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Ehem. Rathaus | 4, rue de Medernach | Larochette | Larochette<br />

Nebenfassaden mehrfache Ohren, die bei den letzteren Fassadenarbeiten überputzt<br />

oder übermalt wurden.<br />

Die sich gegenüberliegenden, nahezu identischen Flügelfassaden sind fünfachsig gegliedert<br />

und werden jeweils um eine Achse an der Ostfassade des Haupttraktes weitergeführt.<br />

Diese und die jeweils erste Achse des Gebäudeflügels sind mit schmaleren<br />

Öffnungen versehen. Im Erdgeschoss des Gebäudeflügels befinden sich die Nebeneingänge,<br />

über deren Türstürzen aus Sandstein noch erhaltene Rundbogen-Fenster<br />

aus Holz aufsitzen (Abb. 8). An den Türschwellen befinden sich rautenförmig geprägte<br />

Metallplatten (CHA). In Anlehnung an die Eisen-Verzierung im Oberlicht der Hauptfassade<br />

sind im Erdgeschoss des hinteren Gebäudeteils verzierte Fenstergitter angebracht<br />

(Abb. 6). Die Gitter an der Ostfassade des Haupttraktes sind genietet. Sie sind<br />

älter und, sowohl von der handwerklichen Ausführung, als auch vom Material, von<br />

höherer Qualität als jene des Flügelbaus.<br />

Zwei historische Holzfenster (Abb. 9) zeugen von einem älteren Schuppen-Anbau, der<br />

bereits auf historischen Postkarten zu erkennen ist. 8 Ein niedriger Schuppen, anfangs<br />

mit Satteldach, fügte sich hinter dem Gebäudeflügel an. Es wäre darauf zu<br />

schließen, dass dieser Schuppen bereits zu Bauzeiten errichtet wurde, da seine Fenstergewände<br />

über die eigentlichen Kanten des Gebäudeflügels hinaus laufen und in<br />

seine Fassaden integriert sind. Diese Annahme bestätigt sich allerdings nicht in den<br />

Bauplänen. Ein Hinweis auf einen Anbau findet sich in einem Brief von 1902, der von<br />

einem Wiederaufbau der Latrine der Jungenschule handelt. 9 Dies deckt sich wiederrum<br />

ansatzweise mit den damals aktuellen Gebäudeplänen von 1977, in denen eine<br />

Toilettenanlage im vergrößerten Schuppen dargelegt ist. 10<br />

In die historische Bausubstanz wurde insbesondere 1997 durch den Bau einer immensen<br />

Fluchttreppe an der Nordfassade eingegriffen. Um die Fluchttreppe vom Obergeschoss<br />

zu erreichen musste ein ehemaliges Fenster samt Gewänden zu einer Tür<br />

umgebaut werden, und auch die dahinter liegende Innentreppe, die ins Dachgeschoss<br />

führte, musste ersetzt werden.<br />

8<br />

9<br />

Im Inneren des Objekts wird der Besucher durch einen raumhohen Rundbogen in die<br />

Eingangshalle geleitet (Abb. 11), die sowohl im Erdgeschoss wie im Obergeschoss den<br />

8 Anonym, Larochette. Vue prise du Teiperlay, Postkarte, o. O., o. J., in: http://www.luxemburgensia.bnl.lu/cgi/<br />

luxonline1_2.pl?action=pv&sid=cp<strong>lar</strong>o&vol=6&start=73 (1. August 2017).<br />

9 Commissariat du District de Luxembourg, Brief Nr. 780, Luxemburg, 3. Januar 1902, in: Reconstruction des<br />

latrines d‘école de Larochette, ANLux INT-00798, Nr. 638/02, 1900-1908.<br />

10 Anonym, Maison communale à Larochette. Etat actuel, [Gebäudeplan], Gemeinde Larochette, Bauakte, Diekirch,<br />

1977.<br />

Nationale Inventarisierung | 95

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