prisma_Reisemagazin
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
R<br />
TV-PROGRAMM<br />
19.8 - 25.8<br />
Nr. 33/2017<br />
33<br />
4 192336 500005<br />
Lissabon entdecken<br />
Die besten Tipps für<br />
Portugals leuchtende Metropole<br />
Seite 4<br />
FIT FÜRS MUSEUM<br />
Der Kunst-Crashkurs<br />
von <strong>prisma</strong> und Städel<br />
Seite 6<br />
10 000 EURO<br />
Neue Chance beim<br />
großen <strong>prisma</strong>-Rätsel<br />
Seite 33<br />
HITZESCHLAF<br />
Wie Sie auch im Sommer<br />
zur Ruhe kommen<br />
Seite 42<br />
Jetzt Frühbucher Preise sichern!<br />
Nordland Kreuzfahrten 2018<br />
Elbflorenz Reisedienst GmbH & Co. KG • Philosophenweg 6-8 • 47051 Duisburg<br />
RLXX_33_2017_001 1 04.08.2017 11:35:16
Die Leuchtende<br />
REISE Portugals Hauptstadt Lissabon ist bekannt für ihre weißen<br />
Häuser, blauen Fliesen und die Straßenbahn-Linie 28E. Doch es gibt<br />
noch mehr zu entdecken zwischen Tejo und Sintra-Gebirge<br />
Es gibt Dinge, die tut in Lissabon<br />
(fast) jeder Tourist. Einmal<br />
mit der Straßenbahn 28E fahren<br />
zum Beispiel, durch die Altstadt<br />
mit ihren blau-weiß gekachelten Häusern.<br />
Einmal raus nach Belém, das<br />
Kloster besichtigen und echte Pastéis<br />
essen, diese kleinen Törtchen mit<br />
Puddingfüllung. Und – mindestens<br />
einmal – den Fado hören in einer dieser<br />
kleinen, schummrigen Bars, die<br />
noch nicht bloß auf Touristen schielen.<br />
Doch abseits davon gibt es etliche<br />
Sehenswürdigkeiten in und um Portugals<br />
Hauptstadt, die sicher nicht jeder<br />
Tourist kennt. Vielleicht ist nicht jede<br />
davon ein Geheimtipp, aber jede ist einen<br />
Besuch wert. Versprochen.<br />
Abend in Lissabon: Portugals Hauptstadt liegt an<br />
der Flussmündung des Tejo – und am Atlantik<br />
Museu Calouste Gulbenkian<br />
„Früher waren die Maler verrückt und die Bilderkäufer<br />
clever. Heute ist es umgekehrt“, sagte<br />
Giorgio de Chirico einmal. Auf Calouste Gulbenkian<br />
trifft das in jedem Fall zu – im positivsten<br />
Sinn. Der Ölforscher, Geschäftsmann und<br />
Kunstmäzen armenischer Herkunft hat nun<br />
wirklich alles gesammelt, was nicht niet- und<br />
nagelfest war – Gemälde, Skulpturen, Kunsthandwerk,<br />
und das in rauen Mengen. Untergebracht<br />
hat er seine atemberaubende Sammlung<br />
in einer Stiftung – und in einem Museum, das<br />
nahe des Kaufhauses „El Corte Inglés“ in einem<br />
urbanen Park steht. Lohnen Haus und Sammlung<br />
vor allem für Architektur- und Kunst-Fans<br />
(www.gulbenkian.pt), ist der öffentlich zugängliche<br />
Park perfekt für ein kleines Picknick – und<br />
das mitten in der Stadt.<br />
Museu Nacional de Arte Antiga<br />
dieser Prämisse zu erwähnen, finden sich hier<br />
doch neben portugiesischen Meistern auch<br />
Werke von Bosch, Dürer oder Raffael. Doch<br />
lohnt der Besuch eben auch für den Garten und<br />
das kleine, feine Café. Einen solchen Ausblick<br />
auf den Tejo und die berühmte „Brücke des 25.<br />
April“ bekommen Sie nur selten in Lissabon.<br />
LX Factory<br />
Wo einst auf 23 000 Quadratmetern Textilien<br />
fabriziert wurden, findet sich heute eines der<br />
kreativen Zentren Lissabons. Direkt unterhalb<br />
der Brücke des 25. April haben Ateliers, Concept-Stores,<br />
Restaurants und Bars in der „LX<br />
Factory“ (www.lxfactory.com) in einem alten<br />
Treffpunkt für Kreative: die LX Factory<br />
unter der berühmten Brücke des 25. April<br />
Industriekomplex ihr Zuhause gefunden und<br />
bieten Kunst, Design, Souvenirs, Essen und<br />
Trinken an. Tipp: Auf Veranstaltungen wie den<br />
sonntäglichen Markt oder Konzerte achten,<br />
dann ist besonders viel los.<br />
Cascais und Guincho<br />
Wer vom „Cais do Sodré“ mit dem Zug rund 30<br />
Kilometer am Tejo in Richtung Westen und<br />
damit Richtung Atlantik fährt, kommt nach<br />
Rückzugsort: der Park des Gulbenkian-Museums<br />
im Stadtteil Avenidas Novas<br />
Perfekter Ausblick: das Nationalmuseum<br />
für alte Kunst oberhalb des Tejo<br />
Von dem Künstlerduo „Katz und Goldt“ gibt es<br />
eine wunderbare Zeichnung mit einem fröhlichen<br />
Männchen in einem Fensterrahmen. Darunter<br />
der Satz: „Im Museum gucke ich immer<br />
am liebsten aus dem Fenster. Sie auch?“ Nun<br />
wäre es unfair, das Nationalmuseum für alte<br />
Kunst (www.museudearteantiga.pt) nur unter<br />
Surf-Paradies: Am Praia do Guincho steigen<br />
regelmäßig internationale Wettbewerbe<br />
Fotos: Getty(4), Shutterstock(3), AdobeStock<br />
4<br />
RLXX_33_2017_004_001 4 04.08.2017 12:05:02
Fotos: Getty(4), Shutterstock(3), AdobeStock<br />
Cascais. Der Küstenort ist bei Touristen beliebt,<br />
