WebCafé Fantasy März 2018
WebCafé Fantasy Zeitung für Bücher, Interviews und vieles mehr
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Diese Zeitung erscheint monatlich durch:
https://webcafefantasy.wixsite.com/webcafe-fantasy
Soll auch Ihr Buch erscheinen, schauen Sie sich nach unseren
Angeboten gerne auf der Seite um.
März 2018
Highlights im März
Der Bücherwald ist unendlich
Auch im März gibt es wieder viele neue
und tolle Bücher. Dennoch, sind Bücher
wie Mode, jeder hat seinen eigenen
Geschmack und das ist auch gut so.
Auf den nun folgenden Seiten finden Sie
Bücher, die es wirklich wert sind, gelesen
zu werden.
Angefangen von Kinderbüchern über
Romane, bis hin zu Young adult, da bleiben
keine Fantasien offen.
Lesen Sie sich in die Herzen unserer
Selfpublisher- Autoren.
Mit diesem wunderschönen Weihnachtsbuch
möchte die Autorin an den eigentlichen Sinn des
Weihnachtsfestes erinnern und auf die festliche
Zeit einstimmen. Schneegott Schneevatius ist
erbost, zornig auf die Menschheit und will es zur
Strafe nicht schneien lassen, ein AUFRUHR IM
SCHNEEPALAST entsteht.
ISBN: 978-3746013060
Preis TB: 10,99€
Preis E-Book: 3,99€
Seiten: 88
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Helfen mit Büchern
Mit ihrer mehrbändigen Buchreihe rückt die
Autorin Isabella Bauch in diesem Buch das Thema
Menschlichkeit in den Fokus. In ihren Kurzgeschichten
und Gedichten schildert sie Situationen,
wie das Leben sie uns tagtäglich präsentiert.
Auf einfühlsame Art und Weise berichtet sie
über Depressionen, Glück, Leid, Liebe, aber auch
Vorurteile. Wie bereits in ihrem ersten Band TAU-
SEND AUGEN FÜR DEN FRIEDEN, ist auch hier
der bekannte Künstler Mike Mathes mit dabei. Er
hat sich nicht nur der Friedenskunst verschrieben,
auch das Thema Menschlichkeit spielt für ihn eine
wichtige Rolle. »Gesicht zeigen«, lautet seine
Devise. Er porträtiert Menschen, die Gesicht
zeigen für seine Aktionen, welche er künstlerisch
darstellt. Karl-Heinz Bauch, der Ehemann der
Autorin umrahmt die Werke seiner Frau mit seinen
selbst gemalten Bildern. Über diese bringt er sehr
viel Gefühl zum Ausdruck, jedoch liegt es im Auge
des Betrachters, was er in jedem einzelnen Bild zu
erkennen vermag. Von jedem verkauften Buch
werden 50 Cent einem guten Zweck zugeführt. Die
Wahl ist auf die ›Aids-Hilfe Saar e.V.‹ gefallen.
ISBN: 978-3744822305
Preis TB: 10,99€
Preis E-Book: 2,99€
Seiten: 76
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Helfen mit Büchern
Ein Herz für die Liebe. Mit diesem neuen Buch aus
ihrer mehrbändigen Buchreihe widmet sich die Autorin
Isabella Bauch dem Thema Liebe. Mit berührenden
Worten berichtet sie über die wahre, aber
auch über die verlorene Liebe. Die Liebe zu ihren Mitmenschen
spielt dabei eine ebenso große Rolle, wie
die Liebe zu ihrer Familie und Freunden. Mike Mathes,
ein sehr talentierter Aktionskünstler und Freund
der Familie, steuert einen Beitrag aus seiner Monumental-Leinwand
bei. Er trägt unterschiedliche
Anliegen (Klagen) an Papst Franziskus heran. Seinen
Blick richtet er hierbei auf Menschen aller Couleur,
aber auch auf das Anderssein. Karl-Heinz Bauch, der
Ehemann der Autorin, umrahmt die Werke seiner
Frau mit seinen selbst gemalten Bildern. Jedes Werk
für sich hat seinen eigenen Charakter und seine
eigene Geschichte, nur keinen Titel. Die Titelfindung
überlässt er dabei sehr gerne jedem einzelnen
Betrachter. Dabei sind der Fantasie keine Grenzen
gesetzt.
Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent einem
guten Zweck zugeführt. Die Wahl ist auf den Förderverein
Sankt Barbara Hospiz Bous gefallen.
ISBN: 978-3744829632
Preis TB: 10,99€
Preis E-Book: 3,99€
Seiten: 76
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Mit Büchern helfen
TAUSEND AUGEN FÜR DEN FRIEDEN. Mit
diesem Buch haben sich drei wundervolle Künstler
zusammengeschlossen, um gemeinsam ein
Zeichen für den Frieden in der Welt zu setzen.
Mit ihren Gedichten und Kurzgeschichten möchte
die Autorin Isabella Bauch die Menschen kurzweilig
in eine andere Welt entführen. Hilfreich zur
Seite hat sie ihren Mann, den Maler Karl-Heinz
Bauch, der ihr mit seinen einfühlsamen Bildern
immer wieder neue Ideen für weitere Lyrik gibt.
Mit Hilfe von Mike Mathes ist es der Autorin
gelungen, einen zauberhaften Menschen, der
seine Friedenskunst ›TAUSEND AUGEN‹ in die
Welt hinausträgt, zu engagieren.
Dieses Buch ist der Auftakt zu einer mehrbändigen
Reihe mit unterschiedlichen Hauptthemen.
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Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent
einem guten Zweck zugeführt. Die Wahl ist auf
die ›Elternhilfe für Kinder mit Rett-Syndrom in
Deutschland e. V.‹ gefallen.
ISBN: 978-3743143036
Preis TB: 10,99€
Preis E-Book: 3,99€
Seiten: 76
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Bücher für die Seele
Gechannelte Botschaften aus dem Jenseits
an meine irdische Schwester Veronika von ihrem
Bruder Andreas.
Manchmal klopft das Schicksal an die Türen und
man will nicht hinsehen, was es eigentlich zu
bedeuten hat.
