apr PAPIER-ZEITUNG

PAPIER-ZEITUNG
14. November 2008
INHALT
Allgemeine Papier-Rundschau
Home Hilfe
1. Feinpapiergroßhändler zu 13 Mio. Euro Strafe wegen
Preisabsprache verurteilt
2. M-real Zanders vereinbart Partnerschaft mit Thibierge
& Comar
3. Ausbildung in der Papierindustrie: Jeder zehnte
Ausbildungsplatz bleibt unbesetzt
4. Södra muss rückläufige Gewinne hinnehmen
5. Stora Enso macht im dritten Quartal 120 Mio. Euro
Verlust
6. Geschäftslage in der Druckindustrie verbesserte sich
7. Heidelberger Druckmaschinen beschließt Kurzarbeit
8. Rieger denkt über neue Papiermaschine nach
9. Konjunkturelle Bremsspuren im Vertrieb: Herbst-
Konjunkturumfrage der CDH
10. Ciba mit deutlichem Gewinneinbruch
11. Einführung eines Altpapier-Identifikationssystems
durch CEPI
12. Mayer-Kuvert kauft 50 Prozent an Firma A-Mail
Nr.: 22
131. Jahrgang
Erscheint 2 x im Monat www.a-p-r.de
apr Aktuell - apr Aktuell - apr Aktuell
bvse wirft Papierindustrie
rücksichtslose Preissenkungen für
Altpapier vor
I. Personalia
II. Kurz notiert
III. Impressum
IV. Infos, Nutzungsrechte etc.
Archiv
Wer kann was liefern
Werbemöglichkeiten in der
elektronischen apr PAPIER-ZEITUNG
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1. Feinpapiergroßhändler zu 13 Mio. Euro Strafe wegen Preisabsprache verurteilt
Das Oberlandesgericht Düsseldorf und der dortige Kartellsenat haben sieben deutsche
Papiergroßhändler wegen verbotener Preisabsprachen zu Geldbußen von insgesamt ca. 13 Mio. Euro
verurteilt. Die Unternehmen und zwei beteiligte Mitarbeiter hatten zugegeben, in den 90er Jahren an
regionalen Preiskartellen mitgewirkt zu haben. Der Vorsitzende Richter Heinz Peter Dicks betonte, dass
die Unternehmen versuchten, durch Festsetzung von Mindestverkaufspreisen den Wettbewerb
einzuschränken. Die Prozessbeteiligten hatten sich vor diesem Urteil, dass nun relativ rasch ergangen
war, abgesprochen und auf die Höhe der Ordnungswidrigkeit geeinigt. Zuvor hatte das Bundeskartellamt
gegen zwölf Unternehmen und 46 Mitarbeiter wegen verbotener Preisabsprachen Bußgelder in Höhe von
57,6 Mio. Euro verhängt. Das erste Urteil des OLG Düsseldorf wurde vom BGH verworfen. Bei den
betroffenen Firmen handelt es sich um Schneidersöhne in Ettlingen, Classen-Papier in Essen (ohne
Zahlung, da später in Konkurs), Papier Union in Hamburg und um verschiedene Mitglieder der Igepa
group wie Hansa-Papier, E. Michaelis, VPH, Freytag & Petersen und Drissler.
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apr MAGAZIN,
Nr. 12/08
erscheint am
03.12.2008
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schluss:
19.11.2008
aus dem Inhalt:
- Chemikalien
- Füllmittel
- Streichen
- Glätten
- Prägen
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EXTRAHEFT
WELLPAPPE
6/2008
erscheint am
10.12.2008
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schluss:
28.11.2008
aus dem Inhalt:
Alles rund um
die Wellpappe!
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apr Aktuell - apr Aktuell - apr Aktuell
bvse wirft Papierindustrie rücksichtslose Preissenkungen für Altpapier vor
"Viele Papier- und Kartonhersteller in Deutschland und Europa nutzen die Krise der chinesischen und
fernöstlichen Papierindustrie rücksichtslos aus", kritisierte Hubert Neuhaus, Vorsitzender des bvse-
Fachverbandes Papierrecycling.
Nachdem die Altpapierexporte nach Fernost fast zum Erliegen gekommen sind, senken die
Papierfabriken in Deutschland die Preise für die Sorten 1.02 und .04 "in neuen Dimensionen". Neuhaus
berichtet von maßlosen Preissenkungen von 40% und mehr im Vergleich zum Oktober. In diesen
Größenordnungen habe es umgekehrt noch nie Preiserhöhungen gegeben. "Wir erwarten, dass sich die
Papierindustrie auch in Krisenzeiten als berechenbarer und fairer Partner zeigt."
