Zehlendorf Mitte extra Nr. 5/2017
Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung - Oktober/November 2017
Journal für Zehlendorf Mitte und Umgebung - Oktober/November 2017
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Ein Service des Gazette Verbrauchermagazins Oktober / November · <strong>Nr</strong>. 5/<strong>2017</strong><br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong><br />
Journal für <strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> und Umgebung<br />
<strong>extra</strong><br />
F.C. Hertha 03<br />
<strong>Zehlendorf</strong><br />
Mit neuem Team-Manager<br />
in die Saison <strong>2017</strong>/18<br />
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2<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
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Traditionsverein<br />
F.C. Hertha 03 <strong>Zehlendorf</strong><br />
Mit neuem Team-Manager<br />
in die Saison <strong>2017</strong>/18<br />
Der Buddy-Bär vor dem Hertha<br />
03-Vereinshaus an der<br />
Onkel-Tom-Straße 52 hebt zur<br />
Begrüßung von Oliver<br />
Kellner fröhlich die<br />
Arme: Der 53-Jährige<br />
ist seit dem<br />
1. Juli <strong>2017</strong> neuer<br />
Team-Manager<br />
der Oberliga-Mannschaft<br />
des <strong>Zehlendorf</strong>er<br />
Traditionsvereins.<br />
Die 1. Männermannschaft –<br />
Aushängeschild des Vereins,<br />
mit einem Altersdurchschnitt<br />
von 21 Jahren – hat es sich zum<br />
Ziel gesetzt, innerhalb von drei<br />
Jahren die Regionalliga<br />
zu erreichen.<br />
Erste Erfolge dieser<br />
Saison wurden<br />
mit dem 2:1-Sieg<br />
beim Spiel gegen<br />
FC-Staaken und<br />
dem 3:2-Sieg gegen<br />
SV Altlüdersdorf sichtbar,<br />
wo eine hochmotivierte<br />
Herren-Mannschaft das Leder<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 3<br />
Impressum<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
5. Jahrgang<br />
Verlag<br />
Gazette Verbrauchermagazin GmbH,<br />
Badensche Str. 44, 10715 Berlin<br />
☎ 030 / 407 555 47<br />
Redaktion<br />
Karl-Heinz Christ<br />
<strong>extra</strong>@gazette-berlin.de<br />
Anzeigen<br />
Daniel Gottschalk, ☎ 030 / 323 38 54<br />
d.gottschalk@gazette-berlin.de<br />
Druck<br />
SPPrint Media, 14089 Berlin<br />
Titelbild: Kerstin Kellner<br />
© Gazette Verbrauchermagazin GmbH<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> erscheint alle zwei<br />
Monate: am 1.2., 1.4., 1.6., 1.8., 1.10. und 1.12.<br />
eines Jahres.<br />
Nächste Ausgabe Dezember/Januar <strong>Nr</strong>. 6/<strong>2017</strong><br />
Anzeigen-/Redaktionsschluss: 03.11.<strong>2017</strong><br />
Erscheinung: 01.12.<strong>2017</strong><br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
wenn Sie Themen wünsche oder -vorschläge<br />
haben oder selbst etwas aus dem Ortsteil<br />
beitragen möchten, freuen wir uns auf Ihre<br />
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4<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Oliver Kellner – neuer Team-Manager bei Hertha 03.<br />
trat. Erwartungsvoll wird auf die<br />
kommenden Spiele und die Neuzugänge<br />
geblickt, darunter Philip<br />
Sprint, Lenny Stein, Sebastian<br />
Huke und Albert Vincetic.<br />
Dabei zu sein, lohnt auch beim<br />
kommenden Heimspiel der Hinrunde<br />
gegen FC Mecklenburg-<br />
Schwerin am 22.10.<strong>2017</strong> um<br />
14 Uhr im Ernst-Reuter-Stadion.<br />
Der frischgebackene Team-Manager<br />
will indessen mit seiner<br />
Arbeit nach außen nicht nur die<br />
Herren unterstützen, sondern<br />
über eine verstärkte Wahrnehmung<br />
des Vereins in der Öffentlichkeit<br />
auch an das erinnern,<br />
was den Verein von jeher ausgezeichnet<br />
hat: Eine niveauvolle<br />
Präsentation <strong>Zehlendorf</strong>s mithilfe<br />
des Fußballs und das Vertrauen<br />
in die eigene Jugend. Namen<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 5<br />
oder Joachim Laurisch bleiben<br />
damit fest verbunden.<br />
Weiter zeitgemäß in eine erfolgreiche<br />
Zukunft zu blicken, haben<br />
sich die Mitglieder des liebevoll<br />
„kleine Hertha“ genannten Vereins<br />
auf die Fahne geschrieben.<br />
Oliver Kellner will sie darin mit<br />
aller Kraft unterstützen und wird<br />
die Augen überall haben.<br />
Hertha 03-verbunden<br />
von klein auf<br />
Seine ersten 1 1/2 Lebensjahre<br />
verlebte Oliver Kellner in<br />
direkter Nachbarschaft von<br />
Hertha 03, und so manchen<br />
Anfeuerungsruf aus dem Ernst-<br />
Reuter-Stadion hörte er in seinem<br />
Kinderbettchen. Der Vater<br />
stand im Verein im Tor, und<br />
auch als die Familie weiter weg<br />
Die Herren im Einsatz für Hertha 03.<br />
zog, blieb die Verbundenheit<br />
zum Verein: Olivers ebenfalls<br />
fußballbegeisterte Großmutter<br />
wohnte gleich gegenüber<br />
vom Verein. „Bei ihr war ich<br />
sehr oft. Da verbrachten wir an<br />
den Wochenenden viel Zeit auf<br />
dem Fußballplatz“, erinnert sich<br />
Oliver Kellner, den 7-jährig sein<br />
Vater ehrgeizig im Verein angemeldet<br />
hatte. „Doch mein Spielinteresse<br />
hielt sich in Grenzen“,<br />
erklärt der heutige Team-Manager.<br />
Erst 1974, als das WM-Fuß-
6<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
ballfieber sich in Deutschland<br />
ausbreitete, erreichte es auch<br />
den inzwischen Zehnjährigen.<br />
Oliver spielte dann eine Zeit<br />
lang beim Berliner Sportclub<br />
e. V. in der Hubertusallee, verlor<br />
Hertha 03 jedoch nie aus den<br />
Augen.<br />
Bei Hertha 03 habe er viele Leute<br />
kennengelernt, so Kellner:<br />
„Damals habe ich Norbert Stolzenburg<br />
oder Uwe Kliemann<br />
auf dem Platz und im Olympia-<br />
Stadion gesehen und bewundert,<br />
und dann bin ich ihnen<br />
im Verein persönlich begegnet.“<br />
Hobbymäßig dem Verein verbunden<br />
blieb Oliver Kellner,<br />
dessen Frau Kerstin ebenfalls<br />
Hertha 03-Anhängerin ist, auch<br />
während seiner Arbeitsjahre im<br />
Versicherungswesen. „Unser<br />
Focus richtete sich dann stärker<br />
auf den Verein, als ihm mit<br />
den Herren in der Spielsaison<br />
2013/14 der Liga-Aufstieg gelang.“<br />
Seine Frau, die beruflich<br />
aus dem Bild/Ton-Bereich der<br />
Synchronbranche kommt, bot<br />
die privat geschossenen Fotos<br />
von den Spielen dem Verein an,<br />
und ein langer ehrenamtlicher<br />
Einsatz der Kellners nahm so<br />
seinen Anfang. Während Kerstin<br />
ihren Bereich ausbaute, zeigte<br />
auch Oliver Kellner immer mehr<br />
Engagement. Er schrieb die<br />
Spielvorschau, und auch das<br />