alles andere also als ein Geheimtipp. Doch der<br />
Ausflug lohnt. Für den „Parque Marechal Carmona“<br />
mit seinen prächtigen Bäumen und verschlungenen<br />
Wegen. Und für den „Mercado da<br />
Vila“ (www.<strong>prisma</strong>.de/cascais), eine moderne,<br />
aber traditionelle Markthalle. Tipp: die regelmäßigen<br />
Themenmärkte wie der Weinmarkt<br />
im Mai, der Sardinenmarkt im August oder der<br />
Weihnachtsmarkt im Dezember. Und wer von<br />
Cascais mit dem Bus weitere sieben Kilometer<br />
nach Nordwesten fährt, kommt an den „Praia<br />
do Guincho“ – einen Strand, weltberühmt für<br />
seine Surfer und, nur etwa eine Stunde von Lissabon<br />
entfernt, perfekt für einen Tag am Meer.<br />
Oceanário de Lisboa<br />
Apropos Meer: Lissabon liegt nicht nur am Atlantik,<br />
die Stadt hat sich, spätestens seit 1998,<br />
auch ganz dem Meer verschrieben. In jenem<br />
Jahr fand hier die „Expo“ statt. Das Motto: „Die<br />
Ozeane: ein Erbe für die Zukunft“. Geblieben ist<br />
Abtauchen: Lissabons Ozeanarium beherbergt<br />
das größte Indoor-Aquarium Europas<br />
von der Weltausstellung nicht nur das Gelände<br />
(„Park der Nationen“), sondern auch der Ozean-Pavillon,<br />
der später in das Ozeanarium<br />
(www.oceanario.pt) umgewandelt wurde. Es<br />
beherbergt das größte Indoor-Aquarium Europas,<br />
entsprechend beeindruckend ist die Artenvielfalt.<br />
Praktisch: Sie erreichen das Ozeanarium<br />
per Metro und per Vorort-Zug.<br />
Gediegener Luxus: Das Hotel Palácio<br />
Estoril hat völlig zu Recht fünf Sterne<br />
Hotel Palácio Estoril<br />
Sollten Sie den Ausflug nach Cascais oder<br />
Guincho unternehmen, kommen Sie, kurz vor<br />
Ihrem Ziel, an Estoril vorbei. Im Casino der<br />
Stadt wurde 1969 für den James-Bond-Film<br />
„Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ gedreht, und<br />
auf dem „Circuito do Estoril“ war bereits die<br />
Formel 1 zu Gast. In diesem Seebad sind traditionell<br />
die Schönen und Reichen zu Hause, entsprechend<br />
passt auch das Fünf-Sterne-Hotel<br />
„Palácio Estoril“ (www.palacioestorilhotel.com)<br />
perfekt hierher. Wir empfehlen Ihnen das Haus<br />
aber nicht in erster Linie für eine Übernachtung,<br />
sondern für einen Kurzbesuch. Ein Snack<br />
im „Bougainvillea Terrace Restaurant“ am Pool,<br />
dazu ein Glas Vinho Verde – und um Sie herum<br />
die illustren Hotelgäste. Es ist: herrlich.<br />
Mercado da Ribeira<br />
Lissabons Küche ist so vielfältig, wie man es von<br />
einer 500000-Einwohner-Stadt erwarten kann<br />
– und vor allem in den vergangenen Jahren<br />
haben viele Küchenchefs die portugiesische<br />
Küche modernisiert und weiterentwickelt.<br />
Doch statt die Restaurants von Marlene Vieira,<br />
Alexandre Silva oder Miguel Laffan einzeln zu<br />
besuchen, kann man auch einfach ein paar Stunden<br />
in Lissabons alter Markthalle am Bahnhof<br />
„Cais do Sodré“ verbringen, dem „Mercado da<br />
Ribeira“ oder „Time Out Market“, wie er im Marketing-Jargon<br />
heißt (www.timeoutmarket.com).<br />
An rund 40 Ständen bekommen Sie hier Fisch,<br />
frische Austern, Meeresfrüchte und Fleisch,<br />
aber auch Pizza, Burger oder asiatische Küche<br />
– und dazu Bier, Cocktails und eine große Auswahl<br />
an Weinen. Zu Stoßzeiten ein ziemlich<br />
voller, aber auch pulsierender Ort. Bom apetite<br />
e boa viagem!<br />
Florian Blaschke<br />
Für Feinschmecker: Die Markthalle aus<br />
dem Jahr 1902 ist heute Food-Paradies<br />
Tisch für zwei<br />
Wir Glücklichen<br />
Sie waren ein schönes und erfolgreiches<br />
Paar. Wir kannten uns schon lange. Mitunter<br />
hatte Lena über ihr „geschmackloses Haus“<br />
gelästert (Neid äußert sich auch so) und<br />
über ihren Hang zu großen Autos.<br />
Jetzt standen sie in unserem Wohnzimmer<br />
und hatten mit sich selbst zu tun. Felicitas,<br />
die sich immer freut, wenn Gäste kommen,<br />
wurde kaum beachtet.<br />
» Er stellt mich<br />
immer wieder<br />
gerne bloß<br />
„Das geht ja schon gut<br />
los mit dir“, fauchte sie,<br />
als ich ihm Prosecco<br />
einschenkte. Ihr Blick<br />
ruhte auf seinem Bauch.<br />
Beim Essen lobte sie überschwänglich meinen<br />
Rotwein (unter zehn Euro, aber das erwähnte<br />
ich nicht), woraufhin er die Warnung<br />
einstreute: „Nicht dass ich dich nach Hause<br />
tragen muss!“<br />
Lena bemühte sich, die immer wieder aufkommenden<br />
Feindseligkeiten zwischen den<br />
beiden zu moderieren; ich verzog mich eine<br />
Weile, um Felicitas in den Schlaf zu singen.<br />
Als ich zurückkam, war man beim Grappa,<br />
und er verriet: „Kürzlich ist ihr doch tatsächlich<br />
übel geworden!“<br />
„Ach, das ist Kate Winslet auch passiert“,<br />
