Falstaff Magazin Schweiz 2/2018
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mär–apr 2018
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN
COMPLETER
WEISS, RAR,
BÜNDNERISCH
LACHS
MADE IN
SWITZERLAND
AVIGNON
HERZ DER
PROVENCE
Kalifornien
DIE BESTEN KÖCHE, REZEPTE UND REISETIPPS
02
SCHWEIZ-AUSGABE 02/2018 CHF 9,50 WWW.FALSTAFF.CH
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DER WELT IHR
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DER WELTWEITE KLASSIKER
VOLLENDETE PERFEKTION
BASEL | BERN | GENEVE | GSTAAD-SAANEN | WINTERTHUR | ZÜRICH
HERAUSGEBERBRIEF
KALIFORNISCHE SONNE
LIEBE FEINSCHMECKERINNEN,
LIEBE FEINSCHMECKER!
Es gab Zeiten, da beneideten wir die Amerikaner
ungleich mehr als heute. Beneiden müssen wir sie
schon lange nicht mehr, wenn wir an ihre politischen
Verhältnisse und an die vielen Scheinheiligkeiten, die nun einmal
der ungebremste Imperialismus mit sich bringt, denken.
Wir beneiden sie natürlich auch nicht um Donald Trump,
der womöglich sogar in der Lage wäre, die ganze Welt ins
Unglück zu stürzen.
Aber um einige Dinge dürfen wir die Amerikaner durchaus
auch heute noch beneiden: Etwa um ihre Sonne und Strände
in Florida, um ihre grossartigen Markt-Möglichkeiten der
unternehmerischen Entfaltung, um ihren Nationalstolz und
um Kalifornien. Noch vor wenigen Jahren musste man um
den Bankrott des Golden States fürchten. Aber sie haben es in
den Griff bekommen. Wenn wir heute an Kalifornien denken,
fallen uns grossartige Weine, zwar schwer an Alkohol aber
unendlich im Abgang, eine fantastische Küstenlandschaft
(z.B. Big Sur), einzigartige Nationalparks und charakterstarke
Städte wie Los Angeles oder San Francisco ein. Wir hoffen,
Ihnen mit unserer Titelstory dazu ein feines Amuse-Gueule
zu servieren, das Ihnen Lust auf ein individuelles, massgeschneidertes
und ausgedehnteres Kalifornien-Menü macht.
Dann gibt es natürlich in dieser Ausgabe wieder ganz
besonders viel Schweiz! Etwa ein Bericht über die Wein-
Raritäten-Detektive. Oder über die sensationellen Schweizer
Lachszucht-Fähigkeiten. Schon erstaunlich, dass der beste
Lachs der Welt ausgerechnet in der Schweiz «produziert»
(geräuchert) wird. Und dann sind wir schon auch neugierig,
ob allen unseren LeserInnen die autochthone Bündner Weinsorte
«Completer» geläufig ist. Wir schliessen gerne mit
unserem Artikel die eine oder andere Wissenslücke dazu.
Der Frühling naht in Riesenschritten und wir freuen uns –
ebenso wie Sie wahrscheinlich – auf die ersten Outdoortage
und die saisonalen Frühlings-Köstlichkeiten auf dem Teller.
Geniessen Sie die nächsten Wochen. Am besten jeden Tag!
In diesem Sinne verbleiben wir ganz herzlich mit kulinarischen
und vinophilen Grüssen,
Wolfgang und Angelika Rosam
Herausgeber Falstaff
Wir beneiden
die Amerikaner
etwa um ihre
Strände, die
Märkte – und
um Kalifornien.
Foto: Ingo Pertramer
WOLFGANG M. ROSAM
wolfgang.rosam@falstaff.at
@RosamWolfgang
ANGELIKA ROSAM
angelika.rosam@falstaff.at
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fals_AT_1802_COVER Kalifornien_CH.indd 1 09.03.18 11:44
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MÄRZ
1 3 6
Kalifornien ist ein Paradies für
Sonnenanbeter, Weinliebhaber
und Gourmets.
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COMPLETER
WEISS, RAR,
BÜNDNERISCH
GENIESSEN WEIN ESSEN REISEN
LACHS
MADE IN
SWITZERLAND
AVIGNON
HERZ DER
PROVENCE
COVER
FOTO: SHUTTERSTOCK
Kalifornien
DIE BESTEN KÖCHE, REZEPTE UND REISETIPPS
SCHWEIZ-AUSGABE 02/2018 CHF 9,50 WWW.FALSTAFF.CH
COVER: KALIFORNIEN
20
Ein echter Solitär: die
schüchterne Rennaissance
des uralten Completer.
28
Rares ist Bares: Wenn Sammler ihre
Keller-Schätze an Sammler weitergeben.
8 KALIFORNISCHER WEIN
Eine Geschichte voller Ups and Downs
72 PERFEKTE WELLE
Die kalifornische Küche und ihre
Einflüsse hierzulande
80 GOOD VIBES CUISINE
Drei Spitzenköche verraten Rezepte
aus der kalifornischen Küche
136 CALIFORNIA DREAMIN'
Der Golden State ist ein wahres
Eldorado der Genüsse
WEIN & MEHR
7 WEIN-NOTIZEN
Neuigkeiten aus der Welt des Weins
20 BÜNDNER URGESTEIN
Der seltene Completer wird immer gefragter
28 RARES IST BARES
Die Schweiz – ein Mekka für Weinsammler
36 ZEIT FÜR WEIN
Karl-Friedrich Scheufele im Porträt
42 JUNGE LÖWEN
Brunello di Montalcino – eine neue Generation
50 FAMILIE PERRIN
Die legendäre Weinmacher-Familie im Porträt
58 MITTEN IM WEINGARTEN
Wein-Hideaways in Südtirol
3 HERAUSGEBERBRIEF
133 IMPRESSUM
186 TISCHGESPRÄCH
8
Die Weine der
kalifornischen Winery
«Screaming Eagle»
haben Kultstatus.
Fotos: Konrad Limbeck, Siffert/weinweltfoto.ch, Gina Mueller, Shutterstock, beigestellt
4 falstaff mär–apr 2018
APRIL
80
Die kalifornische
Küche: Meeresfrüchte,
Fisch und Gemüse.
9 8
Um Eier ranken sich
allerlei Mythen und
Legenden. Wie gesund
sind sie wirklich?
64 HEISSES HANDWERK
Craft-Spirits liegen voll im Trend
71 BARKULTUR
Cocktails mit Craft-Spirits
GOURMET
88 LACHS AUS DEN ALPEN
Der Edelfisch schwimmt in der Schweiz
94 ES GIBT LACHS, BABY!
Räucherlachs im Falstaff-Test
98 EI, WIE FEIN!
Die Wahrheit über Eier
102 DAS BESTE EI DER WELT
Die Entdeckung der Luxuseier
106 ELDORADO
Stylishe Tischkultur-Accessoires
109 SIXPACK
Sechs Restaurants im Test
REISE
116 ICONS: RASANTE KATZE
Der erste Jaguar aus Österreich
134 TRAVEL-NOTIZEN
Online-Chefredaktor Bernhard Degen
präsentiert seine Reise-Highlights
146 LONG WEEKEND AVIGNON
Tipps für ein perfektes Wochenende
DIE NÄCHSTE FALSTAFF-AUSGABE
ERSCHEINT AM 27. 04. 2018
JOURNAL
154 EVENTS
TASTINGS
156 SHORTLIST
158 BEST BUY KALIFORNIEN
160 ROSSO DI MONTALCINO
164 BRUNELLO DI MONTALCINO
168 CHÂTEAUNEUF-DU-PAPE
178 PIO CESARE
182 MOLITOR
184 SÜDAFRIKA
146
Avignon, die mittelalterliche
Schönheit
der Provence.
88
Lachsliebhaber kommen in
der Schweiz voll auf ihre Kosten.
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5
Chefredaktion Schweiz
BENJAMIN HERZOG
und DOMINIK VOMBACH
Fotos: Ian Ehm, Sedrik Nemeth/ editionsfavre, Shutterstock, www.photoshelter.com
KLEINSTE ERNTE SEIT 1978
Erst ein frostiger Frühling, dann ein heisser
Sommer mit Hagel: Das Weinjahr 2017 war
wettermässig gelinde gesagt schwierig. Nach der
Ernte waren viele froh, wenigstens einen Teilertrag
eingefahren zu haben, die offiziellen Zahlen
des Bundes zeigen nun, dass 2017 aber wirklich
so katastrophal war, wie es im ersten Moment
schien. Mit 79 Millionen Litern gab es seit 1978
nie weniger Wein als im Jahr 2017. Im Vergleich
zum Vorjahr wurden satte 27 Prozent weniger
Das Castel d‘Uvrier – Geburtsstätte des Electus
PROVINS BLICKT NACH ASIEN
Der grösste Schweizer Weinproduzent, die Walliser
Winzergenossenschaft Provins, will nach Asien
expandieren. Bis heute setzt die Kellerei gerade einmal
1,2 Prozent ihrer Produktion im Ausland ab, diese
Zahl soll auf zehn Prozent gesteigert werden. Kürzlich
wurden die Top-Produkte «Electus» und «Eclat» auf
den Testmärkten Singapur und Hongkong vorgestellt.
Erste Reaktionen seien «euphorisch», so Provins.
geerntet. Der durchschnittliche Jahreskonsum
von Schweizer Wein liegt laut Bundesamt für
Landwirtschaft bei 100 Millionen Litern. Die
Ernte 2017 ist nach den Ernten in den Jahren
2013, 2014 und 2015 also bereits die vierte
innerhalb von fünf Jahren, die den erwarteten
Konsum nicht decken wird. In Notlage geratene
Landwirte haben vom Bund Darlehen in Höhe
von 9,5 Millionen Franken erhalten. Wie viel
davon an Winzer ging, lässt sich nicht beziffern.
BIBEL FÜR SCHWEIZER REBSORTEN
Der renommierte Schweizer Rebengenetiker
und Buchautor José Vouillamoz, der 2012 an der Seite
von Master of Wine Jancis Robinson eine Bibel für
die Rebsorten der Welt geschaffen hat, legt nun mit
«Cépages Suisses» ein Werk über die mehr als
80 in der Schweiz heimischen Sorten wie Arvine oder
Räuschling nach. Und das in gewohnter, wissenschaftlicher
Präzision und Ausführlichkeit. Chapeau!
ABWÄRTSSPIRALE:
WIR TRINKEN WENIGER
Die Schweizerinnen und Schweizer
haben seit 70 Jahren nicht
weniger getrunken: Der Pro-
Kopf-Konsum betrug im aktuellen
Messjahr 2016 noch 7,9 Liter
reiner Alkohol, ganze 0,2 Liter
weniger als im Vorjahr. Etwa die
Hälfte (3,7 Liter) wird in Form
von Wein getrunken.
NEUE STUDIE BEWEIST:
ROTWEIN ENTSPANNT
Englische Forscher haben mehr
als 30.000 Probanden weltweit zu
verschiedenen Alkoholtypen und
den dadurch ausgelösten Emotionen
befragt. Nun endlich ist es
wissenschaftlich belegt: Schnaps
macht aggressiv, während
Weingenuss uns entspannt.
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BÜNDER BODEN
TESSINER WEIN
Das Thema lag schon lange auf
dem Tisch: Nun hat die Graubündner
Regierung eine legale Basis geschaffen,
damit Weine von Trauben
aus dem Misox, die aber im Tessin
verarbeitet werden, unter der
DOC Tessin verkauft werden
können. Die neuen Regeln
sind ab sofort gültig.
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7
cover / KALIFORNISCHER WEIN
Foto: A day in your life photography
8 falstaff mär–apr 2018
AGEN
Weine aus Kalifornien standen einmal hoch im Kurs. Sie galten zwischen zeitlich sogar als
Kultweine. Doch nun scheinen sie in manchen Teilen der Welt zusehends aus den Regalen
und Weinkarten zu verschwinden. Was ist los in der kalifornischen Weinwelt?
TEXT PETER MOSER MITARBEIT BENJAMIN HERZOG, ULRICH SAUTTER
In den Weingärten des Napa Valley
wachsen die vielleicht besten Cabernet-
Trauben der Welt. Sie sind bei den Winzern
heiss begehrt und werden teuer bezahlt.
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9
cover / KALIFORNISCHER WEIN
Robert Mondavi hat die Weinszene
Kaliforniens geprägt wie
kaum ein anderer. In einem
seiner letzten Interviews im
Jahr 2006 war er noch voll der
Zuversicht, was die Zukunft der Weine seiner
Heimat mit all den damit verbundenen Problemen
betrifft. «Vergessen wir nicht», betonte
er immer wieder, «das ist doch erst der Beginn.
Wir stehen noch am Anfang.»
Tatsächlich ist die Geschichte des kalifornischen
Weinbaus noch relativ jung. Dennoch
ist sie bereits reich an «ups and downs» – was,
gemessen an der kurzen Dauer ihrer Entwicklung,
einigermassen überrascht. Fast wie aus
dem Nichts entstanden, hatten viele der Weine
plötzlich Kultcharakter, sie waren auch in
Europa heiss begehrt. Nun scheint eine neue
Phase angebrochen, mit Weinen einer neuen
Stilistik und bei völlig veränderten Märkten.
Das stellt die kalifornischen Winzer vor völlig
neue Herausforderungen. Auch immer mehr
Konsumenten fragen sich: Was können die
einst so gefeierten Weine heute? Sind sie ihren
Preis wert? Und wie wird es weitergehen im
kalifornischen Weinbau?
Doch blicken wir zunächst zurück: Nach
einem ersten echten Hoch der Weinindustrie
um 1900 brachte die finstere Periode der
Prohibition von 1920 bis 1933 fast das völlige
Aus. Nur wenige Weingüter überlebten. Nach
dem Zweiten Weltkrieg ging es nur zögerlich
wieder aufwärts. Es waren einige weininteressierte
Hippies, Autodidakten und Aussteiger, die
sich im Napa Valley als Winzer versuchten.
>
Fotos: beigestellt
In Kalifornien herrschen
meist Idealbedingungen
für den Weinbau, im Vorjahr
wurden allerdings Waldbrände
zur Gefahr.
10 falstaff mär–apr 2018
Château Montelena war
bereits 1976 beim legendären
Urteil von Paris
sehr erfolgreich.
Kalifornien ist Ursprung einiger der besten Rotweine, die völlig zu Recht Kultstatus geniessen.
Ein wachsender Anteil der Weinproduktion kommt heute aber aus den Kellereien grosser
Konzerne, hier steht oft die Kostenrechnung und nicht mehr die Qualität der Weine im Vordergrund.
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11
cover / KALIFORNISCHER WEIN
>
Langsam kam eine professionelle, überaus
ambitionierte Weinwirtschaft in Schwung,
selbst wenn sich die Nachfrage nach kalifornischem
Wein in den USA noch in Grenzen hielt.
Doch Kalifornien hatte dem interessierten
Weinkonsumenten plötzlich viel zu bieten: Viele
der Topweine zählten nun zur internationalen
Elite. Die erfolgreichen Teilnehmer von
damals waren allesamt klassische Weingüter im
Familienbesitz, wie jenes von Château Montelena,
Ridge Vineyards, Heitz Wine Cellars oder
Stag’s Leap Wine Cellars. Das waren richtige
Winzer, die noch höchstpersönlich im Weinberg
und Keller Hand anlegten. Männer wie Mike
Grgich, Paul Draper, Joe Heitz oder Warren
Winiarski legten den Grundstein für den formidablen
Ruf Kaliforniens, Pioniere wie Robert
Mondavi brachten mit Joint Ventures wie
Opus One mit Baron de Rothschild einen
Hauch von internationaler Weinwelt in das
verschlafene Napa Valley.
Üppiger kalifornischer Chardonnay mit cremiger
Textur und Vanillenase wurde international
ein Hit und bald weltweit kopiert. Später
waren es vor allem die stoffigen Cabernets mit
viel neuem Holz, die den besten europäischen
Rotweinikonen Paroli bieten konnten. Der
Exportmotor lief auf vollen Touren, Namen
wie Robert Mondavi, E. & J. Gallo, Fetzer
Der Screaming
Eagle ist heute
Amerikas teuerster
Rotwein.
oder Beringer waren global sehr erfolgreich
und erreichten auch den normalen Haushalt.
Doch mitten in diesem ersten Boom brachte
ein winziges Insekt die Grundmauern des kalifornischen
Weinbaus fast zum Einsturz. Eine
Mutation der Reblaus, gegen die man sich in
den USA immun wähnte, vernichtete grosse
Teile der jüngeren Rebberge. Manche Betriebe
schafften es, diese wirtschaftliche Krise um
1990 zu meistern, viele scheiterten und zogen
es vor, strategische Partnerschaften einzugehen
oder zu verkaufen. Seitdem hat sich die Struktur
der kalifornischen Weinwirtschaft enorm
gewandelt – allerdings in einer oft für den Endkonsumenten
kaum einsehbaren Weise. Die
meisten der Weingüter der guten alten Gründerzeit
gehören heute zu grossen Weinkonzernen,
und im Familienheim von Bob Mondavi
ist längt Gina Gallo (75 Mio. Kisten) mit ihrem
französischem Gatten Jean-Charles Boisset (7
Mio. Kisten) eingezogen. Die beiden Sprösslinge
grosser Weinproduzenten teilen ein Hobby.
Sie sammeln Weingüter wie normal sterbliche
Menschen dereinst Briefmarken. Grob gesprochen
kontrolliert heute eine Handvoll grosser
Weinkonzerne den Löwenanteil der amerikanischen
Weinproduktion.
Das Angebot an kalifornischen Weinen ist
de facto dreigeteilt. Im Fokus der betuchten
Weinliebhaber steht das Topsegment, welches –
obwohl mengenmässig sehr klein – selbst von
Experten nicht mehr wirklich zu überblicken
USA IM
AUFSCHWUNG
Marktentwicklung
Die USA liegen mit einem Wert von aktuell
1,62 Milliarden Dollar (90 Prozent davon
aus Kalifornien) auf Platz sechs der globalen
Weinexporteure, was 4,6 Prozent
des Gesamtexportumsatzes entspricht.
Seit 2012 sind die amerikanischen
Weinexporte weltweit um 13,3 Prozent
gewachsen. In den deutschsprachigen
Ländern ist der Trend hingegen rückläufig.
Deutschland importierte 2015 Wein um
rund 100 Millionen Euro bei einem durchschnittlichen
Preis von 2 Euro per Liter, bei
leicht sinkender Menge gegenüber 2014,
die wiederum gegenüber 2013 bereits
rückläufig war. Am traditionell starken
Schweizer Markt büsste der amerikanische
Wein von 2016 gegen 2015 fast 15 % ein,
der Wert war um mehr als 12 % rückläufig.
Österreich importiert vergleichsweise
wenig Wein aus den USA (im Wert von
rund fünf Millionen Dollar).
Insgesamt exportierte Kalifornien
46 Millionen Kisten in 138 Länder.
Fotos: Fred Lyon, beigestellt
SCREAMING EAGLE
12 falstaff mär–apr 2018
MOLDAWIEN
In den deutschsprachigen Ländern ist der moldawische Wein noch nicht wirklich
angekommen. Vorallem mit seinen autochthonen Sorten wie Feteasca und Rara
Neagra hofft die aufstrebende Weinnation in Zukunft punkten zu können.
CALIFORNIA
NEW-
COMER
HALLWINES.COM
ChateauVartely
HALL WINES
ZAHLEN
& FAKTEN
Explosive Zahlen:
Vom Jahr 2000 bis 2016 ist die Zahl der
registrierten Weingüter in Kalifornien von
1450 auf 4700 gestiegen, in den gesamten
USA sind es derzeit 11.500. Im Jahr 1965, ein
Jahr vor der Gründung von Robert Mondavis
Winery, lag die Zahl der Weingüter in ganz
Kalifornien bei 232 Betrieben, 1997 waren es
erstmals mehr als 1000. Kalifornien macht
rund 85 % des Weins aus den USA aus,
der Bundesstaat ist heute mengenmässig der
viertgrösste Weinerzeuger nach Frankreich,
Italien und Spanien. Die Produktionsmenge
betrug zuletzt 238 Millionen 12er-Kisten,
der Marktanteil in den USA liegt bei stattlichen
60 %. Das heisst: Drei von fünf in
Amerika konsumierten Flaschen Wein
stammen aus Kalifornien.
ist. Längst haben Heerscharen von in Kleinstmengen
erzeugten Boutique-Weinen à la Screaming
Eagle so illustren Weinen wie den stets
breiter verfügbaren Klassikern wie Opus One &
Co. den Top-Rang in der Hierarchie abgelaufen.
Und es werden für diese stark nachgefragten
Kultweine – ähnlich wie im Burgund – drei- bis
vierstellige Preise verlangt. In den letzten Jahren
ist die Liste dieser Mikroweingüter, die oft nicht
einmal über einen nennenswerten eigenen Weingartenbesitz
verfügen, immer länger geworden.
Eine Entwicklung, die dank der 100-Punkte-
Orgien durch Robert Parker zusätzlich angeheizt
wurde, der nirgendwo so freizügig Bestmarken
vergibt wie in Kalifornien. Dabei sind
viele dieser Weine überhaupt nur über Mailinglisten
und in Apothekermengen zu beziehen,
lange Wartezeiten – wenn man denn überhaupt
auf eine solche Liste gekommen ist – sind die
Regel. Noch scheint der Durst nach diesen
Designerdrogen speziell in den USA nicht
gestillt – und die Blase wächst weiter, wie
die gigantische Magmakammer unter dem
Yellowstone-Nationalpark.
Es muss einen nicht wundern, wenn vielen
Konsumenten neue Namen wie Bevan Cellars,
Château Boswell, Carter Cellars, Dana Estate,
Cliff Lede, Tor Kenward oder Vice Versa nichts
sagen, wahrscheinlich kennt sie auch Herr Parker
nicht alle persönlich. Was ihn aber nicht
hindert, deren sauteure Weine immer öfter mit
den magischen hundert Punkten aufzuwerten.
Auffällig dabei sind jedenfalls die Preise, die
viele dieser No-Names erzielen, denn unter 200
Dollar verlässt keiner dieser Weine die Garage.
Die ehemalige US-
Botschafterin in Österreich,
Kathryn Hall, hat sich in
Rutherford im Napa Valley
den Traum vom eigenen
Weingut erfüllt. Mit grossem
Erfolg: Ihre Rotweine gehören
heute bereits zu den besten
der Welt und erreichten
die Traumwertung von
100 Punkten.
Bis sie in Europa ankommen, wenn überhaupt,
hat sich ihr Preis vervielfacht.
Ein wesentlicher Preistreiber in dieser Kategorie
ist das Rohprodukt, die Weintraube –
und die kommt oft aus Rebbergen im Napa
Valley, die hoch im Kurs stehen. Kann sich der
gut bestückte Neo-Winzer beispielsweise
Cabernet-Sauvignon-Trauben aus dem Beckstoffer
To Kalon Vineyard leisten, dann sind
ihm hohe Punkte bereits so gut wie sicher. In
den letzten Jahren konnten sich so immerhin
sechs Weingüter mit zugekauften Trauben aus
Beckstoffer-Anlagen im Napa Valley insgesamt
17 Mal 100 Punkte sichern.
Was den Mittelbau betrifft, der, weil noch
einigermassen leistbar, eigentlich für den Konsumenten
am spannendsten wäre, so fällt es
heute schwerer zu erkennen, ob man es mit
dem Produkt eines Familienweinguts zu tun
hat oder mit einer der Hunderten Filialen eines
der grossen Weinmoloche. Hier ist der gute
>
Die Weinindustrie
setzt auf auffällige
Verpackung.
cover / KALIFORNISCHER WEIN
DIE BIG-
PLAYER
BLACK STALLION
Die Familie Indelicato hat
ein ehemaliges Gestüt zu
ihrem Flagship-Weingut
Black Stallion verwandelt.
Diese zehn Weinunternehmen beherrschen
mit ihren unzähligen Marken den US-
Weinmarkt:
E. & J. GALLO
75 Mio. Kisten
Gallo, Barefoot, Turning Leaf, Louis M. Martini,
Rancho Zapaco etc. www.gallo.de
THE WINE GROUP
57 Mio. Kisten
FlipFlop, Franzia, Inglennok Winery.
thewinegroup.com
CONSTELLATION BRANDS
51 Mio. Kisten
Woodbridge, Robert Mondavi, Franciscan
Estate, Ravenswood, Clos du Bois,
Kim Crawford u. v. a. m.
www.cbrands.com
TRINCHERO FAMILY ESTATES
19 Mio. Kisten
Sutter Home, Trinchero Napa Valley,
Joel Gott etc.
www.tfewines.com
>
Rat eines vertrauensvollen Weinhändlers
eine wichtige Entscheidungshilfe. Am schönsten
wäre es freilich, höchstpersönlich von Weingut
zu Weingut zu pilgern, um sich in den stylischen
Tasting-Rooms durch das Sortiment zu
verkosten. Das allerdings wird bei einem Preis
von 60 Dollar pro Person und Weingut recht
schnell zu einem teuren Spass. Ganz abgesehen
davon, dass im Laufe der letzten Jahrzehnte die
meist frequentierten Weingegenden Kaliforniens,
allen voran Napa, zu einem Wein-Disneyland
geworden sind. Aus der einst ruhigen,
idyllischen Region der idealistischen Weinpioniere
vor den Toren San Franciscos ist eine gut
geölte Tourismusmaschinerie geworden.
Eine Industrie, die auch ihre Probleme hat.
In Deutschland etwa hat kalifornischer Wein
heute einen schweren Stand. So antworteten im
Jahr 2010 nur mehr drei Prozent der befragten
Deutschen, dass Kalifornien ihre beliebteste
Weinherkunft sei. Die Einfuhren stagnieren
im Bereich von 95 Millionen Euro jährlich –
wobei der durchschnittliche Literpreis der
Importe mit 2,02 Euro (2016) merklich höher
liegt als bei den direkten Konkurrenten Südafrika
(1,07 Euro) und Chile (1,31 Euro). Dabei
scheint der Markt grundsätzlich zweigeteilt zu
sein, wie Übersee-Experte Martin Apell aus
Kassel, einer der profunden Kenner des gehobenen
Marktsegments, zu Protokoll gibt: «In
den Preisregionen, in denen wir arbeiten, haben
die Weine auch nicht mit Imageproblemen –
welcher Art auch immer – zu kämpfen, unsere
Kunden wissen, wer hinter den Weinen steht
und wie sie gemacht werden.»
Heiner Lobenberg aus Bremen, in dessen
umfangreichem Sortiment Kalifornien nur eine
kleine Rolle spielt, beobachtet sogar durchaus
steigende Nachfrage nach kalifornischen Weinen,
wenngleich, so Lobenberg weiter, Bordeaux
schneller steige als Kalifornien: «Kleinere
Bordeauxweine der grossen Jahre 2009,
2010, 2015 und 2016 lassen im Preisbereich
von neun bis 29 Euro qualitativ wenig Raum
für Kalifornien. Ab 40 bis 50 Euro nimmt der
Qualitätsstandard dann dramatisch zu, ab
etwa 80 Euro aufwärts sind die kalifornischen
Cabernets Sauvignons dann ganz grosses Kino
und meistens besser und langlebiger als ihre
Bordelaiser Pendants.» Er stelle auch einen Stilund
Imagewandel fest, beobachtet Michael
Grimm von der «Bacchus Vinothek» aus
Rottweil: «Aus Kalifornien kommen einige
der interessantesten Entwicklungen der
TREASURY WINE ESTATES
15 Mio. Kisten
Beringer, Etude, Stag’s Leap Winery,
Sterling, Beaulieu, Acacia usw.
www.tweglobal.com
BRONCO WINE COMPANY
10 Mio. Kisten
Charles Shaw, Antares, Bell, Napa Ridge,
Rutherford Vintners, Haraszthy Family
Cellar etc.
broncowine.com
DELICATO FAMILY VINEYARDS
9,2 Mio. Kisten
Delicato, Black Stallion, Brazin, Gnarly Head.
www.delicato.com
STE. MICHELLE WINE ESTATES
9 Mio. Kisten
Château Ste. Michelle, Col Solare, Columbia
Crest, 14 Hands Winery, Stimson, Two Vines etc.
www.smwe.com
JACKSON FAMILY WINES
6 Mio. Kisten
Kendall-Jackson, Cardinale, Arrowood,
Freemark Abbey, La Jota, Murphy Goode.
www.kj.com
FETZER (CONCHA Y TORO)
2,75 Mio. Kisten
Fetzer Vineyards, Bonterra.
www.fetzer.com
Fotos: Robert Holmes, beigestellt
14 falstaff mär–apr 2018
letzten Jahre: Cool Climate Pinot Noir oder
Syrah aus dem Santa Barbara County oder
die Rückbesinnung auf Balance und Frische im
Napa Valley statt Power und Konzentration.»
Anders als Deutschland gehört die Schweiz
zu den wichtigsten Märkten für kalifornischen
Wein. Insbesondere vor 9/11 boomte Wein aus
den USA kräftig, dann brachen die Absatzzahlen
ein. «Aufgrund der Aussenpolitik der USA
infolge der Terroranschläge entwickelte sich
eine allgemein abweisende Haltung gegenüber
Amerika», sagt Jan Martel von der gleichnamigen
St. Galler Weinhandlung. Seit zwei bis
drei Jahren aber spürt er wieder einen klaren
Zuwachs des Interesses: «Gerade bei den Spitzenweinen
unserer Top-Weingüter wie Ridge,
Harlan Estate oder Joseph Phelps übersteigt
die Nachfrage das Angebot bei Weitem.»
Kalifornische Spitzengewächse sind für Martel
derzeit ein Zuteilungsgeschäft – fast wie die
Burgunder. Bei Alltagsweinen allerdings habe
Kalifornien bis heute nicht zu alter Stärke
zurückfinden können.
Auch in Österreich gibt es vereinzelte Weinfreunde,
die sich aus dem Angebot einiger
weniger Spezialisten für teure amerikanische
Topweine bedienen. Die grosse Mehrheit kennt
REBFLÄCHE
WÄCHST TROTZ
REBLAUS
SCHWERER RÜCKSCHLAG:
Die kalifornische Weinwirtschaft musste
um die Jahrtausendwende einen schweren
Rückschlag verzeichnen, da viele Weingärten
durch die Reblaus schwer geschädigt
wurden und neu ausgepflanzt werden
mussten. VIELE BETRIEBE HATTEN AUF
EINE UNTERLAGSREBE GESETZT, in der
genetisches Material aus Europa steckte,
was zu verheerenden Ausfällen führte. Der
Höhepunkt wurde im Jahr 1999 verzeichnet,
als von rund 150.000 Hektaren in Kalifornien
etwa 39.000 Hektaren nicht in Ertrag standen.
Mehr als ein Viertel der Weinberge konnte
keine Trauben liefern. Heute beträgt die kalifornische
Rebfläche bereits circa 186.000
Hektaren, nur 9000 Hektaren (fünf Prozent)
sind inaktive Neupflanzungen. Zum Vergleich:
Die Rebfläche von Bordeaux liegt
knapp über 100.000 Hektaren.
Bill Harlan erzeugt
mit Harlan Estate
und Bond einige
der Top-Roten im
Napa Valley.
HARLAN
ESTATE
RIDGE
VINEYARDS
die Kalifornier eher vom Diskonter. Doch
tendenziell hat sich das Angebot an kalifornischen
Weinen in den letzten Jahren verringert.
«Wir würden grundsätzlich gerne etwas mehr
Kalifornien anbieten», so Anne Thysell, Weinchefin
der SPAR-Gruppe, «aber es ist extrem
schwierig, Lieferanten zu finden.» Angeboten
würden meist nur Massenprodukte, die in der
Qualität selten den Ansprüchen genügen. «Wir
könnten uns gut Weine im Bereich von zehn
bis fünfundzwanzig Euro im Regal vorstellen,
Fakt ist aber, dass bei dem, was heute angeboten
wird, der Preis einfach nicht passt.»
Aus Kreisen des Weinhandels wird festgestellt,
dass die Nachfrage nach Neue-Welt-Weinen
in den letzten zwanzig Jahren abgeflacht ist.
«Was die Kalifornier betrifft, scheint es an der
starken Inlandsnachfrage in den USA zu liegen,
dass die Einkaufspreise steigen», so Expertin
Thysell, «auch die in Richtung vieler >
mär–apr 2018
falstaff
15
cover / KALIFORNISCHER WEIN
PETER MICHAEL WINERY
WENIGER
LUST AUF USA
>
Bundesstaaten neuerdings erleichterte Möglichkeit
des Direktabsatzes macht speziell für
kleinere Weingüter mit qualitativ interessanten
Weinen die mit vielen Formalitäten belasteten
Exporte nach Übersee unattraktiv.»
Wie sieht die Zukunft in Kalifornien aus?
Reiche Investoren werden weiterhin versuchen,
sich ihr Stück vom Kuchen abzuschneiden.
Der mittelständische Bereich der echten Familienweingüter
wird zusehends vom Markt
gedrängt, und der Winzer im klassischen Sinn
wird sich eher in den heute noch unbekannteren
Randzonen halten können als in klassischen
Zonen wie Napa Valley, das zum Tummelplatz
der Reichen und Schönen geworden
ist. Die grossen Weinkonzerne werden ihre
Marktmacht weiter ausbauen, allerdings treffen
dort die Entscheidungen immer öfter die
Finanzabteilungen und nicht die Önologen.
Ob es in der Zukunft ausreicht, dass ein
Wein dieser Kategorie mit einem Endverbraucherpreis
von ca. fünf bis zehn Franken ein nettes
Etikett trägt und als gerade mal so trinkbar
eingestuft wird, ist fraglich. Das können nämlich
Anbieter aus Südamerika, aber auch Italien
und Frankreich besser. Und selbst in den USA
greifen die preisbewussteren Konsumenten
bereits gerne zum Cabernet Sauvignon aus
Chile und zum Sauvignon Blanc oder Pinot
Gris aus Neuseeland. Wünschenswert wäre,
wenn das Angebot von mittelständischen,
unabhängigen Weingütern aus Kalifornien
über den Weg des qualifizierten Weinhandels
in Zukunft wieder wachsen würde. Es gibt eine
Vielzahl von spannenden Produkten und Rebsorten
auch aus eher unbekannten Zonen, die
es wirklich wert sind, dass man sich mit ihnen
ernsthaft beschäftigt. Von Zinfandel aus uralten
Reben bis zu den Burgundererzeugern und
Rhône Rangers im Süden, oder finessenreiche
Weine aus pazifiknahen kühleren Zonen –
am Angebot wird es nicht scheitern, wenn
Qualität und Preis stimmen.
Das wahre Damoklesschwert über den
Häuptern der kalifornischen Weinindustrie
hält jedoch der derzeitige Commander-in-Chief
in Händen. Sollte der Mann im Weissen Haus
ernst machen und die illegal im Land befindlichen
Mexikaner hinter seine grosse Mauer
verbannen, dann sieht es richtig schlecht aus.
Denn ohne den Fleiss und Einsatz dieser
Mitarbeiter käme die Arbeit in den Weingärten
und Kellern schlagartig zum Stillstand. Und
spätestens dann stehen wieder tiefdunkle
Wolken über dem Golden State Kalifornien. <
Der Trump-Effekt
Als vor rund zwölf Jahren die neuen technischen
Errungenschaften in der industriellen
Weinerzeugung in den Vereinigten Staaten
– Stichwort «spinning cone columne» –
durch die Presse gingen, brach 2006 der
Absatz von kalifornischen Weinen in
Deutschland schlagartig um 30 Prozent
ein. Der Begriff «Kunstwein» hatte die
Konsumenten erschreckt. Seither hat
das Californian Wine Institute, das die
Aufgabe hat, den potenziellen Kunden
die Weine Kaliforniens schmackhaft zu
machen, keinen leichten Stand. Die
Weinnachfrage ist zudem auch stets
ein wenig von der Stimmung in der
politischen Grosswetterlage mitbestimmt.
Hatte der «Obama-Faktor»
ein positives Grundgefühl mit sich
gebracht, scheint der «Trump-Effekt»
keine zusätzlichen Sympathien für
Weine aus den USA bei potenziellen
Weinkonsumenten auszulösen.
Fotos: beigestellt
16 falstaff mär–apr 2018
Für besondere momente.
Erleben Sie einmalige Genussmomente mit den Fine Food Spezialitäten aus aller Welt. Unser Fine Food Limousin Clubsteak zum Beispiel
hat einen zarten Biss, eine feine Marmorierung und wurde drei Wochen am Knochen gereift. Es stammt von Rindern aus Mutterkuhhaltung,
die den Sommer auf saftigen Weiden geniessen und den Winter mit Auslauf und auf eingestreuten Liegeflächen verbringen.
coop.ch/finefood
tasting / TITEL
KALIFORNIEN IN TOPFORM
Folgende in jüngster Zeit auf den Markt gekommene Weine aus dem Napa Valley
haben die Falstaff-Weinredaktion ganz besonders beeindruckt.
TEXT PETER MOSER
Falstaff-Favoriten aus
Kalifornien
100
•
2013 Abreu Madrona Ranch
Abreu Vineyards, St. Helena,
Napa Valley
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,
dezente Randaufhellung. Intensive Edelholzwürze,
ein Hauch von Zedern, Vanille und
Karamell, reife Brombeer-Cassisnoten, deutliche
Röstaromen. Stoffig, extraktsüsse Textur,
breitet sich am Gaumen aus, besitzt eine
feine Säurestruktur, die Tannine sind perfekt
eingebaut, bleibt sehr lange haften, reife
Beerenfrucht im Nachhall, mineralischer
Touch im Abgang, zeigt noch deutlichen
Babyspeck, sehr verführerisch.
www.topwines.ch, auf Anfrage
•
2013 Bond Vecina
Bond Estates, Oakville Napa Valley
Tiefer Purpur, dunkler Kern, opake Farbe,
violette Reflexe. Nuancen von frisch geröstetem
Mokka, feine Edelholznuancen,
schwarze Waldbeeren, Nougat und Cassis
unterlegt, vielschichtiges Bukett. Stoffig
und extraktsüsse, schwarztrüffelige Pomerolanklänge,
saftige Heidelbeernuancen,
reife Kirschen, festes, noch etwas forderndes
Tannin, verfügt über einen facettenreichen,
sehr langen Abgang, wird noch einige
Jahre zur vollen Entfaltung benötigen,
sicheres Potenzial für einige Jahrzehnte.
www.martel.ch, auf Anfrage
David Abreu hat wirklich
gut lachen: Er sammelt
100-Punkter wie kaum ein
anderer Napa-Winzer.
DAVID ABREU
•
2012 Screaming Eagle
Cabernet Sauvignon
Screaming Eagle, Oakville Napa Valley
Tiefdunkles, fast tintiges Purpurrot,
schwarzer Kern, violette Reflexe, ganz zarte
Randaufhellung. Betörende schwarze
Frucht nach Cassis und Lakritze, ätherische
Nuancen, etwas Minze und Geissblatt,
Noten von Edelholz und Zedernholz. Kraftvoll,
straff, besitzt eine überzeugende
Extraktsüsse, tragende Tannine, lässt im
Finish seine Muskeln spielen, wird immer
komplexer, reife Kirschen im Nachhall, verfügt
über einen minutenlangen Abgang.
www.vinpark.ch
CHF 3100,–
•
2013 Colgin IX Estate Proprietary
Red, Colgin Cellars, St. Helena
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte
Randaufhellung. Blumig unterlegte reife
schwarze Kirschenfrucht, Nuancen von Lakritze
und Cassis, feine Gewürznuancen,
ein Hauch von Nougat. Ungemein saftig,
komplexe Textur, schwarze Waldbeeren,
getragen von reifen, hocheleganten Tanninen,
finessenreiche Säurestruktur, schokoladiger
Nachhall, bleibt sehr lange haften,
verspricht grösstes Trinkvergnügen.
www.millesima.ch
CHF 610,–
•
2013 Kapcsandy Grand Vin
State Lane Vineyard
Kapcsandy Family Winery, Napa Valley
Tiefdunkles Rubingranat, opaker Kern,
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.
Reifes Cassis, Nuancen von schwarzen
Fotos: beigestellt
18 falstaff mär–apr 2018
Die kühleren Hanglagen
im Napa Valley lassen die
Cabernet-Sauvignon-Trauben
perfekt ausreifen.
Beeren, rauchige Noten von Edelhölzern,
etwas Nougat und Tabak unterlegt. Straff,
reife dunkle Waldbeernoten, extraktsüss,
sehr gut integrierte Tannine, komplex und
gut anhaftend, eine feine Säurestruktur
verleiht dem Wein eine sehr gute Frische,
verfügt über grosses Trinkanimo, wird mit
einigen Jahren an Flaschenreife zulegen.
www.studer-vinothek.ch
CHF 589,–
•
2014 Realm Beckstoffer To Kalon
Realm Cellars, Silverado Trail
Dunkles Rubingranat, violette Reflexe, zarte
Randaufhellung. Feinwürzige Edelholznuancen,
feine Röstaromen, reifes Cassis,
Noten von Herzkirschen, mineralischer
Touch. Engmaschige Textur, süsse schwarzbeerige
Frucht, feste Tannine, angenehme
frische Struktur, mineralisch und mit grossem
Reifepotenzial für die Zukunft ausgestattet,
extraktsüsser Nachhall.
www.vinpark.ch
CHF 295,–
•
2013 Hall Wines
Cabernet Sauvignon Exzellenz
Kathryn Hall Wines, Rutherford
Dunkles Rubingranat, opaker Kern, violette
Reflexe, zarte Randaufhellung. Mit einem
Hauch von kandierten Veilchen unterlegte
Cassisnoten, frische Brombeeren, ein
Hauch von zedrigen Edelholznuancen, sehr
attraktives Bukett. Stoffig und ungemein
harmonisch, feine Extraktsüsse, reife Herzkirschen,
perfekt eingebundene Tannine,
verfügt über beeindruckende Länge, sicheres
Reifepotenzial für viele Jahre. Selten
verfügt ein Rotwein aus einer einzigen
Rebsorte über derartige Komplexität.
In internationalen Auktionen,
ab ca. € 400,–
99
•
2014 Dominus Napa Valley
Dominus Estate, Yountville, Napa Valley
Tiefdunkles Rubingranat, violette Reflexe,
dezente Randaufhellung. Attraktive
schwarze Frucht, unterlegt mit Gewürzen
und Nuancen von reifen Kirschen, etwas
Nougat, zarter ätherischer Touch. Kraftvoll,
straff, süsses schwarzes Beerenkonfit,
präsente, tragende Tannine, mineralische
Nuancen im Abgang, schokoladige Nuancen
im Finale, grosse Länge. Hier sollte
man sich noch in Geduld üben.
www.moevenpick-wein.com, CHF 298,–
•
2013 Continuum Proprietary Red
Continuum Estate, Oakville,
Napa Valley
Dunkles Rubingranat, fast opaker Kern,
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.
Reife Kirschen, Nuancen von Heidelbeeren,
angenehme Holzwürze, feine tabakige
Nuancen, etwas Nougat und Velourleder.
Straff, süsse reife Fruchtnuancen, feste
tragende Tannine, finessenreicher Säurebogen,
gut eingewobenes Edelholz, sehr
harmonischer, im Finale fast opulent
wirkender Stoff, sicheres Potenzial –
Tim Mondavis Meisterstück.
www.moevenpick-wein.com
CHF 250,–
98
•
2012 Stag’s Leap Wine Cellars
Cask 23, Silverado Trail
Dunkles Rubingranat, fast opaker Kern,
violette Reflexe, dezente Randaufhellung.
Intensive Nuancen von neuem Holz, Röstaromen,
etwas Karamell, süsse dunkle
Beerenfrucht, saftiges Cassis, typische
Cabernetwürze. Straff, engmaschig, schwarze
Frucht, feste Tannine, sehr stoffig und
harmonisch, schwarze Kirschenfrucht im
Nachhall, lange anhaftend, lagerfähig.
www.arvi.ch
CHF 210,–
•
2013 Phelps Insignia
Joseph Phelps Vineyards, Napa Valley
Dunkles Rubingranat, fast opaker Kern, violette
Reflexe, dezente Randaufhellung.
Rauchig-würzig unterlegte schwarze Beerenfrucht,
Nuancen von Heidelbeeren und
Grafit, Edelholz klingt an, etwas Nougat.
Kraftvoll, stoffig, süsse Kirschenfrucht,
reifes Cassis, rund tragende Tannine, zarte
florale Elemente in Rückgeschmack, sehr
gute Länge, bereits antrinkbar, sicheres
Entwicklungspotenzial.
www.vinpark.ch
CHF 480,–
DIE
TEUERSTEN
WEINE
KALIFORNIENS
1.Screaming Eagle
Cabernet Sauvignon, Napa $ 3044,–
2.Harlan Estate
Napa $ 894,–
3. Tusk Estate Cabernet Sauvignon,
Napa $ 868,–
4. Scarecrow Cabernet Sauvignon,
Rutherford $ 724,–
5. Schrader Cellars
Old Sparky Beckstoffer To Kalon Vineyard
Cabernet Sauvignon, Napa, $ 682,–
6. Promontory
Napa $ 664,–
7. Screaming Eagle
Second Flight, Napa $ 633,–
8. Dana Estates
Lotus Vineyard Cabernet Sauvignon,
Napa $ 620,–
9. Carter Cellars
Beckstoffer To Kalon
Vineyard The GTO Cabernet Sauvignon
Napa $ 571,–
10. Bryant Family
Vineyard Cabernet
Sauvignon, Napa $ 562,–
(Quelle: durchschnittlicher Bruttopreis
aller gehandelten Jahrgänge lt.
www.wine-searcher.com in 2017)
LEGENDE
•
Rotwein, trocken
95 – 100 Klassiker
93 – 94 ausgezeichnet
91 – 92 exzellent
88 – 90 sehr gut
85 – 87 empfehlenswert
Über 80.000 Weine
gratis online abrufen unter
falstaff.ch/Weine
mär–apr 2018
falstaff
19
wein / COMPLETER
Frisch, elegant und komplex
zeigt sich der Completer von
Martin Donatsch.
Fotos: Nicola Pitaro
20 falstaff mär–apr 2018
BÜNDNER
URGESTEIN
Mit dem raren Completer pflegen die Winzer Graubündens einen Schatz,
um den sie viele Weinproduzenten des Landes beneiden.
TEXT MARTIN KILCHMANN
mär–apr 2018
falstaff
21
wein / COMPLETER
Schwer zu finden: der
legendäre, rare Completer
aus dem Hause Donatsch.
Der Completer geniesst einen
Ruf wie Donnerhall. Dabei
müsste der Wein eher als
Gerücht gelten: Seine
Anbaufläche zwischen Chur
und Fläsch beträgt gerade
mal 3,8 Hektaren. Vielleicht hängt der Ruhm
mit dem eigentümlichen Namen zusammen.
Oder mit seiner Geschichte, die weit ins Mittelalter
zurückreicht. Sicher aber mit seinem
einzigartigen Geschmacksprofil zwischen
Opulenz und Eleganz, das ihn wie einen
Findling in die Schweizer Weinlandschaft
setzt.
Wer mehr über die geheimnisumwitterte
Sorte und ihren gewaltigen Wein erfahren
will, ist bei Giani Boner in Malans an der
richtigen Adresse. Boner, ein zurückhaltender,
sympathischer Winzer mit Meisterausbildung,
erzeugt einen Completer von beeindruckender
Alterungsfähigkeit. Er führt uns in
die Completerhalde, wo in Terrassen die
Trauben für den kantig-herben, säurebetonten
Wein wachsen. Die warme Lage südöstlich
des Dorfs wird von Mauern geschützt.
Hier sollen die Mönche vor über tausend
Jahren die Reben gepflanzt haben. Hier hat
Giani Boners Completer
reift in der Regel
zehn Jahre im Holzfass
und im Stahltank.
der Wein überlebt, der den Chorherren des
Churer Stifts nach dem Abendgebet, dem
Completorium, als Schlummertrunk kredenzt
wurde. Die 33 Aren grosse Anlage gehört
Gaudenz von Salis von Schloss Bothmar.
1991 mussten die teilweisen uralten Rebstöcke
wegen Altersschwäche ersetzt werden.
Sie waren noch wurzelecht, nicht auf reblausresistente
Unterlagen gepfropft. Giani
Boner liess sich von der Rebschule Meier in
Würenlingen aus altem Holz neue Setzlinge
zweien, wiederum ohne sie auf eine Unterlagsrebe
zu pfropfen. Boners Completerreben
haben deshalb so ihre Launen: anfällig für
Verrieselung während der Blüte, unregelmässig
im Ertrag und nicht immer perfekt ausreifend.
Deshalb gibt es bei ihm nicht jedes Jahr
einen Wein. Er peilt bei der Ernte 115 Grad
Öchsle an. 14 Volumenprozent Alkohol
brauche sein Completer, um die schneidende
Säure von 13 bis 19 Promille im Most zu
parieren. «Erreichen die Trauben die Vollreife
nicht, verschwinden sie im Pinot Gris.»
Um einen Tropfen mit derart wuchtigen
Analysewerten trinkbar zu machen, bedarf
es eines jahrelangen Ausbaus. Zehn Jahre
schlummert Boners Completer im tiefen,
Fotos: Nicola Pitaro, malerapaso, Siffert/weinweltfoto.ch, Christian Obrecht
22 falstaff mär–apr 2018
kühlen Gewölbekeller aus dem 12. Jahrhundert
in Barriques, im Stahltank, wiederum im
Holz und schliesslich in der Flasche. Die
Menge ist mit 1700 bis 1900 Flaschen klein.
Gewiss: Giani Boner könnte es auch komfortabler
haben und wie andere Betriebe auf
säureärmere, ertragssicherere Completer-
Selektionen des Plantahofs zurückgreifen
oder den Most entsäuern. Doch das würde
den Wein um seine Authentizität bringen,
ihm den kernigen Charakter rauben, der
begleitet wird von der nussigen Sherrynote,
dem Duft nach Quitten und exotischen
Gewürzen und dem salzig-säurebetonten
Abgang, der in wärmeren Jahren wie 2007
oder 2009 auch leicht restsüss ausfallen kann
– kurz, ihn um all das bringen, was ihn
unverwechselbar und einzigartig macht.
