ewe-aktuell 1/ 2018
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Tag 167 - Feiertage in Sambia
Day 167 - Holidays in Zambia
Nun sind schon fast sechs Monate vorüber und
somit auch die Hälfte meines Aufenthaltes hier. Ich
hätte nicht damit gerechnet, aber so sehr ich mich
auch auf mein Zuhause in Deutschland freue, bin
ich gleichzeitig mindestens genauso traurig darüber,
Sambia bald wieder zu verlassen.
Der Grund, warum mir das so schwer fallen wird,
sind wahrscheinlich all die schönen Ereignisse
der vergangenen drei Monate, von denen ich nun
berichten werde.
Am 17. Dezember habe ich zusammen mit den
„Youths“ anlässlich der „Christmas Carols“ in der
Kirche getanzt und gesungen. Überwiegend wurden
Weihnachtslieder auf Tonga gesungen. Die ganze
Kirche war voll, sodass extra mehr Stühle dazugestellt
wurden mussten. Obwohl die meisten wissen, dass ich
im Chor und bei den Youths bin, waren die meisten
wohl anscheinend doch darüber überrascht, dass
ich an dem Tag mit den Youths mitgesungen habe.
Es wurde viel Beifall gegeben, gelacht, getanzt und
fotografiert, was das Zeug hält. Ich habe mich so
integriert gefühlt wie noch nie zuvor hier, weshalb der
Tag einer der schönsten Tage war, die ich 2017 hatte.
Nach den Christmas Carols war ich nun auch im
Weihnachtsfieber. Ich wusste, das Weihnachten
hier von den meisten sambischen Familien nur in
der Kirche gefeiert wird, doch meine Familie ist da
etwas anders. Es gab viel Weihnachtsdekoration,
einen Weihnachtsbaum, viel Zeit mit der Familie
und sogar ein Festessen. Zum ersten Mal seit meiner
Ankunft hier habe ich meine ganze Familie an einem
Tag zusammen erleben können. Trotzdem muss ich
hinzufügen, dass es dennoch sehr anders war als das
deutsche Weihnachtsfest. Geschenke und typische
deutsche Weihnachtsleckereien gab es natürlich nicht.
Dennoch muss ich zugeben, dass Weihnachten 2017
hier in Sambia zu meinem Lieblingsweihnachten
geworden ist. Die Leute machen sich hier nicht so
verrückt davon, sondern genießen das Fest ganz
entspannt und locker mit der Familie. Mit viel Gesang
und Getanze versteht sich.
An Silvester habe ich mittags einen Ausflug mit
dem Englisch-Chor gemacht. Wir sind nach Kizito
gefahren und haben dort zusammen unsere „End of
Nearly six months are over now and half of my time
here in Zambia has passed.
I did not expect that but as much as I am happy to go
back home to Germany I am also sad that I have to
leave Zambia eventually.
I think the reason why I am afraid of leaving Zambia
are all the great experiences I made in the last
three months. In the following I will explain which
experiences I mean.
On 17th December I sang and danced together with
the Youths for Christmas Carols in church. Mostly
Tonga Christmas songs. Church was full of people so
that they extra brought more chairs for all the visitors.
I think most people from church now that I am in
the English quire and a member of the Youths, but it
seems that most visitors were still surprised that I took
part at the Carols. They made many pictures, clapped,
laughed and danced together.
I felt very integrated so that this day become one of
my favourite days in 2017.
the Year Party“ gefeiert. Auch dort wurde wieder viel
getanzt und gesungen. Die Idylle war umwerfend.
Kizito ist weit draußen bei den Dörfern und hat daher
eine wunderschöne Landschaft zu bieten. Auf dem
Heimweg sind wir an einigen Dörfern vorbeigefahren,
haben angehalten, sind ausgestiegen und haben mit
den Dorfbewohnern zusammen getanzt und gelacht.
Ich bin immer noch beeindruckt, welch eine Offenheit
die Sambier an den Tag legen. Als ich wieder zu Hause
war, habe ich den Abend noch gemütlich mit der
Familie verbracht. Um Mitternacht haben wir ein paar
Raketen knallen lassen. Der Umfang des Feuerwerks
lässt sich natürlich nicht mit dem vergleichen, was ich
aus Europa kenne, dennoch war die Freude über das
Feuerwerk bei meinen Geschwistern so groß, wie ich
es nirgends sonst bisher erlebt habe.
Am 23. Januar habe ich meinen 20. Geburtstag gefeiert.
Und abermals kann ich sagen, dass ich tierisch Glück
mit meiner Gastfamilie habe, da der Tag ohne sie nur
halb so schön gewesen wäre.
Ich habe einen Kuchen mit der Aufschrift „Happy
Birthday Lumuno“ und einen neuen schönen roten
Chitenge bekommen. Von Chitenges kann eine Frau
in Sambia bekanntlich nie genug bekommen.
Am Abend hin ist das passiert, wovor ich von
meinen Geschwistern gewarnt wurde, und ich muss
zugeben, dass ich echt überrascht war, dass es sich
nicht um einen Witz gehandelt hat. Eine afrikanische
Tradition besagt nämlich, dass jedes Geburtstagskind
mit Wasser überschüttet wird und anschließend mit
Maismehl (woraus Nshima zubereitet wird) und Sand
eingeschmiert wird.
Nachdem ich nicht drum herum gekommen bin, von
Unmengen von Wasser gefüllten Eimern überschüttet
zu werden, war ich froh, dass ich von Maismehl und
Sand verschont wurde. Mein 20. Geburtstag wird mir
somit immer gut in Erinnerung bleiben.
Nicht so schön war dagegen die Cholera-Epidemie.
Den Medien zufolge sind mehr als 3500 Menschen
in Sambia an Cholera erkrankt. Um eine Zunahme
weiterer Patienten zu verhindern, gab es strenge
Maßnahmen. Alle Schulen in der südlichen Provinz
wurden unmittelbar geschlossen, es gab viele
Aufklärungskampagnen, und der Verkauf von Waren
After the Carols I was in Christmas fever too. I knew
that most Zambian familiess celebrate Christmas
only in church but my family seems to be a little bit
different. We had a lot of Christmas decoration, a
Christmas tree, enjoyed time with the whole family
and had very tasty food. For the first time I saw my
whole Zambian family together since I am here.
But I still have to admit that Christmas in Zambia
was of course quietly different from Christmas in
Germany. Gifts and Christmas sweets were missing.
Nevertheless Christmas in 2017 became one of my
favourite Christmas feasts.
People just enjoy spending time together with someone
singing and dancing instead of making themselves
crazy for the best gift and Christmas food.
On New Year’s Eve we had a trip with the English
Quire to Kizito to celebrate our End of the Year Party
there. Again we sang and danced a lot.
The view was beautiful. Kizito is nearby the villages