der Ueberführungsfahrt<br />
werden die Wagen von Werkfachleuten<br />
laufend inspiziert und betreut. Der Kunde braucht<br />
* - •.*mh>u»i"T\4<br />
I %*%*<br />
Bearbeifuna der aus Leichtmetall genossenen Kurbelgehäuse.<br />
also nicht mehr «Einfahrer » zu sein, sondern er<br />
bekommt ein eingefahrenes Fahrzeug.»<br />
Mein Werksgewähremann hofft, dass bis Jahresende<br />
über 1000 Volkswagen in die Schweiz geliefert<br />
sein werden, wenn... ja, wenn sich nicht<br />
politische Schwierigkeiten ergeben und wenn die<br />
Rohmaterialanlieferung klappt. Die bisherigen Meldungen<br />
aus der Schweiz lassen, so betonte Verkaufsdirektor<br />
Dr. Feuereissen, nicht nur von Händler-,<br />
sondern auch von der Kundenseite her ein erfreuliches<br />
Interesse für den Volkswagen erkennen,<br />
und sie gipfeln in Zeugnissen über Bergfreudigkeit<br />
und Strassenlage des Fahrzeugs. Die Neue Amag<br />
in Zürich hat bekanntlich die Generalvertretung<br />
des Volkswagens für die Schweiz inne, und über<br />
die Verrechnungs- und Handelsmöglichkeiten befragt,<br />
erklärte mir der Sachbearbeiter des Volkswagenwerks:<br />
« .. Leider 6ieht e6 so aus, als ob die<br />
Schweiz, welche als letztes Land in Europa noch<br />
Der Einbau des Motortreibblocks.<br />
über Dollar verfügt, beabsichtige, den Import ai»<br />
Deutschland gegen Dollar stark einzuschränken.<br />
Handelsvertragsverhandlungen stehen bevor. Die<br />
Dollarklausel könnte im Falle Volkswagen und Lieferung<br />
deutscher Wagen überhaupt vielleicht zu<br />
einer wenn auch nur vorübergehenden Stookung<br />
des Verkaufs führen. *<br />
Während wir in einer mächtigen Halle stehen,<br />
die schon wieder «trümmerrein» und montagebereit<br />
ist und einen Volkswagen hinter dem andern<br />
auf dem Montageband weiteTrollen sehen, erfahre<br />
ich im Gespräch weiter, dass die Anforderungen<br />
an die Fahreigenschaften in der Schweiz besonders<br />
hoch sind, aber im bisherigen Echo in der Schweiz<br />
fehlte es nicht an Anerkennung über die gute<br />
Strassenlage dank der breiten Spur und über die<br />
konstruktive Anordnung der Drehstabfederung und<br />
den tiefliegenden Schwerpunkt.<br />
Am 15. Januar dieses Jahres verliess der 20000-<br />
ste Volkswagen das laufende Band. Jetzt stehen<br />
schon über 25 000 im Verkehr. Wohlbemerkt: Nachkriegsfabrikate,<br />
seitdem das Werk wieder in Gang<br />
gebracht wurde.<br />
Es 6oll nicht Aufgabe dieser Reportage sein,<br />
alle Hersfellungsdetails zu beschreiben. Das Laufband<br />
rollt schnell. Wollte man alle Säle und Arbeitsräume,<br />
jene der Hand- und der Geistesarbeit,<br />
durchstöbern, man würde Tage brauchen. Festgestellt<br />
sei, und dazu fühle ich mich berechtigt, weil<br />
ich alle Autofabriken Deutschlands ebenso wie jene<br />
Frankreichs, Italiens und die Mammutwerke der<br />
USA kenne, dass das Volkswagenwerk in seiner<br />
Anlage und Einrichtung zum modernsten zählt, was<br />
auf diesem Gebiet existiert. Die Produktion ging<br />
bis zum letzten Jahresanfang zu etwa drei Vierteln<br />
an die Besetzungsmächte, vorwiegend an Engländer,<br />
die 6ich sogar trotz des hohen britischen Einfuhrzolls<br />
den Volkswagen mit nach England nahmen<br />
(160 Pfund Kaufpreis plus 130 (!) Pfund Sterling<br />
britischer Zoll). Staunte ich über die Grosszügigkeit<br />
der Werke in Detroit, in Turin u. a., eo<br />
wird die dortige Produktionsart durch die neuzeitliche<br />
Konzentration im jüngsten Autogrosswerk der<br />
Welt, im Volkswagenwerk, noch übertroffen. Und<br />
mag es zur Stunde auch an diesem und jenem fehlen:<br />
der Volkswagen, der das Wolfsburger Werk<br />
verlässt, ist keineswegs Behelf, sondern ein fabrikatorisch-<br />
und materialmässig einwandfreies Fahrzeug.<br />
Und dass das im Volkswagenwerk eingehende<br />
Material eingehender Prüfung unterliegt, davon<br />
zeugt der eindrucksvolle Besuch der Volkswagenversuchsabteilung.<br />
Fast wäre man versucht zu sagen,<br />
es sei Sadismus, wie dort Material zerrauft<br />
wird, im Dienste des Verkehrs und der Fahrsicherheit.<br />
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— II. BLATT BERN, 1. SEPTEMBER <strong>1948</strong><br />
Langstreckenprüfungen der <br />
DER GOLDENE PFEIL<br />
Ansicht der geprüften Limousine mit der Serienkarosserie < Freccia d'oro >.<br />
Ein italienisches Vollblut<br />
Der Alfa Romeo-2,5-Liter — Fahrleistungen und Eigenschaften eines<br />
modernen Vertreters der sportlichen Spitzenklasse<br />
Die Mailänder Firma Alfa Romeo hat seit dem<br />
Wiederbeginn des Automobilsportes durch ihre<br />
eklatanten Siege bei allen Rennen, an denen sie<br />
teilnahm, ihr langjähriges hohes Prestige als Erbauerin<br />
eines sportlichen Wagens noch zu steigern<br />
gewusst. Ihre heutige Personenwagenproduktion<br />
umfasst allerdings keine Rennfahrzeuge, sondern<br />
nur den Typ 2500, ein Sechszylindermodell, das in<br />
zwei Ausführungen gebaut wird und deren Unterschiede<br />
vor allem in der Grosse des Radstandes<br />
sowie der Motorleistung liegen. Der Typ 2500 Sport<br />
ist, seinem Namen eigentlich nicht ganz entsprechend,<br />
als geräumiger, ziemlich grosser Wagen für<br />
Tourismus bestimmt, während das mit zweisitzigen<br />
Aufbauten versehene Modell Super-Sport als eigentlicher<br />
Sportwagen anzusehen ist.<br />
Die heutigen Erzeugnisse Alfa Romeos sind das<br />
folgerichtige Ergebnis einer langjährigen Entwicklung.<br />
Der Motor mit zwei obenliegenden Nockenwellen<br />
stellt geradezu ein klassisches Beispiel<br />
einer sehr leistungsfähigen, aber zuverlässigen und<br />
robusten Maschine dar und ist der vorläufige<br />
Schlusspunkt einer Entwicklungsreihe, die vor 20<br />
Jahren mit dem Typ 1500 ihren Anfang nahm. Das<br />