an den Kassen ausliegende Stadionprogramm<br />
geht auf seine<br />
Initiative zurück. „Ich war immer<br />
dicht an der Herrenmannschaft<br />
dran, unterstützte den Verein,<br />
wo ich konnte.“, betont Oliver<br />
Kellner, der als ambitionierter<br />
Läufer in diesem Jahr seinen<br />
12. Berlin-Marathon in Folge<br />
gelaufen ist und heute am Walther-Schreiber-Platz<br />
wohnt.<br />
Beruflich konnte er es oft einrichten,<br />
Hertha 03, die mit<br />
Hertha BSC kooperiert, bei den<br />
vormittäglichen gemeinsamen<br />
Treffen zu vertreten.<br />
Irgendwann sagte er eher<br />
scherzhaft: „Dann könnt Ihr<br />
mich ja gleich einstellen…“<br />
Gesagt, getan: Nun ist Oliver<br />
Kellner Team-Manager des Traditionsvereins.<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 7<br />
Sein Ziel ist es, die gelebte Fußballgemeinschaft,<br />
für die Hertha<br />
03 seit jeher steht, noch enger<br />
zusammenrücken zu lassen<br />
und wieder mehr Jugendliche<br />
und Publikum an den Spielfeldrand,<br />
in den Verein und bei Spielen<br />
in die Stadien zu holen.<br />
„Das allgemeine Freizeitangebot<br />
ist im Vergleich zu früheren Jahren<br />
so umfangreich geworden,<br />
dass an den Wochenenden selbst<br />
Mitglieder aus dem eigenen Verein<br />
nur noch vereinzelt den anderen<br />
Mannschaften beim Spiel<br />
zuschauen“, bedauert Kellner.<br />
Daher will er zukünftig vermehrt<br />
an die Öffentlichkeit treten, um<br />
das Interesse zum Verein zu<br />
stärken. Außerdem will er auch<br />
vermehrt Kleinsponsoren erreichen<br />
und ihnen mehr Beachtung<br />
schenken, da er sie für ebenso<br />
wichtig hält wie die Hauptsponsoren.<br />
Spendengelder sind stets<br />
willkommen, besonders für die<br />
Jugendmannschaften und die<br />
Anschaffung von Spielzubehör.<br />
Derzeit arbeitet der Team-Manager<br />
dazu an einer Kooperation<br />
mit der Onkel-Tom-Ladenstraße,<br />
wo der Verein über Plakate auf<br />
die aktuellen Spiele aufmerksam<br />
machen möchte und im Gegenzug<br />
den Einzelhändlern an der<br />
Glänzende Erinnerungsstücke glänzender<br />
Erfolge.<br />
Ladenstraße durch ihre Erwähnung<br />
bei Veranstaltungen Nutzen<br />
brächte.<br />
So geht Oliver Kellner mit viel<br />
Elan und Freude an seine Aufgabe<br />
heran, und es ist zu erwarten,<br />
dass Hertha 03 zukünftig noch<br />
öfter in den Medien vertreten<br />
sein wird.<br />
Hertha 03 gestern…<br />
Im Jahr 1903, als erstmals Vorortschnellzüge<br />
von Berlin über<br />
<strong>Zehlendorf</strong> nach Wannsee fuhren,<br />
war <strong>Zehlendorf</strong> mit 9.663<br />
Einwohnern nur dünn besiedelt.<br />
Am 10. März gründeten damals<br />
dreißig fußballbegeisterte Anwohner<br />
den Tor- und Fußballclub<br />
Germania 03 <strong>Zehlendorf</strong>. Die<br />
Gründungsmitglieder prägten<br />
die Vereinsentwicklung, die mit<br />
Schwierigkeiten wie fehlenden<br />
Sportgeräten, Bällen, Torpfosten<br />
und -Latten zu kämpfen hatte.<br />
Bekleidungsstücke ersetzten in<br />
diesen Tagen die Tore. Doch bald<br />
schon konnte die Jugend stolz<br />
die neu angeschafften Torstangen<br />
von der in der Machnower<br />
Straße gelegenen Gaststätte Frey<br />
zum Spielort tragen. Erste Spiele<br />
fanden draußen im Machnower<br />
Busch statt, den man nur mit der<br />
Eisenbahn und anschließend zu<br />
Fuß erreichen konnte. Als Spielfeld<br />
diente ein Sturzacker, der zu<br />
jedem Spiel neu abgesteckt werden<br />
musste und im Winter mit<br />
seinem hart gefrorenen Boden<br />
kräfteraubender Stemmarbeiten<br />
für die Torstangen bedurfte. Härte<br />
wurde auch in den damaligen<br />
Spielen sichtbar, jeder spielte<br />
eben wie er konnte nach eigenem<br />
Vermögen…<br />
Etwa vier Jahre später bot der<br />
Verein nicht nur das Fußballspielen,<br />
sondern auch Faustballturniere<br />
und Staffelläufe an.<br />
Im Frühjahr 1909 wurde schließlich<br />
mit 46 Mitgliedern und zwei<br />
Mannschaften der Fußball-Spielbetrieb<br />
des unter dem Namen<br />
F.C. Hertha <strong>Zehlendorf</strong> laufenden<br />
Vereins an dem Ort aufgenommen,<br />
wo später <strong>Zehlendorf</strong> 88<br />
seinen Sitz fand. Weiter beim Verband<br />
gemeldet war Germania 03
8<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
1. Mannschaft des F.C. Hertha 03 <strong>Zehlendorf</strong> im Jahr 1924/25.<br />
<strong>Zehlendorf</strong>, so dass es nun zwei<br />
Fußballvereine in <strong>Zehlendorf</strong><br />
gab. Zwischen beiden Vereinen<br />
fand ein reger Spielerwechsel<br />
statt. Im Laufe des Jahres 1911<br />
fanden beide Vereine unter<br />
dem Namen VfB <strong>Zehlendorf</strong> 03<br />
schließlich zueinander.<br />
Nach unruhigen Spielzeiten,<br />
in denen einige Mitglieder<br />
des VFB <strong>Zehlendorf</strong> 03 sich als<br />
F.C. Hertha 06 <strong>Zehlendorf</strong> dem<br />
BFC Hertha 1892 angeschlossen<br />
hatten, vereinigten sich endlich<br />
am 15. Januar 1919 der VfB <strong>Zehlendorf</strong><br />
03 und Hertha 06 zum<br />
F.C. Hertha 03 <strong>Zehlendorf</strong>, mit<br />
Gründungsdatum 10. März 1903.<br />
Der in Groß-Berlin eingemeindete<br />
Bezirk <strong>Zehlendorf</strong> stellte am<br />
Siebenendenweg ein Feld für<br />
den Spielbetrieb zur Verfügung,<br />
jedoch ohne Umkleideräume. Im<br />
Gasthaus Waldhaus wurde also<br />
Gerät eingelagert, und der Keller<br />
ersetzte die Umkleideräume.<br />
– Und es ging weiter, auf nicht<br />
immer leichtem Weg.<br />
Quelle: Vereinsbroschüre 75 Jahre<br />
F.C. Hertha 03 Berlin-<strong>Zehlendorf</strong><br />
…und heute<br />
Viel getan hat sich inzwischen im<br />
Verein, dem heute ein Stadion,<br />
Kunstrasenplätze und Rasenplatz<br />
auf dem Bezirksgelände<br />
an der Onkel-Tom-Straße zur<br />
Verfügung stehen und dem ein<br />
Förderverein angehört.<br />
Das 1971 auf dem Bezirksgelände<br />
erbaute Clubhaus gehört<br />
dem Verein. Der Pachtvertrag für<br />
die darin untergebrachte Sportsbar<br />
mit Restaurant „Golden Goal“<br />
wurde gerade verlängert. Ver-<br />
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einsfremde Besucher sind hier<br />
ebenfalls willkommen.<br />
Hertha 03 <strong>Zehlendorf</strong> zählt inzwischen<br />
1.700 Mitglieder, in<br />
den Mannschaften kämpfen<br />
Jungen, rund 180 (!) Mädchen,<br />
Herren und Frauen um den Ball,<br />
darunter auch geflüchtete Menschen.<br />
„Die Jugend ist unsere Zukunft“,<br />
ist das Motto des Vereins, und so<br />
