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Ausgabe 1 | erscheint vierteljährlich | April 2<strong>01</strong>8<br />
Poste Italiane Spa, Versand im Postabonnement, D.L.<br />
353/2003 (conv. in L. 27.02.2004 Nr. 46) Art. 1, Comma 1,<br />
NE Bozen • Sonderheft Nr. 2 zur Nr. 5 „Südtiroler Landwirt“<br />
vom 16.03.2<strong>01</strong>8 • Gebühr bezahlt – Taxe Percue<br />
DAS MAGAZIN<br />
DER SÜDTIROLER<br />
BAUERNJUGEND<br />
Einen Blick voraus<br />
Die Zukunft gehört den Menschen,<br />
die sie verändern.<br />
Deshalb ist es wichtig:<br />
Sich Ziele zu setzen.<br />
Aus Gewohntem auszubrechen.<br />
Einen Schritt voraus zu sein.<br />
Auch einmal Neues zu wagen.<br />
Mut zur Veränderung zu haben.<br />
Erfahrungen zu sammeln.<br />
Sich ins Kalte Wasser zu stürzen.<br />
Einfach einmal loszulassen.<br />
Seine Stärken zu kennen.<br />
Auch auf die Nase zu fallen.<br />
Seine Grenzen zu testen.<br />
Herausforderungen anzupacken.<br />
Die Richtung zu ändern.<br />
Seine Träume zu leben<br />
…und am besten heute damit<br />
anzufangen.<br />
Nächste Station:<br />
zukunft<br />
Evi Andergassen,<br />
SBJ-Landessekretärin<br />
NÄCHSTE STATION<br />
ZUKUNFT<br />
Was die Bauernjugend bewegt<br />
Seite 2—4<br />
ERFOLGSGESCHICHTE<br />
Raiffeisen-Jungbergbauernpreisträger<br />
Werner Mitterrutzner<br />
Seite 6—7<br />
MITGLIEDERVERSAMMLUNG<br />
48. Mitgliederversammlung der SBJ am<br />
4. März<br />
Seite 10—11
2 Blickpunkt<br />
Nächste Station ZUKUNFT<br />
Wilhelm<br />
haller<br />
Angelika<br />
Springeth<br />
Dein Ticket für die Zukunft<br />
Bei der heurigen Mitgliedervollversammlung stand das<br />
Motto „Nächste Station Zukunft, löse dein Ticket ein“ im<br />
Mittelpunkt. Die Vollversammlung sollte zum Nachdenken<br />
anregen und den Mitgliedern auch bewusst machen,<br />
dass alles was wir jetzt tun, für unsere Zukunft wichtig ist.<br />
Die Entscheidungen, die heute von der Politik und anderen<br />
Gremien getroffen werden, sind auch nicht immer<br />
richtig. Jeder von uns hat die Aufgabe seinen Betrieb so<br />
gut wie möglich in die Zukunft zu bringen, sei es durch<br />
innovative Ideen oder durch Nebenerwerb.<br />
Mittlerweile reicht es leider nicht mehr aus, unsere<br />
hochwertigen und qualitativen Produkte zu produzieren.<br />
Nein, nun müssen wir uns von allen Seiten anhören,<br />
wie wir das zu tun haben. Durch die Medien und einige<br />
selbsternannte Bewegungen werden wir in den Vergleich<br />
mit Industriebetrieben und Massentierhaltern gestellt.<br />
Es werden Skandale von mehreren Tausend Kilometern<br />
Entfernung an den Haaren herbeigezogen und der Bevölkerung<br />
mit Stolz gezeigt. Doch die Wahrheit sieht ganz<br />
anders aus: Unsere Betriebe sind kleine strukturierte Familienbetriebe,<br />
die durch ihre Vielfalt und ihre Biodiversität<br />
unser Landschaftsbild prägen. Wenn die Bevölkerung<br />
das nicht zu schätzen weiß, dann ist es an der Zeit diese<br />
Wertschätzung für unsere Produkte wieder einzufordern.<br />
Die Zukunft der Südtiroler Landwirtschaft ist und wird<br />
immer die Jugend sein, dies sollte uns allen bewusst sein.<br />
Die Bauernjugend sind WIR<br />
Begeisterte und motivierte Mitglieder sind die Basis eines jeden<br />
Vereins. Sie bilden eine große Gemeinschaft und gestalten die<br />
Zukunft aktiv mit. Deshalb stellt die Bauernjugend ihre Mitglieder<br />
seit der Gründung stets in den Mittelpunkt. Denn eines ist<br />
klar, ein Verein ohne Mitglieder ist kein Verein. Jede Ortsgruppe<br />
mit ihren Mitgliedern nimmt somit einen besonderen Stellenwert<br />
ein.<br />
Für mich ist die Bauernjugend schon seit meinem Eintritt ein<br />
Verein, der mich begeistert und für den ich gerne einstehen<br />
möchte. Durch die Gemeinschaft in der Ortsgruppe, sowie bei<br />
den vielen kulturellen, religiösen und geselligen Veranstaltungen<br />
hatte ich immer die Möglichkeit Neues kennen zu lernen<br />
und für meine Zukunft mitzunehmen. Schon als Ortsleiterin<br />
in meiner Ortsgruppe war es für mich besonders wichtig nicht<br />
nur neue Mitglieder zu begeistern, sondern die Herausforderung<br />
anzunehmen, zusammen mit dem Ausschuss tolle Veranstaltungen<br />
auf die Beine zu stellen. Nur durch eine aktive Ortsgruppe<br />
kann die Gemeinschaft in der Bauernjugend erhalten bleiben<br />
und wachsen. Deshalb ist es wichtig gemeinsame Interessen zu<br />
vertreten und die Gemeinschaft damit zu stärken. Unsere Ortsgruppen<br />
machen es möglich die Mitglieder zu begeistern und die<br />
Bauernjugend sicher in die Zukunft zu führen. Mitglied bei der<br />
Bauernjugend zu sein, heißt somit Teil einer großen Gemeinschaft<br />
zu sein, mit gleichen Zielen und Visionen.
