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stahlmarkt 4.2018 (April)

Rohre,Profile, Flansche & Co. - wire & Tube 2018, Schneiden, Schweißen, Additive Fertigung, Qualität, Messen, Prüfen, Inspizieren

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Hier entsteht Stahl nach<br />

der HIsarna-Technologie.<br />

(Foto:Tata Steel)<br />

Hlsarna geht weiter<br />

Finale Testphase für zukunftsweisende Methode<br />

zur Stahlherstellung<br />

London/IJmuiden. Bei Tata Steel hat die finale Testphase der innovativen<br />

HIsarna-Technologie zur Stahlherstellung begonnen. In Kombination mit<br />

der CCS-Technologie zur CO 2<br />

-Abscheidung und -Speicherung kann die<br />

Methode die CO 2<br />

-Emissionen in der Stahlproduktion um 80 % reduzieren.<br />

Der Stahlhersteller testet den wegweisenden<br />

Prozess in seinem Stahlwerk im niederländischen<br />

IJmuiden. Über die EU-Förderung<br />

gibt es einen Artikel in »<strong>stahlmarkt</strong>«<br />

8.2015 auf S. 10. Inzwischen konnte erfolgreich<br />

nachgewiesen werden, dass HIsarna<br />

sowohl Energieverbrauch als auch CO 2<br />

-<br />

Emissionen bereits bei alleiniger Nutzung<br />

um mindestens 20 % reduzieren kann (siehe<br />

Erläuterungen). Gemeinsam mit der Ab -<br />

scheidung und Speicherung der Abgase ist<br />

es sogar möglich, die CO 2<br />

-Emissionen der<br />

Stahlherstellung um 80 % zu reduzieren.<br />

HIsarna besteht aus einem Reaktor, in den<br />

zunächst von oben Eisenerz gegeben wird.<br />

Dieses Erz wird in einem Hochtemperaturzyklon<br />

geschmolzen und tropft auf den<br />

Boden des Reaktors. Bei Hinzugabe von pulverisierter<br />

Kohle reagiert dieses mit dem<br />

geschmolzenen Erz, sodass Flüssigeisen und<br />

CO 2<br />

entstehen.<br />

Die Technologie wird eine entscheidende<br />

Rolle dabei spielen, die künftigen Recyclingziele<br />

der Kreislaufwirtschaft zu erreichen. So<br />

kann das mit HIsarna gewonnene Flüssigeisen<br />

nach Berechnungen von Tata Steel mit<br />

bis zu 50 % recyceltem Stahlschrott vermischt<br />

werden, wenn es zu Stahl weiterverarbeitet<br />

wird – dies entspricht einer Verdopplung<br />

des aktuell theoretisch möglichen<br />

Maximums bei der Roheisenerzeugung im<br />

Hochofen. Darüber hinaus erlaubt es HIsarna<br />

ebenfalls, wertvolles Zink aus beschichtetem<br />

Stahlschrott wiederzugewinnen.<br />

»Unsere Produktionsanlagen gehören<br />

bereits heute zu den nachhaltigsten weltweit,<br />

indem wir sowohl ihre Emissionen als<br />

auch ihren Energieverbrauch so niedrig wie<br />

möglich halten«, klärt Hans Fischer, CEO<br />

von Tata Steel Europe. »Um beide noch weiter<br />

zu reduzieren, braucht die Stahlindustrie<br />

aber eine bahnbrechende Technologie.<br />

HIsarna kann eine solche industrielle Revolution<br />

einläuten, die ihr Hauptaugenmerk<br />

nicht nur auf CO 2<br />

-Reduktion legt, sondern<br />

auch für eine Kreislaufwirtschaft steht, in<br />

der wir Ressourcen stetig wiederverwenden.«<br />

Tata Steel hat mit dem fünften und letzten<br />

Testlauf der HIsarna-Testanlage begonnen,<br />

um eine Reihe neuer Technologien zu erproben,<br />

die dazu beitragen können, die Emissionen<br />

von Stahl noch weiter zu minimieren.<br />

Der Rohstoff ist schon heute das weltweit<br />

am meisten recycelte Material.<br />

Tata Steels Forscher konnten bereits er -<br />

folgreich zeigen, dass die HIsarna-Technologie<br />

funktioniert. So ließ sich Stahl aus Flüssigeisen<br />

erzeugen, das mit Hilfe des HIsarna-<br />

Prozesses gewonnen werden konnte. Nach<br />

Abschluss des letzten Testlaufs beginnt für<br />

HIsarna die nächste Phase: Planung, Bau<br />

und Test einer HIsarna-Anlage im Industriemaßstab,<br />

die die zehnfache Produktionskapazität<br />

für Flüssigeisen haben wird.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

/<br />

Über den HIsarna-Prozess<br />

(sm 180406058)<br />

Im Rahmen des herkömmlichen Hochofenprozesses<br />

muss Kohle zuerst in Koks umgewandelt werden,<br />

wohingegen Eisenerz vorab den Prozess des<br />

Sinterns durchlaufen muss, bevor beide Materialien<br />

in den Hochofen eingespeist werden. Indem<br />

diese Prozessschritte wegfallen, werden der Energieverbrauch<br />

und der CO 2<br />

-Ausstoß um 20 %<br />

reduziert.<br />

Die HIsarna-Anlage stößt nahezu pures CO 2<br />

aus. Hierbei handelt es sich um ideale Bedingungen,<br />

um das Treibhausgas abzuscheiden und zu<br />

speichern, wodurch kein kostspieliger Veredelungsprozess<br />

nötig ist. Sollten sich Regierungen<br />

zu dieser Strategie entschließen, könnten die<br />

Abscheidung und Speicherung des Treibhausgases<br />

zu 80 % weniger CO 2<br />

bei der Stahlproduktion<br />

führen.<br />

<strong>stahlmarkt</strong> <strong>4.2018</strong>

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