Hier genau, an diesem Punkt möchte ich sie
abholen, und begleiten neue Wege zu finden,
ihrem Leben wieder einen Sinn zu geben. Mit
diesem Buch ist es ihnen möglich, Kraft, Mut und
natürlich Schutz für ihre Seele zu bekommen.
Ja ihre Seele ist es, welche ich ansprechen
möchte, denn diese ist nun bereit neue Wege zu
gehen, damit Harmonie und Balance im Herzen
sich wiederfinden. Ich wünsche ihnen mit diesem
Buch vor allem EINS, Liebe zu sich selbst und zu
allem, was ist zuzulassen.
ISBN: 978-3744897655
Preis TB: 6,00€
Preis E-Book: 3,99€‹
Seiten: 120
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Die Liebe der Engel
Die Liebe ist die einzig heilende und tragende
Kraft. Die Herzen öffnen sich der Heilung, unter
dieser Führung, welche die Engel in sich tragen.
Im Leben gibt es immer wieder Situationen,
welche uns ALLE zur Umkehr bewegen. Die
Umkehr zeigt uns den Weg in unser Herz in der
Verbindung zu unseren Engeln. Es ist die Botschaft
der Engel, welche uns den Weg weist für
eine liebevolle Veränderung im Leben.
Von Herzen alles Liebe!
ISBN: 978-3746033211
Preis TB: 9,99€
Preis E-Book: 3,99€
Seiten: 60
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Anthologien mit viel Gefühl die Mitte März erscheinen und einem
guten Zweck zugutekommen (vorläufige Cover)
Unternehmen Sie einen kleinen Spaziergang durch
den Wald der Emotionen. Die Autoren/innen entführen
Sie in eine Welt voller Gefühle. Die erste
Anthologie befasst sich mit den menschlichen Emotionen
und zeigt auf, wie vielfältig diese sein
können. Manchmal schmerzhaft und traurig und
das andere Mal so voller Freude und Hoffnung,
sodass wir erkennen, wie unterschiedlich unsere
Gefühle doch sein können.
Sind es nicht unsere Emotionen, die unser Leben
lebendig machen?
In den Gedichten und Kurzgeschichten dieser
Anthologie können Sie das Zusammenspiel von
Worten und Gefühlen spüren. Sie werden sich
selbst vielleicht wieder erkennen und fühlen, dass
unser Leben von den Emotionen geprägt wird.
Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent für das private Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹
gespendet. Helfen Sie Linda Marie Haupt, Straßentiere
in Mallorca zu versorgen und sie vor den Perreras
zu bewahren.
ISBN: 9783746055657
Preis TB: 5,50€
Preis E-Book: 2,99€
Ein Wald besteht aus verschiedenartigen,
Bäumen, Sträuchern, Pflanzen und Wegen.
Dichtes Unterholz wechselt sich ab mit offenen
Lichtungen. So vielfältig, wie ein Wald,
sind auch die Gefühle der Menschen, sie
begleiten uns durch unser Leben. Die Autoren
dieser zweiten Anthologie lassen uns mit
Gedichten und Kurzgeschichten an Emotionen
wie Liebe, Ärger, Angst, Trauer, usw.
teilhaben. Machen Sie einen Spaziergang
durch den Wald der Emotionen.
Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent
für das private Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹
gespendet. Helfen Sie Linda Marie
Haupt, Straßentiere in Mallorca zu versorgen
und sie vor den Perreras zu bewahren.
ISBN: 9783746055657
Preis TB: 5,50€
Preis E-Book: 2,99€
Die Autoren/innen erschufen mit dieser dritten
Anthologie ein emotionsgeladenes Werk, das
zum Nachdenken anregt. Gefühle spiegeln
unser Inneres wieder, sie kommen manchmal
ganz leise und zaghaft und ein anderes Mal
voller Wucht, wie ein Tsunami, in unser Leben.
Emotionen sind ein großer Bestandteil unseres
Lebens. Sie machen uns lebendig.
Wald der Emotionen beschreibt die Vielfalt der
menschlichen Gefühle und lässt manches Mal
einen Blick in die Seele der Autoren/innen zu.
Begleiten Sie uns durch dieses Buch und
erleben Sie, wie Emotionen beschrieben,
gelebt und ausgedrückt werden.
Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent
für das private Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹
gespendet. Helfen Sie Linda Marie
Haupt, Straßentiere in Mallorca zu versorgen
und sie vor den Perreras zu bewahren.
ISBN: 9783746055657
Preis TB: 5,50€
Preis E-Book: 2,99€
Wald der Lüste
Die Pflanzenwelt im Wald ist vielfältig, von hell
bis dunkel, von bunt bis einfarbig. Genauso
facettenreich ist eine Beziehung, zu der nicht
nur Liebe und Vertrauen gehört, sondern auch
prickelnde Momente.
Lassen Sie sich einfach mal fallen, erleben
sie sinnliche bis heiße Erotik und fliehen Sie in
ihre eigene Traumwelt, in der eben nicht alles
›normal‹ ist. Die Autoren dieser Anthologie
zeigen uns mit ihren erotischen Texten diese
besonderen Momente.
Von jedem verkauften Buch werden 50 Cent
für das private Tierschutzprojekt ›Kleine Notfellchen‹
gespendet. Helfen Sie Linda Marie
Haupt, Straßentiere in Mallorca zu versorgen
und sie vor den Perreras zu bewahren.
ISBN: 9783746056128
Preis TB: 5,50€
Preis E-Book: 2,99€
Freut euch auf:
Nach
und
kommen im Sommer
Und
Zwei weitere Teile der Patchwork-Reihe
Dann fehlen noch zwei und wenn ihr die Bücher zusammenstellt,
bekommt ihr einen schönen Regenbogen ;-)
Zudem erscheinen im Sommer noch:
Lasst euch überraschen
Exclusiv Interview
Mit Bibi Rend
Wir dürfen heute Bianca Karwatt bei uns begrüßen.
Hallo! Vielen Dank für die Einladung, der ich sehr gerne
gefolgt bin.
Sie schreiben unter dem Pseudonym ›Bibi Rend‹.
Wieso ein offenes Pseudonym?
