Die Kraft des Evangeliums 1/18
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Welches Evangelium<br />
hören und verkündigen wir?<br />
Editorial<br />
»Ich lasse euch aber wissen, Brüder, dass das von mir<br />
verkündigte Evangelium nicht von Menschen stammt« (Gal. 1,11)<br />
Liebe Brüder und Schwestern,<br />
als Christen glauben wir an die <strong>Evangeliums</strong>botschaft,<br />
die dem Sünder Rettung bringt. Doch was ist<br />
der Inhalt <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong>, welches die <strong>Kraft</strong> zur<br />
Errettung hat?<br />
Als ich an einem Samstag durch das Einkaufszentrum<br />
unserer Stadt ging, gab mir eine junge Frau ein<br />
christliches Traktat. Ich fragte: »Was steht da drin?«<br />
Sie antwortete: »Das weiß ich nicht genau, aber es<br />
ist ein christliches Traktat.« Mit dieser vagen Antwort<br />
ging ich weiter. Nicht weit entfernt sah ich eine<br />
Gruppe von Christen stehen, die christliche Lieder<br />
sang und Traktate verteilte. Ich freute mich, dass<br />
junge Menschen noch hinausgehen, um zu evangelisieren.<br />
Zuhause angekommen, las ich das Traktat<br />
und fragte mich: »Und wo ist das Evangelium?« Der<br />
Inhalt war lediglich, dass Gott Liebe ist und die Menschen<br />
sich für Jesus entscheiden sollen, wenn sie<br />
nicht in der Hölle landen wollen. Nichts wurde von<br />
dem Problem <strong>des</strong> Menschen – von seiner Sünde und<br />
Verlorenheit – erwähnt, nichts von dem Rettungsplan<br />
Gottes und nichts von Buße und Glaube.<br />
Vielleicht haben wir uns schon an eine solche<br />
Art »guter Nachricht« gewöhnt; aber da gibt es ein<br />
Problem: Es ist nicht das Evangelium! Um die »frohe<br />
Botschaft« recht zu verkündigen, müssen wir<br />
sie zunächst recht verstehen. Denn was wir säen,<br />
das werden wir auch ernten. Haben wir das Evangelium<br />
kaum oder nur teilweise verstanden, können<br />
wir auch nur eine unvollständige Botschaft<br />
weitergeben. Doch wie können wir zu einem klaren<br />
Verständnis <strong>des</strong>selben kommen? Zuerst durch persönliches<br />
Bibelstudium. Doch neben dem eifrigen<br />
Studium der Heiligen Schrift und dem Aufschließen<br />
<strong>des</strong> Bibeltextes durch den Heiligen Geist kann uns<br />
hierzu sicherlich bibeltreue Literatur weiterhelfen.<br />
Wir sollten einige ältere Schriften der Puritaner aufmerksam<br />
studieren, wie z. B. die Bücher von John<br />
Bunyan und John Owen. Von großem Wert sind sicherlich<br />
auch Schriften von Spurgeon, Krummacher,<br />
Pink, Lloyd-Jones und Sproul. Auch in unserer Zeit<br />
gibt es treue Verkündiger, die das klare Evangelium<br />
predigen, wie John MacArthur, Steven Lawson, Peter<br />
Masters, Benedikt Peters, Paul Washer und andere.<br />
Wir müssen ganz neu begreifen und darauf vertrauen,<br />
dass Gott Menschen durch die »Torheit der<br />
Verkündigung« errettet (vgl. 1.Kor. 1,<strong>18</strong>.21). Gott hat<br />
uns nicht nur aufgetragen, Sein Evangelium zu verkündigen;<br />
Er hat uns auch gesagt, wie wir dies tun<br />
sollen. Dabei sollten wir nicht aufhören, den Herrn<br />
der Ernte darum anzuflehen, dass Er Arbeiter in<br />
Seine Ernte senden möge. Es ist aber auch wichtig<br />
für uns, neu zu erkennen, dass Lehre und Theologie<br />
nicht etwas ist, was das geistliche Leben behindert,<br />
sondern dass dies die Grundlage allen geistlichen<br />
Lebens ist. Wir werden durch das Wort wiedergeboren,<br />
und wir werden durch dasselbe Wort geheiligt.<br />
Das Wort Gottes rüstet uns zu jedem guten Werk<br />
aus. Dazu gehört aber auch, dass wir uns dem Wort<br />
unterordnen und nicht unsere Erfahrungen zum<br />
Maßstab machen.<br />
Das VOH-Magazin soll in der Gemeinde Jesu dazu<br />
mitwirken, dass das kraftvolle Evangelium recht verstanden<br />
und verkündigt wird. Der Artikel »Gib nicht<br />
auf« von R. C. Sproul, »Mein geistlicher Kampf« und<br />
weitere Artikel in diesem Magazin sollen diesem Ziel<br />
dienen. Missionsberichte aus Afghanistan und Sizilien<br />
bezeugen, wie durch die Verkündigung <strong>des</strong> <strong>Evangeliums</strong><br />
heute Menschen errettet werden.<br />
Herzlich grüßt Sie,<br />
Niko Derksen (Missionsleiter)<br />
Editorial<br />
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