Der Vorsitzende des bvse-Fachverbandes Papierrecycling erinnerte die Papierindustrie daran, dass sie in
der Vergangenheit immer gemahnt habe, dass Preisänderungen moderat gestaltet werden müssten. Es
war bisher auch Meinung der Papierindustrie, dass "wir es nicht wieder soweit kommen lassen dürfen,
dass für Altpapier seitens der Anfallstelle zugezahlt werden muss".
Neuhaus: "Es ist jetzt an der Zeit, dass sich die Papierindustrie wieder an ihren eigenen Ansprüchen
messen lässt und nicht ihre eigenen Aussagen ad absurdum führt. Momentan scheint es jedoch so zu
sein, dass, wenn es der Markt hergibt und die Krise in Fernost andauert, die Preise für Altpapier weiter
verfallen. Damit sägt die Papierindustrie an dem Ast, auf dem auch sie sitzt!"
"Wir dürfen nicht den Fehler machen, das positive Image für Sekundärrohstoffe, vor allem auch für
Altpapier, das mühsam erkämpft worden ist, innerhalb kürzester Zeit wieder in Frage zu stellen. Wenn das
Vertrauen einmal erschüttert ist, wird es lange dauern bis wir aus diesem Tief wieder herausfinden. Das
ist schlecht für die Unternehmen der Sekundärrohstoffwirtschaft, das ist aber vor allem gefährlich für die
Unternehmen, die Sekundärrohstoffe für ihre Produktion dringend benötigen. Deshalb sollte - bei allem
betriebswirtschaftlichen Verständnis - die Papierindustrie nicht den Blick für das Ganze und die Zukunft
verlieren. Wir können uns alle miteinander nicht leisten, die Werthaltigkeit des Altpapiers wieder öffentlich
in Frage zu stellen", warnte Burkhard Landers, Präsident des Bundesverbands Sekundärrohstoffe und
Entsorgung (bvse), Anfang November in seinem Vortrag bei den 17. Kölner Abfalltagen.
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apr Aktuell - apr Aktuell - apr Aktuell
2. M-real Zanders vereinbart Partnerschaft mit Thibierge & Comar
Nachdem die Firma M-real Zanders, Düren, bereits seit zehn Jahren das Transparentpapier-Progamm
Cromático der französischen Thibierge & Comar S.A. produziert, geben die beiden Unternehmen eine
Erweiterung ihrer Partnerschaft bekannt. Über die Produktion hinaus übernahm M-real Zanders zum 1.
November 2008 auch den weltweiten alleinigen Vertrieb des Cromático-Programms.
Markeninhaber und Produzent sind optimistisch, durch die Ausschöpfung der zusätzlich geschaffenen
Synergien zielgerichteter auf Kunden- und Marktbedürfnisse eingehen zu können und versprechen
bereits für das kommende Jahr technologische und kreative Innovationen. Mit der getroffenen
Vereinbarung ergänzt Cromático die bekannten Zanders-Marken. Die Marken Zanders Spectral und
Zanders T2000 bleiben im gesamten Umfang bestehen.
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3. Ausbildung in der Papierindustrie: Jeder zehnte Ausbildungsplatz bleibt unbesetzt
In der deutschen Papierindustrie ist in diesem Jahr jeder zehnte Ausbildungsplatz unbesetzt geblieben.
In einigen Betrieben sind sogar bis zu 30% der angebotenen Stellen nicht besetzt worden. Das teilte jetzt
Eberhard Potempa, der Vorsitzende der Vereinigung der Arbeitgeberverbände der Deutschen
Papierindustrie e. V. (VAP), Bonn, mit. Die aktuelle Ausbildungsplatz-Umfrage der VAP hat ergeben,
dass von den insgesamt 849 Ausbildungsplätzen der Branche lediglich 781 besetzt werden konnten. Das
entspricht einer Quote von 90%. Besonders schwierig ist die Situation bei den Papiertechnologen, die als
hochqualifizierte Facharbeiter unmittelbar in der Papierproduktion arbeiten. Positiv ist allerdings die
zunehmende Zahl der weiblichen Auszubildenden in diesem Bereich. Jeder zehnte angehende
Papiertechnologe ist heute eine Frau. Die Papierfabriken in Deutschland bilden neben Papiertechnologen
in zahlreichen verschiedenen Facharbeiter- und kaufmännischen Berufen aus.