Für mich war es am Anfang sehr wichtig, eine Grenze zwischen meinem Hauptberuf
und meiner Tätigkeit als Autorin zu ziehen. Bibi ist mein Spitzname, mit dem mich
meine besten Freunde rufen, somit war für mich von Anfang an klar, dass dieser Teil
dazugehört und Rend ist eine Abkürzung des Nachnamens meiner Großeltern und
meines Vaters. Es fühlte sich richtig an, beides zu kombinieren, und so entstand ›Bibi
Rend‹.
Schreiben Sie auch unter geschlossenem Pseudonym?
Diese Frage muss ich unbeantwortet lassen, denn nicht umsonst heißt es geschlossen.
Ein geschlossenes Pseudonym unterliegt einer strikten Geheimhaltung und darf nur
vom Autor selbst gelüftet werden. Kein Distributor, kein Verlag, kein Lektor oder Korrektor
hat das Recht, dieses Geheimnis zu lüften.
Wann haben Sie ihre Liebe zu Büchern entdeckt?
Schon sehr früh, bereits im Alter von vier Jahren konnte ich meine Kinderbücher alleine
lesen, dank meiner Großmutter, die mir das Lesen beigebracht hat. Am Wochenende
war ich sehr oft, auch über Nacht, bei ihr und neben Gesellschaftsspielen haben wir
auch viel gemeinsam gelesen. Bis zu ihrem Tod im Jahr 1994 hat sie mich sehr unterstützt
und in meinen Vorhaben bestärkt. Ich war die totale Leseratte und kein Buch war
vor mir sicher.
Bis 2014 fehlte mir dann der Mut, selbst Bücher zu schreiben, eine Freundin forderte
mich dann liebevoll auf, es doch einfach mal zu probieren. Es half mir, schwierige
Phasen in meinem Leben zu meistern und vieles zu verarbeiten, was ich in meiner Vergangenheit
erleben musste.
Wie kommen Sie zu Ihren Ideen?
Den Spieß drehe ich lieber mal um, denn die Geschichten finden mich, nicht ich sie.
*lach* Für zwei Romane habe ich den kompletten Plot erstellt, jedes noch so kleine,
wichtige Detail ausgearbeitet, stundenlang recherchiert und wofür? Damit meine
Protagonisten mich fast in den Wahnsinn treiben konnten. Sie werden einfach lebendig
und scheinen mein Gehirn übernommen zu haben, denn nach einem kräftezehrenden
Schreibflash weiß ich nicht mehr, was ich geschrieben habe. Manchmal sitze ich dann
an dem Text und denke mir: ›Wer, zum Henker, hat denn das geschrieben?‹
Sobald das Wort ›Ende‹ unter dem Roman steht, kann ich mir zu einhundert Prozent
sicher sein, dass nur der Anfang noch dem Plot entspricht, spätestens ab dem zweiten
Kapitel passt die Geschichte nicht mehr zu dem sorgfältig erarbeiteten Plot.
Meist träume ich dann auch meine Geschichten und habe die Rolle des Zuschauers
übernommen. Mein Thriller hat mir anfangs recht unangenehme Nächte beschert, mit
dem Erfolg, dass ich plötzlich nicht mehr im Dunkeln schlafen konnte und immer ein
kleines Nachtlicht neben mir leuchtete. Mittlerweile hat sich das aber wieder gelegt,
dafür schrecke ich zum Teil aus dem Schlaf hoch, sobald das Gebälk (Fachwerkhaus)
über mir beginnt zu knirschen.
Wie wir Ihrer Vita entnehmen konnten, wohnen Sie jetzt wieder in Fuhrberg. Gibt
es einen besonderen Bezug zu dem Ort oder dem Haus?
In dem Ort, sogar in dem Haus bin ich geboren und aufgewachsen, habe viele glückliche
Phasen, aber auch etliche tragische Momente erleben dürfen. 2016 übergab mein
Vater das Haus an mich und meinen Mann.
Dieses Haus hat Geschichten zu erzählen. Der Altbau ist von ca. 1850, nach den Kriegen
bewohnten zum Teil Flüchtlinge das Gebäude und haben sich die größte Mühe
gegeben, es zu erhalten. Daraus habe ich gelernt, dass man auch mit wenigen Mitteln
etwas zaubern kann. 1963 haben meine Großeltern das Haus gekauft und Anfang der
Siebzigerjahre kam der Anbau hinzu, in dem ich geboren wurde. Es ist kein luxuriöses
Haus, welches dem heutigen Standard entspricht, aber es ist meine Heimat, hier habe
ich meine Wurzeln. Auch wenn es sich seit der Übernahme bockig zeigt und uns immer
wieder kleine bis große Baustellen schenkt, lieben mein Mann und ich es sehr. Es wird
nie langweilig und wer weiß, wie viele Seelen noch in dem Haus leben, von denen wir
nichts wissen. Auf jeden Fall gibt es hier ganz viele Schutzengel, die nicht nur auf uns
aufpassen, sondern auch auf das Haus.
Sie bewegen sich nicht im Mainstream, gibt es dafür einen Grund?
Wenn alle Autoren sich im Mainstream bewegen würden, hätten die Leser keine Auswahl
mehr. Natürlich kann man im Mainstream-Bereich mehr Geld verdienen, aber die
Grundthemen sind schnelllebig, was heute Mainstream ist, kann morgen schon antik
sein. In der Schule galt ich als Außenseiter, weil ich schon früh nicht mit der Mode
gegangen bin und das werde ich mir heute nicht angewöhnen, nur um ›In‹ zu sein.
Welche Besonderheiten haben Ihre Geschichten, die sie lesenswert machen?
Besonderheiten insofern, dass jeder Roman einen unterschwelligen Hintergrund hat.
Ich gebe anhand meiner Bücher gerne ein paar Beispiele.
Cools Run zum Beispiel: Ethan Jake ist der gut aussehende Bodyguard, die beiden
anwesenden Frauen ahnen nicht, dass er nicht das ist, was er vorgibt zu sein – nämlich
kein Mensch. Für die meisten Leser ist es nur ein Low-Fantasy-Roman, in Wirklichkeit
will ich aber einfach damit zeigen, dass man erst Jemanden kennenlernen muss, bevor
er beurteilt wird. Anhand von Äußerlichkeiten werden viele Menschen verurteilt, obwohl
sie im Innern ganz anders sind.