Fahrgestell, eine Vollschwingachskonstruktion eigener<br />
Prägung, stammt grundsätzlich aus dem Jahr<br />
1936 und hat sich schon damals einen guten Namen<br />
geschaffen, der durch zahlreiche Detailverbesserungen<br />
bis zum neuesten Typ noch gewann.<br />
Der 2%-Liter-AHa-Romeo kam kurz vor Ausbruch<br />
des Krieges heraus und wurde in drei verschiedenen<br />
Ausführungen<br />
gebaut, von denen die<br />
damalige Variante Supersport<br />
etwa der heutigen<br />
gleichnamigen Version<br />
entspricht. Das Modell<br />
2500 Sport aber, der Gegenstand<br />
eines kürzlich<br />
durchgeführten Tests, vereinigt<br />
die Geräumigkeit<br />
der grossen fünfsitzigen<br />
Limousinen «Gran Turismo»<br />
mit der hohen<br />
Fahrleistung des mit einem<br />
höhergezüchteten<br />
Motor versehenen, früher<br />
in den Platzverhältnissen<br />
etwas eng gehaltenen<br />
Modells «Mille<br />
Miglia » Schon eine oberflächliche<br />
Prüfung der<br />
Konstruktionsmerkmale,<br />
KLEINIGKEITEN aber auch das Studium<br />
Äe' cfeV Hi e nÄ n e S T: *er beigegebenen Messgen<br />
ein Aschenbecher, der ergebnisse führt zum Einfe^r<br />
o rdec?e e , f s fnen S<br />
sow? e reihen des Wagens in die<br />
ein Licht zum Beleuchten heutige Welt - Spitzendes<br />
Einstiegs. klasse, was auch seinem<br />
Verkaufspreis entnommen<br />
werden kann. Das geprüfte Fahrzeug war mit einer<br />
Serienkarosserie, der zweitürigen Limousine<br />
« Freccia d'oro » (Goldpfeil) versehen. Diese kurze<br />
Einleitung erläutert, welche Ziele das Werk mit<br />
dem Produkt erreichen will.<br />
Nähert man sich diesem Alfa-Modell, so stechen<br />
lern Beobachter zwei Merkmale in die Augen.<br />
Einerseits besitzt es eine voluminöse und sehr<br />
Veite Tourenwagenkarosserie von fast amerikanischen<br />
Dimensionen, anderseits zeigt es eine langgestreckte,<br />
sportliche und aerodynamisch sehr gün-<br />
«tige Form, die eher auf Eigenschaften hindeuten,<br />
Sie den sportlich eingestellten Fahrer interessieren.<br />
Der Wagen vereinigt denn diese Merkmale<br />
in der Tat.<br />
Von einem Fahrzeug der obersten Preisklasse<br />
ind mit so hohem Prestige erwartet man in bezug<br />
luf die Fahreigenschaften AuEserordentiches.<br />
Nach gründlicher Prüfung kommt man zum<br />
ichluss, dass der Platz, den Alfa Romeo heute einümmt,<br />
absolut verdient ist. Eine bessere Alltound-Strassenlage<br />
für einen fünfsitzigen Wagen<br />
lit einem Fahrbereich von 70 bis 150 km/h kominiert<br />
mit angemessenem Komfort für alle Inassen<br />
lässt sich schlechterdings mit den heute beannten<br />
Konstrukti (gv'e Mit<br />
tellandstrassen, volle Aujnütxung der Beschleunigung<br />
ausserorts je nach Verhältnissen 120 bis 140 km/hi-<br />
14,2 Liter pro 100 km.<br />
Verbrauch während der gesamten Prüf ng inH B?-<br />
schleuniqungs- und Höchstgeschwi di keitsve s c!ie<br />
Bergprüfungsfahrt: 15,05 Liter pro 100 km.<br />
Sehr flache, mit steigender Gerchwi.idigkeit wenig<br />
ansteigende Verbrauchskurve.<br />
LENKUNG:<br />
Uebersetzung: Von Ausschlag links bis rechts<br />
Lenkradumdrehungen.<br />
Wendekreisdurchmesser:<br />
Mitte Spur bis Mitte Spur<br />
Uebttr Karas«*>ri*><br />
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WA m<br />
BREMSEN:<br />
Messung mit Tapley-Instrument, Belonstrassc:<br />
Max. Verzögerung beim Bremsen von 1Q0 bis auf!<br />
50 km/h: 85%.<br />
Max. Verzögerung beim Bremsen von 60 bis auf<br />
5 km/h: 95%.<br />
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JUlte. Der gute Annig über 100 km/h im direkten<br />
Garig ist es, der das Erreichen von se'ir hohen<br />
Durchschnittsgeschwindrjlfeiten zulä«?t, die über<br />
den rein 7ahlenmä-«i
14 AUTOMOBIL KEVUL<br />
MITTWOCH, 1. SEPTEMBER 19- vt8 _ JV_<br />
oo<br />
AlFA-ROMEO-S ILHOUETTE<br />
Dar langgestreckte Bau der Karosserie,<br />
die mit der Seitenwand verschmelzenden<br />
Kotflügel, die breite Türe und das<br />
kleine Heckfenster sind auf diesem<br />
Bild gut zu erkennen. Unter den Raddeckeln<br />
verbergen sich echte Rudge-<br />
Räder.<br />
HINTERE PENDELACHSE<br />
Blick auf die Hinterradaufhängung mit den Längilenkeirrt, deren Drehachse<br />
das innere Gelenk der schwingenden Halbachse trifft. Die langen dünnen<br />
TorSionsttäbe werden durch Querhebel betätigt. Hin |er den Halbachsen<br />
die Stossdämpfer.<br />
des Motors (bei 4600 T/min) wird im direktetijGanig<br />
erst bei mehr als 150 km/h erreicht; das höchste<br />
Drehmoment (3000 T/min) etwa bei 100 km/h. Der<br />
lange Drehzahlbereich der Maschine wird nun<br />
durch die strömungßgünstige, glatte Form des Wagens<br />
unterstützt, die gerade über 100 km/h den<br />
Luftwiderstand vermindern hilft. So kommt es,<br />
dass hohe Reisegeschwindigkeiten bis zu 135 km/h<br />
auch auf kurzen Geraden ßchnell erreicht werden<br />
können.<br />
Die Kraftreserve am Berg ist so bemessen,<br />
dass der Fahrer (wie es fcei strasseusicheren, aber<br />
faulen Wagen hin und wieder vorkommt) sich nie<br />
dazu verleitet sieht, das Tempo in kritischen Lagen<br />
entgegen seiner besseren Einsicht nicht zu<br />
massigen; bei richtiger Benützung von zweitem<br />
und drittem Gang, die geride für das schweizerische<br />
Gelände gut gewählt sind und biß gegen 70,<br />
bzw, über 100 km/h reichen, lassen sich die Bergund<br />
Alpenstrassen mühelos und rasch bewältigen<br />
(10 % Bergsteigefähigkeit bei 90 km/h im dritten<br />
Gang!), wenn der Sinn danach steht. Auch an heissen<br />
Tagen dreht der Motor ohne Schwierigkeiten<br />
dauernd bei hohen Drehzahlen; die sehr grosszügig<br />
bemessene Kühlung wird durch einen Oelkühler in<br />
der Wanne so gut unterstützt, das« man mit Recht<br />
den Eindruck erhält, der Wagen ziehe besser, je<br />