Nicht viel weiter als einen Steinwurf entfernt
liegt in Malans ein anderes Weingut, in
dem mit vergleichbarer Leidenschaft dem
Completer gehuldigt wird: jenes der Familie
Heidi, Thomas und Martin Donatsch. Die
Donatschs, weithin für ihren Pinot Noir und
Chardonnay bekannt, haben den Completer
erst in jüngster Vergangenheit wiederentdeckt.
Grossvater Hans Donatsch hatte 1947
die letzten Pflanzen ausgerissen – genervt von
ihren verhassten Eigenschaften, die neben der
Verrieselungs- und Fäulnisanfälligkeit in der
ungeniessbar hohen Säure kulminierte.
Zum hundertjährigen Betriebsjubiläum
pflanzte Thomas 1994 die Sorte wieder in den
Selvenen nordwestlich des Dorfs. 1997 konnte
der erste Wein angeboten werden. Sohn Martin
teilt die Begeisterung des Winzers: «Der
Completer zeigt alle Facetten, die ein Weisswein
haben kann: die Mineralität des Chardonnay
ebenso wie den Spätlesecharakter des
Rheinrieslings», schwärmt er. Deshalb erweiterten
die beiden in den Lagen Halde und
Frassa die Anbaufläche und verfügen nun
über «rund sechzig Aren» Completer. Sie
keltern daraus im Barrique einen hinreissenden
Wein mit reifer Säure (Ernte Mitte
November) und einem gut kaschierten Quentchen
Restsüsse, moderner und eleganter, aber
nicht minder klassisch als jener von Boner.
Rheinabwärts, in Jenins, arbeitet auf dem
Weingut zur Sonne mit Christian und Francisca
Obrecht ein Paar, das sich in den letzten
zehn Jahren ebenfalls fulminant um den
Completer verdient gemacht hat. «6216
Qua dratmeter Completer bewirtschaften
wir heute und sind damit die weltweit grössten
Completer-Produzenten», sagt Christian
Obrecht schelmisch und lanciert damit >
Christian und Francisca
Obrecht bewirtschaften
die weltweit grösste
Completer-Rebfläche.
mär–apr 2018
falstaff
23
wein / COMPLETER
Winzer Roman Hermann
glaubt an das immense
Potenzial der urbünderischen
Sorte Completer.
Der Completer besitzt ein einzigartiges
Geschmacksprofil, das sich zwischen
Opulenz und Eleganz bewegt.
COMPLETER
Der Completer ist eine uralte,
einheimische weisse Rebsorte.
Er wird auch Malanser Rebe genannt,
weil er bereits im Mittelalter in der Malanser
Completerhalde angebaut wurde. In
einer Urkunde des Domprobsts Rudolf
von Montfort wird 1321 erstmals ein
Completer-Rebberg als Besitz des Domkapitels
Chur genannt. Seinen Namen
verdankt der Completer dem Umstand,
dass die Chorherren des Churer Stifts den
Wein jeweils nach dem Nachtgebet, dem
Completorium, als Schlummertrunk genossen
haben. In seinen wegweisenden pflanzengenetischen
Studien konnte Rebforscher
José Vouillamoz keine Vorfahren identifizieren.
Der Completer ist also ein Solitär.
Dagegen hat Vouillamoz die Oberwalliser
Sorte Lafnetscha als Nachkomme von
Completer und Hu magne Blanche bestimmen
können. Die ungemein säurereiche
Sorte ist ein Massenträger, im Anbau sehr
anspruchsvoll, anfällig für Verrieselung
und Fäulnis und bringt es nur in wärmsten
Lagen zur vollen Erntereife. Mitte des
20. Jahrhunderts war sie deshalb praktisch
ausgestorben. In jüngster Zeit erlebt sie
nun in Graubünden eine schüchterne
Renaissance.
> definitiv den Wettstreit um die Completer-Krone.
220 Liter fassende Tonkugeln umgefüllt und
Die beiden wenden bio-dynami-
sche Methoden an. «Anbau und Kelterung
sind ab Jahrgang 2017 zertifiziert.» Die
Rückbesinnung auf den Completer, der
vor der frostbedingten Vernichtung 1956 in
der Sonne eine gewisse Tradition hatte, geht
einher mit der Konzentration auf die drei
schliesslich, unfiltriert und nur sehr diskret
geschwefelt, abgefüllt wird. Nicht fehl geht,
wer dabei an Orange-Weine denkt. Christian
Obrecht stimmt dem zu, wenn er diese spezielle
Keltermethode «als unsere Interpretation
der Naturweine» bezeichnet und anfügt:
«Oxidation darf aber nicht sein. Wir wollen
Rebsorten Chardonnay, Pinot Noir – und
frische Weine.»
Ein kraftvoller Vertreter
eben Completer.
seiner Art: der Completer
Drei Weingüter, drei Weinphilosophien,
Die Obrechts lassen die Trauben voll
ausreifen, ernten Ende Oktober bei zirka
100 Öchslegraden und einer Säure von
12 bis 15 Gramm und keltern die Ernte auf
geradezu avantgardistische Weise: Die Trauben
werden mit ihren eigenen Hefen in alten
Holzbütten spontan maischevergoren. Säureabbau
und Reifung finden zwölf Monate in
Barriques aus Akazie und Eiche statt, bevor
vom Weingut Hermann in
Fläsch.
drei unterschiedliche Weinstile – jeder auf
seine Art genussvoll und beglückend. Es
wären die weiteren Namen von Completer-
Produzenten zu nennen – Luzi Boner, Cottinelli,
Hermann, Lauber, Jan Luzi, Plantahof,
Studach, Volg, von Tscharner. All diesen
wackeren Winzern mit ihren unterschiedlichen
Weinen ist es auch zu verdanken,
dass der Completer in Graubünden kein
der Most für weitere zwölf Monate in
Gerücht geblieben ist. <
Fotos: beigestellt
24 falstaff mär–apr 2018
V I N A T T I E R I
R I E G G E R S t e s s i n e r
Preise in CHF inkl. MwSt.
VINATTIERI
BIANCO
2016 75cl 25.–
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wein / COMPLETER
BEST OF COMPLETER
95
92
91
MALANSER COMPLETER 2007
Giani Boner Weinkellerei, Malans
Helles Bernstein; in der üppigen
Nase frische Eiche, Bitterorange,
kandierte Früchte, Honig; im
Gaumen süsslich-öliger Auftakt,
kompakt, Schmelz, gut integrierte
Säure, spürbare Restsüsse; salziger
Abgang. Komplexer, perfekt ge -
reifter Completer, nicht im
bonertypischen oxidativen Stil.
www.gianiboner.ch
CHF 65,–
COMPLETER 2015
SPRECHER VON BERNEGG
Jan Domenic Luzi, Jenins
Mittleres Zitronengelb; verspieltes,
leichtes, frisches Bukett mit Anflug
von Bienenwachs, Quittengelee,
Orange, Minze; im Geschmack eher
schlank, etwas spitze, aber
saftige Säure, frisch; im Abgang
mit Reifenoten. Ehrlicher, ungeschminkter,
eher moderner
Completer.
www.sprechervonbernegg.ch
ausverkauft
CHURER COMPLETER 2012
Gian-Battista von Tscharner
Reichenau
Mittelkräftiges Goldgelb; kräftiges,
reifes Bukett, leicht staubige Note
(altes Holz), daneben Orangenschale,
Quittengelee, Zartbitterschokolade;
im Gaumen kräftiger Auftakt,
eher schlank, massive Säure, ungestüm;
mittlerer Abgang. Trockener,
noch etwas spröder Completer, ein
ungeschliffener Diamant.
www.reichenau.ch
CHF 37,– (50 cl)
94
92
90
COMPLETER
MALANSERREBE 2016
Weingut Donatsch, Malans
Blasses Goldgelb; in der Nase
dezent fruchtbetont, Aprikose,
Rosenblätter, Bitterorange; kräftiger
Auftakt, spürbare Kohlensäure, verspielte
Säure, Apfelaromatik; langer
Abgang auf einem Hauch Restsüsse.
Vielversprechender, sehr frischer
Completer.
www.donatsch-malans.ch
CHF 46,–
COMPLETER
GRAND MAÎTRE 2016
Weingut Hermann, Fläsch
Mittelkräftiges Gelb; im kräftigen
Bukett dezente Holzprägung, Vanille,
daneben viel Frucht, Aprikose,
Quitte, kandierte Früchte; im Gaumen
ziemlich breit, etwas seifig,
fast ölig, noch etwas spitze Säure;
langer, leicht bitterer Abgang.
Üppiger, etwas breiter Completer,
braucht Reife.
www.weingut-hermann.ch
CHF 43,–
BARRIQUE MALANS 2016
Volg Weinkellereien, Winterthur
Mittleres Zitronengelb; in der Nase
reife Gelbfrucht, nussig, Vanille
(Holz), leicht flüchtig; im Gaumen
weicher Auftakt, dann übernimmt
eine spitze Säure, schlank, am Ende
guter Schmelz; leichte Bitternote
im Abgang. Gut gemachter, insgesamt
eher unauffälliger Completer.
www.divino.ch
CHF 25,–
93
91
89
COMPLETER 2015
Francisca und
Christian Obrecht
Jenins
Kräftiges Goldgelb; im üppigen
Bukett viel reife Frucht, Quitten,
Aprikose, ätherische Öle; im Gaumen
zackiger Auftakt, fordernde
Säure, spürbares Tannin, saftig,
gute Struktur, dicht; endet noch
etwas spröd. Charaktervoller Wein,
frisch, muss und kann reifen.
www.obrecht.ch
CHF 53,–
MALANS COMPLETER 2016
Andrea und Anita Lauber
Malans
Mittleres Zitronengelb; im Bukett
frisch und klar, Anflug von Quitte,
Kräuternoten, etwas Joghurt; im
Gaumen trockener Antrunk, mittelgewichtig,
markante Säure, gradlinig,
dezente Holzprägung; endet
lang und trocken. Schnörkelloser
Completer.
www.lauber-weine.ch
CHF 20,– (50 cl)
COMPLETER MALANS 2015
Cottinelli, Malans
Helles Zitronengelb; in der Nase
leicht oxidativ, Noten von Haselnüssen,
Dörrobst, Bitterorange, Bienenwachs;
im Gaumen weicher Auftakt,
cremig, dezente Säure, deutliche
Holznote; im Abgang gewisse Süsse,
etwas flach. Bereits ziemlich
gereifter Completer.
www.cottinelli.ch
CHF 19,90 (50 cl)
Fotos: beigestellt
26 falstaff mär–apr 2018
BURGENLAND.
GROSSE KUNST. OHNE ALLÜREN.
Burgenland – eine geschützte
Ursprungsbezeichnung der EU für
österreichischen Qualitätswein.
Burgenländischer Wein wächst unter
der pannonischen Sonne. Einzigartig
und rassig. Hochdekoriert, international
begehrt und dennoch am Boden
geblieben. österreichwein.at
wein / RARITÄTENMARKT SCHWEIZ
Lucullus gehört zu den
wichtigsten Playern im
Handel mit Burgunderund
Bordeauxraritäten.
R ARES IST
Die Schweiz ist ein Mekka für Weinsammler. Nur in wenigen Ländern auf der Welt
sind so viele rare Weine am Markt wie hier. Nachfrage und Angebot sind intakt.
TEXT BENJAMIN HERZOG
Foto: beigestellt
28 falstaff mär–apr 2018
BARES
mär–apr 2018
falstaff
29
wein / TITEL
Echt oder gefälscht?
Die Schweizer Raritätenhändler
sind sensibilisiert.
Weinexperte und
-sammler Timothy
Magnus ist bekennender
Burgunderfan.
Fotos: beigestellt
30 falstaff mär–apr 2018
Einen gereiften Pétrus
kauft man nicht einfach so –
Quelle und Zustand müssen
genau geprüft sein.
R ARITÄTENHANDEL IN DER SCHWEIZ
Im «Strong Room» von
Smith & Smith in der
Zürcher Binz liegen rare
Weine zum Kauf bereit.
mär–apr 2018
falstaff
31
wein / RARITÄTENMARKT SCHWEIZ
Raritätengeburtsstätte:
Das berüchtigte Château
Lafite-Rothschild im
französischen Bordeaux.
Timothy Magnus ist Weinsammler.
Insbesondere Burgunder
haben es ihm angetan.
«Ich mag die Säure im Wein
und die Frische», erklärt der
Weinakademiker mit charmantem,
englischem Akzent. Magnus ist Mitte 40,
stammt ursprünglich aus Australien und lebt
heute mit seiner Frau und zwei Kindern in der
Nähe von Zürich. «Als ich jung war, sammelte
ich Musik», erklärt er uns. «Wein mochte
ich schon immer, doch die besten Weine aus
Europa konnte ich in Australien nicht kaufen.»
Die Schweiz ist laut Magnus der perfekte
Ort, um seine Leidenschaft auszuleben.
«Viele Burgunderdomänen sind im Schweizer
Handel vertreten», erklärt er, «und wenn es
etwas nicht gibt, dann fahre ich in drei Stunden
mit dem Auto einfach hin.»
Die Schweiz ist ein Mekka für Weinsammler
und Timothy Magnus nur einer von vielen. Er
selbst arbeitet im Weinbereich als Seminarleiter
und Veranstalter von Events, viele seiner
Sammlerkollegen sind aber in anderen Branchen
tätig. Gerade im Finanzsektor sind auffällig
viele Weinsammler zu finden. «Der
Raritätenmarkt korreliert direkt mit dem
Christoph Pichler spürt
Raritäten für internationale
Käufer auf.
Wirtschaftssystem», sagt Christoph Pichler,
Raritätenhändler beim Zürcher Weinhändler
Smith & Smith. «Wir sind ein Land von
sophistizierten Weintrinkern mit einer traditionell
grossen Kaufkraft. Eigentlich logisch,
dass es hier viele Weinsammlungen gibt.»
ALLES NACH ASIEN?
Natürlich gibt es in der Schweiz nicht nur
viele Weinsammlungen, sondern auch viele
Handelshäuser für grosse Weine, zu den
bekanntesten gehört Steinfels Weinauktionen.
Seit 1975 lobt das Haus jährlich vier bis sechs
Auktionen aus. Die auf grosse Burgunder spezialisierte
Weinhandlung Cave BB von Alexan
der E. Bäggli ist ein weiterer wichtiger
Play er im Schweizer Raritätenmarkt und existiert
seit mehr als 60 Jahren. Auf die Frage, ob
rare Weine insbesondere aufgrund der Nachfrage
aus Asien nicht langsam knapp würden,
winken die beiden Traditionsbetriebe ab.
«Zeitweise tauchen immer noch bedeutende
Sammlungen auf», erklärt Alexander Bäggli
gegenüber Falstaff. «In den 80er-Jahren kostete
ein Lynch Bages um die 30 Franken und
die Premiers Crus um 70 bis 80. Nicht selten
Fotos: TOBIAS-STAHEL , beigestellt
32 falstaff mär–apr 2018
kauften Schweizer Weinliebhaber mehr als
genug davon ein, und manchmal sind solche
Weine bis heute in den Kellern liegen geblieben.
Naturgemäss tauchen solche Sammlungen
seltener auf als früher – doch es gibt
sie noch.» Bettina Höfer von Steinfels Weinauktionen
bestätigt ebenfalls, dass der Markt
alles andere als leergefegt ist. «Bei unserer
letzten Auktion Anfang März stiessen wir
mit mehr als 2000 Lots einmal mehr an
unsere Kapazitätsgrenze.»
Es gibt nicht für alles
einen Markt: Burgunder,
Bordeaux und Champagner
sind immer gefragt.
ALTER WEIN FÜR ALTE MÄNNER?
Der Raritätenhandel kennt viele Vorurteile.
Dass der Geschmack bei Weinraritäten eine
untergeordnete Rolle spiele, wird schon allein
durch die Tatsache widerlegt, dass qualitative
Dinge wie Füllstand oder Zustand des Korks
über den Preis mitbestimmen. Der Weinsammler
Timothy Magnus ist der lebende Beweis,
dass man weder alt noch altbacken sein muss,
um eine Weinsammlung anzulegen. Und wer
sich die Angebote einschlägiger Raritätenhändler
ansieht, merkt schnell, dass das auch
für die gehandelten Weine gilt. «Der Raritätenhandel
betrifft schon lange nicht nur Altweine»,
erklärt Christoph Pichler von Smith
Man muss weder alt noch altbacken sein, um sich eine
Weinsammlung anzulegen. Viele Schweizer Weinsammler
sind jung oder zumindest «jung geblieben».
Unter Sammlern heiss
begehrt: Die Weine der
Domaine de la Romanée-
Conti aus dem Burgund.
& Smith. In der Tat bevorzugen viele Händler
das Geschäft mit jüngeren Jahrgängen. «Je
älter ein Wein ist, desto schwerer ist rückzuverfolgen,
wie er gelagert oder wo und wann
er bereits einmal gehandelt wurde», so Pichler,
der damit das Problem von Fälschungen
anspricht. Die Branche ist seit der Überführung
des amerikanischen Meisterfälschers
Rudy Kurniawan im Jahr 2013 noch einmal
zusätzlich sensibilisiert. «Gerade bei Re-Importen
aus den USA ist grösste Vorsicht geboten»,
erklärt Bettina Höfer von Steinfels. Denn
noch immer seien Hunderte, wenn nicht Tausende
Kurniawan-Weine auf dem Markt. «Im
Zweifelsfall lehnen wir einen Kauf lieber ab.»
Ähnlich tönt es bei den anderen Raritätenhändlern.
Cave BB etwa kauft ausschliesslich
von bekannten und seriösen Quellen und
schult seine Mitarbeiter regelmässig. «Durch
unsere langjährige Erfahrung und den Austausch
mit anderen Händlern können wir das
Risiko stark minimieren», erklärt Alexander
Bäggli. Der Sekundärmarkt für Spitzenweine ist
längst ein internationaler Markt, nicht nur was
den «Import» von Fälschungen betrifft. Die
grössten Käufer bei Steinfels Weinauktionen
waren viele Jahre englische Broker, die die >
mär–apr 2018
falstaff
33
wein / RARITÄTENMARKT SCHWEIZ
,jj
DIE WICHTIGSTEN ADRESSEN IM
SCHWEIZER RARITÄTENHANDEL
>
Weine weiter nach Asien verkauften, heute
sind es häufig asiatische Käufer, die direkt
zuschlagen. «Erst kürzlich war aber auch ein
Schweizer ganz vorne dabei», sagt Bettina Höfer.
«Alle Raritäten verlassen das Land also nicht.»
WEIN UND KUNST
Steinfels in Zürich ist
das erste Weinauktionshaus
der Schweiz.
CAVE BB
Cave BB existiert seit 60 Jahren und ist
spezialisiert auf den internationalen An- und
Verkauf von Spitzenweinen, insbesondere
aus Bordeaux und dem Burgund.
Strubenacher 6, 8126 Zumikon
www.cavebb.ch
GLOBALWINE
Der Weinhändler Globalwine betreibt
neben seinem erfolgreichen Importgeschäft
auch eine Abteilung für Raritäten.
Räffelstrasse 45, 8045 Zürich
www.globalwine-rarities.com
LUCULLUS
Lucullus mit Sitz in Stans gehört zu den
führenden Handelshäusern der Welt für
rare Burgunder- und Bordeauxweine.
Mühlebachstrasse 5, 6370 Stans
www.lucullus.ch
MARTEL
Der Weinhändler Martel ist Importeur
einiger der rarsten Weine der Welt – etwa
der Domaine de la Romanée-Conti und
bietet seinen Kunden laufend Rares an.
Poststrasse 11, 9001 St. Gallen
www.martel.ch
SMITH & SMITH
Die Raritätenabteilung von Smith & Smith in
der Zürcher Binz existiert seit relativ kurzer
Zeit und agiert seit Beginn international.
Grubenstrasse 27, 8045 Zürich
www.smithandfinewines.com
STEINFELS WEINAUKTIONEN
1975 als erstes Weinauktionshaus der Schweiz
gegründet. Die Weine in den Lots sind breit gefächtert
– es gibt auch Schnäppchen darunter.
Pfingstweidstrasse 6, 8005 Zürich
www.steinfelsweine.ch
WEINBÖRSE
Das Auktionshaus von René Gabriel und
Gerstl Weinselektionen existiert seit 1986.
Hier werden keine Spekulationsobjekte, sondern
vor allem Weine zum Trinken gehandelt.
Zaystrasse 14 6410 Goldau
www.weinboerse.ch
WINKLER WEINE
Gegründet von zwei Weinenthusiasten,
handelt Winkler Weine nicht mit eigens
importierten Gewächsen, sondern mit
Flaschen aus Privatsammlungen.
Bahnhofstrasse 8, 5630 Muri
www.winklerweine.ch
Der Handel mit raren Weinen ist durchaus
vergleichbar mit anderen Märkten rarer Dinge,
wie etwa dem Kunstmarkt. Die Preise
haben nichts mit den tatsächlichen Kosten der
Produktion zu tun, es handelt sich um einen
Marktwert, getrieben von Angebot und Nachfrage.
«Die meisten Leute, die rare Weine
besitzen, wissen ganz genau, was diese aktuell
wert sind und verkaufen dann, wenn sie am
meisten Gewinn erzielen», erklärt Bettina
Höfer. Auch Weinsammler Timothy Magnus
verkauft ab und zu eine seiner raren Flaschen,
um sich mehr von etwas anderem leisten zu
können. «Auf Ricardo gibt es manchmal noch
Schnäppchen zu finden», erklärt er. Bei Weinauktionen
oder gar im Handel sei das schwieriger.
Die sicherste und komfortabelste Art,
rare Weine zu kaufen, seien aber Allokationen
bei offiziellen Importeuren oder der Direktkauf
vom Weingut.
Timothy Magnus kauft nur die Weine, die
er auch selber trinken will. Er ist fast ausschliesslich
auf Burgunder spezialisiert, ein
wenig Riesling und Champagner findet man
in seinem Keller auch noch. «Ich schaue bei
meinen Käufen schon auch, dass der Preis
irgendwie gerechtfertigt ist», sagt Magnus und
spricht damit gleich selbst an, dass das nicht
bei allen Käufern der Fall ist. Auch wenn Bordeaux
und Burgunder den Sekundärmarkt bis
heute dominieren, kommen auch immer wieder
neue Trends auf – zuweilen auch Exotisches.
Christoph Pichler von Smith & Smith
sind in letzter Zeit Angebote von Weinen aus
dem französischen Jura aufgefallen, etwa von
der Domaine Pierre Overnoy. «Vor wenigen
Jahren konnte man diese Weine einfach kaufen,
heute sind sie zu Raritäten geworden.»
Die grosse Masse des Raritätenhandels
machen aber auch heute noch Burgund und
Bordeaux aus. Meist ganz einfach, weil es
davon auch genug gibt. «Der Markt ist klar
von Sammlern getrieben, die sich gerne mit
raren und rarsten Weinen profilieren», erklärt
Alexander Bäggli von Cave BB. «Die Nachfrage
nach Burgundern ist in den letzten Jahren
enorm gestiegen. Eine Flasche Armand Rousseau
Chambertin ist derzeit sexier als eine
Kiste Mouton Rothschild.» <
Foto: beigestellt
34 falstaff mär–apr 2018
Das ist Charles.
Charles beschäftigt sich lieber mit
Rock 'n' Roll und amerikanischen Muscle
Cars als mit seinen Verkaufszahlen.
Darum ist es unser Charles.
Charles Smith, Winzer
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wein / KARL-FRIEDRICH SCHEUFELE
Wo es um Zeit, Wein oder
historische Automobile geht,
ist höchster Qualitätsanspruch
sein ständiger Begleiter:
Karl-Friedrich Scheufele, Meister
des Savoir-vivre und Savoir-faire.
Schon von Berufes wegen weiss er
den Wert der Zeit zu schätzen, vor
allem den der Freizeit, die für einen
Manager seines Kalibers stets knapp
bemessen ist. Karl-Friedrich Scheufele
lenkt gemeinsam mit Schwester Caroline
das Uhren- und Schmuckimperium Chopard,
das grösste von einer Familie geführte Unternehmen
dieser Art. Er ist als leidenschaft -
licher Hobbyrennfahrer mit feinen Oldtimern
bekannt, legendär ist auch seine Weinkennerschaft,
wobei der Wein von Château Haut-
Brion bislang als sein Favorit galt.
Bereits im Jahr 1996 eröffnete der damals
junge Unternehmer eine feine Vinothek unter
dem Namen «La Galerie des Arts du Vin» in
Genf – bis heute wird dort mit den berühmten
Grands Crus Classés aus Bordeaux gehandelt;
bevorzugt werden alte Jahrgänge und grosse
Formate. «Meine Leidenschaft für Wein hat
wohl mein Grossvater erweckt; er liess mich
schon in sehr jungen Jahren rote Burgunder
mit verkosten.» Drei Jahre später wurde
«Le Caveau de Bacchus», ebenfalls in Genf, >
WEIN
ZEIT FÜR
Foto: Alexandra Pauli
36 falstaff mär–apr 2018
Schon in jungen Jahren entdeckte
Karl-Friedrich Scheufele, der gemeinsam
mit Schwester Caroline das Haus Chopard
führt, seine Leidenschaft für Wein.
Mit dem Kauf des Château Monestier
La Tour im Herzen von Bergerac
im Südwesten Frankreichs
erfüllte sich der Unternehmer
einen Lebenstraum.
TEXT PETER MOSER
mär–apr 2018
falstaff
37
wein / KARL-FRIEDRICH SCHEUFELE
Das Bilderbuch-Anwesen der Familie Scheufele:
Château Monestier La Tour, das einst der
Operndiva Kiri Te Kanawa gehörte.
>
eröffnet; es folgten weitere Filialen in
Gstaad und Gland. In seinen Vinotheken
setzt Scheufele auf eine Topselektion von
Weinen aus Bordeaux, Burgund und dem
Rhônetal. Auch beste Weine aus Italien,
Spanien und der Schweiz sind gut vertreten.
Beraten wird man von exzellenten Experten,
darunter einige Sommeliers des Jahres aus
der Schweiz. Man ist, noblesse oblige, ebenso
diskreter wie offizieller Repräsentant der
weltweit gesuchten Weine der Domaine de
la Romanée-Conti aus dem Burgund.
Im privaten Keller schlägt das Pendel eher
in Richtung Bordeaux. «Genau weiss ich es
nicht, aber ich schätze mal, zwei Drittel meiner
Weine werden aus der Gironde kommen.»
Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis
Karl-Friedrich Scheufele auch über den Kauf
eines Weinguts nachzudenken begann. «Da
meiner Gattin Christine die Idee eines Rückzugsorts
im Grünen gefiel, begannen wir,
uns einfach ein bisschen umzuschauen. Gut
erreichbar sollte das Objekt sein, da kamen
verschiedene Regionen von der Toskana bis
Bordeaux infrage. Fündig geworden sind wir
schliesslich in Bergerac an einem Platz zwischen
Saint-Émilion und dem Périgord.»
Geworden ist es ein Bilderbuch-Anwesen,
eingebettet in die erhabene Ruhe ausstrahlende
hügelige Grünlandschaft des Bergerac.
HOCHZEITSERINNERUNG
zufällig auf unserer Hochzeitsreise hier waren,
eine gewisse Rolle.»
Seit dem Kauf vor fünf Jahren hat sich auf
Château Monestier La Tour, das einst Wohnsitz
der in Neuseeland geborenen Operndiva
Kiri Te Kanawa war, einiges getan. Es wurde
saniert, renoviert und gebaut, und zwar mit
grösstmöglichem Feingefühl für die Substanz
und mit jener Liebe für das Detail, das ein
Entwickler kompliziertester Uhrenkaliber
wohl in den Genen haben muss. Neben dem
Schloss, das als Refugium für die Familie
dient, wurde eine Kellerei eingerichtet, die bestens
ausgestattet und funktionell ist und nicht
auf Repräsentation schielt. Der Grundbesitz
ist mit 100 Hektaren durchaus stattlich, es
gibt einen See, weitläufige Wiesen und Wälder,
rund 25 Hektaren sind mit Reben bestockt.
Im Weingarten setzt man auf Nachhaltigkeit
und geht konsequent den biodynamischen
Weg. Das Weingut ist offen für Besucher,
die hier in einem eigens eingerichteten
Die Augen des Neo-Winzers beginnen zu
strahlen, wenn er vor Ort erzählt, wie ihm der
Zufall dieses Juwel in die Hände gespielt hat.
«Es waren Freunde aus Holland, die wie wir
in der Schweiz leben und deren Kinder mit
unseren Töchtern reiten gehen. Die erzählten
uns von einem holländischen Bekannten, der
sich von einem Weingut in der Nähe von Bordeaux
trennen wollte. Nachdem wir uns die
Unterlagen angesehen hatten, kamen wir hierher,
um die Sache mit eigenen Augen zu sehen.
Der Charme dieses Ortes und die vorhandenen
Möglichkeiten machten meiner Frau und
mir die Entscheidung leicht. Vielleicht spielte Raum – im Herbarium, aber auch in den
auch die Tatsache, dass wir bereits vor Jahren Gärten selbst – die Welt der Kräuter und >
Fotos: Alexandra Pauli, Peter MoserAlexandra Pauli Alexandra Pauli
38 falstaff mär–apr 2018
«Meine Leidenschaft für Wein hat wohl mein
Grossvater erweckt. Er liess mich schon in jungen
Jahren Burgunder mit verkosten.»
KARL-FRIEDRICH SCHEUFELE, CEO Chopard und Weingutsbesitzer, mit seiner Frau Christine
mär–apr 2018
falstaff
39
wein / KARL-FRIEDRICH SCHEUFELE
>
Vielen sind die Weine
des Bergerac durch die
Lektüre von Martin Walkers
Krimis bekannt: Dessen
Charakter «Bruno, Chef de
Police» spricht den besten
Tropfen der Region gern zu.
Natursubstanzen kennenlernen und mit
allen Sinnen nachfühlen können. Sie sind
für die biodynamische Bewirtschaftung im
wahrsten Wortsinn grundlegend.
«Nicht wenige haben sich anfänglich
gewun dert, dass gerade wir in einem fast
unbekannten Weingebiet wie Bergerac investiert
haben. Vielleicht hätten wir uns auch
ein berühmtes Weingut in einer sogenannten
Paraderegion leisten können. Aber ich sehe
Monestier La Tour eher als langfristige Investition
für viele Generationen. Man muss eben
etwas Besonderes daraus machen.» Wieder
blitzen die Augen Scheufeles auf wie ein Versprechen,
auf das man sich verlassen kann.
Und da ist schon was dran. Die kalkreichen
Lehmböden kann man mit jenen des nahen
Saint-Émilion vergleichen; kein Wunder, dass
hier auch die gleichen Rebsorten bestens gedeihen.
Beim Rotwein dominiert Merlot, gefolgt
von Cabernet Franc, dazu etwas Cabernet Sauvignon
und Malbec. Bei den Weissweinen führt
Sémillon vor Sauvignon Blanc; der Muscadelle-
Anteil wird in Zukunft durch Ankauf geeigneter
Weingärten steigen. Die Weine tragen die
Appellationen Bergerac, Côtes de Bergerac und
im Falle des Süssweins jene von Saussignac.
VIELVERSPRECHENDE ZUKUNFT
Im Weingarten wie im Keller hat man einen
prominenten Berater gefunden: Stéphane
Derenoncourt und sein Consultant-Team sind
Garant dafür, dass das ambitionierte Programm
der Restrukturierung der Weingärten rasch
Form annehmen wird. Teile der 25 Hektaren
wurden bereits neu ausgepflanzt, bei anderen
wurde die Stockdichte intensiviert, das gesamte
Rebsortiment neu evaluiert. Simon Blanchard,
Derenoncourts Partner, der Weingüter
von Spanien bis in die Ukraine betreut, ist
vom Potenzial der Weine aus Bergerac voll
überzeugt. «Dieses Gebiet stand immer im
Schatten des nahen Bordeaux. Nichts spricht
jedoch dagegen, dass wir hier in Zukunft
GEHEIMTIPP BERGERAC
Das Weinbaugebiet Bergerac schliesst
östlich an die Bordeaux-Regionen am sogenannten
«rechten Ufer» an und wird in seiner
Mitte vom Fluss Dordogne durchquert. Nach
einer guten halben Stunde Autofahrt von
Saint-Émilion erreicht man dieses malerisch
gelegene, von Wäldern durchsetzte Rebland
im Südwesten Frankreichs. Rund 12.000 Hektaren
sind hier mit Weinstöcken bepflanzt und
werden von 800 Winzerfamilien betreut; im
milden Klima wächst ein vielfältiges Angebot
heran. Bergerac verfügt über zehn kontrollierte
Herkünfte wie Bergerac AC, Pécharmant,
Saussignac AC, Montravel AC, Rosette AC
und das für Süssweine legendäre Monbazillac
AC – wie die beispielhafte Cuvée Madame von
Château Tirecul La Gravière. Dazu gesellen
sich die roten oder süssen Weine der Côtes de
Bergerac und die süssen Côtes de Montravel.
Bei den Weissweinen spielt der Sauvignon
Blanc die dominierende Rolle, in Rot dominiert
der Merlot vor Cabernet Sauvignon, und
beim Süsswein hat Sémillon den Hauptanteil.
www.vins-bergeracduras.fr
ebenso gute Weine produzieren können. Die
Herausforderung ist, dass wir mit Weisswein,
Rosé, Rotwein und Süsswein in einem Weingut
zu tun haben. Das gibt es in Bordeaux so
gut wie nicht.» Die Verkostung der aktuellen
Einstiegsweine aus dem Jahr 2016 und 2015,
die unter dem Namen «Cadran» angeboten
werden, geben eine Idee vom Potenzial dieser
Bergerac-Weine. Deutlich komplexer zeigt
sich der rote Château Monestier La Tour, ein
Côtes de Bergerac AC, der aktuell die Qualitätsspitze
des Hauses bildet. Er zeigt eine feine
Edelholzwürze von der Lagerung in neuen
kleinen Eichenfässern, einen Hauch von La -
kritze und Trockenkräutern, dunkles Waldbeerkonfit
im Hintergrund. Am Gaumen saftig
und elegant, ausgestattet mit frischen
Herzkirschen und gut eingebauten Tanninen,
gefällt dieser straffe, mineralische Rotwein
mit einer zarten Nougatnote im Abgang.
FACETTENREICHE LAGEN
Dabei ist dieser Wein aus 2014 nur ein Vorbote
dessen, was die Zukunft bringen wird,
eine erste Ahnung der Möglichkeiten, die der
Winemaker hier vorfindet. «Im Weinbau muss
man einfach langfristig denken; dann kommen
noch Komponenten wie das Global Warming
dazu. Die Weichen in eine vielversprechende
Zukunft sind auf Château La Monestier
La Tour jetzt gestellt», so Blanchard.
Absehbar ist jedenfalls, dass eine Investition
von jener Qualität und Intention, wie sie die
Familie Scheufele hier gesetzt hat, dem Image
der gesamten Region von Nutzen sein wird.
Noch gilt Bergerac mit seinen dreizehn
Unterzonen als eher unbeschriebenes Blatt.
Vielen ist es am ehesten durch die Lektüre der
Krimis von Martin Walker bekannt: Dessen
Charakter «Bruno, Chef de Police» spricht den
besten Tropfen der Region gern zu. Fachleute
wissen, dass selbst die besten Rotweine heute
erstaunlich preiswert sind; und mit wachsender
Bekanntheit wird auch ausserhalb Frankreichs
die Nachfrage nach diesen facettenreichen Produkten
weiter wachsen – Château Monestier
La Tour wird dank des Engagements von Karl-
Friedrich Scheufele seinen Teil zur Popularisierung
der Weine aus Bergerac beitragen können.
Sollten Sie bei Ihrem nächsten Paris-Besuch
zufällig im legendären Luxushaus L’Hôtel de
Vendôme absteigen, so wundern Sie sich nicht,
wenn Sie eine Flasche von Château Monestier
La Tour in der Minibar finden. Chopard hat
das Fünf-Sterne-Haus im Herzen der Seine-
Metropole im Jahr 2014 erworben.
<
Foto: Alexandra Pauli
40 falstaff mär–apr 2018
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42 falstaff mär–apr 2018
Fotos: Othmar Kiem
JUNGE
LÖWEN
Brunello di Montalcino zählt zu den
berühmtesten Weinen Italiens. Bei vielen der
alteingesessenen Betriebe ist in den letzten Jahren
eine neue Generation herangewachsen,
die ihre eigenen Ideen einbringt.
Falstaff traf diese jungen Löwen in Montalcino.
TEXT OTHMAR KIEM
Die Jungen von Montalcino (v. l. n. r.):
Giacomo Bartolommei (Caprili), Giovanni
Neri (Casanova di Neri), Amedeo Cencioni
(Capanna), Alex Bianchini (Ciacci
Piccolomini), Francesco Ripaccioli
(Canalicchio di Sopra).
mär–apr 2018
falstaff
43
Jugendpower Solor apicias auf persperfe Canalicchio di Sopra
(v. rum l. n. que r.): die voluptatis Geschwister dol Francesco,
Simonetta uptam harum und Marco rehendus Ripaccioli.
«In einem kleinen Gebiet wie Montalcino kann man mit
einer einzelnen Rebsorte am besten die Lagenunter schiede
herausarbeiten.» FRANCESCO RIPACCIOLI Winzer
Fotos: Bruno Bruchi
Wie die Generationen vor
uns wollen auch wir
etwas Eigenes einbringen.
Uns ist aber klar,
dass das sanft und wohlüberlegt
geschehen muss. Es geht nicht um
radikale Veränderungen, sondern um kleine
Schritte, kleine Neuerungen, die die Qualität
des Brunello immer weiter verbessern»,
bringt es Giovanni Neri auf den Punkt.
Die Geschichte des Brunello ist relativ
jung. Erst 1967 schlossen sich zwei Dutzend
Betriebe zum «Consorzio del Vino Brunello
di Montalcino» zusammen. Viele Jahrzehnte
vorher war der Name Brunello di Montalcino
ausschliesslich von der Familie Biondi Santi
in die Welt hinausgetragen worden. In den
letzten beiden Dekaden des vergangenen
Jahrtausends boomte dann Montalcino, und
heute gibt es 208 Produzenten. In vielen
Betrieben ist in den letzten Jahren eine junge
Generation herangewachsen, die ihren
berühmten Vätern nachfolgt.
Casanova di Neri liegt am Osthang von
Montalcino, besitzt aber auch Weinberge im
Süden bei Castelnuovo dell’Abate. Aus den
dortigen Weingärten stammt der Brunello
«Tenuta Nuova». Giovanni Neri, Jahrgang
1991, studierte Weinbau und Kellerwirtschaft
in Siena und arbeitet seit 2012 im
Betrieb. «Für mich war es immer klar, dass
ich eines Tages im Familienbetrieb mitarbeiten
werde. Mein Grossvater kaufte 1971
das Anwesen und begann, eigenen Wein zu
erzeugen. Mein Vater Giacomo machte Casanova
dann weltbekannt.»
Giovannis jüngerer Bruder Gianlorenzo
arbeitet ebenfalls im Betrieb mit. Er kümmert
sich um das Büro und betreut das neue Weinrelais
der Familie. Neben dem Brunello
44 falstaff mär–apr 2018
«Casanova di Neri» und dem «Tenuta Nuova»
erzeugt das Weingut mit dem «Cerretalto»
einen herausragenden Lagen-Brunello.
Giovanni Neri ist begeistert von seinem
Beruf: «In einem Jahr denkst du, nun endlich
alles verstanden zu haben. Die Witterung im
folgenden Jahr aber stellt dich dann vor völlig
neue Herausforderungen. Es bleibt immer
spannend.» Und wie läuft die Zusammenarbeit
mit Vater Giacomo? Der habe ihm immer
viel Freiraum gewährt. Auf seine Anregung
hin wurde vor drei Jahren ein Gerät für die
optische Traubenselektion angekauft. Eine
teure Investition, die sich aber schon jetzt
bewährt habe, meint Giovanni Neri zufrieden.
Amedeo Cencioni vom Weingut Capanna
ist mit Jahrgang 1986 der Älteste unter den
Jungen. Er studierte Önologie in Turin. «Hier
zu arbeiten ist für mich der schönste Beruf
der Welt.» Capanna wurde vor 60 Jahren
gegründet und zählt zu den ältesten Betrieben
von Montalcino. Er befindet sich am
Nordhang und umfasst 25 Hektaren. Amedeo
Cencioni will den traditionellen Stil beibehalten.
«Beim Brunello wird an der langen
Lagerung im grossen Holzfass nicht gerüttelt.»
Einige Neuerungen wie den wundarmen
Rebschnitt und die Dauerbegrünung
Winzerdynastie: drei
Gene rationen Cencioni
auf dem Weingut
Capanna.
Solor apicias persperfe
rum que voluptatis dol
uptam harum rehendus
konnte er umsetzen. Anderes, was er an der
Universität gelernt hatte, musste er wieder
revidieren. «Mein Vater mit seiner reichen
Erfahrung holte mich da immer wieder auf
den Boden der Realität zurück.»
Francesco Ripaccioli, Jahrgang 1987,
zeichnet seit 2007 für Canalicchio di Sopra
verantwortlich. Sein Grossvater, bis dahin
die Seele des Betriebs, hatte gesundheitliche
Probleme. So hing Francesco sein Wirtschaftsstudium
an den Nagel und krempelte
die Ärmel hoch. «Ich bin auf dem Weingut
aufgewachsen, und für mich war es immer
klar, dass ich eines Tages den Familienbetrieb
weiterführe.» Canalicchio di Sopra liegt im
Nordosten. Die Weinberge verteilen sich auf
zwei Lagen: Canalicchio rund um den Keller
und Montosoli weiter im Norden. Francesco
Ripaccioli erhält mittlerweile Unterstützung
von seinen jüngeren Geschwistern. Während
er für Keller und Verkauf zuständig ist,
versieht sein Bruder die Arbeiten im Weinberg,
und seine Schwester kümmert sich
um die Ferienwohnungen. Auf Canalicchio
di Sopra wird ausschliesslich Sangiovese
angebaut. «In einem kleinen Gebiet wie
Montalcino kann ich mit einer einzelnen
Rebsorte am besten die Lagenunterschiede
herausarbeiten», ist Francesco überzeugt.
Konsequenterweise wird es ab dem Jahrgang
2015 zwei Lagenweine geben, den Brunello
Canalicchio und den Brunello Montosoli.
Giacomo Bartolommei, Jahrgang 1991, ist
seit 2011 im Weingut Caprili tätig. «Für mich
wurde erst nach dem Studium – Önologie >
Reife Sangiovese-Trauben,
Grundlage für besten Brunello.
mär–apr 2018
falstaff
45
wein / BRUNELLO DI MONTALCINO
>
und Wirtschaftsinformatik – klar, dass
ich in den elterlichen Betrieb zurückwill.»
Er betreut den Keller, seine Informatikkenntnisse
kann er nun im Büro gut umsetzen.
Caprili wurde von Urgrossvater Alberto
1955 erworben. Er pflanzte eine Hektare,
aus dem heute die Trauben für die Riserva
AdAlberto kommen. Neben Sangiovese
pflanzte Giacomo in den vergangenen
Jahren auch weissen Vermentino aus.
Giacomo Bartolommei konnte auch andere
Veränderungen im Betrieb realisieren: «Den
Rosso di Montalcino geben wir nun in etwas
kleinere Gebinde, bei Brunello und Brunello
Riserva hingegen verwenden wir ausschliesslich
grosse Fässer mit 50 bis 60 Hektolitern.
Auf meine Anregung hin kauften wir ein
Gerät für die optische Traubensortierung.
Meine Idee für einen Lagen-Brunello ist
innerhalb der Familie allerdings noch nicht
auf allgemeine Zustimmung gestossen. Das
bleibt ein Projekt für die Zukunft.»
Alex Bianchini, Jahrgang 1989, ist seit drei
Jahren im elterlichen Weingut Ciacci Piccolomini
tätig und leitet dort die Produktion.
1955 erbte Grossvater Giuseppe das Gut in
Castelnuovo dell’Abate von der Gräfin Ciacci
Piccolomini. Er vergrösserte es ständig, und
aus den sechs Hektaren von einst wurden 55.
Hier werden gleich drei
Spitzen-Brunelli erzeugt:
Casanova di Neri.
Es gehe um die bestmögliche Interpretation
des Terroirs, so Alex Bianchini. «Kleine
Änderungen und Verbesserungen sind gewiss
einzubringen, der Stil muss aber so erhalten
werden. Bei Brunello heisst das für mich die
ausschliessliche Lagerung im grossen Holzfass.»
Das bedeutet aber nicht, nur das
Bekannte weiterzuführen. «Wir haben die
Beerenselektion deutlich verbessert. Ich experimentiere
auch mit Vergärung im Holzfass.
Mal schauen, was daraus wird.» Zudem ist
Alex Bianchini für die Umstellung des Betriebes
auf Bio verantwortlich. «Für die Zukunft
gibt es nur einen Weg: Qualität, Qualität,
Qualität.»
Mit solchen begeisterten jungen Menschen,
die wissen, was sie am Brunello haben, die
aber auch wissen, dass an stetiger Innovation
kein Weg vorbeiführt, ist die Zukunft des
Brunello gesichert.
<
Weingut vor den Toren der
Stadt: Canalicchio di Sopra.
Fotos: Othmar Kiem, beigestellt
46 falstaff mär–apr 2018
BEST OF
BRUNELLO DI MONTALCINO
TASTING
INFO
WEITERE BEWERTUNGEN
UND BESCHREIBUNGEN
FINDEN SIE
AB SEITE 164. 148.
100
BRUNELLO DI MONTALCINO CER-
RETALTO 2012, Casanova di Neri
Sattes, tiefes Rubin mit Granatschimmer.
Nase nach dunklen Kirschen,
Veilchen, saftigen Zwetschgen, Olivenpaste
und getrockneten Tomaten,
sehr einladend. Satter, fester Ansatz
am Gaumen, viel Wärme, dunkle,
reife Frucht, dichtmaschiges Tannin
umwoben von süssem Schmelz,
salzig und lange, zum Hineinlegen!
Wein & Co., Wien; Noitz, Palt;
Fischer & Trezza, Stuttgart;
Superiore, Dresden; Schwander,
Zürich, ca. CHF 350,–
98
BRUNELLO DI MONTALCINO
RISERVA PS 2012, Siro Pacenti
Kraftvolles, leuchtendes Rubin mit
Granatrand. Kompakte, dunkle Beerenfrucht
in der Nase, nach Brombeere
und Himbeere, im Hintergrund
feine Ledernote. Am Gaumen sehr
präsent, zeigt viel reife Frucht, viel
Kirsche, etwas Himbeere, öffnet sich
mit dichtem, feinmaschigem Tannin
in vielen Schichten, im Finale fest
und sehr lange anhaltend.
Döllerer, Golling; Extraprima,
Mannheim; Vennerhus Wein,
Grosshöchstetten; ca. CHF 170,–
97
BRUNELLO DI MONTALCINO
TENUTA NUOVA 2013
Casanova di Neri
Glänzendes, funkelndes Rubin, klar.
Nase mit feinwürzigen Noten, etwas
Sardellen, dazu dunkle Rosenblätter
und viel dunkle Kirsche. Sehr klar und
präzise, saftige Kirsche und Holunderbeere,
viel feinmaschiges, zupackendes
Tannin, salzig und lange,
geschliffen. Wein & Co., Wien;
Noitz, Palt; Fischer & Trezza,
Stuttgart; Superiore, Dresden;
Schwander, Zürich; ca. CHF 105,–
97
BRUNELLO DI MONTALCINO 2013
Poggio di Sotto
Leuchtendes, sattes Rubin-Granat.
Wunderbare Nase mit Noten nach
reifen Kirschen und Zwetschgen und
getrockneten Rosenblättern, im Hintergrund
nach Rhabarber. Saftig und
klar in Ansatz und Verlauf, zeigt viel
feinmaschiges Tannin, baut sich toll
auf, eingebettet in süssen Schmelz,
im Finale feine Gewürznelken.
Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,
Stuttgart; Vini d’Amato, Basel;
Münsterkellerei, Liebefeld-Bern;
Hofer, Zürich; ca. CHF 175,–
96
BRUNELLO DI MONTALCINO
RISERVA PIANROSSO SANTA
CATERINA D’ORO 2012
Ciacci Piccolomini
Leuchtendes Rubin mit sattem Granat.
Nase mit satten Fruchtnoten,
reifen Kirschen und Zwetschgen,
etwas Preisel- und Gojibeeren, im
Hintergrund würzig-harzige Komponenten.
Saftig und stoffig im Ansatz,
öffnet sich mit feinmaschigem Tannin,
sehr saftig, viel Kirsche, zeigt sich
elegant. Vinothek St. Stephan,
Wien; Fischer & Trezza, Stuttgart;
Wyhus Belp, Belp; ca. CHF 110,–
96
BRUNELLO DI
MONTALCINO 2013, Fuligni
Funkelndes Rubin mit Granatschimmer.
Ansprechende, vielschichtige
Nase, Noten nach Siegellack, etwas
Preiselbeere, Harz und Zedernholz,
dann saftige Zwetschge und Himbeere.
Geschliffen und rund in
Ansatz und Verlauf, strömt ruhig,
aber kontinuierlich da hin, öffnet sich
mit feinmaschigem Tannin, feiner
Schmelz. Barbaro, Wien; Blanck &
Weber, Berlin; Superiore, Dresden;
Hischier, Brig; ca. CHF 55,–
96
BRUNELLO DI MONTALCINO
MADONNA DELLE GRAZIE 2013
Il Marroneto
Glänzendes, intensives Rubin-Granat.
Kompakt und klar in der Nase, nach
frischen Zwetschgen, Rosenblättern
und dunklen Kirschen, im Hintergrund
würzige Noten nach Kardamom.
Blüht am Gaumen satt auf,
feinmaschiges, dichtes Tannin, zeigt
im Verlauf auch schöne salzige Komponenten,
die Spiel verleihen, im Finale
mit festem, intensivem Druck.
Fischer & Trezza, Stuttgart;
Studer, Luzern; CHF 171,–
96
BRUNELLO DI MONTALCINO
RISERVA 2012
La Fortuna
Glänzendes Rubin-Granat. Sehr
intensive und einladende Nase,
klassische Noten nach reifen Himbeeren,
eingelegten Kirschen und
Zwetschgen, dahinter etwas Leder.
Saftig und salzig in Ansatz und Verlauf,
spielt prächtig auf, reife, knackige
Fruchtnoten, dann viel feinmaschiges
Tannin, langer Nachhall.