April 2<strong>01</strong>8<br />
Blickpunkt 3<br />
Franziska<br />
Pedoth<br />
Weg von der Industrie, zurück<br />
zur Natur!<br />
Das Klima verändert sich. Unabhängig davon,<br />
ob der Mensch Hauptverantwortlicher dafür<br />
ist oder nicht (die Meinungen unterscheiden<br />
sich) betrifft es jeden von uns. Vor allem diejenigen,<br />
die in der Landwirtschaft tätig sind,<br />
sind unmittelbar davon betroffen. Es wird<br />
Auswirkungen geben auf das Pflanzenwachstum,<br />
den Wasserhaushalt, den Bodenschutz<br />
und die Nährstoffe sowie die Pflanzengesundheit.<br />
In der Natur gilt seit jeher: Anpassen oder<br />
Hinten bleiben. Vielleicht brauchen wir deshalb<br />
in Zukunft den Mut zur Veränderung.<br />
Wir sollten uns Gedanken machen über die<br />
Fruchtartenwahl und die Fruchtfolgegestaltung.<br />
Ist es sinnvoll dieselbe Sortenauswahl zu<br />
treffen, obgleich deren Gesundheit eventuell<br />
durch zu hohe Temperaturen und unausgeglichener<br />
Wasserversorgung beeinträchtigt wird?<br />
Nicht-einheimische Schaderreger werden<br />
aufkommen und Pflanzenschutzmittel werden<br />
witterungsbedingt unsicherer. Alles muss immer<br />
schneller, größer und besser werden; aber<br />
zu welchem Preis? Wir Menschen denken<br />
immer wirtschaftlicher und verlieren dabei oft<br />
das, was uns ausmacht: die Menschlichkeit.<br />
Jeder von uns hat eine Verantwortung gegenüber<br />
der Natur.<br />
Wir müssen uns fragen, ob es legitim ist,<br />
immer industrieller zu werden und uns von<br />
der Natur abzuwenden, wenn sie es ist, die<br />
uns die Lösung aufzeigt. Ein Umdenken findet<br />
statt und immer mehr Leute finden Gefallen<br />
an der naturverbundenen Tierhaltung und<br />
dem Obstbau. Da Nachfrage und Angebot<br />
und somit letztendlich auch der Preis immer<br />
vom Endkonsumenten abhängen, hoffe ich<br />
auf ein Umdenken zugunsten der Bauern.<br />
Unsere Arbeit muss und soll in Zukunft mehr<br />
geschätzt werden!<br />
Junglandwirteförderung in der Zukunft<br />
Ein wichtiges Thema das der Landesführung<br />
der Südtiroler Bauernjungend am Herzen liegt<br />
ist die Junglandwirteförderung. Dazu war<br />
Landesrat Arnold Schuler bei einer Landesleitungssitzung<br />
zu Gast und gab einige wichtige<br />
Informationen zum Thema. Auch im Europaparlament<br />
ist die Junglandwirteförderung<br />
zurzeit ein wichtiger Punkt. Die Europaparlamentarier<br />
sind dabei die Kriterien der<br />
Förderung auszuarbeiten, der neue Beschluss<br />
muss bis 2020 gemacht werden. Die Landesführung<br />
hat eine Arbeitsgruppe auf die Beine<br />
gestellt, die sich aus Junglandwirten aus allen<br />
landwirtschaftlichen Zweigen, dem Obstbau,<br />
dem Weinbau und der Viehwirtschaft, zusammensetzt.<br />
Zusätzlich war es uns ein Anliegen<br />
einen betroffenen Landwirt in der Arbeitsgruppe<br />
zu haben, der erst vor kurzem einen<br />
geschlossenen Hof übernommen hat, damit<br />
er über seine Erfahrungen bei der Hofübergabe<br />
berichten kann.<br />
Bei den ersten beiden Treffen der Arbeitsgruppe<br />
Junglandwirteförderung ging es darum die<br />
aktuellen Kriterien zu studieren und Punkte<br />
hervorzuheben, bei denen noch Änderungsbedarf<br />
herrscht. Als weitere Schritte sieht die<br />
Arbeitsgruppe vor, neue Vorschläge zu diesen<br />
Punkten auszuarbeiten und Experten bei den<br />
nächsten Sitzungen hinzuzuziehen, um sich<br />
genau über das Thema zu informieren.<br />
Ziel ist es konkrete Vorschläge und Kriterien<br />
auszuarbeiten und diese dann zu präsentieren.<br />
Die Südtiroler Bauernjugend will damit<br />
die bäuerliche Bevölkerung für das Thema<br />
sensibilisieren und die Vorteile einer früheren<br />
Hofübergabe an die jüngere Generation<br />
hervorheben.<br />
Hannes<br />
aichner<br />
Christoph<br />
weiss<br />
Gesellschaftliches Unverständnis<br />
In den letzten Jahren bekommt man als Landwirt,<br />
quer durch das gesamte Spektrum der<br />
landwirtschaftlichen Sparten, immer mehr<br />
Gegenwind von der Restbevölkerung zu spüren.<br />
Viele Kritikpunkte sind jedoch als direkte<br />
Folge der Konsumentenwünsche zu sehen.<br />
Eines der besten Beispiele liefert uns in letzter<br />
Zeit die Apfelwirtschaft. In den Regalen der<br />
Supermärkte findet makelloses Obst reißenden<br />
Absatz, jedoch wird Ware mit geringsten<br />
Mängeln vom Kunden vorwiegend aussortiert<br />
und bleibt oft tagelang im Geschäft liegen.<br />
Klarerweise wird es so zum Ziel eines jeden<br />
Obstproduzenten seine Äpfel in immer höherer<br />
Qualität, sei es aus geschmacklicher aber<br />
vor allem aus ästhetischer Sicht, zu produzieren.<br />
Jedoch sollte eine Qualitätssteigerung<br />
nach Ansicht des Konsumenten mit stark reduzierten<br />
bzw. wenn möglich komplett ohne<br />
Pflanzenschutzmaßnahmen erzielt werden.<br />
