Dezember2017
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Pfarrchronik – kurzer Blick auf die Kirchenglocken<br />
Als einer, der doch schon viele<br />
Jahre in der Pfarre lebt und auch<br />
mitgestalten darf und durfte, interessiert<br />
mich sehr, angeregt besonders<br />
durch die Beigaben im<br />
Kirchturmkreuz, was vor unserer<br />
Zeit in unserer Pfarre passiert ist.<br />
Mit Zustimmung unseres Pfarrers<br />
Mag. Christian Grabner darf ich<br />
Ihnen in Hinkunft gelegentlich etwas<br />
aus der Pfarrchronik berichten.<br />
Diesmal hab ich Interessantes<br />
über die Kirchenglocken aus der<br />
Pfarrchronik zusammengetragen:<br />
In der Pfarrchronik wird berichtet,<br />
dass im ersten Weltkrieg, im<br />
Jahre 1917, drei Glocken abgeliefert<br />
werden mussten, ausgenommen<br />
das „Zügenglöcklein“. Weiters<br />
ist zu lesen, dass bereits im<br />
Jahre 1918 „trotz der schwierigen<br />
Wirtschaftslage“ eine Glocke, im<br />
Jahre 1921 eine weitere, und 1924<br />
zwei weitere Bronzeglocken angeschafft<br />
werden konnten. Somit war<br />
das Geläute wieder vollständig.<br />
Im zweiten Weltkrieg mussten<br />
am 20. März 1942 vier Glocken<br />
„ohne jede Entschädigung“,<br />
wie in der Chronik steht, abgeliefert<br />
werden. Aber bereits am 8. Juni<br />
1948 wurde von Pfarrer Dr. Josef<br />
Wiedner und dem Pfarrkirchenrat<br />
der Beschluss gefasst, neue Glocken<br />
anzuschaffen. „…was von<br />
der Pfarrbevölkerung mit großer<br />
Freude aufgenommen wurde, obwohl<br />
allen bewusst war, dass viele<br />
Spenden notwendig sein werden“.<br />
Nach dem Einholen von Kostenvoranschlägen<br />
wurde die<br />
Firma Szabo aus Graz mit dem<br />
Gießen der drei Bronzeglocken<br />
beauftragt. Bereits am Ostermontag,<br />
18.04.1949, wurden die drei<br />
Glocken geweiht und aufgezogen.<br />
Es handelte sich um eine Glocke in<br />
„G“, 590 kg schwer, der Hl. Maria<br />
geweiht, um die Glocke in „B“, 356<br />
kg schwer, der Hl. Anna geweiht<br />
und um die Glocke in „ES“, 128<br />
kg schwer, dem Hl. Michael geweiht.<br />
Die Glocken kosteten ATS<br />
36.649,76. Beim Fest an diesem<br />
Tag konnten ATS 12.200 Reingewinn<br />
gemacht werden.<br />
Die „große“ Glocke, die noch fehlte,<br />
wurde dann „wegen des großen<br />
Spendenergebnisses und des<br />
Reingewinns beim Fest“ bereits<br />
am 26.04.1949 bestellt. Sie hat<br />
einen Durchmesser von 130 cm,<br />
gestimmt in „Dis“ und ist 1380 kg<br />
schwer. Zitat: „Da die Firma Szabo<br />
in Schwierigkeiten war, wurde die<br />
Glocke sofort nach Fertigstellung<br />
in Graz abgeholt und im Feuerwehrhaus<br />
bis zum Fest gelagert“.<br />
Am Ostermontag, 10.04.1950,<br />
erfolgte die Weihe „unter äußerst<br />
großer Beteiligung der Pfarrbevölkerung“.<br />
Die Glocke ist dem Hl.<br />
Stephanus geweiht. Sie kostete<br />
ATS 38.464,38. Wiederum wurde<br />
beim Fest „dank der tüchtigen Arbeit<br />
der Pfarrjugend und von Frau<br />
Hilde Anzböck mit ihrem Team“<br />
ein Reingewinn von ATS 12.000<br />
erwirtschaftet. Die große Glocke<br />
hatte sogleich einige Mängel, die<br />
aber „von der Firma Szabo nach<br />
mehrmaliger und nachdrücklicher<br />
Urgenz“ behoben werden konnten.<br />
Soweit der Auszug aus der<br />
Chronik. Da es aber noch viele<br />
Pfarrbewohner gibt, die sich an die<br />
Glockenweihe erinnern können,<br />
würde ich mich über Berichte freuen!<br />
Franz Suppan, Schulstraße<br />
03116/81188 oder<br />
franzsuppan@aon.at)<br />
15 Pfarrblatt St. Stefan im Rosental