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Living│GESUNDHEIT<br />
Schlafapnoe<br />
Die stille Gefahr im Schlaf<br />
Vielleicht haben Sie von ihrem Partner, ihren Kollegen<br />
oder auch ihren Mitbewohnern schon einmal<br />
vorgetragen bekommen, was für Schnarchgeräusche<br />
sie nachts von sich geben und wie sie selbst davon<br />
aufgeschreckt sind, nur um kurz danach wieder in<br />
Schlaf zu verfallen, weiter zu schnarchen und erneut<br />
Weitere Risiken<br />
Die Schlafapnoe birgt nebst den Symptomen<br />
auch noch weitere Risiken, von denen<br />
die Betroffenen häufig nichts mitbekommen.<br />
Die anhaltenden Atempausen führen nämlich<br />
auch zu einem Sauerstoffmangel in allen<br />
Organen, folglich beschleunigt sich der Puls<br />
aufgrund des auslösten Arousals, da der Körper<br />
diese Unterversorgung schnellstmöglich<br />
aufzuheben versucht <strong>–</strong> mit einer Weckreaktion<br />
des Schlafenden.<br />
Es wird vermutet, dass die obstruktive<br />
Schlafapnoe zu Erkrankungen des<br />
Herz-Kreislaufs führt. Beobachtungen zufolselbst<br />
durch ihr lautes, unregelmässiges Sägen<br />
wach zu werden. Oft witzelt und lacht man gerne<br />
über solche Szenen, werden sie auch meistens sehr<br />
amüsant vorgetragen. Doch was viele nicht wissen;<br />
hinter der lustigen Geschichte kann sich eine gefährliche<br />
Krankheit verbergen.<br />
Bilder: Lungenliga Schweiz<br />
Die Schlafapnoe ist durch kurzzeitige Atemstillstände<br />
oder Erstickungsgeräusche<br />
während des Schlafs gekennzeichnet. Pro<br />
Nacht können diese Atemstillstände mehrere<br />
hundert Mal auftreten, ohne, dass sich<br />
der Betroffene am nächsten Morgen daran<br />
erinnert. Meistens ist es der Lebenspartner,<br />
der auf die nächtlichen Atmungsaussetzer,<br />
welche normalerweise mit einem lauten,<br />
unregelmässigen Schnarchen einhergehen,<br />
hinweist. Die Betroffenen selbst verspüren<br />
oft nur eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit<br />
oder stellen fest, dass sie nachts häufiger<br />
schwitzen. Dennoch denkt man bei solchen<br />
Dingen nicht gleich an erster Stelle an eine<br />
gefährliche Lungenkrankheit.<br />
Ursachen der Schlafapnoe<br />
<strong>Das</strong> obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist<br />
die am häufigsten vorkommende Form und<br />
entsteht durch eine starke Verengung der<br />
oberen Luftwege. Diese kann zum Beispiel<br />
bei Nasenpolypen, Nasenscheidewandverkrümmungen,<br />
chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen,<br />
vergrösserten Rachenoder<br />
Gaumenmandeln oder einem zu kleinen<br />
Unterkiefer hervorgerufen werden.<br />
Eine häufige Ursache bei übergewichtigen<br />
Menschen ist auch eine vermehrte Fettablagerung<br />
im Rachen und in der Zunge.<br />
Im Schlaf erschlafft die gesamte Muskulatur,<br />
auch die in Mund und Rachen, die den<br />
hinteren Teil des Gaumens und die Zunge<br />
kontrolliert. Wenn nun die Muskulatur nicht<br />
stark genug ist, fällt der weiche Gaumen<br />
und die Zunge nach unten und es entsteht<br />
eine Verengung der Luftwege, welche sich<br />
häufig durch Schnarchen bemerkbar macht.<br />
Erschlafft die Muskulatur zu stark, können<br />
dadurch die Luftwege gänzlich verschlossen<br />
werden. Ein- und Ausatmen ist dann nicht<br />
mehr möglich. Es kommt zu den typischen<br />
Atemaussetzern, welche je nachdem zehn<br />
Sekunden bis zu zwei Minuten andauern<br />
können. Aufgrund dessen nimmt der Sauerstoffgehalt<br />
im Blut ab und löst verschiedene<br />
Arousals (überlebenswichtiger, natürlicher<br />
Vorgang unseres Körpers) aus, um sich vor<br />
dem Ersticken zu schützen.<br />
Es kommt zu einer lebensrettenden Weckreaktion<br />
des Körpers, bei der die Betroffenen<br />
häufig auch mal Arme und Beine bewegen,<br />
davon jedoch meistens nichts mitbekommen.<br />
Da sich die Atemaussetzer ständig wiederholen,<br />
führt der gestörte Schlaf zu spürbaren<br />
Auswirkungen am Tag.<br />
Symptome einer Schlafapnoe<br />
• Tagesschläfrigkeit mit Gefahr von Sekundenschlaf<br />
• Konzentrationsstörungen und Nervosität<br />
• Unregelmässiges Schnarchen<br />
• Nächtliches Schwitzen<br />
• Ruckartiges Erwachen mit Gefühl von<br />
Atemnot<br />
• Chronische Kopfschmerzen (häufig bei<br />
Frauen)<br />
• Leichte Gereiztheit<br />
• Sexuelle Störungen<br />
• Depressionen (häufig bei Frauen)<br />
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