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Der Burgbote 2013 (Jahrgang 93)

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gesamt fünf Jahre bis 2003 Chordirektor am<br />

Theater. Und den Rest kennen Sie ja: 2001<br />

stieg ich beim KMGV ein. Zwei Jahre später<br />

übernahm ich zusätzlich die musikalische<br />

Leitung des Divertissementchens. Von 2008<br />

bis 2012 arbeitete ich als Erster Kapellmeister<br />

und stellvertretender Generalmusikdirektor<br />

am Theater Hagen und im Juli 2011<br />

wurde ich Chefdirigent der Bayer Philharmoniker<br />

Leverkusen.<br />

Als Sie vor zwölf Jahren zum KMGV kamen –<br />

war da absehbar, dass der Männerchorgesang<br />

im Abschwung begriffen ist?<br />

Auch damals galt schon, dass es wenig Uncooleres<br />

gab, als Männergesang. Hätte ich<br />

nicht auch hier von einem Kollegen und<br />

Freund einen Tipp bekommen, wäre ich nie<br />

im Leben auf die Idee gekommen, mich zu<br />

bewerben. Ich dachte immer, was um Himmelswillen<br />

soll man mit einem Männerchor<br />

singen? Es gibt ja gar nicht genug Literatur.<br />

Aber dann kam es eben anders und inzwischen<br />

weiß ich, dass es für den Männergesang<br />

als Ganzes viel mehr Möglichkeiten<br />

gibt, als auf den ersten Blick zu erahnen ist.<br />

Was haben Sie im KMGV in den 12 Jahren<br />

verändert?<br />

Ich weiß nicht, was ICH verändert habe,<br />

aber ES hat sich sehr viel verändert. Wenn<br />

ich zu dem einen oder anderen etwas beitragen<br />

konnte, freut mich das sehr. Jedenfalls<br />

hat ein Generationenwechsel stattgefunden.<br />

Heute besteht der Chor zu mindestens<br />

zwei Dritteln aus Sängern, die bei mir<br />

die Aufnahmeprüfung gemacht haben.<br />

Im Vorstand und in den Ausschüssen arbeiten<br />

immer mehr Sänger mit großem zeitlichem<br />

Engagement. Als ich 2001 begann,<br />

haben hier drei bis vier Herren den ganzen<br />

Laden geschmissen. Das wäre heute gar<br />

nicht mehr möglich. Heute ist natürlich<br />

mehr Arbeit da, klar, es sollte sich ja viel<br />

ändern. Aber auch die Anzahl der handelnden<br />

Personen ist gewachsen. Das ist auch<br />

gut so, denn so gibt es mehr Ideen und die<br />

Arbeit lastet nicht nur auf Wenigen.<br />

<strong>Der</strong> KMGV ist ein Riesenbetrieb geworden.<br />

Mit der Cäcilia und ihren fest installierten<br />

Ensembleproben, den in Hürth nahezu<br />

idealen Probenbedingungen, mit den<br />

größtenteils sehr anspruchsvoll programmierten<br />

Konzerten in der Philharmonie,<br />

mit den gelegentlichen Gastspielen (Ödipus<br />

in Hamburg, Litcologne, Carmina Burana<br />

in Solingen, demnächst Fidelio-Gefangenenchor<br />

in Bonn) aber auch mit dem Kammerchor,<br />

mit der höchst effizient ausgebauten<br />

Chorschule und den Stimmbildnern.<br />

Nennen Sie mir einen zweiten Chor, der<br />

dies alles bietet!<br />

Für das Chorwesen ist aber insgesamt eine<br />

neue Zeit angebrochen. Jeder Chor muss<br />

seinem Publikum etwas Besonderes bieten.<br />

Das Standardprogramm in periodischen<br />

Abständen abzuspulen, reicht nicht mehr,<br />

um die Leute ins Konzert zu locken.<br />

<strong>Der</strong> KMGV hat im Vergleich zu anderen<br />

Chören im freien Wettbewerb traumhafte<br />

Besucherzahlen. Und wenn so viele Sänger<br />

mit Freude dabei sind, dann muss ja was<br />

Personen und Persönliches<br />

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