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11.04.2018 Neue Woche

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neuewoche. Mittwoch, 11. April 2018 8<br />

Wer will<br />

mich?<br />

Die tierische<br />

neuewoche.<br />

Aktion<br />

GESTATTEN, GEWÖHNLICHE SCHMALBIENE: Einst kam Lasioglossum calceatum<br />

bei uns häufig vor, zum Beispiel im Naturschutzgebiet Kaltes Feld nördlich<br />

von Treffelhausen. Das Insektensterben macht aber auch vor den fleißigen Pollensammlern<br />

nicht halt.<br />

Foto: Archiv<br />

Bald stummer Frühling<br />

auf den Äckern?<br />

Insektensterben schreitet weiter voran: Nabu legt eine<br />

Übersicht von mehr als 20 Studien aus Baden-<br />

Württemberg, Deutschland und Europa vor.<br />

„Das Insektensterben ist eine Tatsache,<br />

auch bei uns“, fasst der Nabu-<br />

Landesvorsitzende Johannes Enssle<br />

eine Auswertung von mehr als<br />

20 wissenschaftlichen Studien aus<br />

Baden-Württemberg, Deutschland<br />

und Europa zusammen.<br />

„Aus unserem Überblick ergeben<br />

sich weitere Belege für den dramatischen<br />

Insektenschwund – für weitere<br />

Regionen und Arten. Die vielfach zitierte<br />

Studie des Entomologischen<br />

Vereins Krefeld, die für mehr als<br />

60 Standorte in Deutschland einen<br />

Rückgang der Biomasse an Fluginsekten<br />

von über 75 Prozent in knapp<br />

30 Jahren belegt, wird damit durch<br />

weitere Fakten aus ganz Europa untermauert.“<br />

Für Baden-Württemberg belegen<br />

Studien beispielsweise von der Schwäbischen<br />

Alb die Abwärtsspirale beim<br />

Insektensterben. „Im Naturschutzgebiet<br />

Kaltes Feld ist der Bestand der<br />

einst relativ häufigen, weil anspruchslosen<br />

Gewöhnlichen Schmalbiene auf<br />

nur noch fünf Prozent ihres ursprünglichen<br />

Bestands geschrumpft“, berichtet<br />

Enssle. Viele Untersuchungen stellen<br />

außerdem eine Beschleunigung<br />

des Insektenrückgangs seit der Jahrtausendwende<br />

fest – eine Beobachtung,<br />

die sich mit den Ergebnissen verschiedener<br />

ornithologischer Studien<br />

deckt. „Viele Vogelarten sind zur Aufzucht<br />

ihrer Jungen auf Insekten als<br />

Proteinquelle angewiesen. Mit dem<br />

Rückgang der Insektenbestände bricht<br />

für sie die Nahrungsgrundlage weg“,<br />

fasst Enssle das Dilemma zusammen.<br />

„Wenn das so weitergeht, erleben wir<br />

auf unseren Äckern wirklich bald den<br />

stummen Frühling.“<br />

Zu den Ursachen gibt es klare Hinweise.<br />

„Wissenschaftler weltweit nennen<br />

zwei Hauptgründe für den Rückgang:<br />

die Intensivierung der Landwirtschaft<br />

und den steigenden Einsatz giftiger<br />

Pestizide.“ Durch den<br />

technischen Fortschritt in der Agrartechnik<br />

würden Acker- und Grünlandflächen<br />

immer intensiver genutzt, dadurch<br />

gehe das Blütenangebot als<br />

Nahrungsgrundlage für die meisten<br />

Insekten zurück. Hinzu komme, dass<br />

durch hochtoxische Insektizide aus<br />

der Gruppe Neonicotiniode vielen Insekten<br />

den Garaus gemacht werde.<br />

„Die Fakten liegen auf dem Tisch.<br />

Es ist Zeit, dass die Politik Konsequenzen<br />

zieht und handelt“, betont Enssle.<br />

Für Baden-Württemberg fordert<br />

der Nabu ein systematisches Insekten-<br />

Monitoring, vor allem müsse sich<br />

Stuttgart aber sowohl in Baden-Württemberg<br />

als auch in Berlin und Brüssel<br />

für eine Ökologisierung der Landwirtschaft<br />

und für ein sofortiges Verbot<br />

der hochgiftigen Neonicotinoide<br />

einsetzen. „Wir brauchen mehr Blütenvielfalt<br />

auf unseren Äckern und wir<br />

brauchen eine Landwirtschaft, die<br />

komplett ohne die Giftspritze auskommt“,<br />

appelliert Enssle an die Politik.<br />

Informationen zum Insektensterben<br />

sowie die 80-seitige Studienübersicht<br />

„Gibt es das Insektensterben<br />

wirklich?“ gibt‘s zum Download unter<br />

www.nabu-bw.de/insektensterben.<br />

DRINGEND<br />

FRIEDA: In beklagenswertem Zustand<br />

wurde Frieda an einer Futterstelle geborgen.<br />

Das Leben draußen hatte der Tigerdame<br />

arg zugesetzt. Frieda brauchte<br />

