E_1948_Zeitung_Nr.050
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Nr. 50 - MITTWOCH, 24. NOVKMBER <strong>1948</strong><br />
AUTOMOBIL REVUE<br />
laüve, sondern auch die Exekutive innerhalb des<br />
deutschen Motorsports zuerkannt.<br />
Die OMK-Arbeit hat <strong>1948</strong> eine erfreuliche<br />
Angleichung und Behebung aller Gegensätze zwischen<br />
dem ADAC und der ADM gebracht, und es<br />
ist damit zu rechnen, dass auch der soeben wiedergegründete<br />
offizielle «Automobilclub von<br />
Deutschland » bald ein Aufnahmegesuch an die<br />
OMK stellen wird.<br />
Man wird organisatorisch von den Gepflogenheiten<br />
des Jahres <strong>1948</strong>, fast jeden Sonntag<br />
ein Rennen zu veranstalten, abrücken und sich<br />
im kommenden Jahre auf 8—10 Grossveranstaltungen<br />
beschränken, die auch dem Automobilsport<br />
offenstehen. Die bisher übliche Streckenlänge<br />
von 50 km soll auf 100 bis 150 km erweitert<br />
werden, wobei die Unterteilung der Sportwagen<br />
in die Klassen bis 1100, bis 1500 und bis<br />
2000 cm' auch weiter gewährleistet ist. In den<br />
Rennwagenklassen wird man eine Kleinstrennwagenklasse<br />
bis 750 cm* und für diese auch eine<br />
Meisterschaft ausschreiben.<br />
Ueber Schritte zur Aufnahme Deutschlands<br />
in die internationalen Verbände wurde nicht<br />
diskutiert, obgleich man in deutschen Sportkreisen<br />
sich die Ansicht nicht zu eigen machen<br />
kann, dass eine Wiederaufnahme der internationalen<br />
Beziehungen nur auf der Grundlage eines<br />
Friedensvertrages möglich sei. E. H.<br />
DER URTEILSSPRUCH DES NATIONALEN SCHIEDSGERICHTS DES ACS:<br />
Die erste Etappe der Neuenburger Gelände- und<br />
Orientierungsfahrt wird nicht neutralisiert!<br />
Endlich ist es soweit, dass der Spruch, den<br />
das vom ACS bestellte nationale Schiedsgericht<br />
in seiner Sitzung vom 16. November in der Rekurssache<br />
Schmocker/Guillod fällte und zu dem<br />
es in der vergangenen Woche die Begründung<br />
redigierte, den Parteien und damit auch der<br />
Oeffentlichkeit zur Kenntnis gebracht werden<br />
kann. Der Entscheid der Nationalen Sportkommission<br />
ist, wie wir und mit Uns bestimrnmt die<br />
Mehrheit der Autosporttreibenden mit grosser<br />
Genugtuung feststellen, bestätigt, worden: die<br />
Etappe Neuenburg-Le Quarteron-La Combaz<br />
wird nicht neutralisiert. Warum sie nicht neutralisiert<br />
wird, darüber orientiert der nachstehend<br />
in extenso wiedergegebene, von uns vom<br />
Französischen ins Deutsche übertragene Urteilsspruch<br />
samt Begründung. Er zeugt von einem<br />
ausserordentlich gründlichen Studium des keineswegs<br />
leicht entwirrbaren Fragenkomplexes<br />
durch das Schiedsgericht und lässt erkennen, wie<br />
sehr diesem daran lag, ohne Ansehen der Parteien<br />
alle Pro und Contra sorgfältig zu prüfen und<br />
gegeneinander abzuwägen. Die Urteilsmotivierung<br />
ist so eingehend und aufschlussreich, dass wir auf<br />
einen Kommentar verzichten können. Es sei<br />
denn, dass wir abschliessend der Erwartung Ausdruck<br />
verleihen, F. Schmocker möge seinerseits<br />
die ihm in Punkt 4 des Urteils gesetzte Frist zur<br />
Einreichung eines Rekurses betreffend die Gymkhana-Resultate<br />
ungenutzt verstreichen lassen,<br />
weil er mit einem solchen Rekurs nach unserm<br />
Dafürhalten nichts zu gewinnen hätte. Sofern<br />
