Literary Bilingualism of Slovenian Authors in Italy MIRAN KOŠUTA Where, among whom, when, and to what extent is the phenomenon of literary bilingualism present in Slovenian literature in Italy today? Is it merely an isolated, personal artistic choice made by writers with specific linguistic and multicultural competences, or is it a more general literary reflection of growing national assimilation among Slovenians in Italy? What generates and nourishes this literary “code switching”: issues of identity, culture, education, commerce, or reception? Is literary bilingualism totally balanced among Slovenian poets and novelists from Friuli Venezia Giulia that mainly or occasionally write in Italian? Moreover, where should their writing be located: as part of Italian literature, of Slovenian literature, or within the hybrid literature of the Adriatic frontier? These and similar questions are investigated by this presentation through a typological definition of Slovenian authors from the Trieste, Gorizia, and Udine areas that write in Italian and an analytical examination of the growing literary bilingualism among Slovenians in Italy. 31
Motor Zweisprachigkeit: Kärntner-slowenische Kulturarbeit und der Literaturtransfer aus dem Serbokroatischen seit den 1990er Jahren ELENA MESSNER Österreich weist ab 1992 eine beträchtlich gestiegene Übersetzungsproduktion aus dem Serbokroatischen auf. Es zieht diesbezüglich mit Deutschland mit, während die Schweiz deutlich weniger Interesse an diesem spezifischen Literaturimport zeigt. In den Jahren 1992 und 1994 hat die österreichische Übersetzungsproduktion sogar fast den gleichen Umfang wie die deutsche. Unter anderem sind die Gründe dafür in der sehr starken verlegerischen Aktivität kleiner und mittelgroßer österreichischer Verlage zu suchen, unter denen wiederum jene der slowenischsprachigen Minderheit in Kärnten besonders aktiv sind. Diese zweisprachigen Kärntner Verlage sind bereits seit den 1980ern dafür verantwortlich, dass die slowenische Literatur kontinuierlich ins Deutsche übersetzt wird und heute als die in Österreich meistübersetzte aus dem ehemaligen Jugoslawien gelten kann. Im Vortrag wird daher die herausstechende Vermittlungsarbeit von zweisprachigen Kärntner KulturmittlerInnen im Fokus stehen, die nicht nur den verstärkten Import slowenischer, sondern auch kroatischer, bosnischer, serbischer und mazedonischer Literatur in den deutschsprachigen Raum stark beeinflusste. Diskutiert wird die Frage der „Brückenkopffunktion" der slowenischen Literatur für die Erschließung der übrigen Literaturen Ex- Jugoslawiens wie auch für die Literaturen anderer Staaten Südosteuropas, was wiederum die Frage aufwirft, ob regionale Zweisprachigkeit einen besonders leistungsfähigen Motor in der vermittelnden Kulturarbeit darstellt und welche Probleme sich in Folge daraus entwickeln können. Es werden neben geografischen, ökonomischen und politischen Aspekten auch sprachliche und kulturelle Faktoren analysiert, die auf einen Literaturtransfer Einfluss nehmen können. 32