wiegelte Lena ab. „Habt ihr den Film gesehen?“<br />
„Er stellt mich immer wieder gerne bloß“,<br />
erwähnte sie bitter.<br />
Endlich stiegen unsere Gäste, nicht ohne<br />
Sticheleien, in ein Taxi und winkten.<br />
Lena rückte eng an mich heran. „Niemals!“,<br />
sagte sie.<br />
Ich verstand, was sie meinte.<br />
rwo<br />
Der „Tisch für zwei“<br />
jetzt auch als Buch<br />
120 Seiten, 9,95 Euro<br />
Infos und Bestellung im Buchhandel und unter:<br />
<strong>prisma</strong>.de/tisch-fuer-zwei<br />
5<br />
RLXX_33_2017_005_001 5 04.08.2017 12:05:10
R<br />
TV-PROGRAMM<br />
28.10 - 3.11<br />
Nr. 43/2017<br />
43<br />
4 192336 500005<br />
SICHER<br />
Tipps zum Bezahlen<br />
im Urlaub<br />
Seite 6<br />
SCHAURIG<br />
Der ungewöhnlichste<br />
Tatort des Jahres<br />
Seite 13<br />
10 000 EURO<br />
Ihre Chance beim<br />
großen <strong>prisma</strong>-Rätsel<br />
Seite 17<br />
Schlemmen auf 55° Nord<br />
Sylt: eine kulinarische Reise durch<br />
Keitum, Morsum und Hörnum<br />
Seite 4<br />
RLXX_43_2017_001_001 1 13.10.2017 16:05:19
So schmeckt Sylt<br />
REISE Deutschlands beliebte Urlaubsinsel bietet mehr als nur Champagner-Luft, kilometerlange Sandstrände<br />
und Reetdach-Gemütlichkeit. Wir stellen einige kulinarische Highlights auf Sylt vor<br />
Austern und Muscheln, Gemüse und Kräuter: Der Gruß aus der Küche ist im 2-Sterne-Restaurant „Söl’ring Hof“ in Rantum eine Hommage an Sylt<br />
Wie sich Sylt anfühlt, kann sich jeder<br />
vorstellen: Sand auf der Haut,<br />
Wind im Gesicht und Meerwasser<br />
an den Füßen. Aber wie schmeckt die<br />
Insel? Sylt ist auf jeden Fall das kulinarische<br />
Mekka des Nordens. Die Dichte an Restaurants<br />
für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel<br />
sucht ihresgleichen. Und für puren<br />
Genuss sorgt die Insel mit ihren natürlichen<br />
Voraussetzungen selbst: Die hervorragende<br />
Wasserqualität lässt die Austern in List<br />
und die Miesmuscheln in Hörnum zu geschmacksintensiven<br />
Delikatessen heranwachsen.<br />
In Morsum wird eine Milch produziert,<br />
die nur wenige Tage haltbar ist und an<br />
die Milch aus Kindheitstagen erinnert, aus<br />
Keitum kommen wunderbarer Ziegenkäse,<br />
Lamm und Galloway-Rinder sowie neuerdings<br />
auch ein wenig Wein und Hopfen.<br />
Die kulinarische DNA der Insel aber lässt<br />
sich nirgendwo besser entschlüsseln als in<br />
Rantum, dort, wo die Insel nur wenige hundert<br />
Meter breit ist. „Die kulinarische Identität<br />
ist faszinierend“, sagt Johannes King,<br />
Gastgeber und 2-Sterne-Koch im „Söl’ring<br />
Hof“. Sein „Lauwarmer Strandsalat“ ist eine<br />
Hommage an Sylt – die Zutaten lassen sich<br />
bei einem Spaziergang entdecken: Kulinarische<br />
Fundstücke sind Wattschnecken, Herzund<br />
Blaumuscheln, die Sylter-Royal-Austern<br />
natürlich sowie Queller, auch Meeresspargel<br />
genannt, und Strandportulak, ein dem Spinat<br />
ähnelndes Blattgemüse. Die Salzwiesen bieten<br />
aromatische Kräuter frei Haus – man<br />
muss sie nur kennen und sich danach bücken.<br />
Regional und bodenständig<br />
Ortstermin in Keitum: Nur einen Steinwurf<br />
vom Wattenmeer entfernt hat sich Johannes<br />
King vor einigen Monaten mit einem großen,<br />
noch etwas verwilderten Garten seinen<br />
Traum vom „Kreislauf der Natur“ erfüllt. Hier<br />
wird gesät, gepflanzt, geerntet. Zwei Jahre<br />
noch gibt King seiner neuen Rohstoffquelle,<br />
bis sie ihre volle Kraft entfaltet hat. Frische<br />
Kräuter, knackiges Gemüse, Bronzefenchel<br />
und Roten Ampfer, Kirschen und Pflaumen<br />
gibt es jetzt schon. Ein Bauerngarten als<br />
Quelle der Sterneküche-Inspiration. Auf Sylt<br />
liegt King (fast) alles zu Füßen: die Salzwiesen<br />
mit Queller, Strandwermut sowie Strandportulak,<br />
die Wiesenkräuter mit Sauerampfer,<br />
Wilder Möhre, Vogelmiere und Giersch,<br />
Gartenkräuter wie Bohnenkraut, Estragon<br />
und Zitronenverbene. Gemüse darf natürlich<br />
auch nicht fehlen. Derzeit wachsen Petersilienwurzel,<br />
Rote und Gelbe Beete, in wenigen<br />
Wochen folgt der Grünkohl. Kings Gerichte<br />
atmen die Insel, sind authentisch, regional<br />
und bodenständig. „Gefragt sind unverfälschte<br />
Produkte aus der Region. Ich koche<br />
mit Zutaten aus dem Watt, von den saftigen<br />
Weiden und den salzigen Wiesen.“<br />
Fotos: Ydo Sol Images (3), www.bridgemanart.com<br />
4<br />
RLXX_43_2017_004 4 13.10.2017 13:59:37
Was der Sterne-Koch nicht<br />
selber erntet, kommt vom Festland<br />
oder vom eigenen Boot.<br />
„Traumfänger“ heißt es und es<br />
sorgt im „Söl’ring Hof“ für fangfrischen<br />
Nachschub an Meerforellen,<br />
Makrelen und Wolfsbarschen.<br />
