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akzent Magazin April '18 GB

akzent – DAS GRÖSSTE LIFESTYLE- & VERANSTALTUNGSMAGAZIN VOM BODENSEE BIS OBERSCHWABEN

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AKZENTE<br />

Huldrych Zwingli<br />

wurde am Neujahrstag 1484 in Wildhaus<br />

geboren. Als Feldprediger marschierte er<br />

1515 an der Schlacht bei Marignano mit,<br />

im Waffendienst für den Papst. In den<br />

Jahren darauf suchte der Bauernsohn<br />

in der Heiligen Schrift einen „befreienderen“<br />

Zugang. Die Filmhandlung von<br />

„Zwingli“ setzt 1519 ein: Der Toggenburger<br />

hatte sich verändert, wurde zum<br />

scharfen Kirchenkritiker, predigte allgemein<br />

verständlich. 1524 heiratete er die<br />

Witwe Anna Reinhart, mit der er unehelich<br />

zusammengelebt hatte, und zeugte<br />

mit ihr vier Kinder.<br />

ziehen, davon legt ein Pferdeapfel dampfend<br />

Zeugnis ab, der übers Kopfsteinpflaster rollt<br />

– kein Spezialeffekt. Der „Rossbollen“ darf<br />

liegen bleiben. Wo in jedem Western ein Set-<br />

Mitarbeiter den unerwünschten Haufen aus<br />

dem Bild schaufeln würde, tragen hier solche<br />

Details zum historischen Ambiente bei.<br />

Sündenfrei<br />

Sobald die Kamera läuft, haben die Set-Handwerker<br />

ihre neumodischen Akku-Bohrer eingepackt,<br />

ein klarer Anachronismus in der Zwingli-Welt,<br />

aber durchaus praktisch, dass nicht<br />

mit mittelalterlichen Werkzeugen gearbeitet<br />

werden muss. Authentisch wiederum ist der<br />

„Ablass-Stand“, komplett mit Urkunden, auf<br />

denen das Siegelwachs gerade erst getrocknet<br />

ist. Damit konnten sich reuige Sünder ins<br />

Himmelreich kaufen. Apropos Geld: Budgetschonend<br />

wirkt sich für die Produzenten aus,<br />

dass die Innenaufnahmen in den prächtigen<br />

Klosterräumen von St. Georgen gemacht werden<br />

dürfen, die sonst aufwendig im Atelier<br />

hätten nachgebaut werden müssen. Damit<br />

der Akkubohrer nicht an der falschen<br />

Stelle angesetzt und ein<br />

gebührender Abstand zu<br />

den exquisiten Wandmalereien<br />

eingehalten wird, ist<br />

ein Restaurator vor Ort,<br />

der warnt, wenn ein<br />

profanes Filmlicht<br />

einer Reliquie zu<br />

nahe kommt. Wie<br />

der Kurator des<br />

Klostermuseums,<br />

Andreas Münch,<br />

denkmaltechnisch entwarnen<br />

kann, musste<br />

eine Versicherung abgeschlossen<br />

werden,<br />

die allfällige<br />

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