Elaine Teil 1: Auch im Fantasygenre angesiedelt, dennoch soll der Roman aussagen,
dass man nicht alles planen kann, man mehr erreichen kann, wie andere glauben. Das
Jugendliche nicht einfach in ein Muster gepresst werden können, wie sie sich nach
außen hin geben. Das sie ihre eigenen Erfahrungen sammeln müssen und vor allem
lernen, ihren eigenen Gefühlen zu vertrauen.
Martin und der Fluch mit den Frauen: Immer mehr Männer erfahren in ihren Beziehungen
verbale und körperliche Gewalt, nur wird das nicht ernst genommen, weil in den
Köpfen der Menschen, der Frau immer noch eine Schwäche angedichtet wird und der
Mann der Stärkere sein muss. Nur ist es nicht immer so in der Wirklichkeit.
Mit meinen Texten möchte ich die Leser anregen, mit offenen Augen und Ohren durch
die Welt zu gehen. Nicht immer zu urteilen, ohne das Gegenüber zu kennen. Vorurteile
sind für das soziale Miteinander sehr gefährlich, dabei will ich nicht dazu aufrufen,
bedenkenlos allem zu vertrauen, sondern darüber nachzudenken.
Im Januar haben Sie ›Operation Waldessturm‹ als Neuauflage veröffentlicht. Gab
es dafür einen speziellen Grund?
Bis auf ›Cools Run‹ und die Weihnachtsgeschichten werden nach und nach alle Bücher
von mir überarbeitet, ›Operation Waldessturm‹ durfte den Anfang machen.
Derzeit überarbeite ich ›Elaine – Teil 1‹, wobei hier nur ein paar Schönheitskorrekturen
vorgenommen werden. Die Neuauflage soll dann spätestens im März 2018 erfolgen.
In den vergangenen Jahren habe ich mich sehr weiterentwickelt und zum Teil gefallen
mir die Geschichten in der derzeitigen Fassung auch nicht mehr, genauso wie die
Cover. Somit werden alle einer Schönheitskur unterzogen und aufgewertet.
Wie sieht Erfolg für Sie aus?
Eine sehr gute Frage, für mich persönlich ist jedes verkaufte eBook oder Taschenbuch
ein Erfolg und wenn ich dann noch eine Rückmeldung erhalte, sogar ein Riesenerfolg.
Natürlich habe ich auch Wünsche oder Träume, nur ob sich diese realisieren lassen,
kann ich zum heutigen Zeitpunkt nicht sagen. Schön wäre es, wenn ich von meiner
Arbeit als Autorin und Lektorin leben könnte, allerdings ist mir auch sehr bewusst, dass
ich noch ganz am Anfang stehe und viel leisten muss, um dieses Ziel zu erreichen.
Sie arbeiten auch als Lektorin?
Ja, bereits seit 2015, wobei ich anfangs nur nebenberuflich in dem Bereich tätig war,
seit September 2016 hauptberuflich. Am Anfang meiner Autorentätigkeit suchte ich, wie
viele andere Selfpublisher, günstige Lektoren, allerdings folgte die Ernüchterung auf
dem Fuße. Es fanden sich keine Lektoren, die zu meinem knappen Geldbeutel passten,
also wälzte ich Bücher, um mein Wissen wieder aufzufrischen und vor allem aufzuwerten.
Denn gerade die neue deutsche Rechtschreibung hat so ihre kleinen Finessen,
die mir auch heute noch zum Teil Probleme bereiten und ich den Duden zur Hilfe
nehmen muss, gebe ich zu. Wir sind alles nur Menschen und können nicht alles wissen.
Also bot es sich an, speziell für Selpublisher und Neuautoren einen günstigen Service
anzubieten. Mittlerweile erhalte ich auch Anfragen von kleineren Verlagen, die gerne
meine Dienste in Anspruch nehmen. Es häufen sich mittlerweile auch Anfragen wegen
Erstellung von Druckvorlagen für Goodies oder Werbeplakate.
Vor allem ist mir wichtig, dass meine Autoren nicht verbiegt werden von mir. Sie können
ihren Stil beibehalten und mit ihren eigenen Texten Erfolg haben. Ich kann nur Tipps
geben und wenn der Autor sich weigert, einen Vorschlag zu übernehmen, dann ist es
so.
Viele Leser sind der Meinung, ein lektoriertes Buch sei auf dem besten Weg, ein
Bestseller zu werden. Wie sehen Sie das?
Stop! Eine ganz wichtige Grundregel, der Urheber ist immer noch der Autor und der entscheidet,
ob Änderungen übernommen werden oder nicht. Viele Autoren, gerade im
Bereich Selfpublishing, lieben Partizipe, also ein Mittelwort zwischen Verb und Adjektiv.
Als Lektor kann man es nur markieren und darauf hinweisen, wenn der Autor diese
Stellen jedoch nicht überarbeiten will, kann der Lektor nur ›weinend‹ zusehen. Ebenso
finden sich immer wieder wörtliche Reden, die mit ›lachte‹, ›grinste‹ beendet werden.
Lachen oder Grinsen ist keine eigene Sprache. Dennoch kann man als Lektor nur
darauf hinweisen.
Auch ich habe anfangs diese Fehler gemacht und musste lernen, diese zu vermeiden.
Bei ›Elaine- Teil 1‹ wurden diese Stellen jetzt nicht überarbeitet und häufen sich in dem
Buch, im zweiten Teil werden sie ausgemerzt. Vielleicht habe ich genau aus dem Grund
besonderes Verständnis für Selfpublisher, weil auch ich meine Eigenheiten habe und
beibehalte.
Eine Frage, die uns brennend interessiert. Was ist der Unterschied zwischen
Lektorat und Korrektorat?
Das Lektorat bezieht sich auf die reine Geschichte. Sind die Zusammenhänge schlüssig?
Lässt sich der Text flüssig lesen? Also reinweg eine Prüfung des Manuskripts.
Das Korrektorat kümmert sich um die Fehler in dem Manuskript.
Gerne werden beide Berufe verwechselt, weil sie ineinandergreifen, dennoch sollte man
auch hier klare Grenzen ziehen.