bekommen die Jüngsten bereits<br />
ab fünf Jahren als „Hertha-Knöpfe“<br />
spielerisch ersten Ballkontakt.<br />
In den Herbstferien stehen für<br />
Daheimgebliebene von 5-7<br />
und 7-12 Jahren wieder die beliebten<br />
Fußballcamps des Vereins<br />
auf dem Programm: vom<br />
23.10.-27.10.<strong>2017</strong> und vom<br />
30.10.-2.11.<strong>2017</strong> finden sie statt<br />
und kosten incl. Verpflegung<br />
165,- Euro für Vereinsfremde und<br />
149,- Euro für Vereinsmitglieder.<br />
Schnelle Anmeldung ist erforderlich<br />
bei Kiki Broßmann unter<br />
Telefon 0152 248 39 548.<br />
Auf weitere Vereinsmitglieder<br />
freut sich Hertha 03: Die Beiträge<br />
liegen bei monatlich 24,- Euro/<br />
Erwachsener und 21,- Euro/<br />
Kind. Passive Mitglieder zahlen<br />
10,- Euro monatlich. Damit es –<br />
wie im Vereinslied besungen –<br />
auch weiterhin heißen kann:<br />
„Die Fußballer aus <strong>Zehlendorf</strong><br />
von Hertha 03 sind da! Hipp,<br />
hipp, hurra!“<br />
Weiter Informationen unter<br />
www.h03.de. <br />
◾<br />
<br />
Jacqueline Lorenz
Eine Gemeinschaftsproduktion von<br />
10<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Musikschule auf dem grünen Hügel<br />
Zu den Sternen fliegen<br />
Leo-Borchard-Musikschule auf „grünem Hügel“ in <strong>Zehlendorf</strong>.<br />
Die Leo-Borchard-Musikschule<br />
in <strong>Zehlendorf</strong> ist<br />
bekannt für ihre hohe<br />
Ausbildungsqualität im Musik-<br />
Bereich. Jetzt gibt es für sie wieder<br />
etwas zu feiern: Musikschul-<br />
Leiter Joachim Gleich, der seit<br />
über 25 Jahren mit der Schule beruflich<br />
verbunden ist, präsentiert<br />
an ausgewählten Terminen im<br />
Oktober, November und Dezember<br />
Schul- und Kita-Kindern wieder<br />
sein Kosmical „Sonne, Sterne,<br />
Mond & Co“ im Planetarium am<br />
Insulaner. Vor genau 20 Jahren,<br />
1997, hat er für Kinder ab sechs<br />
Jahren diese Kosmische Revue<br />
mit Live-Musik komponiert, die<br />
seitdem nichts an ihrem Reiz<br />
verloren hat und Groß und Klein<br />
noch immer in ihren Bann zieht.<br />
Die ganze Familie kann sich am<br />
3. Dezember <strong>2017</strong> um jeweils<br />
14 und 16 Uhr auf die Reise zum<br />
Mond begeben, Karten sind unter<br />
☎ 030/79 00 93-0 für 8,- und ermäßigt<br />
6,- Euro erhältlich.<br />
Ansprechpartner für Schulen<br />
und Kitas, die das Kosmical besuchen<br />
möchten, sind Joachim<br />
Gleich unter ☎ 030/90299-64<br />
SONNTAG<br />
3. DEZEMBER <strong>2017</strong><br />
14 + 16 UHR<br />
Planetarium am Insulaner<br />
Kosmische Revue<br />
mit Live-Musik!<br />
Für Kinder<br />
ab 6 Jahren<br />
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20 JAHRE<br />
Sonne, Sterne,<br />
Mond & Co.<br />
und Dr. Monika Staesche von der<br />
Stiftung Planetarium Berlin unter<br />
☎ 030/79 00 93-0.<br />
Mit den<br />
Sternschnuppen<br />
bis in die USA<br />
Der Grundgedanke für ein<br />
Musical rund um die Planeten<br />
hatte Joachim Gleich bereits<br />
viele Jahre, bevor er das<br />
Kinder-Kosmical schrieb. Was<br />
einst für Erwachsene erdacht<br />
war, wurde 1997 innovativ von<br />
dem Vollblutmusiker Joachim<br />
Gleich und seinem Team in Ton<br />
und Bild den Bedürfnissen der<br />
Kinder angepasst, unter der Regie<br />
von Klaus Sommerfeld, mit<br />
Texten und Musik von Robert<br />
Metcalf: Spannend, unterhaltsam<br />
und lehrreich zugleich,<br />
vermittelt das Kosmical als Gemeinschaftsproduktion<br />
der Leo-<br />
Borchard-Musikschule und der<br />
Stiftung Planetarium Berlin den<br />
kleinen „Erdlingen“ einen ersten
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Mo – Fr 10.00 –18.00 Uhr · Sa. 9.00 –13.00 Uhr<br />
und nach tel. Vereinbarung
12<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Joachim Gleich – Musikschulleiter, Komponist und Musiker. Foto: studio 642<br />
Eindruck von den Besonderheiten<br />
und der Vielfalt des Weltalls<br />
und macht dabei neugierig auf<br />
mehr aus der Welt der Astronomie<br />
und der Musik.<br />
Da nimmt der „Mann im Mond“,<br />
Jürgen F. Schmid, mit eingängigen<br />
Liedern, bildlichen Texten<br />
und Lasershow die Zuschauer<br />
im Raumschiff mit auf seine<br />
55 Minuten lange Reise zu den<br />
Planeten, seinen Nachbarn. Die<br />
werden mit ihren typischen Eigenschaften<br />
den Erdlingen dann<br />
vorgestellt. Und ganz nebenbei<br />
lernt das kleine Publikum auch<br />
noch Musikinstrumente kennen,<br />
die es später ja vielleicht einmal<br />
in der Musikschule selbst spielen<br />
kann. Live-Musik und die<br />
„Rockenden Sternschnuppen“<br />
animieren zum Mitwippen, und<br />
natürlich ist eine von ihnen Joachim<br />
Gleich am Percussion,<br />
unterstützt von Lutz Halfter am<br />
Schlagzeug, Matthias Manzke<br />
am Saxophon, Sven Hinse an<br />
Bass und Gitarre und Stephan<br />
Wolff an den Keyboards.<br />
Tosenden Beifall erhielt das<br />
Kometen-Musical bisher nicht<br />
U-Bhf Onkel Toms Hütte<br />
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durch die großen Planetarien<br />
der USA im Jahr 2004<br />
begeisterte das Musical aus<br />
Deutschland nicht nur die vielen<br />
Deutschstämmigen im Land.<br />
Es riss Jung und Alt in Chicago,<br />
Philadelphia und Miami von<br />
den Sitzen und gilt im Land der<br />
unbegrenzten Möglichkeiten<br />
inzwischen als ein Hit. Joachim<br />
Gleich erzählt: „In Chicago haben<br />
wir das Kosmical anlässlich<br />
eines Deutschlehrer-Kongresses<br />
auch vor Erwachsenen gespielt.<br />
Ich war erst etwas skeptisch, wie<br />
die Wirkung auf sie sein würde.<br />
Aber sie haben an denselben<br />
Stellen gelacht wie die Kinder,<br />
gingen genauso mit.“ Beeindruckt<br />
darüber äußerte sich die<br />
damalige Direktorin der Checkpoint<br />
Charlie Stiftung, die die<br />
Reise unterstützt hatte. Dr. Andrea<br />
Mehrländer erklärte, dass<br />
das Musical und die Musikschule<br />
mit Joachim Gleich an der Spitze<br />
über die Musik für die Völkerverständigung<br />
zwischen beiden<br />
Ländern mehr geleistet hätten<br />
als so mancher Politiker…<br />
Viel Organisation, technische<br />
Aufbauarbeit und damit Kosten<br />
sind jedoch nötig, bevor der<br />
Mann zum Mond durchstarten<br />
kann. Auch in den USA waren<br />
die Planetarien mit dem Musical<br />
so jeweils für zwei Tage belegt.<br />
Gerne ginge Joachim Gleich mit<br />
dem Kosmical-Projekt der Musikschule<br />
noch einmal in größerem<br />
Rahmen auf eine USA-Tournee.<br />
Doch ohne Sponsor dürfte das<br />