„Auf unserer Karte gibt es<br />
keinen Fisch, der südlich von<br />
Hamburg schwimmt.“ Und:<br />
Warum Maischolle im Wonnemonat<br />
anbieten, wenn die Qualität<br />
im Oktober viel besser ist?<br />
Nein, beim Fisch macht King<br />
keine Kompromisse: „Ein geangelter<br />
Rotbarsch schmeckt im<br />
Vergleich zu einer strohigen Dorade<br />
grandios.“<br />
„Sylt pur erleben“ ist das Versprechen,<br />
das Jan Nissen-Hünding<br />
und sein Team vom Restaurant<br />
„Samoa Seepferdchen“<br />
geben. Und es stimmt: Entspannter<br />
als hier, inmitten der imposanten<br />
Dünenkette zwischen<br />
Ursprüngliches Sylt<br />
Ein authentisches Stück Sylter<br />
Lebensart vermittelt auch das<br />
Café „Ingwersen“ in Morsum.<br />
Hier, im Osten der Insel, ist Sylt<br />
am ursprünglichsten, hier werden<br />
Brauchtum und Traditionen<br />
gepflegt. Dazu gehören auch die<br />
Friesentorte und wunderbar<br />
knusprige Backwaren. Ingwersen<br />
ist für viele der beste Bäcker<br />
nördlich von Hamburg. In der<br />
Bäckerei Lund in Hörnum sind<br />
Gäste vor allem den hausgemachten<br />
Eisspezialitäten erlegen:<br />
Sowohl das Karamell-Eis<br />
mit Sylter Meersalz als auch die<br />
Sorte „Sylter Rose“ haben<br />
Suchtpotenzial. Den betörenden<br />
Duft und Geschmack der Sylter<br />
Heckenrose fängt niemand<br />
charmanter ein als Mareike de<br />
Buhr, die als „Sylt-Mari im Rosenglück“<br />
aus den Blütenblättern<br />
der Inselrose zum Beispiel<br />
<strong>prisma</strong>-<br />
RADIOTIPPS<br />
Musik fürs<br />
Herz, Reise<br />
fürs Hirn<br />
<strong>prisma</strong> stellt zwei Radiosendungen<br />
vor, die Sie<br />
sich anhören sollten<br />
Biotop der Liedermacher<br />
Ob Norden, Süden, Osten oder<br />
Westen – die Musik der Hörfunk-Servicewellen<br />
klinge überall<br />
gleich, meinen viele: uniformer<br />
Mainstream-Pop, ideal zum Start<br />
in den Tag oder während der Autofahrt.<br />
Für musikalische Querdenker<br />
bleibe da kein Platz. Wie gut, dass<br />
es die „Liederbestenliste“ gibt, eine<br />
Kritiker-Hitparade für deutschsprachige<br />
Lieder und Chansons.<br />
Alte Bekannte, die man immer seltener<br />
im Radio hört (Reinhard Mey,<br />
Konstantin Wecker), sind dabei, nationale<br />
Top-Acts, aber eben auch<br />
Entdeckungen wie Sarah Lesch.<br />
Das ist Musik für Herz und Hirn!<br />
29. Oktober • 21.05 Uhr • WDR 5<br />
NERVÖSE<br />
UNRUHE UND<br />
SCHLAF-<br />
STÖRUNGEN?<br />
Befreien Sie sich!<br />
CALMVALERA<br />
HEVERT<br />
Fotos: Ydo Sol Images (3), www.bridgemanart.com<br />
Der „Söl’ring Hof“: Lediglich der Sandstrand trennt die Gäste von der Brandung<br />
der Nordsee<br />
Rantum und Hörnum, lässt sich<br />
die Insel kaum erleben. Ein Logenplatz<br />
am Meer und eine bodenständige,<br />
ehrliche Küche an<br />
365 Tagen im Jahr, die zwischen<br />
Lammbratwurst und Seezunge<br />
kaum einen Wunsch offenlässt.<br />
Die Fische kommen aus dem dänischen<br />
Hafen Esbjerg, das Weiderind<br />
aus Husum, Muscheln<br />
und Makrelen, Lamm und Ziegenkäse<br />
von der Insel.<br />
5<br />
aromatische Chutneys und Marmeladen<br />
kreiert.<br />
Sylt im Herbst und Winter?<br />
Unbedingt! Jetzt zeigt sich die<br />
Insel von ihrer privaten Seite –<br />
keine Touristenmassen. Ein<br />
kräftiger Nordwest-Wind macht<br />
den Kopf frei, die Gischt des<br />
Meeres befreit die Atemwege<br />
und die magischen Lichtreflexe<br />
wirken euphorisierend wie Champagner.<br />
Matthias M. Machan<br />
Wenn Glaube Berge versetzt<br />
Den Menschen<br />
„aufs Maul“<br />
schauen konnte<br />
keiner besser<br />
als Martin<br />
Luther, dem wir<br />
Wortschöpfungen<br />
wie „Lästermaul“ und „Lückenbüßer“<br />
oder Redewendungen wie<br />
„Perlen vor die Säue werfen“ verdanken.<br />
Für Frühaufsteher erzählt<br />
Maja Nielsen am Reformationstag<br />
in einem packenden Doku-Hörspiel<br />
die Lebensgeschichte des großen<br />
Reformators, der für seinen Glauben<br />
Kopf und Kragen riskierte. Mit<br />
auf Reisen gehen die Stimmen von<br />
Udo Schenk und Jona Mues sowie<br />
die der „Jubiläumsbotschafterin“<br />
Margot Käßmann.<br />
31. Oktober • 8.05 Uhr • Deutschlandradio<br />
Kultur<br />
Calmvalera Hevert<br />
• Beruhigt<br />
• Entspannt<br />
• Fördert den Schlaf<br />
Mehr Infos unter www.hevert.de<br />
Calmvalera Hevert Tabletten Die Anwendungsgebiete<br />
leiten sich von den homöopathischen<br />
Arzneimittelbildern ab. Dazu gehören: Nervös<br />
bedingte Unruhezustände und Schlafstörungen.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die<br />
Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder<br />
Apotheker.<br />
Hevert-Arzneimittel · In der Weiherwiese 1<br />
