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Gedanken<br />
auf Reisen…<br />
Das Leben selbst ist eine Reise. Jeder Tag<br />
ist ein Abschied, jeder Tag ist ein Ankommen.<br />
In den Routinen des Alltags, in der<br />
Wiederkehr des scheinbar immer Gleichen<br />
verliert sich leicht das Bewusstsein<br />
für das Grundthema unseres Lebens: das<br />
Unterwegssein.<br />
Wir haben viele Worte dafür: Entwicklung.<br />
Wachstum. Reifung. Wir sind in Bewegung.<br />
Wir brauchen Bewegung. Leben<br />
ist Veränderung, rhythmische Veränderung<br />
– in der Nacht erholen wir uns von<br />
den Beanspruchungen des Tages, gewinnen<br />
neue Kraft. In den kürzeren oder<br />
längeren Auszeiten unserer Ferien gewinnen<br />
wir Abstand von der Tretmühle.<br />
Bauen wir neue Kräfte auf.<br />
„Ich lebe mein Leben in wachsenden<br />
Ringen“ nennt Rainer Maria Rilke diesen<br />
Rhythmus des Lebens. Die gute Erfahrung,<br />
nach einem gelungenen Urlaub als<br />
neuer Mensch zurückzukehren: Mehr als<br />
nur erholt. Wirklich erneuert. Von innen<br />
heraus gewachsen um einen Jahresring.<br />
Kostbare Urlaubstage machen solche<br />
Veränderung bewusst. Und immer schon<br />
war dieses Andocken ans „Erleben des<br />
Lebens“ mit Reisen verbunden. Die erfrischende<br />
Rundumerneuerung braucht<br />
die neuen Horizonte, die anderen Gesichter.<br />
Durch gute Ferientage ziehen<br />
sich andere Aromen. Unvertraute Blickwinkel<br />
fordern das genauere Hinsehen<br />
heraus.<br />
Darum verlassen wir immer wieder gern<br />
auf Zeit die Orte, die uns an den Alltag<br />
binden. Um frei zu werden für das Hier<br />
und Jetzt. Ferien wirken, wo Neues sein<br />
darf. Oder, wie Hermann Hesse sich<br />
selbst ermutigte: „Herz, nimm Abschied<br />
und gesunde …“<br />
Reisen heißt: weg von … Reisen heißt<br />
aber auch: ankommen. Auch hier wieder:<br />
Rhythmus. Die fantastischen Eindrücke<br />
der Bewegung, die packenden<br />
Landschaften, die faszinierenden Städte.<br />
Die mitreißenden Erlebnisse brauchen<br />
die Orte, an denen sie ankern können.<br />
Einatmen. Und Ausatmen. Es braucht<br />
das Loslassen, d<strong>am</strong>it die Eindrücke einer<br />
Reise nicht bloß zum hektischen<br />
Film verkümmern, zum Zerrbild von gut<br />
geübtem Alltagsstress. Reisen entfalten<br />
ihre Kraft beim Innehalten an guten<br />
Orten, die helfen, das Erleben zu erden.<br />
Gute Dinge verlangen nach Zeit, um wirken<br />
zu können.<br />
„Ich habe viele<br />
Leute in Europa<br />
getroffen.<br />
Ich bin sogar mir<br />
selbst begegnet.”<br />
J<strong>am</strong>es Baldwin<br />
Wenn die Spanne der Ferien kurz ist –<br />
und wann wäre sie das nicht –, wählt der<br />
kluge Reisende die Orte der geruhs<strong>am</strong>en<br />
Einkehr mit Bedacht. Denn letzten Endes<br />
geht es immer darum, sich selbst zu finden.<br />
Sich aus einer gelassenen inneren<br />
Mitte dem Leben neu zuzuwenden. Auch<br />
die Menschen, die eine Reise teilen, begleiten.<br />
Partner/in, F<strong>am</strong>ilie, Kinder … ein<br />
guter Ort zum Ankommen gibt allen den<br />
Raum, den es dafür braucht.<br />
Wo man sich mit guten Gefühlen niederlässt,<br />
schlägt das Leben Wurzeln. Zieht es<br />
Kraft aus einer Heimat auf Zeit. Die Sinne<br />
schärfen sich, angeregt durch die Fülle<br />
neuer Reize. Neue Perspektiven bringen<br />
neue Klarheiten hervor. Weiten die Horizonte.<br />
Und man ahnt, lässt es zur Gewissheit<br />
werden: Diese Reise führt nicht<br />
zurück, sondern weiter … auch wenn sie<br />
in den Ort mündet, an dem man aufgebrochen<br />
ist.<br />
Reisen sind nicht zuletzt Zeiten der<br />
Überraschung. Vor allem dort, wo die<br />
Seele bereit ist zum Staunen und sich<br />
berühren lässt. Das Dolomitenglühen ist<br />
immer gleich und lässt sich völlig prosaisch<br />
erklären. Und dann schaust du hin,<br />
erlebst es in aller Frische des unwiederbringlichen<br />
Augenblicks … Erhabenheit<br />
ist ein großes Wort; sagen wir: es klingt<br />
ein innerer Ton an, der mit der Welt verbindet.<br />
Reisen lehrt das frische Schauen, die<br />
Kunst, auch scheinbar Vertrautes so zu<br />
sehen, als wäre es aus diesem Augenblick<br />
heraus geboren. Die Offenheit, sich<br />
überraschen zu lassen. Das – auch das<br />
– können wir mitnehmen von der Reise,<br />
neben all den Erinnerungen. Mancher<br />
frische, neue Blick – in den Ferien gelernt<br />
– kann den Alltag mit neuen Aromen<br />
anreichern. Schön, dass Sie reisen,<br />
schön, dass Sie verreisen. Und bei uns<br />
ankommen. Reisen verändern alles …<br />
ABSTAND GEWINNEN,<br />
UM ANZUKOMMEN.<br />
19.05.-03.06.<br />
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