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MSC-Magazin 2017

Das jährliche Magazin des Marienburger Sport-Clubs 1920 e.V. in Köln. Ausgabe 2017.

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haben, gemeinsam Zeit zu verbringen.<br />

Das sportliche steht nicht ganz so stark<br />

im Vordergrund wie das vielleicht noch<br />

bei uns in der Jugend der Fall war.<br />

Du hast es zu Beginn schon gesagt: Früher<br />

hast du auch viel Hockey gespielt. Was macht<br />

dir mehr Spaß: Tennis oder Hockey?<br />

»Dass mir beides sehr viel Spaß<br />

macht steht außer Frage. Bis ich etwa 18,<br />

19 Jahre alt war, habe ich sowohl Tennis<br />

als auch Hockey sehr intensiv betrieben,<br />

ohne einen zu starken Fokus auf nur die<br />

eine oder die andere Sportart zu legen. Das<br />

hat sich dann geändert. Bei den 1. Hockeyherren<br />

konnte ich in der 2. Bundesliga<br />

spielen: in einer super Mannschaft mit drei<br />

Trainingseinheiten pro Woche und teils<br />

Doppelwochenenden in Hamburg. Viel<br />

Zeit fürs Tennis blieb da nicht mehr. Meine<br />

Hockeyzeit war also sicher intensiver.<br />

Leider musste ich sie mit Mitte 20 nach<br />

meiner schweren Erkrankung beenden.<br />

Sich als junger Spieler in einer Zweitligamannschaft<br />

festzuspielen ist sicher nicht einfach.<br />

Warst du damals vielleicht schon so groß wie<br />

heute und wurdest deswegen gar nicht als<br />

Jugendlicher wahrgenommen?<br />

»Ich war eher ein schmales, ziemlich<br />

schlaksiges Kerlchen. Daher bin ich<br />

sicher als Jugendspieler unter all den<br />

Studenten und Berufstätigen aufgefallen.<br />

Genau wie heute brauchte man auch<br />

damals seine Zeit, sich ans Erwachsenenhockey<br />

zu gewöhnen: an die Härte, an<br />

die Geschwindigkeit. Und auch läuferisch<br />

war ich nie der schnellste, hatte allerdings<br />

eine gute Kondition. Ich war eher ein Mittelfeld-Stratege,<br />

der Tore vorbereitet hat,<br />

statt sie selber zu erzielen. Für die Tore<br />

gab es andere, allen voran Ditsche. (lacht)<br />

Dirk Brüse, genannt Ditsche, war Anfang der<br />

2000er-Jahre sicherlich der erfolgreichste<br />

Torjäger des <strong>MSC</strong> in der 2. Bundesliga. Erzähl<br />

doch einmal von diesen erfolgreichen Jahren.<br />

»Richtig, Dirk Brüse war über<br />

Jahre hinweg im <strong>MSC</strong> der herausragende<br />

Stürmer, der in seinen Saisons hier<br />

konsequent eine zweistellige Anzahl an<br />

Toren erzielt hat. Aber klar ist, dass er<br />

einen ganz stark polarisierenden Charakter<br />

hatte, mit dem nicht jeder zurechtkam.<br />

Andererseits war er zweifellos unser<br />

stärkster Spieler: Ditsche war ehemaliger<br />

Nationalspieler, kam von Rot-Weiß Köln<br />

und hat sich hier extrem reingehängt.<br />

Gemeinsam mit ihm, zwei, drei weiteren<br />

externen Spielern und einem starken<br />

<strong>MSC</strong>-Kern haben wir mehrere Jahre eine<br />

gute Rolle in der 2. Liga gespielt – bis<br />

Rot-Weiß Köln wahrscheinlich nicht mehr<br />

mitansehen konnte, dass wir die Saisons<br />

immer mal wieder vor ihnen in der Tabelle<br />

beendet hatten. Sie holten sich dann<br />

einige Nationalspieler…<br />

Der von dir angesprochene <strong>MSC</strong>-Kern war<br />

damals Mitte 20 oder älter. Heute ist der Großteil<br />

der 1. Herren weitaus jünger als 20 Jahre.<br />

Warum ist das eine so besondere Situation?<br />

»Es ist insofern besonders als dass<br />

die Mannschaft gemeinsam Erfahrungen<br />

sammeln kann und sammeln<br />

muss. Gemeinsam müssen sie sich ans<br />

Tempo und an die Härte gewöhnen.<br />

Wir Jugendspieler hatten es Mitte der<br />

1990er sicher einfacher: Wir kamen in<br />

ein gestandenes Team und konnten uns<br />

in Ruhe entwickeln. Allerdings, und<br />

das ist anders als früher: Dieser breite,<br />

junge Kader ist unheimlich vielversprechend<br />

für die Zukunft. Es ist toll,<br />

dass wir diese Qualität in der eigenen<br />

Jugend haben.<br />

Allerdings habt ihr damals in der<br />

2. Bundesliga gespielt. Das tun unsere<br />

1. Herren heute nicht…<br />

»… Wir hatten damals allerdings<br />

nicht so viele hochtalentierte Jugendspieler<br />

wie wir sie heute haben.<br />

Mittlerweile ist es für unsere Jugend<br />

fast normal, dass sie die WHV-Endrunde<br />

erreicht. Früher war das ein seltenes<br />

Erlebnis. Wir hatten damals eine einzige<br />

gute Mannschaft im Club: die 1. Herren.<br />

Heute gibt es mit den Jugendmannschaften<br />

eine Menge guter Teams.<br />

Kann man vielleicht das Hockey aus deiner<br />

Jugend und das heutige Hockey einfach nicht<br />

mehr miteinander vergleichen?<br />

»Zumindest ist die Leistungsdichte<br />

heute viel höher. Zu meiner Zeit waren die<br />

Leistungssprünge zwischen den einzelnen<br />

Ligen noch viel extremer. Ein Abstieg aus<br />

der 2. Bundesliga in die Regionalliga<br />

konnte als Betriebsunfall schnell mit dem<br />

sofortigen Wiederaufstieg korrigiert<br />

werden. Heute, das behaupte ich, könnte<br />

unsere 1. Herren ohne Probleme in der<br />

Regionalliga mitspielen.<br />

Man sieht dich in letzter Zeit sehr oft im <strong>MSC</strong>:<br />

Du hast dich an verschiedensten Aktionen beteiligt<br />

– beispielsweise den ‚Hockey Fründen‘.<br />

So präsent warst du die Jahre zuvor nicht.<br />

»Eigentlich war ich als Jugendlicher<br />

und junger Erwachsener alleine schon<br />

durchs Tennis und Hockey sehr präsent.<br />

Richtig ist aber, dass ich dann nach<br />

meiner Erkrankung nur noch gelegentlich<br />

im Club war – beispielsweise um Hockeyspiele<br />

zu sehen.<br />

Und seit wann nimmst du wieder<br />

aktiver am Clubleben teil?<br />

» Wirklich aktiv bin ich wieder seit<br />

etwa sieben Jahren. Damals habe ich das<br />

Tennisspielen auf meine linke Hand umgestellt,<br />

da ich nach meiner Erkrankung<br />

mit der rechten nicht mehr spielen konnte.<br />

Hier muss ich auch meiner Frau sehr<br />

danken, die sich mit viel Geduld mit mir<br />

auf den Platz gestellt hat – auch, wenn<br />

am Anfang nicht viel dabei herausgekommen<br />

ist. Später kam auch die Geburt<br />

unserer Kinder hinzu.<br />

INTERVIEW MIT ALEXANDER CHAMIER<br />

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