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here – Das Magazin. Von Geflüchteten. Für Bochum – Sonderausgabe LiesWat

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Les‏│النصوص Textes│The Texts│Die Texte<br />

<strong>Von</strong> Hoffnung und Müdigkeit<br />

Arezoo ist afghanische Geflüchtete,<br />

hat ihr Heimatland aber nie gesehen<br />

De l’espérance et de la fatigue<br />

Arezoo est une réfugiée afghane. Mais<br />

elle n’a jamais vu son pays natal<br />

Wenn ich ehrlich sein soll, geht es mir eigentlich nicht<br />

gut. Der erste Grund dafür ist meine Heimat und die<br />

ganzen Probleme in der Welt. In Afghanistan verschlimmert<br />

es sich jeden Tag und das macht mir Sorgen in<br />

jeder Sekunde. Die Menschen, die bei jedem Anschlag<br />

oder Krieg sterben, können meine Freunde, meine Familie,<br />

meine Verwandten, sogar ICH könnte an ihrer Stelle<br />

sein… Oder was die Frauen und Kinder in der ganzen<br />

Welt erleben… Ich kann einfach diese Gedanken nicht<br />

mehr ertragen… Ich bin zu schwach dafür.<br />

Außerdem habe ich neuerdings einen Brief vom Sozialamt<br />

erhalten, in dem ich dazu aufgefordert werde, ab<br />

dem nächsten Schuljahr BAföG zu beantragen. <strong>Das</strong> Problem<br />

dabei ist, dass ich eine Aufenthaltsgenehmigung<br />

brauche um BAföG-berechtigt zu sein. Was ich vor zwei<br />

Jahren mit meiner Familie beantragt habe, aber noch leider<br />

keine Rückmeldung bekommen habe. Wenn ich den<br />

Aufenthalt nicht bekomme, wird meinen Antrag natürlich<br />

abgelehnt. Meine netten Freunde Gisela und Olaf<br />

kümmern sich darum, aber ich habe trotzdem große<br />

Angst. Vor drei Monaten hat mein Bruder seine Anerkennung<br />

bekommen. <strong>Das</strong> hat uns echt gefreut.<br />

Was mir all die Freude und Kraft gibt, sind die netten<br />

Menschen in meinem Leben und die Möglichkeiten,<br />

die ich in Deutschland habe, mein Stipendium von der<br />

START-Stiftung, die Erfahrungen in den vergangenen<br />

drei Jahren usw. Die motivieren mich für meine Zukunft!<br />

Ehrlich gesagt, vor zweieinhalb Jahren war ich sehr enttäuscht<br />

und noch dazu müde von den Menschen und<br />

der Welt. Der Fluchtweg und meine Erlebnisse, die ich<br />

hinter mir hatte, waren der Grund, warum ich so müde<br />

und enttäuscht war. Und meine Heimat, die Menschen<br />

da, Politik, Politiker, Ungerechtigkeit, Krieg, Gewalt, einfach<br />

ein Flüchtlingskind zu sein, neu zu sein, ohne Vater<br />

zu sein…<br />

Pour être sincère, je ne vais pas très bien. D’abord, mon<br />

pays natal et tous les problèmes dans le monde sont la<br />

raison pour mes sentiments .En Afghanistan, la situation<br />

s’aggrave tous les jours et ça me fait du souci chaque<br />

seconde. Toutes les personnes qui sont tuées dans un<br />

attentat ou qui meurent à la guerre pourraient être mes<br />

amis, ma famille ou mes proches <strong>–</strong> et je, moi-même,<br />

pourrais être à leur place … Parler de ce que les femmes<br />

et les enfants dans le monde ont vécu: moi, je ne peux<br />

plus supporter ces pensées. Je suis trop faible pour ça.<br />

En plus, j’ai reçu une lettre du bureau d’aide sociale dans<br />

laquelle on me prie de demander une bourse d’études<br />

pour l’école. Le problème est que j’ai besoin d’un permis<br />

de séjour pour avoir le droit de demander cette bourse. J’ai<br />

demandé le permis de séjour il y a deux ans, mais, jusqu’ici<br />

<strong>–</strong> aucune réaction. Si on n’accorde pas le permis de séjour,<br />

on va désapprouver évidemment la demande de bourse.<br />

Mes copains, Gisela et Olaf, s’en occupent, quand même,<br />

j’ai très peur. Mon frère a obtenu son permis de séjour il y<br />

a trois mois. Je me suis beaucoup réjouie pour lui.<br />

Ce qui me donne toute la joie et toute la force, ce sont<br />

les gens très sympas qui m’accompagnent et ce sont les<br />

possibilités que j’ai en Allemagne: la bourse de la fondation<br />

START, les expériences des trois années passées. C‘est<br />

une forte motivation pour poursuivre mes projets d’avenir.<br />

Pour être honnête, il y a deux ans et demi, j’étais très<br />

déçue et, en plus, j’étais fatiguée des hommes et du monde.<br />

Le chemin emprunté pour la fuite et mes expériences,<br />

que j’ai vécues, étaient la raison pour laquelle j’étais fatiguée<br />

et en même temps déçue. Et il y a d’autres raisons<br />

pour cet état d’âme: mon pays natal, les gens qui vivent<br />

là-bas, la politique, les hommes politiques, l’injustice, la<br />

guerre, la violence, tout simplement être un enfant réfugié,<br />

être nouvelle, grandir avec un père absent …<br />

Seit ich geboren bin, war ich in einem fremden Land.<br />

Ich habe mich immer schlecht gefühlt, weil ich fremd<br />

war oder weil ich eine andere Religion hatte. <strong>Das</strong> stimmt<br />

aber gar nicht. WIR kommen alle aus einem Land. <strong>Das</strong><br />

Land heißt unsere WELT!<br />

Ich verstehe nicht, warum wir immer noch fragen: Woher<br />

kommt jemand? Welche Nationalität hast du? Wenn<br />

ich jemanden frage, sind meine Augen afghanisch? Oder<br />

meine Hände? Meine Haare vielleicht?!? Hat jemand<br />

Depuis que je suis née, je vivais dans un pays étranger.<br />

Je me toujours sentais mal ou bien parce que j’étais une<br />

étrangère ou parce que j’appartenais à une autre religion.<br />

Mais ce n’est pas vrai. NOUS venons tous d’un seul<br />

pays. Ce pays s’appelle notre «monde».<br />

Je ne comprends pas pourquoi nous posons toujours les<br />

mêmes questions: Tu viens d’où? Quelle est ta nationalité?<br />

Quand je demande à quelqu’un: «Mes yeux sont-ils<br />

afghans? Ou mes mains? Mes cheveux peut-être?» Qui<br />

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