E_1948_Zeitung_Nr.041
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AUTOMOBIL REVUE<br />
MTnrOCH, 22. SEPTEMBER 19« - Nr. 41<br />
stammend. Er möchte der Raumnot in der Bahnhöfstrasse<br />
vor allem dadurch abhelfen, dass die<br />
Gehwege zum grössten Teil in Arkadenform unter<br />
die Häuser verlegt würden, während vor den<br />
Gebäudefronten nur noch offene Trottoire von<br />
2,70 m Breite blieben. Der Rest der gesamten<br />
Strassenbreite würde so eingeteilt, dass beidseits<br />
einer Baumreihe in der Strassenmitte je eine<br />
5,40 m breite Fahrbahn und an deren äusserem<br />
Rande ein Radfahrweg von, 1,55 m erstellt<br />
würde. Die Strassenbahngeleise kämen beidseits<br />
des Mittelstreifens zu liegen, so dass ausserhalb<br />
des Lichtraumprofils des Trams gerade noch ein<br />
genügend breiter schienenfreier Fahrstreifen<br />
übrig bliebe.<br />
Ist nun schon der Einbau von Lauben nach<br />
Berner Art in die Bebauung der Bahnhofstrasse<br />
für jeden Sachkenner eine Unmöglichkeit, so<br />
zeigt sich die wirklichkeitsfremde Denkweise<br />
des Verfassers vor allem in seiner verkehrstechnischen<br />
Vorstellungswelt. «Zwischen diesen<br />
Mittelbäumen » — sagt er nämlich — « entstünden<br />
Wagenparkplätze und Inseltrottoirs in<br />
rhythmischer Folge. » Aber er macht sich offensichtlich<br />
keine Sorgen darüber, wie ein Autofahrer<br />
seinen Wagen längsseits zwischen je zwei<br />
Bäume manöverieren, geschweige denn so aufstellen<br />
soll, dass nicht schon der erste der auf<br />
beiden Seiten im Dezimeterabstand vorbeisausenden<br />
Tramzüge sein Fahrzeug gegen den<br />
nächsten Baum schleudert.<br />
Bezeichnend für die -Leichtfertigkeit, mit der<br />
in der Schweiz allerhand Unberufene Verkehrsplanung<br />
treiben, ist der wahrhaft groteske Vorschlag,<br />
den Rütschi macht, um einer anderen Konsequenz<br />
seines Projektes auszuweichen. Nachdem<br />
man nämlich auf dem Reissbrett die Tramgeleise<br />
unmittelbar zu beiden Seiten einer Reihe<br />
von Bäumen angeordnet hat, stösst man<br />
schliesslich doch noch auf das nicht ganz bedeutungslose<br />
Problem, dass man die Fahrleitung des<br />
Trams nicht wohl durch die Kronen dieser<br />
Bäume führen kann. Was tut man da? Man<br />
schlägt kurzerhand vor, dass die Zürcher Strassenbahn<br />
von der Stromabnahme an einer Oberleitung<br />
zur unterirdischen Stromzuführung zwischen<br />
den Schienen übergehen soll, damit die<br />
1400 m Bahnhofstrasse leistungsfähiger gemacht<br />
werden können.<br />
(Schluss folgt)<br />
Saisonschwankungen im Automobil-Aussenhandel<br />
Weiterer Rückgang der Importe im August<br />
Nachdem schon im Juli die Bezüge an neuen<br />
Automobilen eine kleine Rückbildung erfahren<br />
hatten, steht der August mit einer Abnahme der<br />
Importe um 733 Stück im Wert von 2,2 Mill. Fr.<br />
zu Buch. Die gleiche Erscheinung konnte schon<br />
letztes Jahre beobachtet werden, und im allgemeinen<br />
pflegt ja auch der Warenaustausch vom<br />
Juli auf den August zurückzugehen. Diese saisonmässigen<br />
Schwankungen haben sich seit der<br />
Vorkriegszeit deswegen noch verstärkt, weil nun<br />
auch die Industriearbeiter Ferien erhalten, was<br />
zur Folge hat, dass die Produktionskurven in<br />
den Sommermonaten sinken. Der Einfuhrrückgang<br />
erstreckt sich denn auch ziemlich gleichmassig<br />
auf alle Lieferländer, so dass in der<br />