schärfer man ihn am Berg fahre. Auch bei den<br />
Messungen der Beschleunigung und der Höchstgeschwindigkeit,<br />
die an einem 6ehr heissen Tag<br />
erfolgte, stieg die Oeltemperatur nie über 90° C,<br />
während das Werk 95» C zulässt. Zu den Höchstgeschwindigkeiten<br />
in den Gängen ist zu bemerken,<br />
dass ein sorgfältiger Fahrer die Drehzahl von 4600<br />
T/min praktisch nie überschreiten wird und wenn,<br />
dann nur ganz ausnahmsweise für ein sekundenrasches<br />
Beschleunigen.<br />
Etwas ungläubig waren<br />
wir angesichts der<br />
guten Fahrleistung der<br />
ziemlich schweren Maschine<br />
bezüglich der Fabrikangaben<br />
über den<br />
Benzinverbrauch<br />
von 15 bis 16 Liter auf<br />
100 km/h. Die Ueberraschung<br />
war gross, als<br />
nicht nur bei verhältnismässig<br />
ruhigem Fahren<br />
(nicht über 100 km/h)<br />
eine Zahl von rund 14 Liter<br />
festgestellt wurde,<br />
sondern bei hohem<br />
Durchschnitt praktisch<br />
kein Ansteigen des Verbrauchs<br />
festzustellen war.<br />
Den Gesamtverbrauch<br />
während aller Versuche,<br />
in welchem alle Messungen,<br />
scharfe Bergprüfun-<br />
tirrr—wec,<br />
lag ebenfalls eher unter<br />
der Werkangabe, Es sei<br />
offen gestanden, dass wir<br />
diese letztere Zahl nicht<br />
bei allen Testberichten<br />
zu veröffentlichen wagen.<br />
Es lässt sich aus diesen Ergebnissen<br />
der Schluss ziehen, dass<br />
einmal der spezifische Verbrauch<br />
des Motors bei allen,<br />
auch bei hohen Drehzahlen sehr<br />
günstig liegen muss, und dass<br />
ferner die Formgebung des Aufbaus<br />
die theoretisch erwartete<br />
Reduktion de6 Konsums eintreten<br />
lässt. In gewissem Mass<br />
6trafen diese Ergebnisse unsere<br />
kürzliche Behauptung *), hohe<br />
Geschwindigkeiten seien unverhältoismässig<br />
teuer, zum Teil<br />
Lügen; der Alfa Romeo stellt<br />
eine Ausnahme von dieser Regel<br />
dar, die ja schlie6slich auch<br />
mit einem recht erheblichen<br />
Anschaffungspreis erkauft werden<br />
muss. Im Vergleich zu den<br />
früheren Modellen der gleichen<br />
Marke ist eine Verbrauchsreduktion<br />
bei eher erhöhter<br />
Fahrleistung festzustellen, die<br />
wir mindestens teilweise der<br />
verbesserten Vergasung zuschreiben.<br />
Die Verdichtung von 7,0: 1 führt<br />
ebenfalls zu guter Ausnützung de6 Treibstoffs; mit<br />
einer Motoroktanzahl von 72 (wir wünschten, diese<br />
Angabe würde von allen Werken veröffentlicht)<br />
stellt die Maschine keine unerfüllbaren Ansprüche<br />
an die Treibstoff-Klopffestigkeit. Der 80-Liter-<br />
Tank entspricht einem Aktionsradius von mehr als<br />
500 km.<br />
Die hohen Fahrleistungen sind nun nicht etwa<br />
einer Minderzahl von Fahrern vorbehalten. Als<br />
Korrelat zu den guten Fahreigenschaften tritt die<br />
leichte Lenkbarkeit des Wagens. Alle Bedienungsorgane<br />
lassen sich ohne Kraftanstrengung<br />
bedienen und verlangen kein überdurchschnittliches<br />
Können mehr, wie dies bei früheren Spitzenwagen<br />
oft der Fall war. Die Kupplung ist genügend<br />
kräftig, um das Drehmoment zu übertragen, reagiert<br />
aber auf leichten Pedaldruck. Bei höheren<br />
Drehzahlen lässt sich das Getriebe besonders zwischen<br />
3. und 4. Gang spielend leicht schalten; deT<br />
zweite Gang verlangt nicht allzu genaues Zwischengasgeben.<br />
An der Lenkradschaltung, die vielleicht<br />
den sportlichen Fahrern nicht ganz zum Wagen<br />
passend erscheinen mag, aber die nutzbare<br />
Vorderbreite der Karosserie vergrössert, gefällt<br />
besonders der lange, sehr steife Schalthebel, bei<br />
dem man die Verbindung mit den Schaltstangen im<br />
Getriebe wirklich noch spürt. An die Stellungen<br />
des Hebels (1. Gang obere Ebene, gegen den Fahrer<br />
zu) wie an das Schalten mit der linken Hand<br />
gewöhnt man sich rasch. Die Fussbremse verlang!<br />
im mittleren und tiefen GeschwindigkeitsKereTci<br />
keinen hohen Pedaldruck; über 100 km/h steigt e»,<br />
wenn man wirklich starke Verzögerung benötigl,<br />
*) Siehe «A.-R.» vom 28. Juli <strong>1948</strong>:
Nr. 38 - MITTWOCH, 1. SKl'IKMBER <strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE 15<br />
Beschreibung einiger Neukonstruktionen aus dem Anhängerbau — Zwei- und vierachsige Modelle<br />
Eine elektromagnetische Brause<br />
Die schweizerische Gesetzgebung hat den Anhänger<br />
von jeher ziemlich stiefmütterlich behandelt.<br />
Die Gründe hiezu sind an dieser Stelle schon verschiedene<br />
Male eingehend behandelt worden.<br />
Zwar sind die Vorschriften der Vollzugsverordnung<br />
zum MFG 1932 durch den Bundesratsbeschluss vom<br />
Mai 1940 etwas gelockert worden, doch sind sie<br />
auch heute noch zu streng. Der Konstrukteur muss<br />
gezwungenermassen sehr leicht bauen, was nicht<br />
immer ein Vorteil ist. denn dem an sich wünschbaren<br />
Leichtbau 6ind durch die notwendige Sicherheit<br />
auf der Strasse Grenzen gesetzt, ein Punkt,<br />
der bei den heute im Ueberlandverkehr gefahrenen<br />
Geschwindigkeiten auf dem teilweise mangelhaften<br />
Strassennetz keinesfalls ausser acht gelassen werden<br />
darf. Indessen hat die Gesetzgebung nicht verhindern<br />
können, dass in der Schweiz verschiedene<br />
Firmen entstanden 6ind, die sich mit dem Bau von<br />
Anhängern als Spezialität befassen.<br />
Nachstehend seien die Produkte einiger Erzeugnisse<br />
der Frauenfelder Firma Merk besprochen,<br />
die sich aus einer vor 60 Jahren vom Grossvater<br />
de6 heutigen Besitzers gegründeten Wagenbauerei<br />
zu einer bedeutenden Fahrzeugfabrik entwickelte,<br />
die seit 1926 Anhänger für Motorfahrzeuge herstellt<br />
und 6eit einigen Jahren ihr Programm weitgehend<br />
typisiert hat.<br />
Einachsanhänger.<br />