Julius Ott, Lustenau; EVM, Salzgitter;
Bross Weine, Appenweier;
Vini Toscani, Perroy; ca. CHF 85,–
96
BRUNELLO DI MONTALCINO
RISERVA 2012, Poggio di Sotto
Funkelndes Granatrot. Einladende,
vielschichtige Nase, nach eingelegten
Früchten, Kirsche, Granatapfel und
Zwetschge, im Hintergrund etwas
Leder. Am Gaumen überraschend
frisch, präsente Frucht, nach Kirsche
und Preiselbeere, feinmaschiges
Tannin, salzig, entfaltet sich mit viel
Eleganz. Derksen, Leobendorf; Di
Gennaro, Stuttgart; Vini d’Amato,
Basel; Münsterkellerei, Liebefeld-
Bern; Hofer, Zürich; CHF 285,–
mär–apr 2018
falstaff
47
promotion / RIBERA DEL DUERO
Vielfältige Böden – von
Mergel bis Kalkablagerungen –
zeichnen die Geologie der
Ribera del Duero aus.
Premium-Rotweine aus
der Ribera del Duero D.O.
Noch vor einigen Jahren war sie höchstens ein Geheimtipp, heute kommt kein Weinkenner ohne
die Kreszenzen aus der Ribera del Duero aus. Klima, Böden und strenge Qualitätskriterien haben
einen grossen Beitrag zum steilen Aufstieg des spanischen Weinbaugebiets geleistet.
Sie haben in den letzten Jahren das
positive Image der spanischen Rotweine
entscheidend mitgeprägt: Die
Rotweine aus der Ribera del Duero
zählen zum Besten, was die iberische Halbinsel
zu bieten hat. Weil die Trauben in
einem Hochtal bis zu 900 Meter über dem
Meer reifen, sind die Weine extrem vielschichtig
und ausgewogen.
KLIMATISCHE BEDINGUNGEN
Die genauen klimatischen Bedingungen, die
den Weinanbau der Ribera del Duero cha-
rakterisieren, haben einen grossen Einfluss
auf den Anbauzyklus der Trauben und
spielen eine grundlegende Rolle für das
Wachstum und die Reifung der Traube.
Von diesen speziellen Bedingungen hängt
im grossen Umfang die Qualität der produzierten
Weine ab.
Moderate bis niedrigen Niederschläge,
trockene Sommer und lange, harte Winter
bewirken, dass die Region mit grossen
Temperaturschwankungen zwischen den
Jahreszeiten inmitten eines mediterranen
Klimas hauptsächlich kontinentalen
Charakter hat.
Durch die grossen Temperaturunterschiede
zwischen Tag und Nacht ergibt sich ein
perfektes Gleichgewicht für die Reifung der
Trauben, da diese durch die intensive Kälte
verzögert wird.
GEOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
Die Ribera del Duero erstreckt sich über
die nördliche Hochebene der iberischen
Halbinsel, die vordergründig durch einen
antiken Sockel geformt wird. Teilweise aus
dem Tertiär stammend, bestehen die Ablagerungen
in diesem Gebiet aus Schichten
Fotos: Fernando Fernandez Alvarez, beigestellt
48 falstaff mär–apr 2018
Hauptsorte der Region
ist der Tempranillo.
linsenförmiger, toniger oder schlammiger
Sandkörner. Dabei reicht die Vielfalt der
Böden von Mergel bis hin zu Kalkablagerungen.
Während des Miozäns entstand das Ufergebiet,
das von horizontalen Ebenen und
sanften Hügeln geprägt ist. Durch Erosion
haben sich diese heute nahezu in eine Ebene
verwandelt.
Die Reifung der Trauben
wird durch grosse Temperaturunterschiede
zwischen Tag und
Nacht beeinflusst.
TRAUBENSORTEN UND
WEINCHARAKTERISTIK
Die bestimmende Rebe der Region ist
Tempranillo, in der Ribera del Duero auch
Tinta del País oder Tinto Fino genannt.
Rotweine werden hier mit mindestens
75 Prozent Tempranillo produziert. Auf
kleineren Flächen gedeihen darüber hinaus
Cabernet Sauvignon und Merlot, Malbec,
Garnacha Tinta sowie der weisse Albillo.
Letzterer wird ebenfalls für Rotweine
verwendet.
Ribera-del-Duero-Weine werden in mehrere
Qualitätsstufen unterschieden. Junge,
«Joven» genannte Weine werden ohne Holz
oder zwölf Monate in Fässern gelagert und
wenige Monate nach der Lese auf den
Markt gebracht. Ebenfalls kurz nach der
Weinlese können die ohne Traubenschale
fermentierten Ribera-del-Duero-Rosés
genossen werden. «Crianza» bezeichnet
Weine mit mehr als zwölfmonatiger Lagerung
im Eichenholzfass. Sie sind nach dem
1. Oktober im zweiten Jahr nach der Weinlese
marktreif. Drei Jahre Lagerung benötigt
hingegen der «Reserva». Bis zu 36 Monate
Fass- und anschliessende Flaschenlagerung
lassen ihn reifen, während ein «Gran Reserva»
ganze 60 Monate in Fass und Flasche
benötigt. Jede Flasche von Ribera del Duero
wird strengen Kontrollen unterzogen, bevor
sie den Verbrauchern angeboten wird. Der
Kontrollrat Consejo Regulador bürgt mit
seinem Siegel und einem nummerierten
Kontrolletikett für die Echtheit und Qualität
der entsprechenden Weine. Dank dieser
Zeichen können auf sichere und zuverlässige
Weise die Produktion und der Vertrieb
garantiert werden.
mär–apr 2018
falstaff
49
wein / WORLD CHAMPIONS
SERIE: WORLD CHAMPIONS
Das Weinmachen ist auf
Beaucastel eine Familientradition,
die generationsübergreifend
gepflegt wird.
Fotos: Philippe Martineau, beigestellt
50 falstaff mär–apr 2018
2018
WORLD
CHAMPION
In den feinwürzigen Weinen von Château de
Beaucastel wird die Sonne des französischen
Südens eingefangen. Die Familie Perrin hat sie
längst auf die besten Weinkarten der Welt
platziert. TEXT PETER MOSER
mär–apr 2018 falstaff 51
wein / WORLD CHAMPIONS
In sonnendurchfluteten
Weingärten wachsen die
Trauben für den langlebigen
Châteauneuf-du-Pape.
Im Schwärmen sind die Franzosen
unübertrefflich. Keine andere Sprache
eignet sich so vorzüglich, das
Gute und Schöne in beeindruckende
Worte zu fassen. So bereitet auch ein
Gespräch mit François Perrin höchsten
Genuss, wenn er – wie könnte es anders
sein – über den französischen Wein im Allgemeinen
und das eigene weltbekannte Gut,
Château de Beaucastel, im Speziellen zu
erzählen beginnt: «Ein grosser Châteauneufdu-Pape
ist in erster Linie ein Wein, der gut
altert. Der zweite Punkt – sehr wichtig für
einen grossen Wein – liegt in der Emotion.
Es geht darum, Emotion zu transportieren.
Genau darin liegt seine Definition: Ein grosser
Wein spendet Emotion gepaart mit Zivilisation,
er ist die Summe eines speziellen
Ausdrucks, und ich hoffe, dass Beaucastel
all diese Qualitäten besitzt.»
François Perrin selbst bezeichnet sich und
seinen Bruder Jean-Pierre – beide leiten die
Geschicke von Château de Beaucastel und
zahlreiche weitere Projekte – als «die alte
Generation – … Schade, aber es ist so».
Sie sind die Söhne des legendären Jacques
52 falstaff mär–apr 2018
Perrin, der das von seinem Grossvater
gegründete Familienweingut zu einer der
bedeutendsten Weinkellereien Frankreichs
ausgebaut hat. Mit den Kindern Marc,
Pierre, Thomas, Cécile, Charles, Matthieu
und César sind auch die Vertreter der fünften
Generation bereits aktiv auf Château
de Beaucastel involviert.
Den wohl besten Einstieg in die Weinwelt
der Familie Perrin bildet der Coudoulet de
Beaucastel, der die Appellationsbezeichnung
Côtes du Rhône AOC trägt. Die dreissig
Hektaren Weingärten liegen im Osten von
jenen, aus denen der Châteauneuf-du-Pape
des Hauses kommt. Hier, auf der anderen
Seite der Autobahn A7, die die Grenze für die
Erzeugung des «päpstlichen» Weins markiert,
wachsen die typischen regionalen
Rotweinsorten, drei Hektaren sind für den
weissen Coudoulet reserviert. Die Böden
weisen grosse Ähnlichkeit mit jenen in Châteauneuf-du-Pape
auf; auch hier, im Gebiet
zwischen Avignon und Orange, dominieren
die Galets rouléts, jene grossen Kieselsteine,
die das Terroir bedecken.
Die Trauben für den legendären Châteauneuf-du-Pape
AOC, der den Namen Château
de Beaucastel trägt, kommen aus einem siebzig
Hektaren grossen Rebbestand an der
nördlichen Grenze der Appellation. Man legt
Wert darauf, für diesen Wein auf alle 13
zugelassenen Rebsorten zurückzugreifen und
nicht, wie oft in Châteauneuf-du-Pape der
Fall, dem Grenache eine dominierende Rolle
zu kommen zu lassen. In der Regel besteht die
Cuvée des Grands Vins aus 30 Prozent Grenache,
30 Prozent Mourvèdre, je 10 Prozent
Syrah und Counoise; die restlichen 20 Prozent
Der «Hommage à Jacques Perrin» war der allererste Wein,
der über den Platz Bordeaux in Subskription zum Verkauf
angeboten wurde und nicht im Bordeaux-Gebiet erzeugt wird.
Fotos: Philippe Martineau
setzen sich aus allen anderen Sorten
zusammen. Deren Namen lauten: Cinsault,
Vaccarese, Terret Noir, Muscardin,
Clairette, Piquepoul, Picardan, Bourboulenc
und schliesslich Roussanne.
WEISSWEIN AUS URALTEN REBEN
Für die Produktion der weissen Variante
des Châteauneuf-du-Pape stehen sieben
Hektaren bereit, die dominierende Rolle
spielt hier der Roussanne, der etwa
80 Prozent der Cuvée ausmacht. Es gibt
von der gesuchten Weissweinsorte aber
auch in streng limitierter Flaschenzahl
von wenigen Tausenden eine reinsortige
Füllung – erzeugt aus den Trauben uralter
Reben: den Châteauneuf-du-Pape
Blanc Roussanne Vieilles Vignes, der zu
Recht als einer der grössten Weissweine
Frankreichs gilt. Dieser Roussanne wird
zur Hälfte im Holz ausgebaut und dem
biologischen Säureabbau unterzogen,
was ihm zusätzliche Haltbarkeit
verleiht.
Den unbestrittenen Spitzenplatz im
Sortiment der Familie Perrin nimmt
die Cuvée «Hommage à Jacques Perrin»
ein, das sind pro Produktionsjahr
rund 400 bis 500 Kisten eines
roten Châteauneuf-du-Pape, der
dem Andenken an den 1978 verstorbenen
Vater gewidmet ist.
UNVERWECHSELBARE NOTE
Dieser Wein wurde im Jahrgang
1989 erstmals vinifiziert und
wird wie damals auch heute
noch komplett im Foudre ausgebaut.
Seinen unverwechselbaren
Charakter bezieht er
aus dem hohen Anteil der
betont würzigen Sorte
Mourvèdre, die in der Regel
rund 60 Prozent ausmacht.
Ursprünglich sollte der
Wein nur aus den allerbesten
Jahrgängen kommen,
er entpuppte sich aber als
derartiger Erfolg, dass er
de facto seit 1998 jedes
Jahr herausgekommen
ist. Nur 2002 und
2006 wurden ausgelassen.
Der «Hommage»
wird die Ehre
«Ein grosser Châteauneufdu-Pape
ist ein Wein, der gut
altert. Die zweite Definition
für einen grossen Wein: Emotion
gepaart mit Zivilisation.»
FRANÇOIS PERRIN Château de Beaucastel
Die Im Weine Scharzhofberg reifen ein bringt Jahr lang in grossen Eichenfässern,
der Riesling lediglich eine der einzigartige
Komplexität
Syrah kommt ins Barrique.
hervor.
zuteil, der erste Wein zu
sein, der über den Platz
Bordeaux in Subskription
zum Verkauf angeboten
wurde, obwohl er
dort nicht erzeugt wird.
BIO-VORREITER
Ganze fünf handverlesene
Négociants dürfen dieses
Weinjuwel in die weite Welt
verteilen. Insgesamt verfügt
Château de Beaucastel über
130 Hektaren, von denen 100
mit Reben bedeckt sind, der
Rest wird mit wechselnder
Fruchtfolge für den künftigen
Weinbau vorbereitet. Jahr für
Jahr werden ein, zwei Hektaren
gerodet und an anderer Stelle
wieder neu gepflanzt.
Das Weingut ist ein Vorreiter des
biologischen Weinbaus, mit dem
bereits 1950 begonnen wurde; seit
1974 wird konsequent der Weg der
Biodynamik beschritten. Die gesamte
Weinlese wird per Hand durchgeführt,
die Trauben werden bei der
Ankunft im Keller sorgfältig sortiert
und vor der Vinifikation zur Gänze
entrappt. Nach 15 Tagen im Gärständer
reifen die Weine anschliessend ein
Jahr in grossen Eichenfässern, lediglich
der Syrah kommt ins Barriquefass.
Danach lagern die Weine von Beaucastel
ein weiteres Jahr auf der Flasche in den
Kellern, bevor sie schliesslich ihre Reise
auf die Märkte in aller Welt antreten.
Neben den Weinen mit dem Etikett Château
de Beaucastel kommen aus der Serie
Famille Perrin zahlreiche regionale Weine
auf den Markt, die aus unterschiedlichen
Appellationen des südlichen Rhônegebiets
stammen, wo die Perrins mit heute insgesamt
350 Hektaren die grössten einzelnen Weingartenbesitzer
sind.
SPANNENDER BOGEN
Die Palette reicht von den zahlreichen Côtes du
Rhônes, allen voran dem herausragenden Vinsobres
Les Haut de Julien, bis hin zu den klassischen
aus Gigondas, an deren Spitze der Clos des Tourelles
und L’Argnée, der aus 130 Jahre alten,
unveredelten Grenachestöcken stammt, brillieren.
Für den Châteauneuf-du-Pape «Les Sinards»
>
mär–apr 2018
falstaff
53
wein / WORLD CHAMPIONS
Die eleganten Weine von Château
de Beaucastel tragen Jahr für
Jahr zur wachsenden Popularität
von Châteauneuf-du-Pape bei.
>
verwendet die Familie Perrin die Trauben
der jungen Anlagen von Beaucastel, aber
auch welche aus Weingärten, die näher an
der Ortschaft Châteauneuf-du-Pape liegen.
Mit dem Etikett «La Vieille Ferme» verfügt
man über sehr preisleistungsstarke Weine aus
den Appellationen Ventoux für Rosé und Roz
und Luberon für die frischen Weissweine.
JOLIE, PITT UND PERRIN
Weites internationales Interesse zog ein
Weinprojekt auf sich, für das die Familie
Perrin seit einigen Jahren önologisch die Verantwortung
trägt: Im Jahr 2008 hatte sich
das mittlerweile geschiedene Hollywoodpaar
Angelina Jolie und Brad Pitt um kolportierte
60 Millionen US-Dollar ein Anwesen in der
Provence zugelegt, zu dem auch weitläufige
Weinberge gehören. Man suchte nach einem
geeigneten Partner, der die Trauben in einen
ansprechenden Rosé de Provence verwandeln
kann, und im Jahr 2013 kam der
«Miraval» erstmals auf den Markt. Eine
neue Erfolgsgeschichte hatte begonnen.
Inzwischen ist die Glamourehe geschieden,
das Weingut aber scheint nicht betroffen.
BACK TO THE ROOTS
Charles Perrin, der vor Ort die Verantwortung
trägt, nimmt es gelassen. «Die beiden
sehen das als langfristige Investition für ihre
Kinder, geändert hat sich nur der Erzeugerpassus
am Rückenetikett. Statt Jolie-Pitt und
Perrin steht da jetzt eben seit 2017 Jolie, Pitt
und Perrin. Wir haben noch zusätzlich ganz
neu ein feines Olivenöl ins Sortiment genommen.»
Gewissermassen eine Rückkehr zu
den Wurzeln. Im Interview mit der französischen
Weinfachzeitschrift «La Revue du Vin
de France» erzählt Senior François Perrin:
«Als mein Grossvater Château de Beaucastel
im Jahr 1909 erwarb, befasste sich unsere
Familie in erster Linie mit der Herstellung
von Olivenöl und Tramier-Öl (basiert auf
einer Olivenöl-Sonnenblumenöl-Mischung,
Anm.). Nach Jahren des Parallel-Handels
mit Öl und Weinen beschloss mein Vater im
Jahr 1956, sich ausschliesslich dem Wein zu
widmen.» Was danach folgte, ist eine weltbekannte
Erfolgsgeschichte.
Nachlesen:
Alle Teile aus der Serie
«World Champions» unter
falstaff.ch/champ
<
Vergoren wird bei Beaucastel
je nach Bedarf
und Sorte in Holz- oder
Edelstahlgärständern.
Foto: Philippe Martineau
54
falstaff mär–apr 2018
Das ist die Familie Molino.
Die Molinos setzen lieber auf Nachhaltigkeit
und Qualität, als auf Massenproduktion.
Deshalb ist es unsere Familie Molino.
Mauro, Martina, Matteo Molino, Winzer-Familie
Wir liefern exklusive Spezialitäten
von ausgewählten Persönlichkeiten.
Weine und Spirituosen ullrich.ch
wein / WORLD CHAMPIONS
BEST OF CHÂTEAU
DE BEAUCASTEL
97
2015 CHÂTEAU DE BEAUCASTEL
«HOMMAGE À JACQUES PERRIN»
Nuancen von Kräuterwürze, rauchige Mineralität,
feine Trockengewürznoten, Thymian und
Salbei, schwarze Beerenfrucht, Sattelleder und
Unterholz. Kraftvoll, komplex, Nuancen von
Extraktsüsse, Heidelbeerkonfit und schwarze
Kirschen klingen an, getragen von reifen, runden
Tanninen, ein Hauch von kandierten Veilchen,
schwarze Trüffel, langer Abgang, zart
animalische Würze, sicheres Reifepotenzial.
Fachhandel, ca. CHF 440–570,–
96
2007 CHÂTEAU DE BEAUCASTEL ROUGE
Zart animalisch angehauchte Würze, süsses
schwarzes Beerenkonfit, Noten von Trockenkräutern,
im Hintergrund florale Nuancen,
etwas Lakritze und Vanille. Sehr saftig, Anklänge
von reifen Pflaumen, komplex dank voll ausgereifter
Tannine, lebendig strukturiert, mineralischer
Touch im Abgang, bleibt lange und
süss haften, dunkle Beerenfrucht im Rückgeschmack,
beginnt sich bereits gut zu entfalten,
verfügt über eine überzeugende Länge.
Fachhandel, ca. CHF 100–130,–
95
2012 CHÂTEAU DE BEAUCASTEL ROUGE
Mit einem Hauch von kandierten Veilchen
unterlegte schwarze Waldbeeren, aber auch
reife Pflaumen und Nougat, kandierte Orangenzesten,
intensives und zugleich sehr anziehendes
Bukett. Sehr stoffig, fast etwas opulent,
extraktsüss und mit einer angenehmen Würze
versehen, kräftige Tannine, die ein langes
Leben versprechen, angenehmer Kräutertouch
im langen Finish, zeigt aber noch etwas Babyspeck,
hier ist noch einiges an Geduld nötig.
Fachhandel, ca. CHF 90–120,–
94
93
92
2015 CHÂTEAU DE BEAUCASTEL ROUGE
Kräftiges Karmingranat, violette Reflexe,
dezente Randaufhellung. Zart rauchig unterlegte
dunkle Beerenfrucht, Nuancen von reifen
Pflaumen, ein Hauch von Erdbeerkonfit, floraler
Touch. Komplex, kraftvoll, engmaschig, reife
Herzkirschen, präsente, tragende Tannine,
angenehme Extraktsüsse im Abgang, mineralisch
und lange anhaltend, feinwürziger Nachhall,
dunkler Nougat, sehr gute Länge, weisser
Pfeffer, sicheres Entwicklungspotenzial.
Fachhandel, ca. CHF 70–80,–
2015 CHÂTEAU DE BEAUCASTEL BLANC
Mit weissen Blüten unterlegte kandierte Orangenzesten,
getrocknete Verveine und etwas
Ginster, Mandarinenzesten. Kraftvoll, saftige
gelbe Tropenfrucht, reife Mango und Ananas,
extraktsüss und gut anhaltend, feine Säurestruktur,
dunkle Mineralität, seidige Textur im
Abgang, zarter Honigtouch im Abgang, ein saftiger
Speisenbegleiter, mineralisch und gut
anhaftend, verfügt über gute Länge, bereits
antrinkbar, gutes Reifepotenzial.
Fachhandel, ca. CHF 90–120,–
2016 COUDOULET DE BEAUCASTEL
CÔTES DU RHÔNE BLANC
Mit einem Hauch von Nougat unterlegte
Anklänge von Dörraprikosen, reife Banane, zarter
Honigtouch, Noten von Trockenkräutern.
Saftig, cremige Textur, deutliche Extraktsüsse,
reife Ananas, wirkt etwas weitmaschig, mineralischer
Touch, reife Orangenfrucht im
Abgang, Karamell im Nachhall.
Bezugsquellen: www.gute-weine.de
www.wagners-weinshop.com
www.ullrich.ch, CHF 36,–
Foto: Philippe Martineau
56 falstaff mär–apr 2018
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wein / SÜDTIROL
MITTEN IM
WEINGARTEN
Weine aus Südtirol zählen längst zu den besten Italiens. Die Region boomt. Dazu tragen
auch mehr als zwei Dutzend aussergewöhnliche Wein-Hideaways bei, die sich unter der Dachmarke
«Vinum Hotels Südtirol» zusammengeschlossen haben. Falstaff präsentiert eine Auswahl.
TEXT OTHMAR KIEM
Wein, wohnen und wandern.
Das ist das Motto
einiger Hotelbetriebe in
Südtirol, die ihren Gästen
entweder eine Top-Lage
mitten in den Weingärten oder in der Nähe
von prominenten Spitzenwinzern anbieten.
Es sind mehr als zwei Dutzend
Wein-Hideaways, die sich unter der Dachmarke
«Vinum Hotels Südtirol» zusammengeschlossen
haben (Info: www.vinumhotels.
com), meist kleine, inhabergeführte Hotels,
in denen der Gast persönlichen Service und
eine ganz auf das Thema Wein abgestimmte
Betreuung findet. Alle sind in einem der sieben
Südtiroler Weinbaugebiete beheimatet
und verstehen sich als Botschafter des Südtiroler
Weins. Die Betreiber der «Vinum
Hotels» führen Weinliebhaber zum Ursprung
der edlenTropfen. Manche bauen selber Wein
an, andere arbeiten eng mit benachbarten
Winzern zusammen. Hier einige der schönsten
Südtiroler Wein-Hotels
im Überblick.
WEINGUT PACHERHOF
Seit dem 12. Jahrhundert ist Weinbau am
«Pacherhof» dokumentiert. Die Familie
Huber-Laimer hat aus dem alten Hof
ein charmantes Hotel mit historischen
Stuben, beeindruckenden Weinkellern und
einer stilvollen Wohnetage gemacht. Die
Eisacktaler Weissweine vom «Pacherhof»
gehören zum Besten, was Südtirol zu
bieten hat und wurden schon oft prämiert.
Pacherweg 1, 39040 Vahrn
T: +39 0472 835717
www.pacherhof.com
Fotos: Lukas Schaller, Klaus Peterlin, allesfoto.com
58 falstaff mar–apr 2018
mar–apr 2018
falstaff
58
GIRLANERHOF
Der «Girlanerhof» ist ein renommiertes
Genusshotel, eingebettet in die faszinierende
Rebenlandschaft des Überetsch.
Gastgeberin Martina Dellago ist überzeugt:
«Hochwertiges Essen und
Trinken runden das Urlaubserlebnis ab.»
Entsprechend dürfen sich die Gäste
des «Girlanerhofs» auf feine Kreationen
aus der Küche und eine Vielfalt an
Südtiroler Spitzenweinen freuen.
Marklhofweg 7, 39057 Girlan/Eppan
T: +39 0471 662442
www.girlanerhof.it
DER WEINMESSER
Das Thema Wein zieht sich wie ein roter
Faden durch das gesamte Hotel. Familie
Kohlgruber hat die 30 Zimmer und Suiten
liebevoll eingerichtet. «Der Weinmesser»
besticht durch moderne Linienführung,
eine raffinierte Küche und ein ganzheitliches
Weinkonzept mit drei Weinkellern,
über 600 verschiedenen Weinen, gut
100 Rumsorten und zwei kompetenten
Diplom-Sommeliers als Gastgeber.
Schennaer Strasse 41, 39017 Schenna
T: +39 0473 945660
www.weinmesser.com
mar–apr 2018
falstaff
59
MUCHELE
Die vielen Stammgäste nennen es
liebevoll «Das Muchele», ein feines,
lichtdurchflutetes Designhotel nicht
weit der Kurstadt Meran. Der Gastgeber-Familie
Ganthaler liegt Wein
besonders am Herzen. In einer
eigenen Schau-Vinothek mit Lehmwänden
schlummern über 600
Etiketten. Drei diplomierte Sommeliers
finden auf Wunsch zu jeder Speise
den passenden Wein.
Maiergasse 1, 39014 Burgstall
T: +39 0473 291135
www.muchele.com
TURM
Das «Romantikhotel Turm»
in Völs ist Geniessern seit Langem
ein Begriff. Hausherr Stefan Pramstrahler
zählt zu den besten Köchen
des Landes. Auf dem hauseigenen
Weingut Grottnerhof erzeugt die
Familie Weine in Premium-Qualität.
Vater Pramstrahler ist zudem
begeisterter Kunstsammler: Werke
von Picasso, Kokoschka, Dix, Klee
und vielen anderen verschönern
so Ihren Aufenthalt.
Kirchplatz 9, 39050 Völs am Schlern
T: +39 0471 725014
www.hotelturm.it
SCHLOSS PLARS
Hinter den Schlossmauern verbirgt
sich ein feines Boutique-Hotel mit
historischem Weinkeller, eigenem
Weingut und traumhaft schöner
Terrasse. Mit acht Zimmern und
vier Suiten ist «Schloss Plars» ein
romantisches Refugium. Andreas
Theiner, Schlossherr und leidenschaftlicher
Winzer, garantiert
Weinerlebnisse aus erster Hand.
Das Frühstück ist superb!
Mitterplars 2, 39022 Algund
T: +39 0473 448472
www.schlossplars.com
Fotos: Alex Filz, guenterstandl.de, Helmuth Rier, Marcel Musiol, beigestellt
60 falstaff mar–apr mär–apr 2018
FELDTHURNERHOF
Das Eisacktal zwischen Klausen und
Brixen ist ein Weisswein-Eldorado und
bekannt für «Cool-Climate-Weine»
aus Südtirol. Im sonnigen Feldthurns
verwöhnt Familie Dorfmann mit persönlich
begleiteten Weinführungen und
einer Küche, die kaum einen Geniesserwunsch
offenlässt. Zusammen mit den
preisgekrönten Eisacktaler Winzern
werden im Haus immer wieder
besondere Wein-Momente gestaltet.
Guln 1, Feldthurns
T: +39 0472 855333
www.feldthurnerhof.com
GEYRERHOF
Ein idyllisches Berghotel am Ritten,
Berge und Natur pur! Dank der
modernen Seilbahn ist man auch
rasch in der Landeshauptstadt Bozen.
So erwacht man vor einem
spektakulären Dolomiten-Panorama
und kann schon bald darauf durch
die Bozener Lauben bummeln.
Seit 2014 erzeugt Familie Ramoser
eigenen Wein auf 1300 Meter
Höhe! Die resistente PiWi-Sorte
Solaris macht’s möglich.
Geirerweg 13, 39054 Ritten
T: +39 0471 345370
www.geyrerhof.com
SAND
Der Vinschgau ist das kleinste Weinbaugebiet
Südtirols. Das familiengeführte
Haus liegt am Fuss von
Schloss Juval, wo Bergsteigerlegende
Reinhold Messner feinen Wein anbauen
lässt. Familie Bernhard legt
grossen Wert auf Genuss, Wandern
und Biken und persönliche Betreuung.
Im Weinkeller lagern viele feine
Tropfen aus dem Vinschgau, die
darauf warten, entdeckt zu werden.
Mühlweg 2, 39020 Kastelbell-Tschars
T: +39 0473 624130
www.hotel-sand.com
mar–apr 2018
falstaff
61
Frühlingszeit ist Paarungszeit
Ein edler Schaumwein ist ein vorzüglicher Begleiter der Premiumzigarre. Eine exklusive Paarung,
die schon Winston Churchill überzeugte und Sie diesen Frühling unbedingt probieren sollten.
Die prickelnde Frische und die leichte Säure des Schaumweins halten den Gaumen über
die gesamte Rauchdauer frisch und sorgen so für überraschende Genusserlebnisse.
wöhnlichen Pairing zu widmen:
Dem Genuss einer Premiumzigarre
in Begleitung des passenden
Schaumweins. Eine Liaison zweier
exklusiver Vertreter ihrer Art,
die höchsten Ansprüchen genügt.
Die handgerollte Zigarre, Vermächtnis
einer Epoche, in der die
Uhren noch langsamer tickten;
dazu den erlesenen Schaumwein,
der mit seiner perlenden Eleganz
Der Winter weicht der
milden Frühjahrswärme,
die Luft ist noch frisch,
Nase und Gaumen sind nun sehr
empfänglich für Düfte, Geschmäcke
und Aromen. Auch Aficionados
steht der Sinn nach frischen,
fruchtigen Noten und dem Lieblingsplatz
an der wärmenden
Frühlingssonne. Das ist der richtige
Moment, sich einem aussergewie
geschaffen ist für besondere
Momente. Die Kühle des
Schaumweins schafft einen angenehmen
Kontrast zum warmen
Rauch der Zigarre und die prickelnde
Frische harmoniert perfekt
mit den würzigen Tabakaromen.
Die Nuancen lassen sich
intensiv wahrnehmen, denn die
Bläschen des Schaumweins halten
die Geschmacksknospen auf Trab
und den Gaumen wach für immer
neue, überraschende Genussmomente.
Probieren Sie die folgenden
Kombinationen und geniessen
Sie stilvolle Entschleunigung
in staatsmännischer Manier.
Fotos: beigestellt
62 falstaff mär–apr 2018
DENNER / promotion
PERFEKTE PARTNER
CHAMPAGNE VEUVE CLICQUOT
BRUT
Die kräftige Partagas Serie D No. 4 mit
ihren waldigen, holzigen Aromen trifft
auf den charaktervollen Veuve Clicquot
brut, der mit seinem vollen Körper und
der schön eingebundenen Mousse ein
ausgewogenes und langes Finale schafft.
PARTAGAS SERIE D NO. 4
Herkunft: Kuba
Format: Robusto
Länge: 124 mm
Durchmesser: 20 mm
Rauchdauer: ca. 45 bis 60 Minuten
Stärke: mittel bis vollaromatisch
CHAMPAGNE ALFRED GRATIEN
BRUT
Der aromatische Alfred Gratien brut mit
elegantem Abgang und frischer Säure
erlebt die erste Gärung in Holzfässern.
Wie geschaffen für die Holzaromen der
würzigen Montecristo No. 4, die gegen
Ende feine Gras- und Pfeffernuancen entwickelt.
MONTECRISTO NO. 4
Herkunft: Kuba
Format: Petit Corona
Länge: 129 mm
Durchmesser: 17 mm
Rauchdauer: ca. 40 bis 50 Minuten
Stärke: mittel bis vollaromatisch
PROSECCO BORTOLOMIOL
MILLESIMATO BRUT
Der Prosecco Bortolomiol Millesimato
brut entwickelt eine feine Mousse im
Gaumen und passt mit seinen Zitrus- und
Apfelnoten ausgezeichnet zur milden
Romeo y Julieta und ihren frischen, fruchtigen
bis waldigen Aromen.
ROMEO Y JULIETA MILLE FLEURS
Herkunft: Kuba
Format: Petit Corona
Länge: 129 mm
Durchmesser: 17 mm
Rauchdauer: ca. 40 bis 50 Minuten
Stärke: mild bis mittel
mär–apr 2018
falstaff
63
spirits / CRAFT SPIRITS
Fotos: Stefan Schaufelberger
Mehr als ein Jahr experimentierten
die «Draft Brothers», bis sie «ihr»
Gin-Rezept fanden.
64 falstaff mär–apr 2018
HEISSES
HAND-
WERK
Dass die Craft-Szene auf
Handgemachtes setzt, versteht
sich von selbst. Nach
Craft-Bier sind jetzt Craft-
Spirituosen am Zug. Gin, Rum
und Whisky – hausgebrannt
aus natürlichen Zutaten aus
der Region. Doch was zeichnet
«craft» eigentlich aus?
TEXT ROLAND GRAF, BENJAMIN HERZOG
Es riecht nach Revolution, wenn
Schnapsbrenner ein «Kollektiv»
gründen. Der Name des «Freimeister-Kollektivs»,
einer Vereinigung
von zwölf Brennern aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz will eine
Rebellion anzetteln – und zwar an der Bar.
«Wir schlagen neue Wege ein, um den Spirituosenmarkt
nicht den Industrieriesen zu überlassen»,
lautet das Manifest der Gruppe. Es ist
eine «Notwehr-Gemeinschaft», sagt Initiator
Theo Ligthart und spielt auf das zunehmende
Unbehagen der handwerklichen, kleinen bis
mittelständischen Destillateure an, das sie mit
der Übernahme des Begriffs «handgemacht»,
auf englisch «hand-crafted» durch die Industrie,
aber auch neue Player ohne eigene Brennblasen
haben.
Die «Freimeister», die vor allem mit der
gemeinsamen Vermarktung für bessere Marktchancen
sorgen wollen, sind nicht allein. Die
Draft Brothers zum Beispiel, zwei Jungunternehmer,
die in einer traditionellen, auf Fruchtbrände
spezialisierten Brennerei im schaffhausischen
Hallau produzieren, lancierten als erstes
Produkt einen Gin. «In unserer Region gab
es noch keinen lokalen Gin», sagen die Brenner
Beni Erb und Samuel Rommel. «Das wollten
wir ändern.» Zwei Jahre nach dem ersten
Brand ist ihr Gin nicht nur aus vielen Schweizer
Bars nicht mehr wegzudenken, es gibt auch
Spezialfüllungen wie den Erdbeergin, der mit
Zugabe von Schweizer Erdbeeren im Frühling
in Kleinstmengen gebrannt wird. Dieser Ansatz
ist ein Beispiel dafür, wie man «Craft Distilling»
heute verstehen kann – denn vor allem
die Definition ist schwierig. Lokale, saisonale
Zutaten zu verarbeiten, gehört sicherlich dazu.
Radikal ist dabei etwa der Österreicher Josef
Farthofer, der für seinen Wodka «Kabumm!»
den seltenen Nackthafer kultiviert. >
mär–apr 2018
falstaff
65
spirits / CRAFT SPIRITS
Im «Freimeisterkollektiv»
haben sich Kleinbrenner
und Bartender
zusammen geschlossen.
Die Herstellung ihrer
Produkte unterliegt
völliger Transparenz.
Fotos: beigestellt
«Früher hatte jedes Restaurant noch einen kleinen Tank mit einem
Kräuterbrand und Kernobst für all die Kaffees.»
HANS ERISMANN, Brennerei Destillerie – Eschenmosen
Auch Dieter Meier gehört
zu den Brennern: Sein Ojo
de Agua Gin vereint die
Schweiz mit Argentinien.
Fotos:: Sandra Marusic, beigestellt
66 falstaff mär–apr 2018
Das Manifest der «Freimeister», denen
Lorenz Humbel von der gleichnamigen Spezialitätenbrennerei
in Stetten als einziger Schweizer
angehört, definiert seine handwerklich hergestellten
Produkte sogar noch klarer: Keine
künstlichen Aromen, Schönungen oder Zusatzstoffe,
keine Geschmacksextrakte oder künstlicher
Zuckerzusatz, auch gentechnisch veränderte
Stoffe schliessen die Brenner aus!
Es ist nicht alles neu und hip: Immer mehr
klassische Fruchtbrenner wenden sich den
internationalen Bränden zu, auch in der
Schweiz. Brenner Hans Erismann hat den
direkten Vergleich – seit vier Generationen
wird in Bülach destilliert. «Früher hatte jedes
Restaurant noch einen kleinen Tank mit einem
Kräuterbrand und Kernobst für all die Kaffees»,
zu denen die Fruchtbrände gerne getrunken
wurden. Diese Zeiten seien vorbei. Allereine
geräucherte Variante, bietet man auch eine
eigene Rezeptur für Private an – um knapp
5000 Franken ist man dabei. Wie aber geht es
dem Handel mit diesen Newcomern, die alle
gelistet werden wollen?
DER GESCHMACK ZÄHLT
Für Andreas Osler, der im österreichischen
Pinswang bei Reutte, unweit der Schweizer
Grenze, mit seinem «Weisshaus»-Shop aktiv
ist, tummeln sich aktuell «viele Glücksritter» in
der Spirituosen-Szene. Seine Einkaufsentscheidungen
fallen daher in Blindtests, «das
Packaging ist für mich vorerst sekundär».
Allerdings müsse man auch reihenweise eingereichte
Produkte «zurückschicken, weil sie
qualitativ nicht entsprechen». Vor allem beim
Gin, «wo zu Spitzenzeiten jede Woche vier
Ganze zwölf Zutaten
stecken im «Turicum Gin»,
das Rezept des Zürcher
Gins bleibt geheim.
dings, so Erismann, «kompensiert der Gin
und Whisky-Konsum diese Ausfälle». So hat er
selbst begonnen, nicht nur einen komplexen
«Züri»-Gin zu erzeugen, sondern ist auch als
Brenn-Partner von Start-ups wie «Seefelder
Gin» gefragt. Einfach darf man sich den
Zugang eines solchen Handwerkers aber
nicht vorstellen. «Bei meinem Weihnachtsgin
mit Zimt habe ich 20 Versuche benötigt»,
so der Tüftler.
Allein sieben Stadt-Zürcher Gin-Erzeuger
gibt es heute. Am bekanntesten, weil auch die
Blüten der Linden über der Limmat verwendet
werden, wurde der «Turicum». In Basel wiederum
hat soeben die viel exportierte Bartender-
Marke «nginious!» ihre neue Heimstatt in der
eigenen Destillerie in der Gärtnerstrasse gefunden.
Neben den vier Gin-Abfüllungen, darunter
neue Produkte an uns herangetragen werden».
Der einfach zu produzierende Gin, der nicht
einmal destilliert werden muss, wenn er als
«Compound Gin» deklariert wird, bereitet
jenen Sorgen, die damit selbst durchgestartet
sind. Maximilian Schauerte und Daniel
Schönecker etwa, die vor zehn Jahren die ersten
100 Flaschen «Duke Gin» in einem Münchener
Hinterhof etikettierten, reden da «von
unserem Herzblut, nicht von irgendwas Abstraktem».
Marketing-Experten, die gleich mit
Flaschenzahlen und Logo-Entwürfen lospreschen,
sind Schauerte suspekt. Die Macher des
u. a. mit Hopfenblüte aromatisierten Munich
Dry Gins haben den Sprung auf die nächste
Ebene geschafft – ein Lackmustest für den
Erhalt des handwerklichen Charakters.
Seit dem Vorjahr operiert man von einer
>
mär–apr 2018
falstaff
67
spirits / CRAFT SPIRITS
>
ehemaligen Grossbrennerei – Kartoffeln
wurden hier zu Branntwein für die Industrie
verarbeitet – in Aschheim nahe München
aus. Dabei hat man bei «Duke’s» aber darauf
geachtet, die gleiche Carl-Brennanlage zu
verwenden wie einst in der Barer Strasse –
nur eben grösser dimensioniert. Denn am
Craft-Geist wollte man unbedingt festhalten,
die Vorteile der 1.500 Quadratmeter grossen,
neuen Produktion liegen vor allem bei der
Logistik und der Präsentation für die
«Duke»-Freunde: «In München konnten wir
nicht einmal die Flaschen auf Paletten liefern,
sondern mussten sie händisch umpacken».
Zugleich liefert die deutsche Gin-Szene mit
«Monkey 47» die grösste kommerzielle
Erfolgsgeschichte unter den Brennereien: Alexander
Stein verkaufte die Mehrheit an seiner
Marke 2016 an den Konzern Pernod-
Ricard. Acht Jahre nach der Gründung des
Unternehmens mit 2.000 abgefüllten Flaschen
stieg damit einer der grössten internationalen
Konzerne des Drinks Business bei
einem deutschen Hersteller ein. Christoph
Keller, der mit seiner eigenen Stählemühle
das Handwerk hinter dem Schwarzwald-Gin
garantierte, zog sich aus dem Unternehmen
zurück. Zuvor gestaltete er aber noch die
Bio-Melasse aus Übersee trifft
Schweizer Wasser – der Rum
aus der Zürcher Brennerei
Hans Erismann überzeugt.
neue Brennerei mit, die für Kontinuität der
Produktion sorgen soll.
Wie erfolgreich die Schweizer Craft-Brenner
sind, lässt sich nur schwer beziffern,
grundsätzlich ist der hiesige Markt von rund
80 Prozent Import bestimmt. Ein Indikator
für den Erfolg der heimischen Produkte
könnten aber die unzähligen neuen Brände
teils renommierter Produzenten sein, die
Woche für Woche auf den Markt strömen,
allen voran im Gin-Bereich.
CRAFT ODER NICHT CRAFT?
Im Jahr 2015 beispielsweise lancierte der legendäre
Musiker und Weinunternehmer Dieter
Meier gemeinsam mit dem Brennmeister Oliver
Matter von Matter-Luginbühl sowie Adrian
Baumgartner vom Wein- und Spirituosenhändler
Paul Ullrich den Ojo de Agua Gin. Ein Produkt,
das nicht nur in puncto Aufmachung,
sondern auch betreffend Herstellung und
Inhalt durchaus als «Craft» angesehen werden
kann. Auch wenn die Regionalität hier ganz
auf Dieter Meiers Leben fusst: Der Gin wird in
der Schaubrennerei Matter-Luginbühl in Kallnach
im Kanton Bern gebrannt, die Aromatisierung
aber hält sich ganz an Meiers Engangements
in Argentinien. Zitronen aus Tucumán,
Mate, Weinbrand aus Meiers Malbec und ein
Brombeergeist aus den Bio-Beeren der Ojode-Agua-Farm
geben dem Produkt seinen
Charakter. Eine erfolgreiche Geschichte, die die
Grenzen und Definitionsschwierigkeiten von
«Craft Spirits» exemplarisch aufzeigt.
<
WIE VIEL HANDWERK STECKT IN «CRAFT»? –
DER VERSUCH EINER DEFINITION
Je mehr Destillerien «handwerklich» oder –
öfter in der hipperen englischen Fassung –
«hand crafted» auf ihre Flaschen drucken,
desto klarer wird es: Der Kaiser ist nackt!
Denn was soll dieses Wort aussagen? Wer sich
eine holzbefeuerte Kupferbrennblase im
Alpen-Bauernhaus vorstellt, kennt entweder
keine Brandschutz-Beauftragten oder hat noch
nie einen Brenner besucht. Brenner-Romantik
und ein gleichbleibendes Produkt schliessen
sich eher aus, wenn es um internationale Spirituosen
wie Rum, Wodka, Whisky oder Gin
geht. «Ein Fruchtbrenner, der die Jahrgänge
verleugnet, ist auf dem Holzweg», sagt dazu
Hans Reisetbauer, einer der erfolgreichsten
Austro-Destillateure. Doch wer will Jahresschwankungen
in seinem Wodka-Orange?
Konsistenz lebt neben gutem Rohmaterial
auch von sauberer Technik. Insofern greift
auch der Versuch zu kurz, Grössenangaben als
Definition einer «handwerklichen Brennerei»
festzumachen. Eine Weltmarke wie «The Balvenie»,
die mit eigenen Küfern und Kupferschmieden
arbeitet und ihr Whiskymalz selbst
darrt, wird wohl «handcrafted» beanspruchen
dürfen. Und die Regionalität? Also nur zu
brennen, was rund um die Destillerie wächst?
Dann sähe unser Spirituosenregal dürftig aus.
Es sind meist Wachauer Früchte, die Tirols
beste Aprikosenbrände ergeben, bei Rum und
den für Gin unabdingbaren Zitrusfrüchten
sieht es im Alpenraum ohnehin schlecht aus.
Was bleibt also? Das, was im Zweifel immer
die gültige Genuss-Währung darstellt: Kosten
und für sich eine Auswahl treffen!
Sam J. Simmons, der Markenbotschafter von
«The Balvenie» ist Experte seines Fachs.
Nicht umsonst wird er Dr. Whisky genannt.
Fotos: John Paul, beigestellt
68 falstaff mär–apr 2018
ZUG Zug 3. 3.–10. – MAI Mai 2018 2018
FILM, DINNER & TALK
FOTO-AUSSTELLUNG
KOCHEN MIT ZUGER SCHULKLASSEN
DIE FILME
SCHUMANNS BARGESPRÄCHE · LE SENS DE LA FÊTE
PARIS CAN WAIT · MICHELIN STARS – TALES FROM THE KITCHEN
THEATRE OF LIFE · A MATTER OF TASTE · CE QUI NOUS LIE
DIE KÖCHE
MICHÈLE MEIER & HUBERT ERNI · ROLF CAVIEZEL
DARIO CADONAU · SCHWESTERN SICHER · STEFAN MEIER
NINO MOSCA · SILVIA MANSER · ROBERT SPETH
TICKETS
GENUSSFILM.CH
MAIN SPONSORS CO-SPONSORS COOPERATION PARTNERS SUPPORTING FOTO AWARD &
KOCHEN MIT SCHULKLASSEN
MEDIA PARTNERS
CHEF'S HOSTING PARTNERS
FESTIVAL PARTNERS
TRENDS & DRINKS
BARKULTUR
JETZT
GRATIS
BARGUIDE
APP
VOLLE CRAFT VORAUS!
Ein schlichter Gin reicht hier nicht aus.
In «Craft Cocktails» kommen hand gemachte
Spirituosen aus der Region – ein köstlicher
Mix aus Crafted Spirits.
In «Kühnes Bühne»
steckt Crafted Gin,
der aus der Region
zwischen Rigi und dem
Vierwaldstättersee
stammt.
TEXT ANGELO PEER
FOTOS REMY STEINER
In der Bar zeigt sich schön
die Zivilisierung ursprünglich
«wilder» Verhältnisse,
die immer in eine Regulierung
münden. Von unten vom
Markt her wie auch von oben
durch staatliche Vorschriften.
Am Anfang stand der Selbstgebrannte,
am Ende weltumspannende
Marken: verursacht durch
das Bestreben des Konsumenten,
verlässliche Produkte zu bekommen,
und durch das staatliche
Streben nach Steuern. Später
dann nach strengen Gesundheitsvorschriften.
Doch die Dinge
bleiben nie im Gleichgewicht,
immer bilden sich – frei nach
Hegel – Antithesen heraus, die
dann auf höherem Level zu Synthesen
verschmelzen. So auch die
derzeitige Welle hin zu regionalen
Produkten an der Bar, die über
den deutschen Sprachraum hinwegrollt
und erst weit darüber
hinaus zum Stehen kommt. Da
tauchen Unmengen autochthoner
Gins, Wodkas und Whisk(e)ys in
Gegenden auf, wo man früher nur
«Gordon’s», «Stolichnaya» und
heimische Obstschnäpse kannte.
Heute findet man an jeder Ecke
einen Produzenten. Und immer
öfter auch eine Bar, die daraus
ihre Kreationen schöpft.
Die «Karel Korner» ist der Falstaff-Neueinsteiger
des Jahres. In der Bar in Luzern setzt
Bar-Managerin JUDITH LAUBER auf Hausgemachtes
und kreiert originelle Sirups wie
auch Cocktail-Rezepte selbst.
KÜHNES BÜHNE
ZUTATEN
5 cl Crafted Gin
4 cl naturtrüber Apfelsaft
3 cl frischer Zitronensaft
2,5 cl Orgeat, hausgemacht
1 Handvoll frische Minze
ZUBEREITUNG
– Minze in der Hand zusammenklatschen,
um das Aroma freizugeben.
– Mit den restlichen Zutaten und doppelgefrostetem
Eis in den Shaker
geben.
– Rund 12 Sek. nicht zu hart shaken.
– In einen gekühlten Tumbler mit
frischem Eis doppelt abseihen.
– Nach Belieben garnieren.
mär–apr 2018
falstaff
71
cover / KALIFORNISCHE KÜCHE
Surf and Turf,
ein Klassiker der
kalifornischen Küche.
Fotos: beigestellt
72
falstaff
mär–apr 2018
PERFEKTE
WELLE
Die kalifornische Küche bedeutet viel mehr als saisonales Gemüse, Fisch
und Fleisch. Ihre Stars vermitteln ein Lebensgefühl von Frische, Sonnenschein,
Hippie-Feeling – und bringen mit offenem Geist Speisekombinationen
auf den Teller, die dann oftmals zur Weltkarriere abheben.
TEXT PETER EICHHORN
mär–apr 2018
falstaff
73
cover / KALIFORNISCHE KÜCHE
Gedanken an Kalifornien. Wer
denkt da nicht an die Golden
Gate Bridge, Hollywood, Blumenkinder,
lange Strände und die
tiefen Täler der Sierra Nevada?
Im Hintergrund erklingen die einschlägigen
Songs von Scott McKenzie oder von The
Mamas and the Papas. Gut, je nach Generation
könnten es auch die Beach Boys, 2Pac, die
Ra mones oder Guns n’ Roses mit «Paradise
Der Österreicher Wolfgang Puck
war einer der ersten kalifornischen
Koch-Stars. Seine Lachs-Pizza mit
Kaviar machte Geschichte.
