Gazette Steglitz Nr. 6/2017
Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde - Juni 2017
Gazette für Steglitz, Lankwitz und Lichterfelde - Juni 2017
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8 | <strong>Gazette</strong> <strong>Steglitz</strong> | Juni <strong>2017</strong><br />
Böcke unter sich. Heidi mit Lamm. Foto: Haesner<br />
Schafhaltung lockte ihn, seit er<br />
den Fernsehbericht über eine<br />
Kirchenmusikerin gesehen hatte,<br />
deren Grundstück Schafe beweideten.<br />
So meldete er sich beim Naturund<br />
Grünflächenamt des Bezirks<br />
und bot die Pflege des Geländes<br />
an. Er rodete das völlig überwucherte<br />
urwaldähnliche Gebiet,<br />
auf dem eine uralte zugewachsene<br />
Laube gestanden hatte,<br />
baute Unterstand und Häuschen<br />
mit tatkräftiger Unterstützung<br />
langjähriger Pfadfinder-Freunde,<br />
pflanzte Obstbäume.<br />
„Von einem Freund, der Skudden<br />
in Stahnsdorf hält, bekam ich das<br />
erste Muttertier“, erinnert sich der<br />
Hobbyschäfer, der inzwischen<br />
Mitglied im Verband der Schafzucht<br />
ist und damit auch züchten<br />
darf. „Wenn die Zippen im<br />
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Herbst zum Bock gehen, kann<br />
man fast die Uhr danach stellen,<br />
dass fünf Monate später die Lämmer<br />
kommen“, weiß Haesner, der<br />
inzwischen eine stattliche Herde<br />
aufgebaut hat. Da Skudden a-saisonal<br />
brünstig werden können,<br />
müssen junge Böcke und Mutterschafe<br />
getrennt gehalten werden.<br />
In diesem Jahr gab es keine neuen<br />
Lämmer, da die Herde zu groß<br />
geworden wäre. Um die Herde<br />
im gesunden Gleichgewicht zu<br />
halten, müssen von Zeit zu Zeit<br />
Tiere abgegeben werden. Doch<br />
für das nächste Jahr ist wieder<br />
Nachwuchs geplant.<br />
Nachhaltige Landschaftspflege<br />
zum Anfassen<br />
Viel Erfahrung hat Martin Haesner<br />
als Hobbyschäfer inzwischen<br />
sammeln können. Da war das<br />
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Lamm, das nicht trinken wollte,<br />
und erst nachdem es vorsichtig<br />
mit dem Köpfchen rhythmisch<br />
gegen das mütterliche Euter<br />
gestupst wurde, begriff und den<br />
ersten tiefen Zug nahm. Oder<br />
das am Hinterteil total verklebte<br />
Lamm, das Haesner badete. Das<br />
Muttertier ließ ihr Lamm daraufhin<br />
stundenlang nicht ans Euter,<br />
da die Zippe es nicht mehr am<br />
Geruch erkannte. Gerade noch<br />
rechtzeitig gelang es dem Hobbyzüchter<br />
und seinen Helfern<br />
schließlich, ihr das Lamm dann<br />
doch wieder näher und zum Trinken<br />
zu bringen. Einen wichtigen<br />
tiermedizinischen Versorger, auf<br />
den er sich verlassen kann, hat<br />
Haesner mit der Klinik für Klauentiere<br />
in Düppel an seiner Seite.<br />
Unkompliziert nimmt sie sich<br />
im Notfall seiner vierbeinigen<br />
Schützlinge an.<br />
Besonders wichtig neben seinen<br />
Tieren ist es Haesner jedoch, dadurch<br />
Kindern und Jugendlichen<br />
das Landleben und die schützenswerte<br />
Natur näherzubringen.<br />
Die helfen inzwischen gerne<br />
bei den Schafen, beim jährlichen<br />
Scheren und beim Klauenschneiden.<br />
Sowohl aus der Nachbarschaft<br />
und der Kirchengemeinde<br />
als auch aus der Friedenauer<br />
Stechlinsee-Grundschule, wo<br />
Haesner Musiklehrer ist, kommen<br />
sie. Kooperation besteht mit der<br />
Alt-Lankwitzer Grundschule, in<br />
deren Umwelt-AG der Stall entstand,<br />
und die selbst Erfahrung in<br />
Hühner-, Gänse- und Entenzucht<br />
besitzt.<br />
Inzwischen ist es aus Martin Haesners<br />
Alltag nicht mehr wegzudenken,<br />
täglich nach seiner<br />
Herde zu sehen, im Winter Heu<br />
zuzufüttern, Schafe zu scheren,<br />
Zäune zu versetzen, Kleinholz<br />
aufzusammeln und interessierten<br />
Menschen Landschaftspflege<br />
zum Anfassen zu vermitteln:<br />
Dazu begleitete Martin Haesner<br />
auch in diesem Jahr an Christi<br />
Himmelfahrt im Rahmen des Pilgergottesdienstes<br />
der Lankwitzer<br />
Gemeinden die Gottesdienstbesucher<br />
zum Kleinod Lanke-Aue<br />
und zu seinen Schafen, für die er<br />
einen Wunsch hat: einen Brunnen<br />
als Wasserlieferant, der gerade in<br />
heißen Sommern eine große Hilfe<br />
für Tier, Pflanze und Mensch<br />
in dem Lankwitzer Biotop wäre.<br />
Dann bliebe Martin Haesner vielleicht<br />
auch etwas mehr Zeit, um<br />
endlich sein Fotobuch über die<br />
Entwicklung „seiner“ Lanke-Aue<br />
fertigzustellen.<br />
<br />
Jacqueline Lorenz