In der Abb 1 ist der Einachsanhänger, Typ V 4,<br />
mit unverechalter Brücke abgebildet. Das Chassis<br />
wird aus zwei geraden, aus viereckigen Rohren bestehenden<br />
Holmen gebildet, die, von oben gesehen,<br />
die Form eines V bilden. Dieses V ist durch<br />
zwei Quertraversen ausgesteift, an denen auch<br />
die Stahlgussklötze zum Einhängen der Federn angebracht<br />
sind. Das ganze Chassis ist elektrisch geschweisst.<br />
Diese einfache und übersichtliche Konstruktion<br />
ist nicht allein auf dem Reissbrett entstanden,<br />
sondern ist in langjähriger Erfahrung gereift.<br />
Sie trägt weitgehend dem konstruktiven<br />
Grundsatz Rechnung, dass Dauerwechselbeanspruchungen<br />
am besten durch gerade Träger ausgehalten<br />
werden. Jeder Absatz und jede Kröpfung unterbrechen<br />
den stetigen Verlauf der Kraftlinien und<br />
können daher Ausgangsstellen eines der gefürchteten<br />
Ermüdungsrisse werden. Die Verwendung von<br />
Rohren als Konstruktionselement ergibt, zusammen<br />
mit der elektrischen Schweissung, grösste Steifheit<br />
bei kleinstem Gewicht.<br />
Die Brücke des V 4 ist mit dem Chassis verschraubt<br />
und kann jederzeit abgehoben und durch<br />
eine andere ersetzt werden. So lässt sich z. B. auf<br />
den Normalanhänger auch ein Tank oder ein Möbelkasten<br />
aufsetzen. Auf Wunsch wird de/ Typ V4<br />
auch mit einer ausziehbaren Deichsel geliefert.<br />
Die Merk-Anhänger<br />
Sämtliche Anhänger 6ind mit +GF+-Trilex-<br />
Rädern, in der Regel mit Doppelbereifung, ausgerüstet.<br />
Die Nabengehäuse, die die Kegelrollenlager<br />
enthalten, sind gegen aussen durch Labyrinthdichtungen<br />
verschlossen, so dass kein Schmierstoff in<br />
die Bremsen gelangen kann. Die stark dimensionierten<br />
Innenbackenbremsen sind mit Trommeln aus<br />
einem verschleissfesten Spezialguss ausgerüstet.<br />
Die Bremsen werden durch ein Gestänge von dem<br />
auf der Achse angebrachten, durch Druckluft gesteuerten<br />
Bremszylinder aus betätigt. Die grosse,<br />
mit einem breiten Vollgummibelag versehene<br />
Stützrolle erlaubt, zusammen mit der Wälzlagerung<br />
der Räder, den Anhänger auch in beladenem Zustand<br />
von Hand leicht zu manövrieren. Der Zugring<br />
ist durch ein Zwischengelenk an der Deichsel<br />
angebracht.<br />
Abb. 1<br />
Das Chassis des Einachsanhängers Typ V-4 hat die Form eines<br />
V Die aus rechteckigen Stahlrohren bestehenden Träger sind<br />
weder abgesetzt, noch gekröpft und sind daher zur Aufnehme<br />
von Dauerwechselbelastungen vorzüglich geeignet.- Die Brücke<br />
ist abnehmbar. Tragkraft 5 Tonnen.<br />
Zweiachsanhänger<br />
Die Firma hat nach den gleichen Grundsätzen<br />
wie die Einachsanhänger auch eine Typenreihe<br />
von Zweiachsern entwickelt, nämlich die Typen Z 6,<br />
Z 7, Z 8 und Z 12 mit einer Tragkraft von 6 bis<br />
12 Tonnen Um eine möglichst hohe Sicherheit im<br />
Fahrbetrieb zu erreichen, sind diese Anhänger mit<br />
Vierradbremsen ausgerüstet. Hier sei noch kurz auf<br />
zwei konstruktive Details eingetreten.<br />
Die Drehkränze waren von jeher ein Sorgenkind<br />
der Konstrukteure. Die heute vielfach verwendeten<br />
Kugeldrehkränze laufen zwar leicht,<br />
doch besteht immer die GeJahr, dass durch die<br />
grossen Belastungen und die häufigen recht harten<br />
Schläge die Kugeln sich mit der Zeit in die Führungsbahnen<br />
eindrücken. Der verwendete Drehkranz<br />
ist im Schnitt in der Abb. 3 dargestellt. Er besteht<br />
aus einem Kranz von 165 Kegelrollen, der die Belastung,<br />
die Fahrstösse und die seitlichen Kräfte<br />
aufnimmt, und einem Kranz von Kugeln, der den<br />
Ring gegen Abheben sichert. Die Kegelrollen haben<br />
gesamthaft eine BerührunSslänge von 3300 mm, so<br />
dass ein Einpressen der Rollen in die Führungen<br />
auch bei längerem, schwerem Betrieb ausgeschlossen<br />
ist<br />
Die dreieckförmige Deichsel dieser Anhänger<br />
wird in abgehängtem Zustand nahezu horizontal gehalten.<br />
Der Anhänger kann also an einein mit einer<br />
automatischen Kupplung ausgerüsteten Traktionsfahrzeud<br />
ohne Hilfsperson angehängt werden.<br />
Kippanhanger.<br />
Ein- und zweiachsige Kippanhänger werden auf<br />
die gleichen Fahrgestelle aufgebaut wie die normalen<br />
ein- und zweiachsigen Anhänger der Typenreihen<br />
V und Z. Die Abb. 2 zeigt den einachsigen Kippanhänger<br />
VTK S für eine Zuladung von 5 Tonnen,<br />
der für Traktorbetrieb gebaut ist. Die Kippvorrichtung<br />
ist durch einen druckfesten Gelenkschlauch<br />
mit. der Kippumpe des Traktors verbunden. Auf<br />
Abb. 2<br />
Einachsiger Kippemhönger, Modell VTK-5. Tragkraft 5 Tonnen.<br />
Das Fahrgestell ist nach den gleichen Grundsätzen konstruiert,<br />
wie dasjenige des Modells V-4.<br />
Wunsch wird am Anhänger auch eine Handpumpe<br />
angebaut, damit die Brücke des Anhängers auch in<br />
Abwesenheit des Traktors gekippt werde« kann.<br />
Der Langholzanhänger.<br />
Für Langholztransporte wurde der Typ LS 8<br />
entwickelt (vgl. Abb. 4), bei dem der Sitz für den<br />
Begleiter mit dem Fahrgestell verschweisst ist.<br />
Dieser sitzt in ausgestreckter Stellung genügend<br />
tief unter dem geladenen Holz und hinter<br />
dem doppelt bereiften rechten Hinterrad.<br />
Er kann daher beim Befahren von Kurven nicht<br />
mit dem Ladegut in Berührung kommen und folgt<br />
immer dem von den rechten Rädern durchfahrenen<br />
Raumprofil. Eine Gefährdung des Begleiters durch<br />
am Strassenrand stehende Hindernisse ist daher<br />
ausgeschlossen.<br />
Die Lenkung besteht au6 Schneckengetriebe und<br />
Kettentransmission. Die Schnecke wird durch<br />
den Begleitmann mittels eines Handrades gedreht.<br />
Sowohl die Schneckenspindel als auch die Radachse<br />
sind auf Kegelrollenlagern gelagert. Das<br />