Struktur der Einfuhr keine in die Augen springende<br />
Aenderung eingetreten ist.<br />
Wert Aue. 1947<br />
Stück in Fr. *) Stück<br />
USA 877 6 927 043 571<br />
Grossbritannien 376 2 438 055 564<br />
Frankreich 268 1526 658 412<br />
Italien 236 1773 307 143<br />
Deutschland 105 657 408 7<br />
Tschechoslowakei 12 79 357 22<br />
Oesterreich 3 10 715 —<br />
Verschiedene 3 — —<br />
Total 1880 13 435 243 1719<br />
*) Inkl. Einzel- und Ersatzteile.<br />
Die Auswirkungen der Ferienperiode kommen<br />
noch deutlicher bei der Inlandmontage zum<br />
Ausdruck, deren Tätigkeit gegenüber dem Juli<br />
genau auf die Hälfte gedrosselt war. Den An-<br />
EIN EXPERIMENT IN LUZERN:<br />
Fussgänger und Radfahrer sind im ganzen<br />
Lande herum die Sorgenkinder der Polizeiorgane.<br />
Es macht nun keineswegs den Anschein,<br />
als ob sich daran in absehbarer Zeit ohne äussere<br />
Einwirkung etwas ändern werde. Ein Auszug<br />
aus der Verkehrsunfallstatistik der Stadt<br />
Luzern für das Jahr 1947 redet in dieser Hinsicht<br />
eine deutliche Sprache:<br />
Fussgänger Radfahrer<br />
Total davon Total davon<br />
gaben der Eidg. Oberzolldirektion ist zu entnehmen,<br />
dass in der Gewichtsklasse 800—1200 kg<br />
47 Wagen aus in England fabrizierten Teilen zusammengebaut<br />
worden sind. In der Pos. 914c<br />
(Automobile über 1200—1600 kg) verminderte<br />
sich die Montage auf 59 Einheiten amerikanischer<br />
Herkunft, und in der Gewichtsklasse über<br />
1600 kg beschränkte sie sich auf 19 Amerikaner.<br />
Wertmässig lieferte*" unsere Ausfuhr mit<br />
etwas über 1,1 Mill. Fr. fast dasselbe Resultat<br />
wie im Vormonat. Dagegen hat sich der Kreis<br />
der Abnehmer von Fahrzeugen wiederum erweitert.<br />
Ungeachtet der wenig sommerlichen Witterung<br />
hat sich die Reisezeit doch in einem Ansteigen<br />
des Treibstoffverbrauches deutlich bemerkbar<br />
gemacht. Die Aussenhandelsstatistik<br />
meldet nämlich die Verzollung von 26 184 t Benzin<br />
im Werte von Fr. 6 286 400. Diese Zahlen<br />
stellen neue Monatsrekorde dar, wurden doch<br />
die April-Einfuhren um 2150 t überboten. Gegenüber<br />
dem gleichen Monat des Vorjahres beträgt<br />
die Zunahme fast 2600 t. Erneut muss die<br />
Tendenz steter Erhöhung der Einstandspreise<br />
registriert werden, denn für den August ergibt<br />
sich ein handelsstatistischer Mittelwert von Fr.<br />
24,01 pro Zentner, was nichts anderes heisst, als<br />
dass der Grenzpreis innert 12 Monaten um 4 Fr.<br />
oder ein Fünftel angestiegen ist.<br />
Eine neue monatliche Höchstmenge verzeichnet<br />
auch die Einfuhr von Dieselöl mit einem<br />
Quantum von 10 392 t, deren Beschaffung<br />
Fr. 2 082 299 erforderte.<br />
Fussgängerstapfen<br />
Kinder Kinder<br />
Leichte u. mittlere Verletzungen<br />
erlitten 88 23 144 23<br />
Schwer verl. wurden 12 7 10 1<br />
Getötet wurden. 1 1 3 0<br />
Diese äussere Einwirkung, auf die oben angespielt<br />
wurde, erfolgte in den letzten Jahren<br />
in der Form strengerer Handhabung der Ver-<br />
• .V.-.'NW^r!;^<br />
nen Fussgänger richtet Auf den Trottoirs werden,<br />
den Fussgängerstreifen zustrebend, Fussstapfen<br />
aufgemalt. Sie verfolgen den Zweck, diesen<br />
Verkehr für die Ueberquerung der Fahrbahn<br />
in die richtigen und speziell zu seinem Schutz<br />
angebrachten « Kanäle », die Fussgängerstreifen,<br />
zu leiten. Ob die Neuerung die Erwartungen erfüllen<br />
wird und kann, dürfte erst eine längere<br />