Wie sehen Ihre Zukunftspläne aus?
Was für Pläne? Selbstverständlich habe ich mir auch Ziele gesetzt und bin mir bewusst,
diese nicht immer zu erreichen, dennoch bemühe ich mich. Im Sommer werden mehrere
Teile von ›Martin‹ veröffentlicht werden, wobei ich immer noch am Überlegen bin,
ob ich gleich einen Sammelband veröffentliche oder eher die Kurzromane. Auch will ich
meine Bücher überarbeiten und weitere schreiben.
Ansonsten ist mein Ziel zu überleben. Das Leben ist zu kurz, um alles zu planen. Man
weiß nie, wann es zu Ende ist.
Wie kann man Sie kontaktieren?
Da gibt es viele Möglichkeiten, natürlich über Mail, alles rund um die Bücher und mich
als Autorin unter info@bibi-rend.de, Homepage www.bibi-rend.de.
Das Lektorat hat eine eigene Mailadresse, um beide Tätigkeiten zu trennen.
info@buchstabenpuzzle.de, Homepage www.buchstabenpuzzle.de.
Am leichtesten erreicht man mich bei Facebook unter https://www.facebook.com/bianca.karwatt.
Wir danken Ihnen für den informativen Einblick in Ihr Leben und wünschen Ihnen
weiterhin viel Erfolg als Autorin und Lektorin.
Kurz Vita:
Anfangs sollte es ein Hobby sein, ein Ausgleich zu einem anstrengenden Beruf - dann
aber machte sie mehr daraus. Ihr Pseudonym Bibi Rend hat eine Geschichte. Es ist ein
Andenken an ihre verstorbene Großmutter.
Geboren und aufgewachsen in dem schönen Fuhrberg verschlug es sie für einige Jahre
in die Nachbarstadt Burgdorf. Dort lebte die Mittvierzigerin mit ihrem Mann und ihrer
doch recht eigensinnigen Katze rund zehn Jahre. Ihr Herz zog sie zurück in ihr Geburtshaus,
in dem sie jetzt mit ihrem Mann und ihrer Katze lebt.
Ihren Brotjob gab sie auf und machte sich selbstständig. Heute kümmert sie sich mit
Herz und Verstand um die Werke ihrer Kollegen.
Mehr über die Autorin:
http://www.bibi-rend.de
Kleine Leseprobe Ihres Werkes:
Bibi Rend
Der pfeifende Tiger
Kurzgeschichten
© 2014 Bibi Rend
Die Texte sind urheberrechtlich geschützt. Kopien, auch auszugsweise sind nur mit
ausdrücklicher schriftlicher Genehmigung der Autorin erlaubt.
Cover: Bibi Rend, www.pixabay.com
Weitere Informationen über die Autorin: www.bibi-rend.de
Der pfeifende Tiger
›Was für eine Nacht‹, denkt sich Elaine beim Aufstehen, schiebt die Erinnerungen an den Traum
beiseite und geht lauwarm duschen. Sie ist neunzehn Jahre alt und macht in einer privaten
Tier-klinik eine Ausbildung zur Tierpflegerin. Ein Blick zur Uhr verrät ihr, dass es Zeit ist, sich
zu beeilen, denn um 4:54 Uhr fährt der Bus, und es ist schon 4:30 Uhr. Also gibt es mal wieder
Butterbrot to go, der Kaffee muss warten. Noch kurz die Hunde füttern und los geht es.
Elaine erwischt den Bus noch mit einem letzten Sprint, begrüßt den Busfahrer wie einen
alten Freund und setzt sich in die erste Reihe, um sich mit dem Fahrer zu unterhalten.
»Na, junge Dame, heute ein bisschen verschlafen? Zumindest siehst Du so aus!«
Elaine schüttelt ihren Kopf und erwidert: »Ach Rick, ich habe sehr schlecht geschlafen. Ein
total schlechter Traum. Allein der Gedanke daran und mir läuft es eiskalt den Rücken
herunter.«
»Wenn Du mir davon erzählen willst, wir haben fünfzig Minuten Fahrt an einem sehr
dunklen Morgen vor uns«, sagt Rick augenzwinkernd zu Elaine.
Und ob Elaine erzählen will, denn sie vertraut Rick. Seit drei Jahren fahren sie jeden Morgen
zusammen die Tour. Rick lässt sie erzählen. Ihm läuft immer wieder ein kalter Schauer über
den Rücken.
Elaines Traum
Der Morgen fing wie immer damit an, dass Elaine die Tiere in ihrem Stall begrüßte und sich die
Krankengeschichten der Neulinge ansah. Der Stall war mit zwölf Hundeboxen ausgestattet, ein
paar neue Tiere sind da. Voller Schreck nahm Elaine wahr, dass sieben der neuen Hunde bissig
sein sollen. Das gibt immer Ärger, weil sie eigentlich nicht an bissige Tiere herandarf, obwohl
sie schon am Ende ihres zweiten Lehrjahres war. Sie konnte es den Hunden nicht verdenken,
dass sie aggressiv sein sollten, alles war neu und fremd. Zwei der neuen Hunde sind Dackel,
die sie schon von Weitem anknurrten, die anderen waren große Hunde über 40 Kilogramm.
›Super, das hat mir nach dieser Nacht noch gefehlt, Frühkraftsport!‹ Elaine ließ ihren
Liebling Teddy in den Innen-Auslauf und machte die Tür zu.
Teddy war ein Bernhardiner, der angeblich bissig sein soll, sich aber als toller Frauenhund
herausstellte. Teddy hatte einen Kreuzbandriss am linken Knie und musste vor vier Tagen
operiert werden. Da Teddy sehr gut lief, durfte er wohl nach Hause. Elaine freute sich immer,
wenn einer ihrer Schützlinge wieder nach Hause durfte.
Während Teddy im Auslauf seinen natürlichen Bedürfnissen nachging, studierte Elaine die
neuen Krankenakten genauer. Zwei neue Beinbrüche, ein Krallenabriss, eine Ellenbogen-OP,
ein Kreuzbandriss, zwei Bauchschnitte und zwei mit Hüftdysplasie, einer davon mit
Lähmungserscheinungen im rechten Bein.
