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EVENT JOURNAL DEZEMBER - JANUAR 2018

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12 event journal<br />

Sommerkahl|Bayern<br />

<strong>EVENT</strong> <strong>JOURNAL</strong> besuchte<br />

René im "Berglöwen-Museum"<br />

zum Exclusiv-Interview.<br />

EJ: Sie führen mit Ihrem Engagement<br />

im Motorsport eine<br />

erfolgreiche Familientradition<br />

fort…<br />

RM: Ich bin durch meine Familie<br />

infiziert worden. Hier im<br />

Museum können Sie ja sehen,<br />

was mein Opa im Motorsport<br />

in den letzten 45 Jahren geleistet<br />

hat. Und wenn man von<br />

klein auf dabei ist, dann färbt<br />

das natürlich extrem ab. Außerdem<br />

bin ich von der Seite<br />

beider Eltern „belastet“, die<br />

sich auch sehr für diese<br />

Sportart interessiert haben.<br />

Und so ist man dann „im<br />

Fluss“ des Motorsports.<br />

EJ: Ihr Großvater war ein eindrucksvoller,<br />

richtungsweisender<br />

Mensch für Sie. Wenn<br />

Herbert Stenger nun Maler<br />

oder Fußballer gewesen wäre,<br />

wären Sie dann in diese<br />

Fußstapfen getreten?<br />

RM: Es ist natürlich sehr<br />

schwierig, zu sagen, was wäre,<br />

wenn. Auf jeden Fall wird<br />

man durch die Familie beeinflusst.<br />

Trotzdem hatte ich immer<br />

die Wahl. Meine Mutter<br />

sagt heute noch oft zu mir, sofern<br />

ich eine andere Sportart<br />

ausüben möchte, wäre dies<br />

auch kein Problem. Ich kann<br />

sagen, ob das nun durch das<br />

Vorbild meiner Familie kommt<br />

oder ob ich durch mein Interesse<br />

oder meine Natur selbst<br />

auf den Gedanken gekommen<br />

bin, dass der Rennsport meine<br />

große Leidenschaft ist. Dafür<br />

brenne ich und darauf<br />

konzentriere ich alle meine<br />

Energien und Fähigkeiten.<br />

Wenn ich wie jetzt während<br />

der Winterpause mehrere<br />

Wochen nicht im Rennauto<br />

sitzen kann, baut sich in mir<br />

eine unglaubliche Ungeduld<br />

auf und ich kann es wirklich<br />

kaum wieder erwarten, hinter<br />

dem Lenkrad zu sitzen.<br />

EJ: Ihr Talent liegt somit ganz<br />

klar auf dem Bereich Motorsport<br />

und damit sind Sie<br />

schon sehr<br />

erfolgreich. Ist<br />

Ihr ganzes Leben<br />

darauf<br />

ausgerichtet?<br />

RM: Andere<br />

Hobbys habe<br />

ich nicht und<br />

ein anderes<br />

Talent habe<br />

ich nicht in mir<br />

entdecken<br />

können. Ich<br />

treibe gerne Sport und übe<br />

verschiedene Sportarten aus,<br />

aber alles im Hinblick auf<br />

meine Karriere als Rennfahrer.<br />

Ich muss ein umfangreiches<br />

Trainingsprogramm absolvieren<br />

für Kondition und<br />

Koordination.<br />

EJ: Können Sie sich eine Zeit<br />

nach dem Leben als Profi im<br />

Autosport vorstellen?<br />

RM: Es gibt verschiedene Varianten,<br />

wie man diesen Beruf<br />

ausüben kann, hobbymäßig<br />

auf Amateurebene oder als<br />

Profisportler. Dann wird es<br />

richtig kosten- und zeitintensiv,<br />

da ist kein Raum mehr für<br />

irgendetwas anderes. Ich<br />

kann mir im Moment kein anderes<br />

Leben bzw. keine andere<br />

Tätigkeit vorstellen. Vielleicht<br />

werde ich im Alter etwas<br />

ruhiger, aber jetzt liegt der<br />

Fokus voll auf dem Rennsport<br />

und ich versuche es sogar<br />

noch viel intensiver zu betreiben<br />

und in ein Werksteam zu<br />

kommen.<br />

EJ: Dann würde sich für Sie<br />

einiges ändern…<br />