Erfahrungszeit lehren. Schon heute lassen sich<br />
jedoch auf Grund von Beobachtungen folgende<br />
vorläufige Bemerkungen dazu anbringen:<br />
Es erwies sich, dass bei trockenem Wetter<br />
die helle Farbe sehr wenig gut sichtbar ist. Eine<br />
aufdringlichere Farbe zur Erzielung besserer<br />
Kontraste dürfte sich daher wohl empfehlen.<br />
Allerdings verblassen auch grelle Farben mit der<br />
Zeit wieder und bedürfen einer periodischen<br />
Auffrischung. Gespräche mit Passanten führten<br />
III<br />
Ein Beispiel der Fussgöngerstapfen, womit u. W. die Stadt luzern erstmals<br />
in der Schweiz einen Versuch unternommen hat. Sie leiten den Fussgänger<br />
auf den Fussgängerstreifen hin und sollen ihn zu dessen Benützung veranlassen<br />
kehrsvorschriften durch die Polizeibehörden der<br />
verschiedenen Kantone und Städte. Im Kampf<br />
gegen die Disziplinlosigkeit legen nun die verantwortlichen<br />
Stellen erfreulicherweise das Bestreben<br />
an den Tag, immer wieder neue « friedliche<br />
» Wege zur Verbesserung der Verkehrssitten<br />
ausfindig zu machen. Beobachtungen in<br />
Luzern ergaben, dass sich im Maximum etwa<br />
60 % der Fussgänger korrekter Ueberquerung<br />
der Fahrbahn befleissigen, während weitere 25<br />
bis 30 % ungefähr in der Strassenmitte, meist<br />
rein zufällig, in die Schutzzone der Fussgängerstreifen<br />
gelangen, wogegen 10—15 % der Passanten<br />
die Strasse wohl in der unmittelbaren<br />
Nähe der Fussgängerstreifen kreuzen, diese aber<br />
nicht benützen.<br />
Die Polizeibehörde der Stadt Luzern hat nun<br />
einen Versuch in Gang gesetzt, der sich an die<br />
Adresse der widerspenstigen und hart gesottezu<br />
überraschenden Ergebnissen. Wahrend eine<br />
grosse Gruppe den Sinn der neu angebrachten<br />
Stapfen nicht erfasst hat, registrierte eine weitere<br />
Kategorie das Vorhandensein dieser Zeichen<br />
überhaupt nicht. Als weiterer wichtiger<br />
Punkt wird bei der Beurteilung des Wertes solcher<br />
Beschriftungen und Bemalungen die Tatsache<br />
zu berücksichtigen sein, dass die Aufmerksamkeit<br />
der Passanten gegenüber derartigen<br />
ständigen und mehr oder weniger vertrauten<br />
Eindrücken der Fahrbahn und des Gehweges abstumpft,<br />
womit diese Einrichtungen natürlich<br />
mit der Zeit an Wert wesentlich einbüssen. Die<br />
Zeichen dürften sich daher vor allem dann als<br />
wertvoll erweisen, wenn deren Anbringung nicht<br />
allzu grosse finanzielle Opfer erfordert, was bei<br />
der periodischen Auffrischung erlauben würde,<br />
ihnen jeweils ein anderes « Gesicht » zu geben<br />
oder sie durch neue zu ersetzen.<br />
AUS DEM PARLAMENT<br />
Zur Herbstsession<br />
des eidgenössischen Parlamentes<br />
Auf der Geschäftsliste der am letzten Montag<br />
eröffneten Herbstsession der eidgenössischen<br />
Räte begegnet man auch einzelnen Geschäften,<br />
welche die Interessensphäre des Automobilisten<br />
mehr oder weniger unmittelbar berühren. Die<br />
Ständekammer wie der Nationalrat werden die<br />
bundesrätliche Vorlage über die Umschulung<br />
von Mot. Ik.-Kompanien in Panzerjägerkompanien<br />
behandeln, wodurch der Mannschaftsbestand<br />
für die dringend notwendige Schaffung<br />
von Panzerjäger-Kompanien gesichert werden<br />
soll. Seit 1947 gelangen in Thun Panzerjägerrekrutenschulen<br />
zur Durchführung, deren Angehörige<br />
an den G 13, einem gepanzerten Raupenfahrzeug<br />
