01.01 - WILD AUSTRIA - BGF-Oskar
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Gesundheits-<strong>Oskar</strong> 2005<br />
Österreichischer Preis für<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
<strong>WILD</strong>. Gesunder Vorsprung / Zwischenbericht
<strong>WILD</strong>. Gesunder Vorsprung / ZWISCHENBERICHT . Stand: September 2005<br />
Ausgangssituation<br />
Grundlage für das Projekt war das Strategiekonzept<br />
<strong>WILD</strong> 2005, das sich an durchgeführten Markt- und<br />
Kundenbeobachtungen sowie an internen Analysen<br />
(Betriebsklimaerhebung 2000, Chancenpotenziale) orientierte.<br />
Neben betriebswirtschaftlich orientierten strategischen<br />
Zielen (Wachstums- und Ertragsziele) sah das Konzept<br />
vor, die Sozial- und Selbstkompetenz der MitarbeiterInnen<br />
zu verstärken, damit diese vor allem den psycho-sozialen<br />
Anforderungen durch die Marktveränderungen besser<br />
begegnen können.<br />
Die eingeleiteten operativen Maßnahmen und die<br />
<strong>BGF</strong>-Aktivitäten der Jahre 2000 bis 2003 haben eine<br />
Verbesserung erbracht (Betriebsklimaerhebungen 2002).<br />
Zwar wurden die betriebswirtschaftlichen Ziele erreicht und<br />
<strong>WILD</strong> Austria wurde 2002 als bestes Unternehmen in Kärnten<br />
(Kategorie KMU) ausgezeichnet, dennoch gab es etliche<br />
Problemfelder, die mit Maßnahmen des Projektes „<strong>WILD</strong>.<br />
Gesunder Vorsprung“ (WGV) beseitigt werden sollten.<br />
2003 wurden daher Projektstrategie und Projektziele in<br />
9 Workshop-Tagen erarbeitet.<br />
Das WGV-Projekt-Gesamtbudget von <strong>WILD</strong> Austria betrug<br />
EUR 670.000 (EUR 2.500 / MitarbeiterIn). Aus den Mitteln<br />
des Fonds Gesundes Österreich wurden EUR 250.000 bereitgestellt.<br />
Die Veranschlagung für bauliche Maßnahmen<br />
hatte zusätzlich eine Höhe von EUR 700.000. Das gesamte<br />
Zeitbudget sollte beinahe 11.000 Stunden betragen.<br />
Die Laufzeit des Projektes von 2 Jahren endet mit<br />
31. Dezember 2005.<br />
Projektgrundsätze<br />
Die Projektphilosophie orientiert sich an einem<br />
ganzheitlichen, salutogen-sinnzentrierten<br />
Menschenbild (Viktor Frankl). Die daraus<br />
ableitbaren Projektgrundsätze lauten:<br />
Betriebliche Gesundheitsförderung ist ganzheitlich.<br />
Privat- und Berufswelt sind gleichrangig.<br />
Lebensdienliche Arbeit fördert die seelische Gesundheit:<br />
Arbeit ist auch Sinn- und Motivationsquelle.<br />
Eigenverantwortlichkeit und Freiwilligkeit<br />
werden gefördert.<br />
Maßnahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung<br />
werden in den täglichen Arbeitsprozess vollkommen<br />
einbezogen und sind Sache der Geschäftsführung.<br />
Die betriebliche Gesundheitsförderung richtet sich nach<br />
den Qualitätsprinzipien der Wissenschaftlichkeit.<br />
Projektziele – Projektaktivitäten<br />
Ziele bzw. Aktivitäten der Analysephase (01 - 06/2004)<br />
und Interventionsphase (07/2004 - 10/2005):<br />
Erfassen von bio-psycho-sozialen Belastungsfaktoren<br />
durch wissenschaftliche Testverfahren.<br />
Verbesserung der Unternehmenskultur, Förderung<br />
der Sozial- und Selbstkompetenz (Vertrauenskultur).<br />
Reduktion des Stressniveaus durch Verbesserung der<br />
Arbeitsgestaltung (Operative Arbeitssituation: individuell,<br />