kaum umzusetzen sein, auch<br />
wenn der engagierte Förderkreis<br />
der Schule sein Möglichstes tut.<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 13<br />
Mit musikalischer<br />
Früherziehung<br />
zum Erfolg<br />
Joachim Gleich leitet nach wie<br />
vor mit großer Begeisterung<br />
die Leo-Borchard-Musikschule,<br />
an der er im Alter von 14 Jahren<br />
selbst Gitarre und Schlagzeug<br />
lernte. Aus dem Jurastudium<br />
wechselte er später zu dem der<br />
Musik und in die Pädagogik und<br />
verwirklichte so seinen Traum.<br />
Er spielte am Schlagzeug u. a. in<br />
der Deutschen Oper, dem Theater<br />
des Westens und der Berliner<br />
Philharmonie, unterrichtete parallel<br />
und fand darüber zur Leo-<br />
Borchard-Musikschule zurück.<br />
In den Musikschul-Häusern an<br />
der <strong>Zehlendorf</strong>er Martin-Buber-<br />
Straße und an der Steglitzer<br />
Grabertstraße wird die Jugend<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Musikalische Früherziehung, die Erfolg verspricht.<br />
Foto: L.B.M.S.<br />
über musikalische Früherziehung an die Musik<br />
heranführt, finden geflüchtete Menschen mit der<br />
Musik Entspannung und werden Schüler ggf. bis<br />
zum Musikstudium begleitet. In Zeiten des demographischen<br />
Wandels gilt es aber auch, außerdem<br />
ein interessantes Unterrichtsangebot für ältere<br />
Musikfreunde bereitzuhalten.<br />
All das bringt viel Verwaltungsarbeit mit sich, bestimmt<br />
den Alltag des Musikschul-Leiters, doch ein<br />
„tolles Team“ an Mitarbeitern wisse er dabei hinter<br />
sich, wie er betont.<br />
Derzeit kommt mit dem Auswahlverfahren für die<br />
im nächsten Jahr festangestellten18 Musiklehrer<br />
auf ihn zusätzliche Arbeit zu, der sich der Leiter aber<br />
nur zu gerne stellt. Schon jetzt können Joachim<br />
Gleich und sein Team sowie die über 7.000 Musikschüler<br />
auch deshalb in eine erfolgreiche Zukunft<br />
der Leo-Borchard-Musikschule blicken, deren guter<br />
Ruf weit über Deutschland hinaus reicht.<br />
Weitere Informationen zu zeitnahen Veranstaltungs-Highlights<br />
der Musikschule wie u. a. Talentwettbewerb,<br />
Happy Fridays „Jazz meets Klassik“<br />
im BALI-Kino, „Karneval der Tiere“ in der Philharmonie<br />
Berlin, Open Stage Jazz-Workshop und<br />
„Lieder zur Nacht“ im Rathaus Steglitz unter www.<br />
musikschule-steglitz-zehlendorf.de. ◾<br />
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Salzburger Exulanten in <strong>Zehlendorf</strong><br />
Neue Ausstellung im Heimatmuseum<br />
Alarmstimmung im Salzburger<br />
Land – die Lehre<br />
Martin Luthers hatte<br />
auch hier viele Anhänger gefunden.<br />
Ein Umstand, der dem<br />
Salzburger Erzbischof Matthäus<br />
Lang und seinen Nachfolgern<br />
ein Dorn im Auge war. Das<br />
Fürst erzbistum Salzburg sollte<br />
katholisch bleiben. So sahen<br />
sich die Protestanten Repressionen<br />
ausgesetzt. Einige wurden<br />
zu „Geheimprotestanten“ und<br />
gaben vor, katholisch zu sein.<br />
Dennoch nahmen sie heimlich<br />
an protestantischen Gottesdiensten<br />
teil.<br />
Vertreibung aus dem<br />
Salzburger Land<br />
1731 begannen die Vertreibungen,<br />
die vorher nur vereinzelt<br />
stattgefunden hatten, im größeren<br />
Stil. Mit Hilfe von 6000<br />
kaiserlichen Soldaten sollten die<br />
Protestanten außer Landes geschafft<br />
werden. Die Protestanten<br />
organisierten sich und beriefen<br />
sich auf den Westfälischen Frieden.<br />
Schließlich wurde ihnen<br />
zugestanden, ihren Besitz noch<br />
Das Schild an der Dorfkirche erinnert an die<br />
Begrüßung der Exulanten. Leider stimmt die<br />
Monatsangabe nicht, die Salzburger trafen<br />
erst im Juni ein.<br />
König Friedrich Wilhelm I. begegnet den Salzburgern bei <strong>Zehlendorf</strong>. Das Bild ist einem<br />
Gemälde von Fritz Neumann aus dem Jahre 1882 nachgezeichnet.<br />
<br />
Archiv Heimatverein <strong>Zehlendorf</strong><br />
zu verkaufen und die letzten<br />
mussten Ende April 1732 das<br />
Land verlassen.<br />
Der Preußische König Friedrich<br />
Wilhelm I. erließ das Preußische<br />
Einladungspatent, um neue Bewohner<br />
für das durch die Pest<br />
entvölkerte Ostpreußen zu finden.<br />
Die ersten Exulanten trafen<br />
am 25. Juni 1732 in <strong>Zehlendorf</strong><br />
ein, wo der König sie begrüßte.<br />
Viele der Einwanderer aus Salzburg<br />
wurden im Raum Gumbinnen<br />
angesiedelt. Nachnamen,<br />
die auf Salzburger Vorfahren<br />
hinweisen sind z. B. Brandstädter,<br />
Forstreuter und Haasler.<br />
Beitrag zum<br />
Reformationsjubiläum<br />
Als Beitrag zum Reformationsjubiläum<br />
zeigt der Heimatverein<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 15<br />
<strong>Zehlendorf</strong> vom 14. September<br />
<strong>2017</strong> bis 30. Januar 2018 die Sonderausstellung<br />
„Salzburger Exulanten<br />
in <strong>Zehlendorf</strong>“. Vor dem<br />
Hintergrund konfessioneller<br />
Gegensätze, die ihren Ausdruck<br />
im Emigrationserlass des Salzburger<br />
Fürstbischofs Leopold<br />
von Firmian und dem Einladungspatent<br />
von Preußenkönig<br />
Friedrich Wilhelm I. fanden, wird<br />
in 13 Bildern und erläuternden<br />
Texten der Marsch von 800 Salzburger<br />
Glaubensflüchtlingen<br />
dargestellt, die am 25. Juni 1732<br />
auf der Chaussee nach Berlin in<br />
Höhe <strong>Zehlendorf</strong>s vom König<br />
begrüßt wurden.<br />
Heimatmuseum <strong>Zehlendorf</strong>,<br />
Clayallee 355, 14169 Berlin. Öffnungszeiten:<br />
Mo und Do 10 bis<br />
18 Uhr, Di und Fr 10 bis 14 Uhr.<br />
Der Eintritt ist frei. ◾
16<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Mit Kontinuität und Wandel<br />
in eine erfolgreiche Zukunft<br />
Dr. Brigitte Hausmann, neue Leiterin des Kulturamtes<br />
Zierlich, dunkle Haare und<br />
ein großes Kunstverständnis:<br />
Als neue Leiterin des<br />
Kulturamtes Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong><br />
erinnert Dr. Brigitte Hausmann<br />
nicht nur optisch an ihre Vorgängerin<br />
Doris Fürstenberg, die nun<br />
nach vierwöchiger Einarbeitungszeit<br />
ihrer Nachfolgerin das Kulturzepter<br />
übergeben hat und damit<br />
eine solide Basis, auf welche die<br />
erfahrene Kunsthistorikerin und<br />
Master of Business Administration<br />
(MBA) bauen kann. Dr. Brigitte<br />
Hausmann ist sich wohl der<br />
Leistung bewusst, die in dem Lebenswerk<br />
von Doris Fürstenberg<br />
steckt, mit der sie sich „auf einer<br />
Wellenlänge“ fühlt. Sie erklärt:<br />