der Skoda-Werke, ausgebildet werden.<br />
Durchwegs alte Bekannte trifft man unter<br />
den Motionen, Postulaten und Interpellationen,<br />
welche der Bundesrat zu beantworten bereit ist.<br />
Sie figurierten schon auf der Geschäftsliste der<br />
Sommersession, blieben jedoch unerledigt liegen.<br />
Da wäre zunächst die hauptsächlich von den<br />
Unabhängigen unterstützte Interpellation<br />
Eggenberger, die sich danach erkundigt<br />
welche Massnahmen der Bundesrat gegen die<br />
«erschreckende > Vermehrung der Verkehrsunfälle<br />
zu ergreifen gedenke, die sich mit der<br />
Zunahme des Autoverkehrs eingestellt habe. Sodann<br />
lädt der Zürcher Gitermann den Bundesrat<br />
in einer Motion ein, Motorfahrzeuge,<br />
die als Luxusautomobile zu betrachten sind (wo<br />
fängt hier der Begriff Luxus an und wo hört er<br />
auf?), so rasch als möglich als Luxusware zu<br />
erklären und der Luxussteuer zu unterwerfen...<br />
trotzdem der Bundesrat in seiner Botschaft zur<br />
Bundesfinanzreform einen solchen Schritt klar<br />
und deutlich und mit einer ganzen Reihe von<br />
Argumenten ablehnt, deren Ueberzeugungskraft<br />
sich niemand entziehen kann, dem nicht Voreingenommenheit<br />
gegenüber dem Automobil den<br />
Blick trübt. Mit der Motion Grimm, die<br />
u. a. die Schaffung eines staatlichen Importmonopols<br />
für lebenswichtige Roh- und Hilfsstoffe<br />
sowie von Gütern des Massenkonsums anstrebt,<br />
hat sich die « AR » bereits kritisch auseinandergesetzt,<br />
zumal es kaum einem Zweifel<br />
mehr unterliegen kann, dass der Motionär eine<br />
Nationalisierung der Erdöleinfuhr im Auge hat,<br />
deren eine Konsequenz darin bestände, dass<br />
die gleichen Bundesbehörden, welche die Verantwortung<br />
für das Wohlergehen der SBB tragen,<br />
massgebenden Einfluss auf die Preispolitik<br />
des Erdölmarktes erhielten. Was der private<br />
Automobilismus bei solcher Konstellation noch<br />
erhoffen dürfte und wie es um dessen weitere<br />
Entwicklung bestellt wäre, ist bald ausgerechnet.<br />
Und das um so eher, als ja der Staat als<br />
alleiniger Einkäufer die Preise und die Verkaufsbedingungen<br />
festsetzen würde. "Nicht nur<br />
wäre er dabei an die offiziellen Preisnotierungen<br />
gebunden, könnte also nicht billiger einkaufen,<br />
sondern er müsste überdies noch einen sehr<br />
kostspieligen Transportapparat aufbauen. Summa<br />
summarum wären die Auswirkungen einer<br />
Nationalisierung der Erdölimporte, wie sie die<br />
Motion Grimm im Auge hat, auf der ganzen<br />
Linie negativer Natur; im Endeffekt würde sie<br />
nur ein Anwachsen der Teuerung, vor allem in<br />
Form einer weiteren Erhöhung der Fiskallasten<br />
auf dem motorisierten Strassenverkehr, nach<br />
sich ziehen. Davon aber hat dieser mehr als genug,<br />
und was er mit aller Entschiedenheit fordern<br />
muss, ist ein Abbau.<br />
Schliesslich nennt die Traktandenliste der<br />
laufenden Session noch die — bereits begründete<br />
— Interpellation von Moos über die Stellungnahme<br />
des Bundesrates zur dringend notwendigen<br />
Verbesserung der Verkehrsverhältnisse<br />
nach Engelberg. Ob allerdings das umfangreiche,<br />
nicht weniger als 46 Geschäfte zählende<br />
Bukett der Motionen, Postulate und Interpellationen<br />
erledigt werden kann, ist angesichts der<br />
übrigen Befrachtung der Ragstagung mehr als<br />
fraglich, und es könnte kaum überraschen, wenn<br />