teamintern, teamübergreifend, Kunden-Lieferanten-Achse).<br />
Förderung von bio-psycho-sozialen Faktoren<br />
(Prävention, Salutogenese) durch ArbeitspsychologInnen,<br />
ArbeitspsychotherapeutInnen und Sportwissenschafter<br />
(Einzel- und Gruppensetting).<br />
Reduzierung von krankmachenden Faktoren<br />
(Pathogenese) durch ArbeitspsychologInnen,<br />
ArbeitspsychotherapeutInnen und Physiotherapeutin<br />
(Einzel- und Gruppensetting).<br />
Enttabuisierung sensibler Themen: Rauchen und Alkohol<br />
am Arbeitsplatz, Pausenverhalten, Mobbing, sexuelle<br />
Belästigung und Diskriminierung, Gender Mainstreaming,<br />
MitarbeiterInnen 50plus, Förderung mediativer<br />
Konfliktverarbeitung.<br />
Etablierung eines Human Resource Index<br />
(regelmäßige Erfassung von psychosozialen Faktoren).<br />
Bauliche Maßnahmen: Casino (Speisesaal),<br />
Büros, Sanitärräume.<br />
MitarbeiterInnen-Beteiligung<br />
Die MitarbeiterInnen wurden in die Abwicklung bzw.<br />
Umsetzung des Projektes von Beginn an eingebunden.<br />
Das Prinzip der Freiwilligkeit (z.B. wissenschaftliche<br />
Testverfahren, Betreuung durch Sportwissenschaft,<br />
Physiotherapie, Arbeitspsychologie, Arbeitspsychotherapie)<br />
wurde vertraglich zugesichert. Die operativen Stressreduzierungsmaßnahmen<br />
(Bereich Arbeitsablauf) waren jedoch als<br />
Aktivitäten im Rahmen des Qualitätsmanagements von allen<br />
MitarbeiterInnen durch ihre Fachkompetenz einzubringen.<br />
Um gruppendynamische Reibungsverluste so gering wie möglich<br />
zu halten und die <strong>BGF</strong>-Tätigkeiten unmittelbar in den täglichen<br />
Ablauf zu integrieren, wurden alle Veranstaltungen während<br />
der Arbeitszeit durchgeführt und in die bereits bestehende<br />
Kommunikations- und Informationsstruktur (Teammeetings,<br />
WGV-BegleiterInnen, Betriebsräte) eingebaut. WGV-Themen<br />
(Aktivitäten) wurden gleichrangig behandelt.
GESUNDHEITS-OSKAR 2005<br />
Österreichischer Preis für Betriebliche Gesundheitsförderung<br />
Daher lag die Beteiligung bei keiner WGV-Aktivität<br />
(Ausnahme: Raucherentwöhnung) unter 50 %. Im<br />
Durchschnitt haben sich ca. 75 % der MitarbeiterInnen<br />
der potenziellen Zielgruppen an den diversen Projekten<br />
beteiligt. Eine sehr hohe Beteiligung gab es bei den vier<br />
Testverfahren: Motivations- und Ressourcentest 76 %,<br />
endochrinobiologischer Stresstest 58 %, Belastungs- und<br />
Beschwerdenfragebogen 57 %, chronobiologischer<br />
Stresstest 51 %.<br />
Interne Evaluierung (Auszug)<br />
Das geplante Zeitbudget von 11.000 Stunden wurde<br />
eingehalten (ca. 45 bis 65 Stunden/MitarbeiterIn).<br />
Die Kick-off-Veranstaltung (Teilnahme 82 %) wurde<br />
von 98 % der teilnehmenden MitarbeiterInnen als „sehr<br />
gut“ bzw. „gut“ bezeichnet und hat bei 88 % positiv zur<br />
Motivation beigetragen, am WGV-Projekt teilzunehmen.<br />
Die Motivationswerte (Sinnquotient) konnten nicht nur<br />
im Vergleich 2000/2004 verbessert werden, sondern<br />
auch im Interventionszeitraum 2004/2005. Eine signifikante<br />
Verbesserung gelang beim Motivationsfaktor<br />
„Einstellungswerte zu Leben, Arbeit und unveränderliche<br />
Situationen“.<br />
Intrapsychische, biographisch bedingte Stressoren haben<br />
lt. Analyse (05/2004) einen negativen, hoch signifikanten<br />