„Auf meine Vorgängerin ist das<br />
hohe Niveau der Schwartzschen<br />
Villa zurückzuführen. Einerseits<br />
hat sie über die Jahre vielen guten<br />
Künstlern Chancen geboten,<br />
andererseits unzählige kulturinteressierte<br />
Menschen erreicht. Mit<br />
einem ausgewogenen Gleichgewicht<br />
von Kontinuität und Wandel<br />
möchte ich ihr Lebenswerk<br />
und die Galerie weiterentwickeln.“<br />
– Ein passender Zeitpunkt<br />
wie es scheint, wo sich doch auch<br />
im Bezirk derzeit vieles neu ordnet<br />
und positioniert.<br />
Weiterentwickeln<br />
und Akzente setzen<br />
Die gebürtigen Regensburgerin<br />
Brigitte Hausmann, die Philosophiegespür<br />
in Paris entwickelte<br />
und Kunsterfahrung in Rom sammelte,<br />
hatte in der Vergangenheit<br />
unterschiedlichste Leitungsfunktionen<br />
an Kunstvereinen und<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 17<br />
Museen inne und sorgte mit dafür,<br />
dass <strong>Mitte</strong> der 90er-Jahre die<br />
zeitgenössischen Kunst Einzug<br />
ins Georg-Kolbe-Museum hielt.<br />
Sie begleitete im Einstein-Jahr<br />
2005 zahlreiche daran orientierte<br />
Kunst-Projekte im öffentlichen<br />
Raum, mit denen es gelang, elegant<br />
die Brücke zur Gegenwart zu<br />
schlagen.<br />
In den letzten Jahren war sie Direktorin<br />
der prominenten Bad<br />
Reichenhaller Kunstakademie,<br />
wo sie um die 15 Ausstellungen<br />
pro Jahr und das vielschichtige<br />
Rahmenprogramm erstellte.<br />
Seit den 90er-Jahren hat Dr. Brigitte<br />
Hausmann eine Wohnung in<br />
Berlin und fühlt sich seit jeher mit<br />
der umfangreichen städtischen<br />
Kulturszene, dem Bezirk – und<br />
nicht zuletzt der Schwartzschen<br />
Villa – stark verbunden. Da man<br />
Dr. Brigitte Hausmann<br />
in der Villa künstlerische Präsentation<br />
und Produktion vereint findet,<br />
wo Probebühne, Druckstudio<br />
und Fotolabor zur Verfügung<br />
stehen, will sie in der Zukunft<br />
über Projekte diesen besonderen<br />
Vorteil vermehrt nutzen.<br />
Ihr liegt daran, die bestehenden<br />
Künstlerkontakte weiter zu<br />
pflegen, aber auch daran, Bestehendes<br />
weiterzuentwickeln und<br />
neue Akzente zu setzen. Brigitte<br />
Hausmann will die Kultur und<br />
zeitgenössische Kunst mithilfe<br />
ihrer vielfachen Aufgaben zukünftig<br />
stärker internationalisieren<br />
und über Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong><br />
hinaus bekannter machen. Dabei<br />
dürften ihre jahrelange Erfahrung<br />
als Kuratorin, ihr kunsthistorisches<br />
Know-how, aber auch<br />
ein tiefsitzendes kaufmännisches<br />
Verständnis wertvolle Partner<br />
sein. Die Kulturamt-Leiterin ist interessiert,<br />
neben der attraktiven,<br />
doch platzbegrenzten Galerie<br />
der Schwartzschen Villa zukünftig<br />
auch andere reizvolle Ein-<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Blick nach vorn in eine erfolgreiche Zukunft.<br />
richtungen im Bezirk für Ausstellungen<br />
und Projekte zu finden.<br />
Dabei blickt sie hoffnungsvoll auf<br />
eine Fortsetzung der Kooperation<br />
mit dem Boulevard Berlin, der<br />
mit viel Kunstverständnis bereits<br />
häufiger seine Räume zur Verfügung<br />
stellte und damit hilft, auch<br />
Menschen außerhalb von Museum<br />
und Galerie die Kunst näherzubringen.<br />
Schaut auf<br />
diesen Bezirk<br />
„Natürlich freue ich mich auch<br />
auf neue spannende Kontakte<br />
und damit die Erweiterung und<br />
Vertiefung des Netzwerkes rund<br />
um Kulturamt und Schwartzsche<br />
Villa, die immerhin Mitglied im<br />
Arbeitskreis Kommunale Galerien<br />
ist“, betont Brigitte Hausmann<br />
und denkt dabei auch an den<br />
Fachbereich Regionalgeschichte<br />
und die beiden bestehenden<br />
Heimatmuseen. Sie weiß: „Der Bezirk<br />
besitzt so viele ausbaufähige<br />
Themen, die von überragender<br />
internationaler Bedeutung, aber<br />
auch für den Tourismus wichtig<br />
sind.“ Als Beispiel nennt die<br />
Kulturamt-Leiterin den Bereich<br />
Stadtentwicklung, in dem der Bezirk<br />
Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong> namhafte<br />
Architekten wie Bruno Taut mit<br />
der dazugehörigen geschichtsträchtigen<br />
Siedlungs-Architektur<br />
vorweisen kann. – Und auch als<br />
Tummelplatz der Nobelpreisträger<br />
sei Steglitz-<strong>Zehlendorf</strong> ein<br />
Vorzeige-Bezirk, der anlässlich<br />
der bevorstehenden „100 Jahre<br />
Groß-Berlin“ im Jahr 2020 ein<br />
wichtiges Wörtchen mitreden<br />
sollte.<br />
Den Focus deutlicher auf den Bezirk<br />
zu lenken, dazu leistete bereits<br />
Doris Fürstenberg mit dem<br />
Kulturamt gute Vorarbeit: Indem<br />
sie den Kulturtag “Jenseits von<br />
<strong>Mitte</strong>“ einführte, machte sie auf<br />
die hohe Dichte renommierter<br />
Kultureinrichtungen in Steglitz-<br />
<strong>Zehlendorf</strong> aufmerksam. Vervollkommnung<br />
fand diese Idee<br />
in dem kürzlich vom Kulturamt<br />
herausgegebenen Flyer „natürlich<br />
Kultur“, den Dr. Brigitte<br />
Hausmann nicht nur Bezirksbesuchern<br />
ans Herz legt. Der Flyer<br />
liegt in Hotels und Institutionen<br />
aus und macht auf Kulturorte<br />
des Bezirks vom AlliiertenMuseum<br />
bis zur Schwartzschen Villa<br />
aufmerksam, die mit ihrer naturnahen<br />
Lage überregionale Ausstrahlung<br />
besitzen.<br />
Brigitte Hausmann und das Netzwerk<br />
des Kulturamtes überlegen<br />
bereits heute, orientiert am Fly-<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 19<br />
er, für das Jahr 2019 spektakuläre<br />
jährliche Aktionen, die auf Veranstaltungsebene<br />
den Gedanken<br />
„Jenseits von <strong>Mitte</strong>“ aufgreifen<br />
und weiterentwickeln. „Denn<br />
die Kulturförderung im Bezirk<br />
ist schließlich eine Aufgabe des<br />
Kulturamtes“, betont sie.<br />
Tätig ist die Leiterin von zwei<br />
Büros aus, die jedoch in Sichtweite<br />
liegen. So pendelt sie<br />
zwischen Schwartzscher Villa<br />
und Kulturamt im Bereich der<br />
Ingeborg-Drewitz-Bibliothek;<br />
mit dem Anspruch, etablierten<br />
und jungen Künstlern gleichermaßen<br />
gerecht zu werden, deren<br />
Strahlkraft weit über den Bezirk<br />
hinaus reicht.<br />
Sie plant und bereitet qualitativ<br />
hochwertige Ausstellungen mit<br />
international bekannten zeitgenössischen<br />
Künstlern vor, die bereits<br />
auf der „documenta“ begeisterten,<br />
legt aber ebenso Wert auf<br />
die Entdeckung und Förderung<br />
vielversprechender junger Künstler.<br />