die bundesrätliche Antwort auf die eine oder<br />
andere, möglicherweise sogar auf alle der den<br />
Strassenverkehr und die Automobilwirtschaft<br />
besonders interessierenden parlamentarischen<br />
Anregungen und Anfragen auch diesmal wieder<br />
ausbliebe.<br />
STRASSENBAF<br />
Für die Ausiallstrasse<br />
Winterthur—St. Gallen<br />
wurde vor zehn Jahren vom Zürcher Regierungsrat<br />
eine Bau- und Niveaulinienvorlage genehmigt<br />
und der zufolge ein Strassenprojekt mit<br />
einem Kostenbetrag von 3,55 Millionen Franken<br />
ausgearbeitet, dem die Winterthurer Stimmberechtigten<br />
im Herbst 1943 die Zustimmung erteilten.<br />
Die Vorbereitung dieses grosszügigen<br />
Strassenbaues erfolgte insbesondere zur Bekämpfung<br />
einer damals erwarteten Arbeitslosigkeit.<br />
Aus kriegswirtschaftlichen Gründen und<br />
wegen Ueberbeanspruchung des Arbeitsmarktes<br />
musste das Strassenprojekt bis heute zurückgestellt<br />
werden. Im Verlaufe neuer Studien<br />
durch den Stadtplanarchitekten stellte es sich<br />
heraus, dass die Bau- und Niveaulinienvorlage<br />
aus dem Jahre 1938 und damit die Vorlage vom<br />
Jahre 1943 keine günstige Grundlage für die<br />
Bewältigung des gewaltigen Verkehrs Winterthur—Ostschweiz<br />
und die Erschliessung der Baugebiete<br />
in Oberwinterthur darstellt. Der Stadtrat<br />
beantragt dem Grossen Gemeinderat nun<br />
eine neue Festlegung der Bau- und Niveaulinien<br />
und gleichzeitig die Ausarbeitung eines abge-<br />
... man muss sie hören alle beide!<br />
Unsere Umfrage<br />
Vor wenigen Tagen hat die Stadt Aarau auf<br />
ihr 700j ähriges Bestehen zurückblicken können<br />
und dabei wohl nicht zu Unrecht ziemlich viel<br />
von sich reden gemacht. Es mag daher wohl am<br />
Platze sein, dass wir ihrer, freilich in etwas anderem<br />
Zusammenhang, auch in unserer Umfrage<br />
gedenken.<br />
Der Rechtsanwalt, den ich um seine Meinung<br />
über die Zustände im Aarauer Verkehrsleben<br />
bat, beklagte sich über die Disziplinlosigkeit der<br />
Radfahrer, vor allem der jüngeren Generationen.<br />
Und da er als Nichtautomobilist sich sehr häufig<br />
selbst des Velos als Fortbewegungsmittel bedient,<br />
weil aber auch ich selbst aus eigener Anschauung<br />
dieser Ansicht nur beipflichten kann,<br />
hielt ich es für angezeigt, gleich den höchsten<br />
Polizeimagistraten von Aarau zu diesem Thema<br />
zu interpellieren.<br />
Der Chef der Stadtpolizei betrachtet ebenfalls<br />
die Gilde der jungen Radfahrer als die<br />
falls die Gilde der jungen Radfahrer als das<br />
grösste Sorgenkind unter den Strassenbenützern.<br />
Zu ernsten Besorgnissen sei immerhin kein Anlass,<br />
da Aarau in der schweizerischen Unfallstatistik<br />
auch im Verhältnis zu der Bevölkerungszahl<br />
in einem der letzten Ränge stehe. Ein<br />
anderes, weniger drastisches Indiz für die Disziplin<br />
auf der Strasse sei freilich die Zahl der<br />
Geschäftsverlegung<br />
Am 29. September ist die Zürcher Geschäftsstelle<br />
der «Automobil Revue» geschlossen.<br />
Ab 1. Oktober befindet sie sich Stampfenbachstrasse<br />
40, Tel. (051) 26 96 77/78. Die<br />
Briefadresse bleibt unverändert Postfach<br />
Zürich 23.<br />
Bussenzettel. In dieser Hinsicht stehe es seit<br />
einiger Zeit nicht mehr gar so rosig, und ein<br />
recht beachtliches Kontingent der erwischten<br />
Sünder rekrutiere sich aus jugendlichen Radfahrern.<br />