Als Grund für die Ausbildungsmisere führen die Unternehmen vor allem die mangelnde Qualifikation der
Bewerber an. Die erforderliche Mindesteignung sei nicht immer gegeben. Von angehenden
Papiertechnologen erwarten die Unternehmen mindestens befriedigende Leistungen in Mathematik,
Chemie und Physik.

4. Södra muss rückläufige Gewinne hinnehmen
Der schwedische Södra-Konzern hat in den ersten neun Monaten Umsätze von 1,323 Mrd. Euro (i. Vj.:
1,350 Mrd. Euro) bei einem operativen Gewinn von 86,4 Mio. Euro (i. Vj.: 133,3 Mio. Euro) erzielt. Die
Eigenkapitalrendite sank damit von 16% auf 11%. Ursächlich für den Gewinnrückgang war vor allem ein
schwacher Markt für Holzprodukte. Notwendig waren deshalb marktbedingte Werkschließungen, die
dazu führten, dass das Unternehmen 200.000 m 3 weniger Schnittholz herstellte. In seinem Sägewerk
Traryd musste das Unternehmen außerdem 25 betriebsbedingte Kündigungen vornehmen.
Dem Preisverfall in US-Dollar für Zellstoff stand die Aufwertung der schwedischen Krone gegenüber dem
US-Dollar entgegen. Deshalb konnten die Zellstoffwerke ihre Rentabilität im Vergleich zum
Vorjahreszeitraum halten. Der Preis für Langfaserzellstoff sank im dritten Quartal um 4% auf 865 US-$ je
Tonne, Kurzfaserzellstoff verbilligte sich um 2% auf 820 US-$ je Tonne. Insgesamt verkaufte Södra Cell
1,494 Mio. t (i. Vj.: 1,555 Mio. t) Zellstoff. Die Zellstoff-Lagerbestände des Unternehmens erhöhten sich
auf 260.000 t, was eineinhalb Monatsproduktionen entspricht.
Der Holzmarkt in der Södra-Region sei gekennzeichnet durch ein Überangebot an Sägeholz, ein
ausgewogenes Angebot an Nadelindustrieholz und ein leichtes Überangebot an Laubindustrieholz. Seit
August nahm der Absatz von Fichtensägeholz aus Lagerbeständen um 50% zu. Wenn sich dieser Trend
fortsetze, werden die Sturmholz-Lagerbestände bis zum 31. März 2009 weitestgehend aufgebraucht sein.
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5. Stora Enso macht im dritten Quartal 120 Mio. Euro Verlust
Der finnische Stora Enso-Konzern musste in seinem dritten Quartal einen Nettoverlust von 119,1 Mio.
Euro (zweites Quartal: Gewinn von 28,6 Mio. Euro) ausweisen. Dabei fielen die Umsätze um 5,4% auf
2,723 Mrd. Euro. Auch operativ war das Unternehmen mit 138,7 Mio. Euro tief in der Verlustzone.
Werkschließungen waren verantwortlich für Minderumsätze von 15 Mio. Euro. In den ersten neun
Monaten stiegen die Energiekosten für Stora Enso um 85 Mio. Euro. Insgesamt hat Stora Enso im dritten
Quartal fast 280 Mio. Euro an Sonderabschreibungen bzw. Neubewertungen oder Sonderkosten in
seinen verschiedenen Divisionen verbucht. Der höchste Betrag fällt hierbei mit 178 Mio. Euro auf die
Division Karton. Hierin enthalten sein dürfte eine Komplettabschreibung des zu schließenden Werkes
Baienfurt.
Ergebnisse der einzelnen Segmente
Im Bereich Zeitungsdruck- und Buchpapiere stiegen die Quartalsumsätze leicht auf 405,2 Mio. Euro
(zweites Quartal: 389 Mio. Euro) bei einem operativen Gewinn von 33 Mio. Euro. Die in diesem Bereich
ausgelieferte Menge lag in den ersten neun Monaten mit 2,125 Mio. t (minus 5,4%) deutlich unter der des
Vorjahres. Um die eigenen Bestände niedrig zu halten, hat Stora Enso bereits angekündigt, in seinen
Zeitungsdruckpapierfabriken im vierten Quartal weitere Produktionseinschränkungen vorzunehmen.
