O+P Fluidtechnik 4/2018
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VDMA KONGRESS PREDICTIVE MAINTENANCE 4.0<br />
DIGITALE AMBITIONEN<br />
SIND GEFRAGT<br />
Autor: Nikolaus Fecht, Gelsenkirchen,<br />
im Auftrag des VDMA<br />
SPECIAL / INTELLIGENTE FLUIDTECHNIK<br />
Einige entwickeln Fluidzylinder oder Getriebe,<br />
andere bauen komplette Maschinen und<br />
Anlagen, manche unterrichten die Ingenieure<br />
von morgen. Die 131 Teilnehmer des<br />
ausgebuchten 3. VDMA-Kongress Predictive<br />
Maintenance 4.0 kamen zwar von<br />
unterschiedlichsten Arbeitgebern und<br />
Institutionen, doch sie einte ein Thema: die<br />
vorausschauende Wartung.<br />
Keine Frage, die Botschaft ist angekommen. Die Rede ist von<br />
einer Studie zu „Predictive Maintenance“ (PM) von Roland<br />
Berger, VDMA und Hannover Messe, laut der ein schneller<br />
Durchbruch in Sachen PM nur mit neuen Innovationsmethoden<br />
wie Design Thinking oder Co-Creation funktioniert.<br />
Inspirierendes Know-how vermittelten dazu in Frankfurt am Main<br />
elf Fachleute aus den unterschiedlichsten Branchen.<br />
WARTUNGEN PLANEN UND DURCHFÜHREN<br />
„Erfolgreich ist nicht der Erste oder Stärkste, sondern derjenige, der<br />
sich durch die eigene digitale Transformation am schnellsten<br />
anpasst“, schwor Dr. Volker Nestle, Leiter des Zentralbereichs<br />
Forschung+Entwicklung bei der TRUMPF GmbH + Co. KG aus<br />
Ditzingen, die Zuhörer auf eine neue Innovationsgangart ein. Im<br />
Mittelpunkt der „Digitalen Ambition“ von Trumpf stehen dabei<br />
auch Condition Monitoring (CM)-Lösungen für Kunden. „Der<br />
Kunde erhält eine Echtzeit-Visualisierung der Zustände seines<br />
Laserpools“, erläuterte Dr. Nestle. Die sogenannten Smart View<br />
Services bieten dem Anwender die Chance, etwa mit Hilfe eines<br />
elektronischen Kalenders Wartungen zu planen und durchzuführen.<br />
Einen Schritt weiter gehen die PM-Ansätze mit Reporting und<br />
Datenanalyse. Hier werden die Laser fortlaufend überwacht: Von<br />
Trumpf-Experten entwickelte Algorithmen werten die erzeugten Daten<br />
aus und sorgen für eine höhere Verfügbarkeit der Laser. So lassen sich<br />
z.B. durch die Beobachtung des Streulichts von Lasern Trends ableiten,<br />
um dann im Fall der Fälle rechtzeitig den Service zu aktivieren.<br />
Eine wichtige Rolle spielt bei diesem „Condition Based Service“<br />
die Speicherung der Daten. TRUMPF achtet strikt darauf, dass der<br />
Kunde die Zugriffskontrolle seiner Daten im sogenannten internen<br />
Quality Data Storage behält. Es handelt sich dabei um eine beim<br />
Kunden installierte IT-Infrastruktur. Die Entwicklung der Prozessdaten<br />
der Maschinen kann so über Jahre hinweg verfolgt und analysiert<br />
werden, denn „Transparenz schadet nie“, so Dr. Nestle. Über<br />
sichere Schnittstellen wie Factory-Gate überwachen und werten<br />
Trumpf-Experten die Daten des Kunden aus, der dann über sein IT-<br />
System die Auswertungen als Feedback erhält.<br />
EINE GEMEINSAME SPRACHE IST GEFORDERT<br />
Zu den Industrie 4.0-Pionieren zählt Martin Hankel, Leiter Digital<br />
Business bei Bosch Rexroth Hydraulics aus Lohr, für den die<br />
Mathematik eine sehr wichtige Rolle bei PM-Konzepten spielt. Das<br />
Erfolgsrezept: Mit Hilfe selbst lernender Systeme Sensor-Daten aus<br />
Maschinen sammeln, bewerten und vorhersagen, um daraus ein<br />
einfaches mathematische Modell zu entwickeln, das vor Ort auch<br />
mit wenigen Daten zuverlässig Vorhersagen macht. „Wir reduzieren<br />
bei unserem „Online Diagnostics Network ODiN“ aus dem gesamten<br />
Datenbestand an Trainingsdaten ein vereinfachtes Modell, mit dem<br />
wir die Maschinenüberwachung durchführen“, erklärte Hankel.<br />
Wer aber in größeren digitalen Dimensionen – Stichwort Industrie<br />
4.0 – denkt, dem empfiehlt er, sich langfristig auf das Time-Sen<br />
16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> 4/<strong>2018</strong>