Ähnliche Gegensätze häufen sich auch in der<br />
Milchwirtschaft. So wird von der Bevölkerung<br />
stark kritisiert, wenn der Liter Milch ein paar<br />
Cent teurer wird oder die Butterpreise steigen.<br />
Eine der einzigen Möglichkeiten, um Milch<br />
günstiger produzieren zu können ist jedoch<br />
die kontinuierliche Intensivierung der Tierhaltung<br />
und Fütterung, welche von den meisten<br />
Bevölkerungsschichten berechtigterweise mit<br />
Skepsis betrachtet wird.<br />
Meiner Ansicht nach steigt, mit dem schwindenden<br />
Bezug zur Landwirtschaft, ein Unverständnis<br />
zu den Maßnahmen die getroffen<br />
werden müssen, um den Konsumentenwünschen<br />
gerecht zu werden. Genau hier sehe ich<br />
sehr großen Handlungsbedarf. Es sollte daran<br />
gearbeitet werden, dass sich die Konsumenten<br />
ihrer Verantwortung bewusst werden und verstehen,<br />
dass alle Arbeiten ausgeführt werden,<br />
um ihren Wünschen gerecht zu werden.<br />
WELLI
4 Blickpunkt<br />
Stefan<br />
Doná<br />
Brauchtum trifft Innovation<br />
Die Bauernjugend ist der Tradition verbunden.<br />
Es geht hier vor allem um den Erhalt<br />
kultureller Identität.<br />
Alte Bräuche wie die Trachtenpflege schließen<br />
moderne Lebensformen nicht aus – im<br />
Gegenteil: Sie bereichern sie.<br />
Mit der neuen Initiative „Die Trachtenwelt<br />
in Südtirol“ will die SBJ das Bewusstsein für<br />
das Tragen der Tracht als sichtbares Zeichen<br />
der Verbundenheit zur Heimat fördern und<br />
gemeinsam mit anderen Organisationen in<br />
Südtirol Sensibilisierungsarbeit leisten. In diesem<br />
Zusammenhang will die SBJ das Wissen<br />
rund um die verschiedenen Trachten in Südtirol<br />
zusammentragen. Außerdem organisiert<br />
die Bauernjugend mit all ihren Ortsgruppen<br />
traditionelle Veranstaltungen wie Almabtriebe,<br />
letzte Traubenfuhre und vieles mehr.<br />
Ein großes Anliegen der Bauernjugend ist es<br />
also Brauchtum zu leben, damit es lebendig<br />
bleibt. Nur so können unsere Werte der<br />
nächsten Generation fließend weiter gegeben<br />
werden.<br />
Innovation bedeutet Erneuerung. In der Umgangssprache<br />
wird der Begriff im Sinne von<br />
neuen Ideen und Erfindungen und für deren<br />
wirtschaftliche Umsetzung verwendet.<br />
Die SBJ bemüht sich laufend mit ihren vielen<br />
jungen und motivierten Mitgliedern innovativ<br />
zu bleiben. Dies zeigt der Wettbewerb<br />
IM.PULS, der alle 2 Jahre von der SBJ geplant<br />
und ausgetragen wird. Der Sieger des letztjährigen<br />
Wettbewerbs war Jungbauer Stefan<br />
Rottensteiner. Er züchtet Wagyurinder, eine<br />
ursprünglich aus Japan stammende Rasse mit<br />
hochwertigem Fleisch. Gemeinsam mit der<br />
Landesführung darf er heuer nach Brüssel<br />
fahren, um dort beim europäischen Kongress<br />
für Jungbauern zu zeigen, was wir Südtiroler<br />
drauf haben.<br />
Die Südtiroler Bauernjugend hofft auch beim<br />
Wettbewerb im nächsten Jahr auf eine rege<br />
Teilnahme junger innovativer Südtiroler/<br />
innen.<br />
Es gilt also, weiterhin Brauchtum und Innovation<br />
auf einen gemeinsamen Nenner zu<br />
bringen.<br />
Die Jugend zieht an einem Strang<br />
Um Ziele zu erreichen ist es wichtig gemeinsam<br />
an einem Strang zu ziehen. Je größer die Masse<br />
ist, die sich daran beteiligt, umso größer der Effekt.<br />
Somit wächst die Unterstützung vom Land<br />
und der Bevölkerung um Projekte erfolgreich<br />
und gezielt umzusetzen.<br />
In der Vergangenheit gab es etliche Beispiele<br />
von erfolgreichen Kooperationen zwischen<br />
Jugendverbänden, die großartige Projekte<br />
verwirklicht haben. Lokal, auf Bezirksebene,<br />
auf Landesebene und über die Landesgrenzen<br />
hinaus werden bereits großartige Freundschaften<br />
unter den Verbänden gepflegt. Dies<br />
ermöglicht die Umsetzung von Projekten, die<br />
alleine unmöglich schienen. Gegenseitiger<br />
Respekt und Toleranz sind dabei ausschlaggebend.<br />
Die Ausarbeitung und Umsetzung der<br />
Ziele wird durch die Mitarbeit von mehreren<br />
Personen um ein Vielfaches vereinfacht. Auch<br />
an einer Unterstützung von außen, welcher Art<br />
auch immer, wird es nicht fehlen, wenn die<br />
Verbände geschlossen an einem Ziel arbeiten<br />
und Forderungen stellen.<br />
Allerdings ist es nicht immer einfach, wenn<br />
viele verschiedenen Personen mitwirken. Wie<br />
heißt es so schön: Es ist nicht immer alles<br />
Gold was glänzt. Unterschiedliche Personen<br />
haben sehr differente Ansätze, Anschauungen<br />
und Lösungsvorschläge um etwas zu verwirklichen.<br />
Heutzutage ist dieser Effekt noch um<br />
einiges größer als in der Vergangenheit. Je<br />
unterschiedlicher die Verbände und Personen<br />
in ihren Anschauungen sind, desto schwieriger<br />
ist es einen Konsens zu finden. Toleranz ist<br />