Im Bereich Magazinpapiere lagen die Umsätze mit 544,9 Mio. Euro etwa auf dem Niveau des
Vorquartals. Der operative Gewinn stieg deutlich auf 27,4 Mio. Euro (vgl. Tabelle), während die
ausgelieferte Menge historisch betrachtet mit 688.000 t sehr niedrig ist. Sie lag z. B. im dritten Quartal
2007 noch bei 774.000 t. Stora Enso plant, seine Zellstofffabrik Norrsundet zum 15. November
stillzulegen. Die PM 3 im deutschen Werk Kabel wird zum Jahresende, wie bereits in der apr berichtet,
ebenfalls abgeschaltet. Sie hatte bisher eine Jahreskapazität von 140.000 t gestrichener Papiere.
Die Umsätze der Feinpapierwerke von Stora stiegen auf 543,9 Mio. Euro bei einem deutlich erhöhten
operativen Gewinn von 33,1 Mio. Euro (vgl. Tabelle). Im vierten Quartal rechnet Stora Enso mit einer
deutlich abgeschwächten Nachfrage nach ungestrichenen Feinpapieren. Das Unternehmen will seine
Produktion dieser anpassen.
Im Bereich Karton sank der Umsatz deutlich auf 563,9 Mio. Euro bei einem erhöhten operativen Gewinn
(vgl. Tabelle). Im vierten Quartal plant UPM, sein schwedisches Werk Skoghall umzubauen. Dies wird mit
einem längeren Stillstand verbunden sein. Außerdem soll in diesem Bereich die Produktion
eingeschränkt werden, um keine zu hohen Bestände aufzubauen. Bestandteil dieser Maßnahme ist die
geplante Schließung des deutschen Werkes Baienfurt, das eine jährliche Kapazität von 190.000 t
Faltschachtelkarton besitzt. Ergänzend hierzu plant Stora Enso, sein Zellstoffwerk Enocell zeitlich
befristet abzustellen.

Im Bereich Holzprodukte kam es zu dem erwarteten Umsatzeinbruch auf 366,2 Mio. Euro (zweites
Quartal: 409,8 Mio. Euro). Dabei erwirtschaftete der Konzern einen operativen Verlust von 14,3 Mio.
Euro. Stora hat, um der geringeren Nachfrage Rechnung zu tragen, sein Sägewerk Paikuse (Estland)
geschlossen. Hier lag die jährliche Kapazität bei 170.000 m 3. Außerdem untersucht der Konzern
zeitweilige Abstellmaßnahmen verschiedener weiterer Werke.
Aussichten
Die Verschlechterung der Weltwirtschaft kann dazu führen, dass sich die Nachfrage nach den Produkten
von Stora Enso abschwächt, so der Vorstand. Ein 10%-iger Rückgang der Energie- und Ölpreise würde
zu 6 Mio. bzw. 18 Mio. Euro höheren Erträgen führen. Trotz einer geringeren Nachfrage nach
Zeitungsdruckpapieren, Magazinpapieren und Feinpapieren geht Stora Enso davon aus, dass Angebot
und Nachfrage in Europa aufgrund der geplanten Abstellmaßnahmen im Gleichgewicht bleiben. Stora
Enso möchte die Preise für Zeitungsdruck-, Magazin- und gestrichene Feinpapiere in Europa zu Beginn
des neuen Jahres weiter anheben.
Die Prognose für Holzprodukte bleibe negativ, insbesondere vor dem Hintergrund eines sinkenden
Verbrauchervertrauens. In Europa rechnet Stora Enso mit stabilen Preisen für Zeitungsdruck-, Magazin-
und ungestrichene Feinpapiere. Bei gestrichenen Feinpapieren und Karton geht der Konzern hingegen
von weiteren Preisanhebungen aus, die auch schon teilweise im Markt durchgesetzt seien. Bei
industriellen Verpackungen (Wellpappe) rechnet der Vorstand mit einem Preisrückgang.