SPAGO
City» sein. Kulinarisch interessierte Menschen
träumen bei Kalifornien womöglich noch von
den bemerkenswerten Weinen aus Sonoma
oder dem Napa Valley, den vorzüglichen
Erzeugnisse einiger Pioniere der Craft-Beer-
Bewegung oder den sage und schreibe 55 Restaurants
in der Bay Area von San Francisco
und Umgebung, die der Guide Michelin mit
einem Stern auszeichnete. Sieben davon erhielten
aktuell gleich drei der begehrten Himmelskörper.
Allen voran Thomas Keller in seiner
französisch inspirierten «French Laundry», in
der während eines Menüs keine Zutat doppelt
vorkommt.
Viele sagen: Man muss sich entscheiden –
entweder bist du ein Los-Angeles-Mensch
oder du bist ein San-Francisco-Mensch. Beides
zusammen geht nicht. Entweder die «Paradise
City, where the grass is green and the girls are
pretty», wie Guns n’ Roses über L.A. singen,
oder gemäss Tony Bennett: «I left my heart in
San Francisco.»
Alice Waters entschied sich 1971 für die
Bay Area bei San Francisco und gründete ihr
Restaurant «Chez Panisse» in der Universitätsstadt
Berkeley. Waters gilt als die Wegbereiterin
des Küchenstils, der heute als «California
Cuisine» bekannt ist und der die Speise-
und Restaurantkultur weit über die amerikanische
Westküste hinaus veränderte. Berkeley
mit seinem grossen Campus-Gelände liegt
zwischen Oakland und Richmond an der Ostküste
der Bucht von San Francisco. Hier studierte
Alice Waters zur Hochzeit der Studentenbewegung
Französische Kulturwissenschaften,
und ihre damit verbundenen Frankreich-
Aufenthalte prägten die Studentin kulinarisch
intensiv. Bodenständige Kochtraditionen,
marktfrische Produktqualitäten und saisonale
Einflüsse beeindruckten die ursprünglich aus
New Jersey stammende junge Frau, die
beschloss, die Kulinarik zu ihrem Lebens -
inhalt werden zu lassen.
A WAY OF LIFE – EINE LEBENSART
Was heute so selbstverständlich erscheint, war
damals für viele Amerikaner eine gänzlich
neue Erfahrung. Frische und gesunde Produkte,
die möglichst aus der Region stammen, die
so reich an Gemüse und Meeresfrüchten ist.
Bewusste Ernährung durch nachhaltige Produkte
und kurze Transportwege. Andere
Zubereitungsarten und Garstufen stammen
zudem aus der Erkenntnis, dass ein Rüebli aus
Kalifornien nun einmal anders schmeckt als
eines aus Südfrankreich und dies eben auch
bei der Zubereitung und Speisenkombination
beachtet werden solle.
Dazu gesellt sich jenes kalifornische «Laid-
Back» und ein offener Geist, der internationale
Einflüsse und Kochtechniken mit einbezieht
– ob aus Mexiko, Korea oder eben
Frankreich. Berühmte Gerichte, die kalifornische
Abwandlungen internationaler Spezialitäten
darstellen, sind beispielsweise die
California Sushi Roll oder die berühmte >
Fotos: Amanda Marsalis, beigestellt
74 falstaff mär–apr 2018
THE FRENCH LAUNDRY
Thomas Keller, Chef im französisch inspirierten «The French Laundry», lässt bei seinen Menüs
keine Zutat doppelt vorkommen. Erst kürzlich wurde das kulinarische Aushängeschild des
Napa Valley erneut mit drei Michelin-Sternen ausgezeichnet. Übrigens zum elften Mal in Folge.
mär–apr 2018
falstaff
75
cover / KALIFORNISCHE KÜCHE
THE SLANTED
DOOR
Cross-over zum Niederknien:
In «The Slanted
Door» treffen Kalifornien
und Vietnam aufeinander.
Zu chilliger Atmosphäre mit Blick über die
Bucht von San Francisco serviert Charles
Phan Carpaccio und karamellisierte Garnelen.
>
Räucherlachs-Pizza von
Wolfgang Puck. In seinen beliebten
«Spago»-Restaurants,
beispielsweise in Beverly
Hills, serviert der aus Österreich
stammende Koch-Star
seine California-Menüs, zu
denen diese legendäre Pizza mit
Lachs, Dill-Crème fraîche und
Schnittlauch zählt.
Intensive asiatische Einflüsse prägen die
pazifische Küste der USA und gesellen sich
fusion-mässig und cross-overig zur heimatbezogenen
kalifornischen Küche. Ein herrliches
Beispiel bietet das Restaurant «The Slanted
Door» im Ferry Building, dem alten Fährhaus
im Hafen von San Francisco. Hinter der schiefen
Tür werden frische lokale Zutaten mit
vietnamesischem Einfluss komponiert.
Charles Phans entspanntes Restaurant mit
175 Plätzen und grandiosem Blick über die
Bucht und den Hafen bietet grandiose Cocktails,
originelle Snacks und aufregende Menüs,
beispielsweise mit Rindscarpaccio, Limettensaft,
Erdnüssen, Rau-Ram-Koriander und
Sesamcrackern. Oder karamellisierte Wildfang-Garnelen
aus der Bucht mit Knoblauch,
gelben Zwiebeln und Karamell-Chili-
Sauce.
Fotos: Nick Vasilopoulos, beigestellt
76 falstaff mär–apr 2018
Der spektakulärste Vertreter der kalifornischen
Küche ist derzeit David Kinch in seinem
Restaurant «Manresa» in Los Gatos,
nicht weit vom Silicon Valley südlich der
San Francisco Bay. Das Restaurant mit drei
Michelin-Sternen vermählt konsequent die
kalifornische Regionalität mit dem Farm-totable-Konzept
mit Schwerpunkt auf Früchten
und Gemüse. Die nahe gelegenen «Love Apple
Farms» bauen beinahe sämtliche Zutaten für
das Restaurant an, und Kinch verarbeitet
nicht nur die Produkte der Saison, sondern die
des Tages. Er differenziert die kalifornische
Küche noch konkreter und spricht davon, in
seinem Restaurant die «Erfahrung der Nordkalifornischen
Küche» zu vermitteln. Dafür
stehen Zutaten wie Artischocken, Kno b lauch,
Abalonen, Kohlenfisch, kalifornischer
Taschenkrebs oder pazifischer Lachs. Sein
Signature Dish, das sich immer auf der Karte
befindet, heisst «Into the Vegetable Garden»
und beinhaltet eine kunterbunte Mischung
aus 40 bis 60 Zutaten aus den «Love Apple
Farms». Mit seinem 336 Seiten starken Buch
«Manresa» verfasste Kinch ein eindrucks-
>
MANRESA
Drei-Sterne-Koch David Kinch ist
einer der raffiniertesten Vertreter
des Farm-to-table-Konzepts.
mär–apr 2018
falstaff
77
cover / KALIFORNISCHE KÜCHE
EINFLÜSSE AUS
KALIFORNIEN
California goes Berlin:
kalifornische Küche
im «Mavericks».
TIPPS UND ADRESSEN
KALIFORNIEN
MAVERICKS
THE FRENCH LAUNDRY
Washington Street 6640, 94599 Yountville
T: +1 707 9442380, www.thomaskeller.com
CHEZ PANISSE
Shattuck Avenue 1517, 94709 Berkeley
T: +1 510 5485525, www.chezpanisse.com
>
volles und richtungsweisendes Werk über
seine neokalifornische Küche.
Nicht alle wertschätzen die kalifornische
Küche. Im (überaus kulinarisch-sarkastisch
unterwanderten) Thriller «American Psycho»
macht sich Autor Bret Easton Ellis über eine
«post-California cuisine» lustig und lässt
seinen fiesen Hauptdarsteller ständig Anchovis
konsumieren und einen «geschwärzten
medium-rare Rotbarsch» bestellen.
KONTINENTALES KALIFORNIEN
Im deutschsprachigen Raum zeigt sich die
California Cuisine eher selten. In München
hatte die Familie Kuffler 2013, unterstützt
von Eckart Witzigmann, das ehrgeizige Projekt
«Kuffler California Kitchen» eröffnet.
400 Plätze auf 1400 Quadratmetern im
historischen Palais an der Oper sollten die
Schickeria der Isar-Metropole beglücken.
Stephan Kuffler erklärte sein kalifornisches
Konzept zum «gastronomischen Statement
für das junge Jahrtausend». Aber die Vision
setzte sich nicht durch und wurde durch ein
Steak-Konzept ersetzt. Und in Schwabing
schloss jüngst das Restaurant «So.Cal»
seine Pforten. «Wahrscheinlich muss California
Cuisine auch in Kalifornien stattfinden»,
hinterfragten zahlreiche Gastro-Fachleute
die holprige Entwicklung der fröhlichen
Küchenphilosophie hierzulande. Die «Süddeutsche
Zeitung» titelte gar: «Kalifornien
ist out!»
Dass Kalifornien aber auch funktionieren
kann, beweist Berlin. Möglicherweise liegt es
an der jüngst zelebrierten 50-jährigen Städtepartnerschaft
der deutschen Hauptstadt mit
Los Angeles, dass ausgerechnet hier die Kulinarik
des «Golden State» so vielfältig zur Geltung
kommt. Das «Andel’s Hotel» in Lichtenberg
ist den Hauptstadtgourmets durch die
Sterneküche von Alexander Koppe in der
«Skykitchen» im 14. Stock ein Begriff. Neu
gesellt sich im Erdgeschoss das «Mavericks»
hinzu. Hier verantwortet Manuel Björn Winter
die Küchenphilosophie: «Die Speisen und
das Restaurant-Konzept sind ganz klar kalifornisch.
Das heisst, dass wir eine sehr gesunde
und frische Küche ohne viel Kohlenhydrate
und tierische Fette anbieten. Der Service ist
locker, cool und doch professionell. Es ist
spannend, Einflüsse aus Asien, Mexiko,
Europa und den USA in neuen Gerichten zu
verschmelzen und die Gäste mit auf diese Reise
zu nehmen, die dann am grossen Gemeinschaftstisch
die Teller und Schalen teilen.»
Das Design ist entspannt und stylisch mit
SPAGO
North Canon Drive 176, 90210 Beverly Hills
T: +1 310 3850880, www.wolfgangpuck.com
THE SLANTED DOOR
One Ferry Building #3, 94111 San Francisco
T: +1 415 8618032 , www.slanteddoor.com
MANRESA
Village Lane 320, 95030 Los Gatos
T: +1 408 3544330, www.manresarestaurant.com
DEUTSCHLAND
MAVERICKS
Landsberger Allee 106, 10369 Berlin
T: +49 30 4530532610, www.mavericks.berlin
STONE BREWING
Im Marienpark 23, 12107 Berlin
T: +49 30 212343100, www.stonebrewing.eu
BIG SUR
Graefestrasse 11, 10967 Berlin
T: +49 30 89405555
SCHWEIZ
THE GRAPE
Seestrasse 60, 6353 Weggis
T: +41 41 3920707, www.thegrape.ch
NAPAGRILL
Brandschenkestrasse 130, 8002 Zürich
T: +41 44 2898080, www.napagrill.ch
Fotos: Stefan Haehnel, Justus Preuss, beigestellt
78 falstaff mär–apr 2018
Graffiti und Surfboard, dazu viel Holz, Leder
und Metall. Hausgemachte Limonaden und
kalifornische Weine begleiten Tuna Ta-taki,
Reuben Sandwich, California Caesar und
Surf and Turf. Aber auch Craft Beer: von
Strassenbräu, einer kleinen Hausbrauerei
aus der Nachbarschaft, und Anchor Steam
Beer aus San Francisco.
CALIFORNIA BREWIN’
Die Weine aus Kalifornien konnten die letzten
Jahre hinweg beständig die Experten
überzeugen. Craft Beer amerikanischer Prägung
erlebt ebenfalls einen Boom, den immer
mehr Gastronomen begeistert umsetzen.
Neben Michigan zählt insbesondere Kalifornien
zu den wegweisenden Bier-Bundesstaaten
der USA. In Berlin investierte «Stone
Brewing» aus San Diego 25 Millionen Dollar
in eine Brauerei samt ambitionierter Gastronomie
und riesigem Gartenbereich. Es müssen
über 60 Zapfhähne sein, aus denen die
Stone-Kult-Biere wie Arrogant Bastard,
Ruination IPA oder Cali-Belgique fliessen.
Die kalifornische Herkunft setzt Küchenchef
Robert Hilges gekonnt in Szene. Nach
Stationen im «Adlon», «The Ritz-Carlton»
und «Hofbräu Berlin» inszeniert er nun
die Küchenimpulse Kaliforniens im Zusammenspiel
mit den vielfältigen Brauspezialitäten.
«In einem Teil der Gerichte
schmeckt und fühlt man das kalifornische
Lebensgefühl. Beispielsweise die Frische der
Braumeister Thomas
Tyrell prüft Aromahopfen,
der die California-Style-
Ales markant prägt.
Craft Beer amerikanischer
Prägung erlebt einen
Boom, den immer mehr Gastronomen
begeistert umsetzen.
Robert Hilges inszeniert
dazu die passenden Gerichte.
Produkte in unseren Tacos sowie die würzige
Note, die speziell durch die mexikanischen
Einflüsse nicht fehlen darf. Eines der Hauptmerkmale
der kalifornischen Küche ist ja
eben die Frische und Aromatik. Da wir hier
alles selbst herstellen – das Brot, jede Sauce,
Salsa oder Dip, die Eissorten und die Pasta –,
bringen wir jeden Tag eine unvergleichliche
Frische in die Gerichte. Und die aromatische
Vielfalt im Bier ermöglicht völlig andere
Geschmacksmomente, als wir sie vom Wein
schon kennen», schwärmt Hilges. Probierhappen
seiner Schweinsrippchen mit ko reanischer
BBQ-Marinade, gebratenen grünen Bohnen
mit Chorizo und Succotash Kartoffel-Gratin
belegen dies trefflich. Genau wie sein San
Diego Style Tempeh Chili aus Tempeh, Kidneybohnen
und Cheddar, in Chilifond gegart.
Die Arbeit mit einer kalifornischen Brauerei
ermöglicht ihm, Brauhausküche völlig neu zu
definieren: «Statt dem ›normalen‹ Standard
können wir hier in unseren Gerichten die Sonne
Kaliforniens scheinen lassen. Wir haben die
Möglichkeit, mit unseren Gerichten die Gäste
aus dem Alltag zu holen und ihnen einen kleinen
Kurzurlaub in Kalifornien zu bescheren.
Das ist schon ’ne coole Sache bei so viel
Regen wie im letzten Jahr.»
Kalifornische Küche ist mehr als eine traditionelle
Kochart. Sie ist ein Lebensgefühl mit
einem Hauch von Hippietum, Surfwelt und
Sonnenschein im Herzen. Oder wie die Ra -
mones singen: «We’re out there having fun,
yeah, in the warm California sun.»
<
In Berlin investierte
«Stone Brewing»
aus San Diego 25
Millionen Dollar in
eine Brauerei samt
ambitionierter
Gastronomie und
Gartenbereich.
STONE BREWING
«In einem Teil der
Gerichte schmeckt
man das kalifornische
Lebensgefühl»,
verspricht Küchenchef
Robert Hilges.
mär–apr 2018
falstaff
79
cover / KALIFORNIEN-REZEPTE
80
falstaff
mär–apr 2018
Frisch, regional, lässig! Mit dem Fokus auf
Meeresfrüchten, Fisch und Gemüse ist die kalifornische Küche
ein Genuss kreativer Kombinationen, inspiriert von
asiatischen und mediterranen Einflüssen.
GOOD VIBES
CUISINE
FOTOS KONRAD LIMBECK
KONZEPT & PRODUKTION CHRISTIN DITSCHKE
FOODSTYLIST BENJAMIN WILKE
KERAMIK BELINI.AT
mär–apr 2018
falstaff
81
cover / KALIFORNIEN-REZEPTE
ZUTATEN FÜR DIE GELBEN RÜBEN
2–3 gleich grosse gelbe Rüben
1 Orange, halbiert
1 Rosmarinzweig
1 Thymianzweig
1 Prise Kümmel, gemahlen
grobes Meersalz
1 EL Olivenöl
2 EL weisser Balsamico
ZUBEREITUNG
– Die Rüben mit den restlichen Zutaten bis auf
Olivenöl und Essig in Wasser weich kochen.
– Nach dem Abseihen fünf Minuten rasten lassen
und anschliessend mit Küchenpapier reinigen.
Tipp: Rüben in das Papier einwickeln und dieses
mitsamt der Haut wieder abziehen.
– Rüben in mittelgrosse Würfel schneiden und
mit Olivenöl und Balsamico marinieren. Etwas
Marinade zum Anrichten beiseitestellen.
ZUTATEN FÜR DIE WÜRZIGE WASSERMELONE
1 kleine Wassermelone, kernlos
Saft einer ½ Limette
Piment d’Espelette (alternativ: rotes Chilipulver)
ZUBEREITUNG
– Wassermelone wie eine Orange schälen: oben
und unten kappen und die Seitenschale längs
herunterschneiden.
– Wassermelone in gleich grosse Würfel schneiden
wie die gelben Rüben.
– Mit Limettensaft und Chili marinieren. Für zwei
Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
ZUTATEN FÜR DAS PISTAZIENPESTO
2 Teile Basilikum
1 Teil Petersilie
½ Teil frischer Koriander
Olivenöl Extra Vergine
1 TL Kapern und etwas Kapernwasser
3 EL Pistazien, gehackt und geröstet
Salz
ANRICHTEN
– Die Rüben- und Melonenwürfel im Schachbrettmuster
auf einem Teller anrichten.
– Jamón Ibérico locker darüberfächern.
– Büffel-Mozzarella mit der Hand in kleine Stücke
reissen und dazugeben.
– Friséesalat mit der restlichen Marinade der gelben
Rüben marinieren und auf dem Teller anrichten.
– Pistazienpesto darüberträufeln.
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG
2013 Sauvignon Blanc Fumé
Grgich Hills Estate, Napa Valley, Kalifornien
Diese ausgefallene Geschmackskombination
verlangt nach einem vielseitigen Wein. Dieser im
Holzfass gereifte Sauvignon Blanc mit seinem
exotisch-zitrischen Aroma und seinem mineralischen
Geschmack eignet sich dafür perfekt.
www.weinresidenz.ch, CHF 35,–
BERNHARD MAIRINGER
Seine Leidenschaft für das Kochen entdeckte
Bernhard Mairinger schon früh. Als Elfjähriger
half er in seinem Heimatort Nußdorf am Attersee
im «Panorama Hotel Schönberger» aus, das seiner
Tante gehörte. Nach dem Besuch der Tourismusschule
in Bad Ischl und am Arlberg folgten
zahlreiche Stationen wie etwa im «Zürsenhof» am
Arlberg, im «Ashdown Park Hotel» in East Sussex
oder im «Da Gianni» in Mannheim. 2008 folgte der
Schritt nach Kalifornien, wo Bernhard Mairinger
mit dem «BierBeisl» das erste österreichische
Lokal in Beverly Hills eröffnete. Promis wie Mel
Brooks und Barbara Streisand zählten zu seinen
Gästen. Heute verwöhnt Bernhard Mairinger seine
Gäste mit seinem florierenden Catering-Service.
ZUBEREITUNG
– Kräuter mit etwas Olivenöl und Kapern in einem
Standmixer blenden, bis eine pestoähnliche
Konsistenz entsteht.
– Pistazien einrühren, mit Salz abschmecken und
im Kühlschrank aufbewahren.
– Etwa 15 Minuten vor dem Anrichten herausnehmen
und Zimmertemperatur annehmen lassen.
WEITERE ZUTATEN ZUM ANRICHTEN
12 Scheiben Jamón Ibérico, hauchdünn geschnitten
2 Kugeln Büffel-Mozzarella oder Burrata
1 Kopf Friséesalat (das Herzstück)
Fotos: beigestellt
82 falstaff mär–apr 2018
GESCHMORTE GELBE RÜBEN, JAMÓN IBÉRICO,
BÜFFELMOZZARELLA, FRISÉE, WÜRZIGE
WASSERMELONE & PISTAZIENPESTO
Rezept von Bernhard Mairinger aus Österreich, Catering & Private Dining «BierBeisl», Los Angeles, USA
(für 4 Personen)
mär–apr 2018
falstaff
83
cover / KALIFORNIEN-REZEPTE
TUNA MIT SOJA-ZWIEBELN,
AVOCADO UND YUZU-GRANITÉ
Rezept von Joachim Splichal aus Deutschland, Restaurant «Patina», Los Angeles, USA
(für 10 Personen)
84 falstaff mär–apr 2018
ZUTATEN FÜR DIE SOJA-ZWIEBELN
4 rote Zwiebeln
240 ml Soja-Sauce
2 TL Ingwer, gemahlen
240 ml Hühnerbouillon
ZUBEREITUNG
– Zwiebeln schälen und in feine Scheiben (etwa drei
Millimeter) schneiden. Zwanzig Minuten in kaltem
Wasser einweichen, danach gut abtropfen lassen.
– Mit den restlichen Zutaten für ein paar Minuten in
einem kleinen Topf köcheln lassen. Die Zwiebeln
sollten noch einen leichten Biss haben.
ZUTATEN FÜR DIE GETROCKNETEN TOMATEN
10 «Roma»-Tomaten
60 ml Olivenöl Extra Vergine
1 Thymianzweig
2 Knoblauchzehen mit Schale
ZUBEREITUNG
– Tomaten häuten, entkernen und vierteln. Einzeln
auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen
und mit Olivenöl beträufeln. Thymianzweig und
Knoblauchzehen darauf verteilen.
– Bei 90 Grad etwa drei Stunden langsam im Ofen
backen, bis die Tomaten halb getrocknet sind. Nach
1 ½ Stunden wenden.
ZUTATEN FÜR DEN TUNA
1,5 kg Bigeye Tuna
2 Avocados, geschält und in Scheiben geschnitten
Zitronensaft, auf Avocado Scheiben träufeln
Fleur de Sel
ZUBEREITUNG
– Thunfisch in zwanzig circa 0,5 Zentimeter dicke
Scheiben schneiden.
– Zehn Thunfisch-Scheiben mit je einer Schicht Soja-
Zwiebeln, Avocado-Scheiben und halb getrockneten
Tomaten belegen. Die restlichen zehn Thunfisch-
Scheibe draufgeben und mit etwas Fleur de Sel
bestreuen.
ZUTATEN FÜR DIE PONZU-VINAIGRETTE
240 ml Traubenkernöl
240 ml Soja-Sauce
1 EL Zitronensaft
1 EL Reisessig
1 TL Sesamöl
7 g Ingwer, fein gehackt
3 Knoblauchzehen, fein gehackt
1 Schalotte, fein gehackt
– 120 ml Zuckersirup mit den restlichen Zutaten vermengen.
In eine flache Schale geben und einfrieren.
– Während des Gefrierens immer wieder umrühren.
Wenn das Granité vollständig gefroren ist, mit einer
Gabel auflockern.
WEITERE ZUTATEN ZUM ANRICHTEN
10 Stangen Frühlingszwiebeln (optional)
Olivenöl
2 Frühlingszwiebeln, das Grün in schräge
Scheiben geschnitten
Micro-Koriander (Korianderkresse)
Micro-Amaranth
Yuzu-Pulver
ANRICHTEN
– Frühlingszwiebeln im Ganzen anbraten, bis sie
weich sind.
– Thunfisch auf gekühlte Teller geben und mit
Ponzu-Vinaigrette und etwas Olivenöl beträufeln.
– Mit je einer grillierten Frühlingszwiebel, Frühlingszwiebel-Scheiben,
Micro-Koriander und Micro-Amaranth
garnieren. Darüber etwas Yuzu-Granité verteilen.
– Zum Schluss mit etwas Yuzu-Pulver bestreuen.
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG
2015 Carneros Chardonnay
Schug, Sonoma County, Kalifornien
Der Tuna mit seinen geschmacksintensiven
Begleitern wird von diesem ausdrucksstarken,
aromatisch reifen, aber am Gaumen trotzdem
frischen Chardonnay perfekt begleitet.
www.vinexus.ch, CHF 43,50
JOACHIM SPLICHAL
Seit mehr als zwanzig Jahren ist Joachim Splichal
eine führende Persönlichkeit in der Lebensmittelund
Restaurantbranche Amerikas. Geboren und
aufgewachsen in Spaichingen, einem kleinen Dorf
in Deutschland, verliess Splichal als 18-Jähriger
seine Heimat, um in der Hotellerie zu arbeiten. Sein
Weg führte ihn unter anderem nach Kanada, Marokko,
Israel und in die Schweiz, bevor er in Frankreich
sein kulinarisches Können im «La Bonne
Auberge» und im legendären «L’Oasis» perfektionierte.
Gemeinsam mit Ehefrau Christine eröffnete
er 1989 das berühmte Restaurant «Patina» in Los
Angeles, es folgten fünf weitere französische Bistros,
ein Museumscafé sowie ein Catering-Service.
1991 wurde ihm der Titel «Best Californian Chef»
von der James Beard Foundation verliehen, vier
Jahre später wurde Joachim Splichal Teil des
«Who’s Who of Food & Beverage in America».
ZUBEREITUNG
– Alle Zutaten in einer Schüssel gut miteinander
vermengen. Vier Stunden kalt stellen.
– Anschliessend durch ein feines Sieb giessen.
ZUTATEN FÜR DAS YUZU-GRANITÉ
Wasser und Zucker, zum Herstellen von Zuckersirup
240 ml Yuzu-Saft, gesalzen
480 ml Yuzu-Saft, ungesalzen
½ TL Yuzu-Pulver
Fotos: beigestellt
ZUBEREITUNG
– Zum Herstellen des Zuckersirups: Gleichen Teil
Wasser mit gleichem Teil Zucker aufkochen,
ziehen und auskühlen lassen.
mär–apr 2018 falstaff 85
cover / KALIFORNIEN-REZEPTE
SURF AND TURF MIT
GEDÜNSTETEN KALETTES
Rezept von Ekundayo «Dayo» Oduwaiye, Restaurant «NapaGrill», Zürich, Schweiz
(für 4 Personen)
86 falstaff mär–apr 2018
ZUTATEN FÜR DIE STEAKS
4 Rindsfilet-Medaillons, je 140 g
Salz
Olivenöl
ZUBEREITUNG
– Rinderfilets aus dem Kühlschrank nehmen und
Raumtemperatur annehmen lassen.
– Ofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Backgitter mit
Abtropfblech vorbereiten.
– Medaillons mit Salz würzen und in einer heissen
Bratpfanne in etwas Olivenöl von jeder Seite circa
eine Minute anbraten.
– Steaks auf das Ofengitter geben und für vier bis
sieben Minuten im Ofen garen – je nach gewünschter
Garstufe.
ZUTATEN FÜR DIE HUMMERSCHWÄNZE
4 Hummerschwänze
20 g Butter
1 Knoblauchzehe, zerdrückt
1 Zweig Thymian (alternativ: Rosmarin)
½ Zitrone
Salz, Pfeffer
ZUBEREITUNG
– Die Rückenschale der Hummerschwänze längs mit
einem scharfen Messer zerteilen, ohne das Fleisch
zu verletzen.
– Eine Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Hummerschwänze
darin mit dem Panzer nach unten leicht
anbraten.
– Pfanne vom Herd nehmen. Butter, Knoblauch und
Thymian hineingeben und kurz schwenken. Mit
etwas Zitronensaft beträufeln und ziehen lassen.
Anschliessend mit Salz und Pfeffer abschmecken.
RENÉ EISENEGGER & EKUNDAYO ODUWAIYE
Der perfekte Ort für eine ordentliche Prise Kalifornien
in der Schweiz ist das Restaurant «NapaGrill».
Das erst im August 2017 eröffnete Lokal verwöhnt
die Zürcher mit feiner kalifornischer Küche. Wie
der Name es vermuten lässt, kommt vorwiegend
Grilliertes auf die Teller – von einem Openfire Grill
von Grillworks und einem Holzkohle-Ofen von
Josper. Küchenchef René Eisenegger (links im
Bild) lernte in verschiedenen Betrieben in der
Ostschweiz sein Handwerk. Seine Vorliebe für
Fleisch hat er schliesslich im Restaurant «Mühli»
in Matzingen entdeckt und perfektioniert. «Zu
erleben, dass das Fleisch nicht einfach nur ein
Massenprodukt ist, sondern wie die Tiere am
Bauernhof mit sorgfältiger Pflege grossgezogen
werden, um sie anschliessend nach der ›Nose to
Tail‹-Denkweise im Restaurant liebevoll zu verarbeiten,
lässt jedes Koch-Herz höherschlagen»,
meint Eisenegger.
Auch Grillmeister und Souschef Ekundayo
Oduwaiye, der zuvor im Restaurant «Adlisberg»
und «Carlton» Erfahrungen gesammelt hatte,
weiss bestens mit den Nobelgrills umzugehen.
Ausschliesslich erstklassige Produkte und edelstes
Fleisch, vor allem aus den USA, Japan, aber
auch der Schweiz, werden im «NapaGrill» serviert.
Fotos: beigestellt
ZUTATEN FÜR GEDÜNSTETE KALETTES
1 Zwiebel
400 g Kalettes (eine Kreuzung aus Wirz und
Rosenkohl) oder alternativ Federkohl
Olivenöl zum Andünsten
20 g Butter
Salz, Pfeffer
Nach Belieben: etwas Sesam
ZUBEREITUNG
– Zwiebel fein würfeln und in etwas Olivenöl
an düns ten. Kalettes dazugeben und für zwei bis
drei Minuten mitgaren.
– Mit Butter verfeinern und Salz und Pfeffer
abschmecken.
– Für eine besondere Note etwas Sesam dazugeben.
FALSTAFF-WEINEMPFEHLUNG
2014 Pinot Noir
Kistler Vineyards, Sonoma County, Kalifornien
Zu diesem kalifornischen Klassiker ist ein zurückhaltend-eleganter,
aber aromatischer und zupackender
Wein gefragt. Der Kistler-Pinot überzeugt mit burgundischer
Finesse. www.martel.ch, CHF 69,–
Falstaff Rezept-Newsletter
Rezeptideen kostenlos
via E-Mail erhalten
falstaff.ch/rezept-newsletter
mär–apr 2018
falstaff
87
gourmet / ALPENLACHS
Die Schweiz ist ein Lachsparadies. Egal ob Zucht mitten in
den Bergen oder Räuchereien mit Weltruf: Lachsliebhaber
kommen hierzulande auf ihre Kosten. Wir waren unterwegs.
TEXT DOMINIK VOMBACH
Fotos: beigestellt
88 falstaff mär–apr 2018
ACHS
AUS DEN ALPEN
mär–apr 2018
falstaff
89
gourmet / ALPENLACHS
Lostallo ist ein beschaulicher Ort.
Rund 700 Einwohner leben in dem
Dorf im Süden von Graubünden –
menschliche Einwohner. Denn
würde man die Lachse dazuzählen,
die hier leben, wäre Lostallo eine ganz ordentliche
Stadt. Alle zwei Monate treffen alleine
40.000 Lachseier aus Island ein, die anschliessend
bei der Firma Swiss Lachs aufgezogen
werden. «Die älteste Fischgeneration ist gerade
18 Monate alt und wird im Mai geerntet»,
erklärt uns Managing und Sales Director Ronald
Herculeijns. Dann wird es zum ersten Mal
Atlantiklachs aus der Schweiz geben, nirgendwo
anders aufgezogen als direkt in den Alpen.
Das alles mag zunächst etwas irreal anmuten,
bringt man den Edelfisch doch vor allem mit
Ländern wie Norwegen, Schottland, Island,
Kanada oder der Region Alaska in Verbindung.
Hierzulande gibt es jedoch bereits mehr
renommierte Lachsspezialisten, als man vermuten
würde. Betriebe wie Bachtellachs im
Zürcher Oberland, die seit Jahren erfolgreich
Kirschlachse züchten, und die Räuchereien
Dyhrberg in Balsthal oder Balik im Toggenburg
sind weit über die Grenzen der
Schweiz hinaus bekannt. Mit Swiss
Lachs hat die Schweiz nun auch eine der
modernsten Lachsfarmen auf der ganzen
Welt. Künftig will man hier pro Jahr
rund 600 Tonnen des Edelfisches produzieren,
was rund 4,5 Prozent des gesamten
bundesweiten Konsums entspricht.
MADE IN SWITZERLAND
Erst als wir die Schutzkleidung angezogen, die
Desinfektionsbecken durchquert und die Halle
mit dem Zuchtbecken betreten haben, wird
uns das Ausmass der Anlage bewusst. Das
ringförmige Becken der Aquakultur ist 32
Meter breit und fasst rund 4500 Kubikmeter
Wasser, rund 1000 Kubikmeter mehr als das
Olympia-Wettkampfbecken von Rio. In jedem
Kubikmeter tummeln sich inzwischen 52 Kilogramm
Edelfische. Kernstück der 2015 errichteten
Indoor-Aquakultur ist eine äusserst effiziente
Wasseraufbereitungsanlage mit sieben Filtern,
die es ermöglicht, 95 Prozent des Wassers
wiederzuverwenden. Der Biofilter basiert auf
Bakterienkulturen, weshalb der Einsatz von
Antibiotika vollkommen ausgeschlossen sei,
betont Herculeijns. «Die durch den Trommelfilter
herausgefilterten Partikel wie Futterreste
und Fischkot werden zu Biogas weiterverarbeitet»,
erklärt er uns anschliessend. Damit sich
die Fische in natürlicher Umgebung wähnen,
Atlantiklachs aus den
Schweizer Alpen: Im Mai
kommen die ersten Edelfische
auf den Markt.
wird die Meeresströmung mit vier grossen
Rotoren nachempfunden. Aber das ist natürlich
nicht alles. In freier Wildbahn wandert der
Lachs nach einem Jahr ins Meer, Richtung
Nordpol und frisst sich satt, um dann von
seinem inneren Kompass gesteuert wieder an
seinen Geburtsort zurückzukehren, wo er sich
fortpflanzt und anschliessend stirbt. Das heisst,
er wächst in Süsswasser auf, schwimmt anschliessend
ins Salzwasser, um dann wieder ins
Süsswasser zurückzukehren. Auch dieser Zyklus
wird hier simuliert. Eine Hightech-Anlage
wie diese lässt aber noch deutlich mehr zu, um
perfekte Bedingungen für den Fisch zu schaffen.
Temperatur, pH-Wert und Sauerstoffgehalt
des Wassers können mit einem Knopfdruck
angepasst werden. Diese Konstanz in den Aufzuchtbedingungen
ist laut Herculeijns auch
einer der grossen Vorteile gegenüber der Zucht
in Netzgehegen oder Freilandbecken und
Indikator für höchste Produktqualität. Zudem
sei der grosse Vorteil, dass der Fisch in der
Schweiz produziert werde und aufgrund der
kurzen Wege so frisch wie nur möglich
beim Kunden ankomme. Fische aus Norwegen
und anderen Ländern seien gut
und gerne eine Woche unterwegs, bevor
sie bei uns in der Fischtheke zu finden
seien, erklärt er uns. Die Frische des
Grundprodukts spielt für Herculeijns
auch bei der Veredlung eine entscheidende
Rolle. In der hauseigenen Räucherei
beispielsweise kann der Fisch nämlich
schon eine halbe Stunde nach der Schlachtung
weiterverarbeitet werden, das könnte
natürlich auch für andere Schweizer Räuchereien
ein grosser Vorteil sein.
SCHWEIZER QUALITÄT
Wie die ersten Lachse aus Lostallo schmecken
werden, lässt sich zu diesem Zeitpunkt natürlich
nur erahnen, schliesslich wachsen sie
gerade erst hin zur Schlachtreife.
Einen ersten Hinweis darauf, wie die Qualität
der Zucht einzuschätzen ist, gibt es jedoch:
Lachsforellen. Die spielten sozusagen Versuchskaninchen
für die Anlage und wurden
bei der ersten Lachsräucherei der Schweiz,
Dyhrberg in Balsthal, verarbeitet und veredelt.
Dort ist man begeistert. «Die erste Lieferung,
die wir bekommen haben, war hinsichtlich
Geschmack, Fettanteil und Fleischigkeit absolute
Top-Qualität und kam in der Gastronomie
sehr gut an. Bisher haben wir natürlich
noch keine Lachse gesehen, aber wenn Swiss
Lachs an die Qualität der Lachsforellen
>
Fotos: Daniel Ammann, Jean-Daniel Meyer, beigestellt
90 falstaff mär–apr 2018
Je purer Rauchlachs
serviert wird, desto
eleganter zeigt sich
sein Geschmack.
mär–apr 2018
falstaff
91
gourmet / ALPENLACHS
Bei der Räucherei
Dyhrberg ist man gespannt
auf die ersten Atlantiklachse
aus Lostallo.
>
anknüpfen kann, erwartet uns Grosses»,
erklärt uns Ralf Weidkuhn, Verkaufsleiter von
Dyhrberg. Und die Kriterien seien bei der Einschätzung
von Lachs und Forelle eben dieselben.
Es gehe grundsätzlich um die Sensorik,
die Festigkeit des Fleisches, den Anteil von
Fleisch zu Fett und die Grösse, erklärt er uns.
Beim Lachs sei die Grösse für die Verarbeitung
und Ausbeute entscheidend, und deshalb müsse
man eben noch abwarten, was in Lostallo
passiere. Wenn die Qualität stimme, hätte er
nichts gegen eine Zusammenarbeit einzuwenden,
schliesslich wäre es doch schön, wenn
die erste Lachsfarm und die erste Räucherei
der Schweiz zusammenspannen könnten.
DER BESTE LACHS DER WELT
Bei der Räucherei Balik setzt man hingegen
ganz auf Tradition. Und das bei jedem Handgriff.
So gibt es beispielsweise seit 40 Jahren
den typischen Balikschnitt, der von Mitarbeiter
zu Mitarbeiter und von Generation zu Generation
weitergegeben wird. In den letzten Dekaden
hat sich nahezu nichts verändert. Warum
auch, man gilt unter Kennern als bester Rauchlachsproduzent
der Welt. Die Lachse werden
aus Norwegen importiert und tiefgefroren
angeliefert. Anschliessend werden sie langsam
in Wasser aufgetaut. Nicht irgendwelches Wasser,
sondern solches aus der Quelle direkt
neben der Manufaktur. «Wir haben das Glück,
eine eigene Wasserquelle zu besitzen. Hinzu
kommen die frische Luft und die Höhenlage,
die für unseren Räucherprozess ausschlaggebend
sind. Baliklachs kann nur hier entstehen»,
sagt CEO Peter G. Rebeiz. Natürlich ist nicht
TIPPS UND ADRESSEN
SWISS LACHS
Erste Atlantiklachszucht der Schweiz,
mitten in den Alpen.
Camp dei Polac, 6558 Lostallo
www.swisslachs.ch
DYHRBERG
Erste Lachsräucherei der Schweiz,
sehr grosse, exquisite Auswahl.
Solothurnerstrasse 40, 4710 Balsthal
www.dyhrberg.ch
BALIK
Der Lachs von Balik gilt als bester der Welt.
Im Moos, 9122 Mogelsberg
www.balik.ch
DAS PURE
Kleine, feine Räucherei mit hervorragendem
Bio-Lachs.
Zürcherstrasse 47, 8620 Wetzikon
www.daspure.ch
BACHTELLACHS
Erste Lachszucht der Schweiz,
spezialisiert auf japanische Kirschlachse.
Tösstalstrasse 97, 8636 Wald
www.bachtellachs.ch
alleine das Wasser das Geheimnis des Baliklachses,
es geht um viel mehr. Das Räucherverfahren
und die Rezepturen stammen aus der
Zeit der russischen Romanow-Dynastie und
wurden von einem Nachfahren des damaligen
Hofräuchermeisters Kaplan an die Gründer
von Balik, Hans Gerd Kübel und Martin Klöti,
überliefert. Ein Geheimnis, das über die Jahrzehnte
hinweg bewahrt werden konnte. Deshalb
sind heute auch nur wenige Personen in
der Manufaktur im Detail über den Räucherprozess
eingeweiht. Bei Balik dient die Räucherung
nicht zur Haltbarmachung, sondern zur
Erreichung der perfekten Harmonie zwischen
Lachs, Salz und Rauch. Deshalb wird kalt, bei
maximal 32 °C geräuchert. Andernfalls würde
ein zu starker Garungsprozess in Gang gesetzt
werden, der dem typischen buttrigen, meeresfrischen
Geschmack des Baliklachses abträglich
wäre, erklärt man uns. Schliesslich geht es
um Harmonie. Beim Rohlachs verlässt man
sich auf seine Erfahrung, und die beste hat
man mit kleinen Züchtern in Norwegen
gemacht. Bei der Aufzucht spielt für Balik
Zeit eine entscheidende Rolle. Wie bei allen
anderen Produktionsschritten forciert man
nichts, sondern lässt dem Fisch die Zeit, die er
auch in der Natur benötigt, um das entsprechende
Gewicht zu entwickeln. «Für unseren
Rauchlachs benötigen wir den allerbesten Rohlachs.
Wenn der plötzlich nicht mehr aus Norwegen
käme, würden wir ihn auch nicht mehr
von dort beziehen», erklärt Rebeiz Wer weiss
also, was die Zukunft bringen wird? Der beste
Rohlachs könnte bald auch aus Schottland,
Neuseeland oder eben der Schweiz kommen.
Die Möglichkeit besteht zumindest.
<
Fotos: Pascal Leibundgut, beigestellt
92 falstaff mär–apr 2018
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gourmet / PRODUKTTEST LACHS
ES GIBT
LACHS,
BABY!
Die Schweizer lieben Lachs. Vor
allem bei festlichen Anlässen
kommt er gerne geräuchert auf
den Tisch. Der Edelfisch mundet
nicht nur hervorragend, sondern ist zudem
auch noch äusserst gesund. Er enthält viele
lebenswichtige Vitamine und dazu einen
hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren, die
Herz- und Gefässkrankheiten entgegenwirken.
Wildlachs gilt als besondere Delikatesse
und unterscheidet sich in diversen Aspekten
vom Zuchtpendant. Zum einen wächst er,
wie der Name schon verrät, in der freien
Natur auf, zum anderen ist sein Fleisch
fester und der Fettanteil geringer, und die
Farbe variiert zwischen Rosa und Orangerot.
Wildlachs ist aber nicht gleich Wildlachs.
Es gibt verschiedene Arten, die wichtigsten
sind der Sockeye (Rotlachs), der
Chum (Keta) und der Coho (Silberlachs).
Sie unterscheiden sich hinsichtlich Fettgehalt
und Farbe. Der Sockeye ist am rötesten und
besitzt den höchsten Fettanteil, den Chum
hingegen kennzeichnen das hellste Fleisch
und der geringste Fettanteil. Für unseren
Produkttest nahm die Falstaff-Expertenjury
die gängigsten Supermarktprodukte auf dem
Schweizer Markt genauer unter die Lupe.
Bewertet wurde neben Geruch und Geschmack
auch die Konsistenz. Insbesondere
beim Raucharoma zeigten sich in unserem
Test grosse Unterschiede. Vor allem die
zu intensiven, unausgewogenen Produkte
erhielten von unseren Testern weniger
Pluspunkte. Alles in allem war die Qualität
der getesteten Wildlachsprodukte, bis auf
kleine Ausnahmen, jedoch mehr als nur
überzeugend.
* Bei der Reihung wurden die Nachkommastellen berücksichtigt.
1. GLOBUS DELICATESSA
Alaska-Silberlachs aus Wildfang «Coho»
CHF 25,35 für 148 g (Kilopreis: CHF 171,28)
Globus Delicatessa
96
95
Wunderschöne Farbe.
Dezentes, sehr edel
wirkendes Raucharoma.
Feste Konsistenz. Im Salz
angenehm zurückhaltend.
Jodig-meeresfrischer
Nachgeschmack. Sehr
harmonisches Produkt.
MSC-Siegel.
94
2. GLOBUS DELICATESSA
Alaska-Rauchlachs aus
Wildfang «Chum»
CHF 23,55 für 147 g
(Kilopreis: CHF 160,20)
Globus Delicatessa
Hellere Farbe, schöne Scheiben. Sehr
ausgewogenes, unaufdringliches
Raucharoma, das sich mit der Zeit
entwickelt. Feiner, jodig-salziger
Geschmack mit gutem Spiel zwischen
Rauch und Salz. MSC-Siegel.
3. MÖVENPICK
Coho Wildlachs
CHF 14,50 für 120 g (Kilopreis: CHF 120,80)
Coop
90 * 93 *
Intensives, gefälliges
Raucharoma. Schöne Farbe.
Die Konsistenz ist recht weich,
der Fisch besitzt aber
genügend Biss. Zucker, Salz
und Rauch in sehr schöner
Harmonie. MSC-Siegel.
4. DYHRBERG, Sockeye-Lachs
CHF 16,65 für 130 g
(Kilopreis: CHF 133,–)
Spar, Dyhrberg
Wunderschöne Farbe
und perfekte, feste
Scheiben. Die Konsistenz
beeindruckt. Charmantes
Fischaroma, dazu
intensives Raucharoma.
Schmeckt angenehm
salzig, mit leichter
Schärfe im Nachgeschmack.
MSC-Siegel.
Foto: Shutterstock
94 falstaff mär–apr 2018
Räucherlachs ist eine beliebte Delikatesse hierzulande. Aber welcher ist der beste?
Falstaff hat verschiedene Produkte aus Wildfang für Sie getestet. VON DOMINIK VOMBACH
5. ALASKA, Wildlachs Chum
CHF 6,65 für 70 g
(Kilopreis: CHF 95,–)
Migros
Angenehm ausgewogenes,
sich langsam entwickelndes
Raucharoma. Die
Fleischkonsistenz ist etwas
weich und der Salzgehalt
sehr gering. Stimmiges
Produkt. MSC-Siegel.
7. FINE FOOD, Wild Canada Keta Salmon
CHF 9,95 für 100 g (Kilopreis: CHF 99,50)
Coop
Feines, dezentes
Raucharoma, sehr
natürliche Farbe, zart
und geschmeidig auf der
Zunge, ausgewogen im
Salz, Fisch kommt gut
zur Geltung. Festes,
angenehm cremiges
Fleisch. MSC-Siegel.
9. ALASKA, Coho Wildlachs
CHF 9,90 für 100 g (Kilopreis: CHF 99,–)
Migros
Blasses Orange. Duft
und Geschmack sehr
mild. Etwas fischig.
Besitzt zwar eine gute
Konsistenz, ist für
unseren Geschmack
aber etwas zu salzig.
MSC-Siegel.
93 * 92 * 92 *
91 90 89
8. LASCHINGER
Sockeye Wildlachs
CHF 4,95 für 100 g (Kilopreis: CHF 49,50)
Denner
6. DYHRBERG
Silberlachs Wild
CHF 16,15 für ca. 130 g
(Kilopreis: CHF 129,–)
Spar, Dyhrberg
Auch dieser Lachs
präsentiert sich im Duft
mit delikatem, recht
intensivem Raucharoma.
Am Gaumen feine
Struktur, angenehmer
Salzgehalt. MSC-Siegel.
Die Proben wurden anonym eingekauft. Die Auswahl der Produkte
und Märkte erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Sehr dunkles Orange.
Starkes Raucharoma,
sehr feste Fleischstruktur.
Auch im
Nachgeschmack hallt
sehr lange das
Raucharoma nach.
Ein intensiver Vertreter
seiner Art.
MSC-Siegel.
10. ALMARE SEAFOOD
Sockeye Wildlachs
CHF 6,95 für 150 g (Kilopreis: CHF 46,33)
Aldi
Sehr dunkles Orangerot. Prägnantes
Raucharoma, leicht fischiger Geruch. Alles
in allem ein Produkt, das sehr intensiv im
Salz und Raucharoma ist. MSC-Siegel.
mär–apr 2018
falstaff
95
promotion / GASTROSOPHINNEN
Gemeinsam kochen
und geniessen!
ARTISCHOCKEN-
BODEN GEFÜLLT
MIT MEDITER-
RANEM GEMÜSE
Eingespieltes Team: Gastronomischer Leiter Antonio
Colaianni und Küchenchef Antonino Alampi leiten
abwechselnd die Kochkurse.
Rezept von Antonio Colaianni
für 4 Personen
ZUTATEN ARTISCHOCKEN
2 l Wasser
1 EL Salz
1 EL Zucker
50 ml Olivenöl
10 g Ascorbinsäure (Apotheke)
4 grosse Artischocken
ZUTATEN MEDITERRANES GEMÜSE
2 EL Olivenöl
½ Peperoni rot, ½ Peperoni
gelb, mit Sparschäler
geschält, in Rauten geschnitten
80 g Auberginen geschält,
in Rauten geschnitten
(oder Mini-Auberginen)
80 g Zucchini, in Rauten geschnitten
4 Stängel Babylauch, blanchiert
Weisser Modenaessig, Salz
ZUTATEN KRÄUTERSALAT
4 Bouquets gewaschener und
gut getrockneter Kräutersalat:
Estragon, Kerbel, Dill, Petersilie
und gezupfter Frisée
Etwas kalt gepresstes Olivenöl
Einige Tropfen Aceto balsamico
40–50 g Parmesanspäne
1 TL weisser Modenaessig
Salz und Pfeffer, aus der Mühle
ZUBEREITUNG
- In einem Topf zwei Liter Wasser mit Salz, Zucker,
Olivenöl und Ascorbinsäure aufkochen.
- Den Stiel der Artischocken kräftig aus dem Blütenboden
drehen, sodass die zähen Fasern mit dem
Stiel herausgezogen werden.
- Die oberen zwei Drittel der Blütenknospe wegschneiden,
die verbleibenden zähen Aussenblätter mit den
Fingern wegknipsen, den Rest des Blütenbodens
mit einem scharfen Messer freilegen. Grüne Kanten
mit dem Sparschäler wegschneiden, die Staubgefässe
im Inneren der Blüte mit Kugelausstecher oder
Tee löffel aus dem Blüteninneren herauskratzen.
- Den so vorbereiteten Boden in den kochenden Fond
legen, aufkochen und drei Minuten stark kochen
lassen. Anschliessend alles zugedeckt zur Seite
ziehen und erkalten lassen.
- Die verschiedenen Gemüse angefangen bei den
Peperoni in etwas Olivenöl langsam dünsten,
danach die Auberginen und Zucchini-Rauten beigeben,
mitdünsten und zum Schluss die blanchierten
Babylauch-Stängel zugeben, gut mischen. Das
Gemüse mit Balsamico und Salz abschmecken.
- Die Artischockenböden im Fond erwärmen und
gut abgetropft verwenden.