Routiniert fing Elaine an, die Box von Teddy zu reinigen, eine saubere Decke hinzulegen
und frisches Wasser hineinzustellen. Die Schmutzdecke warf sie auf den Gang und brachte den
benutzten Wassernapf in die Futterküche. Teddy kam wieder in seine Box und der Nächste
durfte raus.
Elaine hatte ihr eigenes System, wie die Hunde in den Auslauf kamen, und sie entschied
sich für den Neuzugang Freya, eine irische Wolfshündin, die ebenfalls bissig sein sollte. Sie
musste vorsichtig vorgehen, da sie Freya noch nicht kannte und die Hündin sich erst gestern
den rechten Vorderlauf gebrochen hatte.
Vorsicht brauchte Elaine nicht walten zu lassen, denn die Hündin mochte sie sofort und
ging bereitwillig, sogar freudig mit in den Innenauslauf. Elaine ging weiter ihrer Arbeit nach,
und nur eine dreiviertel Stunde später hatten alle Hunde ihre Geschäfte gemacht und saßen
wieder in ihren sauberen Boxen. Elaine erledigte schnell die anderen Sachen: Medikamente
zusammenstellen, Waschmaschine angeschaltet und die Visite bei den Ärzten mitgemacht.
Danach hatte sie halbe Stunde Pause und konnte endlich einen Kaffee trinken.
Sie hatte sich schon den ganzen Morgen über gewundert, dass die Kollegen so abweisend zu ihr
waren und sie ignorierten.
»Sagt mal, habe ich euch irgendwas getan?«, fragte sie während der Frühstückspause.
Martin, ihr Ausbilder, hob den Kopf, schaute sie böse an und sagte: »Ja, hast du! Wegen
deines kleinen Unfalls vor fünf Tagen haben wir Ärger bekommen. Du bist in der Ausbildung
und hättest nicht an diesen Rottweiler herangehen dürfen. Er war zwar nicht bissig, aber doch
sehr wild und ohne Erziehung. Anscheinend hast du vergessen, dass du ihn kaum halten
konntest und er dich mitgeschleift hat. Ich danke dem Herrn im Himmel, dass du nur eine
dicke Prellung abbekommen hast.«
Kreideweiß gab Elaine kleinlaut zu: »Du hast Recht, Martin, ich hätte jemanden von euch
holen müssen, aber du weißt ja auch, dass am vergangenen Freitag hier sehr viel los war. Und
dann kam noch die Futterlieferung. Wie hätten wir es denn schaffen sollen, wenn der Dicke frei
in der Klinik herumgelaufen wäre. Du weißt doch, dass er schlechte Erfahrung mit anderen
Hunden gemacht hat und seitdem gilt er als aggressiv.«
Martin fauchte Elaine an: »Das ist egal, dir wurde untersagt, an bissige Hunde
heranzugehen und daran hast du dich zu halten. Ende der Diskussion, ich will kein Wort mehr
von dir hören! Du musst vorsichtiger sein.« Solche Worte war Elaine von Martin nicht gewohnt;
sie ging beleidigt zur Kaffeemaschine. Wie sollte sie den Vorfall denn vergessen? Seit
Freitagvormittag hatte sie ständig Schmerzen im linken Bein. Auch jetzt litt sie wieder unter
Schmerzen und überlegte, ob sie noch eine Schmerztablette nehmen sollte. Elaine entschied sich
dagegen und lehnte sich schweißgebadet an den Küchenschrank. Ihre Kollegen schauten nur kurz
auf und schwiegen.
»Ich bin im Behandlungsraum und bereite schon mal alles vor. Das große Wartezimmer ist
sehr voll heute«, nuschelte Elaine und verschwand aus dem Pausenraum.
Sie machte noch kurz einen Abstecher vor die Klinik, ein bisschen frische Luft schnappen, sie
lehnte sich an die Wand und atmete tief durch.
›Wenn doch bloß diese Schmerzen endlich aufhören würden, dann ginge es mir besser‹,
schoss Elaine durch den Kopf. Auf einmal kam ihr ein Bild vor die Augen, und sie musste
anfangen zu lachen: Ein laut pfeifender Tiger saß vor ihr und blickte sie aus großen Augen an.
Sie schüttelte noch einmal kurz den Kopf, um das Bild zu vertreiben und machte sich auf
den Weg in den Behandlungsraum.
In der Klinik befanden sich sechs Behandlungsräume, die Boxen genannt wurden und
jeweils eine eigene Nummer hatten. Elaine war froh, dass sie heute in Box 5 arbeiten würde, die
weit weg vom großen Wartezimmer war, somit gab es dort keinen Menschenauflauf. Die Tiere
waren in dem kleinen Wartezimmer ruhiger und ließen sich besser händeln.
Als Elaine das kleine Wartezimmer kontrolliert und die neuen Zeitungen verteilt hatte,
wurde ihr auf einmal schwindlig, alles drehte sich und schaukelte.
›Auch das noch!‹ Sie ging weiter zur Box 5, um dort alles für einen langen, aufregenden Tag
bereitzulegen.
Die Tierärztin, die heute mit Elaine zusammenarbeiten sollte, hieß Jessica und wurde nur
Jess gerufen. Elaine freute sich, mit Jess endlich wieder zusammenarbeiten zu dürfen, da sich
die beiden auch privat sehr gut verstanden. Elaine war gerade fertig geworden, als Jess mit dem
ersten Patienten reinkam. Eine ältere Dame war mit ihrem zwölf Wochen alten Katzenwelpen
Loki da.
Loki sollte nur untersucht werden, seine Impfung bekommen und gechipt werden. Also
nichts Schlimmes – und es war auch ruckzuck erledigt. Loki war superlieb und bekam sein
Leckerli, während die ältere Dame sich noch wegen der Kastration erkundigte.
Nach zwanzig Minuten ging die Dame, und Elaine musste sich kurz hinsetzen. Jess kam auf
sie zu und fragte, was los sei. Elaine erklärte Jess kurz, dass sie eine schlechte Nacht gehabt
hätte und ihr vermutlich wegen Schlafmangel ständig schwindelig wurde.