Stora Enso - Umsatz und operativer Gewinn in Mio. Euro
Umsatz Q2/07 Q3/07 Q2/08 Q3/08
Zeitungsdruck- und Buchpapier 429,9 430 389 405,2
Magazinpapier 552,9 587,3 540,5 544,9
Feinpapier 522,8 529,7 537,8 543,9
Verbraucherkarton 570,1 562,1 587,3 563,9
industrielle Verpackungen 274,2 276,8 285,4 273,1
Holzprodukte 525,7 461,4 409,8 366,2
Sonstiges u. Wertberichtigung 114,3 38,4 122 25,5
laufende Geschäfte 2989,9 2876,7 2871,8 2722,7
eingestellte Geschäfte 963,7 959,7 180,5 0,4
Wertberichtigung -148,4 -151,5 -45,8 0
Konzernumsatz gesamt 3805,2 3684,9 3006,5 2723,1
Operativer Gewinn/Verlust
Zeitungsdruck- und Buchpapier 50,2 52,2 27,9 33,5
Magazinpapier 8,4 17,5 14,5 27,4
Feinpapier 38,5 34,4 19,7 33,1
Verbraucherkarton 29 27 23 37,5
industrielle Verpackungen 29,6 24,7 20,1 20
Holzprodukte 59,3 37,1 -10,9 -14,3
Sonstiges -12,1 -11,1 -8,2 -7,8
Ergebnisanteil der Tochtergesellschaften 20 17,4 8,3 -3,9
Operativer Gewinn (IFRS) 244,2 -305,3 71,3 -138,7
Finanzposten, netto -53 -23,9 -40,9 -23
Gewinn vor Steuern u. Ausgleichsposten 191,2 -329,2 30,4 -161,7
Einkommenssteueraufwendungen -42,3 54,7 -1,8 42,6
Nettogewinn aus laufenden Geschäften 148,9 -274,5 28,6 -119,1
Nettogewinn nach Steuern aus eingestellten Geschäften -5 -166,6 -1,8 0,9
Nettogewinn 143,9 -441,1 26,8 -118,2
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6. Geschäftslage in der Druckindustrie verbesserte sich
Die aktuelle Geschäftslage in der deutschen Druckindustrie hat sich nach einer Befragung des Münchner
ifo Instituts im Oktober um sieben Prozentpunkte auf den Wert minus vier verbessert. Die
Auftragsbestände hingegen verschlechterten sich weiter um fünf Prozentpunkte auf minus 32. Rückläufig
war das Geschäftsklima. Dieses wird als Mittelwert aus aktueller Geschäftslage und den
Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate berechnet. Der Geschäftsklimaindex
verschlechterte sich um sechs auf den Wert minus 19. Deutlich negativer sahen die Betragten die
Geschäftserwartungen für das nächste Halbjahr. Der Wert fiel um 19 Punkte auf minus 33. 59% der
befragten Unternehmen erwarteten im Oktober keine Veränderungen, 4% gingen von einer
Verbesserung, 37% von einer Verschlechterung aus.
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7. Heidelberger Druckmaschinen beschließt Kurzarbeit
Die Heidelberger Druckmaschinen AG, Heidelberg, erwartet für ihr laufendes Geschäftsjahr, das am 31.
März 2009 endet, erhebliche Umsatzeinbußen und einen schlechteren Gewinn vor Zinsen und Steuern.
Dabei soll ein deutlicher, nicht näher bezifferter Jahresverlust entstehen. Im laufenden und nächsten
Geschäftsjahr möchte das Unternehmen seine Kosten um insgesamt 150 bis 180 Mio. Euro senken. Im
Folgejahr 2010/2011 sollen weitere 20 bis 50 Mio. Euro eingespart werden. Heidelberger möchte, um
dies zu erreichen, unter anderem 2500 Stellen streichen. Dabei soll es auch zu betriebsbedingten
Kündigungen kommen. Die Kosten für dieses Restrukturierungsprogramm belaufen sich auf 130 bis 150
Mio. Euro.
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8. Rieger denkt über neue Papiermaschine nach
Die zur Hamburger-Gruppe gehörende Papierfabrik Rieger, Trostberg, möchte kurz- bis mittelfristig ihre
Papiermaschine 2 umbauen und plant auch ein Neubauprojekt als Ersatz für eine bestehende
Papiermaschine. Die Gesamtinvestition, die hierzu notwendig wäre, liegt in einer Größenordnung
zwischen 150 und 220 Mio. Euro. Mit einer neuen Papiermaschine wird nicht vor 2012 gerechnet. Ihre
Kapazität soll bei 280.000 t pro Jahr liegen.
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9. Konjunkturelle Bremsspuren im Vertrieb: Herbst-Konjunkturumfrage der CDH
Die konjunkturelle Abschwächung im Verlauf des zweiten Halbjahres 2008 und die Turbulenzen auf den
Finanzmärkten haben ihre Spuren auch im Vertrieb hinterlassen. Dies zeigen die Ergebnisse der Herbst-
Konjunkturumfrage der Centralvereinigung Deutscher Wirtschaftsverbände für Handelsvermittlung und
Vertrieb (CDH), Berlin, bei ihren Mitgliedsbetrieben.