hier das Stichwort. Meist führt das Einbringen<br />
der eigenen Meinung oftmals zu verwunderten<br />
Gesichtern; Ratlosigkeit macht sich breit und<br />
verschiedene Ansichten rücken ein Ziel in weite<br />
Ferne. Oder doch nicht? Gerade heutzutage, in<br />
einer Zeit, wo Menschen und Verbände weit<br />
in ihren Anschauungen auseinander liegen ist<br />
es wichtig solche Diskussionen zuzulassen und<br />
daraus Resultate zu generieren. Denn wo viele<br />
Menschen Ideen einbringen, da kommen vielfältige<br />
Ergebnisse zusammen. Ausschlaggebend<br />
ist dabei die Toleranz der einzelnen Diskussionsteilnehmer,<br />
um das Projekt wieder in die<br />
richtige Bahn zu lenken.<br />
Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile!<br />
Es fließen noch Bindungen und Menschliches<br />
mit ein, diese vervollständigen das Ganze. Je<br />
unterschiedlicher die Ansätze, die Diskussionen<br />
und die Reaktionen sind, desto mehr Potential<br />
entsteht. Und es muss nicht zwingend<br />
Veränderung bedeuten! Wie der Pfarrer einmal<br />
bei der Vollversammlung der SBJ predigte: Das<br />
Neue ist oftmals der Feind des Guten.<br />
Hannes<br />
pirhofer
April 2<strong>01</strong>8<br />
5<br />
Neue Mitarbeiterin im SBJ-Landessekretariat<br />
Anna Runggatscher arbeitet seit<br />
Mitte Februar im SBJ-Landessekretariat<br />
in Bozen. Sie lebt in Lajen<br />
und hat in Auer die Fachoberschule<br />
für Landwirtschaft besucht. Seit<br />
einem Jahr ist sie im Bezirksbüro<br />
des Südtiroler Bauernbundes in<br />
Bozen tätig.<br />
Bei der Südtiroler Bauernjugend<br />
sucht sie neue berufliche Herausforderungen.<br />
Gemeinsam mit<br />
dem Team im SBJ-Büro und den<br />
Funktionären wird sie in Zukunft<br />
Veranstaltungen organisieren und<br />
neue Projekte verwirklichen. Sie<br />
freut sich sehr darauf, kreative<br />
Ideen umzusetzen und auf neue<br />
Menschen zu treffen.<br />
MwSt.-Schuld<br />
16. Mai 2<strong>01</strong>8<br />
Alle Ortsgruppen, die zwischen<br />
1. Jänner und 31. März eine Veranstaltung<br />
organisiert und damit<br />
gewerbliche Einnahmen erwirtschaftet<br />
haben, müssen die MwSt.-Schuld am<br />
16. Mai mittels F24 elektronisch einzahlen.<br />
Wenn das SBJ-Landessekretariat<br />
die Zahlung vornehmen soll, ist<br />
der Auftrag dazu von den Ortsgruppen<br />
schriftlich, mittels F24 Formular<br />
bis zum 5. Mai zu erteilen. Es gilt der<br />
Steuerkodex 6031.<br />
Online-Formular: sbj.it/service<br />
SHOP<br />
T-Shirts, Jacken und vieles mehr<br />
Ortsgruppen können über das SBJ-Landessekretariat Kleidungsstücke<br />
sowie Fahnen mit personalisiertem SBJ-Logo bestellen.<br />
Bestellt werden können:<br />
• Pololeibchen<br />
• Fleecejacken<br />
• T-Shirts<br />
• Schürzen<br />
• Windstopper<br />
• T-Shirts mit Motiv<br />
• Fahne<br />
Die verfügbaren Größen, Farben und Preise sind online: sbj.it/shop.<br />
20. Landesweinkost<br />
Eigenbauweine im Rampenlicht<br />
Bei der 20. Landesweinkost der Südtiroler Bauernjugend<br />
am Donnerstag, 17. Mai im Weinmuseum in Kaltern<br />
werden die besten Weine des Landes verkostet und ausgezeichnet.<br />
Bereits seit 20 Jahren ist die Landesweinkost der Südtiroler<br />
Bauernjugend ein voller Erfolg. Sie soll Geselligkeit und<br />
Weiterbildung verbinden. Gleichzeitig ist sie eine Plattform,<br />
wo sich Produzenten austauschen und so auch ihr<br />
Produkt weiterentwickeln können. Zugelassen sind nur die<br />
besten Weine aus den vorhergehenden Verkostungen der<br />
Bezirke Eisacktal, Bozen, Unterland, Meran und Vinschgau.<br />
Nicht nur die Juroren bewerten die Weine, auch das Publikum<br />
kann Geschmacksnuancen, Geruchsintensität und<br />
Farbschattierungen bewerten und so überprüfen, ob das<br />
eigene Urteil jenem der Jury entspricht. Die Veranstaltung<br />
steht allen Interessierten offen.<br />
WELLI
6 Erfolgsgeschichte<br />
Werner<br />
Mitterrutzner<br />
Der Moment, an dem Stefanie und<br />
ich zum ersten Mal gemeinsam<br />
mit unseren Tieren den Stall<br />
betreten konnten, mit dem Wissen<br />
das zusammen erreicht zu haben,<br />
war eines der glücklichsten<br />
Ereignisse meines Lebens.<br />
Wenn Werner jeden Morgen<br />
den Stall seines Ausserranzurer-Hofes<br />
in Latzfons<br />
betritt, kann der Jungbauer<br />
mit seinen erst 33 Jahren mit<br />
Stolz sagen, dass er schon<br />
einiges erreicht hat. Seit er<br />
Ende 2<strong>01</strong>2, als zweitältestes<br />
von fünf Kindern, mit seiner<br />
Frau Stefanie den Hof von<br />
seinem Vater Alois gemeinsam<br />
übernommen hat, ist<br />
Einiges passiert. Das er heute<br />
täglich im Stall steht und<br />
seine Tiere pflegt war zuerst<br />
nur ein Traum. Hinter<br />
dieser Geschichte steht eine<br />
Familie, die mit viel Einsatz<br />
und Leidenschaft ihre Ziele<br />
verfolgt.