Freilich zeichnen sich nach seiner Auffassung<br />
auch die Automobilisten nicht durch<br />
Übergrosse Korrektheit aus. Darüber, dass die<br />
Aarauer Verkehrsbedingungen den erhöhten Anforderungen<br />
nicht mehr gewachsen sind, sei man<br />
sich auch an höchster Stelle bewusst, und man<br />
strenge sich ehrlich an, Abhilfe zu schaffen, soweit<br />
dies möglich sei. Man dürfe jedoch nicht<br />
vergessen, dass in Aarau wie übrigens in jeder<br />
andern Kleinstadt nur beschränkte Mittel zur<br />
Verfügung stehen. So könne besonders der geringe<br />
Bestand des Polizeikorps (das übrigens<br />
noch viel zu sehr mit Verwaltungsaufgaben aller<br />
Art belastet ist) und die unter erschwerten Bedingungen<br />
durchgeführte Ausbildung der Polizeisoldaten<br />
auch bei allen Anstrengungen nicht<br />
zu dem erwünschten Erfolg führen. Um den Bedürfnissen<br />
gerecht werden zu können, müsste<br />
man die Polizei wesentlich verstärken.<br />
Der Sekretär der Sektion Aargau des ACS<br />
ist der Auffassung, dass in Aarau die Zahl der<br />
Unfälle wohl relativ gering ist, dass jedoch die<br />
Flüssigkeit des Strassenverkehrs sehr zu wünschen<br />
übrig lasse. Daran sei vor allem die Struktur<br />
des städtischen Verkehrsnetzes schuld, da<br />
selbst die grossen Durchgangsstrassen den heutigen<br />
Anforderungen nicht mehr zu genügen<br />
vermögen. Dass die Disziplinlosigkeit der Radfahrer<br />
oft zu begründeten Klagen Anlass gibt,<br />
bestätigt auch er. Eine Möglichkeit zur Abhilfe<br />
sieht er darin, dass die wenigen verfügbaren Polizisten<br />
gemeinsam und systematisch auf jenen<br />
Strassenabschnitten, auf denen sich erfahrungsgemäss<br />
die turbulentesten Verkehrsszenen abspielen,<br />
Verkehrssünder am Wickel fassen. Es<br />
sollte auf diese Weise gelingen, nach und nach<br />
an den berüchtigsten Ecken und Plätzen Ordnung<br />
zu schaffen und möglichst vielen Strassenbenützern<br />
korrektes Verhalten anschaulich beizubringen.<br />
Gewiss steht die Forderung nach Sicherheit<br />
im Verkehr an erster Stelle; allein, auch die Bedeutung<br />
einer flüssigen Verkehrsabwicklung<br />
darf nicht unterschätzt werden. Beide zu verwirklichen<br />
muss das Ziel aller interessierten Behörden<br />
und Verbände sein. Vorbildliche Disziplin<br />
und ein wohl ausgebautes Verkehrsnetz sind<br />
hiezu die erforderlichen Grundbedingungen.<br />
R. S.<br />
änderten Strassenbauprojektes mit neuen<br />
Kostenberechnungen, über das das Volk erneut<br />
zu entscheiden hätte. Die Finanzierung des<br />
neuen Ausbaues der Hauptausfallstrasse nach<br />
St. Gallen kann weitgehend durch Inanspruchnahme<br />
des Fonds aus Autogebühren und durch<br />
ordentliche Staatsbeiträge erfolgen. Es lässt sich<br />
schon heute voraussehen, dass der Ausbau der<br />
St. Gallerstrasse nach Genehmigung des neuen<br />
Kredites in drei Etappen vor sich gehen dürfte.<br />
Besonders dringend ist der Neubau von der Einmündung<br />
der Morgenstrasse bis zur Stadtgrenze.<br />
Die zweite Etappe umfasst vor allem die Verbesserung<br />
des Trasses zwischen Mühlebrücke und<br />
Unterführung. Bevor als dritte Etappe die Unterführung<br />
erstellt werden kann, ist zur vorübergehenden<br />
Umleitung des Verkehrs die Industriestrasse<br />
mit den Anschlußstrecken an die St. Gallerstrasse<br />
zu bauen. Insgesamt umfasst die Neuregelung<br />
den Abschnitt Mühlebrücke (innerorts)<br />
bis zur Gemeindegrenze Elsau. Lx.