Bezeichneten im Frühjahr dieses Jahres noch 5,6% der befragten Handelsvertretungen ihre
geschäftliche Lage als sehr gut, ist der Anteil in diesem Herbst - wenn auch nur leicht - auf 4,6%
gesunken. Deutlicher zurückgegangen sind allerdings die Nennungen "gute Geschäftslage", nämlich von
40,8% auf 33,2%. Damit hat sich der Anteil der CDH-Mitglieder mit sehr guter oder guter Geschäftslage
im Verlauf dieses Jahres um fast 9% verringert.
In etwa unverändert ist die Anzahl der Handelsvertretungen, die ihre Geschäftslage als befriedigend
ansehen (43,1% im Frühjahr; 43,6% im Herbst). 18,5% der Befragten bezeichneten ihre Geschäftslage
als schlecht, im Frühjahr waren es nur 10,5%.
Auch die Zukunftsperspektiven werden deutlich pessimistischer gesehen, sowohl kurz- als auch
langfristig. Kurzfristig erwarten nur noch 12,7% eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage, 23,3%
gehen von einer Verschlechterung aus. Auf lange Sicht wird die Situation noch negativer eingestuft, über
ein Drittel der befragten Handelsvertretungen hält eine Verschlechterung der Situation für wahrscheinlich.

Eine gewisse Diskrepanz zeigt sich in der Beurteilung der eigenen Geschäftslage und der Branchenlage.
Die Branchenlage wird generell etwas schlechter eingestuft als die eigene Situation. Dies ist ein Hinweis
darauf, dass es bei einer Reihe von Handelsvertretungen Firmenkonjunkturen gibt, d. h., dass sie
möglicherweise aufgrund von attraktiven Vertretungen oder besseren Marktstrategien erfolgreicher im
Wettbewerb agieren können als der Durchschnitt.
Auch der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) hat mit dem Handelsreport 2008 eine
Konjunkturumfrage durchgeführt und die Handelsvermittlungen einbezogen. In dieser Untersuchung zeigt
sich der gleiche Trend wie bei der CDH-Umfrage: Sowohl die Geschäftslage als auch die Erwartungen
sind in diesem Herbst deutlich schlechter als noch im Frühjahr. Allerdings zeigt sich bei dieser Befragung
auch, dass der Wirtschaftsbereich Handelsvermittlung deutlich besser abschneidet als der Handel
insgesamt, im Vergleich zum Einzelhandel und zum Großhandel stehen die Handelsvermittlungen mit
Abstand an der Spitze.
Ein wirkliches Fazit für die künftige Entwicklung der Vertriebsunternehmen kann man gegenwärtig kaum
ziehen, da man nicht weiß, wie sich die Finanzkrise noch weiter entwickelt und welche Auswirkungen
dies auf die Realwirtschaft haben wird. Alle Wachstumsprognosen sind bereits kräftig nach unten
korrigiert worden, und natürlich werden das auch die Handelsvertretungen zu spüren bekommen.
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10. Ciba mit deutlichem Gewinneinbruch
Der Schweizer Ciba-Konzern, für den die deutsche BASF AG ein Übernahmeangebot vorgelegt hat,
musste in seinem dritten Quartal einen Rückgang des Nettoumsatzes auf 1,549 Mrd. sfr (minus 5%) und
eine deutliche Reduktion des Gewinns vor Zinsen und Steuern auf 113 Mio. sfr (minus 25%) hinnehmen.
Immerhin gelang es dem Unternehmen, die Verkaufspreise im dritten Quartal um durchschnittlich 6% zu
erhöhen.
Bis 28 Oktober gelang es der BASF, sich eine zwei Drittel-Mehrheit an Ciba zu sichern, allerdings steht
das Angebot, für das zurzeit eine Nachfrist läuft, immer noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung der
Wettbewerbsbehörden. Zum 2. Dezember 2008 soll eine außerordentliche Generalversammlung bei Ciba
dem geplanten Verkauf zustimmen.
Im größten Geschäftsfeld Wasser und Papierchemikalien fiel in den ersten neun Monaten der Umsatz um
5% auf 1,829 Mrd. sfr. Auch der Gewinn vor Zinsen und Steuern reduzierte sich um 20% auf 64 Mio. sfr.
Ausblick
Der Vorstand um Brendan Cummins spricht von einem verschlechterten Geschäftsumfeld im dritten
Quartal mit einem sichtbaren wirtschaftlichen Abschwung in vielen Kundenindustrien. Auch deshalb sei
die bisherige Einschätzung für das Geschäftsjahr 2008 im aktuellen Marktumfeld nicht länger haltbar. Die
Nachfrage sei für den Rest des Jahres schwierig abzuschätzen. Der Vorstand geht deshalb von einem
niedrigeren Free Cashflow aus als bisher erwartet.