also bis zum kommenden Wochenende ein Rekurs<br />
— hoffen wir es, sagen wir es laut — nicht vorliegt,<br />
wird Neuenburg endlich die Preisverteilung<br />
per Post in die Wege leiten und damit diese unerfreuliche<br />
Episode ad acta gelegt werden können.<br />
URTEIL<br />
des nationalen Schiedsgerichts des ACS<br />
i. S. des laut Art. 224—225—226 Nat, Sportreglement<br />
von<br />
J. E.Guillod, La Chaux-d e-F o n d s<br />
(vertreten durch Dr. Andre Borle, La Chaux-de-<br />
Fonds) und<br />
Fredy Schmocker, St-Sulpice<br />
(vertreten durch Me Claude Sandoz, Advokat,<br />
Lausanne)<br />
eingereichten<br />
Rekurses gegen<br />
den Entscheid der Nationalen Sportkommission<br />
(NSK) vom 29. Oktober <strong>1948</strong> betr. die erste<br />
Etappe der nationalen Gelände- und Orientierungsfahrt<br />
Neuenburg vom 26. September <strong>1948</strong>.<br />
Tatsachen<br />
Nach Abschluss der nationalen Gelände- und<br />
Orientierungsfahrt haben die Appellanten bei den<br />
Sportkommissären Protest eingelegt, da sie sich<br />
durch den Umstand, dass die auf dem Bordbuch<br />
angegebenen Koordinaten sich mit dem Standort<br />
des Kontrollpostens in « Le Quarteron » nicht genau<br />
deckten, benachteiligt fühlten. Die Sportkommissäre<br />
haben hierauf die erste Etappe der<br />
Veranstaltung annulliert.<br />
Der Fahrer Otto Dietrich (Basel) hat gegen<br />
diesen Entscheid bei der NSK rekurriert, die den<br />
Rekurs in ihrer Sitzung vom 29. Oktober 194S<br />
schützte und beschloss:<br />
• 1. dass die an dieser Prüfungsfahrt amtenden<br />
Sportkommissäre, gestützt auf die ihnen in<br />
Neuenburg zur Verfügung gestellten Unterlagen,<br />
keine andere Möglichkeit hatten, als den Entscheid<br />
zu fällen, die erste Etappe sei für die<br />
Klassierung nicht in Betracht zu ziehen;<br />
2. dass die nachträglich im Gebiete des Quarteron<br />
durch Mitglieder der NSK gemachten Erhebungen<br />
den Beweis erbringen, dass auch ein<br />
Fahrer, der den durch die Koordinaten bezeichneten<br />
Punkt angefahren hat, auf verschiedenen<br />
fahrbaren Strassen und ohne wesentlichen Zeitverlust<br />
den Kontrollposten auffinden konnte. »<br />
Das aus den HH. Dr. Senn, Präsident, Dr<br />
H. Binder, Bernard B. Blancpain, H. Firmenich<br />
und P. Halter zusammengesetzte<br />
nationale Schiedsgericht des ACS,<br />
das am 16. November <strong>1948</strong> am Sitze der Zentralverwaltung<br />
in Bern im Beisein des ad hoc ernannten,<br />
unterzeichneten Sekretärs tagte, zog<br />
auf Grund von Art. 223 ff. des nationalen Sportreglementes,<br />
des Sonderreglementes, der Ausführungsbestimmungen<br />
und zusätzlichen Instruktionen<br />
der « Tour du Canton », ferner nach eingehendem<br />
Studium der ihm zur Verfügung gestellten<br />
Akten und Unterlagen und nach Anhören der<br />
anwesenden Parteien, nämlich:<br />
Dr. Carl Napp für die NSK,<br />
J.E. Guillod (A. Borle),<br />
F. Schmocker (Me. Claude Sandoz),<br />
O. Dietrich und Th. Rodemeyer,<br />
K. Wyler, Rennleiter der Neuenburger Veranstaltung,<br />
Dr. K. Schäfer (von O. Dietrich aufgebotener<br />
Zeuge),<br />
folgendes<br />
in Erwägung;<br />
— Das Anhören der Parteien brachte keine neuen<br />
Tatsachen, die geeignet wären, diejenigen,<br />
die dem Entscheid der NSK zugrunde lagen,<br />
zu entkräften.<br />
— Es wurden insofern Fehler begangen, als die<br />
