04/2007 - Gemeinde Großradl
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Information wird daher notwendig<br />
sein. Man wird auf zielorientierte Kontrollen<br />
in jedem Land nicht verzichten<br />
können. Die Exekutive wird lernen<br />
müssen mit dieser Bewegungsfreiheit<br />
der Menschen umzugehen, auf Vorfälle<br />
schnell zu reagieren, um den hohen Sicherheitsstandard<br />
für die Mitmenschen,<br />
insbesondere im grenznahen Raum<br />
erhalten zu können. Schengen-Ausgleichsmaßnahmen<br />
und Grenzraumsicherung<br />
- besser bekannt unter Schleierfahndung<br />
– sollen diesem Erfordernis<br />
Rechnung tragen. Die Mitnahme eines<br />
Reisedokumentes, mit dem die nationale<br />
Zugehörigkeit nachgewiesen werden<br />
kann, ist weiterhin erforderlich.<br />
Der Führerschein allein genügt nicht.<br />
Menschliche Kontakte an der Basis<br />
sind immer noch die sicherste Voraussetzung<br />
dafür, dass Menschen nebeneinander<br />
und miteinander in Frieden und<br />
gegenseitiger Toleranz leben können.<br />
Konkret geht es darum, dass die Grenze<br />
nach der Schengenreife Sloweniens<br />
ihre staatspolitische Funktion mit den<br />
bekannten Hindernissen verliert und<br />
die Grenze nur mehr Begrenzung des<br />
Besitzstandes beider Länder ist.<br />
Anlässlich dieses Umstandes organisierte<br />
der slowenische Polizist Marjan<br />
Epsek am 9. November <strong>2007</strong> ein Abschiedstreffen<br />
für alle noch lebenden<br />
slowenischen und österreichischen Beamten,<br />
die jemals am Radlpaß Dienst<br />
verrichtet haben. 97 aktive und pensionierte<br />
Beamte waren zuerst zur Grenzübergangsstelle<br />
Radlpaß und später<br />
zum Gasthaus Ternik/Zuher in Radlje<br />
gekommen, um noch einmal gemeinsame<br />
Erlebnisse aufleben zu lassen.<br />
3 Generationen waren mit Freude und<br />
Wehmut dabei.<br />
Die Grenzöffnung ermöglicht ein weiteres<br />
Näherrücken der Grenzbevölkerung<br />
und ungehinderte Kontaktpflege.<br />
Vor allem auch den jungen Menschen<br />
wird dadurch die Chance gegeben,<br />
Vorurteile abzubauen und sich im<br />
Sinne des gemeinsamen Europa im<br />
Bereich der zwischenmenschlichen<br />
Beziehungen, der Wirtschaft und der<br />
Kultur auszutauschen. Man könnte<br />
fast die Behauptung aufstellen, dass<br />
mit dem 21.Dezember <strong>2007</strong> das, was<br />
Gruppenfoto von 97 pensionierten und aktiven Beamten am Radlpaß<br />
Unsere Informationen<br />
früher einmal zusammen gehörte in<br />
gewisser Hinsicht wieder zusammengeführt<br />
wird.<br />
Aber die Beamten verlieren ihre alte<br />
Tätigkeit, werden umgeschult und<br />
müssen – vor allem in Slowenien auch<br />
weite Wegstrecken als Pendler zur<br />
neuen Dienststelle in Kauf nehmen.<br />
Ist es doch nun die Aufgabe der Slowenen,<br />
die Außengrenze der Europäischen<br />
Union zu Kroatien zu sichern<br />
und für Österreich als wichtiger Puffer<br />
zu dienen.<br />
Übersehen darf allerdings nicht werden,<br />
dass die Zöllner und Polizisten auf<br />
beiden Seiten der Grenze in ihrer sehr<br />
verantwortungsvollen Arbeit einen<br />
wichtigen Beitrag dazu geleistet haben,<br />
um den Boden für diese neue Freiheit<br />
aufzubereiten. Der Schritt zum Bürger<br />
und Nachbar in der EU ist getan. Es<br />
wird nun darum gehen, im Geiste der<br />
Solidarität, der Achtung der Eigenständigkeit<br />
und des Territoriums die historische<br />
Chance zu nutzen.<br />
Ein “Glück Auf“ für eine friedliche<br />
Nachbarschaft! �<br />
Unser <strong>Großradl</strong><br />
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