baumschnitt-04
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Maugg<br />
Hans<br />
Maugg<br />
Hans<br />
Maugg<br />
Hans<br />
Maugg<br />
Hans<br />
Maugg<br />
Hans<br />
Fred<br />
Maugg<br />
Fred<br />
Baumschnitt<br />
Der hat dich ganz schön zerzaust, mein Lieber!<br />
Findest du?<br />
Und der Stadtschreiber, eine Respektsperson, lässt es<br />
sich gefallen. Du solltest mehr auf deine Autorität<br />
achten.<br />
Ach, ich weiss nicht; er lässt sich doch nichts<br />
vormachen.<br />
Dass man sich von ihm dermassen imponieren lässt!<br />
Dir imponiert er wohl nicht?<br />
Verlier bitte unser Ziel nicht aus den Augen.<br />
Eben! Wie willst du sonst Einfluss auf ihn gewinnen?<br />
Man muss doch offen sein.<br />
Aber er braucht Hilfe, nicht du!<br />
Auftritt Fred.<br />
Noch ein Schlückchen Sekt? Alle stimmen zu. So. Der<br />
Dichter möge lesen! Seiner harrt die andächtige<br />
Gemeinde.<br />
Der „Dichter“ überhört den ironischen Unterton.<br />
Fred geht von der Bühne und tritt sogleich wieder<br />
auf, in theatralischer Pose, das Textblatt mit<br />
gestreckten Armen vor sich hertragend. Er beginnt in<br />
pathetischem Ton.<br />
Sonnet<br />
Vielleicht erkennst du nie die reifste Stunde,<br />
Auch wenn sie zärtlich dir zu Füssen blüht...<br />
Fred bricht ab, sieht sich um. Die Zuhörerschaft<br />
kichert. Nicht gut?<br />
Ich weiss nicht recht.<br />
Nochmals.<br />
Fred setzt sich und beginnt nochmals. Es wirkt nun<br />
bescheiden, fast unsicher.<br />
Vielleicht erkennst du nie die reifste Stunde,<br />
auch wenn sie zärtlich dir zu Füssen blüht.<br />
Denn deine Augen trauern immer, stumpf und müd<br />
© Teaterverlag Elgg in Belp.<br />
Kein Bearbeitungs- und Kopierrecht.<br />
Kein Aufführungsrecht.<br />
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