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jetzt – Das Schweizer Familien- & Lifestyle Magazin – April 2018

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Living│GESUNDHEIT<br />

Schlafapnoe<br />

Die stille Gefahr im Schlaf<br />

Vielleicht haben Sie von ihrem Partner, ihren Kollegen<br />

oder auch ihren Mitbewohnern schon einmal<br />

vorgetragen bekommen, was für Schnarchgeräusche<br />

sie nachts von sich geben und wie sie selbst davon<br />

aufgeschreckt sind, nur um kurz danach wieder in<br />

Schlaf zu verfallen, weiter zu schnarchen und erneut<br />

Weitere Risiken<br />

Die Schlafapnoe birgt nebst den Symptomen<br />

auch noch weitere Risiken, von denen<br />

die Betroffenen häufig nichts mitbekommen.<br />

Die anhaltenden Atempausen führen nämlich<br />

auch zu einem Sauerstoffmangel in allen<br />

Organen, folglich beschleunigt sich der Puls<br />

aufgrund des auslösten Arousals, da der Körper<br />

diese Unterversorgung schnellstmöglich<br />

aufzuheben versucht <strong>–</strong> mit einer Weckreaktion<br />

des Schlafenden.<br />

Es wird vermutet, dass die obstruktive<br />

Schlafapnoe zu Erkrankungen des<br />

Herz-Kreislaufs führt. Beobachtungen zufolselbst<br />

durch ihr lautes, unregelmässiges Sägen<br />

wach zu werden. Oft witzelt und lacht man gerne<br />

über solche Szenen, werden sie auch meistens sehr<br />

amüsant vorgetragen. Doch was viele nicht wissen;<br />

hinter der lustigen Geschichte kann sich eine gefährliche<br />

Krankheit verbergen.<br />

Bilder: Lungenliga Schweiz<br />

Die Schlafapnoe ist durch kurzzeitige Atemstillstände<br />

oder Erstickungsgeräusche<br />

während des Schlafs gekennzeichnet. Pro<br />

Nacht können diese Atemstillstände mehrere<br />

hundert Mal auftreten, ohne, dass sich<br />

der Betroffene am nächsten Morgen daran<br />

erinnert. Meistens ist es der Lebenspartner,<br />

der auf die nächtlichen Atmungsaussetzer,<br />

welche normalerweise mit einem lauten,<br />

unregelmässigen Schnarchen einhergehen,<br />

hinweist. Die Betroffenen selbst verspüren<br />

oft nur eine ausgeprägte Tagesmüdigkeit<br />

oder stellen fest, dass sie nachts häufiger<br />

schwitzen. Dennoch denkt man bei solchen<br />

Dingen nicht gleich an erster Stelle an eine<br />

gefährliche Lungenkrankheit.<br />

Ursachen der Schlafapnoe<br />

<strong>Das</strong> obstruktive Schlafapnoe-Syndrom ist<br />

die am häufigsten vorkommende Form und<br />

entsteht durch eine starke Verengung der<br />

oberen Luftwege. Diese kann zum Beispiel<br />

bei Nasenpolypen, Nasenscheidewandverkrümmungen,<br />

chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen,<br />

vergrösserten Rachenoder<br />

Gaumenmandeln oder einem zu kleinen<br />

Unterkiefer hervorgerufen werden.<br />

Eine häufige Ursache bei übergewichtigen<br />

Menschen ist auch eine vermehrte Fettablagerung<br />

im Rachen und in der Zunge.<br />

Im Schlaf erschlafft die gesamte Muskulatur,<br />

auch die in Mund und Rachen, die den<br />

hinteren Teil des Gaumens und die Zunge<br />

kontrolliert. Wenn nun die Muskulatur nicht<br />

stark genug ist, fällt der weiche Gaumen<br />

und die Zunge nach unten und es entsteht<br />

eine Verengung der Luftwege, welche sich<br />

häufig durch Schnarchen bemerkbar macht.<br />

Erschlafft die Muskulatur zu stark, können<br />

dadurch die Luftwege gänzlich verschlossen<br />

werden. Ein- und Ausatmen ist dann nicht<br />

mehr möglich. Es kommt zu den typischen<br />

Atemaussetzern, welche je nachdem zehn<br />

Sekunden bis zu zwei Minuten andauern<br />

können. Aufgrund dessen nimmt der Sauerstoffgehalt<br />

im Blut ab und löst verschiedene<br />

Arousals (überlebenswichtiger, natürlicher<br />

Vorgang unseres Körpers) aus, um sich vor<br />

dem Ersticken zu schützen.<br />

Es kommt zu einer lebensrettenden Weckreaktion<br />

des Körpers, bei der die Betroffenen<br />

häufig auch mal Arme und Beine bewegen,<br />

davon jedoch meistens nichts mitbekommen.<br />

Da sich die Atemaussetzer ständig wiederholen,<br />

führt der gestörte Schlaf zu spürbaren<br />

Auswirkungen am Tag.<br />

Symptome einer Schlafapnoe<br />

• Tagesschläfrigkeit mit Gefahr von Sekundenschlaf<br />

• Konzentrationsstörungen und Nervosität<br />

• Unregelmässiges Schnarchen<br />

• Nächtliches Schwitzen<br />

• Ruckartiges Erwachen mit Gefühl von<br />

Atemnot<br />

• Chronische Kopfschmerzen (häufig bei<br />

Frauen)<br />

• Leichte Gereiztheit<br />

• Sexuelle Störungen<br />

• Depressionen (häufig bei Frauen)<br />

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-online.ch

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