Und schon heute freut sie sich<br />
auf die Installations-Künstlerin<br />
Qin Yufen aus China, mit der sie<br />
eine Ausstellung für das nächste<br />
Jahr plant. Außerdem möchte die<br />
neue Leiterin des Kunstamtes für<br />
die Zukunft für Veranstaltungen<br />
die inhaltliche Verbindung von<br />
Die Schwartzsche Villa in Steglitz – Kulturstätte mit Niveau.<br />
Wort, Ton und Bild fördern, um damit<br />
ein möglichst weitgefächertes<br />
Publikum erreichen zu können.<br />
„Ich habe die wunderbare Aufgabe<br />
erhalten, in einem Bezirk mit<br />
so hohem Kulturpotential spartenübergreifend<br />
tätig sein zu dürfen“,<br />
fasst Dr. Brigitte Hausmann<br />
ihre neue Tätigkeit zusammen,<br />
„Und ich bin auf eine erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit mit Partnern<br />
und Institutionen gespannt, die<br />
diese Potential mit mir nutzen<br />
und weitertragen möchten.“<br />
Am 12. September eröffneten in<br />
der Galerie der Schwartzschen<br />
Villa Bezirksstadtrat Frank Mückisch<br />
und Dr. Brigitte Hausmann<br />
die vom 13. September bis zum<br />
5. November <strong>2017</strong> laufende Ausstellung<br />
„SYNDROME im Schatten<br />
der Ordnung“ von Maria Manasterny<br />
und Deborah Uhde. Der<br />
Eintritt ist frei.<br />
Im Boulevard Berlin sprechen<br />
ebenfalls zur Vernissage der analogen<br />
Fotoausstellung von Kulturamt<br />
und KGB „BLICKFELD“ am<br />
5. Oktober um 18 Uhr der Bezirksstadtrat<br />
und die Leiterin des Kulturamtes.<br />
Die Ausstellung läuft<br />
vom 6. Oktober bis zum 31. Dezember<br />
<strong>2017</strong> und gewährt während<br />
der Center-Öffnungszeiten<br />
freien Eintritt.<br />
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Jacqueline Lorenz
20<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Die schnellste Rennbahn der Welt<br />
Avus Nordkurve wurde vor 50 Jahren abgerissen<br />
Rennen auf der Avus! Das<br />
waren Pflichttermine für<br />
alle, die Benzin im Blut hatten<br />
und das waren in Berlin nicht<br />
wenige. Das erste Rennen startete<br />
am 23. September 1921 – nur<br />
fünf Tage vorher hatte man den<br />
Bau der Avus abgeschlossen.<br />
Begonnen hatte er bereits 1913<br />
als sich wohlhabende Berliner<br />
Automobilbesitzer zur Automobil-Verkehrs-und<br />
Übungsstraße<br />
GmbH zusammenschlossen. Die<br />
neue Strecke, auf der Pferdefuhrwerke<br />
und Fußgänger nichts zu<br />
suchen hatten, verlief entlang<br />
der Wetzlarer Bahn zwischen<br />
Charlottenburg und Nikolassee.<br />
Der Erste Weltkrieg sorgte dafür,<br />
dass der Bau zum Erliegen kam.<br />
In den Nachkriegsjahren demontierte<br />
die notleidende Bevölkerung<br />
alles, was sich verkaufen<br />
oder anderweitig verwerten ließ.<br />
Erste Streckenrekorde<br />
Erst 1921 konnte der Bau dank<br />
der Investitionen des Industriellen<br />
Hugo Stinnes vollendet<br />
Für die Tribüne könnten nach dem kürzlich erfolgten Verkauf neue Zeiten anbrechen.<br />
werden. Die Avus war noch<br />
eine reine Renn- und Versuchsstrecke.<br />
Doch auch Privatleute<br />
konnten sie nutzen, sie mussten<br />
eine Gebühr von zehn Mark<br />
zahlen. Am 23. September 1921<br />
senkte sich erstmals die Startflagge<br />
auf dem Kurs, der durch<br />
den Grunewald verlief. Sieger<br />
des ersten Rennens war Fritz<br />
von Opel, der mit 128,84 km/h<br />
den ersten Streckenrekord erzielte.<br />
Obwohl schon die erste<br />
Rennveranstaltung ein Publikumsmagnet<br />
war, kam der<br />
Sport auf der Strecke aufgrund<br />
der Inflation nur schleppend in<br />
Gang. Auf der Avus wurden nur<br />
kleine, unbedeutende Rennen<br />
gefahren. Das nächste große Ereignis<br />
war der Große Preis von<br />
Deutschland am 11. Juli 1926.<br />
Es war die Stunde von Rudolf<br />
Caracciola, der am Start erst den<br />
Motor abwürgte und nach einer<br />
spektakulären Aufholjagd mit<br />
seinem Mercedes-Benz siegte.<br />
Der zweite Fahrer seines Teams<br />
erlebte hingegen einen schwarzen<br />
Tag. Sein Wagen kam ins<br />
Schleudern und zerstörte ein<br />
Zeitnehmerhäuschen. Dabei<br />
starben drei Menschen. Nach<br />
diesem Unfall wurde der Große<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> Ratgeber <strong>extra</strong> 21<br />
Preis von Deutschland auf den<br />
1927 eröffneten Nürburgring<br />
verlegt.<br />
Ein Raketenauto<br />
von Opel<br />
Dennoch wurden auf der AVUS<br />
weiterhin Rennen gefahren und<br />
Rekorde aufgestellt – besonders<br />
spektakulär war hierbei wiederum<br />
Fritz von Opel mit seinem<br />
Opel RAK 2, einem raketengetriebenen<br />
Fahrzeug. Er erreichte im<br />
Jahr 1928 die Spitzengeschwindigkeit<br />
von 230 km/h. Allerdings<br />
fuhr er kein Rennen gegen andere<br />
Fahrzeuge, sondern war mit<br />
dem sehr speziellen Fahrzeug<br />
allein auf der Straße 1937 ersetzte<br />
man die alte, flache Nordkurve<br />
durch ein neues Bauwerk mit<br />
einem geringeren Radius: Die<br />
berühmt-berüchtigte steile neue<br />
Nordkurve mit 46,6 ° sollte die<br />
Strecke noch schneller machen<br />
und der Plan ging auf. Die Tribüne<br />
entstand. Weitere Geschwindigkeitsrekorde<br />
folgten, ein Silberpfeil<br />
von Mercedes erreichte<br />
die Durchschnittsgeschwindigkeit<br />
von 260 Stundenkilometern.<br />
Erkenntnisse für<br />
den Straßenbau<br />
Doch die AVUS diente nicht nur<br />
der Weiterentwicklung der Fahrzeuge<br />
und Motoren. Auch der<br />
Straßenbelag auf der Strecke<br />
wurde ständig verbessert. Anfangs<br />
bildeten sich bis zu zehn<br />
Zentimeter hohe Bodenwellen.<br />
Durch Versuche mit anderen<br />
Bodenbelägen lieferte die Avus<br />
weitreichende Erkenntnisse für<br />
den künftigen Bau von Straßen.<br />
Im Jahr 1939 erfolgte der Verkauf<br />
der Avus, die sich bis dato<br />
noch in Privatbesitz befand.<br />
Käufer war das Deutsche Reich<br />
und die Avus wurde nun zu einem<br />
Stück der Reichsautobahn.<br />
Der Zweite Weltkrieg folgte und<br />
mit ihm starke Beschädigungen<br />
der Straße. Nach Kriegsende<br />
beseitigte man diese und 1951<br />
startete das erste Nachkriegsrennen.<br />
Die Nordkurve erwies sich<br />
in den folgenden Jahren mehr<br />
und mehr als schwierig und sogar<br />
tödlich. 1954 klagten Fahrer<br />
über Bodenwellen. Seit 1956<br />
kam es immer an der gleichen<br />
Stelle an der Nordkurve zu folgenschweren<br />
Unfällen. So geriet<br />
Richard von Frankenbergs Fahrzeug<br />
über den Kurvenwulst, der<br />
Fahrer wurde schwer verletzt, ein<br />