D-55569 Nussbaum · info@hevert.de<br />
RLXX_43_2017_005 5 13.10.2017 13:59:39
R<br />
TV-PROGRAMM<br />
17.2 - 23.2<br />
Nr. 7/2018<br />
07<br />
4 192336 500005<br />
Ihre Chance:<br />
10 000 €<br />
beim großen<br />
<strong>prisma</strong>-Rätsel<br />
gewinnen<br />
Seite 40<br />
HÖREN<br />
Die <strong>prisma</strong>-Radiotipps<br />
der Woche<br />
Seite 5<br />
LESEN<br />
Das Eifel-Literatur-Festival<br />
zwischen Bitburg und Prüm<br />
Seite 6<br />
GUCKEN<br />
Der Tatort aus Berlin und<br />
ein Film im Film im Film<br />
Seite 13<br />
Hin und weg<br />
Wie Sie mit Kulturreisen die<br />
Welt entdecken können<br />
Seite 4<br />
RLXX_07_2018_001 1 02.02.2018 13:20:49
REISE<br />
Sinne, zum Beispiel mit Fokus auf Architektur,<br />
Musikkultur oder Kunst, vor allem zeitgenössisch.<br />
Oft böten die Städtereisen<br />
Begegnungen vor Ort mit Kreativen,<br />
etwa Künstlern. Die Guides sind laut Pätzold<br />
in der Regel selbst Künstler oder verfügen<br />
über tiefes Szenewissen. Gruppenreisen aus<br />
dem hauseigenen Angebot – bestehend aus<br />
acht bis 15 Personen – würden ebenfalls themenbezogen<br />
gestaltet. So führe eine künstlerische<br />
Tour etwa über die documenta, für<br />
musikalisch Interessierte gehe es zum Beispiel<br />
auf den Spuren der Beatles nach London<br />
und Liverpool. Kostenrahmen: zwischen<br />
300 und 5 000 Euro.<br />
Kontakt: Bogenstraße 5, 20144<br />
Hamburg, Telefon: 040/43 26 34 66,<br />
E-Mail: info@drp-kulturtours.de,<br />
Internet: www.drp-kulturtours.de<br />
Florenz erleben: Nicht nur die schönen Gebäude sind ein mögliches Kulturreise-Thema. Die Urlauber können<br />
in dieser und anderen Städten auch auf den Spuren von Schriftstellern wandeln<br />
Wenn Reisen bildet<br />
Kulturreisen bieten mehr als nur<br />
Erholung. <strong>prisma</strong> stellt Ihnen einige<br />
Anbieter solcher Reisen vor,<br />
die dafür sorgen, dass Sie nicht<br />
nur mit prägenden Erlebnissen,<br />
sondern auch mit außergewöhnlichen<br />
Geschichten zurückkommen<br />
von Tonia Sorrentino<br />
Die Hintergründe seiner Lieblings-Operette<br />
erfahren, Jahrhunderte<br />
architektonischer Entwicklung<br />
nachvollziehen, Lebensarten fremder Völker<br />
und Kulturen kennenlernen, eine Stadt aus<br />
einer ganz anderen Perspektive betrachten –<br />
Kulturreisen sowie Reisen mit kulturellem<br />
Schwerpunkt sind bei Touristen zunehmend<br />
beliebt. Deshalb stellen wir Ihnen in unserer<br />
Print-, aber auch in der Online-Ausgabe eine<br />
Auswahl an Veranstaltern aus Deutschland<br />
und ihren jeweiligen Schwerpunkt vor. Viel<br />
Vergnügen mit dem Fernweh!<br />
drp Kulturtours<br />
Den Hamburger Reiseveranstalter gibt es<br />
seit 2007. „Wir bieten mehrheitlich Individualreisen<br />
an, die auf Wunsch angepasst werden“,<br />
sagt Inhaber Matthias Pätzold. Schwerpunkt<br />
der Angebote sei Kultur im weiteren<br />
Land und Leute kennenlernen: zum Beispiel<br />
beim Rosenfest in Bulgarien<br />
Literarisch Reisen<br />
Die erste Tour des Veranstalters aus Berlin<br />
fand laut Inhaber Ansgar Bach, selbst Autor<br />
von literarischen Reiseführern, vor 19 Jahren<br />
statt. „Wir bieten fast ausschließlich literarische<br />
Reisen an“, sagt der ehemalige Reiseleiter.<br />
Diese ließen Teilnehmer das Leben<br />
und die Persönlichkeit von Schriftstellern<br />
nacherleben, unter anderem von Dante<br />
Alighieri in Florenz. Auch im topografischen<br />
Sinn wandelten Touristen auf den Spuren<br />
von Dichtern und Co., besuchten ihre Wohnorte<br />
oder Roman-Schauplätze wie etwa<br />
Cafés. „Die verlängerten Wochenendreisen<br />
gehen meist von Donnerstag bis Sonntag. In<br />
der Regel leiten sie Literaturkenner aus der<br />
jeweiligen Region“, sagt Bach. Übernachtet<br />
werde in hochwertigen Hotels im Stadtzentrum,<br />
die Anreise erfolge für gewöhnlich auf<br />
eigene Faust und Kosten. Preisrahmen: je<br />
nach Angebot zwischen 345 bis 495 Euro inklusive<br />
Hotel, Führungen, Eintritt, Autorenlesungen<br />
und -gesprächen.<br />
Kontakt: Tempelhofer Weg 26, 10829<br />
Berlin, Telefon: 030/69 45 62 4, Reiseruf:<br />
01575/95 00 91 8, E-Mail:<br />
ansgar.bach@literarisch-reisen.de,<br />
Internet: www.literarisch-reisen.de<br />
Fotos: Gabriele Maltinti/AdobeStock, Matthias Pätzold, Kzenon/Fotolia, Mauritius<br />
4<br />
RLXX_07_2018_004 4 02.02.2018 10:18:29
Fotos: Gabriele Maltinti/AdobeStock, Matthias Pätzold, Kzenon/Fotolia, Mauritius<br />
Genuss auf Reisen: Bei einer Weinprobe die Facetten<br />
der Region entdecken<br />
Kunst & Genuss Reisen<br />
Der Reiseveranstalter aus Berlin ist laut Inhaber<br />
Franz J. Biesel seit knapp 20 Jahren<br />