Damit wollte Jess sich nicht zufriedengeben, fasste Elaines Stirn an, bemerkte, dass diese mit
kaltem Schweiß benetzt war, und wies ihre Freundin an, sich heute ruhig zu verhalten.
Jess wollte die Patienten selbst aus dem großen Wartezimmer holen und die Proben ins
Labor bringen. Elaine hatte heute nur kleine Handreichungen zu machen und das Röntgen zu
übernehmen. Nach dem fünften Patienten wurde es Elaine übel. Sie meldete sich ab und
verschwand für zwanzig Minuten.
Zwanzig Minuten, die ihre Welt verändern sollten.
Immer noch ein bisschen grün im Gesicht, schlich Elaine über den langen Flur in Richtung
kleines Wartezimmer, bog um die Ecke, und ihr wurde schwarz vor Augen. Sie konnte sich
gerade noch an die Wand lehnen, als sie das Bewusstsein verlor. Elaine hatte nicht
mitbekommen, was sich in diesem Moment im Wartezimmer abspielte.
Aus weiter Ferne hörte sie ihren Namen. Es dauerte lange, bis Elaine die Stimme erkannte,
die aufgeregt und zugleich ängstlich klang. Nur langsam konnte sie die Augen öffnen, sah eine
schattenhafte Gestalt vor sich knien und drei weitere dunkle Gestalten saßen auf den Stühlen.
Da spürte sie ihn: Den stechenden Schmerz in ihrem Bein. Sie wollte sich ruckartig
aufsetzen, wurde aber zurückgedrückt. »Verdammt Elaine, bleib ruhig liegen! Was ist los? Wo
tut es weh?«, hörte Elaine die Stimme von Martin.
Sie machte die Augen weiter auf. Vor lauter Schreck schrie Elaine auf. Oder war es vor
Schmerz? Sie merkte, wie an ihrem linken Bein herumgezerrt wurde. Sie stöhnte laut auf und
sah sich genauer die drei Gestalten im Wartezimmer an.
»Warum sind die beiden dort maskiert?«, fragte Elaine.
»Halt endlich deine Klappe. Du musst das Bein stillhalten!«, fauchte Martin sie an. »Das
wirst Du noch früh genug erfahren!«
Jess saß neben Elaine, hielt ihren Kopf und Tränen tropften dem jungen Mädchen ins
Gesicht.
Ein lautes Reißen erregte ihre Aufmerksamkeit. »Martin, spinnst du? Warum zerreißt du
meine neue Hose!«
Da fing der Ausbilder laut zu fluchen an: »Mädel, bist du verrückt? Wann warst du zum
letzten Mal mit deinem Bein beim Arzt? Das ist ja offen und stark entzündet. Der Eiter läuft
heraus. Wie kann man nur so unvernünftig sein. Dir muss es doch schlecht gehen!«
Da schaltete sich Jess ein und meinte, dass es Elaine heute gar nicht gut ging, ihr ständig
schwindelig würde und sie schon den ganzen Morgen schweißgebadet wäre und dies auch
offen zugegeben hätte.
Bevor Elaine irgendetwas erwidern konnte, brüllte eine fremde Stimme: »Wann kommen
endlich die Betäubungsmittel? Wie lange braucht dieser Trottel, die von der Station zu holen?«
Wieder versuchte Elaine, sich aufzusetzen. Jess drückte sie energisch zurück, war aber nicht
schnell genug gewesen, Elaine hatte etwas gesehen.
Der eine maskierte Mann hatte eine Pistole in der Hand und fuchtelte wild damit herum.
Der zweite maskierte Mann sagte mit leiser, melodisch klingender Stimme: »Junge, bleib
ruhig, unser Kumpel ist doch dabei! Der wird schon aufpassen, dass alles glatt läuft! Und jetzt
lass den Mann das Mädel behandeln, sieht ja wirklich übel aus mit dem Bein!«
Die dritte Person war ein junges Mädchen, das schon Stammkundin mit ihrem Häschen
war. Es saß ganz still in der äußersten Ecke des Wartezimmers.
Martin stand auf, ging in die Behandlungsbox und blieb dort eine Weile. Der bewaffnete Mann
beobachtete Martin die ganze Zeit, während ihr Ausbilder Wunddesinfektionslösung, Tupfer
und Verbandsmaterial zusammensuchte.
Als Martin den Schrank zu den Medikamenten öffnete, wurde er drohend gefragt: »Was
suchst Du da?«
Martin drehte sich ruhig herum und erklärte, dass Elaine sofort Antibiotika brauchte, und
ein Schmerzmittel könnte auch nicht schaden.
Der Maskierte zeigte sich einverstanden und gab Martin ein Zeichen weiterzumachen.
Der Mann mit der melodischen Stimme sagte dann: »Ihr wollt der Kleinen doch wohl keine
Viechermedizin geben?«
Jess fauchte weinend zurück: »Doch! Es zählt jede Sekunde, und wer weiß, wann wir hier
herauskommen! Ich will meine Freundin nicht tot raustragen!«
Martin kam zurück, setzte sich neben Elaine und badete das Bein in der
Wunddesinfektionslösung. Elaine schrie auf vor Schmerz, wurde aber von Jess gleich wieder
beruhigt und merkte, wie Martin das Hosenbein weiter aufriss.
»Bleib ruhig, Kleine! Ich muss dir die Spritze geben, sonst wird es noch schlimmer.
Bekommst auch gleich etwas gegen die Schmerzen!«
Kleine? So hatte Martin Elaine noch nie genannt. Sie spürte einen Stich im Oberschenkel,
dann drückte es ganz stark in den Muskeln.
»Martin, wie viel Antibiotikum haust Du mir denn da rein? Ich bin doch kein Elefant!«,
wisperte Elaine leise, als sie schon einen zweiten Stich auf dem Handrücken spürte.
Jess spritzte ihr das Schmerzmittel. Das war das Letzte, was Elaine mitbekam. Sie fiel in
einen Dämmerzustand, halb wach, halb schlafend, fühlte sie sich wie auf Wolken gebettet.
Alles um sich herum nahm Elaine nur verschwommen wahr. Nach gefühlten Tagen, in
Wirklichkeit aber nur einer Stunde, richtete sie sich auf und fühlte sich schon viel besser.