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11. Einführung eines Altpapier-Identifikationssystems durch CEPI
Der Verband der europäischen Papierindustrie (CEPI), Brüssel, hat sein europäisches Altpapier-
Identifikationssystem unter www.recoveredpaper-id.eu eingeführt. Auf dieser Internet-Seite können sich
Altpapierlieferanten für einen Lieferantencode registrieren, der dann zu ihren Altpapierballen hinzugefügt
wird. Dieses System soll die Identifikation des Lieferanten für Ballen in Europa im Falle von Fragen oder
Problemen vereinfachen.
Seit vielen Jahren hat die europäische Papierindustrie das Ziel der Identifikation für das gekaufte,
erhaltene, gelagerte und verwendete Altpapier in Papierfabriken. CEPI hat das erste
Identifikationssystem für Altpapier eingeführt, um dieses Ziel zu erreichen. Das System ist vom
europäischen Altpapierverband (ERPA) und dem europäischen Verband für Abfallmanagement und
Umweltservice (FEAD) genehmigt.
"Dies ist ein wichtiger Schritt für unsere Branche, da dadurch die Rückverfolgbarkeit von
Altpapierlieferungen verbessert wird und sichergestellt wird, dass die richtigen Rohstoffe zur Produktion
verwendet werden", erläutert Jori Ringman, Recycling- und Produktleiter bei CEPI. "Dieses System
bewegt sich weg von bilateralen Vereinbarungen (von Firma zu Firma und von Land zu Land
unterschiedlich), die von Lieferanten in der Vergangenheit verwendet worden sind. Das System ersetzt
diese mit einem vereinheitlichten Code, der in ganz Europa und weltumfassend verwendet wird. Dies
stellt sicher, dass der Lieferant und die Sorte jedes Ballens klar identifiziert und aufgezeichnet werden
können.
Die Verbände im Sektor Altpapier empfehlen den Altpapierlieferanten, sich registrieren zu lassen und
ihren Lieferantencode zu verwenden, um ihre Lieferungen zu kennzeichnen.
Rückverfolgbarkeit für Behörden
Öffentliche Behörden können Zugang zu den Lieferantencodes fordern, um den Ursprung der
Altpapierballen rückverfolgen zu können. Das Altpapier-Identifikationssystem ist ein weiterer Beitrag des
Altpapiersektors, zu erwartenden Gesetzesanforderungen gerecht zu werden.

12. Mayer-Kuvert kauft 50 Prozent an Firma A-Mail
Zum 1. November 2008 hat Mayer-Kuvert-network, Heilbronn, 50% von der A-Mail Kuverter A/S mit Sitz
in Vejle, Dänemark, von der Bording-Gruppe, Dänemark, übernommen. Die Beteiligung besiegele eine
zweijährige strategische Partnerschaft zwischen Mayer-Kuvert und der Firma A-Mail, in der sich beide
Seiten gut kennengelernt und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben, heißt es in der Verlautbarung.
Teil der Vereinbarung ist, dass A-Mail die Aktivitäten der Vertriebsfirma von Mayer-Kuvert-network,
Encore in Hedehusene, Dänemark, übernimmt. Im Gegenzug werden die Mitarbeiter von Encore Kuvert
durch A-Mail übernommen. Die Kunden werden in Zukunft direkt über A-Mail auf dem dänischen Markt
bedient werden.
Mit dem Einstieg bei A-Mail stärkt Mayer seine Marktposition in Skandinavien. Die zu Mayer-Kuvertnetwork
gehörenden Briefumschlaghersteller Lyche in Norwegen und Kuvertteamet in Schweden sollen
eng mit A-Mail zusammenarbeiten, um die vorhandenen Produktionskapazitäten besser auszulasten.
Die Bording-Gruppe ist einer der großen Anbieter für den Bedarf an grafischen und digitalen
Kommunikationsmitteln, gerade auch für das Direktmarketing. Bording ist besonders aktiv in den Ländern
Dänemark, Schweden und Norwegen. Die Kundengruppen, die Bording bedient, sind Großabnehmer von
Standardbriefumschlägen sowie auch Briefumschlägen für Direktmarketing.
I. PERSONALIA
Michael Hüffner
Michael Hüffner, der Geschäftsführer des Verbands Druck und
Medien in Baden-Württemberg, feierte seinen 60. Geburtstag.