im Geschäft, unter Biesels Ägide seit fünf<br />
Jahren. Die drei- bis sechstägigen Gruppenreisen<br />
mit etwa sechs bis 20 Teilnehmern<br />
haben einen klassisch-kulturellen Hintergrund<br />
mit Schwerpunkt auf Oper oder Ballett.<br />
„Wir führen aber auch zunehmend Genussreisen<br />
im Programm zu Wein und regionaler<br />
Kultur“, sagt Biesel. So lernten Gäste<br />
beispielsweise neben der Oper in Mailand<br />
Land und Leute kennen, indem sie etwa<br />
einer Weinprobe beiwohnten und besondere<br />
Facetten der Region entdeckten. Auch Individualreisen<br />
und nach Wunsch maßgeschneiderte<br />
Touren seien möglich. „Wir<br />
legen Wert darauf, dass sich unsere Teilnehmer<br />
nicht permanent innerhalb von Gruppe<br />
und Programm bewegen. Reiseinhalte und<br />
Freizeit sollen ausgeglichen sein, sodass sie<br />
auch Zeit für sich haben.“ Preise: ab etwa<br />
500 Euro.<br />
Kontakt: Cardinalstraße 15, 12555<br />
Berlin, Telefon 030/54 62 65 92, E-Mail:<br />
info@kunstundgenuss-reisen.de,<br />
Internet: www.kunstundgenuss-reisen.de<br />
Studiosus Reisen<br />
Die 1954 gegründete Münchener GmbH gehört<br />
zu den führenden Studienreise-Anbietern<br />
Europas. „Schwerpunkt der Reisen sind<br />
neben der Kultur – Architektur, Geschichte,<br />
Gegenwart, Literatur, Musik, Politik und<br />
vieles weitere – auch die Begegnungen mit<br />
den Menschen vor Ort“, sagt Referentin<br />
Karin Graf. Die Gästeanzahl pro Reise variiere<br />
je nach Angebot zwischen 15 und 35.<br />
Städte- und Eventreisen dauerten in der<br />
Regel vier bis sieben Tage, Europareisen<br />
eine bis zwei, Fernreisen auch schon mal<br />
zwei bis drei Wochen. Preisspanne: etwa<br />
600 (für Städtereisen) bis 8 000 Euro (für<br />
Fernreisen).<br />
Kontakt: Riesstraße 25, 80992<br />
München, Telefon: 089/50 06 00 und<br />
0800/24 02 24 02, E-Mail:<br />
info@studiosus.com, Internet:<br />
www.studiosus.com<br />
Gebeco/Dr. Tigges Studienreisen<br />
Die Gebeco (Gesellschaft für internationale<br />
Begegnung und Cooperation) aus Kiel, einer<br />
der führenden Veranstalter von Studienund<br />
Erlebnisreisen im deutschsprachigen<br />
Raum, feiert aktuell ihr 40-jähriges Bestehen.<br />
„Unsere Studien- und Erlebnisreisen<br />
stellen Kultur, Geschichte, Architektur, Geographie,<br />
Natur, Religion, Politik, Feste und<br />
Events und Kunst in den Fokus und zeigen<br />
diese Themen ganz authentisch, aus Liebe<br />
zum Reisen“, sagt Gebeco-Geschäftsführer<br />
Ury Steinweg. Gruppenreisen hätten zwischen<br />
zwei und 16 Teilnehmer, Individualreisen<br />
würden jedoch ebenfalls angeboten.<br />
Dr. Tigges Studienreisen ist eine der Marken<br />
im Portfolio des Unternehmens. Die Reisedauer<br />
variiert von vier bis 31 Tagen, die<br />
Preisspanne liegt bei 400 bis mehr als 5 000<br />
Euro – je nach Ziel und Angebot.<br />
Kontakt: Holzkoppelweg 19, 24118 Kiel,<br />
Telefon: 0431/54 46 0, E-Mail:<br />
Kontakt@DrTigges.de, Internet:<br />
www.drtigges.de<br />
Mehr Anbieter: www.<strong>prisma</strong>.de/kulturreise<br />
<strong>prisma</strong>-RADIOTIPPS<br />
Dorfleben und<br />
Musik für Jazzfans<br />
Diese drei Tipps sorgen für ein<br />
besonderes Hörfunk-Erlebnis<br />
Wenn jeder jeden kennt<br />
Jahrhundertelang prägte der Bergbau das<br />
Dorf Giershagen im Sauerland. Bis zum Jahr<br />
1900 wurden die Bergwerke nach und nach<br />
stillgelegt. Übrig blieben: 1 500 Einwohner, ein<br />
Knappenverein ohne Grube, ein Rundwanderweg<br />
um das Bergwerk und eine Ideenschmiede<br />
für Neues. Das klingt nach Dorf pur. Aber was<br />
heißt das konkret? Die Reihe „Deutschlandrundfahrt“<br />
fragt nach.<br />
18. Februar • 11.05 Uhr • Deutschlandfunk<br />
Kultur<br />
Bass ist Boss<br />
Basstöne sind wie kleine Detonationen.<br />
Sie fahren in die<br />
Magengrube, lassen Konzerte,<br />
Kinos und Kirchen erzittern.<br />
Die Pop-Musik ohne<br />
„Bass-Line“, ohne Sting,<br />
Paul McCartney oder Roger<br />
Waters? Undenkbar! Olaf Karnik und Volker<br />
Zander widmen sich der Kultur der tiefen Töne.<br />
Der Bass, der in den Kindertagen der Popmusik<br />
die Harmonie und den Rhythmus rein funktional<br />
unterstrich, hat sich längst emanzipiert.<br />
Eine spannende Geschichte der Bassmusik die<br />
beim „Basso continuo“ im Barock beginnt.<br />
18. Februar • 20.05 Uhr • Deutschlandfunk<br />
Jazz trifft auf Südamerika<br />
Vier Berliner Philharmoniker auf Abwegen: Das<br />
Ensemble „Bolero Berlin“ frönt seiner Liebe<br />
zur südamerikanischen Musik. Der wunderbare<br />
Sound der Gruppe um Martin Stegner (Bratsche),<br />
Manfred Preis (Klarinette), Esko Laine<br />
(Kontrabass) und Raphael Haeger, der hier<br />