April 2<strong>01</strong>8 Erfolgsgeschichte<br />
7<br />
Mit Herz und<br />
Leidenschaft<br />
Werner wuchs mit viel Freude auf dem Hof seiner Eltern, dem<br />
Ausserranzurer-Hof in Latzfons auf. Diese Verbundenheit lässt<br />
ihn auch heute noch mit viel Leidenschaft und Herz den Hof<br />
bewirtschaften. Der Hof liegt auf 1200 Metern Meereshöhe und<br />
ist von steilen Wiesen umgeben, was die tägliche Arbeit sehr intensiv<br />
macht. Sich vorzustellen, wie die Wiesen verwachsen und<br />
sich niemand darum kümmert, das käme für den Jungbauern<br />
jedoch nicht in Frage.<br />
Im Oktober 2<strong>01</strong>2 übernimmt Werner voller Eifer gemeinsam mit<br />
seiner Freundin Stefanie den Hof seiner Eltern Alois und Mathilde.<br />
Die beiden Jungbauern haben viele neue Ideen für den Bau<br />
eines Stalls, die sie bald in die Tat umsetzen wollen. Doch dann<br />
beginnt es im Dezember über mehrere Tage in großen Mengen zu<br />
regnen. Der sandige Boden auf den steilen Wiesen des Hofes wird<br />
aufgeweicht und schlussendlich rutscht der Hang in den Bach<br />
hinunter. „Das war eine schwere Zeit für uns und natürlich sind<br />
uns auch einige Gedanken durch den Kopf gegangen, wie es mit<br />
dem Hof weitergehen soll.“, weiß Werner noch genau.<br />
Einzug in den neuen Stall<br />
Aufgeben kommt für Werner und Stefanie jedoch nicht in Frage<br />
und so beginnen sie im Jahr 2<strong>01</strong>3 mit dem Bau des Stalls. Ein Jahr<br />
später wird das Futterhaus fertiggestellt und die Tiere können in<br />
den neuen Stall einziehen. „Der Moment, an dem Stefanie und<br />
ich, mit dem Wissen das zusammen erreicht zu haben, zum ersten<br />
Mal gemeinsam mit unseren Tieren den Stall betreten konnten,<br />
war eines der positivsten Ereignisse meines Lebens.“, erinnert sich<br />
Werner stolz zurück. Weitere schöne Momente kommen auf das<br />
junge Paar zu. Ihre zwei Kinder Jonas und Lena erblicken das Licht<br />
der Welt und auch eine gemeinsame Hochzeit vervollständigt das<br />
Glück der Beiden.<br />
Viele fleißige Hände<br />
Heute ist der Hof mit viel Leben erfüllt, die beiden Kinder Jonas<br />
und Lena sind inzwischen vier und eineinhalb Jahre alt und Kind<br />
Nummer drei hat sich bereits angekündigt. Auch die Eltern von<br />
Werner, Alois und Mathilde und sein jüngerer Bruder Stefan<br />
leben auf dem Hof und alle helfen fleißig bei der täglichen Arbeit<br />
mit. Auf dem Hof ist immer etwas zu tun, zwölf Kühe und sechs<br />
» » Der Ausserranzurer-Hof<br />
in Latzfons<br />
mit seinen<br />
steilen Hängen<br />
Jungtiere, zwei Tiroler Steinschafe und zehn Hühner leben auf<br />
dem Hof und müssen täglich gepflegt, gemolken und gefüttert<br />
werden. „8800 Liter Milch gibt jede unserer Kühe durchschnittlich<br />
pro Jahr. Die Milch liefern wir dem Brimi – Milchhof Brixen, sie<br />
gelangt mithilfe einer Seilbahn hinunter ins Tal.“, erklärt Werner.<br />
Auch Stefanie ist mit vollem Herzen am Hof mit dabei, wenn<br />
immer es möglich ist hilft sie Werner bei der Arbeit und kümmert<br />
sich fürsorglich um die Kinder und um den Haushalt. „Ich<br />
verbringe gerne Zeit mit den Tieren, das ist Werners und meine<br />
gemeinsame Leidenschaft.“, erklärt Stefanie.<br />
Erfolge sprechen für sich<br />
Schon seit klein auf interessieren sich Werner und sein Vater für<br />
die Zucht auf dem Hof und sie waren auch schon auf einigen<br />
Ausstellungen vertreten. Die Auszeichnungen und Fotos auf<br />
den Wänden sprechen für sich, Werner und sein Vater konnten<br />
mit ihren Tieren schon einige Erfolge erzielen. Heute ist Werner<br />
Ausschussmitglied des Braunviehzuchtverbandes und Mitglied<br />
bei dem Braunvieh-Jungzüchterclub Eisacktal/Wipptal. Immer<br />
wieder ist er mit viel Freude bei Ausstellungen mit dabei.<br />
Werner und Stefanie sind ein Vorzeigemodell einer jungen, modernen<br />
bäuerlichen Familie, die ihre Zukunft auf dem Hof gefunden<br />
haben. Deshalb wurden sie bei der heurigen Mitgliederversammlung<br />
der SBJ am Sonntag, 4. März mit dem Raiffeisen-Jungbergbauerpreis<br />
ausgezeichnet. „Insgeheim war diese Auszeichnung immer<br />
schon ein kleiner Traum für Werner und mich und gehörte bei<br />
unseren gemeinsamen Besuchen der SBJ-Mitgliederversammlung<br />
immer zu den Highlights des Tages,“, verrät Stefanie lächelnd.<br />
WELLI
8 Berichte<br />
Schwungvolle Ballnacht in<br />
Tracht<br />
Mehrere hundert Gäste feierten und tanzten beim Bauernball in Bozen bis tief in die Nacht.<br />
»»<br />
Fesche Dirndln<br />
und bunte Trachten<br />
gab es beim Bauernball<br />
jede Menge zu<br />
sehen<br />
Das MEC – Meeting und Eventcenter Südtirol<br />
erstrahlte am Samstag, 13. Jänner im<br />
Glanz der Südtiroler Trachten. Unzählige<br />
Freunde der Landwirtschaft aus ganz Südtirol<br />
trafen sich zum Bauernball 2<strong>01</strong>8.<br />
Begleitet von mehreren Highlights wurde<br />
bis in den frühen Morgenstunden bei<br />
ausgelassener Stimmung getanzt, gelacht<br />
und gefeiert.<br />
„Der Bauernball ist Eine<br />
gute Gelegenheit alte<br />
freunde wieder zu treffen.“<br />
Wilhelm Haller<br />
Kulinarische Köstlichkeiten und<br />
erlesene Weine<br />
Im Hauptsaal erwarteten die Ballbesucher<br />
leckere Gerichte von der Hotelküche des<br />
Four Points of Sheraton und erlesene Weine<br />
aus Südtirol. Die Weinlaube lud mit<br />
guten Tropfen aus den verschiedenen Landesteilen<br />
zum gemütlichen Beisammensein<br />
und unterhaltsamen Gesprächen ein.<br />
Ballkönig und Ballkönigin gekürt<br />
Um Mitternacht kürten SBJ-Landesleiterin<br />
Angelika Springeth und SBJ-Landesobmann<br />
Wilhelm Haller heuer zum zweiten<br />
Mal neben der Ballkönigin auch einen<br />
Ballkönig. Ballkönigin wurde die ehemalige<br />
Landesleiterin Christine Tschurtschenthaler<br />
aus Sexten. Zum Ballkönig wurde<br />
SBJ-Landessekretär Andreas Mair gekürt,<br />
der sich mit Ende Jänner nach langjähriger<br />
Arbeit mit unermüdlichen Einsatz für die<br />
Bauernjugend beruflich neuen Herausforderungen<br />
stellt.<br />
Prominente Ballgäste<br />
Unter die Ballgäste mischten sich unter<br />
anderem Europaparlamentarier Herbert<br />
Dorfmann, Landesrat Arnold Schuler, die<br />
Landtagsabgeordneten Maria Hochgruber<br />
Kuenzer und Josef Noggler, der Landesobmann<br />
des Südtiroler Bauernbundes Leo<br />
Tiefenthaler, die Landesbäuerin Hiltraud<br />
Erschbamer und der Bürgermeister der<br />
Stadt Bozen Renzo Caramaschi.<br />
Der Bauernball 2<strong>01</strong>8 wurde von der Südtiroler<br />
Bauernjugend in Zusammenarbeit<br />
den bäuerlichen Organisationen veranstaltet.<br />
Fesche Madln und Burschen aus allen<br />
Landesteilen zogen zu Beginn in den großen<br />
Ballsaal ein und eröffneten in ihren<br />
farbenfrohen Trachten den Ball mit dem<br />
traditionellen Auftanz der Südtiroler Bauernjugend.<br />
Bei volkstümlichen Klängen<br />
von „Merrick“ hieß es dann Tanzfläche frei<br />
für alle Ballgäste. Im Obergeschoss heizte<br />
DJ Andy den Besuchern musikalisch ein.