Zunächst arbeitete er für die Bundesvereinigung der Deutschen
Arbeitgeberverbände in Köln und später ab 1976 als
Geschäftsführer des Verbands Metall in Kiel. Am 1. Oktober
1979 wechselte er zum Verband Druck in Niedersachsen als
Geschäftsführer, 1984 ging er in gleicher Funktion zum Verband
Druck und Medien nach Baden-Württemberg, wo er seit 1986
geschäftsführendes Vorstandsmitglied ist. 1995 übernahm er
zusätzlich die Geschäftsführung des Verbands der Papier, Pappe
und Kunststoff verarbeitenden Industrie Baden-Württemberg.
Hüffner ist verheiratet und hat drei erwachsene Töchter.
Thomas Wulkan, derzeit Präsident von SCA Amerika, ist neuer Präsident des SCA-Bereichs Personal
Care in Europa. Er ist Nachfolger von Rijk Schipper, der das Unternehmen verlässt. Sune Lundin, im
Moment Senior Vice President für Strategie und Geschäftsentwicklung, wurde zum neuen Präsidenten
von SCA Amerika ernannt. Robert Sjöström, zurzeit in leitender Position bei der Firma Capgemini
Consulting, soll in Zukunft das weltweite Hygienegeschäft von SCA führen. Er folgt auf Gunnar
Johansson, der das Unternehmen verlassen wird. Sjöström soll spätestens ab 4. Februar 2009 für SCA
arbeiten.
Dr. Johannes Bogren wird neuer Mitarbeiter in der Forschung
und Entwicklung des schwedischen Södra-Konzerns. Der neue
Mann schrieb eine Doktorarbeit über verbesserte Möglichkeiten
des Kochprozesses bei Sulfatzellstoff im Rahmen der
Zusammenarbeit zwischen Södra Cell und der Universität
Chalmers in Göteborg. Der Titel der Doktorarbeit lautet "Weitere
Einsichten in kinetische Bindungskräfte beim Kochprozess von
Kraftzellstoff". Beim Sulfatkochprozess gehen im Kocher die dort
vorhandenen Kohlenstoff-Wasserstoff-Verbindungen zum Teil
unabänderliche, unerwünschte chemische Reaktionen ein, die
einer optimalen Holznutzung im Wege stehen. Bogren forschte
nach Wegen, diesen Prozess teilweise zu unterbinden. Er
arbeitete während seiner Doktorarbeit für die Firma Avancell,
eine Forschungs- und Innovationspartnerschaft zwischen Södra
und der Universität Chalmers. Das Unternehmen forscht über
Holzfasern und innovative Verwendungsfelder für Fasern.
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Dr. Ulrich Weise
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II. KURZ NOTIERT
Dr. Ulrich Weise (42) wird ab 1. Dezember 2008 die Leitung des
Geschäftsbereichs Beratung in der Papiertechnischen Stiftung
(PTS) übernehmen. Der Darmstädter Papieringenieur
promovierte an der TU Helsinki zum Dr. Technology in
Papiertechnik. Nach seiner Promotion übernahm Weise bei
Jaakko Pöyry verschiedene Aufgaben, zunächst als
Prozessingenieur und Produktmanager Wet End Chemistry in
Helsinki, dann bei der Jaakko Pöyry Deutschland GmbH als
Projektleiter und Abteilungsleiter Prozessplanung und ab Ende
2002 als Geschäftsführer (heute Pöyry Forest Industry GmbH).
Die PTS freue sich, mit Dr. Weise einen hochkarätigen und
erfolgreichen Papierexperten für ihr Consulting-Geschäft
gewonnen zu haben. Mit einem Anteil von fast 25% am
Gesamtbudget von ca 20 Mio Euro besitzt die Beratung eine
herausgehobene Bedeutung für die PTS. Mit dieser
Neubesetzung soll der Geschäftsbereich Beratung weiter
ausgebaut werden und eine neue Dynamik bekommen. Hierzu
werden das bisherige Produktportfolio erweitert sowie neue
Absatzmärkte und Kundengruppen erschlossen.
Schweiz
Der Schweizer Verpackungsmaschinenkonzern Bobst kann laut eigenen Angaben in diesem Jahr
die Umsatzziele voraussichtlich wegen rückläufiger Bestelleingänge nicht erreichen. Das
ursprünglich anvisierte Ziel, im Jahr 2008 den Vorjahresumsatz von 1,74 Mrd. sfr zu erreichen, wurde
aufgegeben. Nun geht der Konzern von einem Jahresumsatz von ca. 1,65 bis 1,7 Mrd. sfr aus. Bobst gab
außerdem an, dass negative Währungseinflüsse den Umsatz bis September 2008 um ca. 50 Mio. sfr
verringerten.
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