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14 KULTUR JOKER KUNST<br />

Eine gerechtere Welt ist möglich<br />

Fotografien aus der Sammlung Michael Horbach im Stadtforum Innsbruck<br />

FO.KU.S zeigt in seiner<br />

Frühjahrsausstellung im Stadtforum<br />

Innsbruck noch bis zum<br />

5. Mai eine Auswahl aus der<br />

Sammlung Michael Horbach,<br />

Köln. Michael Horbach, der im<br />

ehemaligen Galerie- und Atelierkomplex<br />

Monika Sprüth/<br />

Rosemarie Trockel in der Kölner<br />

Südstadt 2011 seine Kunsträume<br />

eröffnet hat, zählt zu<br />

den profiliertesten Sammlern<br />

zeitgenössischer Fotografie<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

Seine Leidenschaft zielt auf<br />

Positionen, die man einer – im<br />

weitesten Sinne – modernen,<br />

zeitgemäßen „Photographie<br />

humaniste“ zuordnen könnte.<br />

Im Kern gilt Horbachs Passion<br />

vorzugsweise schwarz-weißen<br />

Bildern, Fotoarbeiten, die die<br />

Balance wahren zwischen<br />

formal-ästhetischer Exzellenz<br />

und einer humanistischen Botschaft<br />

– kurz Bildern, die sich<br />

mit den großen wie alltäglichen<br />

menschlichen Seinsfragen auseinandersetzen<br />

und zugleich<br />

als „große stille Bilder“ (Norbert<br />

Bolz), als wichtige, überraschende,<br />

gut gesehene Fotografien<br />

überzeugen. Bei der Schau<br />

im FO.KU.S liegt der Schwerpunkt<br />

auf den fotografischen<br />

Positionen Kubas und Lateinamerikas,<br />

auf Fotografen, von<br />

denen die legendäre Ausstellungsmacherin<br />

Erika Billeter<br />

einst sagte, „sie experimentieren<br />

nicht, sie sehen“.<br />

Gezeigt werden 150 Arbeiten<br />

von 24 Künstlern, darunter<br />

sehr bekannte wie Alberto<br />

Korda, Sebastião Salgado oder<br />

Flor Garduño, aber auch in<br />

Europa noch unbekannte junge<br />

Positionen wie Juan Carlos<br />

Alom, Alfredo Sarabia oder<br />

Raúl Cañibano Ercilla. Die<br />

Künstler verbindet Neugier,<br />

ein ausgeprägtes Interesse an<br />

sozialen Phänomenen, ein empathischer<br />

Blick und eine eigene,<br />

suggestive Bildsprache.<br />

Mit Beat Presser (Schweiz),<br />

Cristina García Rodero, Pep<br />

Bonet (Spanien), Jan Grarup<br />

(Dänemark) oder Thomas<br />

Dorn (Deutschland) sind auch<br />

europäische Fotografen mit<br />

ihrer Sicht auf Lateinamerika<br />

oder Afrika vertreten.<br />

Mit einer direkten, unmanipulierten,<br />

formstrengen Fotografie,<br />

die das soziale Miteinander<br />

ebenso hinterfragt wie die<br />

großen Widersprüche der Gegenwart,<br />

mit einer Fotografie,<br />

die die Natur mit ihrer Schönheit<br />

und Verletzlichkeit ins Bild<br />

rückt, setzt die Sammlung Horbach<br />

eine klare Aussage: Die<br />

Welt ist nicht im Lot, aber eine<br />

gerechtere Welt ist möglich.<br />

Beat Presser, The Jump, Indian Ocean, Zanzibar, 2009 (li.)<br />

Flor Garduño, Canasta de luz, Sumpango, Guatemala, 1989<br />

In der Ausstellung liegt der<br />

Katalog „sehnsucht – anhelo:<br />

Sammlung Michael Horbach“<br />

(Kehrer Verlag, 2017) auf.<br />

Die Ausstellung mit Arbeiten<br />

aus der Sammlung Michael<br />

Horbach im Stadtforum Innsbruck<br />

ist noch bis 5. Mai <strong>2018</strong><br />

zu sehen. Infos: www.btv-fokus.at

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