April 2<strong>01</strong>8<br />
Berichte 9<br />
„Wollte Ideen große<br />
Flügel verleihen“<br />
Wechsel im SBJ-Landessekretariat: Andreas Mair, der bisherige Landessekretär ist als Geschäftsführer<br />
zum Südtiroler Wirtschaftsring gewechselt. Seine Nachfolgerin ist Evi Andergassen.<br />
Nach über sechs Jahren als SBJ-Landessekretär<br />
wechselt Andreas Mair als Geschäftsführer<br />
zum Südtiroler Wirtschaftsring.<br />
„Die Zeit in der Bauernjugend wird<br />
mir brutal fehlen“, weiß er und fügt hinzu:<br />
„Man soll gehen, wenn es am schönsten<br />
ist.“ Seine Nachfolgerin wird Evi Andergassen.<br />
Mit welchen Gefühlen blicken Sie zurück<br />
auf diese Zeit?<br />
Andreas Mair: „Folge deinem Herzen und<br />
du wirst glücklich sein.“ Dieser Gedanke<br />
hat mich schon immer begleitet. So war<br />
mir auch meine berufliche Aufgabe bei der<br />
Bauernjugend ein großes Herzensanliegen.<br />
Meine größte Motivation war es, das Feuer<br />
der Begeisterung das in unseren Mitgliedern<br />
lodert, zum Leuchten zu bringen und<br />
Ideen große Flügel zu verleihen. Dass mir<br />
hier Vieles gelungen ist, macht mich auch<br />
sehr stolz.<br />
» » Ehemaliger Landessekretär Andreas Mair und seine<br />
Nachfolgerin Evi Andergassen<br />
Auf welche Ziele die Sie umgesetzt haben,<br />
sind sie besonders stolz?<br />
Andreas Mair: Ich bin als Landessekretär<br />
angetreten, um die Bauernjugend zu modernisieren<br />
und das Image weiter aufzupolieren.<br />
Blöde Sprüche wie „Das müssen<br />
Jungbauern sein, die kommen vom Stall<br />
direkt in die Disco“, wollte ich nie mehr<br />
hören. Deshalb habe ich alle Medienkanäle<br />
modernisiert, die Öffentlichkeitsarbeit<br />
ausgebaut und gemeinsam mit den<br />
Funktionären und tollen Mitarbeitern<br />
neue Initiativen umgesetzt, bei denen alle<br />
Südtirolerinnen und Südtiroler mitmachen<br />
und die Stärke der Bauernjugend spüren<br />
konnten. Beispielsweise die Produktaktion<br />
„so(g) frisch“, bei der wir letztendlich über<br />
7.000 Gewinner persönlich eine Stofftasche<br />
mit heimischen Produkten überrascht<br />
haben. Oder ein Online-Wissensquiz unter<br />
dem Titel „Auf den Spuren…“, bei dem<br />
es darum ging über neue Wege Wissen<br />
rund um Südtirol weiterzugeben. Nicht zu<br />
vergessen sind auch der Innovationspreis<br />
IM.PULS oder die Europameisterschaft im<br />
Handmähen, eine Großveranstaltung mit<br />
rund 10.000 Besuchern…Übrigens: So einen<br />
blöden Spruch habe ich seitdem nicht<br />
mehr gehört.<br />
Das gesamte<br />
Interview<br />
findest du auf<br />
www.sbj.it<br />
WELLI<br />
Es gab sicherlich auch herausfordernde<br />
Situationen…<br />
Andreas Mair: Ja natürlich ist nicht immer<br />
alles rosig. Beispielsweise haben wir uns<br />
auch mit der Politik auseinandergesetzt,<br />
insbesondere was die Junglandwirteförderung<br />
angeht. Nach langen und harten<br />
Diskussionen war es enttäuschend erfahren<br />
zu müssen, dass kaum einer unserer<br />
Vorschläge angenommen wurde. Da ist<br />
auch mein Geduldsfaden gerissen und ich<br />
habe zu meinem Führungsduo gesagt: „Es<br />
reicht. Wie es um die Junglandwirteförderung<br />
in Zukunft steht, sollen alle wissen.“<br />
Für unsere Nacht- und Nebelaktion die<br />
Politik über die Medien dafür ordentlich zu<br />
kritisieren, wurden auch wir gerügt. Zum<br />
Glück sind wir nicht ganz dünnhäutig.<br />
Was werden Sie am meisten vermissen?<br />
Andreas Mair: Ich war nie ein Einzelkämpfer,<br />
sondern immer ein Teamplayer. Am<br />
meisten vermisse ich meine tollen Mitarbeiterinnen<br />
im Büro. Daraus habe ich<br />
auch nie ein Geheimnis gemacht. Wir<br />
haben Erfolge geteilt, schwierige Aufgaben<br />
gemeinsam gemeistert und jeder konnte<br />
seine Stärken voll ausleben. Wir waren alle<br />
mit ganzem Herzen bei der Sache. Das ist<br />
letztendlich auch das was zählt und man<br />
nach Außen spürt. Gleichzeitig bin ich<br />
froh, dass eine meiner Mitarbeiterinnen<br />
mir nachfolgt. Dies ist für mich auch die<br />
Bestätigung, dass ich meine Führungsaufgabe<br />
gut gemacht habe, indem ich meine<br />
große Begeisterung für diese Aufgabe<br />
weitergeben konnte. Und ich weiß, die<br />
Bauernjugend läuft gut weiter. Darüber<br />
mache ich mir keine Sorgen.<br />
Evi Andergassen, herzliche Gratulation<br />
zu Ihrer neuen Aufgabe. Wo möchten<br />
Sie anknüpfen?<br />
Evi Andergassen: Vielen Dank für die<br />
Glückwünsche. Ich freue mich sehr auf die<br />
neue Herausforderung und mir ist bewusst,<br />
dass ich in große Fußstapfen treten werde.<br />
Wir haben in den letzten Jahren gemeinsam<br />
einige tolle Ideen umgesetzt. Ich mache<br />
es mir jetzt zur Aufgabe, die entwickelten<br />
Ziele so weiterzuführen und mit ganzem<br />
Herzen meine Kräfte für die Bauernjugend<br />
einzusetzen.