Abb. 3<br />
Schnitt durch den Drehkronz für<br />
zweiachsige Anhänger. Belastung<br />
und seitliche Drücke werden<br />
ausschliesslich durch diö<br />
Kegelrollen aufgenommen. Die<br />
Kugeln sichern lediglich den<br />
Drehkranz gegen Abheben.<br />
Schneckengetriebe läuft im Oelbad. Die Drehbewegung<br />
der Schneckenwelle wird im Getriebe<br />
untersetzt und wird durch eine Rollenkette auf<br />
den Drehkranz übertragen, wobei sie eine, weitere<br />
Untersetzung erfährt. Die Lenkung arbeitet daher<br />
6ehr genau, geht aber auch bei hohen Belastungen<br />
sehr leicht und erlaubt ausserdem einen Einschlag<br />
des Drehgestells gegenüber dem Fahrgestell von<br />
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16 AUTOMOBIL REVUE<br />
MITTWOCH, I. SEPTEMBER <strong>1948</strong> - Nr. 38"<br />
den Anhänger zu bremsen. Der<br />
Begleiter hat aber auch die<br />
Möglichkeit, selbständig zu handeln.<br />
Die Fussbremse dient ausser<br />
als Bremse auch noch als<br />
Signalisiervorrichtung zwischen<br />
Lenker und Begleiter.<br />
Abb. A<br />
Der Anhänger LS-8 ist speziell für die Bedürfnisse des Langholztransportes<br />
entwickelt worden. Die neuartige Lenkung erlaubt das Fahrgestell um volle<br />
45° auszuschwenken, wodurch die Y/endigkeit wesentlich verbessert wird. Der<br />
Begleiter sitzt geschützt<br />
unter dem Ladegut und hinter den rechtseitigen<br />
Rädern.<br />
45°. welche Vorteile die Möglichkeit mit so hohem<br />
Einschlag zu fahren bietet, ist am Beispiel einer<br />
engen Linkskurve in Abb. 5 dargestellt.<br />
Der LS 8 ist mit drei Bremsen ausgerüstet: mit<br />
der vom Traktionsfahrzeug aus bedienten Druckluftbremse,<br />
mit einer durch ein Handrad betätigten<br />
mechanischen Bremse und mit einer mechanischen<br />
Fussbremse. Durch diese Anordnung ist sowohl der<br />
Lenker des Traktionsfahrzeuges in der Lage, auch<br />
1<br />
1<br />
Ein Jeep-Anhänger mit elektromagnetischer<br />
Bremse.<br />
Durch neue Vorschriften ist<br />
nun auch die Verwendung von<br />
ein- und zweiachsigen Anhängern<br />
an Jeeps zugelassen. Die<br />
Firma hat einen zweiachsigen<br />
Anhänger entwickelt, der eine<br />
Nutzlast von 1800 kg zu tragen<br />
vermag. Der in der Abb. 6 gezeigte<br />
Anhänger ist zum Transport<br />
von Brettern oder Balken<br />
eingerichtet und ist zu diesem<br />
Zwecke mit 4 Aufsteckrungen<br />
ausgerüstet. In einfacher Weise<br />
kann die Länge des Anhängers<br />
der Länge der transportierten<br />
Bretter oder Balken angepasst<br />
werden. Normalerweise wird<br />
allerdings der Anhänger mit<br />
einer leicht abnehmbaren<br />
Brücke verwendet.<br />
Beide Fahrgestelle sind mit<br />
starren Achsen und hochgezogenen,<br />
quergestellten, halbelliptischen<br />
Blattfedern versehen.<br />
Die beiden Fahrgestelle sind<br />
durch ein zweiteiliges Zentralrohrchassis<br />
verbunden. Die beiden<br />
ineinandergesteckte-n Rohrteile sind durch<br />
Einsteckbolzen gesichert. Anstatt eines Drehgestells<br />
ist für das vordere Fahrgestell eine<br />
einfache Zapfenkonstruktion entwickelt worden,<br />
die einen starken Lenkeinschlag zulässt. Um auch<br />
bei schwer beladenem Anhänger volle Fahrsicherheit<br />
zu gewährleisten, ist eine vom Jeep aus betätigte<br />
Vierradibremse eingebaut worden, die auf<br />
elektromagnetischer Basis arbeitet, wobei der<br />
Abb. o<br />
Das Fahrgestell des Jeep-<br />
Anhängers.<br />
Abb. 5<br />
Vergleich der Fahrspuren zweier Langholzanhänger beim lefahren einer engen Linkskurve. Rechts eine Ausführung, bei<br />
der das Fahrgestell nur um 25* ausgeschwenkt werden kann. Links die Konstruktion von MERK, die ein Abschwenken bil<br />
zu
Nr. 38 - MITTVTOCHJ r, SEPTEMBER IOIS<br />
AUTOMOBIL REVUE 17<br />
Alfa Romeo 2500 Sport<br />
(ScMuM von Sciie 14)<br />
Die Karosserie des Typs « Freccia d'Oro ><br />
ißt von Alfa Romeo selbst entwickelt und gebaut.<br />
Die zweitürige Limousine bietet vorn und hinten<br />
je 2 bis 3 Personen Platz, und der Einstieg zu beiden<br />
Sitzreihen verlangt dank der sehr breiten, im<br />
Stadtverkehr oft etwas zu breiten Türe nicht, wie<br />
2$ bei modernen italienischen Karosserien hin und<br />
nieder der Fall ist, akrobatische Kontorsionen von<br />
Fahrgästen, deren Körperbau von der schlanken,<br />
italienischen Stromlinie nicht beeinflusst wurde.<br />
Die äussere Form wird durch die niedrige Gesamthöhe<br />
und die langgestreckte Silhouette bestimn^tj<br />
die Frontverschalung zeigt eine schmale, hohe<br />
Oeffnung und breite, tiefgelegte Querstreifen, 'fan<br />
Interesse der Kopffreiheit der hinteren Insassen<br />
sowie eines genügend geräumigen Kofferbehälters<br />
wurde etwas von der üblichen Eleganz des Hecks,<br />
das hier etwas brüsk abgerundet ist, geopfert.^Iri<br />
der Breite und der Länge bietet die Karosserie<br />
viel Raum; in der Höhe ist sie über den Vordef«<br />
sitzen genügend bemessen während grössere Passis*<br />
giere auf den Hintersitzen keine Kopfbedeckung;<br />
tragen können. Die hintere, klappbare Armlehne,<br />
die einzelne Fahrgäste in den Kurven sicher hält,<br />
würde man vorne gern ebenfalls vorhanden sehen.<br />
Sehr praktisch und stabil ist die vordere Sitzver- •<br />
Stellung, die aus dem Flugzeugbau übernommen<br />
wurde. Der Kofferraum ist gross bemessen; hinter<br />
der Hecksitzreihe befindet sich ein sehr tiefes Ablegebrett.<br />
Alle Sitze sind richtig dimensioniert und<br />
sehr angenehm gepolstert.<br />
Die grosse Fensterfläche bietet für alle Insassen<br />
gute Sicht; der Fahrer kann den Wagen auch iä 1<br />
engen Strässchen gut übersehen. Bei den Instrumenten<br />
ist der Geschwindigkeitsmesser unmittel^<br />
bar vor dem Fahrer übersichtlich angebracht. Fro<br />