weiterer Fahrer geriet ins Schleudern.<br />
Der Franzose Jean Behra<br />
starb am 1. August 1959, als sein<br />
Porsche auf der Nordkurve ins<br />
Schleudern kam und an einem<br />
Betonklotz – dem Sockel eines<br />
früheren Luftabwehrgeschützes<br />
– zerschmetterte. Nach diesem<br />
tödlichen Unfall fanden in<br />
den nächsten drei Jahren keine<br />
Grand Prix-Rennen auf der Avus<br />
mehr statt. Beim Rennsport auf<br />
der Traditionsstrecke starteten<br />
nur noch schwächer motorisierte<br />
Fahrzeugen. Steilkurven in<br />
Autorennen galten mittlerweile<br />
auch als überholt und so wurde<br />
die berüchtigte Nordkurve 1967<br />
abgetragen. Noch bis zum Jahr<br />
1998 fanden Rennen mit Tourenwagen<br />
auf der Avus statt.<br />
Mittlerweile ist der Rennsport<br />
auf der Strecke Geschichte, da<br />
Sperrungen immer problematischer<br />
wurden und Rennen in der<br />
Stadt auch nicht mehr zeitgemäß<br />
waren. Der Nachfolger für den<br />
Rennsport sollte der Lausitzring<br />
werden.<br />
Neue Pläne für<br />
die Tribüne<br />
Seit dem Aus für die Avus-Rennen<br />
ist auch die 1937 erbaute Tribüne<br />
verwaist. Das denkmalgeschützte<br />
Bauwerk verkam zusehends.<br />
Nach mehreren Eigentümerwechseln<br />
übernahm der Unternehmer<br />
Hamid Djadda die Tribüne.<br />
Nach den Umbauarbeiten, die<br />
bereits angefangen haben, sollen<br />
hier Veranstaltungen stattfinden,<br />
möglicherweise wird es auch ein<br />
Museum zur Geschichte der Avus<br />
geben. Fertigstellung soll im Jahr<br />
2021 sein – 100 Jahre nach der<br />
Eröffnung der Avus. ◾
22<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Der erneut angelegte Schloßsee fügt sich mit seiner Insel und dem geschwungenen Ufer perfekt in den Park ein.<br />
Schloßsee rekonstruiert<br />
Neue alte Wasserfläche im Landschaftspark Glienicke<br />
Der historische Schloßsee ist zurück! Ein wichtiges<br />
Gestaltungselement des Landschaftsparks<br />
Klein-Glienicke ist wieder erlebbar: Im<br />
Zuge der geförderten touristischen Geländeerschließung<br />
konnte der historische Schloßsee wieder<br />
hergestellt werden. Dieses eigentlich künstlich<br />
geschaffene Gewässer wurde ab 1838 in zwei Bauphasen<br />
ausgehoben. Dabei entstand eine große,<br />
durch ihre unregelmäßige Form natürlich wirkende<br />
Wasserfläche mit vielfältigen Blicken sowohl vom<br />
Wiesengrund aus als auch von der Vorfahrt und<br />
vom Gartenhof des Schlosses. Der Teich wurde ursprünglich<br />
mit Havel-Wasser über eine künstliche<br />
Quelle gespeist. Ebenfalls bereits historisch war<br />
eine Ausstattung mit Findlingen an den Ufern des<br />
Schloßsees.<br />
Verlandet nach dem<br />
Ersten Weltkrieg<br />
Nach dem Ersten Weltkrieg fiel der Schloßsee mit<br />
einer allgemeinen Vernachlässigung der Parkpflege<br />
trocken. Glücklicherweise war das Gewässer in<br />
seiner endgültigen Ausdehnung gut in verschiedenen<br />
historischen Karten dokumentiert, beispielsweise<br />
im sogenannten Kraatz-Plan von 1862.<br />
Nach dem Abgleich der Geländemodellierung<br />
mit den historischen Plänen zeigte sich, dass die<br />
Gestaltung noch erhalten war. Daraufhin konnte<br />
nach ausgiebiger archäologischer Dokumentation<br />
die Wiederherstellung erfolgen. Gegenüber der<br />
historischen Bautechnik mit einer Dichtung durch<br />
dünne Tonschlämme wurde nun als Dichtung eine
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 23<br />
dauerhafte Schicht aus wasserundurchlässigem<br />
Natur-Ton neu eingebaut. Dabei wurde auf eine<br />
genaue Erhaltung der Uferverläufe und der Geländehöhe<br />
sowie den Verbleib der historischen<br />
Findlingslagen geachtet.<br />
Erneut Besucherattraktion<br />
Seit Anfang <strong>2017</strong> ist der Schloßsee wieder gefüllt,<br />
nun jedoch mit sauberem Brunnenwasser. Nachdem<br />
sich im Laufe des Jahres auch die gepflanzte<br />
Ufervegetation schon gut entwickelt hat, begeistert<br />
der See nun die Parkbesucher aus nah und<br />
fern. Bezirksstadträtin Maren Schellenberg freut<br />
sich, dass die Sanierung des Landschaftsparks Glienicke<br />
nach den bereits erfolgten umfangreichen<br />
Erneuerungen der Wege, mit der Wiederherstellung<br />
des Schloßsees ein weiteres bedeutendes<br />
Stück zum Erhalt des Weltkulturerbes Glienicke<br />
vorangekommen ist. <br />
◾<br />
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24<br />
<strong>Zehlendorf</strong> <strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong><br />
Treffpunkt Mexikoplatz<br />
Wo Mensch und Seele verständnisvolle Ansprechpartner finden<br />
Psychisch beeinträchtigte<br />
Menschen gehören zu<br />
unserer Gesellschaft dazu,<br />
ihre Zahl steigt stetig. Die seelischen<br />
Beeinträchtigungen<br />
können sich in leichten Depressionen<br />
zeigen, aber auch<br />
in deutlichen Psychosen. Nicht<br />
selten ist Einsamkeit Auslöser<br />
dieser Beeinträchtigung, die<br />
wiederum zu einer Verstärkung<br />
der Vereinsamung innerhalb der<br />
Gesellschaft führt.<br />
Wichtig, dass es da Anlaufstellen<br />
und Orte mit verständnisvollen<br />
Menschen gibt, die Kontaktsuchenden<br />
und Beeinträchtigten<br />
Gehör und professionelle Beratung<br />
entgegenbringen, anonym,<br />
kostenlos und unbürokratisch.<br />
Eine der ältesten Kontaktstellen<br />
dieser Art im Südwesten Berlins<br />
ist der Treffpunkt Mexikoplatz,<br />
der in idyllischer Lage direkt gegenüber<br />
vom malerischen Bahnhof<br />
Kontakt- und psychosoziale<br />
Beratungsstelle zugleich ist. Mit<br />
seinem breiten Angebot findet<br />
er seit nunmehr 46 Jahren ebenso<br />
das Gespräch zu unbelasteten<br />
Professionelles Team: Barbara Stadler, Irmgard Lohbreier und Maike Gerten (v.l.n.r.).<br />
wie zu durch persönliche, familiäre<br />
oder psychische Probleme<br />
belasteten Menschen. 1971 begann<br />
der Treff als Altenclub. Seit<br />
1990 hat sich die als bezirkliche,<br />
über Zuwendungsgelder finanzierte<br />
und zur psychiatrischen<br />
Pflichtversorgung des Bezirks<br />
gehörenden Einrichtung als<br />
Kontakt- und Beratungsstelle<br />
zu einem unverzichtbaren<br />
Treffpunkt entwickelt: Sie führt<br />
Menschen zusammen, die hier<br />
ihre Freizeit verbringen und<br />
neue Kontakte knüpfen möchten.<br />
Darüber hinaus bietet der<br />
unter der Trägerschaft des Treffpunkt<br />
Mexikoplatz e. V. stehende<br />
Begegnungsort strapazierten<br />
Seelen bei Bedarf professionelle<br />
psychosoziale Unterstützung,<br />
Rat und Vermittlung.