Koordinaten von den Organisatoren der Veranstaltung<br />
nicht genau bezeichnet wurden.<br />
— Diese Fehler waren indessen nicht so schwerwiegend,<br />
dass sie eine Annullierung der ganzen<br />
Veranstaltung, die infolge dieser Fehler<br />
nichts von ihrem sportlichen Werte einbüsste,<br />
gerechtfertigt hätten.<br />
— Die den Konkurrenten vor dem Start mündlich<br />
erteilten Instruktionen können (selbst<br />
wenn die Konkurrenten auf die Ungenauigkeit<br />
der Koordinaten aufmerksam gemacht<br />
worden sind) nicht in Betracht gezogen werden,<br />
da der Augenblick für die Erteilung von<br />
wichtigen Instruktionen psychologisch schlecht<br />
gewählt war.<br />
— Die Fehler in der Koordinatenbezeichnung<br />
waren — selbst auf der ersten Etappe '—<br />
nicht schwerwiegend genug, dass sich eine<br />
Neutralisierung dieser Etappe aufgedrängt<br />
hätte; denn 13 Konkurrenten haben diese<br />
Etappe ohne Strafpunkte bewältigt, und es<br />
wäre daher ungerecht, wenn der Geschicklichkeit,<br />
die sie an den Tag legten, nicht Rechnung<br />
getragen würde.<br />
— Von dem durch die Koordinaten bezeichneten<br />
Punkte hinweg bestand die Möglichkeit, den<br />
Kontrollposten von « Quarteron » auf gut<br />
fahrbaren Wegen zu erreichen.<br />
— Auf der Bordkarte war die Bezeichnung « Le<br />
Quarteron» in grossen Lettern wiedergegeben,<br />
währenddem die Angabe der Koordinaten<br />
in kleinen Ziffern erfolgte.<br />
— Wenn die durch die Koordinaten bezeichneten<br />
Punkte — gemäss den Ausführungsbestimmungen<br />
— für die Auffindung der Kontrollposten<br />
ausschlaggebend waren, so konnten<br />
anderseits die auf den Bordkarten jedem Konkurrenten<br />
zur Kenntnis gebrachten zusätzlichen<br />
Instruktionen, wenn sie auch in der<br />
Form nicht ganz einwandfrei waren, nicht»<br />
angefochten werden. Auf alle Fälle mussten<br />
sie jeden Konkurrenten veranlassen, nach den<br />
angegebenen Kontrollposten weiter zu suchen,<br />
was denn auch alle Konkurrenten getan haben.<br />
— Ausserdem war der genaue Sinn des Wortes<br />
«indicatif •, das sich auf der den Konkurrenten<br />
übergebenen Bordkarte fand, deutlich gemildert<br />
durch das nachfolgende Satzende<br />
(titre indicatif « pour faciliter la determination<br />
des lieux«, die Redaktion) das sonst<br />
gar keine Daseinsberechtigung gehabt hatte.<br />
— Die für andere Kontrollposten angegebenen<br />
Koordinaten waren ebenfalls ungenau, ohne<br />
dass man sie deshalb angefochten hätte.<br />
— Wenn der Weiler Le Quarteron auf der Karte<br />
1:100 000 nicht sehr gut sichtbar ist, so ist<br />
er es dagegen auf der Karte 1:50 000, die<br />
allen Konkurrenten zur Anwendung empfohlen<br />
wurde und daher ebenfalls zu ihrer Verfügung<br />
stand. (Auf der letzteren befand sich der<br />
Koordinatenschnittpunkt näher beim Haus<br />
• Le Crochet » als beim Quarteron, und der<br />
Weiler Quarteron, wo der Kontrollposten seinen<br />
Standort hatte, war deutlich angegeben<br />
und leicht sichtbar.)<br />
— Wenn der Konkurrent den Kontrollposten<br />
auf dem durch die Koordinaten bezeichneten<br />
Punkt nicht fand, so musste er ihn logischerweise<br />
im Weiler Quarteron suchen.<br />
— Die Schwierigkeiten, die sich in Quarteron<br />
stellten, waren daher nicht unüberwindlich;<br />
das Problem liess sich durchaus in der vorgeschriebenen<br />
Zeit lösen, wie aus der Tatsache,<br />