RM: Das ist völlig richtig.<br />

Dann müsste ich mir die<br />

Sponsoren nicht selbst suchen<br />

und mich um alles rundherum<br />

noch kümmern,<br />

da diese Aspekte im<br />

Background ablaufen<br />

würden und ich<br />

mich noch mehr<br />

auf die Rennen<br />

konzentrieren<br />

könnte.<br />

EJ:<br />

Aktuell<br />

fahren<br />

Sie einen<br />

Hyundai<br />

i20 R5.<br />

In Ihrer<br />

Version<br />

"SCHNELLER<br />

EXCLUSIV-INTERVIEW | RENÉ MANDEL<br />

ist das überhaupt kein Auto<br />

von der Stange. Wer entwickelt<br />

die notwendigen technischen<br />

Innovationen, die Ihr<br />

Fahrzeug schneller als die der<br />

Konkurrenz machen?<br />

RM: Bei den Rallyes ist das<br />

so, dass die Fahrzeuge eine<br />

Homologation bekommen…<br />

EJ: Entschuldigung, dass ich<br />

Sie an dieser Stelle unterbreche,<br />

Herr Mandel. Dieses<br />

Wort habe ich noch nie gehört<br />

und ich bin mir sicher, dass es<br />

auch für das Gros unserer<br />

Leser ein absolutes Fremdwort<br />

ist.<br />

RM: (Lacht) Das kann ich mir<br />

vorstellen. Besonders gebräuchlich<br />

ist der Begriff wirklich<br />

nicht. Bei der Homologation<br />

handelt es sich um ein<br />

Verfahren, das von der FIA<br />

angewendet wird. Sie ist der<br />

Kopfverband für den gesamten<br />

Motorsport. Wenn ein<br />

Fahrzeug homologiert wird,<br />

bedeutet das, dass es genormt<br />

und abgenommen wird<br />

nach den geltenden FIA-<br />

Reglements. Dann werden alle<br />

Autos dieser Reihe genau<br />

so gebaut und es gibt keine<br />

Möglichkeit mehr, etwas<br />

selbstständig am Fahrzeug zu<br />

verändern. Und je nach Vorschrift<br />

entstehen so die entsprechenden<br />

Klassifizierungen<br />

bzw. Kategorien z. B. in<br />

der Rallye. Bei uns ist es ein<br />

WRC2-Fahrzeug, das Fahrzeug<br />

ist Kategorie 5 und ist<br />

das höchste, was man im<br />

deutschen Championat<br />

fahren kann. Momentan<br />

sind keine schnelleren<br />

Autos zugelassen.<br />

Unser Hyundai<br />

fällt also in<br />

die leistungsstärkste<br />

Kategorie<br />

auf nationaler Ebene.<br />

EJ: Im Rennsport trifft man<br />

bestimmt auf interessante<br />

Persönlichkeiten. Vielleicht erinnern<br />

Sie sich an eine Begegnung,<br />

die Sie nachhaltig<br />

beeindruckt hat…<br />

RM: Ich treffe natürlich viele<br />

berühmte Motosportler, dann<br />

entstehen Gespräche über<br />

den Sport logischerweise, weil<br />

man natürlich ein gemeinsames<br />

Interesse pflegt. Aber<br />

spontan fällt mir niemand ein,<br />

der mir im Rahmen von so<br />

einer Begegnung ganz besonders<br />

imponiert hätte.<br />

EJ: Als ich diese Fragen formuliert<br />

habe, ist mir durch den<br />

Kopf gegangen, dass ich bei<br />

meinen Kindern ein mulmiges<br />

Gefühl hätte, wenn sie so einem<br />

risikoreichen Sport<br />

nachgingen …<br />

RM: Für meine Mutter ist es<br />

immer sehr speziell, wenn ich<br />

auf der Rennstrecke bin. Bei<br />

einer Rallye ist es so, dass<br />

genaue Startzeiten vergeben<br />

werden und egal ob meine<br />

Mutter zu Hause oder mit auf<br />

der Rallye ist, weiß sie dann<br />

genau, wann ich unterwegs<br />

bin. Also, da fiebert sie natürlich<br />

mit! Aber ich denke, es ist<br />

immer noch eine nervliche<br />

Belastung für sie, obwohl sie<br />

früher selbst einmal im<br />

Motorsport aktiv<br />

gewesen ist.<br />

Sie weiß<br />

daher

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