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Château de Meysembourg | Meysembourg | Larochette<br />

die nach Norden von dem vorgezogenen zweiachsigen Treppenturm bestimmt wird.<br />

Die zweiflügelige Eingangstür mit Oberlicht und 12 verglasten Feldern sowie die<br />

darüber liegende Terrassentür im ersten Obergeschoss und andere Fenster des<br />

Schlosses stammen aus dem Ende des 19. Jahrhunderts (AUT, SEL).<br />

Beim Betreten des Schlosses zeigt das Gebäude die zweiraumtiefe, regelmäßige<br />

Grundrissorganisation aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts (AUT, SEL). Beidseits<br />

eines Mittelflures liegen zum Schlosshof im Erd- und ersten Obergeschoss zwei größere<br />

Räume und zum Tal zwei kleinere Räume. Am Ende des Flures befindet sich<br />

eine Treppe mit gekrümmtem Lauf in die Obergeschosse. Der nördliche Schlosstrakt<br />

wird durch die linken Räume oder vom Schlosshof erreicht. Dieser teilweise<br />

vermutlich ältere Bereich besteht aus zwei Räumen und zwei Türmen. Im barocken<br />

Gebäudeteil aus dem Beginn des 18. Jahrhunderts wurden nicht nur die Gebäudestruktur,<br />

sondern auch die Kreuzgewölbe erhalten (AUT, SEL). So ist im Flur des<br />

Erdgeschosses das auf Steinkonsolen aufgesetzte Gewölbe vorhanden (Abb. 10). Außerdem<br />

ist in der zum Hof gelegenen Küche links des Flures das über zwei Voll- und<br />

vier Halbpfeiler spannende, zweiachsige Gewölbe intakt (Abb. 11). Im dortigen Kamin<br />

findet sich auch eine ‚Taakenplatte‘ mit der Darstellung des drachentötenden Georg<br />

aus der Zeit. Schließlich ist das zweiachsige Gewölbe des nach Osten angrenzenden<br />

Speisesaales erhalten. Als Ausstattungselemente des Barocks wurden die Stuckdecken<br />

im Gebäude behalten (AUT, SEL). Erwähnenswert ist die in drei Feldern hochwertig<br />

mit Obst dekorierte Decke des mehreckigen Turms im Erdgeschoss. Die sonstigen<br />

Wohn- und Schlafräume des Erdgeschosses und ersten Obergeschosses besitzen<br />

einfachere Stuckdecken mit umlaufendem Profil und schlichter Mittelrosette. Qualitätvolle<br />

Holzarbeiten finden sich im Schloss bei Türblättern (Abb. 14) und Türrahmen<br />

(Abb. 13) mit leichter Verdachung (Abb. 9) und Zierleisten, in der Vertäfelung sämtlicher<br />

Türlaibungen und der Wandflächen im Sockelbereich. Hochwertige Holzausstattung<br />

aus dem Ende des 19. Jahrhunderts besitzt das zum Hof gelegene Wohnzimmer<br />

rechts des Mittelflures. Hier wurden Wände und Decke im geometrischen Muster<br />

vollvertäfelt (AUT, SEL) (Abb. 8). In der Mitte des Raumes befindet sich außerdem ein<br />

aufwendig zum Stern verlegter Holzboden. Die Ritterromatik, die das Äußere des<br />

Schlosses prägt, beschränkt sich im Schlossinnern auf die neogotische Malerei des<br />

Kreuzgewölbes im Speisesaal (AUT) (Abb. 12). Als wichtiges Element der Raumgestaltung<br />

sind im Schloss schließlich die hochdekorierten Kamine aus verschiedenfarbigen<br />

Marmorsorten hervorzuheben, über denen häufig ein bis unter die Decke reichender<br />

Spiegel angeordnet ist (AUT, SEL, CHA). Im großen Wohnzimmer (Abb. 8) wie im angrenzenden<br />

kleineren Wohnzimmer (Abb. 9) wurde vorwiegend schwarzer Marmor<br />

mit grün lasierter Blatt- und Bildkeramik kombiniert. Die Feuerstelle im kleineren<br />

12<br />

13<br />

14<br />

Nationale Inventarisierung | 361

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