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Vergessene Kinos in Bonn

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Anzeiger schrieb damals „Im `Zwitter` Stadttheater brachte die Bühne Klasse, der Film<br />

Kasse“ 16 .<br />

E<strong>in</strong>geleitet 1962 mit der Schließung des „Residenz-Theaters“ <strong>in</strong> Bad Godesberg, e<strong>in</strong> erster<br />

Vorbote des großen <strong>K<strong>in</strong>os</strong>terbens 17 , vollzog sich <strong>in</strong> den 70er und 80er Jahren e<strong>in</strong>e<br />

gegensätzliche Bewegung: Der K<strong>in</strong>oboom stoppte, erste <strong>K<strong>in</strong>os</strong> begannen zu schließen.<br />

Tatsächlich traf es Bad Godesberg bei weitem am heftigsten. Nach dem „Residenz“<br />

wurde im Jahr 1971 das „Capitol“ geschlossen sowie das Mehlemer „Meli“ - es wurde<br />

zum Vere<strong>in</strong>shaus umgebaut. Im selben Jahr musste die „Burglichtspiele“ den Spielbetrieb<br />

e<strong>in</strong>stellen und wurden drei Jahre später im Zuge der Godesberger Altstadtsanierung abgerissen.<br />

18 Der Besitzer dieser Lichtspiele, Theo Schultheis, hatte jedoch im selben Jahr<br />

die seit 1911 bestehenden „Kurlichtspiele“ gekauft und eröffnete diese als „City-C<strong>in</strong>ema“<br />

und „Filmpassage“. Beide Häuser wurden schon 1987 wieder geschlossen. Mit dieser<br />

letzten Schließung sollte es die nächsten zehn Jahre ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>o südlich der Innenstadt geben.<br />

19<br />

Auch die anderen Stadtteile hatten unter dem <strong>K<strong>in</strong>os</strong>terben zu leiden. In Beuel schloss<br />

1973 das „Odeon“. Das „Rhe<strong>in</strong>gold“, das zwei Jahre später schließen musste, ist seit 1979<br />

Sitz vom „Jungen Theater <strong>Bonn</strong>“. Obwohl 1986 die „Brotfabrik“ ihrem Kulturzentrum<br />

e<strong>in</strong>en <strong>K<strong>in</strong>os</strong>aal h<strong>in</strong>zufügte, war auch das Beueler K<strong>in</strong>oangebot deutlich geschrumpft. Außerdem<br />

übernahm das Endenicher „Rex“ im selben Jahr die Leitung der Filmbühne, sie<br />

heißt seitdem „Neue Filmbühne“.<br />

In der Innenstadt musste zusätzlich das „Scala“ der Krüger-Kette wegen des Baus des<br />

Stadthauses <strong>in</strong> den 70ern schließen und wurde abgerissen. Auch das „Woki“ musste se<strong>in</strong>en<br />

Saal räumen, da die Volksbank, der das Gebäude gehörte, Pläne hatte, die E<strong>in</strong>gangshalle<br />

zu erweitern. Die Krüger-Kette schloss 1975 ebenfalls das „Atrium“, der gesamte<br />

Häuserblock wurde zur Sternpassage umgebaut, da e<strong>in</strong>e Passage rentabler war als e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>o. Dieser Bewegung folgend, wurde auch das „Hansa-Theater“ 1978 zur heutigen<br />

Kaiserpassage umgebaut. Zwei kle<strong>in</strong>e <strong>K<strong>in</strong>os</strong>äle wurden jedoch an der Stelle der ehema-<br />

16<br />

vgl. Das Fernsehen bedeutete das Ende für das „todsichere“ Geschäft K<strong>in</strong>o, General-Anzeiger, 1984<br />

17<br />

graphisch gut <strong>in</strong> der Timel<strong>in</strong>e erkennbar<br />

18<br />

vgl. B.R., Alte Tonhalle wird abgerissen, <strong>Bonn</strong>er Rundschau 1974<br />

19<br />

vgl. Schampel, Als <strong>in</strong> Godesberg die Bilder laufen lernten, 1997<br />

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