geprüften Wagen Hess sich der so wichtige Drehzahlmesser<br />
nicht immer leicht ablesen, da er etwas<br />
zu entfernt montiert ist; immerhin wird ein guter<br />
Fahrer vor allem mit dem Gehör schaffen. Ein<br />
etwas grösseres Zifferblatt wünschte man sich für<br />
das Oelmanometer das man bei einem so schnellen<br />
Wagen häufig überwacht.<br />
Der zur Verfügung stehende Raum gestattet<br />
keine ausführliche Beschreibung des technischen<br />
Aufbaus, der immerhin Stichwort-';<br />
artig in der beigegebenen Tabelle skizziert ist. Erwähnung<br />
darf die Art der Radaufhängung finden)<br />
wo vorn und hinten separate Elemente für die<br />
Radführung und -federung gewählt wurden. Die<br />
Aufhängung ist derjenigen der Rennwagen den<br />
Firma verwandt; vorn werden Doppellängslenke^<br />
verwendet, deren oberer über einen Balancierhebet<br />
luf Schraubenfedern wirkt, die im Gehäuse de^<br />
auf Schraubenfedern wirkt, die im Gehäuse der<br />
hydraulischen Niederdruck - Stossdämpfer untergebracht<br />
sind. Die Hinterräder schwingen um eine<br />
Achse, die durch die Aussenwand des Differentials<br />
den sind. Ob sich dieser Umstand auf die Lebens«<br />
dauer des Fahrzeugs nachteilig auswirkt, liest sich<br />
an Hand der Prüfung eines neuwertigen Exemplare<br />
nicht beurteilen; immerhin haben sich schon die<br />
ähnlich gebauten früheren Exemplare dieser MarSTe<br />
sowie einen aussen am Rahmen gelegenen Drehpunkt<br />
geht; die Brems- tmd Beschleunigtingsreaktionen<br />
werden durch einen Längslenker übertragen.<br />
Auch der Motor erinnert mit seinen zwei<br />
obenliegenden Nockenwellen und den halbkugeligen<br />
Verbrenntmigsräumen an die Praxis im Bauüber ein bedeutendes Mass an Dauerhaftigkeit ujil3<br />
von Grand-Prix-Wagen.<br />
Bewährung in langjähriger täglicher Verwendung<br />
Nach' diesen Ausführungen ist e« eigentlich ausgewiesen.<br />
müssig, noch nach einem Zusammenhang mit Wenn auch nur wenige Glückliche je einen, solchen<br />
Wagen ihr eigen nennen können, so dürft«<br />
dem Rennwagenbau zu fahnden. Sowohl<br />
im technischen Aufbau wie auch in den Fahreigenschaften<br />
16t der Alfa Romeo ein Fahrzeug, bei dem Spitzenklasse zweifellc« einen grösseren Kreis vofl<br />
das Verhalten dieses Vertreters der internationale!<br />
die Qualitäten eines Rennwagens, unter entsprechenden,<br />
für den Alltag notwendigen Verein-<br />
seiner heutigen Form bildet der Alfa Romeo näcK<br />
Liebhabern sportlicher Fahrzeuge interessieren. In<br />
fachungen und Verfeinerungen, in den Bau vonwie vor Krönung der italienischen Personenwagenkonstruktion,<br />
« Tester Personenwagen höchster Klasse übertragen wor-<br />
»<br />
UnsereXegcr Berichten üb(&/ Öire Betriebskosten<br />
Wenn man in ein gewisses Alter kommt, sind<br />
4X5 km jeden Tag zu Fuss, per Velo oder im Tram<br />
nicht immer ein Genuss; besonders bei schlechtem<br />
Wetter, bei Kälte, wenn die Strassenbahn ohnehin<br />
schon besetzt war, musste auch ich sie benutzen.<br />
Ich habe das Auto gekauft, um mir den<br />
Weg ine Geschäft zu erleichtern und um mit meiner<br />
Frau und eventuellen Gästen zum Vergnügen<br />
herumfahren zu können. — Den Ausschlag gab<br />
allerdings der im Frühjahr von meiner Frau geäußerte<br />
Wunsch, sie möchte Autofahren lernen.<br />
Dk war natürlich auch der spätere Kauf eines Wagens<br />
vorauszusehen, und nun fahren wir beide und<br />
feilen uns ziemlich redlich in die Steuerung.<br />
'•"Der « Austin-8 » war der passende Wagen, und<br />
die Wahl hat sich bisher bewährt. Wohl ist das<br />
Eahren in einem grösseren Wagen mit besserem<br />
Anzugsmoment leichter, aber — wir sind keine<br />
Draufgänger und sind zufrieden mit der Leistung<br />
des 0,9-Liter-Motors. Dieser läuft auch im Winter<br />
sofort an, und der Wagen fährt gut bergauf (meist<br />
imfdritten Gang), Iäs6t sich natürlich von andern<br />
*Tk«BiiB»''»i<br />
mmm„mmsmmmmmmmm>i'm »ä<br />
Der Austin «Eight»<br />
überholen; aber wir sperren uns dagegen nicht.<br />
Wir freuen uns an unserem hübschen kleinen Wagen,<br />
in dem vier Personen gut Platz haben, und<br />
mit dem wir in der Ebene normalerweise Geschwindigkeiten<br />
von 60, 70, 80 km fahren.<br />
Die eingangs erwähnten Gründe, die zum Kauf<br />
führten, lassen mich von einer kaufmännischen<br />
Auswertung der Fahrkosten absehen, obwohl ich<br />
den Wagen so oft als möglich auch für mein Geschäft<br />
verwende. Ich rechne also weder mit einer<br />
Amortisation noch mit einer Verzinsung des Anlagekapitals.<br />
Dagegen führe ich genau Buch über<br />
alle Kosten.<br />
Ein Taschenlkalender befindet sich im Handschuhfach,<br />
und darin wird jede Ausgabe sofort eingetragen;<br />
auch wird jeden Morgen vor dem Ausfahren<br />
aus der Garage der Stand des Kilometerzählers<br />
notiert. Auf diese Art konnten nachträglich<br />
alle Daten festgestellt werden, die auf dem<br />
Betriebskosten-Rechnungsblatt der «A.-R. » figurieren<br />
sollen. Ferner lässt sich z, B. der Benzinverbrauch<br />
für bestimmte Fahrten<br />
herauslesen, wenn die Notizen<br />
genau gemacht werden.<br />
Als Beispiel diene eine Fahrt<br />
von Basel (Auftanken) über Biet<br />
—Murten—Avenches (siehe Bild)<br />
nach Lausanne (Auftanken).<br />
Benzinverbrauch: 15,8 Liter;<br />
Strecke: 242 km. Relativer Verbrauch<br />
= 15,8:2,42 = 6,5 Liter/100<br />
km.<br />
Betriebskosten eines Austin «8»<br />
Viersitzige Limousine, 5 Steuer-PS, durchschnittlicher<br />
Verbrauch 9,1 Liter/100 km, Fahrleisfung während<br />
der Berichtszeit [12 Monate) 11 807 km, mittlere Besetzung<br />
2 Personen, Standort ßaselland.<br />
VERMOGENSRECHNUNG<br />
Amortisation nicht berücksichtigt!<br />
FESTE KOSTEN<br />
Verkehrssteuer Fr. 100.—<br />