10 Berichte<br />
Gemeinsam die Zukunft<br />
gestalten<br />
Einen Blick in die Zukunft wagte die Südtiroler Bauernjugend im Rahmen ihrer 48. Mitgliederversammlung<br />
am Sonntag, 4. März im Waltherhaus in Bozen. Höhepunkte waren die Wahl<br />
der Landesleiterinstellvertreterin die Vergabe des Raiffeisen-Jungbergbauernpreis sowie die<br />
Verleihung von fünf Ehrenzeichen in Gold.<br />
„Wir alle haben Sehnsüchte und Träume, wie unser Leben<br />
in der Zukunft sein soll. Auch wenn sich die Ziele jedes<br />
einzelnen unterscheiden, kann doch ein gemeinsamer Weg<br />
dorthin führen.“, unterstrich SBJ-Landesleiterin Angelika<br />
Springeth. „Die Südtiroler Bauernjugend ist ein Treffpunkt<br />
für junge Menschen mit neuen Ideen und Zielen. Im Austausch<br />
werden diese zu Plänen, die die Zukunft auf dem<br />
Hof verbessern.“, ergänzt Landesobmann Wilhelm Haller<br />
Sofia Maria Pradi ist neue Landesleiterinstellvertreterin<br />
Erster Höhepunkt war die Wahl einer Landesleiterinstellvertreterin.<br />
Der Posten blieb bei den letzten Wahlen<br />
unbesetzt. Mit Sofia Maria Pradi aus Pinzagen bei Brixen<br />
ist die Landesführung wieder vollständig. Sie ließ sich<br />
bei der heurigen Mitgliederversammlung als Kandidatin<br />
aufstellen und wurde einstimmig ins Amt gewählt. In der<br />
Landesführung will Pradi neue Freundschaften knüpfen<br />
und ihre Begeisterung für die Landwirtschaft weitergeben.<br />
unterstrich Herbert von Leon, Obmann des Raiffeisenverbandes<br />
bei der Verleihung.<br />
Stefanie und Werner leben gemeinsam mit ihren zwei<br />
Kindern Jonas und Lena (vier und eineinhalb Jahre),<br />
„Die SBJ ist ein Treffpunkt für<br />
junge menschen mit neuen<br />
ideen und zielen.“<br />
Wilhelm Haller<br />
Werners Eltern und seinem jüngeren Bruder auf dem<br />
Hof. Bei der täglichen Arbeit helfen alle tatkräftig mit.<br />
Der Bergbauernhof liegt auf 1200 Metern und weist 122<br />
Erschwernispunkte auf. Zum Ausserranzurer Hof gehören<br />
sieben Hektar Wiese und zwanzig Hektar Waldfläche. Im<br />
Mit Leib und Seele am Hof<br />
Der Raiffeisen-Jungbergbauernpreis wird von den Südtiroler<br />
Raiffeisenkassen gestiftet und geht diesmal an<br />
Familie Werner Mitterutzner und Stefanie Dorfmann<br />
vom Ausserranzurer-Hof in Latzfons. „Die Jungbauern<br />
haben viele neue Ideen für die Bewirtschaftung ihrer Höfe,<br />
ihnen gehört die Zukunft und unsere Aufmerksamkeit.“,<br />
»»<br />
SBJ-Landesführung mit der neu gewählten Landesleiterinstellvertreterin<br />
Sofia Maria Pradi
April 2<strong>01</strong>8<br />
Berichte 11<br />
Stall werden zwölf Kühe und sechs Jungtiere der Rasse Braunvieh<br />
gehalten. Zwei Tiroler Steinschafe und zehn Hühner vervollständigen<br />
den Tierbestand auf dem Hof. Werner ist gelernter Tischler<br />
und hat im Jahr 2<strong>01</strong>2 mit seiner Frau den Hof übernommen, neben<br />
seiner Arbeit als Landwirt ist er auch in mehreren Verbänden und<br />
Vereinen tätig. Zudem war Werner von 2008-2<strong>01</strong>2 Ortsobmann<br />
der Bauernjugend Latzfons und auch Mitglied des Mäherteams.<br />
Seine Frau Stefanie absolvierte die Handelsoberschule und besuchte<br />
zusätzlich einen Käseherstellungskurs, einen Brotbackkurs und<br />
einen Trachtennähkurs. Zurzeit ist Stefanie in Mutterschutz,<br />
da sie im April ihr drittes Kind erwartet. Sie hilft ihrem Mann<br />
bei der Arbeit auf dem Hof und kümmert sich fürsorglich um<br />
die Kinder und um den Haushalt. „Werner und Stefanie leben<br />
und arbeiten auf dem Hof und sind für uns ein Vorzeigemodell<br />
Die fünf Goldnadeln gingen an:<br />
Mit der Gründung der Ortsgruppe<br />
Sexten hat ihre Karriere in der<br />
SBJ begonnen. Für Christine<br />
Tschurtschenthaler haben die<br />
mehr als 100 km von Sexten<br />
nach Bozen keine Rolle gespielt.<br />
Sechs Jahre lang hat sie das Amt<br />
der Landesleiterin ausgeübt.<br />
Elf Jahre war Renate Pedrotti<br />
in der SBj tätig. Das Amt<br />
der Landesleiterinstellvertreterin<br />
hat sie vier Jahre mit<br />
viel Freude ausgeübt. Obwohl<br />
sie aus dem kleinsten Bezirk<br />
kommt, bekam sie bei beiden<br />
Wahlen auf Landesebene am<br />