ANRICHTEN
- Die Salate mit Olivenöl und weissem Balsamico
marinieren und in die Mitte der Teller geben. Die
Artischockenböden daraufsetzen, mit der Gemüsemischung
füllen und mit den Kräutern garnieren.
- Mit gehobelten Parmesanscheiben belegen und mit
einigen Tropfen Aceto balsamico und Olivenöl
beträufeln. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Fotos: beigestellt
96 falstaff mär–apr 2018
Sinnliche Küche bei aussergewöhnlichem Ambiente:
Im Restaurant «Gustav» werden klassische Gerichte
der italienischen Küche modern interpretiert.
Sichtlich Freude am Genuss:
Vereins präsidentin Sylvia Karle
(2. v. l.) mit ihren Vorstandskolleginnen.
Wahre Begeisterung für Genuss
und Kulinarik! Die «Gastrosophinnen»,
ein Verein von engagierten
Frauen bestehend aus
rund 300 Mitgliedern, kochen regelmässig in
kleinen Gruppen miteinander, tauschen sich
untereinander aus und treffen sich zu einzigartigen,
genussvollen Events. Vor 30 Jahren
gegründet, steht auch heute noch jegliche
Gaumenfreude im Mittelpunkt der Schweizerinnen.
Sie alle eint der Wunsch, sich kulinarisch
immer wieder aufs Neue inspirieren
zu lassen und die Kochkünste zu erweitern
und zu verfeinern. Das tun die Gastrosophinnen
im Rahmen von kulinarischen Reisen,
gemeinsamen Kochabenden unter Freundinnen
und von Events.
GENUSSVOLLER STAMMTISCH
Monatlicher Fixpunkt der Gastrosophinnen:
der Stammtisch im Zürcher Restaurant «Gustav»,
der entweder mittags oder abends stattfindet.
Die zentrale Lage nahe dem Bahnhof
und die Grösse des Restaurants machen es
zum idealen Veranstaltungsort. Bereits seit
2004 stellt Antonio Colaianni sein Restaurant
den Geniesserinnen zur Verfügung.
Die anfangs eher zögerlich angenommenen
Kochkurse entwickelten sich schnell zum
Liebling der Gastrosophinnen und sind seither
stets ausgebucht. Einer der Gründe für
die grosse Beliebtheit ist die Präsentation der
Gerichte auf dem Teller, die sich auch zu
Hause beim Nachkochen wunderbar umsetzen
lässt. Präsidentin Sylvia Karle meint:
«Gastrosophinnen lieben das Kochen. Noch
mehr lieben sie das Anrichten! Antonio hat
das verstanden und uns dieses Highlight
zugestanden. Er richtet einen Teller an, und
wir dürfen die restlichen Teller herrichten.»
Zudem verrät Antonio Colaianni stets hilfreiche
Tipps und Tricks und fördert überdies
seine Köche. So finden die Kochkurse ab
wechselnd bei ihm und seinem Küchenchef
Antonino Alampi statt. Nicht nur die Gastrosophinnen
schätzen die Zusammenarbeit mit
Antonio Colaianni und seinem Team, auch er
betont: «Die Gastrosophinnen sind für mich
innovative Partner, die sich dem Genuss und
dem Kochen verschrieben haben und dem
Zusammensein frönen. Die Zusammenarbeit
mit den Gastro sophinnen ist für mich persönlich
wie auch für das Restaurant, für das
ich arbeite, eine Bereicherung. Quasi eine
Win-win-Situation.»
JOIN THE CLUB! –
EXKLUSIV UND ZWANGLOS
Wer sich angesprochen fühlt und sich gerne
selbst inspirieren lassen und die Gastrosophinnen
persönlich kennenlernen möchte,
kann ganz einfach an einem der monatlichen
Stammtische teilnehmen – denn Gäste wie
auch Interessentinnen sind herzlich willkommen.
Die Termine für das monatliche Event
werden auf der Homepage ausgeschrieben,
wo auch spontane Anmeldungen möglich
sind. Eine ideale Möglichkeit zum Austausch
untereinander sowie zum Geniessen und ein
perfekter Einstieg für neue Gastrosophinnen.
JETZT MITGLIED WERDEN
UND FALSTAFF-ABO SICHERN!
Frauen, die Freude am Kochen und am Essen, an
schön gedeckten Tischen und am Ausprobieren
und Austauschen von Rezepten haben, sind
herzlich willkommen.
Alle Mitglieder kommen in den
Genuss folgender Vorteile:
• Teilnahme an exklusiven Anlässen und Kochkursen
• Spezialangebote
• Austausch unter Gleichgesinnten
• Freundschaften knüpfen und pflegen
• Jahresabonnement von Falstaff Schweiz
Kosten: CHF 200,– pro Jahr;
zuzüglich einmaliger Eintrittsgebühr von CHF 70,–
INFO
Veranstaltungskalender,
Anmeldung und weitere
Infos online unter:
www.gastrosophinnen.ch
mär–apr 2018
falstaff
97
gourmet / WISSENSCHAFT
EI,
WIE
FEIN
98
falstaff
mär–apr 2018
Jahrhundertelang schrieben Kulturen dem Ei magische Kräfte zu.
Es stand als Symbol für das Leben, die Fruchtbarkeit und
die Liebe und galt als das «wertvollste aller Lebensmittel».
Was ist davon übrig? Ein Update zur Hochsaison Ostern.
TEXT MARLIES GRUBER ILLUSTRATION GINA MUELLER
mär–apr 2018
falstaff
99
gourmet / WISSENSCHAFT
EIN
NÄHRSTOFF-
ALLROUNDER
Sechs bis sieben Eier werden im
Schnitt rund um Ostern gegessen.
Dabei kommen oft so manche
Fragen auf: Warum lässt sich meines
schlechter schälen als deines?
Wie lange halten sich die Eier ungekühlt im
Korb? Und sind Eier nicht reine Cholesterinbomben?
Fangen wir mit dem Schälen an. Viele
glauben, dass gekochte Eier leichter zu
schälen sind, wenn sie gleich danach mit
kaltem Wasser abgespült werden. Ein Test
des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit
ergab allerdings, dass das Abschrecken
nichts zur Sache tut. Ausschlaggebend dafür
ist nämlich der pH-Wert des Eiweisses. Dieser
steigt nach dem Legen vom ursprünglich
neutralen Wert – etwa 7 – ins Basische, auf
8 bis 9. Das liegt daran, dass mit der Zeit
Kohlendioxid durch die Poren der Eierschale
austritt und somit der pH-Wert im
Inneren des Eis steigt. Ist der pH-Wert
niedrig, das Ei also noch frisch, klebt die
Schale an der dünnen Haut zwischen
Eiweiss und Schale fest. Nimmt der pH-
Wert zu, sinkt die Bindungskraft des Eiweisses,
die Schalenhaut ist nicht mehr so fest
daran gebunden und geht mit der Schale ab.
Weder Kochen noch Abschrecken
ändern daran etwas.
Auf das kalte Wasser nach
dem Kochen sollte man sogar
besser verzichten, weil es
die Haltbarkeit der Eier
deutlich reduziert. Der
Kälteschock lässt das
Eiweiss rasch zusammenziehen,
dadurch
entsteht ein Unterdruck.
Wasser, Bakterien
und Luft gelangen
über die feinen
Poren der Eierschale
ins Innere. Je nach
Lagertemperatur können
sich die Bakterien
dort rasch vermehren.
Werden die Eier bei Raumtemperatur
gelagert, kann der Toleranzwert
schon nach fünf Tagen überschritten sein.
Zehn Minuten lang gekochte, nicht abgeschreckte
Eier sind dagegen bei Raumtemperatur
für mindestens drei Monate haltbar.
ALLES IN EINEM
«Das weiss ein jeder,
wer’s auch sei,
gesund und stärkend
ist das Ei.»
WILHELM BUSCH Dichter
Das Hühnerei liefert tatsächlich beinahe
alles, was unser Organismus braucht: So
enthält es hochwertiges Eiweiss. Aus 100 g
Hühnereiweiss können 100 g körpereigenes
Eiweiss aufgebaut werden. Nur die Kombination
mit beispielsweise Kartoffeln kann
diesen Wert noch übertreffen. Hinzu kommt
ein breites Spektrum an Vitaminen – die
fettlöslichen Vitamine A, D, E, K plus die
Vitamine B12, B1, Biotin, Pantothensäure
und Folsäure. Mit einem Ei deckt man etwa
ein Viertel des empfohlenen Tagesbedarfs an
Folsäure, die wichtig für Wachstum und
Zellteilung ist. Mineralstoffe und Spurenelemente
wie Kalzium, Phosphor, Kalium,
Magnesium und Natrium, Eisen, Kupfer,
Mangan, Zink, sowie Fluor und Jod sind
ebenso enthalten. Das Ei enthält aber auch
viel Cholesterin. Das ist auch der Grund,
warum von seiner Wertschätzung als «wertvollstes
aller Nahrungsmittel» bis vor Kurzem
nicht viel übrig geblieben ist. 80 Prozent
der maximal empfohlenen täglichen
Cholesterinmenge nimmt man mit einem
Eidotter auf. Allerdings weiss man heute,
dass das mit dem Essen aufgenommene
Cholesterin die Blutfette nicht sonderlich
beeinflusst. So bleibt der Cholesterinspiegel
beim Konsum von Eiern
im Rahmen einer ausgewogenen
Ernährung bei den meisten
Menschen relativ konstant.
Vielmehr sind das
Fettsäuremuster und das
Ausmass an körperlicher
Aktivität ausschlaggebend
für die
Blutfettwerte. Die
Fettzusammensetzung
von Eiern ist sogar
weitaus besser als ihr
Ruf vermuten liesse:
Fast zwei Drittel
machen ungesättigte
Fette aus. In Bezug auf
Herz- und Kreislauferkrankungen
ist Cholesterin
100 falstaff mär–apr 2018
POWER
AUS DEM EI
VITAMINE A, D, E, K, B1, B12
EISEN, ZINK , K ALIUM UND JOD
GUTER
EIWEISS-
LIEFER ANT
nicht mehr der Feind Nummer 1, sondern
lediglich einer von vielen Risikofaktoren.
Eiern werden sogar noch weitere Vorteile
zugesprochen. Das Eigelb enthält neben dem
hochwertigen Eiweiss auch einen hohen Anteil
an den Karotinoiden Lutein und Zeaxanthin.
Beide verringern das Risiko für eine altersbedingte
Makuladegeneration. Diese ist die
häufigste Ursache für die Erblindung älterer
Menschen. Der Konsum von sechs Eiern pro
Woche über einen Zeitraum von drei Monaten
hinweg liess bei Testpersonen die Zeaxanthinkonzentration
im Blut deutlich ansteigen.
Dadurch erhöhte sich auch die optische Dichte
des Makulapigments und es verringerte
sich die Lichtbelastung des Auges durch die
Sonneneinstrahlung.
Von einem anderen Benefit können auch
Jüngere profitieren. So zeigten Studien, dass
Eier über das breite Nährstoffspektrum hinaus
das Sättigungsgefühl deutlich steigern
können. Testpersonen, die zum Frühstück
Eier assen, waren über den Tag länger satt
und nahmen in Folge weniger Kalorien auf.
Im Rahmen einer kalorienreduzierten Kost
förderte ein Ei zum Frühstück an mindestens
fünf Tagen pro Woche bei übergewichtigen
Personen ebenso einen zusätzlichen Gewichtsverlust.
In der Vergleichsgruppe,
die statt dem Frühstücksei einen Bagel mit
gleich vielen Kalorien ass, war dies dagegen
nicht der Fall.
Während viele europäische Ernährungsgesellschaften
noch empfehlen, nur bis zu drei
Eier in der Woche zu essen, wurde in den
USA 2015 die Limitierung aufgehoben.
Schmecken lassen und nicht übertreiben,
gilt wohl auch da.
<
Weitere Food-Facts
aus der Welt der
Wissenschaft
falstaff.ch/science
mär–apr 2018 falstaff 101
gourmet/ LUXUSEI
DAS
BESTE
EI
DER
Die Frage «Wer war zuerst da,
das Huhn oder das Ei?» beantwortet
Paolo Parisi (r.) auf
höchst geschmackvolle Weise.
WELT
Fotos: Per AAnders Jorgensen, Shutterstock
102 falstaff mär–apr 2018
Eigentlich wollte Paolo Parisi zartes Pouletfleisch herstellen.
Doch bevor es dazu kam, schlüpfte aus der Henne das beste Ei
der Welt. Eine Geschichte über Hingabe, Respekt und soliden
Geschäftssinn – mit einem besonderen Happy End: Luxus für alle.
TEXT MICHAELA ERNST
Das Spannende an Aussteigergeschichten
ist ja die Kraft,
die ihnen innewohnt. Als
Zuhörer denkt man immer
zuerst an Erschöpfung,
Burn-out, Depression, wenn
so ein ehemaliger Karrieremensch erzählt,
wie das war, als er plötzlich das Handtuch
warf. Doch meist schon beim dritten Satz
tritt die ganze rebellische Kraft eines solchen
Akts hervor. «Mein Vater», erinnert sich Paolo
Parisi, «war damals richtig verärgert, weil
er meine Entscheidung nicht verstanden
hat.» Und würde er, der mittlerweile exklusivste
Eier-Produzent Italiens, heute Ähnliches
mit seinen Söhnen erleben, fühlte er sich
vermutlich genauso vor den Kopf gestossen.
Damals in den 1970er-Jahren war das so:
Paolo Parisi verdiente, auf heutige Massstäbe
umgelegt, etwa 20.000 Franken im Monat.
Er hatte eine super Position, vertrieb chirurgisches
Material im Raum Genua: «Ich bin
in die OPs gegangen und habe orthopädische
Geräte verkauft. Das ist der technischste, der
brutalste Sektor in der Chirurgie», erzählt er.
An einem bestimmten Punkt angelangt,
beschloss er, alles Bisherige aufzugeben und
auf dem Land zu leben. Die Aufgeladenheit
der Stadt gegen ein zurückgezogenes Dasein
in der Natur zu tauschen. Und damit eine
vielleicht noch viel grössere Erfolgsgeschichte
zu schreiben. Im Hinterland von Livorno. In
seinem Agriturismo «Le Macchie», seinem
Platz unweit des Waldes.
DER SUPER-POWER-BAUER
«Zuerst habe ich Schweine der Rasse Cinta
Senese grossgezogen, zu einem Zeitpunkt, als
noch keiner an diese Rasse geglaubt hat»,
sagt er. Diese Tiere ähneln stark ihren spanischen
Verwandten der Pata Negra und sind
heute bekannt dafür, herrlichen toskanischen
Schinken zu liefern. «Ich habe sie in die
Alta Cucina, in die gehobene Gastronomie,
gebracht», betont er stolz, «und sobald ich die
Züchtung richtig gut im Griff hatte, sah ich
mich befähigt, mich einem weiteren Spezialprodukt
zu widmen.» Wieder sollte es Fleisch
sein. Wieder in einer Qualität, die neue Standards
setzte. Nur zur Orientierung: >
mär–apr 2018
falstaff
103
gourmet / LUXUSEI
«Ich vergleiche die Milch
der Kuh immer mit Bordeaux-
Weinen, die der Ziege mit
Burgundern. Beides sind
tolle Weine mit sehr unterschiedlichen
Charakteren.»
PAOLO PARISI über Milch und Milch
>
Wir bewegen uns gerade durch die frühen
1980er-Jahre, da steckte die Perfektionierung
von breiten Grundprodukten wie Pouletfleisch
selbst in Italien noch in den Kinderschuhen.
EINEN «GRAPPINO» MILCH
«Fürs Huhn habe ich mich entschieden,
weil es ein Tier ist, das sehr schnell wächst»,
erklärt Parisi, «aber ich wollte nicht dieselben
Fehler machen, die die Industrie begeht,
und habe versucht, neue Wege zu finden.»
Daher habe er von Anfang an eine Aufzuchtmethode
gewählt, bei der die Proteine des
Soja-Futters ersetzt werden. «Nachdem ich
auch Kühe und Ziegen habe, dachte ich mir:
Versuche ich es eben mit Milch als Proteinquelle,
die ist für mich direkt verfügbar, da
habe ich keine grossen Transportwege.» Für
die Ziegenmilch hat er sich entschieden, weil
sie fetter, strukturierter und komplexer ist.
«Ich vergleiche die Milch der Kuh immer mit
Bordeaux-Weinen und die der Ziege immer
mit Burgundern. Beides sind tolle Weine,
haben aber extrem unterschiedliche Charaktere.
Bei der Milch manifestieren sich diese
Unterschiede am stärksten, wenn sie zu Käse
verarbeitet wird».
Seine Hühner füttert Parisi dennoch nicht
mit Käse, sondern mengt tatsächlich Milch in
den Getreidebrei, den die Tiere von klein auf
verabreicht bekommen. Die Tagesration liegt
in etwa bei einer Tasse Espresso – «für sie ist
das so, als ob sie einen Grappino trinken
würden», lacht er.
Dazu muss man wissen: Hühner sind Nestflüchter
und können sich schon wenige Stunden
nach der Geburt aus eigener Kraft ernähren.
Zwischen der zwölften und sechzehnten
Fotos: beigestellt
104 falstaff mär–apr 2018
Fotos:Stefano Fusaro, beigestellt
Woche werden sie geschlechtsreif, und ab
dem vierten Monat beginnen sie, Eier zu
legen. «Eines Tages habe ich ein Ei entnommen
und es hat mir sehr gut geschmeckt»,
sagt Parisi zufrieden – cremig, aromatisch,
leicht nussig.
Sein Spleen mit der Milch hatte sich also
ausgezahlt. Denn hinter den ausgefeilten
Betrachtungen über Kuh und Ziege steckt
tiefes, fundiertes Wissen. Zwei Jahre habe er
den Pastore, den Hirten, gemacht, erzählt er
– und zwar auf echte Weise. «Ich habe meine
Zeit unter der Laube verbracht und das
Leben der Tiere genau studiert.» Eine wichtige
Erfahrung, auch von spiritueller Seite her:
«Du führst ein gesundes Leben, es fehlt dir
an nichts – aber den ganzen Tag an der Seite
dieser Ziegen zu verbringen für ein Einkommen,
das doch recht schlicht ist … So etwas
ist für eine Person von heute einfach nicht
mehr tragbar», sinniert er. Gut, es habe
auch noch kein Handy gegeben, denn wer
weiss, wie die Sache ausgegangen wäre,
hätte er damals eines gehabt.
GEHOBENES SPIEGELEI
Echtes, engagiertes Interesse fürs
Lebewesen, Sorgsamkeit bei der
Aufzucht und Pflege der Tiere und
ein solider Geschäftssinn machen
die heilige Trinität im Berufsleben
des Landwirts Parisi aus. Seine Hennen
versehen in etwa eineinhalb Jahre
lang den Dienst, danach macht ein
Teil unter ihnen Karriere als «Mamma»,
der Rest wird zum Verzehr verkauft.
Und wie kam das Parisi-Ei in die Haute
Cuisine? Nach vielen Jahren des Erfolgs
rund um das reine Produkt dachte er sich,
dass es «eine Pflicht für mich gibt, das Ei zu
interpretieren, schliesslich kenne ich es so gut
wie nur wenige». Also begann der passionierte
Koch mit besten Beziehungen zur Spitzengastronomie,
eigene Rezepturen zu elaborieren.
Sein Spiegelei wird nicht ruckzuck
zubereitet, sondern in Etappen und mit ausgewählten
Zutaten: Anstelle von Butter
nimmt Parisi Olivenöl, erhitzt dieses auf
80 Grad Celsius. Trennt Eiweiss von Eigelb,
giesst erst das Eiweiss in die Pfanne.
Sobald dieses eine zarte Festigkeit hat,
reibt er Parmesan darüber, verrührt die beiden
leicht, bis sich der Käse verflüssigt hat.
Nun kommt die Pfanne vom Herd, und erst
jetzt, kurz vor dem Verzehr, legt Parisi
Für sein Spiegelei verrührt
Paolo Parisi das Eiweiss
gern mit Parmesan. Ob der
intensive Käse nicht das
Aroma beeinträchtige?
«Meine Eier halten
das aus.»
«Fünf Euro für ein Ei,
das ist viel Geld. Aber
es ist eine Summe,
die jeder aufbringen, ein
Luxusprodukt, das
sich jeder leisten kann.»
PAOLO PARISI über gutes Essen für alle
vorsichtig das Eigelb auf. «Das rohe Eigelb
schmeckt ein wenig nach Mandeln, und
durch den schonenden Nachgarungsprozess
verliert es sein Aroma nicht.» Dass der Parmesan,
alles in allem ein intensiver Käse, dieses
beeinträchtigen könnte, lässt er nicht gelten:
«Meine Eier halten das aus.» Was die
jeweilige Dosierung der Ingredienzien
betrifft, hält sich Parisi an das Motto «Besser
klotzen denn kleckern»: «Von allem etwas
zu viel – zu viel Olivenöl, zu viel Parmesan,
zu viel Pfeffer. Am besten, man tunkt das
Spiegelei mit einer Scheibe Brot auf.»
Als er hört, dass seine Eier in der Spitzengastronomie
gern mit Trüffel serviert werden,
reagiert er verwundert: «Hmm, mit Trüffel? –
Das ist dann schon sehr reich. Ich selbst koche
wenig mit Trüffel, weil sie sehr teuer und so
ein spekulatives Ding ist. Bei meinen Rezepten
verwende ich ärmere Zutaten: Sardellen,
Tomaten oder eben Parmesan.» Zwölf seiner
Kompositionen hat er in kleines Büchlein
gefasst. «Aber ja», schiebt er dann nach,
«natürlich missfällt es mir nicht, wenn
meine Eier in Restaurants mit Trüffel
serviert werden. So gelten beide als
wertvolle Nahrungsmittel.»
LUXUS FÜR ALLE
Was Parisi an seinen Eiern im Gegensatz
zur Trüffel ganz besonders mag,
ist allerdings, dass sie «ein Luxusprodukt
sind, das sich jeder leisten
kann». In Wien sind sie beim Edelitaliener
«Fabios» zu verkosten oder
über den Delikatessenhandel Urbanek am
Naschmarkt zu beziehen, in Deutschland
und in der Schweiz über www.cibusitaly.it.
Quanto costa? Fünf Euro das Stück, also
etwa sechs Franken. «Das ist viel für ein Ei»,
sagt Parisi, «aber es ist eine Summe, die jeder
aufbringen kann. Für zwei Eier gibt man also
zehn Euro aus, das ist einerseits viel Geld,
andererseits kann es sich jeder leisten.» Und
dann gibt er zu bedenken, dass ein Kilo Kaugummi
in Italien rund 85 Euro kosten würden,
während ein Kilo Pata Negra, also
Schinken vom Feinsten, ab 60 Euro zu haben
wäre. «Im Vergleich zum Kaugummi, den
jeder isst, kostet Pata Negra wenig – dabei
ist er eine wichtige Sache!»
Das ist die Art von Diskussion, die Paolo
Parisi liebt. Die er gern lostritt, wenn jemand
von Luxus und gutem Essen spricht.
Und schliesslich isst ja auch kein Mensch
acht Eier am Tag. <
mär–apr 2018
falstaff
105
ANGELIKA ROSAM
TRENDY,
AKTUELL,CHIC
COOLE BIENE
Es scheint, als würde endlich der
Frühling in unsere Wohnräume
Einzug halten. Mit dem fröhlichen
«Bee Napkins»-Set von Joanna
Buchanan ist das auch nicht schwer.
Das Tischensemble aus Leinen
kommt mit einer entzückenden
Bienen-Stickerei on top, die für jede
Tischkultur nur wünschenswert ist.
Ca. CHF 70,–; www.amara.com
OUTDOOR-CHIC
Perfekt für ein Picknick im
Grünen ist die «Out to Lunch»-
Cooler Bag von Designerin Kate
Spade. Aus Leinen gefertigt,
verleiht das dezente Pünktchen-
Muster der Tasche eine verspielte
Eleganz. Ein Blickfang auf jeder
Picknickdecke. Ca. CHF 30,–;
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BUNTE VIELFALT AUF DEM TISCH
Die Gläser «Dandy» von Moretti begeistern mit strahlenden Farben
und exklusiven Schliffen. Ca. CHF 85,–; www.ma-maison.at
EI AM FADEN
Angelehnt an die berühmten russischen Fabergé-Eier, eignen sich die
kleinen Kunstwerke von Marcello Jori als Weihnachtskugeln ebenso
gut wie als Blickfang am Osterstrauch. Ca. CHF 30,–; www.alessi.com
Fotos: Rafaela Pröll, beigestellt
106 falstaff mär–apr 2018
eldorado
LIFESTYLE
EINE SÜNDE WERT
Die Aromen von Marzipan,
Kardamom und Amaretto verführen
in diesem verspielten, luftigen
Baumkuchen-Törtchen unseren
Gaumen. Ca. CHF 12,–;
www.kameel.at
SCHLAU DESIGNT
Die Eierbecher mit Fuchs-Design
machen Freude am Ostertisch.
Ca. CHF 20,–; www.amara.com
Kolumnistin ANGELIKA ROSAM
ist Herausgeberin und Miteigentümerin
des Falstaff-Verlags. Mit einem grossen
Faible für die schönen Dinge des Lebens
präsentiert sie ihre Lieblings-Items aus
der Gourmetwelt.
FRÜHLINGSHASE
Jedes Jahr hüpft ein neuer Jahreshase
der Porzellanmanufaktur
«Fürstenberg» auf die Verkaufstische.
Die naturgetreue Linienführung
und die feinen Details zeugen
von hoher Handwerkskunst. Die
Hasen sind beliebte Zierde.
www.fuerstenberg-porzellan.com
PRALINEN IM NEST
Süsse Kunstwerke sind diese unterschiedlichen
Schoggi-Kreationen,
die in keinem Osternest fehlen
dürfen. Die feinen Pralinen
aus hochqualitativer Schokolade
sind in Schachteln drapiert, auf
deren Deckel ein lustiges
Ostermotiv zu sehen ist. Und ja:
Zu Ostern darf genascht werden!
Ca. CHF 12,–; www.leschanz.at
Endlich Frühling!
Wir haben für Sie
ein paar originelle
Accessoires
recherchiert, die
nicht nur auf
dem Ostertisch
eine schöne Figur
machen.
HAVANNA-FEELING
Der Zigarrenaschenbecher «Casa Cubana» von Elie Bleu bringt
exotisches Flair in unsere Wohnräume. Das Design kommt im
Stil eines für Havanna typisch bunten Oldtimers und erfreut mit
origineller Optik. Sollten Sie also noch kein Ostergeschenk besitzen,
so wäre das kleine Wohnjuwel eine nette Möglichkeit.
Ca. CHF 1100,–; www.artedona.com
OSTERN
DE LUXE
mär–apr 2018
falstaff
107
FRITES
AUS DER REGION/
DE LA RÉGION
New
Ostschwiizer Frites
«KADI terroir hilft,
das Image der Landwirtschaft
positiv zu
beeinflussen.»
Urs Hutter,
Kriessern SG
Züri Frites
«Züri Härdöpfel
für Züri Frites –
das liegt nahe.»
Patrick Meier,
Alten ZH
Innerschwiizer Frites
«Wir vermarkten alle
unsere Produkte
regional, darum passt
«terroir» ideal zu uns.»
Michael Reichmuth,
Oberarth SZ
Bärner Frites
«KADI terroir ist gut
für unsere Region.
Da mache ich sehr
gerne mit.»
Michael Probst,
Koppigen BE
Frites Région Léman
«KADI terroir revalorise
de manière décisive
le produit pomme de
terre.»
Eric Joly,
Longirod VD
Mehr Infos unter / Plus d ´informations sous: www.kaditerroir.ch
Plus d’informations sous: www.kaditerroir.ch
RESTAURANTS IM TEST
JETZT
GRATIS
RESTAURANT-
GUIDE APP
1 RESTAURANT
PRATO BORNI
im Grand Hotel Zermatterhof
3920 Zermatt
2 RESTAURANT RUBINO
Luftgässlein 1
4051 Basel
3 RESTAURANT BIANCHI
Limmatquai 82
8001 Zürich
4 RESTAURANT ROSI
Sihlfeldstrasse 89
8004 Zürich
5 RISTORANTE GAMBRINUS
Marktstrasse 2
8570 Weinfelden
6 RESTAURANT BARZ
Bankgasse 4
9000 St. Gallen
UNSERE TESTER
Foto: beigestellt
ANDREAS HONEGGER (AH)
schreibt seit vielen Jahren über die
Welt der Kulinarik und schlemmt sich
durch die hiesigen Restaurants.
CLAUDIO DEL PRINCIPE (CDP)
betreibt den Foodblog
anonymekoeche.net und ist
Kochbuch autor. Zuletzt erschien
«a casa» (AT Verlag).
HANS THEO STAMP (HTS)
ist Gastrokritiker und schreibt über
Restaurants aller Sparten, wenig
bekannte Weinregionen sowie
Küchentrends.
DOMINIK VOMBACH (DV)
ist Teil der Chefredaktion von Falstaff
Schweiz und arbeitet seit vielen Jahren
als Wein- und Gourmetjournalist
in der Schweiz.
«Kürbis von innen nach
aussen» im «Prato Borni».
NEU
EINGEDECKT
Alpine Heimatküche am Fusse des
Matterhorns, das vermutlich beste
Fischrestaurant der Limmatstadt und
ein echtes Neo-Wirtshaus: Unsere Kritiker
waren wieder für Sie unterwegs.
mär–apr 2018
falstaff
109
gourmet / SIXPACK
PRATO BORNI
Zermatt
1
Spitzenkoch Heinz Rufibach ist zurück
im «Zermatterhof». Der «Bärner Giel»
stand hier von 1996 bis 2002 schon
einmal am Herd. Seither ist Zermatt seine
Wahlheimat und die alpine Heimatküche eine
Herzensangelegenheit, die er als Botschafter
auch ins Ausland trägt. Im «Alpine Gourmet
Prato Borni» setzt er herausragende Walliser
Produkte prägnant mit Aromen und Zutaten
des Mittelmeers in Szene. Zurückhaltend
schlicht in der Präsentation und mit Präzision,
was Geschmack und Zubereitung betrifft. Die
beiden Menus «Heimat» und «Fernweh» mit
wahlweise bis zu sieben Gängen bieten Zutaten
aus unterschiedlichem Herkunftsradius. Eine
schöne Einstimmung ist die neu interpretierte
Walliser Brisolée mit Foie gras, Entenbrüstchen,
Maroni und Glühwein. Hinreissend die in Panko
gebackenen Scampi mit Miso und leichter
Krustentiersauce mit feiner Säure vom Marc de
Dôle. Auf dem Punkt der geschmackvolle
Steinbutt an Munder Safransauce mit gerösteten
Pastinaken und würziger Tapenade. Immer
eine gute Empfehlung ist das Irische Rindsfilet.
Rufibach ist Member im exklusiven Chefs’
Irish Beef Club und schwört seit Jahren auf das
Fleisch natürlich aufgezogener, grasgefütterter
Angus- und Hereford-Weiderinder. Das Fleisch
ist besonders aromatisch und wird der Saison
entsprechend von reichlich Trüffel, duftendem
Trüffelschnee sowie geschmortem Wirz be -
gleitet. Beim Käse darf man sich auf perfekt
gereifte Sorten aus dem Wallis, hausgemachtes
Früchtebrot und Dörrfrüchte-Coulis freuen.
Herausragend übrigens die Empfehlungen von
Sommelier Peter Zimmermann, der ein Händchen
für Walliser Raritäten und perfektes Pairing
beweist. Wer sich nach der Schokoladen-
Tartelette mit Zermatter Honig in eine der
kürzlich renovierten Suiten zurückziehen kann,
wird am Morgen vom zuckersüssen Blick aufs
Matterhorn entzückt sein.
CDP
Eleganz auf dem Teller
und im Gastraum: das
Prato Borni in Zermatt.
BEWERTUNG
Essen
Service
Weinkarte
Ambiente
GESAMT
47 von 50
18 von 20
18 von 20
8 von 10
91 von 100
RESTAURANT PRATO BORNI
im Grand Hotel Zermatterhof
Bahnhofstrasse 55
3920 Zermatt
T: +41 27 9666600
www.zermatterhof.ch
RUBINO
Basel
2In vielen Innenstädten ist es mit all
der System- und Franchisegastronomie
gar nicht mehr so einfach, ein
Restaurant zu finden, in dem noch sorgfältig,
saisongerecht und mit lokalen Marktprodukten
gekocht wird. Tröstend also, dass es im
Basler Luftgässlein das «Rubino» im eleganten
Bistrostil gibt. Mit konstant solider Küchenleistung
und warmer Gastfreundschaft, so lässt es
sich in Seelenruhe wohlig speisen. Den Abend
kann man in der dazugehörenden Weinbar
«Invino» gleich gegenüber starten – oder ausklingen
lassen. Gastgeber Beat Rubitschung
überrascht zum Aperitif mit einem Gemischten
Satz von Jutta Ambrositsch. Aus dem Menü
Surprise wählen wir die Anzahl der Gänge und
die Präferenz für Fisch, Gemüse oder Fleisch.
Eine Karte gibt es nicht – braucht es auch
nicht. Die Weinbegleitung hält mit guter Speiseabstimmung
und ungewöhnlichen Trouvail-
len bei Laune – zumal jovial nachgeschenkt
wird. Küchenchefin Manuela Buser schickt als
Gruss eine Schwarzwurzel-Tonkabohnensuppe
mit knusprigem Schwarzwurzelsalat. Als Vorspeise
folgt saisonaler Skrei als Tatar auf Avocado-Roggenbrot-Mousse
und konfierter Blutorange.
Die zweite Vorspeise harmoniert gut
mit einem Ximénez-Spínola. Der Venere Reis
mit gedörrten Erdbeeren, Wirz und Belper
Knolle sorgt mit der Sherrynote und Restsüsse
vom Wein für vollmundige Komplexität. Im
Hauptgang gibt es rosa gegarten Lammrücken
im Gewürzmantel mit feiner Kalbsfarce und
herzhaftem Gratin. Überraschend gut dazu der
junge Flor de Licinia 2016. Nach einer Crème
brûlée als Pré-Dessert schlemmen wir von der
Variation mit Apfelsorbet, warmem Birnenclafoutis,
Mandarinencreme und Schokojalousie
mit Mandel creme. Schön dazu die Huxelrebe
Spätlese von Erbeldinger.
CDP
BEWERTUNG
Essen
Service
Weinkarte
Ambiente
GESAMT
45 von 50
17 von 20
17 von 20
8 von 10
87 von 100
RESTAURANT RUBINO
Luftgässlein 1
4051 Basel
T: +41 61 3337770
www.rubino-basel.ch
Küchenchefin Manuela
Buser verwöhnt im Basler
Rubino mit mediterraner
Bio-Frischküche.
Fotos: beigestellt
110 falstaff mär–apr 2018 95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
BIANCHI
Zürich
3Obwohl das Restaurant «Bianchi» am
Quai der Limmat liegt, kommen die
Fische nicht aus dem Fluss, der direkt
vor dem Haus vorbeifliesst. Die Familie Bindella
mit vielen gut geführten Restaurants mit
italienischem Touch und einer ausgezeichneten
Weinhandlung hat sich mit der Familie
Bianchi zusammengefunden, um ein Restaurant
der Spitzenklasse für Fische zu eröffnen,
und sie hat dies nur einen Steinwurf von dem
Ort realisiert, an dem einst an der Marktgasse
beim Rathaus Zürichs bester Fisch- und
Comestibles-Laden stand. Der Laden von
Bianchi war eine Institution für das kulinarische
Zürich, und sein Wegfall – das Fisch- und
Meeresfrüchte-Geschäft wurde ins aargauische
Zufikon verlegt und beliefert von da aus
praktisch die ganze Schweiz – löst bei Zürchern
noch heute nostalgische Verlustgefühle
aus. Das Restaurant «Bianchi» ist da ein kleiner
Trost, aber seinerseits ein grosses Restau
rant. Schon die Hummersuppe ist hervorragend:
aromatisch, aber ohne die leise Bitternote,
die sonst so häufig aus dem Anbraten
der Karkassen resultiert. Die Spaghetti alla
Vongole sind ebenfalls perfekt, aber das Lokal
bietet viele prächtige ganze Fische an, zum
Teil in Salzkruste, zum Teil aus dem Ofen
oder aber vom Grill. All die Fischfilets, die
man häufig erhält, gibt es hier auch, aber die
ganzen Fische für mehrere Personen sind –
küchenphilosophisch ausgedrückt – halt einfach
mehr als die Summe ihrer Teile. Einzig
bei einer Seezunge, die wir beim letzten Besuch
zu dritt genossen haben, habe ich mich ge fragt,
ob nicht die Portionengrösse besser gewesen
wäre wegen des Verhältnisses von krosser
Oberfläche und saftigem Filet. Die optimale
Würze für den Fisch, gewissermassen das Tüpfelchen
auf dem i, bringt hier meist ein Faden
von wirklich hervorragendem Olivenöl. –
Weniger kann oft so viel mehr sein. AH
Gilt unter Zürchern als
das beste Fischrestaurant
der Stadt: Bianchi.
BEWERTUNG
Essen
Service
Weinkarte
Ambiente
GESAMT
46 von 50
18 von 20
19 von 20
8 von 10
91 von 100
RESTAURANT BIANCHI
Limmatquai 82
8001 Zürich
T: +41 44 2629844
www.bindella.ch/de/bianchi
ROSI
Zürich
4
So entspannt wie im «Rosi» geht’s in
Zürich selten zu. Vor allem wenn Szenegastronomen
wie Markus Stöckle
und Elif Oskan ein Restaurant eröffnen – ihr
erstes fixes, sei dabei erwähnt. Mit diversen
Pop-up-Projekten und ihrem Cateringunternehmen
Miss Marshall erarbeiteten sie sich in
den letzten Jahren einen exzellenten Ruf. Im
Januar lancierten sie nun gemeinsam mit ihrem
Freund Patrick Isler, der für die Getränkeauswahl
verantwortlich ist, das «Rosi». Ein Lokal,
in dem herzhafte, vom Alpenraum inspirierte
«Schmankerln» serviert werden. Hier gibt es
kein Menü, sondern kleine und grössere Tellergerichte,
die man auch teilen kann, wenn man
denn möchte. Bei der Brezn – die unter anderem
mit Schweineschmalz kommt – fällt einem
das Teilen schon mal nicht einfach. Das nussige,
mit Röstzwiebeln verfeinerte, leicht süssliche
Schmalz macht süchtig, ist die einhellige
Meinung am Tisch. Und damit ist die Richtung
des «Rosi» auch schon klar definiert. Hier gibt
es Wirtshausklassiker auf hohem Niveau. Nicht
verwunderlich, wenn man weiss, dass Küchenchef
Stöckle zuvor unter anderem die Entwicklungsküche
in Heston Blumenthals Londoner
Sterne-Restaurant «Fat Duck» leitete. Seiner
Heimat setzt er mit dem Allgäuer Wurstsalat
ein Denkmal. Fein aufgeschnittene Lyoner,
süss-säuerliches Dressing mit Kernöl, ein wahrer
Umami-Gaumenschmaus. Der Rettichsalat
mit geschmortem Anteil und estragongetriebener
Kräutervinaigrette ist unerwartet frisch
und dezent im Geschmack. Das panierte Brathendl,
gefüllt mit Kalbsfarce, könnte kaum zarter
sein. Trotz interessanter Weinauswahl halten
wir uns ans Tegernseer Hell. Das Ambiente
im Lokal ist klar und modern, aber durch aus
so familiär und charmant wie in der «Beiz»
ums Eck. Genauso wie der Service. DV
BEWERTUNG
Essen
Service
Weinkarte
Ambiente
GESAMT
46 von 50
18 von 20
18 von 20
9 von 10
91 von 100
RESTAURANT ROSI
Sihlfeldstrasse 89
8004 Zürich
T: +41 44 2916825
www.rosi.restaurant
Brathendl nach Art von
Ludwig Rottenhöfer,
Leibkoch König Ludwigs.
95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
mär–apr 2018
falstaff
111
gourmet / SIXPACK
GAMBRINUS
Weinfelden
5Frische, hausgemachte Pasta. Hier wird
dieses Versprechen wirklich eingelöst,
und dazu noch vor aller Augen. In der
Gaststube bedient eine Mitarbeiterin die
Nudelmaschine. Der Apparat sieht aus wie der
bei uns zu Hause, ist aber ein gutes Stück grösser.
Vor allem aber hat die Dame bedeutend
mehr Routine als unsereiner, sie kann während
der Arbeit die Gäste beobachten und nudelt
dennoch in schwindelerregendem Tempo. Das
ist ganz allgemein das Motto des Hauses: klassische
italienische Kost ohne Experimente, die
sich vor allem über die Frische und Produktqualität
definiert. Geografisch ist man breit
aufgestellt: venezianische Leber, piemontesische
Gnocchi und Battuta vom Fassona-Rind, florentinische
Bistecca (natürlich von der Chianina-Rasse),
römische Saltimbocca, sizilianische
Zabaione al Marsala. Kurz, die ganze Herrlichkeit
der Küche Italiens. Die Teller können sich
auch immer mit ihren Vorbildern messen: Die
Beilagen-Fettuccine all’Alfredo sind durchaus
auf der Höhe ihrer Namensvetter im römischen
Kultlokal, und bei der Battuta – handgeschnitten,
wie sich das gehört – wähnt man
sich in einem Spitzenrestaurant in Alba oder
Monforte. Vorzüglich ist nicht nur die Pasta
liscia, sondern auch die Pasta ripiena: Die
Ravioli mit Rindskalbsfüllung gefallen mit
ihrem tadellosen Biss und der dichten Aromatik.
Zum Angebot gehört auch die eine oder
andere Rarität wie der Kalbskopf nach dem
Rezept des Chefs Roberto Lombardo. Und
obwohl Gambrinus ja eigentlich der Ahnherr
der Bierbrauer war, wird man sich hier an seinen
Gegenspieler Bacchus halten. Die Weinkarte
ist breit aufgestellt, fokussiert natürlich auf
Italien und hier wiederum auf die Toskana, die
bedeutend üppiger dotiert ist als etwa das Piemont.
Wer lieber einheimisch oder spanisch
trinkt, bekommt zu diesem Thema auch die
eine oder andere Flasche.
HTS
Baccalà mit Kirschtomaten,
Oliven und
Kartoffeln im «Ristorante
Gambrinus».
BEWERTUNG
Essen
Service
Weinkarte
Ambiente
GESAMT
43 von 50
17 von 20
18 von 20
8 von 10
86 von 100
RISTORANTE GAMBRINUS
Marktstrasse 2
8570 Weinfelden
T: +41 71 6221140
www.gambrinus-weinfelden.ch
BARZ
St. Gallen
6
Der etwas trocken tönende Name wird
Nicht-St.-Gallern wenig sagen. Den
Einheimischen schon, denn er klingt an
das frühere «Barcelona» an. Jahrzehntelang
gingen in diesem unweit des Stiftsbezirks gelegenen
Szenelokal Tapas über den Tresen. Markus
Schenk, der vor kurzem übernommen hat,
tendiert in eine ganz andere Richtung. Nicht
ferne Lande stehen bei ihm im Fokus, sondern
regionale Authentizität und Schlichtheit auf der
Basis handverlesener Produkte. Schenk hat
zuvor im Oberbozner «Parkhotel Holzner»
das Gourmetlokal «1908» in höhere Punktegefilde
gekocht. Wir essen generell gerne bei
ehemaligen Sterne- und Punkteköchen, die sich
eines Tages entschieden haben, den Aufwand
zurückzuschrauben und eine elementarere Kost
anzubieten. Die handwerkliche Präzision und
Stilsicherheit geht ihnen zeitlebens nicht verloren.
Das gilt auch für Markus Schenk. Seine
Gerichte sind geradlinig in Komposition und
Präsentation. Auch gehörten alle Teller, die wir
vor dem Dessert probiert haben, weitgehend
oder ganz in die Kategorie Trennkost: die marinierte
Rinderbrust mit sauer eingelegtem
Gemüse, die Sauerkrautcreme mit mariniertem
Zander, die Ribelmais-Poulardenbrust mit
Verjus und Wurzelgemüse. Selten hatten wir
das Gefühl, gleichzeitig so vielfältig gegessen
zu haben und dennoch frei von jeder Übersättigung
zu sein – auch wenn solche Einschätzungen
zugegebenermassen subjektiv sind. Sympathisch
ist auf jeden Fall die saisonale Sensibilität
der Gänge. Zum Dessert reichte Schenk
einen Scheiterhaufen. Der hat nichts mit Inquisition
zu tun, sondern ist eine hierzulande
wenig bekannte österreichische Mehlspeise
mit alten Semmeln, Äpfeln und Rosinen. Die
Weinkarte umfasst ausschliesslich Gewächse
des Alpenraums – nichts als konsequent. HTS
BEWERTUNG
Essen
Service
Weinkarte
Ambiente
GESAMT
42 von 50
19 von 20
16 von 20
6 von 10
83 von 100
RESTAURANT BARZ
Bankgasse 4
9000 St. Gallen
T: +41 71 5710614
www.barz.ch
Schlicht, aber gut:
das «Restaurant
Barz» in St. Gallen.
Fotos: beigestellt
112 falstaff mär–apr 2018 95–100 Punkte 90–94 Punkte 85–89 Punkte 80–84 Punkte
HOTEL PATRIZIA / promotion
Genuss für alle Sinne
bietet das Hotel «Patrizia»
in Dorf Tirol.
Traumhafte Aussichten in Südtirol
Mit luxuriösen Wellness-Bereichen, Gourmet-Küche
auf höchstem Niveau und einem traumhaften Ausblick
begeistern die Südtiroler Hotels «Patrizia» und «Giardino».
Ruhesuchende und Gourmets finden
in den beiden Südtiroler Hotels
«Patrizia» bei Meran und «Giardino»
in Marling alles, was das Herz
begehrt. Inmitten der einzigartigen Südtiroler
Landschaft finden Gäste in beiden Häusern
Ruhe, Lebensfreude, Genuss und Inspiration.
Das exklusive Ambiente, die Liebe zum
Detail und die edlen Materialien garantieren
Wohlbefinden pur. Bei wunderbarer Aussicht
auf das Meraner Land lassen sich die kulinarischen
Köstlichkeiten besonders gut
geniessen.
Die Wellness-und Beautywelt empfängt Entspannungssuchende
in schlichter Eleganz
und sinnlicher Atmosphäre. Auch für Kinder
gibt es ein umfassendes Angebot. Das Hotel
«Patrizia» begeistert in Sachen Wellness
neben Hot-Whirlpool und Hallenbad mit
dem neuen, im Frühjahr und Herbst beheizten
Freibad mit einmaligem Ausblick.
DESIGN DER EXTRAKLASSE
Das Hotel «Giardino» schätzen bewusste
Geniesser vor allem aufgrund des mediterranen
Lifestyles, der sich hier inmitten der
Alpen erleben lässt. Das klare Design, die
moderne und hochwertige Ausstattung, warme
Naturmaterialien und viel natürliches
Licht zeichnen das elegant-komfortable
Ambiente aus. Ein Highlight ist das SKY
SPA im dritten Stock inklusive beheiztem
Pool auf der Dachterrasse.
INFO
Weitere Infos und Buchung
online unter
www.hotel-patrizia.it
www.giardino-marling.com
Hotel «Giardino» in
Marling: Luxus im
SKY SPA.
Fotos: beigestellt
mär–apr 2018 falstaff 113
promotion / CLUB PROSPER MONTAGNÉ
In der Küche mit
Stephan Stalder
GRILLIERTER PULPO MIT CHORIZO UND SUGAR SNAPS
für 10 Personen
ZUTATEN PULPO GRILLIERT
1 St. Pulpo, 1−2 kg schwer
1 St. Bouillongemüse (Karotte, Lauch, geschälte
Zwiebel)
Frische Kräuter, Pfefferkörner, Schuss Rotweinessig
Fond nicht salzen, Pulpo ist salzig genug
ZUBEREITUNG PULPO
Den Pulpo in der Bouillon drei bis vier Stunden weich
schmoren und darin auskühlen. Die Arme ablösen, in
Médaillons schneiden und grillieren.
ZUTATEN SUGAR-SNAPS-MOUSSE
500 g Sugar-Snaps
1 Bd. Blattpetersilie
2 St. Schalotten
2 dl Geflügelfond
5 Bl. Gelatine, in kaltem Wasser eingeweicht
5 dl Schlagrahm
Olivenöl
ZUBEREITUNG SUGAR-SNAPS-MOUSSE
Sugar-Snaps, Blattpetersilie und Schalotten in
Olivenöl andünsten. Mit Geflügelfond ablöschen.
Fein pürieren, durch ein Sieb passieren, Gelatine
darin auflösen. Die Schüssel auf ein Eisbad stellen.
Sobald die Masse anzieht, den geschlagenen
Rahm unterheben, abfüllen und kalt stellen.
CORNETTI
Brick-Teig ausstechen. Mit Eigelb an einer Seite
leicht bestreichen, um den Zylinder wickeln. Frittieren
bei 180 °C, zwei bis drei Minuten. Abkühlen und
vom Zylinder nehmen.
CHORIZO-CHIPS
Chorizo hauchdünn auf der Aufschnittmaschine
aufschneiden, aufs Blech legen und unter dem
Salamander trocknen. Scheiben mehrmals drehen,
bis sie knusprig sind.
SOJA-DRESSING
1 dl Sojasauce «low salt»
1 dl Rotweinessig
1 dl Olivenöl
Sesamöl, Chiliöl, gemahlene Koriandersamen,
Kräuter und Chilis nach Belieben.
ANRICHTEN
Pulpo, Zuckerschoten, mit der Mousse gefüllte
Cornetti und die knusprigen Chorizo-Chips zu
einem schönen Türmchen anrichten, mit der
Vinaigrette grosszügig beträufeln.
Fotos: beigestellt
114 falstaff mär–apr 2018
Stephan und Carmen
Stalder führen den
«Löwen» mit Talent
und Leidenschaft.
Gute Stube mit Spitzenküche –
bald zwei Jahrzehnte schon wirten
Stephan und Carmen Stalder bereits
im «Löwen» in Nänikon am Greifensee.
