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Look4 April 2018

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Die regionale Produkt-Speisekammer<br />

ist reich gefüllt<br />

Es ist ein Megatrend bei Spitzenköchen: Die Rückbesinnung<br />

auf die Speisekammer der Region, mit Zutaten ohne lange<br />

Anfahrtswege und das Wissen, woher sie kommen und wie sie<br />

produziert wurden. Und auf den Geschmack, der eben nur zur<br />

richtigen Jahreszeit am intensivsten ist. Das verlangt vom Küchenteam<br />

neben dem hohen Maß an Flexibilität auch die nötige<br />

Kochkunst. Wer die Bistronauten bei der Arbeit beobachtet, der<br />

sieht, dass solides Handwerk hier groß geschrieben wird, aber<br />

die nötige Raffinesse nicht zu kurz kommt. Auf eine Stilrichtung<br />

festlegen will sich Stoll nicht: Ein bisschen Hausmannskost,<br />

viel Italien, auch mal französische Klassiker und immer wieder<br />

Traditionelles neu interpretiert. Festlegen will er sich einzig bei<br />

der Qualität seiner Produkte: „Ich will wissen, dass die Tiere artgerecht<br />

gelebt haben.“ Und das haben Lamm, Rind und Schwein<br />

in der Schwäbisch-Hällischen Erzeugergemeinschaft. Die<br />

Kaninchen kommen vom Bauern aus dem Odenwald und seine<br />

Freilandhühner aus Biblis. Vor ein paar Wochen habe er auch<br />

mal Riesengarnelen von einem nachhaltigen Anbau in Bayern<br />

verarbeitet. Die seien perfekt gewesen, aber eben auch sehr teuer.<br />

„Nächste Woche gibt es Wildschwein“, freut er sich und rückt<br />

seine Baseballcap zurecht.<br />

Täglich selbst gebackenes Brot und<br />

hausgemachte Limonaden<br />

Transparenz und Kommunikation mit den Gästen ist dem Team<br />

wichtig und die wird schon allein durch die offene Küche gelebt.<br />

Und die intensiven Gerüche, die sich aus den Kochtöpfen und<br />

Öfen ihren Weg in den Gastraum bahnen, machen ständig Lust<br />

auf mehr. Satt essen möchte man sich schon am frischen, selbst<br />

gebackenen Sauerteigbrot, nach einem Rezept von Bäckermeister<br />

Peter Kapp, der für die feinsten Brote der Region bekannt<br />

ist. Als Vorspeise gibt es Salat oder Suppe. Heute ist es – natürlich<br />

der Jahreszeit gezollt – eine weiße Bohnensuppe. Das<br />

feine Süppchen mit dem Hauch Rosmarin erinnert an einen<br />

Wintertag in der Toskana. Zum Hauptgang servieren die Köche<br />

ein Fleisch-, ein Fisch- oder ein vegetarisches Gericht. Mehr<br />

braucht es nicht. Heute steht „Osso bucco mit Safranrisotto“ auf<br />

der Tafel. Dafür hat Stoll zuvor schon die Gremolata, die lombardische<br />

Kräuter-Würzmischung aus Petersilie, Zitronenschale,<br />

Knoblauch und bei ihm auch ein wenig Kümmel, vorbereitet. An<br />

anderen Tagen wird die Pasta ebenfalls selbst hergestellt.<br />

Hoch im Kurs stehen bei den Gästen vegetarische Gerichte.<br />

Das Gemüse vom Bauer Lenz aus Heidelberg wird geschickt<br />

veredelt und eröffnet selbst erfahrenen Vegetariern ganz neue<br />

Geschmackswelten: Das Schwarzwurzelpüree kommt in Kombination<br />

mit knackigem und mit Korinthen verfeinertem Grünkohl,<br />

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