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Die Wahrheit über Isidor Wanner

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2. Akt<br />

<strong>Wanner</strong><br />

Gleiches Bühnenbild. Es herrscht beträchtliche<br />

Unordnung. Bierdosen, Pizzaschachteln, Zigarettenstummel<br />

und Zeitungsausschnitte liegen herum; der<br />

Fernseher steht nicht mehr in der Wohnwand,<br />

sondern auf dem ovalen Tischchen; das Sofa schräg<br />

davor. <strong>Isidor</strong> <strong>Wanner</strong> sitzt am PC, auf dem Tisch eine<br />

Flasche Bier (darunter einige mehr), und versucht zu<br />

schreiben. Allerdings hat er, da offenkundig angetrunken,<br />

bereits beträchtliche Mühe, auch nur die<br />

richtige Taste zu treffen.<br />

Scheiss-Tastatur! Nimmt einen langen Schluck aus<br />

der Flasche. Wie er sie hinstellt, klirrt Fensterglas im<br />

Zimmer nebenan. <strong>Wanner</strong> glaubt, das Geräusch<br />

selber erzeugt zu haben, und sieht die Flasche<br />

verdutzt an. Da er nichts entdecken kann, nimmt er<br />

sicherheitshalber einen weiteren Schluck. Wie er sie<br />

hinstellt, klirrt es nebenan nochmals. Wieder studiert<br />

<strong>Wanner</strong> die Flasche, nimmt einen Schluck und stellt<br />

sie vorsichtig hin. Da es diesmal nicht klirrt, will er<br />

beruhigt weitertippen, als es nochmals klirrt. Er stutzt<br />

und erhebt sich schliesslich, wegen Rückenschmerzen<br />

und Trunkenheit eher mühevoll.<br />

Mein Rücken! Und mein Kopf! Nicht verängstigt.<br />

Holla! Äh, hallo! Wer ist da? Keine Antwort. <strong>Wanner</strong><br />

trinkt mit einem langen Schluck die Flasche leer und<br />

hält sie als Schlagwaffe, mit schwerer Zunge. Ich<br />

weiss, dass jemand da ist. Ich gebe Ihnen drei<br />

Sekunden, hervor zu treten: Eins, zwei... Rülpst<br />

unbeabsichtigt. Tschuldigung.... drei! Erblickt im Flur<br />

jemanden, den wir noch nicht sehen. Sieh einer an.<br />

Sie sind’s also. Dacht’ ich’s mir doch.<br />

Felix Hungerbühler tritt ein, in der einen Hand die<br />

Aktentasche, in der anderen einen mittelgrossen<br />

Stein.<br />

© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />

Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />

Kein Aufführungsrecht.<br />

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