Aue_Journal_2018:19
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Chronik<br />
det man in einer Urkunde. So schenkte König Arnulf von Kärnten am<br />
30. Juni 892 dem Grafen Ekbert 36 Hufen in verschiedenen Gauen u.a.<br />
auch im Bardengau in Wrestedt.<br />
Aus dem Jahre 1006 gibt es eine Bestätigungsurkunde von König Heinrich<br />
II. über Ländereien, die Bischof Bruno von Verden dem Kloster Oldenstadt<br />
schenkte. In dieser Urkunde wird u. a. auch der Ort Wrestedt<br />
genannt. In Wrestedt gab es hier bis etwa 1670 drei Gutshöfe. Davon<br />
besaß Oswald von Bodenteich zwei bis zu seinem Tode. Danach wurden<br />
die Gevattern und Gebrüdern Grote von Herzog Wilhelm von Celle<br />
damit belehnt. Der Besitz derer von Gilten ging 1776 an Carl Levin Otto<br />
von Lenthe über.<br />
OT Stadensen: 1142 Stotenhusen oder Stodenhusen: befestigtes<br />
Haus eines freien Geschlechts der Stoden oder Stodos; 1330 Stotensen,<br />
im 16. Jahrhundert Stattensen. Daraus entwickelte sich der jetzige<br />
Name.<br />
Westlich des Dorfes erstreckte sich vor vielen hundert Jahren ein riesiges<br />
Heide- und Waldgebiet, die Magetheide - (abgemähtes oder von<br />
Schafherden abgeweidetes Heidland) mit starkem Besatz von Rot- und<br />
Schwarzwild. Meistens mehrmals im Jahr wurden von den geistlichen<br />
und weltlichen Herren hier Jageden durchgeführt.<br />
König Heinrich In Vertretung (1056-1106) schenkte auf Betreiben seiner<br />
Mutter, die damals für den erst zehnjährigen Knaben die Regierung<br />
führte, „um Unser und Unserer Angehörigen Seelenheil willen“ im Jahre<br />
1059 dieses Gebiet dem Bischof von Verden, und dieser übertrug<br />
das Waldgebiet westlich des Bornbaches dem Kloster Oldenstadt. Der<br />
Volksmund glaubt, dass hier eine Raubritterburg gestanden habe. Eine<br />
Befestigung wird dort sicher gewesen sein, denn Erdaufschüttungen<br />
deuten darauf hin, und man hat dort Backsteine, einen Schleifstein,<br />
einige kleine Münzen mit dem bischöflichen Wappen, auch Eisenteile<br />
und mehrere Steinäxte gefunden.<br />
Stadensen hatte im 18. und <strong>19</strong>. Jahrhundert die meisten Feuerstellen<br />
der näheren Umgebung. Es wurde zu einem kleinen Verwaltungsbezirk<br />
bis etwa 1815, Veest genannt, zu dem 13 Dörfer und ein einstelliger<br />
Hof (Neumühle) gehörten.<br />
OT Wieren: Die gut erhaltene Feldsteinkirche, Wahrzeichen und<br />
Mittelpunkt des alten Dorfes, soll schon im 12. Jahrhundert erbaut<br />
worden sein. So jedenfalls eine Notiz am Modell dieser Kirche im<br />
Historischen Museum in Hannover.<br />
In dem Ilmenauknie nahe der alten Kirche sind vermutlich auch die<br />
ersten Siedlungen entstanden. Der Fluss gab Wasser für Mensch und<br />
Vieh, notfalls auch für Löschzwecke, und der Fischreichtum der Ilmenau<br />
ergänzte die menschliche Nahrung. Noch <strong>19</strong>35 wurden auf dem<br />
Aalfang an der Mühle bei günstigem Wetter und hohem Wasserstande<br />
nachts an die 50 kg Aale gefangen. Die alte Wassermühle, ein wichtiger<br />
Mahlplatz, wird bereits 1330 urkundlich erwähnt. Hier entstand<br />
auch <strong>19</strong>08 das erste Elektrizitätswerk im Landkreis Uelzen, bis <strong>19</strong>50<br />
versorgte es Wieren mit Strom.<br />
Chronik<br />
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