Gespräche beim<br />
Kaffee, Angebote<br />
und Beratung<br />
Die Sonne strahlt vielversprechend<br />
an diesem Vormittag.<br />
Ein kleiner Vorgarten ist einladendes<br />
Treff-Entree, hier kann<br />
man in der Sonne sitzen, Kaffee<br />
trinken und entspannen. Zwei<br />
freundliche Räume und ein<br />
Zimmerchen als stiller Rückzugsoder<br />
Gesprächsort sowie Küche<br />
und Sanitäre Einrichtungen besitzt<br />
der Treffpunkt.<br />
In der Kunstgruppe geht es<br />
zum Wetter passend bunt und<br />
fröhlich zu. Collagen werden geschnitten,<br />
geklebt und gegenseitig<br />
humorvoll kommentiert<br />
und vielleicht dann demnächst<br />
in einer der Ausstellungen der<br />
Öffentlichkeit präsentiert. Die<br />
Teilnahme ist kostenlos, ein<br />
Obolus wird von manchem<br />
Teilnehmer nach eigener finanzieller<br />
Möglichkeit freiwillig entrichtet.<br />
Fachliche Unterstützung<br />
leistet Kunstgruppenleiterin<br />
Maike Gerten, die am Abschluss<br />
ihres Kunst-Studiums steht.<br />
Von einer Kommilitonin hatte sie<br />
vom Treffpunkt erfahren und ist<br />
begeistert, dass hier Menschen,<br />
die einfach nur Anschluss bei<br />
Kaffee, Tee und dem vielfältigen<br />
Gruppenangebot suchen,<br />
mit denen zusammentreffen,<br />
die seelische Probleme haben.<br />
„Gelebte Inklusion“, nennt sie<br />
das und hat sich einiges vorgenommen<br />
für die Gruppe: Die<br />
verschiedenen Maltechniken<br />
will sie ihr nach und nach vermitteln.<br />
Seit eineinhalb Monaten<br />
<strong>Zehlendorf</strong> Gesundheit<br />
<strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 25<br />
gehört Maike zum achtköpfigen<br />
Team, zu dem Sozialarbeiter und<br />
Mitarbeiter aus dem psychosozialen<br />
Bereich zählen, und das Honorarkräfte<br />
und Ehrenamtliche<br />
verstärken.<br />
Seit 15 Jahren dabei ist Sozialarbeiterin<br />
und Geschäftsführerin<br />
Irmgard Lohbreier, die auch<br />
stellvertretende Geschäftsführerin<br />
des gemeinnützigen<br />
Perspektive <strong>Zehlendorf</strong> e. V.<br />
ist, dem Kooperationspartner<br />
des Treffpunkts. Lediglich zwei<br />
Vollzeitkräfte arbeiten im Treff-<br />
Team. „Wir können keine großen<br />
Sprünge machen“, erklärt die<br />
Leiterin angesichts des recht<br />
schmalen finanziellen Etats, was<br />
aber die verkehrsgünstige und<br />
malerische Lage sowie die netten<br />
Nachbarn am Mexikoplatz<br />
wettmachen.<br />
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Gemeinsam Kunst erleben und Kontakte knüpfen.<br />
Zum „Offenen Treff“, der<br />
von Montag bis Donnerstag<br />
täglich stattfindet, ist jeder<br />
herzlich willkommen. Gemeinsames<br />
Frühstück, Chor,<br />
„TagesThemen“-Diskussionsrunde,<br />
Trommelgruppe, Kreatives<br />
Fotografieren, Kegelnachmittag<br />
oder aber psychosoziale<br />
Beratung, therapeutisch angeleitete<br />
Gesprächsgruppe und<br />
unterschiedlichste Ausflüge und<br />
Kulturveranstaltungen von der<br />
Lesung bis zum Vortrag – das<br />
kostenlose Angebot des Treffpunktes<br />
hält für jeden – teilweise<br />
mit Anmeldung – das Passende<br />
bereit. Irmgard Lohbreier<br />
erklärt dazu: „Wenn jemand Probleme<br />
hat oder dringenden Rat<br />
sucht, sind wir selbstverständlich<br />
immer gesprächsbereit und<br />
vermitteln Hilfe.“<br />
Zum Gedankenaustausch und<br />
Besprechen neuer Programm-<br />
Ideen kommen Team und Besucher<br />
alle acht Wochen am Runden<br />
Tisch zusammen.<br />
Ein Treffpunkt auch für<br />
geflüchtete Menschen<br />
Seit der Berliner Senat im Rahmen<br />
seiner Flüchtlingspolitik<br />
eine zusätzliche Stelle für die<br />
Kontakt- und psychosozialen<br />
Beratungsstellen bewilligt hat,<br />
ist für die Arbeit mit geflüchteten<br />
Menschen Barbara Stadler im<br />
Team dabei. Sie kommt ebenfalls<br />
vom Perspektive <strong>Zehlendorf</strong> e. V.,<br />
wo sie sich sechs Jahre lang mit<br />
psychisch Kranken beschäftigte;<br />
das hier ist ein Pilotprojekt für sie<br />
und den Treffpunkt. Dort haben<br />
nun auch geflüchtete Menschen<br />
Wieder Spaß haben – der Treffpunkt trägt dazu bei.<br />
aus den Flüchtlingsunterkünften<br />
die Möglichkeit, das Beratungsangebot<br />
anzunehmen oder<br />
einfach Kontakt zu ihren deutschen<br />
Nachbarn aufzunehmen.<br />
Besonders die in der Unterkunft<br />
in Wannsee-Heckeshorn untergebrachten<br />
Menschen nutzen<br />
die Treffpunkt-Angebote. Barbara<br />
Stadler erzählt: „Gute Kontakte<br />
zu den anderen Besuchern<br />
sind durch den angebotenen<br />
Begegnungstreff mit Geflüchteten<br />
und durch gemeinsames<br />
Kochen entstanden.“ Obwohl<br />
es sprachliche Verständigungsschwierigkeiten<br />
gab: in der Küche<br />
und beim gemeinsamen<br />
Essen verstand man sich dann<br />
auch ohne Worte. Doch für die<br />
Beratungen im psychosozialen<br />
Bereich und den Zugang zu den<br />
psychisch beeinträchtigten Men-<br />
Montag-Freitag 8-18 Uhr<br />
und nach Vereinbarung<br />
MRT 3 Tesla<br />
Clayallee 225a · 14195 Berlin<br />
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<strong>Zehlendorf</strong> Gesundheit<br />
<strong>Mitte</strong> <strong>extra</strong> 27<br />
schen bereitete die erschwerte<br />
Verständigung weitaus größere<br />
Probleme. So ist Barbara Stadler<br />
dankbar, dass sie sprachlich nun<br />
von ihrem neuen Kollegen, dem<br />
Syrer Salar, unterstützt wird. Sie<br />
führt ihn dafür in das psychosoziale<br />
System Berlins ein. Salar<br />
spricht neben Deutsch, Englisch<br />
und Syrisch mehrere Formen von<br />
Kroatisch, Arabisch und Persisch.<br />
Er arbeitete bereits ehrenamtlich<br />
für UNICEF als psychosozialer<br />
Helfer und bringt notwendige<br />
Vorkenntnisse mit. In seiner syrischen<br />
Heimat machte er eine Soziologie-Ausbildung.<br />
Geflüchtete<br />
Menschen mit und ohne psychische<br />
Beeinträchtigung werden<br />
unter seiner Sprachbegleitung<br />
leichter erreichbar.<br />
Sozialarbeiterin Barbara Stadler<br />
sieht sich als Schnittstelle zur<br />
Eingliederungshilfe. Sie geht in<br />
die Einrichtungen, „an die psychosozialen<br />
Brandstellen vor<br />
Ort“, ist Ansprechpartnerin bei<br />
Krisen, leistet dadurch wichtige<br />
politische Unterstützungsarbeit.<br />
Im Notfall vermittelt sie an das<br />
bestehende Hilfssystem, verbringt<br />
selbst viel Zeit im Behördendschungel<br />
und muss immer<br />
flexibel bleiben. Doch sie freut<br />
sich: „An diesem schönen Begegnungsort<br />
am Mexikoplatz<br />
besteht Interesse beiderseits,<br />
mit Menschen der anderen Kultur<br />
zusammenzukommen.“ Und<br />
Irmgard Lohbreier ergänzt: „Man<br />
muss manchmal experimentierfreudig<br />
sein, um Erfolg zu haben.“<br />
Den Erfolg sieht sie dann<br />
auch darin, dass pro Jahr rund<br />
220 Menschen mindestens einmal<br />
den Treffpunkt besuchen.<br />
Dass die Wertschätzung des<br />
Treffpunktes am Mexikoplatz<br />
auch zukünftig bestehen und<br />
dem unterstützenden Bezirk bewusst<br />
bleibt, das wünscht sie sich<br />
besonders für die Menschen, für<br />
die er so notwendig ist.<br />
Überzeugen davon können sich<br />
Interessierte am 10. Oktober<br />
<strong>2017</strong> beim „Tag der offenen Tür“<br />
im Treffpunkt Mexikoplatz, der<br />
im Rahmen der diesjährigen „Woche<br />
der seelischen Gesundheit“<br />
stattfindet.<br />
◾<br />
<br />
Jacqueline Lorenz<br />
Treffpunkt Mexikoplatz<br />
Mexikoplatz 4<br />
14163 Berlin<br />
Tel. 030 – 801 70 26<br />
E-Mail: info@treffpunkt- mexikoplatz.de<br />
Öffnungszeiten, Angebote,<br />
Informationen, Spendenkonto unter<br />
www.treffpunkt-mexikoplatz.de<br />
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Dr. Gert Schleicher Tel.: 030 / 85 40 77 10 g.schleicher@ortho-eins.de<br />
Dr. Ulrich Schleicher Tel.: 030 / 84 18 38 51 u.schleicher@ortho-eins.de<br />
Dr. Christopher Topar Tel.: 030 / 85 07 17 77 topar@ortho-eins.de<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
• Wirbelsäulentherapie<br />
• spezielle Injektionstechniken<br />
• periradikuläre Injektionstherapie<br />
• Stoßwellentherapie<br />
• Akupunktur<br />
• Lasertherapie<br />
• Chirotherapie<br />
• Röntgen<br />
• Sonographie<br />
• Kinesio-Tape<br />
• ambulante und<br />
stationäre Operationen<br />
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• Kinderorthopädie<br />
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