Einfluss auf die Motivation (Sinndimension). Der Prä-<br />
Post-Vergleich (N=142) belegt, dass die individuellen<br />
Stressverstärker (intrapsychische Vulnerabilität)<br />
nachweislich reduziert werden konnten.<br />
Das chronobiologische Stressmessverfahren hat im<br />
Prä-Post-Vergleich nachgewiesen, dass alle Interventionsformen<br />
(Sportwissenschaft, Physiotherapie,<br />
einzel- und gruppenpsychotherapeutische Begleitung)<br />
hilfreich waren, um die Regulationsfähigkeit,<br />
Erholungsfähigkeit und Schlafqualität zu verbessern.<br />
Die Kombination von Physiotherapie und psychotherapeutischer<br />
Begleitung zeigte die stärksten Effekte.<br />
Von den MitarbeiterInnen wurden 170 Einzelmaßnahmen<br />
zur Reduktion von Stress (operative Ablauforganisation)<br />
vorgeschlagen. 90 % davon sind bereits umgesetzt,<br />
10 % werden gerade bearbeitet.<br />
Projekterfahrung – Übertragbarkeit<br />
<strong>BGF</strong>-Aktivitäten wurden bzw. müssen in den laufenden<br />
Arbeits- und Informationsprozess integriert werden.<br />
Ein arbeitsdienliches, konsequentes Projektmanagement,<br />
konstante interne Werbung (Information, Motivation)<br />
und die Unterstützung der Geschäftsführung sind<br />
notwendige Voraussetzungen.<br />
Wissenschaftliche Stressmess- und Analyseverfahren<br />
sind unverzichtbarer Bestandteil zur Datenerhebung<br />
für fundierte, interdisziplinäre Stressreduktionsinterventionen.<br />
Sie ermöglichen individuelle Maßnahmen<br />
(je MitarbeiterIn, je Team/Abteilung). Zeit und Geld<br />
können dort investiert werden, wo es notwendig ist.<br />
Ein seriöses Projektmanagement, valide Messverfahren,<br />
Datenschutz und ein Klima des Vertrauens sind auch<br />
dafür unverzichtbare Voraussetzungen.<br />
Die demotivierenden Auswirkungen der intrapsychisch,<br />
biographisch bedingten Stressoren (Stress „Marke<br />
Eigenbau“) wurden bestätigt. Das bedeutet: <strong>BGF</strong>-Konzepte,<br />
die nur einseitig organisatorisch bedingte Stressoren<br />
reduzieren und intrapersonelle, biographisch bedingte<br />
Stressoren nicht berücksichtigen, greifen zu kurz.<br />
Ein Sowohl-als-auch-Ansatz ist zu bevorzugen.<br />
Voraussetzung ist, dass eine Veränderungsbereitschaft<br />
gegenüber persönlichen, stressfördernden Verhaltensmustern<br />
bei den Betroffenen vorhanden ist.<br />
Der Grundsatz „Kontrolle ist gut. Vertrauen ist besser“<br />
(Vertrauenskultur) ist eine Herausforderung für alle<br />
Ebenen, weil nicht übersehen werden darf, dass das<br />
Gewähren von Freiräumen (Prinzip: Übernahme von<br />
Verantwortung, Treffen eigener Entscheidungen) für<br />
manche Menschen eine psycho-soziale Überforderung<br />
darstellt. Verantwortungsvolle Weitsicht und Aushalten<br />
von unterschiedlichen Geschwindigkeiten sind notwendig.<br />
Fachliche Projektleitung<br />
Die fachliche Projektleitung und das Projektmanagement<br />
(z. B. Konzepterstellung, Testverfahren, Durchführung<br />
div. Interventionen, interne Evaluierung) wurden von der<br />
Firma logo consult Unternehmensberatung unter der<br />
Leitung von MMag. Dr. Helmut Graf durchgeführt.<br />
Das BeraterInnenteam umfasste 12 Personen (Unter–<br />
nehmensberatung, Sicherheitstechnik, Sportwissenschaft,<br />
Arbeitsmedizin, -psychologie, -psychotherapie,<br />
Physiotherapie).