nicht wie bei den Philharmonikern am Schlagzeug,<br />
sondern am Klavier sitzt, wird durch den<br />
renommierten Jazz-Gitarristen Helmut Nieberle<br />
und den argentinischen Schlagzeuger<br />
Daniel „Topo“ Gioia komplettiert. Die Reihe<br />
„Das Jazzkonzert“ im BR Klassik sendet ein<br />
Konzert vom „7. Birdland Radio Jazz Festival“<br />
aus dem vergangenen Oktober.<br />
23. Februar • 23.05 Uhr • BR Klassik<br />
5<br />
RLXX_07_2018_005 5 02.02.2018 10:18:31
R<br />
TV-PROGRAMM<br />
10.3 - 16.3<br />
Nr. 10/2018<br />
10<br />
4 192336 500005<br />
TATORT<br />
Sabine Postel<br />
im <strong>prisma</strong>-Interview<br />
Seite 6<br />
KAKURO<br />
Jetzt beim neuen<br />
<strong>prisma</strong>-<br />
Rätselformat<br />
REISE<br />
<strong>prisma</strong>-Spezial:<br />
Urlaub in Deutschland<br />
Seite 12–14 und auf <strong>prisma</strong>.de/reise2018<br />
RÄTSEL<br />
Wer schnappt sich<br />
die 10 000 Euro?<br />
Seite 68<br />
mitspielen!<br />
Seite 68<br />
Gartenträume<br />
Die Welt zu Besuch<br />
auf dem Keukenhof<br />
Seite 4<br />
RLXX_10_2018_001 1 22.02.2018 15:01:56
REISE<br />
Blütenmeer in tausend Farben: Der Keukenhof in den Niederlanden zieht Menschen aus aller Welt an. Sie alle haben eines gemeinsam: Sie lieben Blumen<br />
Ein Traum von einem Garten<br />
Eine Million Menschen aus mehr<br />
als 100 Ländern besuchen während<br />
der Tulpenblüte den Keukenhof<br />
nahe Amsterdam. Wir wollten<br />
wissen: Wer sind all diese Besucher?<br />
Und: Warum sind sie hier?<br />
Johnny Tasi, 36<br />
Land: Taiwan<br />
Darum besuche ich den<br />
Keukenhof<br />
Ich bin hier wegen der Liebe.<br />
Meine Frau und ich, haben vor zwei<br />
Wochen geheiratet und machen Flitterwochen<br />
in den Niederlanden. Wir lieben dieses Land, da<br />
war es ein Muss, den Keukenhof zu besuchen.<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Wir sind zum ersten Mal hier und sehr überrascht.<br />
Es gibt so viele verschiedene, herrliche<br />
Tulpen! Mir gefallen vor allem die gelben.<br />
Haben Sie einen eigenen Garten?<br />
Oh ja, einen großen sogar. Auch dort wachsen<br />
einige Tulpen und Hortensien, aber die Blumen<br />
hier sind viel schöner. Unser Traum ist, dass<br />
unser Garten ein bisschen aussieht wie dieser.<br />
Pallavi Somani, 41<br />
Land: Indien<br />
Darum besuche ich den Keukenhof<br />
Ich mache eine Reise mit meiner Familie,<br />
meinem Mann und unseren beiden Kindern.<br />
Wir hatten schon so viele Geschichten vom<br />
Keukenhof gehört und haben so viele Fotos<br />
gesehen, da war es Zeit für uns, diesen Ort<br />
endlich auch einmal selbst zu besuchen.<br />
Und was soll ich sagen: Wir genießen es so<br />
sehr!<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Ich mag eigentlich jeden Ort hier, aber vor<br />
allem die großen Tulpen gefallen mir – die<br />
sind gut einen Meter hoch! In meinem ganzen<br />
Leben habe ich noch nie so schöne und<br />
spezielle Blumen gesehen.<br />
Haben Sie einen<br />
eigenen Garten?<br />
Ja, wir haben<br />
einen Hinterhof,<br />
in dem haben<br />
wir auch Blumen<br />
gepflanzt,<br />
vor allem sehr<br />
viele rote Rosen<br />
und Jasmin.<br />
Lui Cui Ping, 30<br />
Land: China<br />
Darum besuche ich den Keukenhof<br />
Eigentlich bin ich auf einer Dienstreise. Aber<br />
heute habe ich keine Termine, und da habe<br />
ich mir vorgenommen, mehr von den Niederlanden<br />
zu sehen. Und<br />
das Erste, was mir<br />
da in den Sinn<br />
gekommen ist,<br />
war der<br />
Keukenhof.<br />
Denn heute ist<br />
herrliches Wetter<br />
und ich<br />
wollte etwas an der<br />
frischen Luft unternehmen.<br />
Das war eine gute Wahl!<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Was mir am besten gefällt, ist der Hügel voll<br />
mit den verschiedensten Blumensorten und<br />
Farben.<br />
Haben Sie einen eigenen Garten?<br />
Ja, zu Hause habe ich einen Garten, wenn<br />
auch nur einen kleinen. Aber ich habe Blumen<br />
– vor allem solche, die gelb und weiß<br />
blühen!<br />
Fotos: E+/Getty, Laurens Lindhout/Keukenhof (7), Dumont<br />
4<br />
RLXX_10_2018_004 4 23.02.2018 12:50:54
<strong>prisma</strong>-BUCHTIPP<br />
Fotos: E+/Getty, Laurens Lindhout/Keukenhof (7), Dumont<br />
Grace Serfontein, 23<br />
Land: Südafrika<br />
Darum besuche ich den<br />
Keukenhof<br />
Meine Mutter und ich lieben<br />
Blumen, doch leider gibt es da, wo<br />
wir wohnen, keine Tulpen – und auch keine<br />
Blumen wie hier. Hier in den Niederlanden<br />
besuchen wir regelmäßig unsere Familie –<br />
und ein Ausflug auf den Keukenhof gehört<br />
immer dazu!<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Ich glaube, ich mag die Inspirationsgärten am<br />