dass 13 Konkurrenten die Etappe<br />
strafpunktfrei zurücklegten, hervorgeht.<br />
— Unter diesen Umständen besteht kein Grund,<br />
den Entscheid der NSK, die sich aus Fachleuten<br />
zusammensetzt, zu ändern.<br />
— Was die Kosten anbetrifft, so ist den Fehlern<br />
in der Koordinatenbezeichnung Rechnung zu<br />
tragen.<br />
Es wird beschlossen:<br />
1. Der Entscheid der NSK vom 29. Oktober <strong>1948</strong><br />
wird bestätigt.<br />
2. Die hinterlegten Kautionen werden den Rekurrenten<br />
zurückerstattet.<br />
3. Die Kosten gehen zu Lasten des ACS.<br />
4. Was den zweiten Teil des Rekurses Schmocker<br />
anbelangt (Berücksichtigung der Gymkhana-<br />
Resultate im Neuenburger Schlussklassement),<br />
so erklärt sich das Gericht solange<br />
nicht kompetent, einen Entscheid zu treffen,<br />
als die NSK die Frage gemäss nat. Sportreglement<br />
nicht in erster Instanz behandelt<br />
hat. F. Schmocker wird für die Einreichung<br />
eines Rekurses an die NSK eine Frist von<br />
zwei Tagen eingeräumt.<br />
Bern, den 16. November <strong>1948</strong>.<br />
Für das nationale Schiedsgericht des ACS:<br />
Der Präsident:<br />
sig. Dr. Senn<br />
Der Sekretär:<br />
sig. De Giorgi.<br />
Vor der Festlegung der Sportreglemente für 1949<br />
Nachdem die Nationale Sportkommission bereits<br />
vor einigen Wochen über die Gestaltung<br />
der nächstjährigen Saison beraten hatte, fand am<br />
letzten Freitag eine Sitzung der techn. Kommissäre<br />
der NSK statt, um vor allem die Frisiervorschriften<br />
sowie die Einteilung der Fahrzeuge in<br />
die Kategorien zu besprechen. Die Ergebnisse der<br />
Verhandlungen müssen noch" von der NSK genehmigt<br />
werden, bevor sie im Detail veröffentlicht<br />
werden können; immerhin herrschte Einstimmigkeit<br />
darüber, dass das Höherzüchten von<br />
Tourenwagen nur in sehr beschränktem Rahmen<br />
gestattet werden dürfe, da sonst der Sinn dieser<br />
Klasse völlig verlorengeht, der schliesslich darin<br />
liegt, den Besitzern normaler Alltagsfahrzeuge<br />
die Möglichkeit zu bieten, vor allem an Bergrennen,<br />
Slaloms und Geländefahrten zu starten. Da<br />
...als vor demKrieg<br />
Dit Vorkriegs-Fabrllcation tu öbertreffen. Ist eine<br />
schwere, tber — nicht unmögliche Leistung. Die heull-<br />
|en SOLEX-Vergaser zeichnen sich durch diese Eigenschaft<br />
aas. Sie sind<br />
O<br />
besser als vor dem Krieg!<br />
Dieses Resultat war nnr möglich, dank<br />
der Hingabe und Fähigkeit der SOLEX-Techniker,<br />
0 der Forschungen und Modernisierung in des<br />
SOLEX-Laboratorien,<br />
den besonderen Herstellungs- und Konlrollverfahren.<br />
unter denen eine ausschlaggebende Rolle dem<br />
pneumatischen SOLEX-Mikrometer zufällt, der<br />
heute in jedem Stadium bei der Fabrikation der<br />
SOLEX-Vergaser verwendet wird.<br />
Besser als vor dem Krieg! i<br />
SOLEX-Vergaser existieren heute<br />
in verbesserter Qualität und Ausführung<br />
für alle europäischen und<br />
amerikanischen Wagen. Haben Sie<br />
chon einen? Wenn nicht, fragen<br />
die Ihren Garagisten um Auskunft.<br />
greif! BEI den<br />
mit Lamellen:<br />
6,00/16 6,50/16<br />
145/400 155/400 165/400 185/400<br />
ohne Lamellen:<br />
4,50/17 5,50/18 140/40 150/40 160/40 6,50/20<br />
7,00/20 7,50/20 8,25/20 9,00/20 32x6 34x7<br />
4Ox8<br />
Generalvertretung für die Schweiz.-<br />
HENRI BACHMANN, BIEL - ZÜRICH - GENF