Das Unternehmen<br />
Erfolgreich am Markt<br />
Die <strong>WILD</strong> Gruppe (<strong>WILD</strong> Austria, <strong>WILD</strong> Electronics, PHOTONIC, <strong>WILD</strong> Medtec) ist seit mehr als drei Jahrzehnten<br />
erfolgreich am Markt tätig. Sie hat sich von einem Produktionsunternehmen zu einem Systemlieferanten mit<br />
eigenen Produkten entwickelt. Die Schwerpunkte der <strong>WILD</strong> Gruppe liegen heute in den Bereichen Medizintechnik,<br />
Luft- und Raumfahrt, Technische Optik, Halbleiterindustrie, Kaltlichtquellen, Elektronik und Kunststofftechnik.<br />
Drei Standorte, vier Unternehmen<br />
Diese Kompetenzbreite wird von rund 300 MitarbeiterInnen an drei Standorten erbracht.<br />
<strong>WILD</strong> Austria, mit Sitz in Völkermarkt (Kärnten), deckt die optische und feinmechanische Kompetenz ab.<br />
<strong>WILD</strong> Electronics, mit Sitz in Wernberg (Kärnten), hat die Schwerpunkte in der Elektronik und Kunststofftechnik<br />
und PHOTONIC, mit Sitz in Wien, hat spezielles Know-how im Bereich der Optik und Beleuchtungstechnik.<br />
Die <strong>WILD</strong> Medtec, mit Sitz in Wien, vermarktet eigene Produkte der <strong>WILD</strong> Gruppe im Bereich Medizintechnik.<br />
Ein international anerkannter Partner<br />
Durch die Kombination dieser Fähigkeiten kann die <strong>WILD</strong> Gruppe heute alle Kundenanforderungen, die in einem<br />
modernen System zu entwickeln oder zu fertigen sind, aus einer Hand anbieten. Diese einzigartige Reduzierung<br />
der Schnittstellen macht die <strong>WILD</strong> Gruppe international zum anerkannten Partner – von der Entwicklung bis<br />
hin zum After-Sales-Service. Darüber hinaus hat sich das Unternehmen spezielles Markt-Know-how durch<br />
Eigenprodukte erworben und kann so über eigene Vertriebskanäle seine Kunden bei der Markteinführung<br />
unterstützen.<br />
Die <strong>WILD</strong> Gruppe erzielte im Jahr 2004 einen Umsatz von rund 42 Mio Euro.<br />
Geschäftsbereiche <strong>WILD</strong> Gruppe<br />
Facts & Figures 2002 2003 2004<br />
Technische Optik<br />
Medizintechnik<br />
Halbleiterindustrie<br />
Luft- und Raumfahrt<br />
Beleuchtungstechnik<br />
Kunststofftechnik<br />
Elektronik<br />
Umsatz (in Mio. Euro) 30,8 37,1 42,1<br />
MitarbeiterInnen 248 262 293<br />
Gefördert aus den Mitteln des<br />
Wild GmbH<br />
Wildstraße 4 . A-9100 Völkermarkt<br />
T +43 4232 2527-0 . F +43 4232 2527-218<br />
sales@wild.at . www.wild.at<br />
Fachliche Projektleitung:<br />
logo consult Unternehmensberatung GmbH<br />
Rosenweg 8 . A-9232 Rosegg<br />
T +43 4274 51 4 87 . F +43 4274 51 4 87-40<br />
office@logoconsult.at . www.logoconsult.at