Mit Martins Hilfe stand sie auf und setzte sich auf einen Stuhl. Jess gab ihr sofort etwas zu
trinken. Nach wenigen Minuten kam Elaine wieder ein bekanntes Bild vor die Augen: Ein
pfeifender Tiger, der ihr zuzwinkerte und seinen Kopf ruckartig in Richtung der Verbrecher
bewegte.
Langsam kehrte bei Elaine die Realität wieder ein. Sie wurde bedroht! Sie wurde gefangen
gehalten!
Bevor Martin oder Jess eingreifen konnten, sprang Elaine auf und ging zügigen Schrittes auf
die beiden Maskierten zu. Sie sah sehr entschlossen und gefährlich aus. Martin sprang auf, war
aber zu langsam. Durch die Wirkung der Medikamente schien Elaine verrückt geworden zu
sein.
Mit weit aufgerissenen Augen mussten Jess und Martin mitansehen, wie Elaine einen Arm
hochriss und dem einen Maskierten die Waffe aus der Hand schlug. Martin wurde brutal zur
Seite geschubst, wodurch er zu Boden stürzte. Der dritte Maskierte stürzte vom Gang aus durch
das Wartezimmer direkt auf Elaine zu und schlug ihr seine Waffe brutal auf den Kopf.
Statt dass Elaine zu Boden ging, drehte sie sich herum, lachte einmal kurz laut und höhnisch
auf und trat zu.
Laut stöhnend griff der Mann sich zwischen die Beine, sank auf die Knie, fluchte laut und
fiel. Er lag vor Schmerzen gekrümmt am Boden und verlor sein Bewusstsein.
Der Maskierte mit der melodischen Stimme, der sich bislang sehr zurückhielt, sprang auf
und legte von hinten die Arme um Elaine, die den Kopf ruckartig nach hinten riss und den
Mann dadurch bewusstlos schlug.
Der andere zweite Maskierte suchte immer noch verzweifelt nach seiner Waffe und bekam
von dem Tumult hinter ihm nichts mit.
Das war das Zeichen für Martin und die gleichzeitig hereinstürmenden Polizisten. Elaine
sah noch einmal ein Bild vor sich: Einen pfeifenden Tiger, der siegessicher aufbrüllte!
Sie lächelte, als sich alles um sie herum zu drehen begann und sie versuchte, auf wackligen
Beinen wegzugehen. Martin fing die schwankende Elaine auf, während sich die Polizei um die
drei Maskierten kümmerte.
Jess brach in einem Heulkrampf zusammen und wurde von ihrem Kollegen und
Lebensgefährten Lutz betreut. Lutz war die ganze Zeit des Überfalls von dem einen Maskierten
egleitet worden, um die Medikamente zu besorgen. Er war mit den Nerven genauso fertig wie
Jess.
Um Elaine wurde es dunkle Nacht.
Als Elaine aufwachte, lag sie in einem Bett. In einem schönen, wolkenweichen Bett, die Wände
waren himmelblau.
»Wo bin ich?«, nuschelte Elaine leise und klang verwaschen.
Sie blickte sich weiter um. Rechts neben dem Bett stand ein Stuhl, und auf diesem saß
Martin und schlief.
Elaine versuchte, sich aus dem Bett zu lehnen, fiel aber wieder zurück und stöhnte laut auf.
Martin schreckte hoch, kam sofort zu ihr und setzte sich auf die Bettkante.
»Du bist doch wohl vollkommen verrückt geworden, Elaine!«, sagte Martin kopfschüttelnd
mit ruhiger Stimme.
Erst da sah Elaine, dass er einen Kopfverband trug und fragte: »Warum liegst du mit der
Kopfverletzung nicht im Bett, Ausbilder? Tolles Vorbild!«
Martin lachte leise auf und erzählte Elaine die ganze Geschichte.
Elaine wurde kreidebleich, als Martin ihr erzählte, dass sie die drei Maskierten alleine
überwältigt hatte, obwohl sie selbst schwer krank war.
Martin fragte sie dann: »Welcher Teufel hat dich bloß geritten, so etwas Leichtsinniges zu
machen?«
Elaine antwortete: »Nein, kein Teufel. Ein laut pfeifender Tiger saß vor mir. Er hat mir
gesagt, was ich tun muss, damit alles wieder gut wird.«
Kopfschüttelnd verabschiedete sich Martin, und Elaine schlief Ihrer Genesung entgegen.
Nach fünf Wochen war Elaines Bein komplett verheilt und sie durfte wieder zur Arbeit gehen.
Die Kollegen hatten eine kleine Begrüßungsfeier vorbereitet, an der auch die Tierärzte
teilnahmen. Dann kam der Professor mit einem anderen Herrn in den Raum, es wurde still.
Der Professor stellte den Herrn als Bürgermeister vor. Die beiden hielten eine kurze Rede, in
der sie Elaines Einsatz lobten und mitteilten, dass die drei Männer schon seit über zwei Jahren
gesucht wurden. Elaine würde eine hohe Belohnung erhalten, die sie aber ausschlug und
darum bat, dass das Geld dem Tierschutz zur Verfügung gestellt wurde. Der Bürgermeister
freute sich über die Mitteilung und erklärte sich sofort bereit, die Summe zu verdoppeln. Das
Geld sollte für die geplante Katzenhilfe genutzt werden.
Von diesem Tag durfte Elaine auch an die aggressiven Tiere herangehen. Jeden Tag dankte
sie ihrem kleinen, pfeifenden Tiger, der ihr das Leben rettete.
Epilog
Rick hat sich die ganze Geschichte angehört. Ihm läuft immer noch kalter Schweiß von der
Stirn.
Mit zittriger Stimme sagt er zu Elaine: »Oh Mann, da hätte ich kein Auge mehr zugetan,
mein Mädchen. Ich bin immer noch am Zittern. Nur gut, dass wir an der Endstation
angekommen sind und ich Pause machen kann. Elaine? … pass auf dich auf! Wir brauchen dich
noch!«
Elaine verabschiedet sich von Rick: »Fahr vorsichtig! Danke fürs Zuhören! Bis morgen«
»Bis morgen«, sagt Rick und schüttelt sich.
Danke an Bibi Rend für die tolle Leseprobe