medinizinische Behandlung, Wärme und<br />

ein Dach überm Kopf. So wohnt die sich<br />

nur anfangs garstig gebende, tatsächlich<br />

erstaunlich zugängliche Mull derzeit<br />

in unserer Quarantäne und wir freuen<br />

uns, sie wieder auf die Pfoten gebracht<br />

zu haben. Gut, sie schnurchelt aufgrund<br />

eines chronischen Schnupfens, aber das<br />

sollte kein Grund sein, ihr nicht liebe, ruhige<br />

Katzenfreunde vorstellen zu dürfen,<br />

die sich ihrer ein Leben lang annehmen,<br />

oder? Mit anderen Katzen kommt Frieda<br />

nicht besonders gut klar. Nun, da sie<br />

sich an krabbelnde Hände gewöhnt hat,<br />

wünscht sie sich die ganz für sich alleine.<br />

ZORRO: Widderkaninchen<br />

Ich suche ein Zuhause mit Kumpel(s)<br />

und viel Platz. Derzeit wohne ich mit<br />

zwei weiteren Kaninchen in einer<br />

Männergruppe. Das klappt soweit<br />

alles prima. Mit anderen Kaninchen<br />

verstehe ich mich gut, auch wenn ich<br />

manchmal meine Ruhe möchte und es<br />

den anderen ganz deutlich sage. Ich<br />

wünsche mir, dass ich von Menschen<br />

adoptiert werde, die verstehen, dass<br />

ich auf Grund meines Fells sehr pflegebedürftig<br />

bin. Eine Außenhaltung ist<br />

nicht möglich, da mein Pelz zwar sehr<br />

fluffig aussieht, mich aber absolut nicht<br />

vor Kälte schützt.<br />

SMOKEY & CURTIS: Aus Camys und<br />

Schnuckis Kitten-Pool wohnen nun<br />

noch die beiden zauberhaften Mütter<br />

sowie diese beiden Söhnchen namens<br />

Smokey und Curtis in unserem Katzenhaus.<br />

Am 08.09.2017 an einer Futterstelle<br />

geboren, zog die Rasselbande<br />

gleich nach ihrer Bergung ins Tierheim.<br />

Die drahtigen Miezen sind allesamt<br />

sehr aktiv, verspielt und ganz hervorragend<br />

sozialisiert: Hier wird Spaß<br />

gehabt und nicht gemobbt. Wir wünschen<br />

uns für sie ein prima Zuhause,<br />

dessen Lage späteren ungefährlichen<br />

Auslauf ermöglicht - diese Gesellen<br />

sind keine Stubenhocker. Lust auf Leben<br />

in der Bude? Gönnen Sie sich ein<br />

Doppelpack unserer Launebärchen!<br />

EMMY: Diese hübsche Mieze wurde<br />

bei uns abgegeben, weil ihre Halterin<br />

aufgrund ihrer Vollzeitberufstätigkeit<br />

keine Zeit für die, sich bisher in<br />

alleiniger reiner Wohnungshaltung<br />

befindliche Mull, hatte, was diese mit<br />

Unsauberkeit quittierte. Bisher können<br />

wir nicht beurteilen, ob sie mit Artgenossen<br />

auskommt und sich vielleicht<br />

mit einem Katzenkumpel in der Wohnung<br />

arrangieren könnte oder ob sie<br />

schlicht Auslauf nach guter Eingewöhnung<br />

im neuen Zuhause haben möchte.<br />

Wer die wohl 2015 geborene Süße<br />

kennen lernen und ihr ein artgerechtes<br />

Leben als geliebtes Familienmitglied<br />

schenken möchte: Ihre Pflegerin vereinbart<br />

gern ein Date.<br />

THEO: Jack-Russel/Fox-Terrier-Mix, *ca. 08/2017<br />

Zweithund: ja, andere Haustiere: unklar, Kinder: unklar<br />

Theo kam vom Ausland über eine dubiose Tiervermittlung nach Deutschland und<br />

strandete letztendlich bei uns. Der junge Rüde hatte bis dato noch nicht sonderlich<br />

viel lernen dürfen, was nun im Tierheim versucht wird nachzuholen. Sämtliche<br />

Umweltreize stellen für ihn noch Neuland dar.<br />

Fremden gegenüber verhält sich Theo<br />

zunächst zurückhaltend, baut allerdings<br />

schnell Vertrauen auf und<br />

genießt dann die Streicheleinheiten<br />

von seinen Menschen. Beim Spaziergang<br />

möchte der kleine Schwarze<br />

gerne seine eigenen Wege gehen<br />

und ignoriert deshalb den Zweibeiner<br />

am anderen Ende der Leine<br />

des Öfteren. Wir suchen für Theo<br />

Menschen, die in ihm nicht nur den<br />

süßen Hund mit den schwarzen<br />

Kulleraugen sehen, sondern die<br />

Zeit und die Geduld für die<br />

Ausbildung eines anspruchsvollen<br />

Junghundes<br />

mitbringen.<br />

Kreistierschutzverein Heidenheim • Tel. 0 73 21/4 11 00<br />

Tierheim · Wilhelmstr. 300 · www.kreistierschutzverein.de<br />

BIC: GENODES1 HDH • IBAN: DE 8263 2901 1001 0211 1006

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