Die Leidenschaft für gutes Essen
wurde dem Spitzenkoch quasi in die Wiege
gelegt. Bereits seine Grosseltern hatten einen
Dorfladen, in dem sein Grossvater in den
hinteren Räumen Holzofenbrot backte und
feinste Patisserie zauberte. Im Zuge seiner
Schnupperlehre stand Stephan Stalder vor
der Aufgabe, für den Chef zwei Plätzli zu
braten. Und das tat er. Der Rest ist Kochgeschichte.
Auf seinen Wanderjahren lernte er
die Kunst der Pastaherstellung von italienischen
Mammas, kochte in Restaurants in
Irland und durchstöberte asiatische Märkte.
Nach seiner Rückkehr absolvierte er die
Hotelfachschule Belvoirpark in Zürich, wo
er in den Genuss einer professionellen Ausbildung
kam. Mit 26 Jahren kratzte Stephan
Stalder all sein Geld zusammen und erwarb
mit Unterstützung den heruntergekommenen
Landgasthof «Löwen». Ein halbes Jahr voller
«Feines Essen hat mich
schon immer fasziniert.»
seinen Kochkünsten, Ehefrau Carmen kümmert
sich als Gastgeberin und Sommelière
gemeinsam mit ihrem Team um die Dekoration,
die Gedecke, die Getränke und natürlich
um das Wichtigste – die Gäste.
TRADITION UND INNOVATION
30 Personen finden Platz in der rustikalen
Gaststube oder im herrlichen Sommergarten.
In der Küche legt der Familienvater grossen
Wert auf marktfrische Produkte aus der
Region. Darauf festnageln lassen möchte er
sich aber nicht, bei ihm steht Pulpo genauso
auf der Speisekarte wie Angus-Rindsfilet. Auf
der Basis von Tradition und Innovation wagt
Stephan Stalder genussvolle Experimente,
mit viel Liebe zum Detail und immer bereit,
etwas Neues auszuprobieren. Und das mit
Erfolg – nicht umsonst hält er grossartige
17 von 20 Gault&Millau-Punkten. «In erster
Linie bin ich Koch und Unternehmer und
Familienvater», sagt Stephan Stalder, «unsere
Kinder Robin und Michelle wachsen im
lebendigen Gasthof auf und gehen im Ort
zur Schule. Wir fühlen uns hier wohl und
freuen uns auf noch viele schöne Jahre in
Nänikon.»
Der Club
Prosper
Montagné
Kann Genuss Lebenszweck
sein? Für den Club Prosper
Montagné ist er das
tatsächlich.
Nur mit etwas sehr Gutem macht man
Gutes», sagte Prosper Montagné selbst
einmal. Gemeinsam mit seinen professionellen
Mitgliedern sowie den Gourmets lebt
der Club Prosper Montagné nun diesen
Grundsatz. Für die Gastronomiebetriebe gibt
es zahlreiche Vorteile wie etwa renommierte
Buchpreise und Auszeichnungen.
Damit und mit vielen weiteren Online-
Aktivitäten – wie etwa Facebook-Promotions
und einer eigenen Website – trägt der
Club Prosper Montagné dazu bei, dass
immer wieder echte, tiefe Freundschaften
zwischen Profis und Gourmets entstehen.
Umbauarbeiten folgte, ehe das Traditionshaus
aus dem Jahr 1780 neu eröffnet werden
konnte. Von aussen hat sich das Fachwerkhaus
kaum verändert, aus kulinarischer Sicht
jedoch ist aus dem einfachen Gasthof eine
der besten Adressen im Kanton Zürich
geworden. Stephan Stalder begeistert mit
INFO
Weitere Infos zum Restaurant
finden Sie unter:
www.loewen-naenikon.ch
mär–apr 2018
falstaff
115
icons / JAGUAR
Der Name steht für britische
Eleganz, perfektes Design
und richtig coole Performance:
Nun hat die Jaguar-Familie
erneut Nachwuchs bekommen.
Mit dem neuen SUV
«E-Pace» folgt der dritte
Streich der Briten im Segment
der kompakten SUVs. Gebaut
RASANTE
wird das Schmuckstück in
Österreich, als erster Jaguar
überhaupt. TEXT JULIA VACCA
KATZE
Fotos: beigestellt
116 falstaff mär–apr 2018
ICONS
Falstaff stellt in jeder
Ausgabe Ikonen der
Kulinarik und des
Lifestyles vor.
E
r ist eines der beliebtesten Stil-
Mittel der Film-Industrie – denn
wer einen Jaguar fährt, liegt niemals
falsch. Im Siebziger-Jahre-
Kultfilm «Harold and Maude»
steht ein zum Leichenwagen umgebauter
E-Type für Anti-Establishment und Neubeginn.
Peter O’Toole fuhr einen gelben Jaguar
E Roadster in «Wie klaut man eine Million»
(1966); Louis de Funès ein schwarzes Coupé
in «Balduin, der Trockenschwimmer». In der
Agenten-Klamotte «Austin Powers» (1997)
hatte der E-Type mit Union-Jack-Lackierung
als «Shaguar» einen Star-Auftritt. Im James-
Bond-Film «Spectre» (2015) sorgte das Hy b-
ridmodell C-X75 für Adrenalinausstösse in
den Strassen von Rom. All diese Beispiele erzählen
aber immer wieder eine Geschichte, die da
lautet: Wo ein Jaguar ist, ist immer was los.
Auch bei der neuesten Modell-Präsentation,
die über die kurvigen, engen Bergstrassen
Korsikas führte, stand weniger die wilde
>
Stolze Tradition meets fesche
Innovation: Der Jaguar E-Type (l.),
Traum aller Autoliebhaber, und der
neue, familienfreundliche E-Pace (r.).
mär–apr 2018
falstaff
117
icons / XXXXXXXX
JAGUAR
JAGUAR E-PACE
Preis
PS
0–100
Testverbrauch
abca. 43.000 Franken
150 bis 300
6,4 s Benzin/7,4 s Diesel
9,9 Liter/100 Kilometer
VON BRITEN DESIGNT, IN ÖSTERREICH GEBAUT
Die Front:
Inspiriert vom F-Type, zeichnet
sich das Exterieur des Jaguars
durch seinen charakteristischen
Kühlergrill aus.
Die Reifen:
Mit 21-Zoll-Felgen steht der SUV
selbstbewusst auf der Strasse. Der
E-Pace ist der Erste seiner Klasse
mit Felgen in dieser Grösse.
www.jaguar.ch
Fotos: beigestellt
118 falstaff mär–apr 2018
Landschaft oder der atemberaubende
Blick aufs Meer im Mittelpunkt, sondern die
schwungvolle Eleganz, mit der das Fahrzeug
die Herausforderungen der Strecke meisterte.
Lange Schnauze, scharf konturierte Seitenlinie,
kräftige Schultern und ein muskulöses
Heck. Der neue, kompakte Premium-SUV
wurde mit sportlichem Exterieur konzipiert.
Denn für leidenschaftliche Autofahrer ist,
selbst wenn diese begeisterte Väter sind, ein
braver Kombi nicht immer die richtige Option.
Glücklicherweise finden sich in der gehobenen
Mittelklasse also durchaus Modelle, die
Abhilfe versprechen. Alltagstauglich, mit viel
Platz und Komfort und dem Herzen eines
Sportwagens unter der Haube. Wie der neue
Jaguar E-Pace.
Seit ein paar Jahren setzen auch exklusive
Marken wie Jaguar auf Sport Utility Vehicles.
Bereits der F-Pace, der grosse Bruder des
neuen E-Pace, ein Performance-SUV, konnte
mit seinen Verkaufszahlen die hohen Erwartungen
sogar übertreffen. Jetzt schicken die
Briten ihren E-Pace in das sehr viel dichter
besetzte Segment der Kompakt-SUVs.
Im Einsatz für 007: Für
«Spectre» wurden insgesamt
sieben Modelle des
Jaguar C-X75 gebaut.
COOLNESS, POWER UND
PERFEKTES DESIGN
ÖSTERREICHISCHES KATZENBABY
Bei Magna Steyr wird das Katzenbaby gebaut,
als erster Jaguar überhaupt ausserhalb Grossbritanniens.
Dank seines guten Rufs und der
langjährigen Expertise bei der Komplettentwicklung
und anschliessenden Produktion
neuer Fahrzeugmodelle entschieden sich die
Briten für Magna Steyr. Im Laufe des Jahres
soll auch der I-Pace, der erste Jaguar mit
reinem Elektroantrieb, in der Steiermark
gefertigt werden.
Für sein Äusseres stand nicht nur der grosse
Bruder Pate, man orientierte sich auch am
Design des Sportwagens F-Type: Bei einer
Länge von knapp 4,40 Metern und einem
Radstand von 2,68 Metern positioniert sich
der E-Pace genau zwischen seinen Konkurrenten
Audi Q1 und Q3, BMW X1 und X3 oder
Mercedes GLA und GLC. «Das ist ein Fahrzeug
mit eigenständigem Charakter – ein
Jaguar Sport-SUV für den Alltag, in einem
emotionalen wie praktischen Format», erklärt
Ian Callum, Designdirektor bei Jaguar.
Dass die Engländer ihren Neuzugang in
Sachen Ausstattung in nichts nachstehen
lassen, versteht sich von selbst. Ob Ledermöblierung,
ein getöntes Glas-Panoramadach,
Matrix-LED-Scheinwerfer, ein Headup-
Display, mobiles Internet, eine elektrische
>
Tempomaschinen
Legendäres Modell
aus den 1960er-Jahren:
der E-Type (o.). Der XK-
Motor (l.) wurde ab
1949 eingesetzt und
blieb 40 Jahre lang in
modifizierter Form im
Einsatz. Sir William Lyons
(r.) stellte ursprünglich
Motorradbeiwagen
her, bevor er 1935 seinen
ersten «SS Jaguar
2.5 Litre» konstruierte.
mär–apr 2018
falstaff
119
icons / JAGUAR
TFT statt Laser:
Der erste Jaguar mit LED -
beleuchtetem TFT-Head-up-
Display, das gestochen
scharfe Anzeigen liefert, und
Meridian-Soundsystem.
Das Heck:
Durch die neue, kompakte
Hinterachse fasst der Kofferraum
577 Liter. Bei umgelegten
Sitzen liegt das Maximal-
Volumen bei 1234 Litern.
>
Heckklappe mit Gestensteuerung oder eine
ausfahrbare Anhängerkupplung – die Liste an
möglichen Sonderfeatures ist lang, wobei auch
schon die Standardausstattung opulent daherkommt.
Ein besonderes Highlight sind die
21-Zoll-Räder, die es derzeit in dieser Klasse
bei keinem anderen Auto gibt – ausschliesslich
bei Jaguar.
Mit knapp zwei Tonnen ist der Kompakt-
SUV nicht gerade ein Leichtgewicht, wirkt
aber dennoch dynamischer als seine Konkurrenten.
Das Spitzenmodell mit 300 PS starkem
Benzinmotor und maximal 400 Nm
Drehmoment beschleunigt in 6,4 Sekunden
von 0 auf Tempo 100 und kommt erst bei
243 km/h aus der Puste. Den E-Pace gibt es
als Benziner mit 250 oder 300 PS oder als
Diesel mit 150, 180 und 240 PS, wobei
die schwächeren Modelle mit Front- oder
Allradantrieb verfügbar sind, die stärkeren
haben Allradantrieb serienmässig.
OFFROAD-TALENT UND KURVENSTAR
Betrachtet man die Konkurrenz, kommt dem
Jaguar wohl der neue Volvo XC40 am nächsten,
wenn es um seine Exklusivität geht. In
puncto Offroad-Talenten kann ihm aber
keiner etwas vormachen. Mit 20 Zentimetern
Bodenfreiheit kommt man ganz schön weit
und dank 50 Zentimetern Wattiefe kann der
E-Pace auch durch mehr als nur eine tiefere
Pfütze fahren. Damit der Kompakt-SUV bei
Wasserdurchfahrten nicht absäuft, verfügt er
serienmässig über eine besondere Ansaugluftführung.
Auch wenn wohl anzunehmen ist,
dass man ihn eher auf Asphalt antreffen wird,
als im nächsten Flussbett. Fahrspass ist dabei
nicht nur auf gerader Strecke garaniert, sondern
erst recht auf kurvigen Bergstrassen.
Nicht umsonst wurde das Katzenbaby auf
der Mittelmeerinscel Korsika zum Testfahren
präsentiert. Wie gesagt: Die korsischen Strassen
sind steil, eng und kurvig. Genau das Richtige,
um einen Performance-SUV auszuprobieren.
Nachlesen:
Alle Porträts aus der
Serie «Icons» unter
falstaff.ch/icons
<
Fotos: beigestellt
120
falstaff
mär–apr 2018
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SAVOIR VIVRE – Kulinarisch reisen und leben
KULINARISCH REISEN & LEBEN
Die steigenden Temperaturen und die ersten Sonnenstrahlen
machen Lust auf Frühling und mehr. Und
jetzt dauert es auch nicht mehr lange! Sie erwarten mehr
Natur, mehr Entspannung und mehr Genuss, wenn Sie
Ihre Auszeit in der herrlichen Bergwelt der Alpen verbringen.
Die Ferienregionen der Alpen begeistern Kenner und
Wellness-Genießer ebenso wie Entdecker und Gourmets,
die sich leidenschaftlich gern bekochen lassen. Die Landschaft
ist geprägt von schroffen Bergen und fruchtbaren
Hügeln. Das Gute, das die Erde hervorbringt, ist in Ruhe
Tipps & Adressen für Genussmenschen
gereift und wird mit viel Liebe veredelt. In den hier präsentierten
Top-Hotels ist Gastfreundschaft noch eine Herzensangelegenheit
und wird in allen Bereichen großgeschrieben.
Hier können Sie sich noch nach Herzenslust verwöhnen
lassen. Der unaufdringliche Luxus, viele vitale Ideen und
natürlich die feinen Gaumenfreuden, die einem im wahrsten
Sinne des Wortes auf der Zunge zergehen, natürlich stilvoll begleitet
von edlen Tropfen aus bestens sortierten Weinkellern,
garantieren erholsame Tage in unvergleichlichen Genießer-
Oasen. Lassen Sie sich das Leben schmecken!
Konzeption und Realisierung: www.feldkircher-medienpartner.com
Foto: © ©vectorfusionart - Fotolia.com
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TIROL
Hotel Kaiserhof *****S
In traumhaft ruhiger Lage auf einem Sonnenplateau hoch
über Ellmau liegt das 5-Sterne-Superior-Hotel Kaiserhof
(38 Zimmer und Suiten). Ein Paradies zu allen vier Jahreszeiten.
Erleben Sie die perfekte Kombination aus Wohlgefühl und
kulinarischem Genuss (2 Hauben Gault Millau). Dazu ein atemberaubender
Blick von der 300 m 2 großen Panoramaterrasse auf
das schönste Tiroler Bergmassiv, den Wilden Kaiser. Tanken Sie
Kraft in der Wellness-Oase, einer Insel der Lebensenergie. Vielfach
wurde sie prämiert, u. a. vom Relax Guide mit 2 Lilien. Das
Panorama-Hallenbad mit Wasserfall und der großzügige Naturbadesee
laden zum Verweilen und Relaxen ein. Täglich erwarten
Sie in der Beautyfarm wirkungsvolle Behandlungsmethoden und
ein exklusives Schönheitsprogramm.
TIROL
Das Kronthaler**** S
Eine Frage der Sinne. Eine Antwort mit Stil.
Suchen. Finden. Ankommen. Bleiben. Es gibt wenige Orte,
die die Kraft haben, uns zum Ankommen zu inspirieren.
Und noch seltener sind die Plätze, die daraus ein Bleibenwollen
machen. DAS KRONTHALER Alpine Lifestyle Hotel in beneidenswerter
Alleinlage am Tiroler Achensee ist ein Kraftort für Genießer,
eine Poleposition für Sportler und Natursuchende. Hier
zu sein ist eine Frage der Sinne. Und alle Antworten des Hauses,
der Küche und des herzlichen Teams sind eine Antwort mit Stil
– und Charakter. Cuisine mit Wurzeln. Sommeliergeist mit Flügeln.
Zutaten mit stolzer Herkunft. Rezepte mit Ideen. Das sind
die Ingredienzen für das DAS KRONTHALER ALL-iN, das das
Verwöhnenlassen noch großzügiger macht.
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Hotel Kaiserhof *****S – Familie Lampert – Hotel Kaiserhof GmbH
6352 Ellmau am Wilden Kaiser, Tirol, ÖSTERREICH
T +43 (0) 5358 2022 – info@kaiserhof-ellmau.at
www.kaiserhof-ellmau.at
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Das Kronthaler**** S I G. H. Betriebs GmbH
Am Waldweg 105 a I 6215 Achenkirch I Tirol I ÖSTERREICH
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Günter Lamperts Kochbuch
„Von der Natur des Genießens“ handsigniert.
PAKET: HIMMLISCHE MOMENTE
Inklusivleistungen: 1 Glas Frizzante, Verwöhnzeit im
Wert von € 50,–, 1x Wine & Dine, 6-Gang-
Gourmet-Degustation sowie DAS KRONTHALER
ALL-iN: Frühstücksbuffet, vitaler Light Lunch, nachmittags
Kaffee & Kuchen, 5-Gang-Gourmet-Abenddegustation,
Wellness und Spa auf 2.500 m², In- und
Outdoorpool, 215 m² Wasserfläche, verschiedene
Saunen, Aroma-Dampfbad, Ruhe-Relax-Zone.
3 Nächte ab € 580,– pro Person
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SAVOIR VIVRE
SÜDTIROL
Hotel Castel *****
Das inhabergeführte 5-Sterne-Hotel inmitten von Weinbergen ist ein mediterranes
Urlaubsdomizil für Menschen, die zwanglosen Luxus, Stil und Charme
schätzen. Weniger ist dabei mehr! Im privaten Ambiente von nur 25 Zimmern
& 20 Suiten – alle kürzlich komplett neu renoviert – ist persönlicher Service durch die
Gastgeberfamilie und 45 kompetente Mitarbeiter-/innen garantiert. Ruhe, Privatsphäre
und Geborgenheit bei legerem Luxus sind die Werte der Gastlichkeit und machen das
Castel dank seiner kleinen Größe einzigartig. Charme und ehrliche Herzlichkeit prägen
den Charakter. Gaumenerlebnisse in zwei ausgezeichneten Restaurants, ein luxuriöser
SPA-Bereich und verschiedene Freizeitaktivitäten runden das Angebot ab. Ruhe und
Privatsphäre sowie Charme und Herzlichkeit machen das Hotel besonders.
GERHARD WIESER
Seit 25 Jahren liegt der Fokus in Gerhard Wiesers Küche
auf frischen Produkten regionaler Herkunft, deren Eigengeschmack
er stärken und sie nicht durch unnötige Effekthascherei
künstlich in Szene setzen will. Dabei spannt er kreativ
den Genussbogen seiner leichten, alpin-mediterranen Küche
im Rahmen der Halbpension im À-la-carte-Restaurant und
in der vielfach ausgezeichneten Trenkerstube.
Jubiläumsvorteil für Sie: Profitieren Sie zum 25. Jubiläum des Küchenchefs. Registrieren
Sie sich einfach unter www.hotel-castel.com/geniesser und Sie erhalten bei Ihrem
Erstaufenthalt bis zu € 250, - als Gutschein zur Verrechnung.
Hotel Castel ***** – Familie Dobitsch
39019 Tirol bei Meran, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 923693 – info@hotel-castel.com
www.hotel-castel.com
SAVOIR VIVRE
TIROL
Das Rieser ****S
Das Rieser Aktiv & Spa Resort begrüßt Sie in sonniger Lage
in Pertisau. Nur wenige Gehminuten vom Achensee entfernt,
stellt es die perfekte Ausgangslage dar für viele Aktivmöglichkeiten
rund um den größten See Tirols und inmitten des
imposanten Karwendelgebirges. Ganz der Philosophie des Hauses
entsprechend, stehen Genuss, Entspannung und Gemütlichkeit
dank echter Gastfreundschaft an erster Stelle. Nach Aktivitäten an
der frischen Luft bietet die Wohlfühloase mit Wasserwelt, verschiedenen
Ruheräumen und großzügigem Sauna-Refugium unzählige
Möglichkeiten zur Entspannung. Verschiedenste Wellnessanwendungen
sowie die „Private Spa Suite“ schenken besondere Momente
und pures Wohlbefinden. Für unvergleichliche Geschmackserlebnisse
sorgt die Rieser-Genusspension. Der perfekte Urlaub im Rieser!
Neu: exklusive Alpinlofts und Turmsuiten im Alpin-Chic-Stil.
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Das Rieser Aktiv & Spa Resort ****S – Familie Rieser
6213 Pertisau am Achensee, Tirol, ÖSTERREICH
T +43 (0) 5243 5251 – info@hotel-rieser.com
www.hotel-rieser.com
Bilder: Aktiv & Genusshotel Lodenwirt/Horst Oberrauch-Rotwild GmbH
SÜDTIROL
Aktiv & Genusshotel Lodenwirt ****
Genießer willkommen! Im Herzen des Südtiroler Pustertals
liegt das Aktiv- und Genusshotel Lodenwirt, ein echter
Geheimtipp für Fans der guten Küche und der Südtiroler
Herzlichkeit. Die Gastgeber Thomas und Sandra und ihr junges
Team verwöhnen Sie mit aufmerksamem Service, liebevoller Beratung
und persönlichen Unternehmungstipps. Dabei legen sie ihr
Augenmerk immer auf das Besondere: Im Restaurant Lodenwirt
landen nur die besten Zutaten aus der Region im Kochtopf, im
Loden-Ladele gibt es ausgewählte Mitbringsel und in der Hausbar
warten kreative Drinks darauf, von Ihnen verkostet zu werden.
Außerdem erreichen Sie dank der vorteilhaften Lage des Lodenwirts
allerhand Sehenswürdigkeiten und Erlebnisregionen im Nu.
Die Dolomiten, Kultur, Shopping, Kulinarik – entdecken Sie die
Vielfalt Südtirols mit all ihren Facetten!
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Aktiv & Genusshotel Lodenwirt **** – Familie Profanter
39030 Vintl, Südtirol, ITALIEN
T +39 0472 867000 – info@lodenwirt.com
www.lodenwirt.com
Frische, regionale und saisonale Produkte, verarbeitet
nach traditionellen und neu interpretierten
Familienrezepten, werden im Rieser lustvoll in kulinarische
Kreationen mit internationalem Touch
verwandelt. Kurz gesagt: ein Genusserlebnis vom
Feinsten!
MATTHIAS SCHENK
„Ich liebe, was ich tue – und das ist, mit großer Leidenschaft
den Kochlöffel zu schwingen und mit einfacher,
aber raffinierter Küche zu punkten. Im Lodenwirt
arbeiten wir stets an neuen Kreationen und
bleiben dadurch frisch, frech und kreativ, genau wie
unsere Speisen. Denn wir wissen: ‚It’s a long way to
the top if you wanna rock 'n' roll.‘ Deshalb rocken
wir die Gaumen unserer Gäste mit viel Liebe zum
Detail!“
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SAVOIR VIVRE
SÜDTIROL
Hotel Giardino Marling *****
Mediterranen, luxuriösen Lebensstil im Herzen der Alpen bietet Ulrike Spögler
ihren Gästen in Marling nahe Meran, Traumblick und Gastfreundschaft
inklusive.
Sicher zählt das mediterrane *****Sterne-Spa-Hotel inmitten prachtvoller Apfelplantagen
und der traumhaften Gartenanlage zu den schönsten Domizilen der Region. Ein Highlight
im wahrsten Sinne des Wortes erwartet den Gast – neben der ausgezeichneten
Küche – in der obersten Etage: das Sky Spa. Hier gibt es vier großzügige Saunen mit
Tageslicht, eine Lounge und elegante Ruheräume.
Auf dem neu angelegten Flachdach kann man im wohltemperierten Wasser des großen
Sky Pools seine Bahnen ziehen. In der Beauty-Abteilung des Spas stehen die hochwertige
Pflegelinie Salin de Biosel sowie die Yin-und-Yang-Energie im Mittelpunkt.
SIEGI ZELGER
Köstlich zubereitete Spezialitäten aus Südtirol und leichte
mediterrane Gerichte sind die Hauptdarsteller unserer Gourmetküche.
Ob abends, mittags oder zum Frühstück: Genuss
ist im Giardino Marling ein klares Konzept. Ausgewählte
Produkte aus Südtirol erfahren eine raffinierte Zubereitung
und einen liebevollen Service. Der Tag beginnt mit einem
reichhaltigen Frühstücksbuffet und klingt mit einem abendlichen
Gourmetmenu aus. Dazu gibt es eine reiche Auswahl
an erlesenen Weinen.
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Hotel Giardino Marling ***** – Familie Spögler
39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 447177 – info@giardino-marling.com
www.giardino-marling.com
SAVOIR VIVRE
TIROL
Nidum – Casual Luxury Hotel
Einfach ausspannen in lässiger und zugleich luxuriöser Atmosphäre auf dem
Seefelder Plateau. Den Namen NIDUM trägt das Hotel erst seit Dezember
2016, seitdem es durch die Südtiroler Hoteliersfamilie Pinzger neu eröffnet
wurde. Alle 57 Zimmer und Suiten sind nach Süden ausgerichtet und bieten eine
unvergessliche Aussicht auf das Inntal. Das Spa des NIDUM ist ein wahres Juwel. Es
verfügt über drei Saunen, ein Dampfbad, einen Whirlpool und einen gemütlichen
Ruhebereich sowie die „In Da Mountains“-Sauna, die nur über eine Hängebrücke
zu erreichen ist. Der Fitnessbereich ist mit den modernsten Geräten bestückt. Der
Infinity-Außenpool auf der Dachterrasse ist auf 30 °C beheizt und lädt durch die
fesselnde Aussicht auf die Bergwelt zum Entspannen ein. Der Chefkoch legt Wert
auf eine hippe, aber regionale Küche und zaubert abends mit seiner Küchenbrigade
ein mehrgängiges Gourmet-Dinner auf den Tisch.
DAMNJAN DRAGANIĆ
Als einer der kreativsten Alpe-Adria-Köche vereint Chefkoch
Damnjan Draganić in unvergleichbaren Kompositionen
seine kroatisch-mediterranen Wurzeln mit traditionellen,
alpinen Elementen. Seine leidenschaftliche
Kochkunst überzeugt durch Know-how, Regionalität
und die perfekte Symbiose aus Bodenständigkeit und
Extravaganz.
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Nidum Casual Luxury Hotel – Familie Pinzger
6100 Mösern bei Seefeld, Tirol, ÖSTERREICH
T +43 (0) 5212 20300 – info@nidum-hotel.com
www.nidum-hotel.com
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SAVOIR VIVRE
SÜDTIROL
Parc Hotel am See Silence & Luxury ****S
Herrlich ruhig, inmitten eines mediterranen Hotelparks und direkt am warmen
Kalterer See gelegen, lädt das Parc Hotel am See Silence & Luxury zu Genuss
und Wellness vom Feinsten. In traumhafter Naturkulisse treffen hier ungezwungener
Luxus, erstklassiger Service und stilvolles Wohlfühlambiente mit Seeblick auf
herzliche Gastfreundschaft. Ob während der geführten Wanderungen mit Gastgeberin
Agnes De Carli, bei den exklusiven Spa-Anwendungen, beim Entspannen im 4.000 m²
großzügigen Hotelpark mit beheiztem Salzwasserpool oder beim romantischen Dinner
am Steg: Im Belvita Leading Wellness Hotel Parc Hotel am See, von Stammgästen liebevoll
„kleines Bijou“ genannt, erleben Sie Urlaubstage für alle Sinne. „Golf In“ Südtirol
Card mit Ermäßigungen von 20 %. Für Genussfreunde empfehlen wir die Pakete
„Kochkurs mit Otmar“ oder die „Belvita-Gourmet-Woche“.
OTMAR OBERHAMMER
Gekonnt vereint die Crew um den langjährigen Küchenchef
Otmar Oberhammer Elemente der leichten Mittelmeerküche
und regionale Südtiroler Kost zu raffinierten Gaumenfreuden.
Bei der Weinverkostung oder beim Kochkurs mit
Otmar schicken interessierte Gourmets ihre Geschmacksnerven
auf Entdeckungsreise.
LESER DER GENUSS-MAGAZINE LADEN WIR ZUM „FRÜHSTÜCKEN AM SEE“ EIN –
WIR DECKEN IHREN TISCH AM STEG IN DER 1. REIHE. BITTE BEI BUCHUNG ANGEBEN.
Parc Hotel am See ****S – Familie De Carli
39052 Kaltern am See, Südtirol, ITALIEN
T +39 0471 960000 – info@parchotel.info
www.parchotel.info
SAVOIR VIVRE
SÜDTIROL
Hotel Das Paradies *****
Das Ambiente: edel und elegant. Die Atmosphäre: authentisch
und gemütlich. Der angemessene Rahmen für einen
einzigartigen Genussurlaub im 5-Sterne-Hotel Paradies in
Latsch. Denn so bunt, so vielseitig, so kreativ wie der Vinschgau
ist die Küche im Paradies: von klassisch südtirolerisch bis mediterran,
und auf Wunsch gewürzt mit internationalem Charakter. Dem
hohen Qualitätsstandard der Küche gerecht wird der Weinkeller
mit über 350 Etiketten. Für frischen Wind in der Küche sorgt
neuerdings Haubenkoch Andreas Schwienbacher, der gekonnt die
frischen, lokalen Zutaten in feinste Gourmetgerichte verwandelt.
Serviert werden diese im Hotelrestaurant sowie im „Paradiso“, dem
hoteleigenen Gourmet-Restaurant. Freuen Sie sich auf die neue
Paradies-Küche, die erfrischend anders, gewohnt lecker und immer
wieder überraschend ist.
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FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!
Hotel Das Paradies ***** - Familie Pirhofer
39021 Latsch-Vinschgau, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 622225 – info@hotelparadies.com
www.hotelparadies.com
DAS PARADISO
So nennt sich das hoteleigene Gourmet-Restaurant,
welches 2015 von Gault & Millau zum besten Neueinsteiger-Restaurant
Südtirols gekürt wurde. Eine
Stube im klassischen Tiroler Stil mit Holztäfelung,
kombiniert mit modernen Elementen lassen ein gemütlich-elegantes
Ambiente entstehen, in dem Tradition
und Moderne verschmelzen. Hier genießen
Sie feinste Gourmet-Kreationen, die in himmlische
Genusswelten entführen.
SÜDTIROL
Hotel Patrizia ****S
Mediterranes Flair inmitten von Obstplantagen, Palmen
und Bergen. Relaxen, genießen und wieder aufatmen in
exklusiven Logenplätzen der Natur. Links der imposante
Ifinger, rechts der Vinschgau und zu Füßen die Kurstadt Meran
und das weite Etschtal.
Im Hotel Luxus pur: erlesenes Interieur, helle, luftige Zimmer und
Suiten, Wellness und Spa – weiche Inseln der Ruhe, großzügiger
Panorama-Saunabereich im 4. Stock. Kreative Kochkunst, die den
Gaumen verwöhnt. Der Weinkeller – ein Traum für alle Weinliebhaber.
Wandern, Golfen, Mountainbiken ... inmitten einer atemberaubenden
Naturkulisse, Veranstaltungen, Feste, kulturelle Highlights.
Traumhafte Aussichten!
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FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!
Hotel Patrizia ****S – Familie Spögler
39019 Dorf Tirol bei Meran, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 923485 – info@hotel-patrizia.it
www.hotel-patrizia.it
ROMAN HEISS
Mit frischen, hochwertigen Produkten aus der
Umgebung und mit leidenschaftlicher Kreativität
in der Kochkunst setzen sich Natürlichkeit und Exklusivität
im Patrizia auch in der Küche fort. Wir
verwöhnen Sie mit leichten, mediterranen Genüssen
bis hin zu typischen Südtiroler Aromen, die an
rund 120 Tagen im Jahr auf der Terrasse serviert
werden. Salat- und Käsebuffet, Themenabende,
Galadinner, Vorspeisen- und Dessertbuffets.
PROMOTION
SAVOIR VIVRE
THE TOP OF MERAN
la maiena meran resort *****
Seit März 2018 glänzt das la maiena mit 5 Sternen und bietet
neben seiner traumhaften Lage einen Infinity Panorama
In- und Outdoorpool (26 m) mit 32 Grad, 17 Luxussuiten
in hochwertiger Ausstattung, Panorama Sky-Terrasse, Bistro-Restaurant
Fiorello und großzügige Eventsauna mit täglich mehreren
Showaufgüssen. Aktiv sein wird im la maina großgeschrieben: von
der geführten Wanderung auf die eigene Almhütte und Tennis auf
den 2 hoteleigenen Sandtennisplätzen zu geführten Biketouren und
Golfen zum Vorzugspreis auf den schönsten Plätzen Südtirols. Viele
Hits für Kids im betreuten Kinderland Maia`s Kids Club. Das
Sensa Spa Hair & Beauty bietet Top-Beauty-Behandlungen und
das mehrfach prämierte Kulinarium von Küchenchef André Kassin
(Gourmet Cuisine der Belvita Leading Wellness Hotels Südtirol und
Genießerhotels) verwöhnt Sie mit exquisiten Gerichten.
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT FÜR LESER DER
GENUSS-MAGAZINE!
la maiena Meran Resort ***** – Familie Waldner
39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 447000 – info@lamaiena.it
www.lamaiena.it
ANDRÉ KASSIN
Unser langjähriger Küchenchef André Kassin verwöhnt
Sie stets mit Qualität und frischen Produkten
aus der Umgebung. Saisonale Gerichte schmücken
seine Menüs. Vegetarische Ernährung spielt in seiner
Küche eine wichtige Rolle und er nimmt auch auf individuelle
Nahrungsmittelunverträglichkeiten Rücksicht.
Unsere Devise: „Nicht nur gesund, sondern
auch gut soll es schmecken!“
SÜDTIROL
Romantik Hotel Oberwirt ****S
Genießen macht glücklich! 520 Jahre Südtiroler Gastlichkeit
trifft hier auf stilvollen, eleganten Luxus, aus dem
der wohl einzigartige Oberwirt-Charme entsteht. Es erwarten
Sie eine Gourmetküche mit Hauben-Restaurant und ein
erlesenes Weinangebot. Das gesamte Oberwirt-Team verwöhnt
mit individuellem Service in den gemütlichen Stuben, der stylischen
Wine Lounge und im romantischen Gastgarten. Die Sonne
genießen und sich einfach wohlfühlen auf der mediterranen
Liegewiese mit Pool. Zur Ruhe kommen und verwöhnt werden
im Amadea-Spa, mit Beauty, Saunalandschaft, Ruheoasen und
Indoorpool. Ein Highlight ist die wöchentliche Weindegustation
im hauseigenen Weingut Eichenstein, einem kleinen Paradies zwischen
Himmel und Erde.
GENUSSTAGE: 3 ÜN INKL. HP UND TEILMASSAGE P.P AB € 485,00
Romantik Hotel Oberwirt ****S – Familie Waldner
39020 Marling bei Meran, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 222020 – info@oberwirt.com
www.oberwirt.com
WERNER SEIDNER
Seinen Kochkünsten eilt ein exzellenter Ruf voraus!
Kein Wunder also, dass Werner Seidners Kreationen
in zahlreichen Gourmetführern immer wieder empfohlen
werden. Freuen Sie sich auf mediterrane und
regionale, traditionelle und ausgefallene Köstlichkeiten
– stets zubereitet aus den besten, marktfrischen
Produkten. Einfach, aber genial …
2016 wurde der Oberwirt als bestes Romantik Hotel
Europas mit dem „Quality Award“ ausgezeichnet.
SAVOIR VIVRE
SÜDTIROL
Genießerhotel Sonnalp ****S
In Obereggen, in einzigartig ruhiger Lage direkt am Latemar
und vor herrlich duftenden Blumenwiesen, liegt das
Genießerhotel Sonnalp. Wunderschöne Zimmer und Suiten,
die raffinierte Kulinarik des Martin Köhl und seine täglichen
6-Gänge-Wahlmenüs sowie ein Weinkeller mit exquisit auserwählten
Weinen aus aller Welt erwarten Sie für einen erholsamen
Urlaub inmitten des kürzlich ernannten Weltnaturerbes der
Dolomiten. Zudem überrascht das Genießerhotel mit beheiztem
Hallen- und Freischwimmbad auf 1550 m Höhe, neuen Juniorund
Superior-Suiten und elegantem, stilvollem Ambiente im
umgebauten Speisesaal sowie einem Gourmetrestaurant, welches
von Gault Millau schon seit mehreren Jahren mit 2 Hauben und
15 Punkten ausgezeichnet wird!
SPEZIELLES ANGEBOT FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE:
1 TEILMASSAGE / 30 MINUTEN PRO ZIMMER INKLUSIVE
SÜDTIROL
Die Winkler Hotels
Am Fuße des Kronplatzes, inmitten der Dolomiten, heißt die
Familie Winkler ihre Gäste persönlich willkommen. Egal
ob man in den Lanerhof kommt, in den Sonnenhof oder in
das gerade neu eröffnete Winkler mit seiner phantastischen Architektur
– hier spürt man das Herzblut der Gastgeber. Das gesamte
Team sorgt für außergewöhnliche Erlebnisse im Haus und in der
Region. Einzigartig ist die Winklers Premium Experience, mit der
man quasi ein Hotel bucht und das Wellness- sowie Genussangebot
der anderen beiden Hotels ebenfalls genießen kann. Die geführten
Wander- und Biketouren, die Sportcamps für Kinder und Jugendliche
oder das beliebte Frühstück im Wald werden besonders geschätzt.
Insgesamt 13.370 m² Wasser-, Sauna- und Wellnesswelten
sorgen für wohltuende Entspannung. Großzügige Suiten mit Whirlpool,
Kräutersauna oder XL-Dusche, spannende Kindereinrichtungen
wie Kletter- und Ballsporthalle machen die Häuser zum idealen
Hideaway für Familien und Paare gleichermaßen.
Genießerhotel Sonnalp ****S – Familie Weissensteiner
39050 Obereggen-Dolomiten, Südtirol, ITALIEN
T +39 0471 615842 – info@sonnalp.com
www.sonnalp.com
MARTIN KÖHL
Ein sympathischer Koch der Spitzenklasse!
Nach fundierter, internationaler Ausbildung und
Berufung zum Eurotoques-Chefkoch entwickelt
Martin Köhl sich in der mit 2 „Gault Millau“-Hauben
gekürten Gourmetstube im Hotel Sonnalp zum
kulinarischen Gipfelstürmer und sorgt seit nunmehr
20 Jahren für kulinarische Hochgenüsse im Hotel
Sonnalp.
Hotel Lanerhof ****s
Hotel Winkler *****
Hotel Sonnenhof ****s
www.winklerhotels.com
lanerhof@winklerhotels.com
winkler@winklerhotels.com
sonnenhof@winklerhotels.com
MARKUS OBERJAKOBER
Der Küchenchef vom Hotel Lanerhof ist für die Genussmomente
der Extraklasse verantwortlich. Gemeinsam
mit dem Küchenteam werden täglich tolle
Feinschmecker-Menüs kreiert, bunte Vorspeisen,
Salat-, Dessert- und Käsebuffets vorbereitet. Kulinarische
Themenabende wie Tiroler Bauernbuffet, romantischer
Degust-Abend oder eine Verkostung von
italienischen Fischspezialitäten stehen am Programm.
PROMOTION
SAVOIR VIVRE
SÜDTIROL
Hotel Das Dorner ****S
Nahe der Kurstadt Meran liegt das neue DORNER in
Algund, umgeben von Obstwiesen und mit wunderbarem
Blick auf die umliegende Bergwelt. Ab März 2018 präsentiert
sich DAS DORNER ganz neu. Nach dem Umbau erwartet die
Gäste ein stilvolles, modernes Ambiente. Als Highlights gelten der
neue Infinitypool auf der Dachterrasse mit vielen Ruheinseln (nur
für Erwachsene) und die Panoramasauna mit täglichen Aufgüssen.
Den Aktivitäten sind keine Grenzen gesetzt, die Sonne und herrliche
Luft locken ins Freie – hinauf in die Berge. Meran und Bozen
laden zum Einkaufsbummel oder zum Besuch zahlreicher Sehenswürdigkeiten
ein. Wer es gemütlicher nimmt, lässt in einer kuscheligen
Ruheinsel im neu angelegten Palmengarten die Seele baumeln!
Kulinarisch verwöhnt man Sie mit einem herrlichen Frühstücksbuffet
und dem abendlichen 5-Gang-Wahlmenü.
FRAGEN SIE NACH DEM SPEZIELLEN ANGEBOT
FÜR LESER DER GENUSS-MAGAZINE!
Hotel Das Dorner ****S – Familie Götsch
39022 Algund bei Meran, Südtirol, ITALIEN
T +39 0473 443309 – info@hotel-dorner.it
www.hotel-dorner.it
THOMAS REITERER
Unser junges Küchenteam mit Chefkoch Thomas
Reiterer achtet besonders auf Frische und Sorgfalt in
der Zubereitung der Spezialitäten – nur so entstehen
raffinierte Gerichte, die umwerfend schmecken. Was
die Spezialitäten im Meraner Land so beliebt macht,
ist die Kombination aus regionaler Kochkunst und
mediterranen Einflüssen, die den Gerichten Exklusivität
und einen besonderen Geschmack verleiht, der
anspruchsvolle Gaumen glücklich macht.
SÜDTIROL
Hotel und Residence Sittnerhof ****
Die Lage ist einfach herrlich: in einer der ruhigsten Ecken
Merans, eingebettet in hauseigene Weinberge und doch
nur 10 Gehminuten vom Stadtkern und den Promenaden
entfernt! Hier garantiert das Ambiente mit liebevoll gepflegten
Details ebenso ein herrliches Urlaubsklima wie die familiäre Gemütlichkeit
und die erholsame Wellnessabteilung. Genießen Sie
die Ruhe und das Panorama auf der Dachterrasse. Der Sittnerhof
legt besonderen Wert auf seine Küche mit frischen, regionalen Produkten,
begleitet von einem edlen Tropfen aus dem eigenen Anbau.
Verpassen Sie auf keinen Fall die geselligen Weinbergführungen mit
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Eingebettet in die einzigartige Weinlandschaft Südtirols
liegt das 5-Sterne-Wellnesshotel Seeleiten in unmittelbarer
Nähe zum Kalterer See. Es bietet eine perfekte
Mischung aus gehobener und eleganter, aber auch natürlich entspannter
Atmosphäre. Hausherr und Sommelier Franz Moser
bietet wöchentlich eine Weindegustation im hauseigenen Steinkeller.
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Innenschwimmbad mit Whirlpool. Im Garten erwartet Sie ein
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Zugang zum See und zur großzügigen Liegewiese. Das Seeleiten
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Wasserrutsche, Jaccuzzi, Hallenbad, Saunabereich, Beautybereich,
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besonders am Herzen. So können die Gäste regionale,
natürliche und gesunde Küche genießen.
mär–apr 2018
IMPRESSUM
INTERNATIONALE ZEITSCHRIFT
FÜR ESSEN, TRINKEN UND REISEN
Die in dieser Ausgabe veröffentlichten Beiträge
sind urheberrechtlich geschützt. Übersetzung,
Nachdruck, Vervielfältigung und Speicherung in
Datenverarbeitungsanlagen nur mit ausdrücklicher
Genehmigung des Verlags. Zitate aus Beiträgen
dieser Ausgabe sind ausschliesslich mit Angabe
der Quelle gestattet.
VERLAG
Falstaff Verlag Schweiz AG
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8032 Zürich
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Gegenstand des Unternehmens ist die
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von Zeitschriften und Druckwerken aller
Art unter der Bezeichnung «Falstaff».
EIGENTÜMER
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Falstaff Österreich (100 %)
HERAUSGEBER
Wolfgang M. Rosam
Angelika Rosam
CHEFREDAKTION
Dominik Vombach, Benjamin Herzog,
Wolfgang M. Rosam
SENIOR EDITOR IN CHIEF Michaela Ernst
SENIOR EDITOR Herbert Hacker
SENIOR WRITER Martin Kilchmann
CVD Marlene Tragut, Julia Vacca, Waltraud Winding
CREATIVE DIRECTOR Cornelia Reiter
PHOTO DIRECTOR Christin Ditschke
PRODUKTION/LITHO Konstantin Riemerschmid
GRAFIK Milena Hammerschmied, Sabrina Meyer
ASSISTENZ FOTORED. Anja Kleinschuster
GESAMTLEITUNG NEW MEDIA Georg Grawatsch
ONLINE-CHEFREDAKTION Bernhard Degen
CVD NEW MEDIA Marion Topitschnig
MITARBEITER DIESER AUSGABE
AUTOREN Detlef Berg, Peter Eichhorn, Roland Graf,
Marlies Gruber, Alex. Hesse, Andreas Honegger,
Othmar Kiem, Martin Kilchmann, Peter Moser, Angelo
Peer, Claudio del Principe, Angelika Rosam, Ulrich
Sautter, Hans Theo Stamp, Stephan Thomas
FOTOGRAFEN Konrad Limbeck, Remy Steiner
ILLUSTRATOREN Ana Popescu, Gina Mueller
LEKTORAT Wolfgang Dorninger, Hans Grausgruber,
Wolfgang Fasching, Selina Gnos, Mario Palaschke,
Monika Redlin, Sabine Schmidt, Petra Schwaiger,
Metka Wakounig
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Annette Henrio-Syz
Elisabeth Kamper
VERWALTUNGSRAT
Wolfgang M. Rosam, Andreas Keller
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T: +41 79 6406443,
daniel.pauletto@falstaff.ch
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Online-
Chefredakteur
BERNHARD
DEGEN
MALEDIVEN-NEWS
Den Unruhen in der Hauptstadt
Malé zum Trotz eröffnen mehrere
Luxus-Resorts. U. a. das «LUX*
North Male Atoll Resort» auf
Olhuhali. Sogar ein «Hard
Rock Hotel Maldives» samt
Café soll noch in diesem
Jahr eröffnen.
FAIRMONT MALDIVES
Mit dem «Fairmont Maldives Sirru Fen Fushi»
hält im April 2018 das erste Resort der
kanadischstämmigen Luxushotelgruppe
Einzug auf den Malediven. Neben makellosen
weissen Stränden wird anspruchsvolle
Kulinarik geboten: Einer von mehreren
gastronomischen Hotspots ist ein
japanisches Restaurant mit Rooftop-Bar.
www.sirrufenfushi.com
Dubais Palme ist nicht gerade arm an
Superlativen. Die grösste von Menschenhand
erschaffene Insel der Welt ist auch vom
Mond aus sichtbar. Zur dortigen Landmark
«Atlantis» gesellt sich ab kommendem Jahr auch
das «Royal Atlantis Resort and Residences». Die
23 bestehenden Restaurants mit Celebrity Chefs
wie Nobu oder Gordon Ramsay werden um etwa
ein Dutzend weitere ergänzt. In dem 43-stöckigen
Gebäude sind fast 100 Swimmingpools geplant,
die von einem Sky Pool in fast 100 Metern Höhe
gekrönt werden. Die rund 800 neuen Hotelzimmer
werden von 231 Luxus-Residenzen ergänzt – viele
mit privaten Pools und alle mit High-End-Küchen
mit Traum-Ausstattung von Gaggenau und Miele.
NEUER LUXUS IN TIROL
In den vergangenen Monaten haben Elisabeth
Gürtler und ihr Team das Fünf-Sterne-«Superior
As toria Resort» im Tiroler Seefeld komplett erneuert:
21 luxuriöse Suiten kamen ebenso hinzu wie ein
gediegenes Spa-Chalet. Gäste wählten das Haus nun
zu einem der beliebtesten Luxushotels Österreichs,
nicht zuletzt wegen der hervorragenden Küche.
www.astoria-seefeld.com
PARIS: VOM BORDELL
ZUM HOTEL
Einschlägige Pariser
Etablissements waren um 1900
von aussen zwar unscheinbar,
innen jedoch voller luxuriöser
Opulenz. Ein derartiges
Belle-Époque-Juwel wurde nun
als «Hotel Souquet» wieder zum
Leben erweckt. Die gediegene
Champagner Lounge, der
«Salon des Petits Bonheurs»
und eine versteckte Bar entführen
auch Nicht-Hotelgäste in eine
andere Zeit. Ein perfekter
Ausgangspunkt für Paris bei Nacht.
www.maisonsouquet.com
Fotos: Andreas Rottensteiner/ Astoria Resort, Gerrit Meier/ Sea Bass, beigestellt
134 falstaff mär–apr 2018
NEUES WAHRZEICHEN
FÜR DUBAI
BAHAMAS I
Trenddestination
Condé Nast Traveller kürte die
Bahamas zum Top-Reiseziel 2018.
Eben eröffnet hat das «SLS Baha
Mar» mit internationaler Spitzenkulinarik
und dem exklusiven
Nachtclub «Bond».
www.bahamar.com
«Baha Mar» ist
eine Spielwiese für
Erwachsene
und beherbergt
Top-Gastronomie,
ein Casino, Clubs
und Bars.
NOBU IN MÜNCHEN
Zum zweijährigen Jubiläum des japanischen Restaurants
«Matsuhisa» im «Mandarin Oriental Munich»
kam Mastermind Nobuyuki «Nobu» Matsuhisa persönlich
in das Hotel in der Isar-Metropole und feierte
mit Chefköchen seiner Restaurants das «Nobu’s Food
Festival». Seit dem Launch vor zwei Jahren wurden
30.475 Sushi-Rollen verkauft.
www.mandarinoriental.de
STERNE ÜBER TENERIFFA
Mit dem eben eröffneten «Royal Hideaway Corales
Resort» haben Feinschmecker ab sofort ein neues
Zuhause auf Teneriffa. Fünf Restaurants und Bars
sowie eine Gelateria erwarten Gäste des Luxushotels,
darunter das vom kanarischen Sternekoch Juan Carlos
Padrón und seinem Bruder Jonathan entwickelte
Rooftop-Restaurant «Maresía by Hermanos Padrón».
www.barcelo.com
BAHAMAS II
Rosewood Baha Mar
Unmittelbar vor der Eröffnung
steht das jüngste Projekt der
internationalen Luxuskette Rosewood.
Gastronomisch wird auf
Best of Commonwealth, Tee,
Wein und Rum gesetzt.
www.rosewoodhotels.com
Aktuelle Reisetipps
mit Genuss-Schwerpunkt
falstaff.ch/reise-news
mär–apr 2018
falstaff
135
cover / REISE KALIFORNIEN
CALIFORNIA
ELDORADO DER GENÜSSE
Foto: Chad Keig
136
falstaff
mär–apr 2018
DREAMIN’
Los Angeles, San Francisco, San Diego – weisse Strände und Sonnenschein pur.
