NEUMANN April 2018
Das Magazin für Kultur & Lifestyle
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KUNST<br />
Das „Stadtpalais – Museum für Stuttgart“ öffnet am 14. <strong>April</strong> seine Türen<br />
Was ist unverwechselbar an Stuttgart?<br />
Dinge und die Gebäude, die diese Stadt geprägt<br />
haben – und zum Schluss erzählen natürlich auch<br />
noch die Wissenschaftler ihre Sicht auf die Stadt.<br />
Zusammen beantwortet das unsere grundlegenden<br />
Fragestellungen: Was macht Stuttgart aus und wie<br />
wird man überhaupt Stuttgarter?<br />
Es wird auch eine eigene Kinderausstellung geben?<br />
Stimmt. Wir haben aber nicht nur die Kinderausstellung<br />
„bau‘ mit“, sondern ein ganzes Kindergeschoss<br />
mit einem eigenen Eingang und eigenen Workshopräumen<br />
– also ein ganzes Kinderreich. Die kleinen<br />
Besucher können dort, wie in einem überdimensionierten<br />
Legospiel, eine Stadt bauen. Die Idee dahinter<br />
ist, dass die Kinder spielerisch lernen, wie Städte<br />
entstehen, funktionieren und versorgt werden.<br />
Mit dem Stadtpalais gibt es endliche einen Ort in Stuttgart, an dem sich<br />
alles um Stuttgart dreht. Museumsdirektor Torben Giese gibt erste<br />
Einblicke in sein Haus, das mit einem einwöchigen Festival eröffnet wird.<br />
Herr Giese, wie glücklich sind Sie mit Ihrem neuen<br />
Museum?<br />
Megaglücklich! Für mich persönlich ist das ja sowieso<br />
etwas ganz Besonderes. Nachdem in Wiesbaden, wo<br />
ich vorher war, zwei Museumsneubauten gescheitert<br />
sind, hätte ich es nie für möglich gehalten, wirklich<br />
einmal ein neues Haus zu eröffnen. Das ist ein<br />
Traum, der für mich in Erfüllung geht.<br />
Sie sind vor einem Jahr aus Wiesbaden nach<br />
Stuttgart gekommen. Was macht Stuttgart für Sie<br />
persönlich aus?<br />
Stuttgart, und das macht die Ausstellung auch sehr<br />
deutlich, ist eine Großstadt, die trotzdem irgendwie<br />
Highlights des Eröffnungsfestivals<br />
SAMSTAG, 14. APRIL<br />
Eröffnung vor der Treppe, Enthüllung des Schriftzugs | 10 Uhr<br />
Rollerdisco mit DJ Friction | 22 Uhr<br />
SONNTAG, 15. APRIL<br />
Konzert mit Dan Ettinger, Fabio Martino und Mitgliedern<br />
der Stuttgarter Philharmoniker | 16 Uhr<br />
SAMSTAG, 21. APRIL<br />
Party 20 Jahre Turntablerocker | 23 Uhr<br />
noch klein ist. Das ist etwas, was die große Liebe der<br />
Bürger für ihre Stadt ausmacht. Natürlich hat der<br />
Schwabe immer etwas zu Bruddeln – aber er würde<br />
das ja nicht machen, wenn es ihm nicht wichtig<br />
wäre. Alle wollen für die Stadt das Beste und suchen<br />
darum stets Kompromisse, um sich mit den Gegebenheiten<br />
wie der Kessellage zu arrangieren. Das<br />
zeigt auch unsere Ausstellung.<br />
Was genau ist in der Dauerausstellung zu sehen?<br />
Das Entscheidende an der Ausstellung ist, dass sie<br />
multiperspektivisch ist. Das hört sich jetzt schrecklich<br />
wissenschaftlich an, ist aber eigentlich ganz<br />
einfach. In einer normalen Ausstellung stellen die<br />
Wissenschaftler ihren Blick auf die Stadt vor. Das<br />
machen wir auch – aber wir tun noch viel mehr. Wir<br />
lassen auch Gebäude und Dinge in einer interaktiven<br />
multimediale Station sprechen. Aus einem riesigen<br />
Regal mit ganz vielen Modellen kann man eines<br />
herausnehmen, auf einen multimedialen Tisch<br />
stellen und dann erzählt das Gebäude seine eigene<br />
Geschichte. In der gleichen Form geht das auch mit<br />
den Dingen wie zum Beispiel dem Juchtenkäfer oder<br />
dem Filderkraut. Und in einem weiteren Teil erzählen<br />
Stuttgarter und Stuttgarterinnen ihre Geschichte.<br />
Damit kommen alle zu Wort: die Menschen, die<br />
Können Sie bereits das Thema der ersten Sonderausstellung<br />
verraten?<br />
Ja, die Sonderausstellung heißt „Sound of Stuttgart“.<br />
Dort gehen wir der Fragestellung nach: Wie hört<br />
sich Stuttgart eigentlich an. Das wird eine Erlebnisausstellung,<br />
weil sie – so viel kann ich schon verraten<br />
– fast vollkommen dunkel ist. Klar, wenn es<br />
ums Hören geht, muss ich den Sehsinn ausschalten.<br />
Es wird zum Beispiel ein Ratespiel geben, da hört<br />
man einen Ton und man muss auf einer Karte der<br />
Stadt markieren, wo dieses Geräusch herkommt.<br />
So lernen wir unsere Stadt zu hören, mit den Ziel,<br />
dass ich danach hoffentlich bewusster hinhöre, wie<br />
Stuttgart eigentlich klingt.<br />
Sie erweitern mit Ihrem Haus die Kulturmeile um<br />
ein zusätzliches Museum. Wo sehen Sie das Stadtpalais<br />
künftig in dieser Konkurrenzsituation?<br />
Es gibt in Stuttgart natürlich eine Menge Museen.<br />
Das muss man ganz klar sagen. Wir machen mit unserem<br />
Konzept aber etwas, das sonst kein anderer<br />
macht – rein Stuttgart, total spezifisch und nicht<br />
nur historisch. Ich hoffe sehr, dass es das ist, worauf<br />
Stuttgart gewartet hat, wir ganz viele Besucher begrüßen<br />
können und es am Ende heißt: Gut, dass es<br />
dieses Stadtpalais gibt!. hab<br />
STADTPALAIS – MUSEUM FÜR STUTTGART<br />
Konrad-Adenauer-Straße 2 | Stuttgart |<br />
stadtpalais-stuttgart.de<br />
Foto: Kai Loges / die arge lola<br />
<strong>April</strong> <strong>2018</strong>