liebsten – und da ganz besonders den Garten<br />
mit „Delfter Blau“. Hier bekomme ich viele<br />
Ideen für unseren eigenen Garten, und das<br />
gefällt mir. Vor allem aber genießen wir hier<br />
nicht nur die vielen Blumen, sondern auch die<br />
Menschen und das abwechslungsreiche<br />
Essen.<br />
Haben Sie einen eigenen Garten?<br />
Ja, wir haben einen Garten, aber da wir in<br />
Südafrika leben, ist es bei uns meistens zu<br />
heiß für Blumen. Dafür haben wir Lavendel<br />
zu Hause – und der riecht herrlich!<br />
Rui Pereira, 39<br />
Land: Portugal<br />
Darum besuche ich den Keukenhof<br />
Wir sind für eine romantische Reise in die<br />
Niederlande gekommen. Zum Glück war der<br />
Flug recht kurz – und jetzt haben wir fünf<br />
Tage Zeit, uns das Land anzuschauen.<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Die Windmühle ist wirklich etwas ganz Besonderes.<br />
So etwas habe ich vorher noch nie<br />
gesehen.<br />
Haben Sie einen<br />
eigenen Garten?<br />
Wir haben<br />
einen Balkon,<br />
allerdings<br />
aufgrund<br />
der<br />
Hitze leider<br />
ohne Blumen.<br />
Shabeen Shaikh, 25<br />
Land: Indien<br />
Darum besuche ich den Keukenhof<br />
Ich bin auf einer Rundreise durch Europa<br />
und habe auf dem Weg hier Station gemacht.<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Es gibt viele tolle Ecken, aber am liebsten<br />
mag ich die roten Tulpen.<br />
Haben Sie einen<br />
eigenen Garten?<br />
Zu Hause haben<br />
wir einen Balkon,<br />
auf dem<br />
auch einige<br />
Pflanzen wachsen<br />
– darunter<br />
Rhododendren.<br />
Ruben Zoeteman, 22<br />
Land: Niederlande<br />
Darum besuche ich den Keukenhof<br />
Ich selbst war noch nie auf dem Keukenhof,<br />
aber meine Freundin wohnt hier in der Nähe.<br />
Also bin ich kurzerhand hergekommen, um<br />
mir den Park auch mal selbst anzuschauen.<br />
Was ich hier am liebsten mag<br />
Es gibt kein bestimmtes Beet, das ich am<br />
liebsten mag – aber mir gefallen die vielen<br />
Variationen und der Inspirationsgarten.<br />
Haben Sie einen eigenen<br />
Garten?<br />
Ich habe einen großen<br />
Garten mit viel Obst,<br />
unter anderem Erdbeeren,<br />
Orangen und Kiwis.<br />
Im Winter wachsen dort<br />
Schneeglöckchen und Narzissen.<br />
BESUCHERINFOS<br />
Der Keukenhof öffnet vom 22. März bis<br />
zum 13. Mai 2018 täglich von 8 bis 18<br />
Uhr – in diesem Jahr steht der Park<br />
unter dem Motto „Blumenromantik“. Tickets<br />
sind online auf www.keukenhof.nl<br />
und an der Tageskasse erhältlich.<br />
Ein Buch, das eine<br />
Brücke schlägt<br />
Haruki Murakamis neuer Roman<br />
erzählt opulent vom Stillstand<br />
„Als ich das Bild mit dem Titel<br />
Die Ermordung des Commendatore<br />
von Tomohiko<br />
Amada entdeckte, waren<br />
bereits mehrere Monate<br />
vergangen. Und damals<br />
konnte ich es noch nicht<br />
wissen, aber dieses eine<br />
Bild sollte mein Leben völlig<br />
verändern.“ Mit diesem<br />
Satz endet Kapitel 3 von Haruki Murakamis<br />
neuestem Roman – und spätestens an dieser<br />
Stelle wird der Leser denken: endlich! Denn Veränderung,<br />
die kann das Leben des namenlosen<br />
Erzählers und Malers wirklich gut brauchen.<br />
Zwar ist eine Menge passiert – der Maler hat<br />
eine Trennung hinter sich, ist wochenlang herumgereist<br />
und dann in ein einsames Haus in<br />
den Bergen gezogen – doch eigentlich regiert<br />
der Stillstand. Nicht mal zum Malen ist er in der<br />
Lage, was nicht nur daran liegt, dass sein aktueller<br />
Auftraggeber ein Mann ohne Gesicht ist.<br />
Wie soll man so jemanden porträtieren?!<br />
Doch Murakami wäre nicht Murakami, würde er<br />
in diesen Stillstand nicht jede Menge Stoff hineinpacken.<br />
Von schlicht erzählten, aber fesselnden<br />
Sexszenen über verblüffend hinreißende Alltagsbeschreibungen<br />
bis hin zum Murakami-typischen<br />
Surrealen, das den Erzähler in Form klingelnder<br />
Glöckchen ereilt, die ihm keine Ruhe lassen und<br />
denen er nachforscht. Es wird: mysteriös. Und<br />
natürlich sind auch in diesem Buch wieder Anspielungen<br />
en masse zu finden – auf Popkultur,<br />
Geschichte und Kunst. Ein opulenter Roman,<br />
der – auch das typisch Murakami – bemerkenswert<br />
japanisch daherkommt und doch vertraut<br />
westliche Elemente mitbringt und so eine Brücke<br />
zu schlagen vermag. Hoffentlich gelingt ihm das<br />
auch mit Blick auf Band 2. Der erscheint im April.<br />
Titel: Die Ermordung des Commendatore<br />
Band 1: Eine Idee erscheint<br />
Autor: Haruki Murakami<br />
Verlag: Dumont<br />
Seitenzahl: 480<br />
Preis: 26 Euro<br />
5<br />
RLXX_10_2018_005 5 23.02.2018 12:50:57