meisten Stimmen.<br />
» » Raiffeisen-Jungbergbauernpreisträger Werner und Stefanie Mitterrutzner<br />
mit ihren Kindern<br />
einer jungen, modernen bäuerlichen Familie, die ihre Zukunft<br />
am Hof gefunden hat.“, sind sich Alex Perathoner und Manuela<br />
Knollseisen vom SBJ-Bezirk Eisacktal sicher. Die Besucher der<br />
Mitgliederversammlung dankten der Familie mit großem Applaus<br />
für ihre große Einsatzbereitschaft in der Berglandwirtschaft.<br />
Fünf Mal Gold verliehen<br />
Gleich fünf Mal sagte die Südtiroler Bauernjugend „Vergelt‘s Gott“<br />
und verlieh dabei verdienten Funktionären das Ehrenzeichen in<br />
Gold. Christine Tschurtschenthaler, ehemalige Landessleiterin der<br />
Südtiroler Bauernjugend konnte auf 12 Jahre Funktionärstätigkeit<br />
in verschiedenen Funktionen zurückblicken. Zuletzt lenkte sie<br />
sechs Jahre die Geschicke der Bauernjugend als Landesleiterin.<br />
Mit dem Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet wurden auch Renate<br />
Pedrotti aus Kurtinig, Georg Mantinger aus Latsch, Sabine<br />
Marsoner aus St. Pankraz und Matthias Senoner aus Wolkenstein.<br />
Ein großer Dank ging auch an den ehemaligen Landessekretär<br />
Andreas Mair, der im Februar 2<strong>01</strong>8 als Geschäftsführer zum Wirtschaftsring<br />
gewechselt hat. An seine Stelle tritt Evi Andergassen,<br />
die vorher drei Jahre als Mitarbeiterin im SBJ-Landessekretariat<br />
tätig war.<br />
Abschließende Worte<br />
„Wir gestalten die Zukunft der Landwirtschaft. Dabei geht es<br />
darum, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, eine Strategie<br />
in der Gegenwart auszuarbeiten und diese in der Zukunft<br />
umzusetzen.“, verkündete Landesobmann Wilhelm Haller zum<br />
Abschluss.<br />
Die Ideen sind Sabine Marsoner<br />
niemals ausgegangen. Sie hatte immer<br />
tolle Programmvorschläge für<br />
Betriebsbesichtigungen, Lehrfahrten,<br />
Mädchenseminare sowie für<br />
die Nachtwallfahrt auf<br />
Bezirksebene.<br />
Unter der Leitung von Georg Mantinger<br />
erfuhr der Bezirk Vinschgau<br />
ein neues Miteinander, jede Ortsgruppe<br />
erhielt einen direkten Ansprechpartner<br />
im Bezirksausschuss.<br />
Nach 14 Jahren aktiver Mitarbeit<br />
im Bezirks- und Ortsausschuss hat<br />
sich Georg entschlossen neuen<br />
Aufgaben zu widmen.<br />
Die Organisation von Kursen<br />
und des alljährlichen Almabtriebes<br />
war nicht immer leicht, jedoch<br />
konnte Matthias Senoner<br />
auch sehr gut delegieren und<br />
hat seinem Ausschuss stets das<br />
vollste Vertrauen geschenkt.<br />
WELLI
ei der 48. Mitgliederversammlung<br />
der Südtiroler Bauernjugend<br />
„Nächste Station Zukunft - Löse dein Ticket ein!“<br />
31,2 % der Jugendlichen sind<br />
Mitglied in mindestens einem<br />
Verein, der kein Sportverein<br />
ist.<br />
Die häufigsten Gründe warum<br />
Jugendliche in einem Verein tätig<br />
sind, sind um etwas für die<br />
Zukunft zu lernen und Spaß<br />
zu haben.<br />
Im Durchschnitt besuchen<br />
die 12- bis 25-Jährigen neun<br />
Kulturveranstaltungen im<br />
Jahr.<br />
Männlichen Jugendliche<br />
nehmen etwas aktiver am<br />
Vereinsleben teil: 33,4 % von<br />
ihnen sind in mindestens<br />
einem Verein (ohne Sportvereine)<br />
tätig. Bei den Mädchen<br />
sind es 28,9 %<br />
83,6 % der Jugendlichen<br />
wissen die schöne Landschaft<br />
in Südtirol sehr zu schätzen.<br />
Nicht überraschend ist,<br />
dass 47,3 % der junge Leute<br />
unsere Traditionen besonders<br />
schätzen.<br />
Impressum<br />
Eigentümer und Herausgeber:<br />
Südtiroler Bauernbundgenossenschaft<br />
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />
Druck: Longo AG • SpA<br />
Schriftleitung:<br />
Kanonikus-Michael-Gamper-Straße 5, 39100 Bozen<br />
Tel.: 0471 9994<strong>01</strong><br />
E-Mail: bauernjugend@sbb.it<br />
Chefredakteur: Guido Steinegger<br />
Redaktion: Evi Andergassen, Anna Runggatscher und Anna Schenk<br />
Grafisches Konzept: Effekt GmbH<br />
R.O.C.: 006699<br />
Fotos: Stephan Matzoll, Live-Style - Daniel Mair und SBJ<br />
Erscheint viermal jährlich. Namentlich gekennzeichnete Beiträge<br />
geben die Meinung des Autors wieder.