Haftpflichtversicherung > 241.20<br />
Feuer- und Diebstahlversicherung > 47,75<br />
Clubbeitrag etc. > 57 —<br />
2 Führerausweise » 10.—<br />
Garagemiete > 300.—<br />
Anschaffungen > 248.76<br />
Prüfgebühr für Wagen > 15.—<br />
Verkehrsbewilligung > 5.—<br />
Nummernschilder > 12.—<br />
Fachliteratur » 24.—<br />
Total Fr. 1060.71<br />
. BEWEGLICHE KOSTEN<br />
Treibstoff: 1076,5 Liter Fr. 710.49<br />
Oel nachfüllen ><br />
Oelwechsel, Service, Schmieren » 467.13<br />
Reparaturen > 21.50<br />
Auswärtsgaragieren > 24.50<br />
Diverses > 2.80<br />
Fr. 1244.62<br />
Gesamtkosten Fr. 2305 33<br />
Pro km Fr. —.19,5<br />
Touren: 4416 km, zu 6,5 bis 7 Liter/100 km.<br />
Stadt: 7391 km, zu 9,5 bis 10,6 Liter/100 km.<br />
Gesamtdurchschnitt = 9,1 Liter/100 km.<br />
Alle in diesem Zeitraum entstandenen Kosten<br />
gehen aus der Aufstellung hervor, wobei folgende<br />
Details von Interesse sein mögen: Die Reparaturen<br />
bestanden aus dem Ersatz eines zerbrochenen<br />
Rückspiegels und aus dem Wechsel der Benzrapumpenmembran<br />
(Folge der Beimischung?). Bis zu<br />
2000 km wurde das Oel alle 500 km gewechselt,<br />
während des Sommers der Wagen selbst gewaschen<br />
und verschiedene Kleinigkeiten selbst besorgt. Ein<br />
gutes Handbuch zum Wagen wäre eine nützliche<br />
Hilfe, aber es wurde nur ein dünnes Heftchen in<br />
englischer Sprache mitgeliefert, das sich auf das<br />
Allernotwendigste beschränkt. Innert Garantiefrist<br />
wurde der Anlasser kostenlos in Ordnung gebracht,<br />
der von Anfang an hie und da ausgesetzt hatte.<br />
J.W.<br />
(Die Berechnungsart mag für einen Wagen, der<br />
vor allem für Vergnügungszwecke verwendet wird,<br />
zulässig sein. Genaue Berechnungen müssen aber<br />
unbedingt die Amortisation, den Kapitalzins sowie<br />
die Abnützung der Reifen berücksichtigen; ferner<br />
ist es vorsichtig, etwas « Reserve » für kommende<br />
Revisionen anzulegen. Red.)<br />
Kunststoff-Heckscheiben für Cabriolets.<br />
Die meisten amerikanischen Cabriolets besitzen<br />
den Nachteil, dass ihre Rückscheibe aus einem ver-<br />
Anderseits geht aus den Notizen<br />
hervor, dass der Verbrauch<br />
in der Stadt ziemlich hälnismässig kleinen Stück Glas besteht, das allgemein<br />
als unzureichend empfunden wird. Eine<br />
hoch ist, nämlich bis zu 10,6 Liter,<br />
weil viel geschaltet und alles<br />
unter 25 km/h in einem gebrachte Rückscheibe soll nun die bisherigen<br />
von den Robbins-Werken in Detroit auf den Markt<br />
Gang gefahren wird. Bei drei Modelle ersetzen. Sie besteht aus einem angeblich<br />
synchronisierten Gängen ist allerdings<br />
das Schalten leicht. streckt 6ich über die ganze Wagenbreite (ist also<br />
verzerrungsfreien durchsichtigen Kunststoff, er-<br />
Die Aufstellung für das breiter als viele Windschutzscheiben) und lässt<br />
erste Jahr (Kauf am 23.Auöust<br />
1946) lautet:<br />
zerschnitten zu werden braucht. E.<br />
sich in das Verdeck einsetzen, ohne daßs dieses<br />
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Nr. 38 - MITTWOCH, 1. SEPTEMBER <strong>1948</strong><br />
V.H.T.L.<br />
Noch ein beschwerlicher Weg!<br />
Allen unsern Chauffeur- und Transportarbeiterkollegen<br />
ist bekannt, dass sich die ATO in ihrer<br />
heutigen Form auf einen dringlichen Beschluss der<br />
Bundesversammlung stützt und bis Ende Dezember<br />
1950 befristet ist. Ihc Weiterbestand über dieses<br />
Datum hinaus wird davon abhängen, ob ihre geplante<br />
Ueberführung in die ordentliche Gesetzgebung<br />
glückt oder ob sich einer solchen Massnahme unüberbrückbare<br />
Widerstände entgegensetzen. Wir<br />
sanken dabei an den ungünstigen Ausgang einer<br />
•f.ber den Weg des Referendums provozierten Volksabstimmung.<br />
Im Vorfeld einer solchen Möglichkeit wird jedoch<br />
die Vorlage eine ganze Anzahl Hürden von keinesvegs<br />
nebensächlichem Charakter zu nehmen haben.<br />
Weil vom Erfolg, den sie dabei erzielt, weitgehend<br />
ihr endgültiges Schicksal bestimmt wird, hat die<br />
Leitung dos TAG bereits mit ihren Vorarbeiten begonnen<br />
bzw de,n angeschlossenen Verbänden eine<br />
erste Uebersicht der notwendigen Vorkehrungen vorgelegt.<br />
Darnach wird vorerst einmal im meist interessierten<br />
Transportgewerbe selbst abzuklären sein,<br />
}b die bisherigen Erfahrungen mit dem Vollzug der<br />
ATO in allen Teilen befriedigen oder ob sie zur<br />
Revision einzelner ihrer Bestimmungen Anlass ge-<br />
)en. Als Grundlage für die in den Verbänden dariber<br />
zu eröffnende Diskussion hat die Direktion<br />
les Treuhandverbandes einen ersten Vorschlag ausgearbeitet,<br />
bei dessen Erstellung, sie sich von der<br />
sicher richtigen Ueberlegung leiten liess, dass sich<br />
lie bsherige Ordnung im grossen und ganzen bewährte<br />
und im allseitigen Interesse das Streben deslalb<br />
dahin gehen muss, am alten Text möglichst<br />
venig herumzudoktern. Mit Recht unterstreicht sie<br />
n ihrem Rundschreiben an die Verbände, dass für<br />
iie wegweisend sein muss. dass alle gewerblichen<br />
Ordnungen Licht- und Schattenseiten haben und<br />
iass man sich darüber wird im klaren sein müssen,<br />
dass jedem Gewerbeschutz bestimmte Grenzen gesetzt<br />
sind.<br />
Hoffentlich findet dieser weise Wink die verdiente<br />
Beachtung und verzichtet man auf die Einbringung<br />
von Phantasieanträgen, die schon im<br />
Kreise des Transportgewerbes selbst ein zweckloses<br />
Seilziehen auslösen.<br />
Nun kann natürlich keine Rede davon sein, dass<br />
über den Inhalt der für den gewerbsmässigen Motorfahrzeugtransport<br />
geplanten Ordnung nur die direkt<br />
beteiligten Kreise zu befinden haben. Neben den<br />
Behörden sind, es insbesondere die Verfrachter und<br />
mit ihnen grosse Teile der Wirtschaft, die sich<br />
