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Sankt Donatus Kirche | Rue de Medernach, o.N° | Larochette | Larochette<br />

sich auf einem Sockelstein das Standbild des namensgebenden Donatus findet, der<br />

seit 1743 in Larochette verehrt wird. 9<br />

Für das Hauptportal hatte Charles Arendt im Maßstab 1:10 genaue Angaben zur<br />

Ausführung geliefert (Abb. 3), 10 die nicht durchgehend umgesetzt wurden. Es scheint<br />

ein sehr fähiger Steinmetz gewesen zu sein, der die reduzierten Entwürfe Arendts im<br />

Äußeren aber auch im Innern der Kirche durch eigene volkstümliche Details ergänzte<br />

und teils ersetzte (AKI). So ist in den Würfelkapitellen des Portals statt einer<br />

schlichten Blattornamentik eine naive Formensprache zur Ausführung gekommen<br />

(Abb. 6). Abweichend von der Planung finden sich zudem zwischen den Portalsäulen<br />

ein krähender Hahn und ein schlafender Mann, in einem Kapitell ein Gesicht in einer<br />

Blume, im Innenraum der Kirche an der Basis einer Säule ein Teufelsgesicht (Abb. 7),<br />

vier weitere Teufelsmasken an Kapitellen und im Sockelstein des Heiligen Donatus<br />

über dem Portal zwei aufwändig gearbeitete, romantisierende Frauenköpfe mit wehendem<br />

Haar (Abb. 5).<br />

Die Statue des Heiligen Donatus steht über dem Eigangsportal vor einem langgestreckten<br />

schmalen Rundbogenfenster mit runder Profilierung der Gewände. Der<br />

von Sandsteingewänden zweifach überfasste Rundbogen wird von einer steinernen<br />

Perlenschnur und glatt bearbeiteten Sandsteinen der ansonsten durchgehend gespitzten<br />

Oberflächen unterteilt. Die Überfassungen sitzen auf einem Gesims, das<br />

auch die Ecklisenen des Turms auf halber Fensterhöhe betont und gleichzeitig für<br />

die beiden Rundbogenfenster der seitlichen Achsen das gestalterische Auflager bildet.<br />

In den leicht zurückspringenden Feldern unter den Arkaden der Seitenachsen ist<br />

mittig jeweils ein kleines, quadratisches Fenster mit gewölbten Gewänden und im<br />

unteren Teil ein längliches Fenster mit Ohren angeordnet. Den Dachabschluss der<br />

Seitenschiffe bildet eine konvex gearbeitete Steintraufe mit Konsolensteinen, die im<br />

Turm als gekröpftes Gesims weiterläuft und im Giebel des Turms wieder aufgenommen<br />

wird. Im oberen Teil des Turms befindet sich die Kirchturmuhr mit römischen<br />

Ziffern, darüber liegt ein Zwillingsfenster. Den Turmgiebel krönen Schlusssteine;<br />

die Wasserspeier im Ortgang sind als Tierköpfe gearbeitet. Der achteckige Turm wie<br />

auch Satteldach und Apsis der Kirche sind mit Zementfaserplatten gedeckt.<br />

5<br />

6<br />

Betreten wird die Kirche über einen Vorraum und durch einen in der ersten Hälfte<br />

des 20. Jahrhunderts hinzugefügten leichten Windfang in Metall. Im basilikalen<br />

9 Zur Donatusverehrung in Larochette, Heintz, Joseph, ‚Die Pfarrei Fels/Larochette‘, in: Heimat + Mission,<br />

Luxemburg, 1984, Nr. 10, S. 201–207.<br />

10 Arendt, Charles, Project d’une nouvelle église à construire à Larochette . Details, [Ausführungspläne], Archiv<br />

Gemeinde Larochette, o. O., 1858.<br />

7<br />

Nationale Inventarisierung | 81

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