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Fraktion direkt | Ausgabe April 2018

"Fraktion direkt" ist das Magazin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Es erscheint jeweils am Anfang des Monats. Lesen Sie hier unsere aktuelle Ausgabe April 2018!

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8 Der Brennpunkt<br />

größer und nicht kleiner wird«. Als Aufgaben nannte sie in diesem Zusammenhang<br />

die Bekämpfung von Kinderarmut und Altersarmut, die Stärkung von Familien,<br />

die steuerliche Entlastung von Arbeitnehmern, Investitionen in die Pflege<br />

und die Bildung, die Sicherung der Renten und die Herstellung gleichwertiger<br />

Lebensverhältnisse im ganzen Land. Merkel betonte auch das Recht auf Religionsfreiheit.<br />

»Wechselnde Mehrheiten sind<br />

ausgeschlossen«<br />

Regeln für die Koalitionsarbeit<br />

© Tobias Koch<br />

Die Parteichefs, <strong>Fraktion</strong>schefs<br />

und Generalsekretäre nach der Unterzeichnung<br />

des Koalitionsvertrages<br />

CDU, CSU und SPD gehen zum dritten Mal ein Regierungsbündnis<br />

unter der Führung von Bundeskanzlerin<br />

Angela Merkel ein. Auch wenn sich die drei Partner<br />

schon gut kennen, haben sie ihre politischen Vorhaben für die<br />

laufende Wahlperiode im Koalitionsvertrag minutiös festgeschrieben.<br />

Auf 177 Seiten haben sie zahlreiche Projekte definiert<br />

– von neuen Initiativen für Europa über die Offensive für<br />

Bildung, Forschung und Digitalisierung bis zu Investitionen in<br />

die Infrastruktur, vom Maßnahmenpaket für die Innere Sicherheit<br />

über die Steuerung der Migration bis zur Unterstützung für<br />

Familien. Im letzten Kapitel des Vertrages haben die Koalitionspartner<br />

jedoch auch Regeln für die Arbeitsweise der Regierung<br />

und der <strong>Fraktion</strong>en festgelegt.<br />

So bekennen sie sich dazu, dass die Koalitionsfraktionen<br />

im Bundestag und in allen von ihm beschickten Gremien einheitlich<br />

abstimmen. »Das gilt auch für Fragen, die nicht Gegenstand<br />

der vereinbarten Politik sind. Wechselnde<br />

Mehrheiten sind ausgeschlossen.« Diese Klausel<br />

ist insofern bedeutsam, als nicht vorhersehbar ist,<br />

welche drängenden Fragen im Laufe der verbleibenden<br />

dreieinhalb Jahre auftreten können. In<br />

den vergangenen Legislaturperioden hat es<br />

immer wieder überraschende, meist krisenhafte<br />

Situationen gegeben, die die jeweils miteinander<br />

regierenden Koalitionspartner gemeinsam meistern<br />

mussten – etwa die globale Finanz- und Wirtschaftskrise,<br />

die Staatsschuldenkrise in einigen<br />

Euro-Staaten und die Flüchtlingskrise.<br />

Grundsätzlich streben die Koalitionspartner<br />

in allen Verfahrens-, Sach- und Personalfragen<br />

einen Konsens an. Bei Streitfragen und im<br />

Falle von Konflikten wird der Koalitionsausschuss<br />

einberufen – ein Gremium, das zwar nicht in der<br />

Verfassung verankert ist, das aber schon in vergangenen<br />

Wahlperioden gute Dienste geleistet<br />

hat. Im Koalitionsausschuss verhandeln in erster<br />

Linie die Parteichefs miteinander. Gegebenenfalls<br />

ziehen sie die <strong>Fraktion</strong>schefs hinzu sowie die Generalsekretäre<br />

der Parteien. Auch Fachminister können je nach<br />

Thema mit von der Partie sein.<br />

Im Mittelpunkt des politischen und gesellschaftlichen<br />

Diskurses steht aber der Bundestag. Um dies hervorzuheben,<br />

haben die Koalitionspartner einige Neuerungen vereinbart. So<br />

werden die <strong>Fraktion</strong>en zweimal jährlich zu national und international<br />

relevanten Themen sogenannte Orientierungsdebatten<br />

führen. Auch die Bundeskanzlerin soll dreimal pro Jahr im Deutschen<br />

Bundestag befragt werden können, wie sie bestimmte<br />

Aufgaben angehen will. Schließlich soll die Regierungsbefragung<br />

neu strukturiert werden. Bislang haben die Abgeordneten<br />

in Plenarwochen mittwochs nach der Kabinettssitzung die Gelegenheit,<br />

Regierungsvertreter eine gute halbe Stunde lang zu<br />

Themen von allgemeinem Interesse zu befragen. Das Thema<br />

bestimmt jedoch in erster Linie die Regierung.

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