Der Golden State lockt mit einer aufregenden Küche, die sich aus spanischem Erbe,
amerikanischer Frische, asiatischer Leichtigkeit und Würze zusammensetzt. Go for it!
TEXT DETLEF BERG
Die Filmgalerie auf dem Weingut
von Francis Ford Coppola in der Nähe von
Geyserville am Nordende des Weinbaugebiets
von Sonoma County.
mär–apr 2018
falstaff
137
cover / REISE KALIFORNIEN
Der Name ist Programm: Auf acht
Tischen serviert George Chen im
Restaurant «Eight Tables» in
San Franciscos Chinatown
gehobene chinesische Küche.
LOW
SHUTTERSTOCK
Rustikale Schweinefleischterrine
mit grünen Tomaten,
fermentierter Poblano-
Peperoni, gebratenem Apfel
und Brioche.
Aquam nis et eum dolorume
ma non den reptaes lang quiatur gezo
Wer
sapictore genen offic Staat tempore am
ssitatur, sequi amus, quodi
Pazifik besucht,
wird auch von der
Gastronomie mit
ihrem hervorragendem
Essen und den ausgezeichneten Weinen
begeistert sein. Die leichte, aus frischen Zutaten
und meist unkomplizierten Zubereitungen
geprägte «California Cuisine», angereichert
mit asiatischen und lateinamerikanischen
Einflüssen, ist allgegenwärtig und zeugt von
einem hohen Qualitätsanspruch an Herkunft
und Geschmack der Produkte. Nicht zuletzt
entstand hier auch die weltweite Food-
Truck- und Gourmet-Burger-Bewegung.
Um zu erleben, wie lebendig und kreativ
die Restaurantszene Kaliforniens ist, bietet
sich eine Stippvisite in Los Angeles an. Trends
werden in der 14-Millionen-Metropole der-
zeit vor allem in Downtown gesetzt. Viele
Milliarden Dollar wurden investiert, um das
Quartier wieder attraktiv zu machen. In lange
verwaisten Art-déco-Gebäuden entstanden
schicke Hotels, Shops und Restaurants. «The
Broad» ist der spektakulärste Neuzugang:
Der im Dezember 2015 eröffnete Kulturpalast
mit seiner blendend weissen Bienenwaben-
Fassade und einer säulenfreien, durch
Skylights erleuchteten Top-Galerie ist ein
>
Fotos: Audrey Ma, Michael Weber, Shutterstock, beigestellt
138 falstaff mär–apr 2018
Über 2600 Sterne zieren den Walk of
Fame auf dem Hollywood-Boulevard
im namensgebenden Stadtteil.
Die Eröffnung des «Hotel Californian»
in Santa Barbara wurde auch wegen
des Restaurants «Blackbird»
sehnlichst erwartet.
mär–apr 2018
falstaff
139
Design und
Einrichtung
des «Freehand
Hotel»
wurden vom
Designerduo
Roman and
Williams
Buildings
and Interiors
kuratiert.
>
architektonisches Meisterwerk. Zu sehen
sind Werke von Künstlern wie Andy Warhol,
Cy Twombly, Roy Lichtenstein oder Jeff Koons.
«Das Museum, die Sammlung und der freie
Zugang zu den Kunstschätzen sind ein
Geschenk an die Menschen von Los Angeles»,
sagt der 84-jäh rige Stifter Eli Broad. Auch
die benachbarte Walt Disney Concert Hall,
erbaut nach Entwürfen von Frank Gehry,
hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Von aussen
erweckt das Gebäude mit kühn geschwungenen
Wänden aus rostfreiem Stahl den Eindruck
eines abgetriebenen Schiffs auf kosmischer
See. Die Konzerthalle ist Wirkungsstätte
des Philharmonic Orchestra Los Angeles
mit Gustavo Dumadel als Chefdirigent, ein
Klangkörper von Weltruf.
MARKT-DELIKATESSEN VOM FEINSTEN
Allein der Blick auf Downtown L.A. wäre schon einen Besuch
im «Broken Shaker», der Bar des «Freehand Hotel», wert.
Die Dachterrasse ist eine Cocktail-Oase in der Metropole.
Im Restaurant «The Exchange» in Los Angeles
serviert Küchenchef Alex Chang
israelische Kreationen.
Nach Konzertende lohnt ein Besuch der
«Gallery Bar» im altehrwürdigen «Biltmore
Hotel». Seit 33 Jahren steht dort Greg Guzelian
hinter dem Tresen. «Ich bin längst in Pension,
aber immer noch voller Energie», erzählt
der 78-Jährige. «Mit 21 bin ich in die USA
gekommen, um Elektrotechnik zu studieren.
Nebenbei habe ich als Bartender gejobbt und
schnell meine Liebe zu diesem Beruf entdeckt»,
sagt er weiter. «Ich kann einfach nicht aufhören
und arbeite immer noch drei Tage in der
Woche.» Mit dem «French Kiss» steht ein von
ihm kreierter Cocktail auf der Karte. «Diesen
Drink habe ich speziell für ein junges Paar aus
Japan gemixt, das hier auf Hochzeitsreise war.
Sie waren total begeistert, haben mich später
nach Japan eingeladen und dazu motiviert,
Japanisch zu lernen», erinnert sich Guzelian
an eine von vielen Begebenheiten.
«Ja, die Innenstadt ist wieder attraktiv
geworden», bestätigt er. «Gehen Sie doch
mal in die Markthalle!» Den Grand Central
Market gibt es schon seit 1917. Doch wo
früher billige Tacos und südamerikanische
Gewürze verkauft wurden, gibt es jetzt Delikatessen
vom Feinsten. Echten Kaffeegenuss
bietet zum Beispiel G & B, und wer auf das
Frühstück im Hotel verzichtet, findet im
«Eggslut» mit einem herrlichen Eisandwich
eine preiswerte Alternative. Andere schwören
auf das «Wexler’s» und sind sicher, dass das
Pastrami-Sandwich das beste der Stadt ist.
Angesagt ist auch «The Exchange» im gerade
eröffneten «Freehand Hotel». Küchenchef
Alex Chang begeistert mit seinen israelisch
beeinflussten Gerichten wie einer Tahini, eine
Paste aus fein gemahlenen Sesamkörnern, mit
Fotos: Wonho Lee, Audrey Ma, beigestellt
pürierter Tomate, frischem Basilikum und
kalifornischem Olivenöl, oder Pargiyot-
Poulet mit Schawarma-Gewürzen, Karottenmus
und Joghurt. Zum Abschluss empfiehlt
sich ein Drink auf der Dachterrasse – dort
können Besucher am Pool in der Bar «Broken
Shaker» neben der Aussicht einen Cocktail
geniessen. Noch höher geht es in Amerikas
grösstem «InterContinental» hinauf: Im «La
Boucherie», einem Steakhaus im 71. Stockwerk,
gibt es neben der fantastischen Aussicht
eine Wein-karte mit 1200 Positionen.
Ein Abstecher in die Wüste nach Palm
Springs beweist: Auch hier hat sich die California
Cuisine mit tollen Produkten und
frischen Ideen durchgesetzt. Im «Workshop
Kitchen & Bar» etwa begeistert nicht nur
das stilvolle Design, sondern auch das «Farm
to table»-Konzept. Am besten kann man
es am Wochenende beim Brunch geniessen.
Doch zurück an die Küste und auf den Highway
Number One, die Traumstrasse Kaliforniens.
Einer der schönsten Orte auf dem Weg
nach San Francisco ist Santa Barbara. Da findet
man die breiten, palmengesäumten Strände
und das historische Zentrum, geprägt von
weiss leuchtenden Häusern mit roten Ziegeldächern,
die vom spanisch-kolonialen Erbe zeugen.
Auch der neueste Hotelzugang, das luxuriöse
«Californian» mit 121 Zimmern, verbirgt
sich hinter einer Originalfassade aus 1925. Mit
dem «Blackbird» verfügt es über ein klassisch
ein-gerichtetes Lokal, eine echte Bereicherung
der vielfältigen Gastro-Szene der Stadt.
Gekocht wird mediterran, vor allem fangfrischer
Fisch und Meeresfrüchte kommen auf
den Tisch.
Santa Barbara ist auch Ausgangspunkt für
einen Ausflug ins Santa Ynez Valley. Pinot-
Noir-Freunde denken vielleicht an den legendären
Film «Sideways», eine Hommage an
den Pinot Noir. Bis heute gibt es eine Route,
auf der Besucher den Schauplätzen des Films
Stylishes Design mit viel Beton
dominiert die «Workshop Kitchen & Bar»
in Palm Springs.
folgen können. Die nobelste aller Rebsorten
findet hier durch das kühle Klima ideale
Bedingungen und ambitionierte Winzer wie
Justin Willett von Tyler Winery, die es verstehen,
Weine von absoluter Weltklasse zu erzeugen.
Seine geschliffenen Pinots Noirs sind
ebenso wie die üppigen Chardonnays zumeist
ausverkauft. Jeden Tag in einem anderen Land
essen – im Schmelztiegel San Francisco ist das
kein Problem. Die Vielfalt der nationalen
Küchen macht eine kulinarische Entdeckungsreise
lohnenswert: chinesisch, japanisch, koreanisch,
kreolisch, italienisch, indisch, deutsch
>
Grillierter Tintenfisch mit
eingelegten Eierschwämmchen,
Peperonipüree, grillierter Zitrone
und Minze von Küchenchef
Michael Beckman.
mär–apr 2018
falstaff
141
cover / REISE KALIFORNIEN
Das Weingut Goldeneye Winery bietet eine
atemberaubende Kulisse.
HALL WINES, RUTHERFORD
Die «Kathryn Hall Vineyards» in
Rutherford beeindrucken durch
einen imposanten Verkostungsraum.
Für dessen Errichtung
durch den steirischen Weinkeller-
Experten Friedrich Gruber wurden
alte Wienerberger-k.-u.-k.-
Mauerziegel von Österreich nach
Amerika importiert. Der Kronleuchter
stammt von Donald Lipski,
u. a. bekannt für seine imposante
Licht-Installation im Grand
Central Terminal in New York.
Das Weingut von Hollywood-Regisseur
Francis Ford Coppola.
142 falstaff mär–apr 2018
>
– und man kann sicher sein, was nichts
taugt, hat angesichts der Konkurrenz keine
Überlebenschance. Mit dem Napa und dem
Sonoma Valley kann San Francisco auch noch
mit gleich zwei Weinregionen in der Umgebung
punkten. Napa, das berühmteste Tal der «Neuen
Weinwelt», bietet kulinarisches Vergnügen
im Überfluss. Doch Sonoma ist ihm dicht auf
den Fersen. Zudem gibt es dort nicht nur Weinberge,
sondern auch Mammutbaumwälder und
wildromantische Küstenabschnitte. Mit dem
Auto überquert man die Golden Gate Bridge
und ist in 45 Minuten da.
Über 450 Weingüter gibt es in Sonoma.
Eines davon gehört Starregisseur Francis Ford
Coppola. Er hat aus dem einstigen Château
Sovereign ein Erlebnisweingut mit Swimmingpool
und Filmmuseum gemacht: «Ein bisschen
Show und Extravaganz schaden dem
Geschäft nicht», meint er. Seine komplexen,
tiefgründigen Rotweine sind keine oberflächlichen
Hollywood-Sternchen.
Wer weiter auf der Route 128 gen Norden
fährt, kommt durch das Anderson Valley. Wo
noch bis vor Kurzem Streuobstwiesen dominierten,
wächst jetzt Wein. Dan und Margaret
Duckhorn gründeten 1996 die Goldeneye
Winery – heute zählen die Pinots Noirs von
Winzer Michael Accurso zu den Besten der
Neuen Welt. Vorbei die Zeiten, in denen versucht
wurde, das Burgund zu kopieren. Kalifornien
hat durch neue Wege in der Weinbergarbeit
und das Zurückfahren des Einsatzes von
neuem Holz einen eigenen Pinot-Stil entwickelt,
der regelmässig zu hohen Punktzahlen
und Auszeichnungen führt.
<
Fotos: Robert Mc Clenahan, Steven Rothfeld, beigestellt
“ Genuss für alle Sinne „
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Varianten chinesischer Gerichte wie Foie-gras-Knödel
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T: +1 415 6481545
www.farleyscoffee.com
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YOSEMITE
NATIONAL
PARK
FRESNO
VISALIA
SEQUOIA
NATIONAL
FOREST
BAKERSFIELD
LOS ANGELES
DEATH VALLEY
NATIONAL PARK
KALIFORNIEN
SAN DIEGO
BARS
NEVADA
MEXIKO
THE SNUG (1)
Eine der angesagtesten Bars in den Pacific Heights
mit Craft-Cocktails und lokalem Bier und Wein.
2301 Fillmore Street, 94115 San Francisco
T: +1 415 5625092, www.thesnugsf.com
COLD DRINKS (2)
Inspiriert von San Franciscos Schwesternstadt
Shanghai, konzentriert sich die Bar in Chinatown
auf Scotch und Single Malt Whisk(e)y.
644 Broadway, 94133 San Francisco
T: +1 415 2514059, www.chinalivesf.com
LOS ANGELES
HOTELS
CALIFORNIAN***** (5)
Modernes Luxushotel innerhalb historischer Mauern
mit dem Gourmetrestaurant «Blackbird».
DZ ab ca. 420 Franken.
36 State Street, 93101 Santa Barbara
T: + 1 805 8820100, www.thehotelcalifornian.com
FREEHAND**** (6)
Hotel in einem alten Art-déco-Gebäude. Israelische
Küche im «The Exchange» und ein grandioser Blick
von der Bar «Broken Shaker». DZ ab ca. 250 Franken.
416 West 8th Street, 90014 Los Angeles
T: +1 212 6120021, www.freehandhotels.com
INTERCONTINENTAL DOWNTOWN***** (7)
Eine der höchsten Open-Air-Bars im spektakulären
Hotelturm. DZ ab ca. 260 Franken.
900 Wilshire Boulevard, 90017 Los Angeles
T: +1 213 6887777, www.ihg.com
THE PENINSULA BEVERLY HILLS***** (8)
Das «Peninsula» zählt zu den besten Hotels in Nordamerika;
schicke Dachterrasse. DZ ab ca. 570 Franken.
9882 South Santa Monica Boulevard, 90212 Beverly Hills
T: +1 310 5512888, beverlyhills.peninsula.com
Illustration: Ana Popescu, Foto: Shutterstock
144 falstaff mär–apr 2018
RESTAURANTS
BAROO (11)
Viel Geschmack für wenig Geld bei 16 Sitzplätzen.
Asiatisch-koreanische Küche mit viel Fermentiertem.
5706 Santa Monica Boulevard, 90038 Los Angeles
T: + 1 323 9299288, www.baroola.strikingly.com
FREEDMAN’S (12)
Exzellente jüdische Küche. Mehr als nur Bagel,
Räucherlachs und Rinderbrust.
2619 Sunset Boulevard, 90026 Los Angeles
T: +1 213 5683754, www.freedmansla.com
SOHO CLUB HOUSE WEST HOLLYWOOD (13)
Welche Sünde auch nötig ist, um mithilfe eines Clubmitglieds
reinzukommen, der gigantische Ausblick
auf Kolonialluxus am Sunset Boulevard ist es wert,
9200 Sunset Boulevard, 90069 West Hollywood
T: +1 310 4329273, www.sohohousewh.com
BARS
GALLERY BAR (3)
Klassische Bar im 1927 eröffneten «Biltmore Millennium
Hotel». Hier ging Hollywoods Elite ein und aus.
506 South Grand Avenue, 90071 Los Angeles
T: + 1 213 6241011, www.milleniumhotels.com
WORKSHOP KITCHEN & BAR
Farm-to-table und feinste Craft-Cocktails im historischen
El-Paseo-Gebäude in Uptown Palm Springs.
800 North Palm Canyon Drive, 92262 Palm Springs
T: + 1 760 4593451, www.workshoppalmsprings.com
KUNST UND GENUSS
GRAND CENTRAL MARKET (1)
Der Hotspot für die angesagtesten Foodtrends in
Los Angeles besteht schon seit über 100 Jahren.
317 South Broadway, 90013 Los Angeles
T: + 1 213 6242378, www.grandcentralmarket.com
THE BROAD (2)
Ein Museum der Spitzenklasse für zeitgenössische
Kunst. Rund 2000 Kunstwerke von 200 Künstlern.
Der Eintritt in die Dauerausstellung ist frei.
221 South Grand Avenue, 90012 Los Angeles
T: + 1 213 236200, www.thebroad.org
AUBERGE DU SOLEIL***** (11)
Ein Gästehaus der Spitzenklasse mit Sterne-Restaurant
und grosszügigem Spa. DZ ab ca. 980 Franken.
180 Rutherford Hill Road, 94573 Rutherford
T: +1 800 3485406
aubergedusoleil.aubergeresorts.com
NAPA VALLEY LODGE**** (12)
Die «Napa Valley Lodge» bietet Wellnessbehandlungen
in der Unterkunft. Das kontinentale Champagner-Frühstück
ist köstlich. DZ ab ca. 270 Franken.
2230 Madison Street, 94599 Yountville
T: +1 888 9443545, www.napavalleylodge.com
LAS ALCOBAS NAPA VALLEY**** (13)
Hochwertige Naturmaterialien sorgen für elegantes
Design. Im Restaurant «Acacia House» werden
kulinarische Highlights serviert. DZ ab ca. 520 Franken.
1915 Main Street, 94574 St. Helena
T: +1 707 9637000, www.lasalcobasnapavalley.com
SHADY OAKS COUNTRY INN**** (14)
Ein kleines Paradies in ruhiger Umgebung von
St. Helena. DZ ab ca. 270 Franken.
399 Zinfandel Lane, 94574 St. Helena
T: +1 707 9631190, www.shadyoaksinn.com
ANDAZ NAPA**** (15)
Nobles Boutique-Hotel mit trendigen Suiten, regionaler
Küche und Cocktailbar. DZ ab ca. 260 Franken.
1450 1st Street, 94599 Napa
T: +1 707 6871234, napa.andaz.hyatt.com
WESTIN VERASA NAPA***** (16)
Gehobenes Hotel am Flussufer der Innenstadt,
direkt am Napa Valley Train für Touren durch die
Weinberge. DZ ab ca. 240 Franken.
1314 McKinstry Street, 94559 Napa
T: +1 707 2571800, www.westinnapa.com
RESTAURANTS
MEADOWOOD (14)
Mit drei Michelin-Sternen prämiertes Restaurant,
das lokale kalifornische Küche zelebriert.
900 Meadowood Lane, 94574 St. Helena
T: +1 707 9671205
www.meadowood.com/dining/the-restaurant
BOUCHON (15)
Charmantes Bistro mit französischer Küche vom
Gründer des «The French Laundry», Thomas Keller.
6534 Washington Street, 94599 Yountville
T: +1 707 9448037
www.thomaskeller.com/bouchonyountville
CINDY’S BACKSTREET KITCHEN (16)
Die Anlaufstelle für all jene, die fantastische,
von Herzen zubereitete Küche lieben.
1327 Railroad Avenue, 94574 St. Helena
T: +1 707 9631200, cindysbackstreetkitchen.com
TERRA (17)
Elegantes Restaurant in einem alten Farmhaus.
Küchenchef Hiro Sone kocht auf Sterneniveau.
1345 Railroad Avenue, 94574 St. Helena
T: +1 707 9638931, www.terrarestaurant.com
SOLBAR (18)
Das von Michelin prämierte Restaurant verwandelt
frische Zutaten aus dem Napa Valley in Gerichte,
die überraschen und begeistern.
Solage, 755 Silverado Trail N, 94515 Calistoga
T: +1 707 2260850, solage.aubergeresorts.com/dine/
FEINKOST UND IMBISS
DEAN & DELUCA (3)
Weltberühmtes Feinkostgeschäft mit Delikatessen
und geschmackvollem Home- und Kitcheninterieur.
607 St. Helena Highway, 94574 St. Helena
T: +1 707 9679980, www.deandeluca.com
GOTT’S ROADSIDE (4)
Ein absolutes Must: fantastische Burger, sensationelle
Milkshakes und tolle Weine von Besitzer
und Winzer Joel Gott – und das alles in Imbiss-
Atmosphäre.
933 Main Street, 94574 St. Helena
T: +1 707 9633486, www.gotts.com
NAPA VALLEY
HOTELS
HARVEST INN BY CHARLY PALMER**** (9)
Idyllisches 4-Sterne-Resort mit Blick über die üppigen
Weingärten des Napa Valley. DZ ab ca. 500 Franken.
1 Main Street, 94574 St. Helena
T: +1 707 9639463, www.harvestinn.com
MEADOWOOD NAPA VALLEY***** (10)
Das Luxusresort lädt zu einer kulinarischen Reise
mit Weinproben bei den bekanntesten Winzern
sowie erlesener Haute Cuisine. DZ ab ca. 650 Franken.
900 Meadowood Lane, 94574 St. Helena
T: +1 707 5314788, www.meadowood.com
ANDAZ NAPA
mär–apr 2018
falstaff
145
eise / LONG WEEKEND
AVIGNON
Auf der berühmten Pont d’Avignon
soll es sich gut tanzen lassen. Zusammen
mit dem Rocher des Doms und dem
Papst palast prägt sie das Panorama
der provenzalischen Stadt.
146 falstaff mär–apr 2018
STADT DER PÄPSTE,
STADT DER GENÜSSE
Fotos: beigestellt
Schon die Päpste, die im Mittelalter hier residierten, liessen es
sich gut gehen. Auch heutigen Besuchern bietet sich die ganze Palette
südlicher Köstlichkeiten und eine bunte Auswahl an Weinen.
TEXT STEPHAN THOMAS
mär–apr 2018
falstaff
147
eise / LONG WEEKEND – AVIGNON
«Hotel La Mirande»:
Im 18. Jahrhundert ein
nobles Stadthaus, heute
ein Fünf-Sterne-Hotel.
Freitag
Alte Klöster gibt es in Avignon einige. Heute
dienen sie als Olivenölparadies, wie etwa die
«Maison Bronzini», oder als Nobelresorts.
Sur le pont d’Avignon, on y danse ...»:
Wenn man ausserhalb Frankreichs ein
französisches Volkslied kennt, dann dieses.
So ist die berühmte Brücke auch unser erstes
Ziel, kaum sind wir angekommen.
Ein Frühstück im «Restaurant Gustave» muss
zuvor natürlich noch sein, das Gebäck unter
den hübschen Glashauben duldet keinen Widerstand.
Und dann stehen wir auf dieser Brückenruine,
von der nur vier Bögen stehen geblieben
sind. Von der Rhône umflutet, lassen wir das
eindrucksvolle Panorama dieser vom Mittelalter
geprägten Stadt auf uns wirken. Doch bevor
wir uns ins Getümmel der Stadtmitte stürzen,
statten wir noch dem Rocher des Doms einen
Besuch ab. Dieser markante Felsen, heute ein
Park mit viel Grün, Statuen und Wasserspielen,
hat früher die ganze Stadt beherbergt.
Jetzt aber ist es höchste Zeit für die erste Verpflegung.
Im «Restaurant CO2» kocht Olivier
Combe nicht nur für die Geschmackspapillen,
sondern legt auch viel Wert auf die Optik der
Teller. Wir geniessen die Schweinsbacke mit
einem kräftigen Jus, was Combe mediterran mit
Oliven umrahmt. Danach widmen wir uns einer
anderen Konstante der örtlichen Küche, nämlich
dem Gemüse. Dafür fahren wir ein paar Kilometer
nach Süden ins «Epicurium». Dieses
Garten-Erlebniszentrum porträtiert die Gewächse
vom Samen bis zum Teller. Anschliessend zieht
es uns in die «Maison Bronzini» in Villeneuvelès-Avignon,
auf der gegenüberliegenden Seite
der Rhône. Der umtriebige Olivenöl-Fanatiker
und Geschäftsmann Philippe Bronzini hat die
Moulin de la Chartreuse, ein ehemaliges Kartäuserkloster,
nach denkmalpflegerischen Kriterien
ausgebaut. Den Abend beschliessen wir im
Sternelokal «Le Prieuré», auch dies ein ehemaliges
Kloster. Hier beeindruckt uns Fabien Fage
mit seinem Gemüsemenü, bei dem niemand
das Fleisch vermissen wird.
Jean-André und Geneviève Charial vom Zwei-
Sterne-Lokal «L’Oustau de Baumanière» gehört
das heutige Luxushotel «Le Prieuré».
Der reich begrünte Pfarrgarten im ehemaligen
Kloster «Le Prieuré» lädt zum Verweilen ein.
Fotos: beigestellt
148 falstaff mär–apr 2018
Chef de Cuisine im
«Hotel La Mirande»,
Florent Pietravalle.
Im «Hotel La Mirande» isst
das Auge mit: Rotbarbe
mit Knoblauch (Bild oben);
marinierte Makrele mit
Zitrusfrüchten (Bild unten).
mär–apr 2018
falstaff
149
eise / LONG WEEKEND – AVIGNON
Im Restaurant «Hiély Lucullus»
serviert Küchenchef Gérald Azoulay
Foie gras mit Traubengelée und einer
Vinaigrette aus Feigen.
Samstag
In der Markthalle wartet eine geballte
Ladung Köstlichkeiten auf Gourmets. Wer
ein Kätzchen adoptieren möchte, ist im
Restaurant «La Compagnie des Chats» richtig.
Wir erwachen im Hotel «La Mirande»,
einem Stadthaus aus dem
18. Jahrhundert, gleich neben dem
Papstpalast gelegen. Im Spätmittelalter haben
die Päpste auf mehr oder weniger sanften
Druck der französichen Könige jahrzehntelang
nicht in Rom, sondern in Avignon residiert.
Auf dem Weg zur Markthalle decken wir
uns in der «Pâtisserie Mallard» mit Papalines
d’Avignon ein. Diese apart rosa gefärbte
Schokoladenspezialität ist gefüllt mit einem
Gewürzlikör. Nach einem schnellen Kaffee im
«Le Pie Kafé» stehen wir vor der Markthalle.
Von aussen gibt das Gebäude wenig her, dafür
aber bietet das Innere an zahlreichen Ständen
einen kunterbunten Mix von allem, was das
Herz eines jeden Gourmets erfreut. Wir versuchen
uns zurückzuhalten und verzichten auf
das sehr angesagte «Bistro Entr’Halles» mit seinem
dynamischen Chef Jonathan Chiri, da wir
bereits im «Hiély Lucullus» reserviert haben.
An einer der gepflegtesten Adressen probieren
wir die legendären Kalbsmilken. Das ist vielleicht
ein wenig gehaltvoll für mittags, aber
unbestreitbar köstlich. Gestärkt statten wir
dem gotischen Papstpalast einen Besuch ab –
mit kurzer Erholung bei einem Glas Wein auf
der Terrasse des «Moutardier du Pape» nebenan.
Es folgt ein Einkauf bei Aline Géhant,
der führenden Chocolatière der Stadt, darauf
ein Blitzbesuch im «Café La Compagnie
des Chats». Der Tierschutz hat die putzigen
Kätzchen hier angesiedelt (kein Witz!). Für
das Diner wählen wir die «Maison Christian
Etienne», das höchstbewertete kulinarische
Etablissement der Stadt. Guilhem Sevin
assembliert Hummer unter Persillade-Kruste,
Puy-Linsen, Karottenperlen und Schaumbisque
zu einem stimmigen Ganzen.
Das Highlight des «Le Moutardier du Pape»
ist der Ausblick auf den Papstpalast – am besten
mit einem Glas Wein in der Hand.
Die «Maison Bronzini»
bietet alles rund
ums Olivenöl, samt
hübschem Bistro
und Pâtisserie.
Fotos: Guenhael Kessler, Musée de la Lavande/Officiel, beigestellt
150 falstaff mär–apr 2018
Den Sonntag lassen wir
bedeutend ruhiger angehen;
der Samstag
war erlebnisreich, und die
Cocktails in der «Bar
Red Sky» haben ihre
Wirkung nicht verfehlt.
Wir frühstücken im
Hotel, dafür leisten
wir uns nach kurzem
Altstadtbummel einen
Apéro in der Weinbar
«L’Ampélos». Bei Laure
und Thibaut sind «Natural
Wines» und Bio Trumpf. Damit
regen wir unseren Appetit fürs Mittagessen
an, diesmal im Restaurant «Les 5
Sens». Beim preisgekrönten Metzger-Traiteur
Thierry Baucher ist man mit Schweinsfüssen an
Balsamico-Reduktion besonders gut bedient.
Weiter geht es mit unserem Sinne-Parcours:
Für das Lavendelmuseum in Coustellet
nehmen wir sogar 30 km Autofahrt auf uns.
Nahtlos daran anschliessen kann unser Abschiedsessen
in Pujaut auf der rechten Rhône-
Seite. Das «Relais Entre Vigne et Garrigue»
überzeugt mit ländlicher Abgeschiedenheit,
altem Gemäuer und Panoramablick. «Cigales
(Zikaden), soleil et farniente» ist hier das
Motto – erstere zumindest im Sommer. Serge
und Maxime Chenet regieren in der Küche.
Saisonale Inspiration ist ihnen wichtig, und alle
zehn Tage schreiben sie ihre Karte neu. Die
Fischlasagne mit Knuspergemüse und einem
herrlich jodigen Safransud ist ein Wurf. Diese
Genussoase ist einer der Orte, von denen man
sich nicht gerne losreisst. In Avignon gibt es
eine ganze Reihe davon.
Sonntag
Die Weinauswahl im
«Relais Entre Vigne et
Garrigue» lässt kaum
Wünsche offen.
Immer für einen Spaß zu haben:
Thierry Baucher und Ehefrau Christelle
vom Restaurant «Les 5 Sens».
Zikaden, Sonne und Nichtstun. Mit dieser
verlockenden Perspektive werben die Besitzer
des Resorts «Entre Vigne et Garrigue».
Lavendel, so weit das Auge reicht –
die Duftpflanze ist das Markenzeichen
der Provence par excellence.
mär–apr 2018
falstaff
151
eise / LONG WEEKEND – AVIGNON
TIPPS UND
ADRESSEN
HOTELS
HOTEL D’EUROPE***** (1)
Oberklassehotel, historisches Flair. Schon Picasso
und Dalí hat es hier gefallen. DZ ab ca. 260 Franken.
12 Place Crillon, T: + 33 (0) 4901476 76
www.heurope.com
LA MIRANDE***** (2)
Hotel in altem Stadthaus, auch Restaurant. Auf dem
Herd aus dem 19. Jahrhundert wird noch gekocht.
DZ ab ca. 250 Franken.
4 Place de L’Amirande, T: +33 (0) 490142020
www.la-mirande.fr
MAISON DE FOGASSES (3)
Appartementhotel, Restaurant, Kunstgalerie,
Sammelsurium – sehr persönlich geprägte Adresse.
Apartement ab ca. 120 Franken.
37 Rue des Fourbisseurs, T: +33 (0) 490872502
www.maison-de-fogasses.com
RESTAURANTS
CHRISTIAN ETIENNE (1)
Sternelokal. Chef Guilhem Sevin hat an den besten
Adressen gelernt (Gagnaire, Troisgros).
10 Rue de Mons, T: +33 (0) 490861650
www.christian-etienne.fr
ENTRE VIGNE ET GARRIGUE
Oase der Ruhe, der Schönheit und des Genusses.
Etwas ausserhalb gelegen.
Route de Saint-Bruno, 30131 Pujaut
T: +33 (0)490952029, www.vigne-et-garrigue.com
LE PRIEURÉ (2)
Luxushotel mit gehobenem Restaurant.
Im Sommer speist man unter alten Arkaden.
7 Place du Chapitre, 30400 Villeneuve-lès-Avignon
T: +33 (0)490159015
www.leprieure.com
CO2 – LA CUISINE D’OLIVIER (3)
Traditionelle französische Küche auf hohem Niveau.
Sehr ansprechende Teller, nicht zuletzt fürs Auge.
3bis Rue de la Petite Calade, T: +33 (0 )490862074
www.restaurant-lacuisinedolivier.fr
LE 5 SENS (4)
Hier wird die ganze Herrlichkeit südfranzösischer
Gaumenfreuden auf den Punkt gebracht.
Auch für Vegetarier lohnend.
18 Rue Joseph Vernet, T: +33 (0) 490852651
www.restaurantles5sens.com
HIÉLY LUCULLUS (5)
Hervorragende Produkte, Innovation, Reflexion –
das sind die Maximen von Chef Gérald Azoulay.
5 Rue de la République, T: +33 (0) 490861707
www.hiely-lucullus.com
152 falstaff mär–apr 2018
CAFÉS UND BISTROS
LE PIE KAFÉ (1)
Die Terrasse unter alten Bäumen; hier entspannt
man sich zwischendurch und schaut dem bunten
Treiben zu.
7 Rue Saint-Jean le Vieux, T: +33 (0) 490859291
www.le-pie-kafe-restaurant-avignon.com
RESTAURANT GUSTAVE (2)
Restaurant, auch zum Kaffee geeignet. Verlockende
Backwaren unter Glashauben.
6 Place de la Principale, T: +33 (0) 490860606
RESTAURANT LE MOUTARDIER DU PAPE (3)
Altbau mit Blick auf den Papstpalast. Ideal für ein
Glas Wein mit Käse- oder Aufschnittthäppchen.
15 Place du Palais des Papes, T: +33 (0) 490853476
www.lemoutardierdupape.fr
MAISON BRONZINI
Bellevue
Candeau
Font d’irac
Fort Saint-
André
La colline des
mourgues
Ile de Piot
LE RHONE
BARS
ROCHER DES
DOMS
THE RED SKY (1)
Pub zum Abhängen. Trumpft vor allem beim Bier,
hat aber auch rechtschaffene Cocktails im Angebot.
23 Rue Saint-Jean le Vieux, T: +33 (0) 490859323
L’AMPÉLOS (2)
Weinbar für Freunde von Biodynamik und Natural.
11 Rue du Vieux Sextier, T: +33 (0) 984275797
www.lampelos.fr
EINKAUFEN
LE RHONE
LES HALLES (1)
Einkaufsparadies für kulinarische Köstlichkeiten
aller Art. Mit angesagtem Restaurant, ausserhalb
Avignons noch ein Geheimtipp.
18 Place Pie, T: +33 (0) 490271515
www.avignon-leshalles.com
ALINE GÉHANT (2)
Ambitionierte und preisgekrönte Chocolatière.
Besonders local: Ganache mit Lavendel und Thymian.
15 Rue des 3 Faucons, T: +33 (0) 490022721
www.aline-gehant-chocolatier.com
PÂTISSERIE MALLARD (3)
Pflichtprogramm sind die Papalines d’Avignon mit
Kräuterlikör, der rund 60 Zutaten enthalten soll.
22 Rue du Vieux Sextier, T: +33 (0) 490824238
MAISON BRONZINI (4)
Ein Paradies für alle Freunde des Olivenöls.
Mit Bistro, Teesalon und Pâtisserie.
74 Rue de la République, 30400 Villeneuve-lès-Avignon
T: +33 (0) 490254559, www.maisonbronzini.com
Mehr Städtereise-Tipps
für lange Wochenenden:
falstaff.ch/longweekend
HOTELS
RESTAURANTS
CAFÉS UND BISTROS
BARS
EINKAUFEN
Fotos: beigestellt, Illustration: Ana Popescu
Grosse Irland-Rundreise
Die Schönheiten der Grünen Insel geniessen
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Kleine Gruppen, max. 30 Personen
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Cliffs ✔ of Moher und Dingle Halbinsel
Fakultativer ✔ Ausflug: Ring of Kerry
1. Tag: Schweiz–Düsseldorf.
2. Tag: Düsseldorf–Ijmuiden – Einschiffung.
Stadtführung Düsseldorf. In Amsterdam-Ijmuiden Einschiffung auf ein
modernes Linienschiff. Übernachtung an Bord.
3. Tag: Newcastle–Stranraer–Belfast.
Ankunft in Newcastle. Über Carlisle erreichen wir Schottland. Schiffspassage
ab Stranraer nach Belfast.
4. Tag: Belfast–Antrimküste–Letterkenny.
Stadtrundfahrt Belfast und Fahrt an die Antrimküste. Besichtigung
des fantastischen Giant´s Causeway.
5. Tag: Letterkenny–Glenveagh–Sligo.
Fahrt in den Glenveagh Nationalpark im Herzen der Berge und Täler
Donegals.
Busreisen im Luxusbus
2018
Ausgabe März 2018
6. Tag: Sligo–Connemara–Galway.
Das hügelige, wild-romantische Connemara ist für seine Steinmauern
und Reet gedeckten Hütten bekannt.
7. Tag: Galway–Cliffs of Moher–County Clare.
Durch das Burren Gebiet zu den Cliffs of Moher. Mit Wetterglück sehen
wir die Aran Inseln und die Connemara-Berge.
8. Tag: County Clare–Dingle–Tralee.
Ausflug auf die Dingle Halbinsel mit ihren farbenfrohen Dörfern und
der grossartigen Landschaft.
9. Tag: Tralee, Ring of Kerry (fak.).
Die Panoramafahrt Ring of Kerry entlang der Küsten und durch den
Killarney Nationalpark ist ein Höhepunkt unserer Reise (fakultativ,
Durchführung mit lokalem Bus). Siamsa Tire Theater (fak.): Darbietung
des National Folk Theatre of Ireland (fak., Vorausbuchung notwendig).
10. Tag: Tralee–Kilkenny–Dublin.
Wir besuchen das direkt am Fluss erbaute Kilkenny Castle.
11. Tag: Dublin und fak. Guiness Storehouse.
Stadtrundfahrt in Dublin. Fakultativ: Besuch der original Guiness-Fabrik
inkl. eine frische Pint Guiness und Pub-Lunch.
12. Tag: Dublin–Holyhead – Einschiffung.
Schiffspassage nach Holyhead und Busfahrt nach Hull. Abends Einschiffung
in Hull und Übernachtung an Bord.
13. Tag: Rotterdam–Schweiz.
Ihre Hotels
Hotel Nächte T-Kat. off.Kat.
Mercure, Düsseldorf 1 T- UUUU ****
Jury´s Inn, Belfast 1 T- UUU+ ****
McGettigans, Letterkenny 1 T- UUU ***
Great Southern, Silgo 1 T- UUU ***
Clayton, Galway 1 T- UUU+ ****
Inn at Dromoland, Fergus 1 T- UUU+ ***
Meadowlands, Tralee 2 T- UUUU ****
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2: 10.06.–22.06. 5: 15.07.–27.07.
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Im Steiacher 1, 5406 Baden-Rütihof
FALSTAFF
EVENTS
In «Ce qui nous lie» packen die drei
Geschwister Jean, Juliette und Jérémie
gemeinsam am Familienweingut an.
Ausnahmewinzer
Comte Stephan von
Neipperg reist für
einen spannenden
Wein-Talk an.
GENUSSVOLLER FILM-
UND WEINABEND
Der Zuger Frühling steht auch dieses Jahr wieder ganz im Zeichen
von Film, Genuss und spannenden Talks. Das erfolgreiche
Genuss Film Fes tival hält bereits zum vierten Mal sowohl
für Filmlieb haber als auch für Feinschmecker einige Schmankerl parat.
Auch dieses Jahr werden sorgfältig ausgewählte Genuss-Filme wie
etwa «Le sens de la fête» (Frankreich 2017) oder «Paris can wait»
(USA 2016) von kulinarischen Highlights begleitet. Top-Köche wie
Rolf Caviezel («Station 1», Grenchen) oder Silvia Manser («Truube»,
Gais) kochen gross auf und verwöhnen mit aussergewöhnlichen Kreationen.
Zudem wird mit Schulklassen gekocht und das Festival mit
einer Fotoausstellung von «photo 18» zum Thema «Essen, Trinken,
Geniessen» und spannenden Gourmet- und Wein-Talks abgerundet.
Ein besonderer Weinabend findet am Mittwoch, 9. Mai in Kooperation
mit dem Weinkeller Riegger statt: Nach der Filmvorführung
von «Ce qui nous lie» verwöhnt Spitzenkoch Robert Speth
(«Chesery», Gstaad) mit einem Dinner der Extraklasse. Begleitet werden
seine Kreationen mit feinen Weinen von Ausnahmewinzer Comte
Stephan von Neipperg, wie etwa Château D’Aiguilhe 2012 oder Château
Soleil 2009 aus dem Grossformat. Im Anschluss führt Lukas Anliker
einen spannenden Talk mit eben diesem Winzer. Comte Stephan
von Neipperg erzählt von seiner Auswanderung nach St. Émilion in
Bordeaux und über seinen Weg zum Top-Winzer. Für Falstaff-Leser
gibt es Tickets zum Sonderpreis – schnell anmelden!
Robert Speth aus dem
Restaurant «Chesery»
in Gstaad verwöhnt
mit einem erstklassigen
Dinner.
DER FILM: «CE QUI NOUS LIE»
Spätsommer im Burgund. Der Vater der Geschwister Jean, Juliette und
Jérémie steht kurz vor dem Tod. Um seinen Geschwistern zu helfen, kehrt
der dreissigjährige Jean nach Jahren ohne Kontakt aufs idyllische Familienweingut
zurück. Juliette und Jérémie, die sich um den den Fortbestand des
Familienbetriebes gekümmert haben, freuen sich über jede Unterstützung bei
der Weinlese. Doch die drei merken schnell, dass manche Wunden auch nach
Jahren noch nicht verheilt sind. Eine harte Entscheidung steht bevor: Soll die
Familientradition fortgesetzt werden oder soll jeder seinen eigenen Weg gehen?
Erscheinungsjahr: 2017
Laufzeit: 113 Minuten
INFO
FESTIVAL: 3. bis 10. Mai 2018
ORT: Kino Seehof
Schmidgasse 8, 6300 Zug
BEGINN: 18 Uhr
TICKETS: für Falstaff-
Abonnenten: CHF 175,–
Normalpreis: CHF 195,–
(je nach Verfügbarkeit)
TICKETS: www.falstaff.ch
INFO: www.genussfilm.ch
Genre: Komödie, Drama
Sprache: F/D
Fotos: Studiocanal GmbH, Marcus Gyger
154
falstaff mär–apr 2018
Offene
Weinkeller
1. Mai, 5. Mai
und 6. Mai
DEUTSCHSCHWEIZER
WEINFEIERTAGE
Ein Probierschluck
direkt aus dem Fass:
Wein Berneck SG.
Wein bietet Anlass
zu Diskussionen:
Weingut Diederik,
Küsnacht ZH.
INFO
ORT: Auf Weinbaubetrieben in
der ganzen Deutschschweiz und
der Weinregion Bodensee
UHRZEIT: jeweils ab 11 Uhr
INFO: www.offeneweinkeller.ch
Für Fans des Schweizer Weins gehören der 1. Mai und das darauffolgende
Wochenende zu den wichtigsten Feiertagen überhaupt.
Auch in diesem Jahr stehen am 1. Mai und zusätzlich am 5. und
6. Mai in der Deutschschweiz, der bereits zur Westschweiz zählenden
Weinbauregion Bielersee und der grenzüberschreitenden Weinregion
Bodensee mehr als 200 Kellertüren offen. Die Veranstaltung ist ein
Erfolgskonzept und einzigartig, was den einheitlichen Auftritt so vieler
Schweizer Produzenten betrifft. In den vergangenen zehn Jahren wurde
dieser insbesondere von den Kellertieren geprägt, die Karikaturist Peter
Gut seit dem Jahr 2009 zeichnete und die auf Postkarten, Plakaten und
im Web Verwendung fanden. Im Jahr 2018 sind die putzigen Tiere zum
letzten Mal mit dabei. Nicht alle Beteiligten seien von ihnen begeistert
gewesen, lassen die Veranstalter verlauten,
doch insbesondere sei es doch nichts als
recht, nach zehn Jahren mal etwas Neues zu
wagen. Was anstelle der Tiere im Jahr 2019
auf den Plakaten sein wird, bleibt geheim –
klar allerdings ist, welche Kellertüren im
Jahr 2018 offen stehen. Zu finden sind sie
unter www.offeneweinkeller.ch; welche
Keller und Regionen die Falstaff-Redaktion
besonders besuchenswert findet, erfahren
Sie in der nächsten Ausgabe.
Verkosten in herrschaftlichem
Rahmen:Weinbau von Tscharner,
Schloss Reichenau GR.
Bald zum letzten Mal mit dabei: die
Kellertiere der offenen Weinkeller.
mär–apr 2018
falstaff
155
shortlist
WEINE AUS ALLER WELT
AKTUELL IM HANDEL
Woche für Woche bekommt die Falstaff-Weinredaktion
Flaschenpost von Weinhändlern, die
neue Produkte aus aller Welt vorstellen möchten.
Darunter sind Weine verschiedenster Preiskategorien
und von höchst unterschiedlicher Stilistik und Herkunft.
Wir haben uns entschieden, die interessantesten Produkte in der
Rubrik «Shortlist» vorzustellen, wobei das Preis-Leistungs-Verhältnis
eine wesentliche Rolle spielt. Auf diesen zwei Seiten geht
es um Weine, die wir für besonders empfehlenswert halten – aus
verschiedenen Gründen. Deshalb haben wir die «Shortlist» in drei
Kategorien gegliedert:
FALSTAFF BEST BUY
Um diese Auszeichnung zu erhalten, muss ein Wein mindestens
88/100 Falstaff-Punkte erreichen, also ein «Sehr gut». Mit einem
Endverbraucher-Preis von max. CHF 15,– empfiehlt er sich für den
Alltagsgebrauch nach dem Motto: viel Wein für wenig Geld.
FALSTAFF TOP VALUE
In der Preiskategorie zwischen CHF 15,– und CHF 25,– muss ein
Wein schon einiges können. Das Punktelimit für eine Aufnahme
liegt daher bei 90 von 100. Hier finden Sie besonders ausdrucksstarke
Vertreter der jeweiligen Sorte und Region.
FALSTAFF FAVORITE
Um zur Kategorie unserer Favoriten gezählt zu werden, muss ein
Wein echte Klasse haben. Die dafür erforderliche Mindestpunktzahl
liegt bei 92 von 100, damit zählt der Wein tatsächlich zu den
aller besten seiner Art. Für den Preis gibt es in dieser Luxuskategorie
kein Limit.
LEGENDE PUNKTE:
95–100 Klassiker
93–94 ausgezeichnet
91–92 exzellent
88–90 sehr gut
BEST BUY
FALSTAFF BEST BUY
88
2014 Medeiros «Special Selection»
Medeiros
Alentejo, Portugal
Reife, dunkelfruchtige Aromatik mit Noten
von Cassis und Holunderbeere, dazu edle
Holznoten. Am Gaumen intensiv und weich
mit einer gar zupackenden Struktur. Mit Luft
zu zähmen, kann aber auch gut noch einige
Jahre weiterreifen.
www.selection-schwander.ch
CHF 14,40
89
2017 Tahuna Sauvignon Blanc
Sileni Estates Ltd
Marlborough, Neuseeland
Vegetabile, aber frische Aromatik mit
Noten von Stachelbeere, Brennnessel
und grüner Peperoni, dazu sind exotische
Fruchtnuancen auszumachen. Am Gaumen
frisch und apflig mit stimmigem Spiel
aus Süsse und Säure. Süffiger Neuseeländer
Sauvignon Blanc par excellence.
www.denner.ch, CHF 9,95
88
2017 Fleur du Cap
Essence du Cap Sauvignon Blanc
Fleur du Cap, Cape, Südafrika
Präzise Aromatik von Holunderblüte,
Stachelbeere und Noten von etwas Cassis.
Schöne Balance aus dezenter Süsse und
perfekt abgestimmter Säure. Wunderbar
frischer Abgang. Sortentypischer
Apérowein.
www.dettling-marmot.ch
CHF 13,50
88
2015 Fleur du Cap
Essence du Cap Pinotage
Fleur du Cap, Cape, Südafrika
Braucht Luft. Intensive, dunkle Beerenfrucht
mit präsenten Kaffeenuancen. Überaus
vollmundig und opulent, mit weichem
Tannin und einer guten Länge ausgestattet.
Hervorragend zu grilliertem Fleisch,
etwa vom Lamm.
www.dettling-marmot.ch
CHF 15,–
89
2015 Chaminé Cortes de Cima
Vinho Regional
Alentejano, Portugal
Angenehm reife Kirscharomatik, ergänzt
durch florale Nuancen und mediterrane
Würze. Am Gaumen relativ leicht und trinkig.
Fruchtbetonter Portugiese ohne Fassausbau,
der sich hervorragend zu kräftigen
Speisen macht.
www.martel.ch
CHF 11,80
Fotos: beigestellt
156 falstaff mär–apr 2018
89
2014 Château Bonnet Reserve Bordeaux
AOC, SAS Les Vignobles André Lurton
Bordeaux AOC, Frankreich
Reife Beerenfrucht trifft auf kräutrige
Würze, Noten von Cassis, grüner Peperoni,
Kräutern und ein Hauch Vanille in der
Nase. Im Antrunk rund und ausgewogen,
im Abgang strukturbetont. Alltags-
Bordeaux mit schönem Preis-Genuss-
Verhältnis.
www.denner.ch, CHF 12,50
90
2016 Moscatel Juan Gil
Bodegas Juan Gil
Jumilla, Spanien
Reife Ananas und intensiver Blütenduft
nach Jasmin in der Nase, im Hintergrund
Mandarinenschale und ein Hauch Melisse.
Am Gaumen frisch und lebendig mit angenehmem
Schmelz. Saftiges, mittleres
Finale. Solo zum Apéro oder zu Krustentieren
und Meeresfrüchten.
www.globalwine.ch, CHF 13,50
TOP VALUE
FALSTAFF TOP VALUE
90
2015 Château Thieuley Blanc Cuvée
Francis Courselle, Famille Courselle
Bordeaux AC, Frankreich
Sehr typische und überaus edle weisse
Bordeaux-Aromatik mit Noten von Birne,
Stachelbeere und einem Hauch Vanille.
