SUMMER of ENGINEERING 2017
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Altdorf bei Nürnberg heißt das Ziel, das wir auf der Fahrt zu<br />
unserer <strong>SUMMER</strong> <strong>of</strong> <strong>ENGINEERING</strong>-Reportage ins Navigationssystem<br />
eingeben. Dort ist die Firma E-T-A Elektrotechnische<br />
Apparate GmbH zuhause – und das seit bald 70 Jahren.<br />
Das unabhängige Familienunternehmen ist Marktführer auf dem<br />
Gebiet von Überstromschutz und Stromverteilung und bezeichnet<br />
sich selbst als Erfinder des elektronischen Überstromschutzes.<br />
Industrie 4.0 wird bei E-T-A als logische Weiterentwicklung des<br />
Produktportfolios und des Ansatzes „Wir schützen Leben und<br />
Werte“ gesehen.<br />
VIELFÄLTIGE ANTWORTEN …<br />
Im Prüflabor bekommen wir zu sehen, wie aufwändig die Schutzschalter<br />
im Einsatz getestet werden. „Früher war ein thermisches<br />
Gerät ausreichend, um einen Fehler zu detektieren. Die heutige<br />
Technik ist wesentlich komplexer. Deshalb sind auch unsere<br />
Antworten darauf deutlich vielfältiger“, so E-T-A Geschäftsfeldmanager<br />
Thomas Schmid. Er ist Pr<strong>of</strong>i in Sachen Überstromschutz<br />
und kommt richtig ins Schwärmen, wenn es um seine Produkte<br />
geht: „Wir haben das weltweit größte Portfolio im elektromechanischen,<br />
aber auch ein umfassendes Angebot im elektronischen<br />
Bereich.“<br />
Der elektronische Überstromschutz bei E-T-A umfasst alle DC-24-V-<br />
Anwendungen in der Automatisierung und darüber hinaus. Dadurch,<br />
dass den Kunden elektronische Lösungen angeboten werden, können<br />
jetzt auch Programmierung, Monitoring, Diagnose, Analytik und<br />
Predictive Maintenance zur Verfügung gestellt werden. Stolz ergänzt<br />
Europa-Vertriebsleiter Klaus Balzer: „Das ist dann schon eine<br />
handfeste Industrie-4.0-Lösung“.<br />
… AUCH AUF INDUSTRIE 4.0<br />
Industrie 4.0 ist bei E-T-A längst angekommen. Bei einem Rundgang<br />
durch die Fertigung können wir uns davon überzeugen, wie<br />
sich das Unternehmen mit dem Thema auseinandersetzt: In der<br />
Planung einer neuen vollautomatischen Anlage sind die eigenen<br />
Systeme wie beispielsweise ControlPlex ein wichtiger Baustein, um<br />
Anlagenzustände zu analysieren, den Energieverbrauch zu dokumentieren,<br />
die Produktqualität zu sichern und Instandhaltungs aufgaben<br />
zu überwachen. Die Anlage wird dann im Rechner abgebildet sein,<br />
um den Fertigungsprozess simulieren zu können.<br />
„Bei der Handmontage versuchen wir, vom Papier wegzukommen“,<br />
erzählt Werksleiter Matthias Heymer. Jede Information zum Auftrag<br />
und zu den nötigen Bearbeitungsschritten wird auf dem Leitbauteil<br />
über einen QR-Code gespeichert. Am jeweiligen Arbeitsplatz erkennt<br />
der Mensch über ein Lichtleitsystem s<strong>of</strong>ort, welche Teile montiert<br />
und eingesetzt werden müssen, und die Maschinen führen die<br />
Lötvorgänge selbstständig durch. Das Konzept steht und wird im<br />
kommenden Jahr umgesetzt. „Selbst bei der Handmontage zieht<br />
sich dann Industrie 4.0 durch bis zur Verpackung und Auslieferung<br />
an den Kunden“, ergänzt der Werksleiter.<br />
Einen weiteren Beweis für gelebte Industrie 4.0 in der E-T-A-<br />
Produktion liefert uns Katherine Schellenberger. Die Produktionsingenieurin<br />
steht vor der riesigen SMD-Bestückungsanlage zur<br />
Fertigung von Leiterplatten, die direkt in die mittlerweile zahlreichen<br />
elektronischen Produkte mit einfließen. „Diese Maschine ist ein<br />
gutes Beispiel für Industrie 4.0“, erzählt die Produktionsingenieurin.<br />
Der komplette Produktionsablauf wird über ein Tracking geprüft.<br />
Hierdurch ist es möglich, zum Beispiel bei fehlenden Bauteilen oder<br />
anderen Bestückungsfehlern die Ergebnisse direkt an den Fräser zu<br />
01 Was hat ein Schutzschalter<br />
mit Predictive Maintenance<br />
zu tun?<br />
Erich Fischer, E-T-A,<br />
demonstriert das System<br />
ControlPlex<br />
E-T-A<br />
02 Bei E-T-A sind<br />
unterschiedlichste<br />
Produktionstechnologien im<br />
Einsatz – vollautomatische<br />
Anlagen, aber auch relativ<br />
viel Handmontage – und<br />
überall spielt das Thema<br />
Digitalisierung eine Rolle<br />
16 <strong>SUMMER</strong> <strong>of</strong> <strong>ENGINEERING</strong> <strong>2017</strong>