genau ansehen werden, was man gesetzlich zu verankern<br />
sich anschickt und deren Wünsche sich<br />
jedenfalls mit denjenigen der Transporteure nicht<br />
durchwegs decken werden.<br />
Aufgabe der zuständigen Amtsstellen wird es<br />
hierauf sein, das Ergebnis dieser Auseinandersetzungen<br />
in einem Entwurf zu einer definitiven ATO<br />
Rechnung zu tragen und dazu die erläuternde Botschaft<br />
an die Räte zu verfassen. Ist es einmal so<br />
weit, wird Ständerat und Nationalrat das Geschäft<br />
der Kommissionsberatung zuweisen und hernach im<br />
Plenum dazu abschliessend Stellung nehmen. Als<br />
letzte, allerdings nicht unnter allen Umständen zurückzulegende<br />
Etappe verbleibt dann noch die Möglichkeit,<br />
dass die Vorlage dem Volk zum Entscheid<br />
vorgelegt werden muss, was gegebenenfalls vor dem<br />
31. Dezember 1950 zu geschehen hätte.<br />
Der Weg, den die ATO vor sich hat, ist also<br />
recht beschwerlich. Dass sie ihn ohne Schaden<br />
zurücklegt, dafür haben in erster Linie die am-<br />
Transportgewerbe direkt Interessierten zu sorgen.<br />
Dass sie das nicht werden tun können, indem sie<br />
der Oeffentlichkeit das Bild eines Gewerbes vermitteln,<br />
dessen Angehörige sich gegenseitig im Konkurrenzkampf<br />
erschöpfen und die über Notwendigkeit<br />
und Form der anzustrebenden Ordnung selber<br />
divergierende Auffassungen vertreten, versteht sich<br />
von selbst.<br />
Aufklärungsarbeit ist also das dringende Gebot<br />
für die nächsten zwei Jahre, in den eigenen Reihen<br />
und in den Kreisen derer, die, weil mit den Zusammenhängen<br />
und der Vorgeschichte der ATO zu wenig<br />
vertraut, Schlagwortcn leicht zugänglich sind. Der<br />
VHTL und die ihm angeschlossenen Chauffeure<br />
AUTOMOBIL REVUE 19<br />
werden sich dieser Aufgabe unterziehen. Der Einsatz<br />
rechtfertigt es.<br />
*<br />
LUZERN, Chauffeure und Transportarbeiter.<br />
Versammlung, Samstag, den 4. September, 20.15 Uhr,<br />
im Restaurant « Rosengarten », Luzern. Wichtige Geschäfte<br />
machen es notwendig, dass sich sämtliche<br />
Kollegen dieses Datum vormerken.<br />
FRAUENFELD, Chauffeure. Unsere Kollegen<br />
werden heute schon darauf aufmerksam gemacht,<br />
dass unsere nächste Gruppenversammlung am Samstag,<br />
den 25. September, stattfindet. Referent: Kollege<br />
W. Brunner, Zentralsekretär. Näheres später.<br />
S. C I. C<br />
Schweiz. Chauffeur-Interessen- Gemeinschaft<br />
Ein Jubiläum.<br />
Als sich vor 10 Jahren die Zürcher Chauffeurvereine<br />
zu einer Interessengemeinschaft zusammenschlössen,<br />
ahnten sie wohl kaum, dass daraus die<br />
Schweiz. Chauffeur-Interessengemeinschaft entstehen<br />
würde. Der Zweck dieser Institution bestand vor<br />
allem darin, Eingaben an die Behörden gemeinsam<br />
zu unterbreiten, die berufliche Aus- und -Weiterbildung<br />
zu fördern sowie in der Schaffung einer<br />
gutfunktionierenden Stellenvermittlung. Diese Zusammenarbeit<br />
der Zürcher Vereine hatte wirklich<br />
Erfolg und ist nicht mehr wegzudenken.<br />
Trotz vieler Widerwärtigkeiten und der durch<br />
den Weltkrieg entstandenen Krise vermochte sich<br />
unsere Gemeinschaft zu halten und zu entwickeln..<br />
In Luzern, Schaffhausen und Winterthur beschlossen<br />
die Chauffeurvereine, sich uns anzuschliessen<br />
und unsere Gemeinschaft zu erweitern. Die Aufgaben,<br />
die an die S.C.I.G. gestellt wurden, waren<br />
nicht immer leicht zu lösen, und der Weg ist uns<br />
auch nicht immer leicht gemacht worden. Nur ein<br />
gesunder Optimismus und die nötige Ausdauer<br />
haben es ermöglicht, nach 10 Jahren doch einige<br />
namhafte Erfolge buchen zu können. All denen, die<br />
zu diesen Erfolgen beigetragen haben, sei an diese»<br />
Stelle der aufrichtige Dank ausgesprochen.<br />
Am 4. September feiert die S.C.I.G. im grosse*<br />
Saal der Kaufleute in Zürich ihr lOjähriges Bestehen.<br />
Neben andern eingeladenen Gästen wird um<br />
auch eine Delegation der mit uns befreundeten<br />
t Amicale des Chauffeurs Francais de l'Est» ii<br />
Strasbourg besuchen und uns ihre Glückwünsche<br />
persönlich überbringen. Ein gediegenes Programm<br />
wird uns einige fröhliche Stunden bereiten und<br />
dazu beitragen, die Chauffeurkameradschaft neu zu<br />
festigen.<br />
An alle Kollegen der uns angeschlossenen Vereine,<br />
besonders aber an unsere Zürcher Kollegen,<br />
richten wir einen warmen Appell, sich den 4. September<br />
für die S.C.IjG. zu reservieren. Der vollständige<br />
Aufmarsch aller Berufskollegen mit ihren<br />
Angehörigen soll nicht nur ein Beweis der Treue<br />
gegenüber der S.C.I.G. sein, sondern zugleich eine<br />
Anerkennung der grossen Verdienste unserer langjährigen*<br />
Vorstandsmitglieder bedeuten.<br />
Der Schweizerischen Chauffeur-Interessengemeinschaft<br />
wünschen wir für die Zukunft weiterhin Erfolg<br />
und Gedeihen.<br />
W. Rohner.<br />
CHAUFFEUR-VEREIN<br />
WINTERTHUR UND UMGEBUNG<br />
Wir machen unsere Mitglieder<br />
nochmals aufmerksam auf die am<br />
Samstag, den 4. September, 20 Uhr,<br />
"^ ' in den Sälen zur Kaufleuten stattfindende<br />
Jubiläumsfeier und Abendunterhaltung der<br />
S.C.I.G.<br />
Wir hoffen, dass möglichst viele Mitglieder an<br />
diesem Feste teilnehmen werden und geben bekannt,<br />
dass wir verschiedener Umstände wegen per Bahn<br />
nach Zürich und zurück fahren werden. Das Kollektivbillet<br />
mit Einzelrückreise kostet Fr. 3.10, Abfahrt<br />
in Winterthur 18.46, Ankunft in Zürich 19.32 Uhr.<br />
Besammlung der Teilnehmer in der Schalterhalle<br />
18.30 Uhr. — Anmeldungen wegen Kollektivbillet<br />
nimmt bis Samstagmittag entgegen Heinrich EgU,<br />
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