Am Gaumen harmonisch und rund mit animierender
Saftigkeit und langem, würzigem
Finale. Bereits gut zu trinken, kann aber gut
und gerne auch noch etwas reifen.
www.martel.ch, CHF 17,–
90
2012 Bayer Reserve, Spezialfüllung
Selection Schwander, Kellerei In Signo
Leonis, Burgenland, Österreich
Intensive, mineralisch-kühle Aromatik zwischen
dunklen Früchten wie Cassis und Brombeere
und würzig-mineralischen Nuancen wie
Zedernholz, Zimt und Graphit. Überaus vollmundiger
Wein mit reifer, ausbalancierender
Säure und angenehm weichem Tannin. Ein
Bordeaux aus dem Burgenland.
www.selection-schwander.ch, CHF 19,80
90
2014 Saint-Chinian ac Cuvée
Hecht & Bannier
Languedoc, Frankreich
Klares, würzig-fruchtiges Bukett mit Noten
von dunklen und roten Beeren. Dazu reife
Kirsche und getrocknete Blüten. Am Gaumen
runder, weicher Auftakt, schlanke, saftige
Struktur mit reifem, ausbalanciertem Tannin.
Noten von Pflaume und dunklen Beeren, im
Abgang schwarzer Pfeffer.
www.ullrich.ch, CHF 19,90
91
2013 «Baron Eugène»
Château de Montfaucon, Lirac,
Côtes du Rhône a.c., Frankreich
Überaus fruchtig und präzise in der Nase
mit Noten von Him- und Erdbeeren, Kirsche
sowie ledrigen und würzigen Nuancen. Am
Gaumen frisch und trinkig mit zurückhaltendem
Tannin und saftiger Säure. Ein Wein,
der in seiner Fruchtphase ebenso Spass
bereitet wie nach einigen Jahren der Reife.
www.selection-schwander.ch, CHF 19,80
92
2014 Pinot Noir, Spezialfüllung Selection
Schwander, August Kesseler
Rheingau, Deutschland
Reife Pinot-Noir-Frucht mit Noten von Kirsche,
Erdbeere sowie der typischen Holzwürze eines
deutschen Spätburgunders. Am Gaumen harmonisch
und elegant mit spürbarem, aber gut
eingebundenem Tannin. Langer Abgang. Ein
Pinot, der jung Spass macht, aber ebenso gut
einige Jahre im Keller liegen kann.
www.selection-schwander.ch, CHF 24,90
FAVORITE
FALSTAFF FAVORITE
92
2015 Schwarz Cuvée
Johann Schwarz, Burgenland, Österreich
Einladendes, fruchtig-beeriges Bukett mit
Noten von Pflaumen, dunklen Beeren und etwas
Konfitüre. Kräutrig-würzige Anklänge mit
reifer, dunkler und roter Frucht, plus etwas Vanille.
Am Gaumen elegant, offen und zugänglich.
Feine Beerenaromatik und reifes Tannin.
Im Abgang feine, langanhaltende Würze mit
Pfeffer, Gewürznelke und etwas Lakritz.
www.ullrich.ch, CHF 27,90
92
2016 Mâcon-Verzé
Domaines Leflaive
Mâcon-Villages AC, Frankreich
In der Nase ist die Handschrift der Domaines
Leflaive auf Anhieb zu erkennen: viel Feuerstein,
dazu dezent helle Steinfrüchte und Zitrusnuancen.
Am Gaumen elegant und leicht
mit Noten von grünem Apfel im Finale. Bereits
jetzt schön zu trinken, wird in zwei bis
drei Jahren der Reife zu Hochform auflaufen.
www.martel.ch, CHF 32,–
93
2012 Muga Seleccion Especial
Bodegas Muga
Rioja, Spanien
Der Klassiker von Bodegas Muga. Edles Bukett
mit Noten von Cassis, Leder, Zigarrenkiste und
auch floralen Nuancen. Am Gaumen nie
schwer, sondern saftig und elegant mit grosser
Klasse. Im Abgang grüsst noch einmal die
Cassisfrucht. Gute Länge. Klassischer Speisebegleiter,
insbesondere zu Rindfleisch.
www.globalwine.ch, CHF 44,–
94
2015 Alto Moncayo
Garnacha, Campo de Borja, Spanien
Reife, dunkle Frucht mit Noten von
schwarzen Kirschen, Cassis und Zwetschge,
fein austariert mit rauchigen Holznuancen
und Kaffee. Am Gaumen zwar kräftig und
zupackend, jedoch in keiner Weise plump.
Mit harmonischer Tanninstruktur ausgestattet.
Wird mit Reife noch an Feinheit und
Komplexität zulegen.
www.globalwine.ch, CHF 59,–
95
2014 Motor City Kitty Syrah
K Vintners, Wahington State, USA
Elegantes, kraftvoll wirkendes Bukett mit
präziser Fruchtromatik. Noten von Cassis,
Pflaume und dunklen Waldbeeren, dazu feine
Röstaromen, getrocknete Rosenblätter und
typische Syrahwürze mit Gewürznelke. Am
Gaumen elegant, mit Noten von reifen dunklen
Beeren. Nahezu perfektes Tannin und animierender
Trinkfluss, bleibt lange mit viel Würze.
Ein grosser Syrah. www.ullrich.ch, CHF 31,–
mär–apr 2018
falstaff
157
tasting / BEST BUY KALIFORNIEN
KALIFORNIENS VIELFALT
In wenigen Ländern ausserhalb der USA sind kalifornische Weine so gut vertreten wie auf dem Schweizer Markt, und das nicht nur
im Spitzen-, sondern auch im Einstiegssegment. Die Falstaff-Redaktion hat das Angebot einiger Händler geprüft und dabei teilweise
Bemerkenswertes verkostet. Im oberen wie im mittleren Preisbereich gibt es kalifornische Weine, die nicht einfach überzeugen,
sondern geradezu begeistern und ihren Preis mehr als wert sind. Entgegen dem noch immer verbreiteten Vorurteil, dass Kaliforniens
Winzer vor allem nach Kraft und vordergründigen Aromen streben, geraten die Weine aus dem Sonnenstaat zusehends vielschichtig und
elegant, ohne dabei an Typizität einzubüssen. Von den Regionen her ist und bleibt das Napa Valley ganz vorne mit dabei – zumindest,
was die Weine in dieser Verkostung betrifft. NOTIZEN VON BENJAMIN HERZOG
Rotweine
94
•
2015 Merlot Merryvale
Merryvale Vineyards
Napa Valley, Kalifornien, USA
Cassis, Holunderbeere, Holunderkraut, dezent
grüne Peperoni und Kaffee in der Nase. Mit
Luft auch balsamische Noten. Am Gaumen
von mittlerer Fülle mit guter Länge, jedoch in
dieser Trinkphase noch etwas anhaftendem
Tannin. Ein Wein mit glänzender Zukunft.
www.bauraulacvins.ch, CHF 59,80
93
•
2015 Cabernet Sauvignon
Caymus Vineyards
Napa Valley, Kalifornien, USA
Komplexe Nase mit Noten von Kirsche,
Cassis, Sommerblüten wie Flieder, Veilchen
sowie verschiedensten Gewürzen wie Kardamon
und Zimt, dezent Zedernholz. Am Gaumen
vollmundig und dank einer gewissen
Frische dennoch saftig-elegant. Ellenlanger
Abgang auf Bitterschokolade, Gewürze und
Heidelbeeren.
www.zweifelweine.ch, CHF 78,–
LEGENDE
Weisswein, trocken
•
Rotwein, trocken
95 – 100 Klassiker
93 – 94 ausgezeichnet
91 – 92 exzellent
88 – 90 sehr gut
85 – 87 empfehlenswert
92
•
2013 Estate Zinfandel
Brandlin, Napa Valley, Kalifornien, USA
Heidelbeere, Kirsche, Veilchen und Röstnoten
in der Nase. Am Gaumen schön vollmundig
mit feiner, seidiger Tanninstruktur
und passender, pfeffriger Länge. Ein verhältnismässig
eleganter Zinfandel von uralten
Reben.
www.riegger.ch, CHF 39,40
•
2014 Tarot
Boisset Collection
Napa Valley, Kalifornien, USA
Perfekt reife, betörende Frucht mit Noten
von Zwetschge, roten Kirschen, Cassis und einem
Hauch von orientalischen, kühlen Gewürzen.
Mit Luft zusehends komplexer mit
süsslichem Blütenduft und dezenten Röstnuancen.
Am Gaumen überaus konzentriert
und rund mit spürbarer Extraktsüsse und langem
Abgang. Feinkörniges, reifes Tannin.
www.denzweine.ch
CHF 53,–
91
•
2015 Shafer TD-9
Shafer Vineyards
Napa Valley, Kalifornien
Dunkel und warm anmutende Nase mit
Aromen von Zwetschge, Mokka, Lebkuchengewürz
und nur einem Hauch Zigarrenkiste.
Am Gaumen vollmundig mit Noten von eingemachten
Zwetschgen und einer Idee Vanille.
Langer, saftiger Abgang. Tannin haftet
derzeit leicht an, braucht nocht Zeit.
www.martel.ch, CHF 63,–
90
•
2013 Cabernet Sauvignon
Cannonball Wine Company California
Kalifornien, USA
Reife Nase mit Aromen von Brombeere, Holunderbeere,
Cassis und schwarzem Pfeffer.
Am Gaumen von mittlerer Fülle mit harmonischer
Struktur und langem Abgang. Viel kalifornischer
Cabernet für wenig Geld. Grillwein
par excellence.
www.martel.ch, CHF 19,50
•
2014 Cabernet Sauvignon North Coast
Hess Family Wine Estates
North Coast, Kalifornien, USA
Vollbeerige, dunkle Frucht mit Noten von
Cassis und Holunderbeere sowie Nuancen
von grüner Peperoni. Am Gaumen von mittlerer
Fülle mit angenehmer Karamell-Aromatik
im Finale. Viel Wein zum kleinen Preis.
www.ullrich.ch, CHF 20,50
•
2014 Merlot Starmont
Starmont by Merryvale
Napa Valley, Kalifornien, USA
Holunderbeere, Zwetschge, Kräuter und etwas
Vanille in der Nase. Vollmundig aber dennoch
frisch mit angenehmer, stimmiger Extraktsüsse
und mittellangem Abgang. Sehr
stimmiger Merlot zu Fleischgerichten.
www.bauraulacvins.ch, CHF 36,–
•
2015 Consortium
Band of Vintners
Napa Valley, Kalifornien, USA
Kirsche und Himbeere in der Nase, dazu
kräutrige und würzig-pfeffrige Nuancen.
Wirkt recht elegant und modern. Im Mund
verhältnismässig leichtfüssig mit angenehm
frischen Fruchtaromen und einer Idee
Kaffee im Abgang. Derzeit noch etwas anhaftendes
Tannin. Muss reifen.
www.denzweine.ch
CHF 43,–
•
2011 Estate Cabernet Sauvignon
Mount Veeder
Brandlin, Napa Valley, Kalifonien, USA
Dunkelbeerig-steinig anmutendes Bukett
mit Noten von Cassis, Holunderbeeren samt
Holz sowie mineralisch-würzigen Noten. Am
Gaumen zwar vollmundig, aber gleichzeitig
bergig-kühl mit stimmiger Saftigkeit und
kernigem Tannin im Finale. Könnte einzig etwas
länger sein.
www.riegger.ch, CHF 44,80
•
2014 Antica Cabernet Sauvignon
Antica, Kalifornien, USA
Eher zurückhaltend und verschlossen mit Noten
von Zwetschge und Waldbeeren, dezent
kräutrig-würzig. Am Gaumen in keinster Weise
fett oder ausladend, sondern angenehm elegant
mit seidigem Tannin und langem Finale.
Jetzt schon gut trinkbar, kann aber auch gut
weiterreifen.
www.bindella.ch, CHF 57,50
•
2013 Cabernet Sauvignon
Jordan, Alexander Valley, Kalifornien, USA
Sehr klassisch anmutende Nase mit Noten von
Zwetschge, Brombeere, etwas Kokos, Schokolade
und warmen Gewürzen. Am Gaumen eher
von der eleganteren Seite mit feinkörniger
Tanninstruktur und gut stützendem Säuregerüst.
Endet mittellang, angenehm saftig mit
Würzaromen. Gut gemacht.
www.zweifelvinarium.ch
CHF 69,–
Fotos: beigestellt
158 falstaff mär–apr 2018
89
•
Seghesio Winery
Sonoma County, Kalifornien
Viel Heidelbeere, Kirsche und Himbeere in der Nase, dazu dezent
Bohnerwachs. Am Gaumen von mittlerer Fülle und viel
Frucht. Mittellanger, leicht trocknender Abgang.
www.zweifelvinarium.ch, CHF 34,50
•
2012 Cabernet Sauvignon Starmont
Starmont by Merryvale, Napa Valley, Kalifornien, USA
Hellbeerige, kirschige Frucht mit Nuancen von grüner Peperoni
sowie Röstnuancen wie Mokka. Am Gaumen von
mittlerer Fülle. Ein saftiger, trinkiger Wein, dem eine gewisse
Zeit im Glas definitiv gut tut.
www.bauraulacvins.ch
CHF 35,–
88
•
2012 Estate Grown Pinot Noir Carneros
Cuvaison, Napa Valley, Kalifornien, USA
Mittlere Farbe mit rostrotem Einschlag. In der Nase betont
beerig mit Aromen von Himbeere, Erdbeere und hellen Kirschen.
Am Gaumen rund und süsslich mit würzigem Einschlag.
Im Ansatz elegant, jedoch etwas kurz geraten. Ein
trinkiger Pinot-Noir-Typ in guter Trinkreife.
www.riegger.ch, CHF 34,60
84
•
2016 Buffalo Cabernet Sauvignon
Echo Ridge Vineyards, Kalifornien, USA
Sehr beerige Nase mit Aromen von Walderdbeeren, Himbeerkonfitüre
und Crème de Cassis. Am Gaumen zieht sich
dieser Eindruck fort. Betont süsslich mit etwas anhaften dem
Tannin.
www.denner.ch, CHF 9,95
92
Weissweine
•
2015 Chardonnay Carneros
Merryvale Vineyards, Napa Valley, Kalifornien, USA
In der Nase betont burgundisch-mineralisch mit präsenten
Aromen von Feuerstein, dazu Noten von reifer Birne, Mandarinenschale
und weissen Blüten. Am Gaumen von mittlerer
Fülle, was von einer präsenten Säure ausbalanciert wird.
Lang anhaltender, salziger Abgang. Ein überaus burgundischer
weisser Kalifornier mit blühender Zukunft.
www.bauraulacvins.ch, CHF 49,80
•
2012 Chardonnay Hyde Vineyard
Hyde & de Villaine, Carneros
Napa Valley, Kalifornien, USA
In der Nase reif-exotisch mit Aromen von Honigmelone, getrockneter
Ananas und Agrumen. Mit Luft zusehends feiner,
komplexer und röstaromatischer mit Noten von Buttertoast
und einem Hauch Honig. Am Gaumen zwar geschmeidig und
vollmundig, aber ebenso von einer superb-reifen Säure getragen.
Befindet sich in einer schönen Reifephase, kann aber gut
und gerne noch einige Jahre reifen.
www.martel.ch, CHF 58,–
91
•
2013 Chardonnay Starmont
Starmont by Merryvale, Napa Valley, Kalifornien, USA
Sehr offene, einladende Nase mit Noten von Pfirsich, Orange
und ein Hauch Haselnuss. Im Mund von mittlerer Breite mit
tropischen Früchten im mittellangen Abgang. Saftiger, zugänglicher
Chardonnay zum fairen Preis.
www.bauraulacvins.ch, CHF 29,–
90
•
2015 Mer Soleil
Caymus Vineyards, Monterey, Kalifornien, USA
Intensiv fruchtige, einladende Nase mit Noten von Mango, Honig
und Ananas, im Hintergrund ist auch ein feiner Toastduft
zu vernehmen. Am Gaumen recht vollmundig mit erfrischendem,
mittellangem Finale auf tropische Früchte und Holzwürze.
Für Fans des opulenten, betont tropischen Chardonnay-Stils.
www.zweifelweine.ch, CHF 44,50
89
•
2016 Chardonnay Monterey County
Hess Family Wine Estates, Monterey, Kalifornien, USA
Angenehm tropisch wirkende Nase mit Noten von Ananas,
Grapefruit, Bratapfel und dezenter, vanilleartiger Holzwürze.
Am Gaumen von mittlerer Fülle mit kräutrigen Nuancen im
Abgang. Ein unkomplizierter kalifornischer Chardonnay für
jeden Tag. www.ullrich.ch, CHF 19,50
•
2015 Antica Chardonnay
Antica, Kalifornien, USA
Sehr typische, kalifornische Chardonnay-Nase, die sich zwischen
Frucht und Röstaromen bewegt: Aromen von Haselnuss,
hellen Steinfrüchten, Melone, getrockneten Zitrusschalen
und Toast geben den Ton an. Am Gaumen dicht und füllig
mit saftigem Finale. Mittellanger Abgang auf Röstaromen.
Dürfte frischer sein. www.bindella.ch, CHF 38,50
•
2014 Cuvaison Sauvignon Blanc
Cuvaison, Napa Valley, Kalifornien, USA
Reiffruchtige, aber angenehm natürlich anmutende Nase mit
Aromen von Melone, Aprikose und dezent Stachelbeere. Am
Gaumen von einem präsenten, präzisen Säurefaden getragen,
der von einem einnehmenden Schmelz ausbalanciert wird.
Ein betront frischer, fruchtbetoner und vielleicht gar säurebetonter
kalifornischer Sauvignon Blanc, der sich perfekt zu
Fischgerichten macht. www.riegger.ch, CHF 24,30
•
2015 Sauvignon Blanc Starmont
Starmont by Merryvale, Napa Valley, Kalifornien, USA
Kühl wirkende Nase mit Noten von Eisbonbon, Minze, Grapefruit
und Kiwi. Am Gaumen sehr frisch und trinkig mit perfekt
austariertem Säurefaden und guter Länge. Apérowein, der
auch zu kalifornischem Fingerfood eine gute Figur macht.
www.bauraulacvins.ch, CHF 26,50
Tasting-Info
Weitere Tastings und
Bewertungen finden Sie
online unter
www. falstaff.ch/tastings
mär–apr 2018
falstaff
159
UNVERGESSLICHE
MOMENTE
ECHTER SCHWEIZER
ALPEN KAVIAR
Rein. Natürlich. Nachhaltig.
Höchster Kaviargenuss
aus dem Schweizer Kandertal.
Tropenhaus Frutigen, CH-3714 Frutigen
Tel: +41 33 672 11 47 sales@oona-caviar.ch
www.oona-caviar.ch
tasting / ROSSO DI MONTALCINO TROPHY
POGGIO DI SOTTO
Tiefe und elegante
Nase, nach Waldbeeren und
Pfeffer, körperreich mit
dichtem Tannin.
PLATZ
.
mit Weinreben, die über 15 Jahre alt sind.
Ausgebaut im kleinen Holzfass, ist Pacentis
Rosso fast schon ein kleiner Brunello, behält
aber doch seine typische Trinkigkeit. Poggio
di Sotto liegt im äussersten Südosten des
Anbaugebiets und ist eine der ersten Adressen
für hochwertigen Brunello. Der Rosso aus diesem
Weingut belegte in unserer Trophy den
zweiten Platz. Aus dem üppigen, reichen Jahrgang
2015 stammend, zeigt er Dichte und Tiefe,
zugleich auch viel saftige Frucht. Am Gaumen
fliesst er wunderbar dahin. Unser drittplatzierter
Wein stammt vom Weingut Voliero.
Andrea Cortonesi ist leidenschaftlicher Winzer.
Das bewies er schon mit seinem Weingut
Uccelliera. Viele Jahre führte Cortonesi auch
eine hervorragende Trattoria in Siena und
suchte dafür nach Weinen, die etwas weniger
konzentriert sind, dafür aber mehr Saftigkeit
und Trinkfluss bieten. So entstand die Zweitmarke
Voliero. Mit dem 2016er Rosso trifft
Andrea Cortonesi voll ins Schwarze!
Montalcino ist berühmt für
seinen Brunello, ein strukturierter,
langlebiger Rotwein
der erst nach fünf Jahren
Kellerreifung in den Handel
kommt. Rosso di Montalcino ist gewissermassen
der Zweitwein dazu. Wie der grosse Bruder
entsteht er ausschliesslich aus Sangiovese-
Trauben. In der Regel werden für den Rosso
die Trauben aus den jüngeren Weinbergen
verwendet, die noch nicht die nötige Struktur
für Brunello haben. Ab dem 1. September
nach der Ernte darf er in den Handel kommen,
die meisten Betriebe aber lassen ihm
etwas länger Zeit. In unserer Verkostung hatten
wir hauptsächlich Weine aus dem Jahrgang
2016. Ausgezeichnet mit der Höchstnote
von fünf Sternen, fielen die Weine dieses Jahrgangs
etwas frischer aus als der ebenfalls ausgezeichnete
Jahrgang 2015. Sie zeichnen sich
aus durch saftige, frische Frucht – es dominieren
Noten von Kirsche und Himbeere –,
feinmaschiges Tannin und frische Säure.
Unser Siegerwein stammt vom Weingut Siro
Pacenti. Für Giancarlo Pacenti ist der Rosso
nicht bloss eine Resteverwertung. Er verwendet
schon seit Jahren seinen ganzen Ehrgeiz
darauf, dem Rosso di Montalcino ein eigenständiges
Profil zu geben. Mit dem 2016er ist
ihm das hervorragend gelungen. Die Trauben
für Pacentis Rosso kommen nicht aus Junganlagen,
sondern aus eigenen, kühleren Lagen
160 falstaff mär–apr 2018
«Für mich ist der Rosso di Montalcino kein abgestufter
Brunello, sondern ein eigenständiger Wein, der mit Saftigkeit
und Trinkgenuss punktet.» GIANCARLO PACENTI Siro Pacenti
VOLIERO
Schwarze Holunderbeeren,
Leder und Lakritze,
wunderbarer Schmelz.
3 .
PLATZ
Fotos: Othmar Kiem, beigestellt
Rosso di Montalcino ist der kleine Bruder des berühmten Brunello. Wie dieser
reinsortig aus Sangiovese erzeugt, kommt er bereits nach einem Jahr Reife in den
Handel und bietet Saftigkeit verbunden mit feinem Trinkgenuss. TEXT OTHMAR KIEM
. PLATZ
SIRO PACENTI
Rote Beeren und filigrane
Kräuter, fester Druck am
Gaumen.
Fotos: beigestellt
TRINKGENUSS
AUS MONTALCINO
mär–apr 2018
falstaff
161
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ROSSO DI MONTALCINO TROPHY / tasting
Fotos: beigestellt
93
•
LEGENDE
•
Rotwein, trocken
95 – 100 Klassiker
93 – 94 ausgezeichnet
91 – 92 exzellent
88 – 90 sehr gut
85 – 87 empfehlenswert
Rosso di Montalcino
DOC 2016, Siro Pacenti
14,5 Vol.-%, NK. Sehr sattes, tiefes Rubinrot.
Feingliedrige Nase nach reifen roten
Beeren, Himbeeren, Erdbeeren, filigrane
Kräuter, Rosmarin. Geschliffen in Ansatz
und Verlauf, samtiges Tannin mit klarer,
dunkler Frucht umhüllt den Gaumen mit
festem Druck, endet lange im Finale.
Döllerer, Golling; Extraprima, Mannheim;
Vennerhus Wein, Grosshöchstetten,
CHF 27,80 (2015)
92
•
Voliero Rosso di Montalcino
DOC 2016, Voliero
14,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit
leicht aufhellendem Rand. Offene, satte Nase
nach reifen, roten Früchten, getrocknete
Himbeeren, etwas Zuckerwatte, nach Belüftung
auch klar nach Minze. Rund und fruchtsüss
im Verlauf, harmonisch, mit gutem
Druck und langem Finish. ca. CHF 20,–
•
Rosso di Montalcino
DOC 2016, Camigliano
13,5 Vol.-%, NK. Funkelndes, sattes Rubinrot.
Duftige Nase nach reifen Waldbeeren
und getrockneten Tomaten, einladend.
Schöne Fruchtsüsse umhüllt von geschmeidigem
Tannin, kräftiger Druck am
Gaumen mit langem Finale.
Stoppervini, Lugano, ca. CHF 25,–
•
BIO Rosso di Montalcino DOC 2015
Poggio di Sotto
13,5 Vol.-%, NK. Leuchtendes, intensives
Rubinrot mit leicht aufhellendem Rand.
Leicht verhaltene Nase mit vordergründiger
Holzwürze. Am Gaumen ausgesprochen
straff und kräftig, vielschichtig mit
geschliffenem Tannin und ordentlich
Druck, kann noch etwas reifen. Di Gennaro,
Stuttgart; Derksen, Leobendorf; Vini
d'Amato, Basel; Münsterkellerei, Liebfeld-Bern;
Hofer, Zürich, ca. CHF 60,–
91
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Tenuta le Potazzine
NK. Leuchtendes Rubinrot mit leicht aufhellendem
Rand. Frische Nase nach knackigen
Kirschen und Pflaumen, auch leicht fleischig.
Wiff in Ansatz und Verlauf mit gutem
Zug und mittlerem Druck, hoher Trinkspass.
Consigliovini, Düsseldorf; Cave SA,
Gland; Hofer, Zürich, € 15,–
•
Rosso di Montalcino
DOC 2016, Talenti
14 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot
mit leicht aufhellendem Rand. Kernige
Nase nach schwarzem Pfeffer und reifen
Kirschen. Frischer Ansatz mit starkem Gaumendruck,
baut sich sehr schön auf mit
feinmaschigem Tannin, endet im Finale
lang auf frischen roten Früchten.
Schulz & Partner, Hinterbrühl; Frischeparadies
Niederreuther, München;
Vergani, Zürich, ca. CHF 18,–
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Tenuta di Sesta
14,5 Vol.-%, NK. Sehr sattes, intensives Rubinrot
mit leicht aufhellendem Rand. Konzentrierte
und duftige Nase nach reifen Himbeeren,
besonders einladend. Satt und harmonisch
am Gaumen, mit eleganter Säure und
dunkler Frucht, sehr langes Finale. Deuna,
Augsburg; Vini & Vini, Pully, ca. CHF 18,–
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Castello Tricerchi
14 Vol.-%, NK. Sattes, kräftiges Rubinrot mit
leicht aufhellendem Rand. Ansprechende, offene
Nase nach reifen Himbeeren und Pflaumen,
auch würzig nach getrockneten Pilzen.
Zupackend am Gaumen mit geschliffenem
Tannin und harmonischem Verlauf, endet mit
starkem Druck im Finale.
www.castellotricerchi.com, ca. CHF 20,–
•
BIO Rosso di Montalcino DOC 2016
Cordella
14,5 Vol.-%, NK. Sattes, dunkles Rubinrot.
Ansprechende Nase nach Brombeeren und
schwarzen Holunderbeeren, im Nachhall
edle Noten nach Mokka. Satt in Ansatz und
Verlauf mit dicht gewobenem Tannin und
festem Druck, im Finale sehr lange.
Vini Cappelletti, Bern, ca. CHF 50,–
90
•
Rosso di Montalcino DOC 2015
Col di Lamo
13,5 Vol.-%, NK. Sattes, intensives Rubinrot.
Ansprechende Nase nach reifen, roten Beeren,
getrockneten Tomaten und weissem
Pfeffer. Am Gaumen sehr präsentes Tannin
mit viel Zug, sollte unbedingt noch reifen.
Mollo Wine Selection, Ebersbach; Nauer,
Bremgarten, CHF 20,– (2014)
89
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Canalicchio di Sopra
14,5 Vol.-%. Sattes Rubinrot mit leichtem
Violettstich. Volle, offene Nase nach
Zwetschgen und Amarenakirschen, im Hintergrund
etwas Rumtopf. Dicht im Ansatz,
öffnet sich breit im Verlauf auf satter,
dunkler Frucht mit leider etwas weitmaschigem
Tannin. ca. CHF 25,–
www.canalicchiodisopra.com
•
BIO Rosso di Montalcino DOC 2016
Le Chiuse
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit
leicht aufhellendem Rand. Frische Nase
nach Kirschen und Hagebutten, leicht nach
getrockneten Orangen im Hintergrund. Am
Gaumen vordergründige Fruchtsüsse, im
Abgang leider etwas belegendes Tannin.
Weinkommissar, Bonn; Ullrich, Zürich,
CHF 22,50
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Terre Nere
13,5 Vol.-%, NK. Sattes, leuchtendes Rubinrot
mit leicht aufhellendem Rand. Präsente,
frische Erdbeeren in der Nase, im Nachhall
auch feine Holzwürze. Satter Ansatz mit
wuchtigem Auftritt, mit viel frischer Frucht,
baut im Finale allerdings schnell ab.
www.terreneremontalcino.com
Preis: k. A.
88
•
La Poderina Rosso di Montalcino
DOC 2016, Tenute del Cerro
14 Vol.-%, DIAM. Intensives, leuchtendes
Rubinrot mit leicht aufhellendem Rand.
Zurückhaltend-würzige Nase, wenig ausdrucksstark.
Saftig am Gaumen mit gut
eingebundener Säure und zielstrebigem
Tannin, endet auf würzigen Tönen und
dunklen Beeren.
Di Gennaro, Stuttgart, ca. CHF 20,–
•
Uccelliera Rosso di Montalcino DOC
2016, Uccelliera
14 Vol.-%, NK. Leuchtend-sattes Rubinrot mit
leicht aufhellendem Rand. Leicht zurückhaltende
Nase mit würzigen Tönen im Vordergrund.
Saftig und straff am Gaumen, hat viel
Zug, im Finale leider viel harsches Tannin.
Vinothek St. Stephan, Wien; Fohringer,
Spitz; Italgastro, Neuhofen; Vinoverum,
Arlesheim; Obrist, Vevey; Hugi Weine,
Selzach, CHF 24,– (2015)
87
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Mocali
13,5 Vol.-%, DIAM. Kräftiges Rubinrot mit
leicht violettem Stich. Würzig-duftige Nase
nach weissem Pfeffer, Zwetschgen und
Amarenakirschen. Am Gaumen leider unausgewogen
und harsch.
Schenk, Baden Baden; Rutishauser,
Scherzingen
ca. CHF 8,–
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
La Gerla
13,5 Vol.-%, NK. Rubinrot mit leichtem Violett.
In der Nase Räucheraromen, auch
Töne von Fleisch und Holz, wenig Frucht.
Dicht im Mund mit viel Spannung, wirkt im
Verlauf allerdings eher unharmonisch, im
Abgang Noten nach Kaffee; auch nach Belüftung
«nur mehr Kakao». ca. CHF 10,–
Hawesko, Tornesch; Viani Importe, Göttingen;
Provino, Wien; Weinwerk, Frankfurt;
H. Kracht's Erben, Zürich
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Sasso di Sole
14 Vol.-%, NK. Leuchtendes Rubinrot mit
leicht aufhellendem Rand. Frische Nase
nach Kirschen und Pfeffer, einladend.
Frisch und saftig, leicht trocknendes Tannin
bremst im Abgang, kurz. ca. CHF 18,–
Castel Cosimo, Hamburg; Qoqa Services,
Bussigny-pres-Lausanne
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
La Fiorita
15 Vol.-%, NK. Sehr dunkles Rubinrot. Würzige
Nase nach Schokolade, Brombeeren
und Blut. Ein Bombe im Mund, breitet sich
aus und belegt alles, macht keinen Spass.
www.lafiorita.com, ca. CHF 20,–
•
Campo ai Sassi Rosso di Montalcino
DOC 2016, Castelgiocondo - Frescobaldi
13 Vol.-%, DIAM. Leuchtendes Rubin mit leicht
rosafarbenem Rand. Offene und duftige Nase
nach schwarzen Johannisbeeren und Bergamotte,
auch deutlich nach Veilchen. Am Gaumen
eher ruppig mit weitmaschigem Tannin,
belegend und bremsend. ca. CHF 20,–
Schlumberger, Wien; Reidemeister &
Ulrichs, Bremen; Mövenpick, Zürich
86
•
Poggio alle Mura Rosso di Montalcino
DOC 2016, Banfi
14 Vol.-%, NK. Funkelndes Rubinrot mit
leicht aufhellendem Rand. Einladende
Nase nach frischen Kirschen und Himbeeren,
leichter Rosenduft. Am Gaumen leider
trocknend und harsch. ca. CHF 20,–
Wein Wolf, Salzburg; Bindella, Zürich;
Brand Compendium, Delmenhorst
•
Rosso di Montalcino DOC 2016
Il Poggione
14 Vol.-%, NK. Intensives Rubinrot mit
leuchtendem Schimmer. Rotbeerige Nase,
wenig definiert.
Müller, Groß St. Florian; Pellegrini, Landau;
Caratello, St. Gallen, ca. CHF 22,–
Tasting-Info
Weitere aktuell
verkostete Weine unter
www.falstaff.ch/tastings
mär–apr 2018
falstaff
163
tasting / BRUNELLO
DIE PERLE GLÄNZT
In diesen Wochen kommen die neuen Jahrgänge des Brunello di Montalcino auf den Markt, 2013 und Riserva 2012. Wir haben vorab
über 230 Weine verkostet und die besten für Sie ausgewählt. Das Brunello-Schiff gleitet mit vollen Segeln dahin. Die Weine sind in den
vergangen Jahren immer klarer und feiner geworden. Nicht mehr allein Konzentration, sondern immer mehr ist auch Eleganz angesagt.
Der Skandal vor nunmehr zehn Jahren ist vergessen, die heutigen Brunello bieten Sangiovese-Genuss in Reinkultur. Mit dem Holz wird
immer besser umgegangen, viele Winzer sind auch zum Ausbau im grossen Holzfass zurückgekehrt. Der Jahrgang 2013 war recht kühl,
die Lese erfolgte leicht verspätet in der zweiten Oktober-Hälfte. Viele Weine zeigen sich heute noch sehr verschlossen, das gilt für die Nase,
aber auch für den Gaumen. Die Tannine sind vielfach noch rau, insbesondere gilt das für Weine aus kühleren Lagen. Wie immer gibt es
aber auch bei 2013 herausragende Weine, die jetzt schon strahlen, aufgrund ihrer satten Tanninstruktur aber auch sehr langlebig sein werden.
Eine besonnene Auswahl ist bei 2013 angezeigt. 2012 war im Vergleich dazu viel ausgewogener: ein warmer bis heisser Jahrgang, der satte,
kraftvolle Weine erbrachte, die jetzt schon sehr viel Trinkgenuss bieten. Die Riserva, in anderen Jahren oft ein Problemfall, sind 2012
besonders gut ausgefallen. Da heisst es zuschlagen! NOTIZEN VON OTHMAR KIEM
97
Brunello di
Montalcino 2013
•
Casanova di Neri – Brunello
di Montalcino Tenuta Nuova 2013
Glänzendes, funkelndes Rubin, klar. Eröffnet
in der Nase mit fein würzigen Noten, etwas
Sardellen, dazu dunkle Rosenblätter und viel
dunkle Kirsche. Sehr klar und präzise, Kirsche
und Holunderbeere, viel feinmaschiges, zupackendes
Tannin, salzig und lange, geschliffen.
Wein & Co., Wien; Noitz, Palt; Fischer &
Trezza, Stuttgart; Superiore, Dresden;
Schwander, Zürich; CHF 67,– (2012)
•
Poggio di Sotto –
Brunello di Montalcino 2013
Leuchtendes, sattes Rubin-Granat. Wunderbare
Nase mit Noten nach reifen Kirschen
und Zwetschgen und getrockneten Rosenblättern,
im Hintergrund nach Rhabarber.
LEGENDE
•
Rotwein, trocken
95 – 100 Klassiker
93 – 94 ausgezeichnet
91 – 92 exzellent
88 – 90 sehr gut
85 – 87 empfehlenswert
Saftig und klar in Ansatz und Verlauf, zeigt
viel feinmaschiges Tannin, baut sich toll auf,
eingebettet in süssem Schmelz, im Finale
feine Gewürznelken.
Derksen, Leobendorf; Di Gennaro,
Stuttgart; Vini d’Amato, Basel; Münsterkellerei,
Liebefeld-Bern; Hofer, Zürich
ca. CHF 180,–
96
•
Fuligni – Brunello di Montalcino 2013
Funkelndes, intensives Rubin mit Granatschimmer.
Ansprechende, vielschichtige
Nase, der Reigen beginnt mit Noten nach
Siegellack, etwas Preiselbeeere, Harz und
Zedernholz, dann saftige Zwetschke und
Himbeere. Geschliffen und rund in Ansatz
und Verlauf, strömt ruhig, aber kontinuierlich
dahin, öffnet sich mit feinmaschigem Tannin,
feiner Schmelz, im Finale mit satter Himbeer-Frucht.
Barbaro, Wien; Blanch &
Weber, Berlin; Superiore, Dresden;
Hischier, Brig; ca. CHF 55,–
•
Il Marroneto – Brunello di Montalcino
Madonna delle Grazie 2013
Glänzendes, intensives Rubin-Granat. Kompakt
und klar in der Nase, zeigt viel frische
Fruchtnoten, nach frischen Zwetschgen, Rosenblättern
und dunklen Kirschen, im Hintergrund
würzige Noten nach Kardamom. Blüht
am Gaumen satt auf, feinmaschiges, dichtes
Tannin, zeigt im Verlauf auch schöne salzige
Komponenten, die Spiel verleihen, im Finale
mit festem, intensivem Druck.
Fischer & Trezza, Stuttgart; Studer,
Luzern; CHF 171,–
95
•
Loacker Corte Pavone – Brunello di
Montalcino Fiore del Vento 2013
Funkelndes intensives Rubin mit feinem
Granatschimmer. Zeigt zunächst etwas erdige
Töne, dann nach Veilchen, nach reifen
Zwetschgen, etwas Gewürznelken und Kardamom.
Saftig, reife Beerenfrucht, öffnet
sich mit viel feinmaschigem, dichtem Tannin,
zeigt gute Konzentration, aber auch guten
Trinkfluss, langer Nachhall, elegant und geschliffen.
Döllerer, Golling; Weinladen
Schmidt, Berlin; Vinothek Brancaia,
Zürich; ca. CHF 90,–
•
Mocali – Brunello di Montalcino
Vigna delle Raunate 2013
Funkelndes, intensives Rubin mit leichtem
Granatrand. Duftige und einladende Nase,
nach Veilchen und Rosenblättern, dann viel
Kirsche und Zwetschke. Rund und geschmeidig
in Ansatz und Verlauf, satte, reife Frucht,
öffnet sich mit dicht verwobenem Tannin,
salzig, zeigt satte Tiefe, im Finale langer
Nachhall. Schenk, Baden-Baden; Rutishauser,
Scherzingen; CHF 44,90
•
Pian dell’Orino – Brunello di
Montalcino Vigna del Versante 2013
Funkelndes Rubin-Granat. Duftet in der Nase
fein nach Kirsche und Himbeeren. Am Gaumen
sehr ansprechend, öffnet sich mit sattem,
straffem Tannin, dazu reife Beerenfrucht
und feine Fruchtsüsse, im Finale
dezent nach Jod. Vinussi, Dornbirn; Vinaturel,
Berg; Badaracco, Spreitenbach;
Amiata Emozioni, St. Gallen; ca. CHF 110,–
•
Pieve di Santa Restituta –
Gaja – Brunello di Montalcino
Sugarille 2013
Sattes Rubin mit leichtem Granatschimmer.
Eindringliche Nase mit satten Noten nach
dunklen Rosenblättern und Brombeeren.
Zeigt am Gaumen sattes, dichtes Tannin,
baut sich in vielen Schichten auf, salzig und
mit langem Finale.
Morandell, Wörgl; Segnitz, Weyhe;
Weibel, Thun; CHF 149,–
•
Poggio Antico –
Brunello di Montalcino Altero 2013
Konzentriertes Rubin mit leichtem Granatschimmer.
Eröffnet mit Noten nach Leder
und getrockneten Steinpilzen, Brombeeren
und Kirschenkonfitüre. Rund und geschmeidig
am Gaumen, zeigt viel reife Frucht, Himbeeren,
Brombeeren, die ganze Palette, öffnet
sich mit geschliffenem, feinem Tannin,
zeigt viel Schichten, satter Nachhall.
Gottardi, Innsbruck; Caratello, St. Gallen;
www.poggioantico.com; ca. CHF 75,–
•
Salvioni Giulio –
Brunello di Montalcino 2013
Glänzendes, intensives Rubin-Granat mit
leicht aufhellendem Rand. Zeigt sich zunächst
etwas verschlossen, zeigt Noten nach
Zwetschgen, Gojibeeren und Himbeere, im
Hintergrund würzige Koriandersamen. Blüht
am Gaumen satt auf, dichtmaschiges Tannin
in vielen Schichten kennzeichnen den Wein,
dazu feine Frucht, sehr lange und im Finale
mit festem Druck.
Vinussi, Dornbirn; Con Vino Toepler, Siegen;
Lobenberg, Bremen; Uvarara Import,
Davesco – Soragno; ca. CHF 120,–
Fotos: Lorenzo Dogana, beigestellt
164 falstaff mär–apr 2018
•
San Polino – Brunello di
Montalcino Helichrysum 2013
Sattes, leuchtendes Rubin. Sehr ansprechende
und dichte Nase, nach reifen, dunklen
Brombeeren, etwas Holunderbeeren und
dunkle Zwetschgen, vielschichtig. Reich und
verwoben am Gaumen, zeigt fleischige
Zwetschgenfrucht, nach eingelegten Kirchen,
öffnet sich mit dichtem, stoffigem
Tannin, umwoben von süssem Schmelz,
fester Druck im Finale.
Extraprima, Mannheim; ca. CHF 80,–
94
•
Canalicchio di Sopra –
Brunello di Montalcino 2013
Leuchtendes, kraftvolles Rubin-Granat. Ansprechende
Nase mit Noten nach Zwetschgen
und Himbeeren, im Hintergrund feine
erdige Töne, nach getrockneten Steinpilzen.
Blüht am Gaumen toll auf, füllt den Mund
satt aus, öffnet sich mit viel feinmaschigem
Tannin in vielen Schichten, saftig, im Finale
feiner Schmelz.
Italia&Amore Baccus, Terlan; ca. CHF 60,–
•
Capanna – Brunello
di Montalcino 2013
Leuchtendes, sattes Rubin mit leichtem
Granatrand. Klare und intensive Nase, nach
reifen Zwetschgen und Kirschenkonfitüre,
dunkle Himbeeren, im Hintergrund etwas
erdige Töne. Saftig und intensiv in Ansatz und
Verlauf, zeigt viel klare Frucht, auch da wieder
Zwetschgen und Kirschen, öffnet sich mit
feinmaschigem, präsentem Tannin, zeigt
gute Spannung, würziger Nachhall.
Die Weinhandlung, Luftenberg; Enoteca
Italiana, Regensburg; Fiasco Classico,
Nürnberg; Lowin Weinhandel, Bremen;
Oberhuber, München; Weinkeller Türk,
Berlin; ca. CHF 40,–
•
Caprili – Brunello di Montalcino 2013
Intensives, funkelndes Granatrot. Satte
Nase mit ansprechenden Noten nach Himbeeren
und eingelegten Zwetschgen, getrockente
Steinpilze, rund und einladend. Am
Gaumen schöne Tiefe und Dichte, salzig, öffnet
sich mit feinmaschigem Tannin, strömt
ruhig dahin, lange und saftig.
I Nostri Vini, Fischlham; 50 Second Finish,
Falkensee ca. CHF 35,–
•
Casanova di Neri –
Brunello di Montalcino 2013
Glänzendes Rubin mit leicht hellem Rand.
Zeigt sehr klare Frucht in der Nase, nach
Brombeeren, dunklen Kirschen und baumfrischen
Zwetschgen, schönes Spiel. Geschmeidig
und rund in Ansatz und Verlauf, tänzelt
über die Zunge, viel saftige Frucht, zeigt
schönen Trinkfluss, öffnet sich mit feinmaschigem
Tannin, schmeckt nach mehr!
Wein & Co., Wien; Noitz, Palt; Fischer &
Trezza, Stuttgart; Superiore, Dresden;
Schwander, Zürich; ca. CHF 60,–
•
Cinelli Colombini Donatella –
Brunello di Montalcino Prime Donne 2013
Sehr sattes Rubinrot mit Tendenz zum Granat.
Vielschichtig mit Noten von Leder, Tabak,
Schokolade, sowie Brombeeren und Pfeffer,
«typische» Brunello-Nase. Süsser Gaumeneintritt
mit elegantem Tannin und filigraner
Frucht, breitet sich sehr weit und samtig aus,
bleibt ewig im Mund. Divo, Givisiez
ca. CHF 70,–
•
Il Marroneto – Brunello di
Montalcino 2013
Glänzendes, sattes Rubin-Granat. Eröffnet
mit Noten nach Tabak und Chinarinde,
dann viel Kirsche, im Hintergrund nach
Gewürznelken und Rosen. Herzhaft und zupackend,
zeigt sich mit griffigem Tannin, im
hinteren Bereich erdige Noten, spannend,
saftig und lange. Fischer & Trezza, Stuttgart;
Studer, Luzern; CHF 71,–
•
Le Ragnaie – Brunello di
Montalcino Fornace 2013
Kraftvolles, funkelndes Granatrot. Charmante
und einprägsame Nase, duftet nach
eingelegten Kirschen und Zwetschgen, warm
und rund, im Hintergrund nach Rosenholz
und Leder. Saftig in Ansatz und Verlauf, zeigt
schön herausgearbeitet Frucht, nach Kirschen
und Himbeeren, feinmaschiges, klare
Tannin, im Nachhall schöner Fruchtschmelz.
www.leragnaie.com; ca. CHF 80,–
•
Piancornello – Brunello di
Montalcino 2013
Leuchtendes Rubin mit Granatschimmer.
Feine, einprägsame Nase, zeigt Noten nach
Koriandersamen und Kardamom, dann satte
rote Früchte, nach süssen Kirschen und Himbeeren.
Am Gaumen satter Ansatz und Verlauf,
öffnet sich mit dichtmaschigem Tannin,
straff und tiefgründig, im Finale fester Druck.
Schlumberger Deutschland, Meckenheim;
Dani Matter Weine, Samedan
ca. CHF 40,–
•
Pieve di Santa Restituta – Gaja –
Brunello di Montalcino 2013
Leuchtendes, kraftvolles Rubin-Granat. Eröffnet
mit klarer und einprägsamer Nase,
satt nach Brombeeren und Zwetschgen,
dahinter nach Kardamom. Am Gaumen geschmeidig
und rund, zeigt viel süsse Frucht,
nach reifen Kirschen und Himbeeren, öffnet
sich mit geschmeidigem, dichtem Tannin, im
Finale langer Nachhall.
Morandell, Wörgl; Segnitz, Weyhe;
Weibel, Thun; CHF 59,–
•
Podere Sante Marie – Brunello di
Montalcino Colleoni 2013
Funkelndes Rubin mit ausgeprägtem Granatschimmer.
Klar und einprägsam in der Nase,
zeigt viel reife Frucht, nach Himbeeren und
dunklen Kirschen, feine Würze. Am Gaumen
kompakt, entfaltet sich mit feinmaschigem
Tannin, süsse Frucht, im Nachhall dunkle Beeren.
www.colleonimarino.it; ca. CHF 65,–
•
Salicutti – Brunello di
Montalcino Piaggione 2013
Aufhellendes, funkelndes Granatrot. Duftige
Nase, nach Veilchen und Rosenblättern, intensive
reife Himbeernoten, im Hintergrund
Gewürznelken. Salzig und tiefgründig, reife
Frucht, auch am Gaumen wieder viel Himbeere,
auch Zwetschgen, griffiges, herzhaftes
Tannin, salzig. Kössler & Ulbricht, Nürnberg;
Riegel Weinimport, Orsingen-Nenzingen;
Vina turel, Berg; Terra Verde Bio-
Gourmet, Zürich; ca. CHF 75,–
•
Talenti – Brunello di Montalcino 2013
Glänzendes, aufhellendes Rubin-Granat. Fein
gezeichnete Nase mit Noten nach reifen, frischen
Kirschen, etwas Zwetscke und Wassermelone.
Rund und geschmeidig in Ansatz
und Verlauf, öffnet sich mit viel Eleganz, feinmaschiges
Tannin breitet sich kontinuierlich
aus, im Finale lange nach Himbeeren.
Schulz & Partner, Hinterbrühl; Frischeparadies
Niederreuther, München;
Ver gani, Zürich; CHF 23,–
93
•
Antinori – Brunello di Montalcino
Pian delle Vigne 2013
Glänzendes, sattes Rubin-Granat. Fein gezeichnete
Nase, duftet nach Kirschen und
frischen Zwetschgen, etwas Zimt im Hintergrund.
Am Gaumen rund und kraftvoll, zeigt
viel reife Beerenfrucht, Himbeere und
Zwetschke, öffnet sich mit griffigem,
dichtem Tannin, im Finale fester Druck.
Morandell, Wörgl; Wein & Co., Wien;
Ariane Abayan, Hamburg; Bindella,
Zürich; ca. CHF 50,–
•
Castelgiocondo – Frescobaldi –
Brunello di Montalcino 2013
Glänzendes Rubin mit leicht hellem Rand.
Sehr duftige, frische Nase, präsentiert sich
mit Noten nach saftigem Kirschen, Hagebutte
und Preiselbeere, im Hintergrund würzig. Am
Gaumen saftig, zeigt im Verlauf viel satte
Kirschfrucht, öffnet sich mit feinmaschigem
Tannin, klar und geradlinig, langer Nachhall.
Mounier, Wien; Reidemeister & Ulrichs,
Bremen; Mövenpick, Zürich; CHF 59,–
•
Ciacci Piccolomini –
Brunello di Montalcino 2013
Aufhellendes, leuchtendes Granatrot.
Charmante, einladende Nase, duftet nach
Rosenblättern, Granatapfel und Himbeeren,
verwoben. Zeigt am Gaumen geschliffenes,
viel feinmaschiges Tannin, breitet sich
lange aus, reife Frucht, im Finale leichte
Bitternote. Vinothek St. Stephan, Wien;
Fischer & Trezza, Stuttgart; Wyhus Belp,
Belp; CHF 43,60
•
Cupano – Brunello di Montalcino 2013
Sattes, funkelndes Rubin-Granat. Intensive
Nase, öffnet mit Noten nach Sandelholz und
Leder, dann rote Beerenfrucht. Am Gaumen
sehr konzentriert, dichte Struktur, öffnet sich
mit sattem Tannin, reife Beerenfrucht, im
Finale satter Druck, im Nachhall etwas Holzüberhang.